ind deshalb ist in diesem Falle das Reifezeugnis gewährk worden, ohne daß eine Prüfung abgelegt worden ist. Wenn Sie nach Ana⸗ logie dieses Falles sich andere Fälle konstruiemen, dann wurde auch in ihnen eine Ausnahme von der allgemeinen Regel wohl gemacht wer⸗ n konnen. Aber als Regel, glaube ich, muß man festhalten, daß ie Reifeprufung und gerade im Interesse der jungen Leute selbst verlangt wird.
Jedenfalls aber werden besondere Einrichtungen getroffen wer⸗ den, die es den jungen Leuten ermöglichen, sich in verhältnismaßig kurzer Zeit auf die Reifeprüfungen vorzubereiten. Die Vorbereitung wird den Bedürfnissen dieser Schüler angepaßt werden, wie diese Schuler sich ja auch von den Schülern, die wir sonst in den Schulen haben, wesentlich unterscheiden werden. Diese jungen Leute haben große Erlebnisse, haben Lebenserfahrungen hinter sich, die sie früh zu Mannern gemacht und ihre Willenskraft gestählt haben. Das wird sich auch bei ihrer Vorbereitung zum Examen zeigen, so daß sie in kurzer Zeit in den Besitz der Kenntnisse gelangen werden, deren sie bedürfen, um das Studium auf der Universität mit Erfolg betreiben zu können.
Ich hoffe, daß durch meine Ausführungen jede Beunruhigung beseitigt ist, und sowohl die jungen Krieger draußen im Felde als auch deren Eltem hier zu Hause die Ueberzeugung gewinnen, daß
sie sich auf weites Entgegenkommen bei der Unterrichtsverwaltung verlassen können, und daß alles geschehen wird, um ihnen die Vor⸗ bereitung zu der Reifeprüfung zu erleichtern und diese selbst in ange⸗ messener Weise zu gestalten. (Bravo!)
Abg. Meper⸗Diepholz (nl.): Wir sind dem Minister dafür dankbar, daß er alles, was in seinen Kräften steht, tun will, um unseren Kriegsfreiwilligen, die von der Schule in das Heer eingetreten sine, die Wege zu ebnen. Ich habe jedoch den Eindruck, als ob die Ausführungen des Ministers dem Antrage nicht gerecht werden, so be⸗ sonders nicht in dem Punkte, wo ein Erlaß des Examens überhaupt gewünscht wird. Aber bei dem geäußerten Wohlwollen des Ministers hoffe ich, daß er in diesem Punkte noch einmal sich die Sache überlegt.
Abg. Oetto⸗Charlottenburg (fortschr. Volksp.): Die Ausfuh rungen des Ministers haben ja manche Zesorgnisse zerstreut, aber nicht in dem Punkte des Antrages, wo ein Erlaß der Prüfung ver⸗ langt wird. Der Minister will einen Verzicht auf den Unterricht im allgemeinen nicht eintreten lassen. Für den Erlaß der Prüfung bat der Minister einen Fall angeführt. Aber ich gl es ist schwierig, sich einen ähnlichen Fall u konstruieren, und es ware zu bedauern, wenn der Erlaß, den der Minister in Aussicht gestellt hat auf eine so geringe Ausnahme beschränkt bleiben sollte. Ich bitte den Minister, die Frage des volligen Erlasses der Prüfung einer üiberaus wohlwollenden Prüfung zu unterzieben. Der Minister
nimmt eiwas zu einseitig auf die berechtigten Anforderungen der Universität Rucksicht. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß großer Teil der in Frage Kommenden gar nicht die Universität besuchen will. Was die jungen Lehrer anbdetrifft, so muß daran gedacht wer⸗ den, daß sie nach einigen Jabren ja eine draktische Prufung abzu legen haben. Dabei ließe sich vieles nachholen, was früber verab säumt worden ist.
Der Antrag wird darauf einstimmig angenommen.
Eine lange Reihe von Petitionen, vorwiegend lo kalen oder persönlichen Inhalts, wird darauf nach den An trägen der Kommissionen ohne Debatte erledigt.
Schluß 334 Uhr. Nächste Sitzung Mittwochvormittag 11 Uhr. (Antrag Brütt.)
Handel und Gewerbe.
im Reichsamt des Innern jzusammen⸗ „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.)
Griechenland.
Zusammenfassung der Ausfuhrverbote. Das griechische Fnanzministerium hat in einem Runderlaß an die Zollstellen vom 17. März 1915 folgende zusammenfassende Mitteilung über die derzeit bestehenden Ausfuhrverbote gerichtet:
I. Auf Grund des Gesetzes Nr. 1284 vom 12. November 1885 sind Königliche Verordnungen erlassen, durch welche die Ausfuhr der folgenden Waren verboten worden ist: 1) Vieb, außer Schweinen, Getreide und Mehl (Königliche Verordnung vom 20. Juli 1914) außer den Meblsorten, welche aus Weizen hergestellt wurden, der kraft des Gesetzes Nr. 4018 von 1912 vor Erlaß der Königlichen Verordnung vom 20. Juli 1914 zur Umarbeitung übernommen worden war. 2) Reines Gold in Barren, Platten usw. sowie Koble im all⸗ gemeinen (Königliche Verordnung vom 21. Juli 1914). 3) Butter und Viehfutter im allgemeinen (Königlice Verordnung vom 10. August 1914). 4) Folgende Gegenstände: a. Gewehre, Karabiner, Bajonette und Patronen der Gewehrsysteme: Manlicher⸗ Schönauer, bulgarisches Manlicher, türkisches Mauser, Gras, Martini, Martink⸗Mauser. b. Revolver und Patronen der Modelle 1873 und 1893, Bavard und Kolt. c. Artillerte⸗ und Kavallerie⸗
säbel. d. Patronenhülsen im allgemeinen. 6. Sattelzeug für Artillerie und Kavallerie und f. Ferngläser und Ferniprech⸗ apparate (Könialiche Vermdnung vom 3. Oktober 1914). 5) Benzin (Königliche Verordnung vom 6. Oktober 1914). 6) Zucker (Königliche Verordnung vom 13. Dezember 1914). 7) Wolle und Wollgarne (Köntgliche Verordnung vom 10. De⸗ zember 1914). 8) Schwefel (Königliche Verordnung vom 8. Januar 1915). 9) Kupferpitriol (Kéönigliche Verordnung vom 28. Januar 1915). 10) Kohlensaures Natrium (Soda) (Königliche Verordnung vem 7. Februar 1915). II. Auf Grund der Koöniglichen Verordnung vom 3. Februar 1915, welche durch das Gesetz Nr. 651 genehmigt worden ist, sind eitere Ministerialerlasse ergangen, wonach die Ausfuhr und die Lagerung für die Durchfuhr folgender Artikel verboten worden sind: 1) Kaffee, 2) Bier, 3) Konserven, 4) Perroleum (Minssterlalerlasse vom 28. Februar 1915 und vom 2. März 1915). 5) Leder (Ministerialerlaß vom 23. Februar 1915). 6) Jutesäcke (Ministerialerlaß vom 27. Februar 1915). 7) Medikamente (Ministerialerlaß vom 6. März 1915). 8) Chirurgische In⸗ strumente (Ministerialerlaß vom 6. März 1915).
