Nr. 4788 eine Bekanntmachung über das Außerkrafttreten der Verordnung über den Verkehr mit Futtermitteln vom 31. März 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 195) und der Verordnung, betreffend eine Aenderung dieser Verordnung vom 27. Mai 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 315), vom 29. Juni 1915.
9, den 1. Juli 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt.
Krüer. 1—
ie von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 85 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unttr—
Nr. 4789 eine Bekanntmachung, betreffend Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über den Verkehr mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmitteln, vom 1. Juli 1915, unter
Nr. 4790 eine Bekanntmachung über gewerbliche Schutz⸗ rechte feindlicher Staatsangehöriger, vom 1. Juli 1915, und unter
Nr. 4791 eine Bekanntmachung, betreffend Anwendung der Vertragszollsätze auf belgisches Obst, vom 1. Juli 1915.
Berlin W. 9, den 2. Juli 1915.
b Kaiserliches Postzeitungsamt. “ .
8 “
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Gymnasialdirektor a. D. Dr. Wilhelm Jung in Hannover, dem Oberlehrer a. D., Professor Heinrich Fromme in Soest und dem Oberlehrer a. D., Professor Dr. Loebe in Putbus den Charakter als Geheimer Studienrat,
dem Amtsgerichtsrat Franz Hundsdörfer bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte und dem Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Hermann Beitzen I in Hildesheim den Charakter als Geheimer Justizrat,
dem Geheimen Kanzleisekretur Länger im ministerium den Charakter als Kanzleirat sowie
den Amtsgerichtssekretären Georg Seffert bei dem Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg und Josef Vogt in Herne den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen. 8
Justiz⸗
Justizministerium.
Der Rechtsanwalt Nathan Blumenthal in Culm ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Marien⸗ werder mit Anweisung seines Amtssitzes in Culm,
der Rechtsanwalt Gustav Hofer in Berlin⸗Pankow zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts mit Anweisung seines Amtssitzes in Berlin⸗Pankow und
der Rechtsanwalt, Justizrat de Weldige⸗Cremer in Paderborn zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Hamm mit Anweisung seines Amtssitzes in Paderborn er⸗ nannt worden. 3
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. Juli 1915.
In der am 1. Juli unter dem Vorsitz des Staatsministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Bekanntmachung über gewerbliche Schutzrechte feindlicher Staatsangehöriger die Zustimmung erteilt. Der Entwurf einer Bekanntmachung, be⸗ treffend Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über den Verkehr mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmitteln, gelangte zur Annahme. Demnächst wurde über Anträge auf Beywilligung von Reichsbeihilfen an Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände für Zwecke der Kriegswohlfahrtspflege sowie über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt. .“
Um die Rückkehr der von den Russen aus Ost⸗ preußen in das Innere Rußlands fortgeführten Deutschen herbeizuführen, sind bereits vor einiger Zeit Ver⸗ handlungen mit der russischen Regierung angeknüpft worden. Wie amtlich durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, stehen diese Verhandlungen jetzt vor ihrem Abschlusse, und es ist zu hoffen, daß die Rückkehr der fortgeführten Zivilpersonen sich in abseh barer Zeit ermöglichen lassen wird.
Anter der Ueberschrift: „Antwort an den russischen Generalstav“ schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“: Die russische Behauptung, die von Deutschen verübten Grausamkeiten seien zu zahlreich, um Feststellung von Einzelheiten zuzulassen, ist eine sinnlose Verleumdung des deutschen Heeres und eine ebenso bequeme wie leere Ausrede zur Verdeckung des Mangels an Beweismatertal.
Die russische Heeresleitung wird daher aufgefordert, für jeden Einzelfall Ort, Zeit und sonstige Einzelheiten mitzuteilen. Bisher hat sich freilich noch jede russische Zeitungsmeldung über deutsche Greueltaten, soweit Ermittlungen überhaupt möglich waren, als plumpe Lüge erwiesen. Selbst die vom Ministerrat für die russische Untersuchungskommission zur Feststellung deutscher Kriegsrechtsverstöße angesetzten 75 600 Rubel haben bisher nicht genügt, auch nur für einen einzigen Fall Beweise zu erbringen.
