1915 / 148 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Jun 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung russischer Unternehmungen, vom 4. März 1915 (RGBl. S. 133) in Verbindung mit der Verordnung vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:

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LXVIII. Listee. Bezirk Unterelsaßs. Grund⸗ und Hausbesitz.

Kreis Hagenau. Gemeinde Hagenau.

8 Wohnbäuser Schneckenfeldweg 1 und 3 und Musau (obne Nr.), 1,24 ha Ackerland, Wiese und Holzung, 56 a Bauplätze in der Walkstraße des Bergwerksdirektors Jodel Berg und Ebefrau Sara geb. Zimann in Hagenau (Verwalter: Notar Justtzrat Alexander

in Hagenau). . Gemeinde Reichshofen. 3,33 ha Wiese und Holzung des Jodel Berg und Ehefrau Sara geb. Zimann in Hagenau (Verwalter: derselbe). Gemeinde Mietesheim.

Haus, Hof, Garten, Acker und Wiese (41,28 a) des Rentners Waldemar de Sagareff und Ebefrau Olga geb. Letomowsky in Mietesheim (Verwalter: Notar Dr. Michel in Oberbronn).

Kreis Schlettstadt. Gemeinde Diebolshelm.

2 Wohnhäuser und Nebengebäude, Hofraite, Garten und Holzung (1,02 ha) des Rentners Heinrich von Caster in Altkirch (Ver⸗ walter: Rechtsanwalt Cramer in Schlettstadt).

Straßburg, den 20. Juni 1915.

Abteilung des Innern ““

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsperwaltung angeordnet worden:

A. Städtischer Haus⸗ und Grundbesitz.

Kreis Metz⸗Land. Gemeinde Ars a. d. M.

Haus, Hauptstraße 58/60, des Adolf Gouré in Epinal (Verwalter: Notar Justizrat Dr. Frenkel in Metz), 1

Haus, Hauptstraße 73, der Witwe Gaston Pick geb. Karcher und Ehefrau Ludwig Simon geb. Karcher, beide in Paris (Verwalter derselbe).

Gemeinde Ban St. Martin.

Haus, Garten und Park (33,49 a) der Ehefrau des Kunstmalers Eugen Goepfert geb. Amende Eugenie Becker in Nancy (Ver⸗ walter: Bürgermeister Schott in Ban St. Martin).

Gemeinde Longeville.

s, Schulstraße 16, des Karl Gouvion in Paris (Verwalter Bürgermeister Gerlach in Longeville), 1 Häuser, Schulstraße 19, Kirchstraße 7 und Hauptstraße 13 des Karl Gouvion in Paris (Verwalter: der selbe), Häufer, Hauptstraße 54 und 54 bis, 39 a Acker der Witwe Ladine in

Mondorf (Verwalter: derselbe). Gemeinde Montignyv.

Häuser, Chausseestraße 26 und Parkstraße 49 des de Courcelles in

Paris (Verwalter: Bürgermeister Steinmetz in Montignp),

Haus, Chausseestraße 84/86 des Hautefeuille in Paris (Verwalter:

Bürgermeister Steinmetz in Montigny),

Haäaus, Chausseestraße 145 der Ehefrau Hockard in Frankreich (Ver⸗

walter: derselbe), Haus, Chausseestraße 194 des Ludwig Gangloff in Paris (Verwalter:

derselbe), 1 Haus, Chausseestraße 223 des Stemer in Pont⸗à⸗Mousson (Ver⸗ walter: derselbe), v Haus des Ludwig Gangloff in Paris (Verwalter: derselbe) Haus des Vikror Blaise in Chalons (Verwalter: derselbe), Häuser, Chausseestraße 142 und 119 des Gama in Frankreich (Ver⸗ walter: derselbe).

Gemeinde Plabppeville. Haus, Park und Garten (1 ha) des Gerhard de Montrichard in Mommédy (Verwalter: Notar Justizrat Dr. Frenkel in Metz). Gemeinde Rombach. . Haus, Villersstraße 5 (1,40 a) der Witwe Estella Pierron geb. Gama in Frankreich (Verwalter: Notar Glasmacher in Rombach). B. Ländlicher Grundbesitz.

Kreis Diedenhofen⸗Ost. Gemeinde Bettsdorf.

87,63 ha Ackerland und Wiesen des de la Vernette Heinrich Abel in Chaäteau de Berg (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fitzau in

Diedenhofen). . Gemeinde Breisdorf.