III. Für alle Waren, deren Ausfubr verboten ist, ist auf Grund der Königlichen Verordnung vem 3. Februar 1915 auch die Lagerung für die Durchfuhr verboten worden. (Ministerialerlaß vom 20. März 1915 und vom 23. Februar 1915.) Die Sonderbeszimmungen, nach welchen ausnahmsweise die Ausfuhr einzelner der vorstehenden Waren gestattet ist, werden durch diesen Erlaß über die allgemeinen Ausfuhr⸗ verbote nicht aufg⸗boben.
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Atben.)
— Ausfuhrverbote. Durch Erlaß des griechischen Finanz⸗ ministers vom 24. April 1915 ist die Ausfuhr folgender Waren ver⸗ boten worden: 1“ “
Frisches Fleisch, Mineralsle (Schmieröl), Hülsenfrüchte im all⸗ gemeinen, Karioffeln, Käse, Oel. Oltven, agesalzener Schellsisch, Kon⸗ jerven, Fabrilate und Halbfabrikate, aus Rohstoffen bergestellt, deren Aussfuhr und Durchgangslagerung verboten ist, Chromerz und Chrom⸗ eisen, Legicrungen von Mekallen, deren Ausfuhr verboten ist, Kupfer⸗ en!. Ochsen⸗, Büffel⸗, Roß⸗, Kalb⸗, Schweins., Schaf,⸗, Ziegen⸗ und Hirschtäute, ungegebt und gegerbt, sofern sie zur Anfertigung von Sätteln und Pferdegeschirr im allgemeinen und zu Militärschuhen vermendbar sind. (Bericht des Naiserl. Eeneralkonsulats in Athen vem 12. Mai 1915.)
(Aus den gestellten
Durch Verordnung vom 11.,24. Mai 1915 ist die Ausf
Fischen, Teigwaren und Zwieback verboten worden. (Oesterreichisch⸗ungarische Konsularkerrespondenz vom 19. Junt 1915.)
r von
Dänemark. Ausfuhrverbote. Durch Bekanntmachung des Justizministers vom 10. Juni 1915 ist die Ausfuhr von Paraffin und Paraffin⸗
lichten verboten worden. . Das Verbot ist sofort in Kraft getreten. (Berlinske Tidende.)
— Zur geplanten Neuordnung der Bestim mu ngen über aus⸗ ländische Handlungsreisende. Nach einem Bericht des Katser⸗ lichen Generalkonsulats in Kopenhagen ist der Gesetzesvorschlag über die Handlungsreisenden ausländischer Firmen in der kürzlich abgeschlossenen Reichstagstaaung 1914 — 1915 nicht verabschiedet worden. Es ver⸗ bleibt daher bis auf weiteres bei den früheren Vorschriften.
er Deutsche Industrieschutzverband hielt am 21 in Dresden unter dem Vorsitz des Landtagsabgeordneten .Zöphel seine Generalversammlung aß, die von einer großen namhafter Industriellen aus allen Teilen Deutschlands war. Aus dem Geschäftsbericht, den der Verbandsdirektor Grützner erstattete, ging bervor, daß seit dem 1. Januar 1914 sich 695 Fabrikbetriebe dem Verbande neu angeschlossen haben, sodaß die Mitgliederzahl jetzt auf 5328 gestiegen ist. Die Deckungsmittel des Verbandes betragen — einschließlich von Bankauthaben und Effekten in Höhe von 607 708 ℳ — jetzt über 1 400 000 ℳ. Für 127 Streiks sind vom Verbande 182147 ℳ als Entschädigungen an seine Mitglieder gezahlt worden. Die Zahl der Posteingänge (ohne Drucksachen) betrug 17 372, die der Ausgänge 70 439. Seit dem Kriegsbeginn hat der Nerband seine Arbeitskraft und Organt⸗ sation in den Dienst der großen Sache des Vaterlandes gestellt. Die Ueberlegenheit der deutschen Organisation über die der feindlichen Länder wird überall rühmend hervorgehoben. Wenn es vornehmlich dieser Organisation der deutschen Industrie gelungen ist, die bei Kriegsbeginn eingetretene Lähmung schnell zu überwinden und sich den neu gegebenen Verhältnissen anzupassen, so kann sich der Deutsche Industrieschutzverband auch eines An⸗ teils hieran rühmen. In 2930 Fällen hat er seine Mit⸗ glieder beraten, um die Hindernisse beseitigen zu helfen, die der Fortührung der Betriebe entgegenstanden. Die Fälle betrafen Be⸗ schoffung von Aufträgen und fehlender Rob⸗ und Betriebsmaterialie sowie Halbfabrikate, Vermitklung von Arbeitern, Erschließung von Ausfuhrmöglichkeiten, Beseitiaung von Transvort⸗ und Kreditschwierig⸗ keiten. Beratung wegen Uebergangs zur Herstellung neuer Artikel, namentlich solcher für Heeresbedarf, Namhaftmachung von geeianeten industriellen Lieferanten on Millitärbehörden und an mit Aufträgen überlastete Firmen, Kenntnisgabe von Ausschreibungen an geeignete Mitglieder, Auskünfte auf dem Gebiete der Verkehrsmaßnahmen, Ausfuhrverbote und Ausfuhrerleschterungen, Verwendung bei Behörden. Nachweis von Stellen im neutralen Auslande, durch die deutsche Angelegenheiten in feindlichen Ländern vermittelt werden konnten, Bemühungen um Freigabe beschlagnahmter Materialien, soweit wichtige Interessen der allgemeinen Volkswirt⸗ schaft vorlagen, Rechtsfragen und ähnliche Angelegenbeiten aller Art. Es wurden 308 Eingaben an Behörden und 69 Rundschreiben an Mitglieder. Branchenverbände, Industriegruppen, Behörden ꝛc. ab⸗ gesandt. Wegen des Militärlieferungswesens waren 60 Eingaben an Heeresdienststellen und eine ausgedehnte Korrespondenz mit 270 Mitgliedern erforderlich. Dem Verhande sind aus dem Mitgliederkreise in dankenswerter Weise bisher 1060 Stellen für Kriegsinvaliden angeboten worden, die solchen von Bebörden ꝛc. — vornebmlich außerhalb Sachsens — zur Kenntnis gebracht wurden. In Sachsen selbst schweben noch von der Regierung eingeleitete Beratungen. — Die von dem Verbande einggrichte te Rohstoffvermittlung konnte den Mitgliedern zu annehm⸗ baren Preisen schwer erhältliche Materialien verschaffen.