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8 Das Oberkommando in den Marken erläßt laut Meldung des „W. T. B.“ unter dem gestrigen Datum folgende Bekanntmachung:
Die am 5. 3. 15 erlassene Höchstpreisbekanntmachung für Chile⸗ salpeter wird am heutigen Tage mit der Maßgabe aufgehoben, daß der Höchstpreis für alle diejenigen Mengen von Chilesalpeter bestehen bleibt, deren Besitzer oder Eigentümer bereits vor dem 1. 7. 15 eine besondere Aufforderung vom Oberkommando zugegangen ist, den Chile⸗ salpeter der Kriegs Chemikalten⸗Aktiengesellschaft zum Höchstpreis zu überlassen. 1
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 567 und 568 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 264. Verlustliste der preußischen Armee und die 212. Verlustliste der württembergischen Armee.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der König Ludwig von Bagyern besichtigte auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz am 28. Juni, Vormittags, Przemysl. Wie aus dem Kriegspressequartier gemeldet wird, interessierte sich der König vor allem für jene Werke der Nordfront, die seinerzeit von bayerischen Truppen mit stürmender Hand nach außerordentlich wirksamer Artillerievorbereitung genommen worden war. Am Nach⸗ mittag verließ der König Przemysl und fuhr in den Standort des Generalfeldmarschalls von Mackensen, um diesen persönlich zur Beförderung zu beglückwünschen. Um 6 Uhr traf der König mit seinem Gefolge, in dem sich auch der bayerische Generaloberst Freiherr von Kreß befand, in Lemberg ein, wo er vom Kommandanten der K. K. 2. Armee, General der Kavallerie von Boehm⸗Ermolli mit seinem Stabe empfangen wurde. Seine Majestät beglückwünschte zunächst den General zu seinem Erfolge und besichtigte hierauf die Ehrenkompagnie, die von einem der Wiener Landwehrregimenter gestellt war, die an den Kämpfen um die Werke der Westfront von Lemberg hervorragenden Anteil genommen hatten. Nach dem Vorbeimarsch der Truppen empfing der König die Zivil⸗ funktionäre, die Geistlichkeit und die Stadtvertretung von Lemberg. Seine Majestät dankte dem Armeekommandanten in huldvollen Worten für den Empfang in Lemberg, betonte seine große Befriedigung über alles Gesehene und verlieh dem General von Boehm⸗Ermolli das Großkreuz des bayerischen Militärverdienstordens mit Schwertern und dem Armeegeneral⸗ stabschef Generalmajor Dr. Bardolff die 2. Klasse des bayerischen Militärverdienstordens mit Stern und Schwertern.
Gestern vormittag empfing der Kaiser Franz Joseph im Schönbrunner Schlosse den Besuch des Königs Ludwig von Bayern. Die gegenseitige Begrüßung der beiden Monarchen war ungemein herzlich und freundschaftlich. Der König blieb länger als eine halbe Stunde in den Gemächern des Kaisers und stellte diesem dann den bayerischen Kriegsminister, General der Kavallerie Freiherrn Kreß von Kreßenstein vor. Nachmittags fand in den Antoinettezimmern des Schönbrunner Schlosses Familientafel statt, der der Kaiser, der König von Bayern, der Erzherzog Karl Franz Joseph, die Erzherzogin Zita und der Erzherzog Franz Salvator beiwohnten. Gleichzeitig fand in der Hofburg Marschalltafel statt, zu der die Begleitung des Königs, der bayerische Gesandte Freiherr von Tucher sowie die obersten Hofchargen geladen waren.
— Der für den 15. Juli angesetzte Einrückungstermin für die bei der neuerlichen Musterung als geeignet befundenen österreichischen Landsturmpflichtigen der Geburts⸗ jahrgänge 1878 bis 1886 ist, wie „W. T. B.“ meldet, auf den 16. August verschoben worden. Die Maßnahme ist 8.n geeignet, die Einbringung der diesjährigen Ernte zu
ördern.
Großbritannien und Irland. 1. Die Einnahmen des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland betrugen nach einer Mel⸗ dung des „Reuterschen Bureaus“ im abgelaufenen Vierteljahre 51 297 136 Pfd. Sterl., was eine Vermehrung um 10 796 549 Pfd. Sterl. gegen dasselbe Vierteljahr des Jahres 1914 be⸗ deutet. Die Einnahmen des Schatzamts in demselben Viertel⸗ jahre einschließlich der Anleihen und Schatzscheine betrugen 391 170 433 Pfd. Sterl., die Ausgaben 258 472 992 Pfd. Sterl. — Im Unterhause erklärte der Premierminister Asquith, daß die Verluste der britischen Streitkräfte bei den Dardanellen zur See und zu Lande bis zum 31. Mai betragen haben: An Offizieren 496 tot, 1134 ver⸗ wundet, 92 vermißt und an Mannschaften 6927 tot, 23 542 ver⸗ wundet und 6445 vermißt.
Nach dem Gesetzentwurf über die Registrierung der Männer und Frauen zwischen 15 und 65 Jahren hat jeder, der sich der Registrierung entzieht und sein Formular an dem bestimmten Tage nicht ausfüllt, 5 Pfund Sterling Buße und nach einer Gnadenfrist für jeden weiteren Tag ein Pfund Sterling zu zahlen. Die Rezistrierung soll durch die Ortsbehörden nach dem Muster der Votkszählung mit Hilfe freiwilliger Mitarbeiter ausgeführt werden. Man erwartet, daß die Registrierung in drei Tagen erledigt sein wird. Der „Daily News“ zufolge stößt die Gesetzesvorlage bei den Liberalen und der Arbeiterpartei auf Widerstand. Auch die Konservativen seien nicht damit zufrieden. Die Liberalen seien dagegen, daß Personen, die in die Listen eingetragen werden, die Behörde über ihre Bewegungen auf dem Laufenden halten müssen. Man glaubt auch, daß es für die meisten Menschen unausführbar sei, sich für eine andere Arbeit zur Verfügung zu stellen, als für die, mit der sie gerade be⸗ schäftigt sind.