16 ha Garten, Land und Wiesen des Peter Klein Teitgen, Rentner in Breisdorf (Verwalter: derselbe). 8 8—

Gemeinde Escheringen. 19,87 ha Wald der Witwe Rene Maire geb. Godron in Algier (Verwalter: derselbe). 8g 1 Gemeinde Großhettingen.

14,35 ha ücke des Zollbeamten Nikolaus Hueppert in Ecou⸗ vrter b. Mommédy (Verwalter: Geschäftsagent Bhehein in

Diedenhofen). Gemeinde Niederentgen. Ackerland und Wohnhaus (18,20 ha) des Ackerers Nikolaus Schiltz in Perl (Verwalter: Rechtsanwalt Weck in Diedenhofen). Gemeinde Rörchingen. 13,34 ha Ländereien des Adrian Arnould (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fitzau in Diedenhofen), 1 12,07 ha Ländereien des Albert Lefevre (Verwalter: derselbe). Gemeinde Terwen. 6 8,93 ha Ackerland und Wiesen der Witwe des Barons Raymund Adolf Maria de Rovyer de St. Julien, Luise geb. de Latouche, ʒGutsbesitzerin in Chramblon (Verwalter: Rechtsanwalt Weck in Dieden hofen). Straßburg, den 21. Juni 1915. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. V.: Cronau.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 77 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter

Nr. 4769 eine Bekanntmachung, betreffend die Handels⸗ beziehungen zu der Türkei, vom 24. Juni 1915, und unter

Nr. 4770 eine Bekanntmachung, betreffend Gewährung der Meistbegünstigung an die Türkei, vom 24. Juni 1915.

Berlin W. 9, den 25. Juni 1915.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 78. des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter

Nr. 4771 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung, vom 21. Juni 1915, unter

Nr. 4772 eine Bekanntmachung, betreffend Ergänzung der Verordnungen über die Ueberwachung und zwangsweise Ver⸗ waltung ausländischer Unternehmungen, vom 24. Juni 1915, und unter

Nr. 4773 eine Bekanntmachung über den Verkauf von Fleisch⸗ und Fettwaren durch die Gemeinden, vom 24. Juni 1915.

Berlin W. 9, den 25. Juni 1915. 8

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 79 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter NIr. 4774 eine Bekanntmachung über den Aushang von Preisen in Verkaufsräumen des Kleinhandels, vom 24. Juni 1915. Berlin W. 9, den 25. Juni 1915. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

8

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 80 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter

Nr. 4775 eine Bekanntmachung über die Wiederholung der Anzeige der Bestände von Verbrauchszucker, vom 24. Juni 915.

Berlin W. 9, den 25. Juni 1915.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Direktors Dr. Heinrich Egbring an dem Realgymnasium in Altenessen zum Direktor des Kaiser Wilhelms⸗Realgymnasiums nebst Realschule in Koblenz durch das Staatsministerium bestätigt worden.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestäst des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Dirschau getroffenen Wahl den Geheimen Sanitätsrat Dr. Schultz⸗Fademrecht in Dirschau als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Dirschau und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Konitz getroffenen Wahl den Stadtrat Julius Klotz in Konitz als unbesoldeten Beigeordneten dieser Stadt auf die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren bestätigt.

Justizministerium.

Dem Senatspräsidenten, Geheimen Oberjustizrat Dr. Leppel in Posen und dem Landgerichtsrat Musset in Frank⸗ M. ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Neuhaus vom Landgericht I in Berlin bei dem Kammergericht, der Rechtsanwalt Dr. Weiß aus Konitz bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Hirschberg, der frühere Rechtsanwalt von Bockelberg bei dem Amtsgericht in Storkow, der Gerichtsassessor Hackert bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bochum und der frühere Gerichts⸗ assessor Wodtcke bei dem Amtsgericht in Löwenberg.

Der Amtsrichter Rath in Werne, der Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Goldbaum in Duisburg und der Rechts⸗ anwalt, Justizrat Sigismund Blumenthal in Berlin sind gestorben. .

Finanzministerium.

1

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Burg, Regierungsbezirk Magdeburg, ist zu besetzen.

Bekanntmachung.

Bei der am 4. d. M. in Gegenwart eines Königlichen Notars stattgehabten Auslosung der vormals Han⸗ noverschen 4prozentigen Staatsschuldverschrei⸗ bungen Lit. S zur Tilgung für das Rechnungsjahr 1915 sind die folgenden Nummern gezogen worden:

Nr. 53 102 110 292 351 354 448 469 über je 1000 Tlr. Gold und

Nr. 750 985 1061 1226 1259 1361 1431 1574 1593 1785 1802 1909 über je 500 Tlr. Gold.