In der am 21. Juni d. J. in Hannover abgebaltenen General⸗ versammlung der Gebr. Körtina Aktiengesellschaft in Linden b. Hanr. waren von dem ℳ 19 000 000 betragenden Aktienkapital ℳ 11 082 000 vertreten. In der Generalversammlung wurde der Geschäftsbericht über das am 31. Dezember 1914 abgelaufene Ge⸗ schäftsjahr vorgelegt und dieser sewie die Gewinn⸗ und Verlust⸗ rechnung genehmigt und dem Aussichtsrate und Vorstande Entlastung erteilt. Es wurde dem Antrage der Verwaltung entsprechend be⸗ schlossen, von der Ausschüttung einer Dividende für das Geschäfts⸗ jahr 1914 abzusehen und den nach der statutarischen Zuwendung an den Reservpefonds verbleibenden Reingewinn in Höhe von 719 414 ℳ auf neue Rechnung vorzutragen.
— Nach einer Monatsstatistik des Rhein Kohlensyndikats, Essen, betrug, wie „W B.“ meldet, der rechnungsmäßige Koblenabsatz im Mai 1915 bet 24 (im Vormonat 24. im Mai des Vorjahres 25) Arbeitstagen 4 836 629 (Vormonat 4 685 841, Vorjahr 6 643 026) t, oder arbeitstäalich 201 526 (Vor⸗ monat 195 243, Vorjahr 265 721) t. Ven der Beteiligung, die sich auf 7 050 734 (Vormonat 7 050 734, Vorjahr 7 339 757) t bezifferte, sind demnach 68,6 (Vormonat 66,46. Vorjahr 90,51) Prozent abgesetzt worden. Der Versand, einschließlich Landdebit, Deputat und Lieferungen der Hüttenzechen an die eigenen Hüttenwerke betrug bei 24 (Vormonat 24, Vorjahr 25) Arbeitstagen 3 455 170 (Vormonat 3 496 989, Vorjahr 5 787 438) t Kablen oder arbeitstöalich 143 965 (Vormonat 145 708, Vorjabr 231 498) t; bei 31 (Vormonat 30, Vorfahr 31) Arbeitstagen 1 508 321 (Vormonat 1 362 205, Vo jahr 1 461 710) t Koks oder arbeitstäglich 48 656 (Vormonat 45 407 Vorjahr 47 152) t; bei 24 (Vormonat 24, Vorjahr 25) Arbeitstagen 319 705 (Vormonat 330 363, Vorjahr 376 556) t Briketts oder arbeitstäglich 13 321 (Vormonat 13 765, Vorjahr 15 062) t. Hiervon gingen für Rechnung des Syndikats 2 960 217 (Vormonat 2 970 798, Vorjabr 5 161 922) t Kohlen oder ar beitstäglich 123 342 (Vormonat 123 783, Vorjahr 206 477) t; 1 040 982 (Vormonat 892 100, Vorjahr 687 899) t Koks oder axbeitstäglich 33 580 (Normonat 29 737, Vor⸗ jahr 22 190) t; 301 308 (Vormonat 308 037, Vorjahr 356 3865) t Briketts oder arbeitstäglich 12 555 (Vormonat 12 835, Vorjahr 14 275) t. Die Förderung stellte sich insgesamt auf 5 826 965 (Vorjahr 8 403 543) t oder arbeitstäglich auf 242 790 (Vorjahr 336 142) t und im April 1915 auf 5 751 089 t, oder arbeitstäglich auf 239 629 t. In dem Bericht des Koblensyndikats für den Monat Mai heißt es: Die Ent⸗ wickelung der Absatzverbältnisse hat sich im Berichtsmonat nicht wesentlich geändert. Die Nachfrage blieb anhaltend rege. Das Absatzergebnis in Koks weist wiederum eine heträchtliche Steige⸗ rung auf, während beim Kohlen⸗ und Brikettabsatz ein allerdings nur unerheblicher Rückgang eingetreten ist. Die Ursache dieses Rück⸗ ganges ist, da die Föoörderung noch eine kleine Besserung ergeben hat, auf den Umstand zurückzusühren, daß für die gesteigerte Koks⸗ erzeugung größere Kohlenmengen beansprucht wurde. Ber gesamte Kohlenabsatz einschließlich des Kohlenbedarfs für die Koks⸗ und Briketterzeugung und für eigene Betriebezwecke der Zechen belief sich auf 6 162 123 t, dem eine Förderung von nur 5 826 965 t gegen⸗ übersteht. Der Unterschied von 335 158 t entfällt auf die aus den Lagerbeständen der Zechen, hauptsächlich den Koksbeständen, in den Absatz übergegangenen Mengen. Der auf die Koksbeteiligung anzu⸗ rechnende Absatz betrug 63,26 %, wovon 1,01 % auf Koksgrus ent⸗ fallen, gegen 56,74 % bezw. 1,00 % im Vormonat und gegen 45,69 % bezw. 1,37 % im Mai 1914. Die Beteiligungsanteile stellten sich im Berichtsmonat um 8,7 % höher als im gleichen Monat des Vor⸗ jahres. Der auf die Beteilic ungsanteile anzurechnende Brikettabsatz belief sich auf 77,41 % gegen 79,31 % im Vormonat und gegen 90,77 % im Mai 1914.