— Die neueste Verlustliste 30 Offizieren und 1340 Mann. “ ““
nennt die Namen von
Die Regierung hat beschlossen, dem Kriegsministerium zwei neue Unterstaatssekretariate anzugliedern; das erste wird mit der Leitung des Sanitätswesens, das zweite mit der Leitung der Intendantur und des Beförderungswesens be⸗ traut werden. Durch Dekret sind der Deputierte des Rhone⸗ departements Godart zum Unterstaatssekretär des ersten Amtes und der Deputierte des Departements Bouches⸗du⸗Rhone Thierry zum Unterstaatssekretär des zweiten Amtes ernannt worden.
— Gemäß dem letzten Abkommen zwischen der Banque de France und dem französischen Staate, das von der Kammer ratifiziert worden ist, ist, wie der „Nouvelliste“ meldet, der Betrag der von der Bank dem Staate zu leistenden Vorschüsse auf neun Milliarden erhöht worden. Der Zinsfuß beträgt bis zum Ende des Krieges ein und später drei vom Hundert. Diese Vorschüsse werden in Staatsschatz⸗ scheinen mit dreimonatiger Laufzeit, die erneuert werden kann, ausgegeben. Diese Staatsschatzscheine müssen aus den ersten Anleihen oder anderen außergewöhnlichen Einnahmen möglichst schnell zurückgezahlt werden.
— Nach Blättermeldungen über die Dienstagsitzung des Senates hat der Kriegsminister Millerand am Ende seiner
5 allgemeine
trauensfrage gestellt. Der Minister erklärte, eine Zusammen⸗ arbeit zwischen dem Parlament und ihm sei ohne gegenseitiges Vertrauen nicht möglich. Das Gefühl seiner Pflicht und Ver⸗ antwortlichkeit gestatte ihm nur dann, seine Aufagabe fort⸗ zuführen, wenn er sich in dieser Aufgabe von den Volks⸗ vertretern unterstützt fühle. Der Senat nahm daraufhin be⸗ kanntlich einstimmig den Gesetzantrag bezüglich der provisori⸗
Italien. 8 Der Ministerpräsident Salandra hat sich in das Haupt⸗
quartier begeben und dort mehrere Unterredungen mit dem
König, Cadorna und Porro gehabt. Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, wurden mehrere Maßnahmen, betreffend die Zioilverwaltungszweige, die auf die Kriegsführung Einfluß haben können, getroffen. . — Der „Avanti“ meldet aus Venedig, daß alle Ein⸗ wohner des Posinatals, angeblich 25 000, auf Befehl des Obersten Militärkommandos nach Mittelitalien ver⸗ bannt worden seien. Als Grund für diese Maßregel wird angegeben, daß diese Italiener, die deutscher Abstammung seien, mit dem Feinde durch Signale in Verbindung gestanden hätten.
Spanien. Die Regierung hat dem „Temps“ zufolge beschlossen, alle Versammlungen über innere Politik zu gestatten, jedoch Versammlungen, in denen Fragen des Krieges oder der Neutralität besprochen werden sollen, auch weiterhin zu unter⸗ sagen. Der Deputierte Azcarrate beabsichtigt, deswegen mit Dato Rücksprache zu nehmen, um ihn zur Aufhebung des Verbots zu veranlassen, das in liberalen und sozialistischen Kreisen Unwillen hervorruft.
Der Generalgouverneur, Generaloberst Freiherr von Bissing hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ folgende Verordnung erlassen:
Wer in herausfordernder Weise belgische Abzeichen und wer, auch ohne daß es herausfordernd wirkt, Abzeichen anderer mit Deutschland oder seinen Verbündeten im Kriege befindlicher Länder anlegt, aus⸗ stellt oder sonst öffentlich zeigt, wird mit Geldstrafe bis 600 ℳ nder mit Haft bis zu 6 Wochen bestraft. Beide Strafen können auch nebeneinander verhängt werden. ök“
Schweden.
Nachdem der König vorgestern die schwedischen Vertreter für die schwedisch⸗englischen Verhandlungen ernannt hat, ist gestern, wie „Stockholms Dagblad“ erfährt, die Arbeit aufgenommen worden.
1 Dänemark.
Der Finanzminister hat nach einer Meldung des „W. T. B. im Folkething einen Gesetzentwurf, betreffend die Auf⸗ nahme einer fünfprozentigen Staatsanleihe im Be⸗ trage von 60 Millionen Kronen durch Ausgabe von Schatz⸗ anweisungen, eingebracht, die am 1. August 1925 eingelöst werden sollen. Der Ausgabekurs soll 99 Proz. betragen.
Türkei.
Das Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß, durch den an⸗ läßlich der Wiederherstellung des Sultans den Militär⸗ dienstpflichtigen und den Unteroffizieren sowie Mannschaften, die wegen Vergehens verurteilt worden sind, eine Amnestie gewährt wird. Denjenigen, die sich der Militärdienstpflicht entzogen haben, wird eine Frist von dreißig Tagen gewährt, um der Einberufung Folge zu leisten.
Amerika.