Diese werden den Besitzern hierdurch auf den 2. Januar 1916 zur baren Rückzahlung gekündigt.

Die ausgelosten Schuldverschreibungen lauten auf Gold. Die Rückzahlung wird in Reichswährung nach den Bestim⸗ mungen der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 6. Dezember 1873, betreffend die Außerkurssetzung der Landes⸗ goldmünzen usw. (Reichsanzeiger Nr. 292), sowie nach den Ausführungsbestimmungen des Herrn Finanzministers vom 17. März 1874 (Reichsanzeiger Nr. 68, Position 3) erfolgen.

Die Kapitalbeträge werden schon vom 15. Dezember d. J. ab gegen Quittung und Einlieferung der Schuldver⸗ schreibungen nebst den zugehörigen Erneuerungsscheinen an den Geschäftstagen bei der Regierungshauptkasse hierselbst, von 9 bis 12 Uhr Vormittags, ausgezahlt.

Die Einlösung der Schuldverschreibungen kann auch bei

sämtlichen übrigen Regierungshauptkassen, bei der Staats⸗

schuldentilgungskasse in Berlin sowie bei der Kreiskasse I in

Frankfurt a. M. geschehen AIn vom .

verschreibungen nebst den zugehörigen Erneuerungsscheinen schon vom 1. Dezember d. J. ab bei einer dieser Kassen ein⸗ zureichen. Nach erfolgter Feststellung durch die hiesige Regierungshauptkasse wird die Auszahlung von den ersteren Kassen bewirkt werden.

Die Einsendung der Schuldverschreibungen nebst den Erneuerungsscheinen mit oder ohne Wertangabe muß portofrei geschehen.

Sollte gekündigtes Kapital bis zum Fälligkeitstage nicht abgefordert werden, so tritt dasselbe von dem genannten Zeit⸗ punkte ab zum Nachteile der Gläubiger außer Verzinsung. Hannover, den 8. Juni 1915.

8 Der Regierungspräsident. J. V.: Budde.

Nichtamtliches.

8 Denuntsches Reich. Preußen. Berlin, 26. Juni 1915.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sizungen.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 558 und 559 der Deutschen Verlust⸗

listen bei. Sie enthalten die 259. Verlustliste der preußischen

Armee, die 197. Verlustliste der bayerischen Armee und die 209. Verlustliste der württembergischen Armee

Württemberg. Gestern nachmittag trat die Zweite Kammer

einer weiteren Kriegstagung zusammen. Der Präsident von Kraut begrüßte die Abgeordneten und gab einen kurzen Ueberblick über die seitherigen Kriegsereignisse. Der Minister⸗ präsident Dr. von Weizsäcker richtete namens der Staats regierung eine den gegenwärtigen Zeitumständen en

Ansprache an die Abgeordneten.

Oesterreich⸗Ungarn. u““ Der König von Bayern ist gestern früh mit seinem

Gefolge, unter dem sich auch der Kriegsminister Freiherr Kreß

von Kreßenstein befindet, auf der Reise nach dem östlichen Kriegsschauplatz auf dem Wiener Ostbahnhof eingetroffen, wo

er vom bayerischen Gesandten Freiherrn Tucher, der sich dem

Gefolge des Königs anschloß, begrüßt wurde. Der König setzte alsbald seine Reise fort.

Großbritannien und Irland

Die Propaganda zur Anwerbung von geübten Ar⸗

beitern für die Erzeugung von Munition hat vor⸗ gestern begonnen, indem in jeder Stadt und in den Vor⸗

städten von London Rekrutierungsbureaus für Lloyd Georges

Armee eingerichtet wurden. Das Londoner Prisengericht sollte am Montag

über die Beschlagnahme zweier Baumwolladungen,

die an die Baumwollweberei in Norrköping und an die Werner eben daselbst adressiert waren, verhandeln. Beide Fälle wurden, wie die „Berlingske Tidende“ meldet, abgesetzt,

da Aussicht auf außergerichtliche Regelung besteht.

Diese allgemeine Regelung wird wahrscheinlich von größter Bedeutung für die Handelsbeziehungen mit Schweden sein. Das kürzlich gefällte Urteil des Prisengerichts in Sachen der Kupferladungen, das für eine große Anzahl gleichliegender Fälle maßgebend ist, ist nun dem höheren Gerichte unter⸗ breitet worden. Die Berufung wurde auf das gemeinsame Ansuchen der Regierungen in Stockholm, Kristiania und Kopen⸗ hagen eingelegt, die alle wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Frage an ihrer Entscheidung unmittelbar interessiert sind. Die vorgestrige Verlustliste enthält die Namen von 71 Offizieren 1 1984 Mann. 8

Frankreich.