— In der gestriaen Setzung des Aussichtsrats der Vereinigten Königs⸗ und Laurahutte Akt. Ges. berichtete der General⸗ direktor über die Ergebnisse des III. Vijertels (Januar bis März)
isch⸗Westfälischen 8 T.
des laufenden Geschäftsjahrs 1914/15: Die nachteilige Einwirkung des Krieges auf Erzeugung, Absatz und Gewinn ist geringer gewesen als im vorangegangenen 1. Haldjahr. Gegen das III. Vierteljahr des vorigen Geschaftsjahrs (Januar⸗März 191⁴), also gegen die Friedenszeit, blieb die Koblenförderung bei gleicher Fördertagezahl um etwa 30 % und der Absatz vm 24 % zurüch. Die Erzeugung und der Verkauf der schlesischen Hütten an Walzeisen war um 20 % ge⸗ ringer als im Vorjahre. Der Rückgang der Erzeugung be⸗ wurkte in Verbindung mit der Vertenerung der Rohstoffe und Betriebsmaterialien eine Erböbung der Selbstkosten, die für die Bergwerke durch die ab 1. Januar 1915 eingetretene Koblenpreiserhöhung fast ausgeglichen wurde. Dagegen traten die besseren Erlöse auf dem Eisenmarkt den höheren Gestehungskosten gegenüber zunächst noch wenig in die Erscheinung, im Röhrengeschäft lag die Verwertung sogar unter der vorjährigen, sodaß der Viertel⸗ jabresgewinn der schlesischen Hütten den vorjährigen nicht erreichte. Dazu kam, daß an Stelle des besonders auten vorzährigen Ueber⸗ schusses der seit Kriegsbeginn stilliegenden polnischen Hütten jetzt nur Ausgaben stehen. Hiernach bleibt der bilanzmäßige Ueberschuß des Gesamtunternehmens im Berichtsvierteljabr von 2 067 263,63 ℳ um 1 045 620,90 ℳ gegen das Vorjahr zurück. Der am 1. Avpril 1915 vorhandene Auftragsbestand für die schlesischen Hütten — für die polnischen Hütten liegen naturgemäß Aufträge nicht vor — hat einen Wert von 23 ¾ Millionen Mark und ist um 6 ½ Millionen Mark größer als am 1. Januar 1915. Er läßt nach Menge und Preis für das letzte Viertel des laufenden Geschäftsjahres ein befriedigendes Ergebnis erhoffen.
— In der gestrigen Aufsichtsratssitzing der Pomona Diamanten⸗Gesellschaft wurde laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin beschlossen, die ordentliche Hauptversammlung auf den 24. Juli d. J. einzuberufen und ihr die Ausschüttung einer Divi⸗ dende von 35 % für das am 31. Dezember 1914 abgelaufene dritte Geschäftsjahr vorzuschlagen.
Wien, 22. Junk. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Staatsschuldenkontrollkommission teilte der Finanzminister Engel mit, daß zwischen der österreichischen Finanzverwaltung und einem Bankkonsortium im Deutschen Reiche eine Anleibe von 305 Millionen Mark, ähnlich den im Novemher 1914 durchgeführten Finamoperationen von 200 Millionen abgeschlossen worden sei. Diese Anleihe verfolge insbesondere den Zweck, für Zahlungen ins Ausland ausländische Geldmittel zur Verfügung zu haben.
St. Petersburg, 21. Juni. (W. T. B.) Bankausweis. In Millionen Rubel. Aktiva: Bestand an Gold 1572,8 (1573,5 Vor. Woche), Gold im Ausland 109,2 (124,3), Silber und Scheidemünzen 56,1 (56,0), Wechsel 433,6 (418 2), kurzfristige Schatzscheine 1560,7 (1573,1), Vorschüsse, sichergestellt durch Wertvaviere 585,9 (601,0), Vorschüsse, sichergestellt durch Waren 57,9 (60,2), Vorschüsse an Anstalten des kleinen Kredits 100,9 (102,3), Vorschüsse an Land⸗ wirte 21,6 (21,0), Vorschüsse an Industrielle 11,3 (11,1), Guthaben bei den Filialen der Bank 431,3 (473,1); Passiva: Betrag der um⸗ laufenden Noten 3517,7 (3477,3), Bankkapital 55,0 (55,0), Ein⸗ lagen 30,6 (30,7), laufende Rechnung des Staatsschatzes 392,6 (490,9), laufende Rechnung der Privaten 721,7 (746,3). .
Berlin, 23. Juni. Produktenmarkt. Der Markt war geschäftslos.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Paris, 22. Juni. (W. T. B.) 3 % Französische Rente 71,15, 4 % Span. äußere Anleihe 84,35, 5 % Russen 1906 90 50, 3 % Russen v. 1896 59 90, 4 % Türken 62,50, Suezkanal 4350, Rio Tinto 1589, Wechsel auf London 26,15.
Amsterdam, 22. Juni. (W. T. B.) Markt still. Scheck auf Berlin 50,60 — 51,10, Scheck auf London 11,86 ½ — 11,96 ½, Scheck auf Paris 45,55 — 46,05, Scheck auf Wien —,—, 5 % Niederländische Staatsanleibe 100, Obl. 3 % Niederl. W. S. 72 ⁄16, Königl. Nieder⸗ länd. Petroleum 540, Niederländisch⸗Indische Handelsbank 182, Atchison, Topeka u. Santa Fé 99 ½, Rock Island —,—, Southern Pacific 85 ½, Southern Railway 15 ⅞, Union Pacißic 127 ½, Amal⸗ gamated 75, United States Steel Corv. 59 8.