Nach einer Meldung der „Associated Preß“ aus Washingto vom 29. Juni teilt jetzt die amerikanische Regierung dem deutschen Marineamt durch die amerikanische Botschaft die Abreise eines jeden amerikanischen Passagierschiffes, die vermutliche Zeit seiner Durchreise durch die Kriegszone sowie die getroffenen Vorsichtsmaßregeln mit, damit die Befehls⸗ haber der deutschen Unterseeboote die amerikanischen Schiffe
nicht mit britischen verwechseln. Der Präsident der Vereinigten Staaten von
Die Botschaft führt laut Meldung
Die Regierung habe seit dem 18. Dezember 191⸗ 18 072 Goldkontos und 138 522 Papierkontos Staatsschatz scheine bezahlt. Der Steuereingang von Januar bis April be⸗ trage 13 725 Goldkontos und 96 904 Papierkontos. liche Goldetnnahme sei 4200 Kontos höher als die Papier einnahme, die auf 325 000 Kontos geschätzt werde. Die Botschaf schlägt eine Einschränkung der Ausaaben vor. Die Aufgabe des Augenblickes sei, das Vertrauen des Landes zu erwerben. Wan dürf die ausländische Mitarbeit nicht vergessen, die ihr Schicksal mi
Finanzlage übersandt. des „W. T. B.“ aus:
Brasiliens geknüpft habe. Sie dürfe nicht entmutigt werden. 2
Botschaft tritt für die Entwicklung verschiedener Industrien, de Errichtung von Kühlhäusern und die Lösung der Transportfrage ein
vorlegen, der dazu dienen solle, Zeit zu gewinnen, um neue wirt
sollen. Der japanische Ministerrat hat sich
Wremja“ zufolge letzthin mit der Frage der weiteren An näherung an Rußland sowie mit der Wahrnehmung der
litik nach dem Kriege erörtert.
Australien.
werde.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 1. Juli. (W. T. B.) Nörd⸗
andauernden Artilleriegefechten einen für uns Fortgang. In der Champagne südöstlich von Reims
Rede über die industrielle Mobilmachung Frankreichs die Ver⸗
erbitterten Kämpfen
Brasilien hat dem Kongreß eine Botschaft über die ie monat⸗
Milltarden Franken und Milltonen Pfund Sterling an das Schicksal
und sagt, die Regierung werde dem Kongreß einen Budgetvoranschlag
schaftliche Kräfte vorbereiten zu können, die Brasilien eine völlige und regelmäßige Zahlung seiner auswärtigen Obligationen
Asien. 8 1 er „Nowoje
japanischen Interessen in der Südmandschurei und der Ost⸗ mongolei beschäftigt und ferner die Richtlinien der japanischen
Im australischen Repräsentantenhause kündigte der Premierminister Fisher an, daß Australien wahrscheinlich eine Anleihe für den Krieg und für andere Zwecke aufnehmen
lich von Arras nahmen die Kämpfe um die Gräben unter günstigen
griffen die Franzosen erfolglos an. Auf den Maashöhen.
und in den Vogesen kämpfe statt. Feindliche Flieger warsen Bomben a uf Zeebrügge und Brügge, ohne militärischen Schaden anzurichten. Oberste Heeresleitung.
Oestlicher Kriegs schauplatz. Großes Hauptquartier, 1. Juli. (W. T. B.) Die
Lage ist unverändert.
Die Junibeute beträgt: Zwei Fahnen, 25 695 Ge⸗ fangene, darunter 121 Offiziere, 7 Gesch ütze, 6 Minen⸗ werfer, 52 Maschinengewehre, ein Flugzeug, außerdem zahlreiches Material. Oberste Heeresleitung.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 1. Inli. (W. T. B.) In erbitte haben die Truppen des Generals von Linsingen gestern die russische Stellung östlich der Gnila⸗Lipa zwischen Kunicze und Luczynce und nördlich von Rohatyn gestürmt. 3 Offiziere, 2328 Mann wurden gefangen genommen und 5 Maschinengewehre erbeutet. Auch östlich von Lemberg sind österreichisch⸗ungarische Truppen in die feindliche Stellung eingedrungen. Die Armeen des Generalfeldmarschalls von Mackensen sind in weiterem Vordringen zwischen dem Bug und der Weichsel. Auch westlich der Weichsel weichen die Rus sen teilweise nach hartnäckigen Kämpfen. Die verbündeten Truppen drängen beiderseits der Kamiena nach.
Die Gesamtbeute vom Juni der unter Befehl des Generals von Linsingen, Feldmarschalls von Mackensen und Generals von Woyrsch kämpfenden verbündeten Truppen beträgt 409 Offiziere, 140 650 Mann, 80 Geschüͤtze, 268 Maschinengewehre. Oberste Heeresleitung.
Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In Ostgalizien dauern die Kämpfe an der Gnila⸗Lipa und im Raume östlich Lemberg fort. Unsere Truppen sind an mehreren Stellen auf die Höhen östlich der Gnila⸗Lipa vor⸗ gedrungen und in die feindlichen Stellungen ein⸗ gebrochen. Ebenso gelang es den verbündeten Truppen ab⸗ wärts Rohatyn nach erbittertem Kampfe, das Ostufer zu gewinnen. Am Dnjestr herrscht volle Ruhe. Im Quell⸗ gebiet des Wieprz wurde Zamosz besetzt. Die Höhen nördlich der Tanewniederung wurden in ihrer ganzen Ausdehnung in Besitz genommen. Westlich der Weichsel folgten unsere Truppen dem weichenden Gegner bis vor Tarlow.