Die Deputiertenkammer erörterte gestern die Vorlage, betreffend die Eröffnung provisorischer Kredite (Budgetzwölftel) für das dritte Vierteljahr 1915 sowie die Ermächtigung zur Erhebung der Steuern und Staatseinkünfte während desselben Zeitraums.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ legte der Finanzminister Ribot die Notwendigkeit dar, ständig Kriegsmaterial und Munition zu liefern, und appellierte an den Sparsamkeitssinn Frankreichs. Zedermann müsse von der Wahrheit durchdrungen sein, daß für die Durchführung des Krieges bis zum Ende jeder Franzose die von Mecenna im englischen Parlamente aufgestellten Sparsomkeitsregeln befolgen müsse. Ribot erkannte die Notwendigkeit an, die Käufe im Ausland einzuschränken, um den Geldumlauf in Frankreich zu er⸗ leichtern. Frankreich könne ohne Schwierigkeiten allen Verpflichtungen nachkommen. Der Volkskredit, der im April 995 Millionen bei⸗ gesteuert hätte, habe im Mai 1700 Millionen beigesteuert. Die Landesverteidigungsschatzscheine überstiegen den Betrag von 5400 Millionen. Der Volkskredit würde noch mehr Vertrauen haben, wenn er wüßte, daß die Werttitel bei späteren Anleihen umgewandelt werden sollen. Obwohl die Lage im elften Kriegswonat schwierig sei, besitze das Publitum dasselbe Vertrauen zu dem Staatskredit wie auf den Sieg Frankreichs. Das Land werde seinen Schwur halten, bis ans Ende zu gehen, und den mit Verachtung von sich weisen, der Verzagtheit bekunde. Ribot schlug sodann vor, mit dem Budgetausschuß die Schaffung neuer Hilssquellen zu prüfen. Er sei ein Anhänger der tatkräftigen englischen Finanzmethode, aber die aus den Steuern eingehenden Beträge seien nur ein kleiner Teil im Vergleiche zu den Gesamtausgaben. Der Budgetausschuß und die Regierung seien von derselben Vaterlandsliebe und Einmütigkeit 87 die zu der notwendigen finanziellen Kräfteanstrengung führen werde.

Die Rede des Ministers wurde mit großem Beifall auf⸗ genommen.

Die Dehatte über die Eröffnung der Kredite füfr

das Unterstaatssekretariat des Krieges hat, wie

„W. T. B.“ in Ergänzung seines gestrigen Berichts mittteilt, lebhafte Zwischenfälle hervorgerufen. Der Abg. Accam brahy erklärte, er stimme nicht für die geforderten Kredite und für

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ie provisorischen Budgetzwölftel, und kritisierte die militärische den Kriegsminister. Die Munitionsfabrikation lasse zu wünschen übrig. Es sei vorgekommen, daß Geschosse nicht erplodiert nnd Kanonen geplatzt seien. Er werde die Regierung dafür verantwortlich machen. Der Redner übte dann Kritik an der Dardanellenoperation, wobei er zur Ordnung gerufen wurde. Die Rechte und das Zentrum erhoben Ein⸗ spruch, während die Linke Beifall klatschte. Nachdem sich der Lärm gelegt hatte, sagte Accambray, er wolle nicht die mili⸗ tärische Leitung, sondern nur die Regierung kritisieren.

Die Verfallzeit von Schuldverschreibungen und Wechseln, die vor dem 1. August 1914 ausgestellt worden sind, ist der „Agence Havas“ zufolge durch ein Dekret um weitere 90 Tage verlängert worden.

Luxemburg. Durch die deutsche Presse gingen in den letzten Tagen

2 .