Ners York, 21. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Das Geschäft an der heutigen Börse bewegte sich in ruhigen Bahnen. Für die Werte von Industriegesellschaften, die durch Bestellungen von Rriegs⸗ material andauernd degünstiat werden, bestand beute weiter gute Kauflust. Dagegen waren Eisenbahnwerte vernachlässigt, wozu be⸗ sonders die Entscheidung des obersten Bundesgerichts gegen die Delaware Lackawanna u. Western Bahn beitrug. Man fürchtete, daß auch die Prozesse, die gegen die Reading Bahn, gegen die Lehigh Valley. Bahn und gegen die New Jersey Central Nr. schweben, zu⸗ gunsten der Regierung entschieden werden. Da aber das Interesse für industrielle Werte bis zum Schluß anbielt, konnten die Kurse sich all⸗ gemein gut behaupten. Tendenz für Geld: Stetig. Geld a. 24 Std. Durchschn.⸗Zinsrate 1 ½, Geld auf 24 Std. letztes Darlehen 2, Wechsel auf London (60 Tace] 4,7300, Cable Transsers 4,7685, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,4700. Wechsel auf Berlin auf Sicht 81 ⅛, Silber Bullion 49, 3 % Northern Pacisic Bonds 64, 2 % Ver. Staat. Bonds 97, Atchison, Toveka u. Santa F6é 100 ⅜, Baltimore and Obio 74 ½¼, Canadian Pacific 152 ¼, Chesapeake u. Uhio 38 ¼, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 90 ½, Denver u. Rio Grande 6, Illinois Central 107, Louisville u. Nashville 116 ¼, New York Central 888, Norfolk u. Western 103, Pennsplvania 106 ¼, Reading 144 ⅜, Southern Pacific 88 ⅞, Union Pacific 128 ½, Amalgamated Copvper Comp. 76 ⅛, United States Steel Corporation 61 ½⅛, do. pref. 1092
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten. London, 21. Juni. (W. T. B.) Kupfer prompt 82 ½. London, 21. Juni. (W. T. B.) Wolle. Die Tendenz
war stramm bei lebhaftem Geschäft. 40 er Loko Tops notierten 26 ½ Pence. London, 21. Juni. (W. T. B.) Müllermarkt. Weizen 2 — 3 Schilling, Mebl 2 Schilling, Mais 6 Pence niedriger gegen die Vorwoche. Liverpool, 21. Juni. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 7000 Ballen, Import 12 200 Ballen, davon 7700 Ballen ameri⸗ kanische Baumwolle. — Für Jult⸗August 5,16, für Oktober⸗November 5,43. — Amerikaner und Brasilianer 7 Punkte niedriger, Aegypter und Tinnivellv 5 Punkte niedriger. Glasgow, 21. Juni. (W. T. B.) Roheisen für Kasse
66 sh. 3 d. W. T. B.) Java⸗Kaffee
Amsterdam, 22. Juni. ( ruhig, loko 49. Santys⸗Kaffee für Sepiember 37 ½, fuür De⸗ (W. T. B.) Oele notizlos.
zember 36 ½, für März 34 ½.
Amsterdam, 22. Juni.
New York, 21. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 9,60, do. für Juni 9,14, do. für Juli 9,34, do. für Sep⸗ tember 9,62, New Orleans do. loko middling 9,00, Petroleum Refined (in Cases) 10,00, do. Standard withe in New York 7,50, do. in Tanks 4,00, do. Credit Balances at Oil City 1,35, Schmalz Western Steam —,—, do. Rohe u. Brothers —,—, Zucker Zentrifugal 4,89, Wenten loko Nr. 2 Red. —,—, do. für Juli 109 ¼, do. für Sep⸗ tember 107 ⅛, do. für Dezember —,—, Mehl Spring⸗Wheat clears 5,60 — 5,80, Getreidefracht nach Liverpool 11, Kaffee Rio Nr. 7 loko 7 ⅞, do. für Juli 6,93, do. für September 6,72, do. für Dezember 6,77, Kuvfer Standard loko 17 ⅛, Zinn —,—.
New York, 21. Juni. (W. IT. B.) Die sichtbaren Vorräte betrugen in der vergangenen Woche an Weizen 13 938 000 Bushels, an Canadaweizen 8 482 000 Bushel Mais
8 Pleßbuchs sowie der §½ 356,
eu schen Reichsanzeiger und Königlich Preußis
Verlin, Mittwoch, de
Wetterbericht vom 23. Juni 1915,
Vormittags 9 ¼ U
Zweite Beilage
n 23. Juni
chen Staatsanzeiger.
1915.
hr. Name der
V
auf 0°, Meeres⸗ 1 miveau u. Schwere in 45 ° Breite
Baromelerstan d
V
in
tion Witterungs⸗ n
Beobachtungs⸗
Barometerstand
auf 0* niveau u. Schwere
’
Bns. — Wetter
stärke
eratur
Meerez⸗ elsius
28 Miederschlag in
in 45 * Breite
24 Stunden mm Barometerstand in
e in
Name der Beobachtungs⸗ station
Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗
niveau u
Schwere in 45 ° Breite
Wind. V giung, Wetter stärke
Temperatur n mm Barometerstand in
Stusenwerten *)
verlauf der letzten
24 Stunden
Celsius Niederschlag in 24 Stunden
in (
nden mm
verlauf der letzten
24 Stunden Magdebura
Stun
PVarometerstand
Niederschlag in Stufenwerten“)
24
daad 7683,1 ORO 2 wolkenl. 16 GrüͤnbergSchl
vorwiegend beiter
—
ziemlich heiter
— — —
ziemlich heiter
Prag 762,4 N Rom —
2
Swinemünde Neufahrwasser Memel
Frankfurt, M. Karlsruhe, B. München Zugspitze
Wustrow. M. 764,7 W Köniasberg
[20968]
flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unbotmäßigkeit u. a, begangen in Opstin, Kreis Greifswald, am 10. Juni 1915, verhängt. haften und in das nächste Gerichtsgefänanis abzuliefern sowie E. R. 438/15 sofort Mitteilung zu machen.
name: Schnitter, 30 Jahre, Größe: 1,70 m, kleiner hellbl. Schnurrbart, Gesscht: lang, Augen: blau, Nase: lang, Zähne: vor⸗ stehend, besondere Kennzeichen: geht etwas krumm, Bekleidung: blauer Anzug.
erlassene Steckbrief vom 16. Dezember 1914 — Nr. 304 Stück Nr. 76775 des
Oeffentlichen Anzeigers — wird erneuert. gesetzbuchs sow ch 8 Millitärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte
[20966] Steckbriefserledigung.
geblichen Armeelieferanten Abraham Berek Itig Meversohn Katz aus Zagebrow, Gouvernement Lomza, wegen Plünderung gegen deutsche
erledigt.
lassene Steckbrief ist erledigt.
63,9 NO Z heiter
meist bewölkt
Mülhausen, E. Friedrichshaf.
0 84
2SW wolkig —17
0 762,9 O 2 bheiter 170 1 as See.
Nachls Miederschl
Florenz —
Im;
— Cagliart —
ztemlich beiter Bamberg
SD Ibener 21 5
0 vorwiegend heiter
Ostende 76123 SNS Z wolkig
765,0 ONO 2 bheiter 63,7 2 4 wolkenl.
vorwiegend heiter
764,4 RO I woltenk.
münde
Rügenwalder⸗
Windst. wolkenl. 13 0 0
orwiegend heiter
Zürich 761,6 O
1 wolkenl.
Genf
764,6 N Jöwolkenl.
Gewitter Wlissingen
787,2 S wolkens. 781, 0 bedeckt 762,7 OSD 2beiter
1 bedeckk. 13
Helder
761, NS
— —y —
4 wolkig 1110 — 0
761,9 N
Lugano
Æ 51
¹ halb bed. 13 b
761,5 MND ZRegen
I bedeckt
eaair Säntis
0 0 vorwiegend heiter — 0 0 Bodö
Remlich heiter 0 — 1 vorwiegend heiter
d — 760,5 SB A bedeckt Christiansund
2 —I
564,5 SW 4 wolkig 3
Pass Brindist — — 9
785,9 W. =2 wolklig
Se& 0 8—
78360 0 swolkenl. — 762,5 Windst. beiter 1
ISwolkenl. 17
vorwiegend heiter Skudenes
763,0 NNW 4 heiter
Triest —
Krakau 783,9 ND
—
vorwiegend heiter Vards
756,3 S
4 bedeckt
—
2 bedeckt
Hermannstadt
762,7 W I wolkeni. 1
Skagen
— —SSeo
763,7 SSWI beiter
vorwiegend heiter
7635 OU 2 wolkenl. 1 7602 W 2 bedeckt
— 8
meist bewölkt Gewitter
Kopenhagen
Hanstholm —
763,3 WSW wolkig
——761,1 0
764,7 SO 1 wolkenl.
8₰ 20
760,5 N I beiter
to 8
iemlich helter Stockbdolm
763,1 SSW 2 wolkens.
780,3 SW wolkig — 19
Ziemlich heiler Hernösand
— 2-
765,0 Windst. bedeck. —
— 9Q0½
iemlich heiter
760,5 SSW 4 wolkig 531,5 SW
5 Schnee 0
SSS=SSSS2
meist bewöͤlkt Wisbp
Haparanda
760,6 SW wolkenl.
765,1 Windst. Nebel —10.
sendet Ausläufer
763,9 NO. wolkenl. 13 0 — 0 vorwiegend hetter 764,3 NO 2 wolk nI. 13 0
Karlstad
8
763,9 S 2 wolkenk.
kandinavien.
Hammerhus
Mittelmeer und
semlich belter
1 wolkenl.
14 0
0 vorwiegend heiter Livorno
7842 NR i Dunst
7643 NNRT beiter 17 1 1 Nachm. Mieederschl.
Budapest
EA —SSnn2S=SS=SSA
V t
Iwolkenl. 16 0 — 0
Wien
18 S=SSSSSsS0
—y — 2
7614 O 1 woitig.
—
8* +
Ver Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. äufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Offentlicher Anzeiger.
Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 .
— —
Bankausweise.
760,6 D Regen 10 0 0
*) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr
folgender Skala: 0 = 000 bis 0,4 mm; 1 = 0,5 bis 1.4 mm: 2
3 = 25 bis 3,4 mm; 4 = 3,5 bis 4,4 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 bis
6,4 mm; 7 = 65 bis 7,4 mm; negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffreskala.
Ein Hochdruckgebiet über 765 mm nach der Flache Tiefdruckgebiete liegen über Frankreich, dem Nordskandinavien, ein Skagerrak. — In Deutschland ist das Wetter bei geringer Wärme⸗ änderung im Alpenvorland wolkig bei schwachen Südwestwinden, sonst heiter, zumeist bei schwachen Nordostwinden; der Süd 6 osten hatten strichweise Gewitter und Regen.
5. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften⸗ 7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. G 8. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗
Ibedeckt-· 23 0 1 Rorgens nach
V „5 bis 2,4 mm;
=— 1 8 = 7,5 bis 84 mm; 9 = nicht beobachtet. Bei
8 über Großbritannien ent⸗ südlichen Ostsee und nach Mittel⸗
Teiltief liegt über dem
sord
0. Verschiedene Bekanntmachungen.
—
——
) Untersuchungssachen.
Steckbrief. Gegen den unten Beschriebenen, welcher
Es wird ersucht, ihn zu ver⸗ zu den hiesigen Akten
Wisnierski, Vor⸗ Stand und Gewerbe: Alter: etwa Owstin, Bart:
Familienname: Anton, anscheinendes letzter Aufenthalt: Haare: blond,
Kriegsgericht des Kriegszustandes Greifswald.
Der gegen die russischen Schnitter:
1) Wojciech Ros, 22 Jahre alt, geb in Tarnowskt, Kreis Konin, Russ. Polen,
2) Oskar Starkowski. geboren im Jahre 1881 in Latsch, Russ. Polen,
Stettin, den 18. Juni 1915. Kriegsgericht des Kriegszustandes
Der gegen den russischen Untertan, an⸗
Untertanen unter dem 19. März 1915 erlassene Steckbrief ist
Bromberg, den 19. Juni 1915. Gericht der Landwehrinspektion.
[20967] Steckbrieferledigung. Der gegen die russischen Schnitter Joseph Mucha, Antonie Mucha unter dem 16. Februar 1915 Nr. 88280/14 er⸗
Kriegegericht des Kriegezustandes Greifswald.
[20964] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.
In der Untersuchungssache gegen den usketier Hubert Stoffels. 4. Ers.⸗Batl. Res.⸗Inf.⸗Regts. 203 in Zossen, geboren am 18. 8. 1887 in Höngen, Kreis Heins⸗ berg, katholisch, zuletzt wohnhaft in öngen, wegen Fahnenflucht, wird auf rund der §§ 69 ff. des Millitärstraf⸗ uch 360 der n ilitärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte zierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen Sgeschlag delegt. III Tatz 233.19 9 4 bergstrahn ). Prinz August von Württem
—
[20963] Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Grenadier Reinhold Schulz, Ersatz⸗ bataillons Regiments Alexander, Rekruten⸗
depot I, geb. 1. Sept. 1881 zu Sommerfeld,
Bezirk Frankfurt a. d. O., wegen Fahnen⸗ flucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowte der §§ 356, 360 der Milttärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.
Berlin, den 17. Juni 1915.
Gericht der Inspektion I der immob.
Gardeinfanterie. 20962] Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Gardefüsilier Karl Cramer, Rekruten⸗ depot II Ersatzbataillons Gardefüsilier⸗ regtments, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstraf⸗ esetzbuchs sowte der §§ 356, 360 der Mciterstrafgerichtevevnuͤnn der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.
Berlin, den 17. Juni 1915.
Gericht der Inspektion I der immob.
Gardeinfanterie.
[20961] Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Kriegsfretwilligen Otto Lauk, 1. Kom⸗ pagnie Ersatzbataillons Lehrinfanterie⸗ regiments, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Milltärstraf⸗ gesetzbuchs sowie der §§ 356,. 360 der
hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. Berlin, den 17. Juni 1915. Gericht der Inspektton I der immob. Gardeinfanterie.
20960] Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Landsturmmann Adolf Hannig der 3. Esk. Ers.⸗Abtl. Trainabtl. 8 Koblenz, geb. 27. 2. 1883 zu Koblenz, von Beruf Kellner, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. M.⸗St.⸗G.⸗B., sowie der §§ 356, 360 M.⸗St.⸗G.⸗O. der Beschuldigte hierdurch für fahnenfluüchtig erklärt.
Koblenz, 18. 6. 1915.
Gericht der Kommandantur Koblenz und Ehrenbreitstein.
[209591 Fahnenfluchtserklärung. In der Untersuchungssache gegen den Kriegsfreiwilligen Theodor Joentgen, 2. Komp. Kriegsbekl.⸗Amt VIII. A.⸗K. Koblenz, geb 16. 8. 1891 zu Düren, von Beruf Schuster, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. M.⸗St.⸗ G.⸗B. sowie der §§ 356, 360 M.⸗St.⸗ G.⸗O. der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.
Koblenz, 19. 6. 1915. Gericht der Kommandantur Koblenz und
Ehrenbreitstein.
[290965] b
Die Beschlagnahme des im Reiche be⸗ findlichen Vermögens des Jägers Wilhelm Schrobder wird aufgehoben, da der Verdacht der Fahnenflucht fortgefallen ist. (§ 362 M.⸗St.⸗G.⸗O.). 1b
Berlin⸗Potsdam, den 18. Junt 1915.
Der Gerichtsherr: Sonnenfeld,
der Insp. II der immob. Gardeinf.
v. Görtz. Kriegsgerichtsrat.
2) Aufgebote, Verlust⸗u.
Fundsachen, Zustellungen ülͤ. dergl.
[5506] “
Herzogliches Amtsgericht Braunschweig hat heute folgendes Aufgebot erlassen:
Das Aufgebot haben beantragt:
1) der Kaufmann J. Jedwabnick in Schirwindt, O. Pr., z. Zt. Köntgsberg, Ostpr., Schnürlingstraße 20, bezüglich des E“ 20 Talerloses Serie 5340 Nr. 7,
2) die Ehefrau des Privatmanns Richard Höpfner, Berta geb. Görsch, von hier, Rosental 1, bezüglich des Depositenbuchs Nr. 12693 der Braunschweiger Privathank über 3100 ℳ.
Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 6. Dezember 1915, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herzoglichen Amts⸗ gericht hter, Am Wendentore 7, Zimmer 29, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Braunschweig, den 29. März 1915. Der Gerichtsschreiber Herzoglichen Amtsgerichts, 17:
Kreiß, Gerichtsobersekretär.
[13268] Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Urkunden jum Zwecke der Kraftloserklärung bean⸗ tragt worden:
1) des 4 % igen Pfandbriefs vom Jahre 1907 Serie L.X Lit. D Nr. 11 986 über 500 ℳ der Preußischen Central⸗Boden⸗ kredit⸗Aktien⸗Gesellschaft in Berlin, bean⸗ tragt von Richard Liepelt in Berlin⸗ Friedenau, Rheinstr. 23,
2) eines Wechsels über 10 000 ℳ vom 15. Oktober 1913, fällig am 15. Oktober 1914, ausgestellt von Richard v. Flemming in Paatzig bei Alt Tessin und angenommen von August Thyssen jun. in Berlin, Hotel Eeplanade, beantragt vom Geschäftsinhaber Werner von Alvensleben in Berlin, Mittelstraße 2 — 4,
3) der Kommunalobligation der Preußt⸗ schen Pfandbriefbank in Berlin Em. III Lit. C Nr. 3321 über 500 ℳ, verzinslich zu 3 ½ %, beantragt von dem Grundsitzer Friedrich Baars in Losse b. Seehausen, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Kahl in Berlin, Linkstr. 15,
4) von 7 Wechseln, ausgestellt von den Wolferoder Gipswerken Gebr. Dreßler in Eisleben, angenommen von H. Höhne in Steglitz, zahlbar bei A. Falkenberger in Berlin, Charlottenstr. 50/51, und zwar; a. vom 1. Okrober 1911 über 2383 45 ℳ, fällig am 4. Januar 1912, b. vom 4. Ok⸗ tober 1911 über 500 ℳ, fällig am 5. Ja⸗ nuar 1912, c. vom 4. Oktober 1911 über 500 ℳ, fällig am 5. Januar 1912, d. vom 1. November 1911 über 1757,40 ℳ, fällig am 3. Februar 1912, 6. vom 28. Oktober 1911 über 800 ℳ, fällig am 4. Februar 1912, f, vom 28. Oe- tober 1911 über 700 ℳ, fälltg am 4. Fe⸗
bruar 1912, g. vom 3. Dezember 1911 über 1983,20 ℳ, fällig am 3. März 1912, beantragt von den Wolferoder Gipswerken Gebr. Dreßler, Inhaber Curt Dreßler in Eisleben,
5) des 4 %igen Pfandbriefs vom Jahre 1909 Nr. 2812 über 5000 ℳ der Preu⸗ ßischen Central⸗Bodenkredit⸗Aktien⸗Gesell. schaft in Berlin, beantragt von Wilhelm Kisker zu Halle a. S., vertreten durch die Deutsche Bank in Berlin,
6) des 4 %igen Hvpothekenpfandbriefs Serie XVI Lit. C Nr. 978 über 1000 ℳ der Deutschen Hypothekenbank Aktiengesell⸗ schaft in Berlin, beantragt von dem Alten⸗ teiler Christian Hagenah zu Burweg bei Himmelpforten (Kreis Stade), vertreten durch den Mandatar Wilhelm Abel in Stade,
7) der Neuen Berliner Pfandbriefe Lit. E Nr. 32 804, 32 805 und 32 806 über je 100 ℳ, verziaslich zu 3 ½ % des Berliner Prandbriefamts, beantragt von dem Ma⸗ schinenmeister Georg Kutzner in Neukölln, Kaiser⸗Friedrichstr. 42,
8) des Neuen Berliner Pfandbriefs Lit. B Nr. 12 059 über 1000 ℳ, verzinslich zu 3 ½ %, des Berliner Pfandbriefamts, be⸗ antragt von dem Schuhmacher Christian Gerlach in Berlin, Weinstr. 32,
9) der Zwischenscheine der fünfprozentigen Anleihe des Deutschen Reichs (Kriegsanleibe 1914), a. Nr. 132 369 über 1000 ℳ, beantragt von dem Stadtpfarrer und geistlichen Rat Eder in Vilshofen, b. Nr. 124 944 über 500 ℳ, beantragt von der verwitweten Frau Justizrat Margarete Kius in Hannover, Hoben⸗ zollernstr. 41, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Justizrat Dr. Benfey I. in Hannover, c. Nr. 71 496 über 2000 ℳ und Nr. 310 640 über 1000 ℳ, beantragt von Joseph Kober in Breslau VI, Willmann⸗ straße 8, d. Nr. 400 801 über 1000 ℳ, Nr. 38 926 über 200 ℳ, Nr. 38 927 über 200 ℳ, beantragt von dem Ingenieur B. Grethe in Lockstedt, Behrkampsweg 45, e. Nr. 124 064 über 200 ℳ, beantragt von der Garderobiere Kath. Jung in Munchen, Augsburgerstr. 5, f. Nr. 250 543 über 500 ℳ, beantragt von dem Barmer Bank.Verein Hinsbera, Fischer u. Comp. in Crefeld, g. Nr. 479 635 und 479 636 über je 1000 ℳ, beantragt von dem Rentier Hermann v. d. Höden in Oberndorf.
Die Inhaber der vorbezeichneten Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. Dezember 1915, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Neue Friedrichstr. 13/14, III. Stock⸗ werk, Zimmer 106/108, anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird.
Berlin, den 6. Mai 1915.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte.
Abt. 84.
—
[209321 Bekanntmachung.
Die Zahlungssperre über die Schuld⸗ verschreibung der 3 ½ prozentigen konsoli⸗ dierten preußischen Staatsanleihe von 1885
6. Oktober d. J., 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine
—
Lit. C Nr. 12007 und 12008 über je 1000 ℳ wird aufgehoben. Berlin, den 14. Juni 1915. Königliches a Trrt Berlin⸗Mitte t. 84.
[209262
Der Gastwirt Gotthilf Apfel in Offen⸗ bach a M., vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Henrich daselbst, hat den Verluft der nachstehend genannten 3 ½ 0% igen Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank in Memingen angezeigt und Erlaß der Zahlungssperre beantragt: Lit. Nr. 10 558 zu 1000 ℳ; Lit. G Nr. 2574 und 16 367 je zu 500 ℳ; Lit. H Nr. 25 937, 36 418, 44 997, 47 818, 53 529, 55 564, 55 566 und 55 567 je zu 300 ℳ: Lit. J Nr. 5228, 13 421, 33 467, 47 010 und 51 273 je zu 100 ℳ, sämtlich — P— J— abgestempelt; 1905 er Serie I Lit. D Nr. 1885 zu 500 ℳ; Em. V 1907 er Serie I Lit. D Nr. 1027 zu 500 ℳ und Lit. F Nr. 3218 zu 100 ℳ. Es wird deshalb dem Aussteller der Papiere und den in ihnen bezeichneten Zahlstellen verboten, an den oder die Inhaber der Papiere eine Leistung zu bewirken, ins⸗ besondere neue Zinsscheine oder Erneuerungs⸗ scheine auszugeben.
Meiningen, den 16. Juni 1915
Herzogl. Amtsgericht. Abt. 1.
[20924] Aufgebot.
Die Lebensversicherungspolice Nr. 84 107, die wir am 20. September 1883, umge⸗ schrieben am 13. Februar 1888, fur Herrn Friedrich August Timpte, Werkführer in Oberhausen, zuletzt Berginvalide, und in Velbert wohnhaft, verstorben am 10. Sep⸗ tember 1914 daselbst, ausgefertigt haben soll abhanden gekommen sein. Wir fordern den etwaigen Inhaber auf, sich unter Vor⸗ legung der Police binnen 12 Monaten von heute ab bei uns zu melden. Meldet sich niemand, so werden wir die Police für kraftlos erklären.
Leipzig, den 14. Dezember 1914. 8 Teutonia Versicherungsaktiengesellschaft in Leipzig vorm. Allg. Renten⸗ Capital⸗ u.
Lebensversicherungsbank Teutonia.
Dr. Bischoff. J. V.: Schömer.
[97136] Aufgebot.
Auf Antrag der Gewerkschaft „Graf Waldersee“ zu Gotha (Verwaltungssitz Hannover) als Eigentümerin der Kupfererz⸗ grube „Graf Roden XXV“ bei Friedrich⸗ roda wird der Inhaber der von ihr aus⸗ gestellten, jetzt für verfallen erklärten und abhandengekommenen 50 Kurscheine, welche die Stammnummern 440 bis mit 457 und 478 dis mit 509 führen, hiermit auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den Vormittags
seine Rechte aus den Scheinen bei dem hiesigen Gerichte anzumelden und die Scheine vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird. 1 Schloßz Tenneberg. den 13. März 1915. Herzogl. Sächs. Amtsgericht. 3.
1
——