Die Gesamtbeute der unter österreichisch⸗ungarischem Ober⸗ kommando im Nordosten kämpfenden verbündeten Truppen für den Juni beträgt 521 Offiziere, 194 000 Mann, 93 Geschütze, 364 Maschinengewehre, 78 Munitions⸗ wagen, 100 Feldbahnwagen zꝛc. “
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Der gestern nachmittag von mehreren feindlichen Infanterie⸗ divisionen erneuerte allgemeine Angriff gegen unsere Stellungen am Rande des Plateaus von Doberdo wurde überall unter schweren Verlusten der Italiener abge⸗ schlagen. Der Hauptstoß des Feindes richtete sich gegen die Front Sagrado —Monte Cosich (nordöstlich Monfalcone). Bei Selz und Vermegliano drangen die Italiener in unsere vordersten Gräben ein. Ein Gegenangriff unserer tapferen Infanterie warf jedoch den Feind wieder in das Tal zurück. Die Hänge des Monte Cosich sind mit italienischen Leichen bedeckt. Ein Abends angesetzter Vorstoß gegen die Höhen östlich Monfalcone, ein Angriff nordöstlich Sagrado und mehrere kleinere Vorstöße gegen den Görzer Brücken⸗ kopf brachen gleichfalls zusammen. Nach dieser Nieder⸗ lage des Feindes trat Ruhe ein. Gehobener Stimmung sind unsere unerschütterlichen Truppen im festen Besitz aller ihrer Stellungen zu neuem Kampf bereit. Im nördlichen Isonzoabschnitt und an der Kärntnergrenze hält das Geschützfeuer an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
London, 1. Juli. (W. T. B.) Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, ist die norwegische Bark „Kotka“ gestern 30 Meilen von der Südküste von Irland beschossen und versenkt worden. Die Besatzung ist gerettet. (Die „Kotka“ wird wohl Bannware an Bord gehabt haben.)
London, 1. Juli. (W. T. B.) Wie Lloyds aus Balti⸗ more (Irland) meldet, ist die norwegische Bark „T histle⸗ bank“ mit Weizen von Bahia Blanka unterwegs, gestern abend bei Fastnet torpediert worden. Ein Teil der Besatzung wurde gelandet. (Also Konterbande an Bord.)
8b London, 1. Juli. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge ist der englische Post dam pfer „Armenian“ am Montag von einem deutschen Unter⸗ geboot an der Küste von Cornwall torpediert worden. „Armenian“ kam aus Newportnews. Ueberlebende, die in Cardiff ankamen, berichteten, daß das Unterseeboot bei den Scillyinseln gesichtet worden sei. Man habe versucht, zu ent⸗ kommen, aber das Unterseeboot hätte das Schiff schnell ein⸗ geholt und eine Anzahl von Schüssen abgefeuert. Nachdem die Besatzung die Boote bestiegen hatte, hätte das Unterseeboot zwei Torpedos abgefeuert und den Dampfer versenkt. Die Be satzung zählte 50 Mann, darunter 11 Amerikaner. (Aus welchen Gründen Reuter geflissentlich die 11 Amerikaner hervorhebt, liegt auf der Hand.)
London, 28 Juli. (W. T. B.) Nach dem „Reuterschen Bureau“ hat der Kapitän des Dampfers „Scotish Monarch“ mitgeteilt, daß er ungefähr vierzig Meilen südlich von der kleinen Insel Ballöcotton an der Südküste von Irland zwei Unterseebote sichtete, sofort abdrehte und mit Volldampf davonfuhr, aber schnell eingeholt wurde. Die U⸗Boote waren grau gestrichen, ungefähr hundert Meter lang und führten jedes zwei Geschütze. Als sie sich bis auf hundert ))ards genähert
fanden nur lebhafte Artillerie⸗
hatten, eröffneten sie ohne ging in die Boote, und das Schiff sank um 7 Uhr, als mehrere Schüsse absgefeuert waren und sein Vorder⸗ und Hinterteil brannten.
8 London, 2. Juli. (W. T. B.) Der britische Dampfer „Lomas“, mit Maisladung von Buenos Aires nach Belfast unterwegs, ist 35 Meilen westlich der Seilly⸗ Inseln torpediert worden. Die Besatzung landete in Mford.
St. Petersburg, 1. Juli. (W. T. B.) Bericht des Großen Generalstabes. Am 28. Juni beschoß ein Geschwader deutscher Schiffe, bestehend aus einem Küstenpanzerschiff, vier leichten Kreuzern und mehreren Torpedobooten, den Hafen von Windau und versuchte dort Truppen zu landen, was jedoch von uns verhindert wurde. Ein feindliches Torpedoboot stieß auf eine Mine und flog in die Luft. Unsere Torpedo⸗ boote eröffneten einen Artilleriekampf mit den Kreuzern und Torpedobooten des Feindes, die das Unternehmen gegen Windau gegen Norden schützen sollten, und zwangen sie, sich zurückzuziehen.