über Luxemburger Freiwillige in der französischen Armee Meldungen, die, wie „W. T. B.“ mitteilt, auf einer

f ständlichen Auffassung einer Zeitungsnachricht aus pri⸗ EE 19e französischen Heere dieven keine Luxemburger, die nach Ausbruch des Krieges hinübergegangen wären. Es könnte sich höchstens um ein paar Ausnahmen handeln, von denen man jedoch in Luremburg auch keine Kenntnis hat. Luxemburger kämpfen unter den französischen Fahnen im ganzen 541 (noch nicht 2 Prozent der in Frank⸗ reich ansässigen Luxremburger), und zwar nach einer Angabe, die im französischen Senat am 3. Juni der Abg. Lebert, Be⸗ richterstatter für den Gesetzantrag Henry Bérenger, gemacht hat, der in derselben Rede die Zahl der Deutschen im französischen Heere auf 1027 und die der Oesterreicher auf 1369 angab. Die Luremburger, die in der französischen Armee zurzeit kämpfen, wohnten bei Ausbruch des Krieges in Frankreich, sind größtenteils dort geboren oder stammen von dort ge⸗ borenen Eltern.

G Rußland.

Der Ministerrat hat beschlossen, in eine vorläufige Be⸗ ratung der Frage einzutreten, wie die in dem Aufrufe des Generalissimus Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch an die Polen vom 14. August 1914 angekündigten Grundsätze zur Ausführung gebracht werden können. Wie die „St. Petersburger Tele⸗ graphenagentur“ meldet, wird zu diesem Zwecke ein be sonderer Ausschuß aus sechs Russen und sechs Polen unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Goremykin gebildet werden.

Der montenegrinische General Marnikowitsch ist dem „Rußkoje Slowo“ zufolge im besonderen Auftrag der montenegrinischen Regierung in St. Petersburg eingetroffen und vom Minister des Aeußern Sasonow empfangen worden.

Die Semstwos und der Städtebund haben in Moskau außerordentliche Versammlungen abgehalten zur Organisierung der Herstellung des Kriegsbedarfes. Das liberale Semstwomitglied Fürst Lwow hielt eine An⸗ sprache, in der er die außerordentliche Ueberlegenheit der deutschen Organisation und Artillerie anerkannte und ausführte, es läge noch kein Grund zur Verzweiflung vor, da Rußland die Organisierung seiner Industrie erst jetzt begönne.

In Ergänzung des Berichtes über die Unruhen in Moskau führt das Blatt „Rjetsch“ aus, daß 80 Feuer⸗ schäden entstanden sind. Im ganzen wurden 475 Geschäfte und 217 Privatwohnungen ausgeraubt. Der Schaden ist vor⸗ läufig auf 40 Millionen Rubel geschätzt worden. Von den Geschäften und Wohnungen gehörten nur 113 Deutschen und Oesterreichern. Die übrigen 579 gehörten russischen Unter⸗ tanen, darunter 90 solchen mit vollkommen echtrussischen Familiennamen. 172 haben ihre Verluste noch nicht angegeben. Unter den Geschädigten befinden sich auch Schweden, Engländer, Franzosen und Amerikaner. Das Volk hat insgesamt zwei Tage lang gewütet.

Italien.

Ein Erlaß des Stellvertreters des Königs setzt der „Agenzia Stefani“ zufolge fest, daß der Schaden, der durch die feindliche Beschießung unbefestigter Städte, Dörfer, Gebäude usw. und Handelsschiffe entsteht, aus den Mitteln eines Fonds ersetzt werden kann, die durch Ausnützung der beschlagnahmten feindlichen Handelsschiffe und den Verkauf gekaperter Schiffe einkommen.

Ein weiterer Erlaß des Stellvertreters erklärt, daß Ver⸗

käufe und Konzessionen, die seit dem 24. Mai und

während der Kriegsdauer von österreichisch⸗ungarischen Unter⸗ tanen und von Personen, die in Oesterreich⸗Ungarn wohnen, ausgeführt werden, gesetzlich nichtig sind. Ausgenommen davon sind nur österreichisch⸗ungarische Untertanen italienischer Nationalität.

Wie der „Corriere della Sera“ meldet, hat der Schatz⸗ minister Carcano den Ministerrat von der Bildung einer Gruppe zur Ausgabe einer nationalen Anleihe in Kenntnis gesetzt. Der Ministerrat hat sich auch mit der Ge⸗ treidefrage und mit Maßnahmen zur Erleichterung der Getreidetransporte beschäftigt. Es wurden Maßregeln gegen Getreidespekulanten getroffen und auch das Ausfuhr⸗ verbot für Nahrungsmittel verschärft. Der Kolonialminister Martini gab bekannt, daß die Lage in Libyen die Ab⸗ sendung von Truppenverstärkungen erfordere.

Belgien.

Durch Verordnung des Generalgouverneurs, General obersten Freiherrn von Bissing vom 23. Juni werden, wie „W. T. B.“ meldet, die Protestfristen und sonstige zur Wahrung des Regresses bestimmte Rechtshandlungen bis zum 31. Juli verlängert. Ebenso bleiben die bestehenden Be⸗ stimmungen über Zurückziehung von Bankguthaben bis zum 31. Juli in Kraft.

Schweiz.

Die Verhältnisse der Einfuhr aus Italien sind nach einer Meldung der „Schweizerischen Telegraphenagentur“ immer noch pollständig ungeklärt. Auf Grund des Austausch abkommens können täglich diese oder jene Waren in die Schweiz herein, doch in bedeutend geringerem Umfange, als es durch das Abkommen vorgesehen ist. Es ist bis heute nicht möglich gewesen, von Italien eine formelle Erklärung zu er⸗ halten, für welche Waren eigentlich das italienische Ausfuhr⸗ verbot gilt, und für welche nicht. Die Klärung der Sachlage ürfte voraussichtlich noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Türkei.

Surach dem gestern nacht über das Befinden des Sultans ausgegebenen Bericht war die Temperatur am

Abend I, der Puls 100 und der Gesundheitszustand sehr befriedigend.

Wie „W. T. B.“ berichtet, dauerte die Operation des Sultans genau 45 Minuten. Lange vor der Operation hatten sich alle Minister sowie der Thronfolger nach dem Palast begeben, um das Ergebnis abzuwarten. Kurz vor dem chirurgischen Eingriff empfing der Sultan einige Mitglieder seines Gefolges und drückte das Bedauern darüber aus, daß er, und wenn es auch nur für wenige Tage wäre, das Bett hüten müsse; aber ihn tröste der Gedanke an die Treue der Minister und die Beharrlichkeit, die sie zum Heile des Vater⸗ landes betätigten. Nach der Operation empfing der Sultan den ersten Kämmerer Tepfik Bey und beauftragte ihn, den Ministern die gute Nachricht von dem Erfolg der Operation mitzuteilen, die ihn von seinem Leiden befreit habe. Die Nachricht von dem guten Gelingen der Operation wurde von

der Bevölkerung mit lebhafter Freude aufgenommen.

““ Griechenland.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ wird die Veni⸗ zelos⸗Partei dadurch geschwächt, daß die Partei des früheren Ministers Rallis zur Regierungspartei übertritt, da zwischen Rallis und Venizelos Meinungsverschiedenheiten auftreten. Rallis hatte der Venizelos Partei seine Unterstützung nur für den Fall zugesichert, daß das Fernbleiben Venizelos; vom politischen Leben auch von Daner sei. Da Venizelos aber be⸗ absichtigt, sich wieder politisch zu betätigen, hat Rallis hieraus die Folgerungen gezogen. 11111“ 8

Bulgarien.

““ EFine amtliche Meldung besagt, daß in den letzten sechs Wochen 10000 mazedonische Flüchtlinge auf bul⸗ garischem Gebiet eingetroffen sind.

Montenegro.

Eine montenegrinische Armee unter dem General Weskowitsch ist dem „Giornale d Italia“ zufolge in der Nacht zum Freitag vor Skutari eingetroffen, wo sie die Höhen von Rentschi und das Lager Schiri besetzte. Einige hundert Albaner, die bei Mezoree Widerstand leisteten, wurden auseinander getrieben. Der General Weskowitsch ließ den Bürgermeister von Skutari zu sich kommen und erklärte ihm, er beabsichtige, die Montenegro feindlichen Stämme zu ent waffnen. Skutari solle ruhig bleiben, da keine Gefahr bestehe. Die montenegrinische Zeitung „Wiesnik“ veröffentlicht eine offiziöse Note, die besagt, daß die montenegrinische Regierung aus politischen und strategischen Gründen und um die Waren durchfuhr auf dem Bojana für die Stellen zu sichern, die im Berliner Kongreß Montenegro zuerkannt worden seien, be⸗ schlossen habe, in Albanien einzumarschieren.

Amerika.

Die Antwort der Vereinigten Staaten auf die letzte deutsche Note wegen des Versenkens des amerikanischen Dampfers „Frye“ ist dem „Reuterschen Bureau“ zufolge telegraphisch nach Berlin übermittelt worden.

Das amerikanische Auswärtige Amt hat nach einer Meldung der „Berlingste Tidende“, der Presse mitgeteilt, die englische Regierung habe ihm einen Kabinettsbeschluß über⸗ mittelt, durch den die bestehenden Schwierigkeiten für die neutrale Schiffahrt und den neutralen Handel be⸗ seitigt werden sollen.