Nach Auskunft an zuständiger Stelle handelt es sich bei der vorstehenden Veröffentlichung des russischen Großen General⸗ stabes um eine Beschießung militärischer Anlagen bei Windau, aber keineswegs um eine geplante Landung. Der sogenannte Artilleriekampf zwischen einem deutschen kleinen Kreuzer und den russischen Torpedobooten verlief so, daß das deutsche Schiff keinerlei Beschädigungen erlitt, an Bord der feindlichen Torpedoboote dagegen mehrere Treffer und eine Reihe gut deckender Salven beobachtet wurden. Das von den Russen erwähnte „Torpedoschiff“ ist in Wirklichkeit ein Fischdampfer gewesen, der beim Wegräumen feindlicher Minen durch eine explodierende Mine beschädigt wurd d kurz darauf sank. 8
Der Bericht des Chefs des Kreuzergeschwaders, Vize⸗ admirals Graf Spee, über den Verlauf der Seeschlacht bei Coronel am 1. November 1914 ist, obgleich am 3. No⸗ vember geschrieben, erst vor kurzem an seine Bestimmung ge langt. Er hat laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden Wortlaut:
* Der mir unterstellte Verband, bestehend aus den großen Kreuzern „Scharnhorst“ und „Gneisenau“, und den kleinen Kreuzern „Nuürn⸗ berg“, „Leipzig“ und „Dresden“, lief am 1. November mit 14 sm Fahrt etwa 20 sm von der chilenischen Küste enrfernt nach Süden, um vor Coronel einen englischen kleinen Kreuzer abzufangen, der nach zuverlässiger Nachricht am Abend vorher dort zu Anker gegangen war. Unterwegs wurden mehrfach kleine Kreuzer seitlich detachiert, um be⸗ gegnende Dampfer und Segelschiffe festzustellen.
Um 4 Uhr 15 Min. Nachmittags waren mit solchem Auftrage S. M. S. „Nürnberg“ in Nordost aus Sicht gekommen, S. M. S. „Dresden“ etwa 12 sm zurückgeblieben; mit dem Gros stand ich etwa 40 sm nördlich der Bucht von Arauco.
Um 4 Uhr 17 Minuten wurden in West zum Süden zuerst zwei, dann um 4 Uhr 25 Minuten ein drittes Schiff in etwa 15 sm Ab⸗ stand gesichtet, von denen zwei bald als Kriegsschiffe, vermutlich „Mon⸗ mouth“ ued „Glasgow“, erkannt wurden, während der dritte wohl der Hilfekreuzer „Otranto“ war. Sie schienen ebenfalls auf südlichem Kurse zu liegen. Der Verband lief mit äußerster Kraft hinterher, sich etwa 4 Strich an Steuerbord haltend; der Wind wehte in Starke 6 aus Süden, Scegang und Dünung waren dementsprechend stark, sodaß ich Wert darauf legen mußte, nicht in die Leeposition gedrängt zu werden. Auch diente der gewählte Kurs dazu, dem Gegner den Weg nach der neutralen Küste abzuschneiden. Etwa um 4 Uhr 35 Minuten wurde festgestellt daß die feindlichen Schiffe mehr nach Westen ab⸗ hielren, und ich folote allmählich bis auf Westsüdwest⸗Kurs, wobet „Scharnhorst“ mit Umdrehungen für 22 Seemeilen langsam aufkam, während „Gneisenau“ und „Leipzig“ sackten. Der lebhafte feindliche Funkenverkehr wurde soviel wie möglich gestört.
Um 5 Uhr 20 Minuten wurde das Hinzukommen eines weiteren Kriegsschiffes gemeldet, das sich um 5 Uhr 30 Minuten an die Spitze setzte und als „Good Hope“, Flaagschiff des Konteradmirals Craddock, erkannt wurde. Die feindliche Linie ordnete sich nun, setzte Topflaggen und suchte langsam Annäherung auf südlichem Kurse. Von 5 Uhr 35 Minuten ab hielt ich allmählich auf Südwest⸗Kurs, später auf füdlichem Kurs ab und minderte Fahrt, um die eigenen Schiffe heran⸗ kommen zu lassen.
Um 6 Uhr 7 Minuten standen beide Linien („Dresden“ noch etwa 1 Seemeile zurück) bis auf „Nürnberg“, die weit ab war, auf annähernd parallellen Südkurs einander im Abstand von 135 hm gegenüber. 6 Uhr 20 Minuten, auf 124 hm Abstand machte ich eine 1 =Strich⸗Wendung auf den Feind zu und ließ 6 Uhr 34 Min. Nachmittags auf 104 hm Abstand Feuer eröffnen. Wind und Seegang waren von vorn, die Schiffe arbeiteten stark⸗ namentlich⸗ die kleinen Kreuzer beider Setten. Beobachtung und Entfernungs⸗ messung litten hier sehr unter den Seen, die über die Back und den Kommandostand stürzten, und die hochlaufende Dünung verdeckte den auf den Mitteldeck stehenden 10,5 S. K das Ziel so, daß sie das Heck ihres Gegners überhaupt nicht, und den Bug nur zeitweilig zu sehen bekamen. Dagegen war die Artillerie der beiden Panzer⸗ kreuzer durchaus gebrauchsfähig und schoß gut; auf „Good Hope“ konnte schon um 6 Uhr 39 Minuten der erste Treffer beobachtet werden. Gleichdarauf ließ ich zur Kiellinte zurückwenden. Die Eng⸗ länder eröffneten erst zu dieser Zeit das Feuer; ich nehme an, daß die große See ihnen mehr Schwierigkeiten machte als uns. Ibre beiden Panzerkreuzer blieben im wesentlichen, auch als es bei abnehmenden Entfernungen anfing, dunkel zu werden, von unserem Feuer eingedeckt, während sie selbst, soweit bisher festgestellt, „Scharnhorst“ nur zweimal und „Gneisenau“ nur viermal getroffen haben. Um 6 Uhr 53 Min. Nachmittags auf etwa 60 hm wendete ich (auf 60 hm Entfernung) 1 Strich vom Gegner ab. Dessen Artillerie feuerte um diese Zeit langsamer, während wir zahlreiche Treffer beodachten konnten. Unter anderem wurde gesehen, daß auch „Monmouth“ die Turm⸗ decke des vorderen Doppelturms abgehoben wurde und daß im Turm ein starker Brand entstanden war. „Scharnhorst“ glaubt etwa 35 Treffer auf „Good Hope“ sich anrechnen zu dürfen. Da sich die Entfernung trotz unseres Abwendens noch bis auf 49 hm verringerte, so war anzunehmen, daß der Gegner am Artillerieerfolg verzweifelte und auf Torpedoschuß mandborterte. Die Stellung des gegen 6 Uhr aufgegangenen Mondes hätte ihn hierbei begünstigt. Ich zog desbalb etwa um 7 Uhr 45 Min. den Verband durch Abschwenken des Spitzenschiffes allmählich weiter ab. Es war inzwischen dunkel geworden, die Entfernungsmessung auf „Scharnborst“ benutzte zunächst noch den Schein der auf „Good Hope“ ausgebrochenen Brände als Meßpunkte, allmählich wurden aber Messungen, Abkommen und Beobachtungen so ungenau, daß das Feuer um 7 Uhr 26 Min. eingestellt wurde. Um 7 Uhr 23 Min. Nachmittags war dei „Good Hope“ eine starke Explosionssäule zwischen den Schornsteinen beobachtet worden; von da ab feuerte das Schiff, wie mir schien, nicht mehr. „Monmoutbh scheint schon etwa um 7 Uhr 20 Min. das Feuer eingestellt zu haben.
Die kleinen Kreuzer, einschließlich „Nürnbera“, die inzwischen herangekommen sein mußten, erbtelten um 7 Uhr 30 Minnten Nach⸗ minags den funkentelegraphischen Befehl, den Feind zu derfolgen und mit Torpedos anzugreifen. Die Sitchtiagkeit wurde um diese Zeit durch Regenddven beeinträchtigt. Es gelang den kleinen Kreuzern mide, „Good Hepe“ zu üͤnden; dagegen dat „Nurnderg“ „Monmontd* getroffen, der stark gekrängt zuerst vor, dann veben ihr herliet, und
bat ibn umm R llüör 53 I darrach Besch v i h nhd Rüchfte G. .
Warnung das Feuer; die Besatzung;
“ 111“ 8 “ eernungen zum Kentern gebracht, ohne daß er das Feuer erwidert hätte. Seine Flagge wehte ober noch An Nettungsaroetten war bei dem h. hen Seegang utcht za denken, zumal „Nürnberg“ unmittelbar hinterher Rarchwolken rines zweiten Feintes zu sichten glaubte und dorthin einen neuen Vorstoß ansetzen moßtte. „Otranto“ ist schon bei Beginn des Kampfes, nach dem ersten Treffer, abgedreht und später anscheinend mit hoher Fahrt fortgelaufen. „Glasgow“ hat am längsten ihr, freilich wirkungsloses, Feuer fortsetzen können, sie ist dann in der Dunkelheit ebenfalls entkommen. „Leipzig“ und „Dresden“ glaubten immerhin mehrere Treffersalven auf ihr beobachtet zu haben. Die klemen Kreuzer haben in dem Kampf weder Verluste noch Be⸗ schädigungen erlitten. „Gneisenau“ hat zwei Leichtverwundete. Die Besatzungen der Schiffe gingen mit Begeisterung in den Kampf; ein jeder hat seine Pflicht getan und Anteil am Erfolge.
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 2. Juli. (W. T. B.) Das Haupt⸗ quartier teilte gestern mit: An der Dardanellenfront hat der Feind bei Ari Burnu, wo er am 28. Juni trotz wieder⸗ holter Angriffe gegen unseren linken Flügel keinen Erfolg er⸗ zielte und von neuem in seine alten Stellungen zurückgeworfen wurde, auf dem von uns übersehbaren Geländestrich 750 Tote zurückgelassen und außerdem eine erhebliche Anzahl von Ge⸗ fangenen, darunter einen Offizier, verloren. Bei Sedil Bahr erneuert der Feind von Zeit zu Zeit seine vergeblichen Angriffe gegen unseren rechten Flügel, wobei er große Ver⸗ 1* erleidet. Von den anderen Fronten nichts Wesent⸗
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Präsidenten des Hauses der Abgeordnete ist, wie „W. T. B.“ meldet, von dem Feldmarschall Erz herzog Friedrich von Oesterreich folgende Antwort au das an ihn gerichtete, im Bericht über die Sitzung des Ab⸗ geordnetenhauses vom 23. Juni mitgeteilte Glückwunsch⸗ telegramm zugegangen: 8
Für die mir anläßlich der Wiedereroberung von Lemberg durch die mir unterstehenden heldenhaften Truppen im Namen des ver⸗ sammelten preußischen Abgeordnetenhauses gütigst übe mittelten herz⸗ lichen Glückwünsche bitte ich meinen wärmsten Dank entgegennehmer und verdolmetschen zu wollen. Ich hege die feste Zuversicht, da unsere treuverbündeten Armeen dem Vaterlande den ehrenvollen un segensreichen Frieden erkämpfen werden.
Feldmarschall Erzherzog Friedrich, K. und K. Armeeoberkommandant.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist der Streit mit den Bergarbeitern in Südwales beigelegt. Die Vertreter der Arbeiter haben die Vor⸗ schläge der Regierung angenommen, und die Arbeiter haben bes lossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. 1
Wohlfahrtspflege
Ein Preisausschreiben zur Verbesserung der Ersatz⸗ glieder für Kriegsverstümmelte wird, wie „W. T. B.“ be- richtet, von einem Ausschuß veröffentlicht, dem u. a. der Oberpräsident der Provinz Sachsen Dr. von Hegel und der Landeshauptmann Dr. Freiherr von Wilmowskt angehören. Das Preisausschreiben, das sich an die Abteilung für Krteaskrüppelfürsorge der gegenwärtig in Magde⸗ burg befindlichen „Ausstellung für Verwundeten⸗ und Krankenfürsorge im Kriege“ anlehnt, bezweckt die Verb sserung der künstlichen Glieder, insbesondere die Vervollkommnung und weitere Ausbildung der Pro⸗ thesentechnik. Für die 3 brauchbarsten Verbesserungen, die dazu bei⸗ tragen, die Erwerbstätigkeit des Prothesenträgers zu erhöben, sind 3 Preise in Höhe von 3000, 1500 und 500 ℳ festaesetzt. Die Ein⸗ lieferung der Vorschläge und Zeichnungen oder Modelle hat bis zum 1. Oktober d. J. zu erfolgen. Näheres über die weiteren Teilnahme⸗ bedingungen und über die Zusammensetzung des Preisrichterkollegiums enthält ein ausführliches Schreiben, das von der Magdeburger Geschäfts⸗ leitung der „Ausstellung für Verwund⸗ten⸗ und Krankenfürsorge im Kriege“ (Bankter H Zuckschwerdt) versandt wird.
Kunst und Wissenschaft.
Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am Donnerstag, den 1. Juli, Nachmittags 5 Uhr, statutengemäs ihre öffentliche Sitzung zur Feier des Jahrestages ihres Stifters Leibniz, an welcher der vorgeordnete Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten D Dr. von Trott zu Solz mut dem Mmisterialdirektor, Wirklichen Geheimen Rat D). Dr. Neumann und dem Wirklichen Geheimen Oberregierungerat Dr. Elster teil⸗ nahmen. Den Norsitz führte der beständige Sekretar der phpsikalisch⸗ mathematischen Klasse, Geheime Regierungsrat Prof ssor Dr. Planck, der die Sitzung mit einer Ansprache eröffnete. Darauf hielten die seit der Leibniz⸗Sitzung 1914 neu eingetretenen Mitglieder Professor Dr. Brauer, Professor D. Dr. Holl, Geheimer Regierunasrat Professor Dr. Willstätter, Gebeimer Reaierungsrat Professor Dr. Meinecke und Professor Dr. Correns ihre Antrit i, die von den beständigen Sekretaren Geheimem Obermediinalrat Pro⸗ fessor Dr. Waldever, Geheimem Oberregterungsrat Professor Dr. Diels, Geheimem Regierungsrat Professor Dr. Planck und Gebeimem Regierungsrat Professor Dr. Roethe beantwortet wurden. Daran schlossen sich Gedächtnisreden auf Reinhold Koser von dem Gebeimen Regierungsrat Professor Dr. Hintze und auf Artur von Auwers von dem Gehbeimen Regierungsrat Professor Dr. Struve. Weiter wurde über Preis⸗ und ähnliche Angelegenheiten das Folgende mitgeteilt:
Preisaufgabe aus dem von Mlloszemwskyschen Legat.
In der Leihniz⸗Sitzung des Jahres 1912 dat die Akademie folgende Preisaufaade aus dem von Herrn dvon Miloszewsey gestifteten Legat für phllosophische Preisfragen gestellt:
„Es wird eine Geschichte des tdeoretischen Kausalprohlems seit Hobdes und Descartes gewünscht. Die Unterfuchung soll durchmeg um die metapdvsisch erkenntnisthevretischen. Pedchologischen und loaischen Kausatprodleme (Gesetz der Kansalktät. des zurrichenden Grundes, Jaduktion und Analogte) konzentriert sein, die erdischen und reltgiösen Kausalprohleme also nur so mweit deranztehen. als das historische Verständnis der Entwicklungsdedtngungen der theoertäschen 9ö 1e da 8 Die Untersuchung kaun mit Lehrmemnungen John Stmnt Mills adgeschlossen werden. Wän st edech cine Pueslen⸗ mäßte Schlußuderüfcht, die das zu den ven Socze. Fechner. Siswart, Helmbeltz. Kuchdes aerüdet *
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