Infolge der Berichte, daß die Post der Vereinigten Staaten nach Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden beim Durchgang durch kriegführende Länder geöffnet wird, hat der Generalpostmeister Burleson dem „Reuterschen Bureau“ zufolge angeordnet, daß diese Post⸗ sendungen vorübergehend mit direkt fahrenden Schiffen befördert werden sollen.

Afrika.

Die südafrikanische Regierung in Pretoria hat der britischen Regierung über die Organisierung des süd⸗ afrikanischen Freiwilligenkontingents mitgeteilt, daß man die Ergebnisse der Werbung und der Abmachungen zwischen beiden Regierungen über die Anmeldung und Aus⸗ bildung rasch veröffentlichen wird. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, macht nach dem Bericht der Regierung die Vorbereitung des Kontingents für Uebersee befriedic ende Fort⸗ schritte. Man will vorläufig eine Brigade von 4000 Mann bilden, die mit den in Deutsch Südwestafrika kämpfenden Truppen in keinem Zusammenhang stehen wird. Den gegen Deutsch Südwestafrika kämpfenden Südafrikanern soll nach Be⸗ endigung des Feldzuges Gelegenheit gegeben werden, weitere freiwillige Brigaden zu formieren. Die Leute werden dann noch mindestens sechs Monate einexerziert werden müssen.

Nach einer Meldung des genannten Bureaus aus Bloemfontein ist Rocco de Villiers, einer der Haupt⸗ anführer der Aufständischen im Freistaat, zu vier Jahren Fiengnis und 500 Pfund Sterling Geldstrafe verurteilt worden.

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 26. Juni. (W. T. B.) Die seit Tagen ununterbrochen geführten Nahkämpfe um die noch in der Hand des Feindes befindlichen Teile unserer Stellungen nördlich von Souchez und halbwegs Souchez Neuville sind abgeschlossen. Heute nacht wurden die letzten Franzosen aus unseren Gräben geworfen. Zu ihrer Unterstützung hatte der Feind noch gestern abend frische Kräfte sowohl beiderseits der Loretto⸗Höhe wie südlich Souchez zum Angriff vorgeführt; sie wurden abgeschlagen. In der Champagne bei Souain sprengten wir Teile der feindlichen Stellung; östlich Perthes vernichteten die Fran⸗ zosen eigene Verteidigungsanlagen durch Fehlsprengungen. Auf den Maashöhen westlich von Combres wurde hart gekämpft. Dort setzte der Gegner beiderseits der Tranchée viermal mit stets neuen Truppen in einer Frontbreite von etwa 3 km zu tiefgegliederten Angriffen an. Diese brachen fast überall schon in unserem Feuer zusammen. Wo der Feind in unsere Gräben drang, wurde er unter großen Verlusten im Handgemenge zurückgeworfen. Im Nachstoß eroberten wir westlich der Tranchée eine vorge schobene feindliche Stellung, östlich derselben hält der Feind noch ein kleines Stück des am 20. 6. eroberten Grabens.

Angriffe des Gegners auf unsere Vorposten bei Leintrey (östlich von Lunéville) schlugen fehl. Seit Beginn des großen Ringens bei Arras kämpfen dort unsere Flieger mit ihren Gegnern um die Vorherrschaft in der Luft. Beiden Teilen hat der Kampf Verluste gekostet: die unsrigen waren nicht vergeblich; seit einigen Tagen haben wir sichtlich die Oberhand gewonnen. Oberste Heeresleitung.

Oestlicher Kriegsschauplatz. 8

Großes Hauptquartier, 26. Juni. (W. T. B.) Württembergische Regimenter erstürmten süͤdöstl ch Oglenda (nördlich Przasnysz) beiderseits des Murawka⸗ Baches russische Stellungen und hielten sie gegen mehrere, auch nächtliche Gegenangriffe. Die Beute beträgt 636 Ge⸗ fangene und vier Maschinengewehre.

8 Oberste Heeresleitung.

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Südöstlicher Kriegsschauplaz.

Wien, 25. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Zwischen Halicz und Zurawno dauern die Kämpfe am nördlichen Dnjestrufer fort. Gegenangriffe der Russen wurden abgewiesen. Der eigene Angriff schreitet vorwärts. Ueber Zydaczow vordringend wurde gestern Chodorow ge⸗ nommen. Die sonstige Lage am Dnjestr flußabwärts Halicz, dann östlich Lemberg bei Rawa⸗Ruska und am Tanew ist unverändert. Das südliche Sanufer ist vom Feinde frei. In Polen verfolgen die verbündeten Truppen die gegen Zawichost, Ozarow und Sienno zurückgehenden russischen Kräfte.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Großes Hauptquartier, 26. Juni. Die Armee des Generals von Linsingen ist im fort⸗ . schreitenden Angriff auf dem nördlichen Dnjestr⸗Ufer; das rechte Ufer wird vom Gegner noch bei Halicz gehalten. Seit Beginn ihres Angriffs über diesen Fluß am 23. Juni nahm die Armee 3500 Mann gefangen. Zwischen Dnjestr und der Gegend östlich von Lemberg wird weiter verfolgt.

Oberste Heeresleitung.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 25. Juni. (W. T. B.). Amtlich wird gemeldet:

An den Grenzen Tirols und Kärntens mehrfach Geschütz⸗ kämpfe. Im küstenländischen Grenzgebiet wurden in den Morgenstunden östlich Ronchi zwei feindliche Angriffe abgewiesen. Gegen den Brückenkopf von rz und den Höhenrand des Plateaus von Comen richtet sich heftiges feind⸗ liches Artilleriefeuer.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

Stockholm, 26. Juni. (W. T. B.) Der hollän⸗ dische Dampfer „Ceres“ ist gestern früh bei der Insel Söderarm gesunken, nachdem er entweder auf eine Mine gestoßen oder torpediert worden war. Die Besotzug von 25 Mann wurde von einem Lotsenboot geborgen, später von einem Torpedoboot aufgenommen und in Norrtelje gelandet. Es gelang nur die Schiffspapiere zu retten. Eine Viertelstunde vor dem Untergang hatte man ein Torpedoboot unbekannter Nationalität bemerkt, das auch noch sichtbar war, als der Dampfer sank. Das Torpedoboot machte aber keinen Versuch, der Besatzung des sinkenden Dampfers zu Hilfe zu kommen. Der Kapitän der „Ceres“ meint, die Explosion sei durch einen Torpedo verursacht worden. Der Dampfer war 2000 Tonnen groß und hatte keine Ladung an Bord.

Stockholm, 26. Juni. (W. T. B.) „Aftonbladet“ meldet zu dem Untergang der „Ceres“, daß das fremde Torpedo boot, das bei der Explosion eiligst abbdampfte und die Schiffbrüchigen ihrem Schicksal überließ, ein russisches

Der Krieg in den Kolonien. Le Hapre, 2. Juni. (W. T. B.) Wie die „Agence Havas“ meldet, ist der belgische Kolonialminister aus Belgisch⸗ Kongo benachrichtigt worden, daß Kissignies (Deutsch⸗Ost⸗ afrika) von einer belgischen Kolonne besetzt worden ist.

Prätoria, 25. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: General Botha hat Kalkfeld, vierzig Meilen nörd⸗ lich von Omaruru, besetzt.

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.

Konstantinopel, 25. Juni. (W. T. B.) Das Haupt⸗ quartier teilt mit: An der Kaukasusfront dauerte am 21. Juni in der gebirgigen Gegend von Kale Boghasi der Geschützkampf mit den Nachhuten des Feindes fort. In dem Abschnitt von Marman Boghasi fand ein unbedeutender Zusammenstoß statt. An der Dar danellenfront bei Ari Burnu in der Nacht zum 25. Juni Feuer mit Unterbrechungen. Bei Sedil Bahr ist die Lage dieselbe wie vor der letzten Schlacht, in der der Feind vollständig in seine alte Stellung zurüͤck⸗ geworfen wurde; seitdem hat er keine ernsthafte Bewegung mehr gemacht. Bisher ist es noch nicht möglich gewesen, die außerordentlich hohen Verluste des Feindes in der Schlacht vom 21. Juni zu schätzen; unsere Artillerie schont die Lazarettschiffe, die beständig Verwundete fortbringen. In der Nacht auf den 25. Juni überraschte eine von umserem rechten Flügel entsandte Erkundungsabteilung bei Sedil Bahr eine feindliche Abteilung in ihren Schützengräben, vernichtete sie, zerstörte ihre Maschinengewehre und kehrte mit einer Beute von 26 Gewehren, neun Kisten Munition, Pioniermaterial, Ersatzteilen von Maschinengewehren, Fernsprechgerät und Bomben zurück. Von den übrigen Fronten ist nichts Wesentliches zu melden.

Konstantinopel, 25. Juni. (W. T. B.) Ueber die Landung einer feindlichen Bande an der Küste des Wilajets Smyrna wird gemeldet: