sicht genommen. Zur Anbahnung von Verhandlungen zwischen diesen Ehevaaren und den nächsten Angehörigen oder gesetz⸗ lichen Vertrttern von Offiterswaisen, die das 10. Lebens⸗ jahr noch nicht überschritten haben, ist die Zentrale lur dauernde oder vorübergehende Unterbringung, Er⸗ ziehung usw. von Offizierwaisen beim Verbande der Militärbilfsvereine geschaffen worden; an deren Schriftführer Oberstleutnant 3. D. Knothe in Berlin⸗Wilmersdorf, Nassauische Straße 7/8 II, sind alle Anmeldungen von Kindern, Gesuche und Anfragen zu richten. Durch den Eintritt in Verhandlungen wird das frese Verfügungsrecht der Mutter ꝛc. über das Kind selbstverständlich nicht berührt. Im Interesse der Witwen und Waisen liegt es, erstere auf diese Einrichtung hinzuweisen.
Dem ersten deutschen Preseheim in Oberwartbha hat der Fabrikbesitzer E. Robert Böhme, Zigarettenfabrik Kios in Diesden, aus Anlaß des 25 jüährigen Bestehens seiner Firma einen namhaften Betrag mit der Bestimmung überwiesen, daß aus diesem eine „E. Robert Böhme⸗Kios⸗Stiftung“ begründet wird, deren Zinsen zur kostenlosen Unterbringung bedürftiger Journalisten und Schrift⸗ steller im Presseheim Oberwartha verwendet werden follen. Zu dem gleichen Zweck hat auch der Magistrat von Dresden der Ver⸗ waltung des Presseheims einen Teil der Zinsen aus der Heinze⸗ Stiftung in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.
8
eu““ Kunst und Wissenschaft.
Die phosikalisch⸗mathematische Klasse der König⸗ lichen Akademie der Wissenschaften hielt am 24. Junt eine Sitzung unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Planck. Herr Hertwig sprach über neuere Errungenschaften auf dem Gebiete der Entwicklungslehre. Er veranschaulichte sie teils durch Projektion von Schemata aus seiner im Druck befindlichen neuen Auflage der Entwicktungsgeschichte, teils durch Projektion von Abbildungen der jüngsten menschlichen Embryonen, die mit den Hilfs⸗ mitteln der modernen Technik erhalten und untersucht worden sind.
In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Diels abgehaltenen Sitzung der philosophisch⸗histo⸗ rischen Klasse berichtete Herr Sachau über die altsprische Chronik des Meschihazekha. Er behandelte besonders die Ge⸗ schichte der christlichen Gemeinde von Arbela und die älteste Geschichte
der Verbreitung des Christentums in den Ländern am Tigris vom
äußersten Norden bis an die Mündung des Euphrat und Tigris, wobei namentlich die chronologischen Fragen, die christlichen Diözesen um das Irhr 224 n. Chr. und einzelne Ereignisse der Parther⸗ und
Perfergeschichte besprochen wurden. 1“ “
“
Interessante Ergebnisse haben die Doppelsternbeobachtungen
des Astronomen Airkens von der Licksternwarte gehabt, die, wie die „Naturwissenschaftliche Umschau der Chemikerzeitung“ mitteilt, demnäͤchst in einem Buch veröffentlicht werden sollen. 26 neue Bahn⸗ bestimmungen sind ermittelt, aus denen hervorgeht, daß in manchem dieser Sternsvsteme Verhältnisse von der Größenordnung des Sonnen⸗ sostems vorkommen. Zwei Bahnen haben kürzere Umlaufeszeit als die von Jupiter und Sonne, acht führen zu einer kürzeren Umlaufszeit als ie des Saturn, zwölf zu einer kürzeren als die des Uranus und vier zu iner kürzeren als die des Neptun. Je tiefer man in die Geheimnisse er Ftxsternwest eindringe, desto mehr erkenne man, daß die Größen⸗ ordnung der Massen und der Systeme im Durchschnitt die gleichen sind wie bei der Sonne. Man könne daraus den auch aus anderen bründen wahrscheinlichen Schluß ziehen, daß auch sonst in Fixstern⸗ nen ähnliche Verhäftnisse hberrschen wie im Sonnensystem. Man ane große Fles kerlhsteme vermaten, in denen es Monde und kleine blaneten gibt, j; man werde auch b eltkörper annehmen ürfen. 8
Planktonuntersuchungen in der Unterweser. Das Tier⸗ und Pflantenleben des freien Wassers, das Plankton, ist geeignet, ein getreues Bild der biologischen Vorgänge im Wasser zu geben. Das Bremer hpgaienische Institut hat in engster Bezsehung zu den neuen Kanalisationsplänen Bremens Arbeiten zur biologischen Kontrolle der Weser begonnen, über die „Wasser und Gas“ berichtet. Durch umfangreiche Untersuchungen und Studien ist festgestellt, daß gewisse Arten von Tieren und Pflanzen zu ihrem Gedeiben haupt⸗ süchtich reines Wasser verlangen, daß schon verhältnismäßig geringe Mengen organischer fäulnisfähiger Stoffe auf ihre Entwicklung schädlich wirlen. Andere vertragen schon mehr von diesen Substanzen, und eine dritte Gruppe von Arten schlieslich ist auf ein stark mit organischen Stoffen verunreinigtes Wasser angewiesen. Mit dem Studium der niederen Tier⸗ und Pflanzenwelt geht eine Prüfung des Fischbestandes Hand in Hand. Vom biologi⸗ schen, hygienischen und wirtschaftlichen Standpunkt von großer Bedeutung dürfte das massenbafte Auftreten des Planktonkrebses unterhalb Bremens sein. Als Ursache dieser auffallenden und eigenartigen Massenentwicklung des Planktons können möglicher⸗ weise in erster Linie die in die Weser gelangenden und den Ab⸗ wässern der Stadt Bremen entstammenden organischen Stoffe in Frage kommen, die einen Ueberfluß an Nahrung bieten. Durch die Gesamtheit der niederen Tiere und Pflanzen, unter denen der Plankton⸗ krebs infolge seiner enormen Individuenzahl an erster Stelle auftritt, werden die fäulnisfähigen organischen Stoffe unschädlich gemacht und zugleich als Nahrunge quelle und zum Aufbau neuer Lebewesen be⸗ nutzt. Damit ist jedoch die wirtschaftliche Bedeutung des Plankton⸗ krebses bei weitem nicht erschöpft. Dadurch, daß er als Nabrung der Fische für die Unterweser eine ganz hervorragende Rolle spielt, trägt er nicht allein dazu bei, die organischen Abfallstoffe unschädlich zu machen, sondern durch ihn werden sie auch weiter verwertert und nutz⸗ bringend wieder in den wirtschaftlichen Betrieb des Menschen zurück⸗ geführt. Es ist eine bekannte Tatsache, daß durch die Zuführung or anischer Abwaͤsser bis zu einem gewissen Grade die Produktivität des betreffenden Gewässers an Lebewesen gehoben wird.
Literatur.
— Von dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm sind die 10. Lieferung der zwesten Abteilung des zehnten Bandes und die 4. Lieferung der ersten Abteilung des vierzehnten
8 —.
Theater.
bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sommergastspiel der Direktion einzige Frau. Victor Holländer. nabend, Abends usikalischer Schwank von Blumentha und Kadelburg. Musik von Victor lottenburg, Holländer. Sonntag Schöne vom Strand. 1e“ 8 Montag: Zum Schillerthenter. Charlottenburg. Bettelstudent. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Alt⸗Heidel⸗ ct berg. Schauspiel in fünf Akten von Wilhelm Meyer⸗Förster. Sonntag und folgende Tage: Alt⸗ Heidelberg.
Lessingtheater. Sonnab d, Abends druff! Vaterländisches Volksstück in vier 8¼ 8 F eeee. Luftspiel Bildern von Hermann Haller und Willi flixte Annonce. Deutsches Künstlertheater. (Nürn⸗ in drei Akten von Julius Magnussen. Wolff. Musik von Walter Kolbo.
Sonntag und folgende Tage: Seine feste druff!
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ Bismarck⸗Straße 34 — 37.
in drei Akten von Eugen Burg und Louis Heiratsschule.
Sonntag: Haus Heiling.
Dienstag und Mittwoch: Der Bettel⸗ ubent.
Theater am Nollendorsplatz. Sonnabend, Abends 8 ¼ Uhr Immer feste Nichard G
Bandes erschienen; jene enthält das Wort „stehen“, bearbeitet von 8 diese die Wörter Weiche bis weigern, bearbeitet von r. . ötze. “ 8.
Land⸗ und Forstwirtschaft. 8
Vereinbarungen über Höchstpreise für Superphosphat Üund Ammoniaksuperphosphat.
„ Die Rohmaterialstelle des Preußischen Landwirtschaftsministeriums gibt folgendes bekannt:
Es ist zu unserer Kenntnis gekommen, daß von verschiedenen Seiten Superphosphate und Ammoniaksuperpbosphate zu Preisen angeboten werden, welche die zwischen den Vertretern der Dünger⸗ industrie und der landwirtschaftlichen Körperschaften vereinbarten Höchstpreise, die nachstehend nochmals angegeben werden, ganz er⸗ heblich überschreiten. Nach den Abmachungen ist die fernere Lieferung zu versagen, sobald Preise gefordert werden, die über die in der Vereinbarung festgesetzten Preise hinausgehen. Es wird daher ersucht, von allen hierauf bezüglichen Vorkommnissen der Rohmaterialstelle des Landwirtschaftsministeriums, Berlin W. 9, Leipziger Platz 7, zur weiteren Veranlassung unverzüglich Mitteilung zu machen.
Es wurden folgende Verbraucherpreise festgesetzt:
Für reine Superphosphate
12 nach
erkäufers Wahl
1 16 % und 14 — 15,99 darüber 2)%
superphosphat —:8 u. 4
Für Ammoniak⸗ 5 V
8
Basis waggonfrei Stettin
Basis waggonfrei Danzig oder Neu⸗ fahrwasser nach
Verkäufers Wahl Ost 1 frachtfrei
Vollbahn⸗ station Ostpreußen. Basis waagonfrei Königsberg oder Memel nach Ver⸗ käufers Wahl
frachtfrei Vollbahn⸗
station
258 /4 261.
24 ½˖ ₰
Pommern .. Westpreußen
Brandenburg
Schlesien, Föseshen 8
Das übrige deutsche Ge⸗ biet aus⸗ schließlich 8 Süddeutsch⸗ 1.“.““ Nr. 7,40 „ frachtfrei Vollbahn⸗ station Die Preise verstehen sich sämtlich für lose verladene Ware bei einmaligem Bezug von mindestens 10 000 kg, und zwar für das rozent wasserlösliche Phosphorsäure in reinen Superphoephaten, ezw. für 50 kg in Ammoniaksuperphosphaten. Bei Lieferung von Mengen unter 10 000 kg können auf sämtliche vorstehende Preise je 25 ₰ für 50 kg mehr gefordert werden. Soweit die Ware in Säcken geliefert werden kann, verstehen sich die vorstehenden Preise brutto für netto, in Werksäcken mit einem Aufschlag von je 50 ₰ für 50 kg, in Käuferfäcken nach Vereinbarung. Die Probenahme erfolgt bei loser Verladung auf dem Lieferwerk, bei in Säcken auf der Empfangsstation, wie bisher, die Gewichtsfeststellung nur auf dem Lieferwerk.
Bei Barzahlung ist der übliche Skonto wie bisher zu gewähren.
Ware darf wegen Mindergehalts an Nährstoffen nicht zurück⸗ gewiesen werden; es findet vielmehr nur ein fache Vergütung des ord⸗ nungsmäßig nachzuwetsenden Mindergehalts statt unter Berücksichti⸗ gung der Latitudebestimm ungen.
Sollten andere Mischungen Ammoniaksuperphosphat als 5:8 und 4:12 angeboten werden, so muß für die Bewertung der ersteren die Preisbafis der letzteren dienen; dieselbe beträgt
öe;eeäe.“]; wasserlösliche
für das Pfund %
“ Phosphorsäure “ 8 Pommern ... 1 5 und 10u4 ₰ bb1111—““ W 104 ½ Brandenburg Ost 26 104 ½ ö“ 26 ¼ 104 Schlesien, Posen . . .. 27 104 das übrige Gebiet ausschliese.
lich Süddeutschland ... “ 8 105 zu den sonstigen Bedingungen, wie oben angegeben.
Für Mischdünger, die aus Stickstoff organischen Ursprungs (namentlich von Woll⸗ und Filzabfällen, Haaren, Ledermehl her⸗ rührend) und wasserlöslicher Phosphorsäure bergestellt sind und unter den verschiedenartigsten Bezeschnungen angeboten werden, sind keines⸗ wegs höhere Preise als wie für Ammoniaksuperphosphat gerecht⸗ fertigt; Düngemittel dieser Art werden in gegenwärtiger Zeit häufig den Landwirten zu übertrieben hoben Preisen angeboten.
Wiederholt wird den Landwirten empfohlen, die Herbstdünge⸗ mittel recht frühzeitig zu beziehen. 8
Verkehrswesen.
Der durch die schweizerische Postverwaltung vermittelte Kriegs⸗ gefangenenpostverkehr ist im Laufe des Juni neuerdings stark gestiegen. Es sind, wie „W. T. B.“ mitgeteilt wird, im Juni vom Bureau in Bern im Durchgangsverkehr 2 528 242 Briefe und Karten und 170 840 kleine Pakete nach Deutschland sowie 2 710 965 Briefe und Karten und 86 575 kleine Pakete nach Frankreich befördert worden. Im ganzen sind seit Sevptember 1914 bis Ende Juni 1915 vom Bureau in Bern im Durchgangsverkehr weiter geleitet worden 17 562 683 Briefe und Karten und 928 419 kleine Pakete nach Deutsch⸗ land und 17 522 275 Briefe und Karten sowie 479 993 kleine Pakete
Sonntag und folgende Tage: Immer
licher Diener gesucht Schwank
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Eine verfligte Annonce. (Durch die Verlobt; Zeitung.) vxens in drei Atten von ottet.
8 Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 3 . Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) 8¼ Uhr: Die Seiegtoscgule. Sonnabend, Abends 8 ¼ Uhr: Herrschaft⸗ in drei Akten von Sto Sonntag und folgende Tage: Die Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Sonntag und folgende Tage: Herr⸗ Waise aus Lowood. ersten Male: Der caftlicher Diener gesucht..
Familiennachrichten. Lily Baroneß Elifford mit leinschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 53), rn. Nittmeister Hans von Dresly sowie die 579. und 580. Ausgabe „Zt. Wiesbaden).
8
nach Frankreich. Seit Monat September sind an französische Kriegs⸗ gefangene in Deutschland durch Vermittlung der Oberpostkontrolle in Bern 1 191 894 Postanweisungen im Betrage von 15 481 982 Franken und an deutsche Kriegsgefangene in Frankreich 211 847 Post⸗ anweisungen im Betrage von 3 799 147 Franken gesandt worden. österreichtsche und ungarische Kriegsgefangene in Rußland sind in dieser Zeit 65 756 Postanweisungen im Betrage von 1 770 766 und russische Kriegsgefangene in Oesterreich⸗Ungarn 43. 604 Postanweisungen im Betrage von 885 320 Franken befördert worden. Im Monat Juni wurden von der Schweizer schen Postverwaltung für Kriegs⸗ gefangene täglich durchschnittlich 174 640 Briefe und Karten, 8580 un⸗ eingeschriebene Pakete bis 350 Gramm und 29 892 eingeschriebene Pakete his 5 kg in Empfang genommen und umgeleitet sowie 8163 Postanwelsungen im Betrage von 111 354 Franken umgeschrieben und versandt.
Privatpakete bis zu 5 kg ohne und mit Wertangabe bis 100 Kronen sind von jetzt ab zugelassen im Verkehr mit Cernizza, Dornberg, Grabovo a. d Baca, Haidenschaft, Heiligenkreuz Cesta, 12 Juzna, Kirchheim Küstenland, Lokavip, Podbrdo a. d. Baca, Podmele, Preb⸗cina, Reifenberg, Samaria, Sch önpaß. Schriftliche Mitteilungen dürfen weder den Paketen beigegeben, noch auf den Paketkarten angebracht werden.
“
Theater und Musik. 1
Thaliatheater.
— „Eine verflixte Annonce“, Schwank in drei Akten von Richard Gorter, gehört zu jenen Stücken, die für einen kurzen Sommerabend als Unterbaltung dienen und die der Zuschauer schon auf dem Nachhausewege vergißt. Ein lebensfroher älterer ungarischer Graf und sein Sohn erlassen, einer Laune des Augenblicks nachgebend, eine Anzeige, nach der sie die Bekannt chaft einer Mutter und ihrer Tochter zu machen suchen. Der Graf will die Mutter, der Sohn die Tochter heiraten. Ueberraschend schnell finden sich die Paare zusammen, und der Verfasser bemüht sich nun, die Wirkungen der beiden mit Hilfe der Zeitung as Se Ebebündnisse möglichst lustig zu schilderr. Aber er ist an Einsällen nicht eben reich, und so gibt es in dem Spiel zuweilen öde Strecken. Während die Ehe des jüngeren Paares glücklich ausgeht, fühlt sich der ältere Graf am Gängelbande seiner sehr vergnügungs süchtigen Frau nicht wohl. So schließt denn der arg mißratene dritte Akt des Schwanks mit der Aussicht auf Scheidung des elterlichen Paares. Flottes Splel half bei der gestrigen Erstaufführung über manche Schwächen des Schwanks hinweg und erweckte viel Hetterkeit. Unter den Darstellern ragte Herr Sondermann, der den alten Grafen mit seinem gemütlichen ungarischen Dialekt humorvoll spielte, hervor. Anmutig und natürlich gab Helene Lanehr die Gräfin. Von den Vertretern der anderen Rollen verdienen die Damen Roland und Hungar, die Herren Stadthagen, Gruber, Schultze Erwähnung.
Im Deutschen Opernhause findet am Montag die erste Aufführung von Millöckers Operette „Der Bettelstudent“ statt. Die Rollen sind folgendermaßen besetzt: Gräfin Palmatica: Luise Marck⸗ Lüders, ihre beiden Töchter Laura und Bronislawa: die Damen Lalu Kaesser und Frieda Wolf, Oberst Ollendorf: Eduard Kandl, seine Offiziere Wangenheim, Henrick, Rochow, Schweinitz und Kornett Richthofen die Herren Heyer, Sauer, Nitsch, Beckers und Elfriede Dorp. Die beiden Studenten Jan und Simon werden von den Herren August Gesser und Bernhard Bötel gesungen; den sächsischen Gefängniswärter Enterich gibt Joseph Plaut. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Jgnatz Waghalter, die Bühnenleitung hat der Oberspielleiter Felix Lagenpusch.
Mannigfaltiges.
Paris, 8. Juli. (W. T. B.) Blättermeldungen aus London zufolge sind etwa zwanzig internierte Deutsche aus ver⸗ schiedenen Konzentrationslagern entflohen. Einer von ihnen wurde in den Dockz von London verhaftet, als er an Bord eines französischen Dampfers gehen wollte, der vor der Abfahrt nach Genua stand.
Chicago, 8 Juli. (W. T. B.) Laut Meldung des „Reuter⸗ schen Bureauz“ haben Tornados und Wolkenbrüche, die Leile von Missouri, Illinols, Indiana und Ohio heimsuchten, schwere Verluste an Menschenleben und Eigentum im G.folge gehabt. An einer Stelle wurde ein Passagterzug von den Gleisen gehoben, wobei einige Pesonen verletzt wurden. In vielen Städten liegt der Weizen auf den Straßen, der von den Feldern weggefegt wurde. In Cineinnati fielen dem Sturm zwanzig oder mehr Menschenleben zum Opfer. Im Ohiofluß kenterten zwei Schlepper, wobei zahlreiche Personen ertranken. Ferner wurden 25 Häuser zerstört.
Toronto, 8 Juli. Das Reutersche Bureau“ meldet aus Toronto: Ein Strraßenbahnwagen mit Kindern einer Sonntagsschule, die einen Ausflug machten, entgle iste an einer Kurp⸗, als er von der Anhöhe von Queenstown herabfuhr. Zwöl Personen wurden getötet, vierzig verletz
Kalkutta, 8. Jull. Nah einer Meldung des Reuterschen Bureaus wurde auf die Polizeistation von Bazitegur eine
Bombe geworfen, die nicht explodierte. Der Täter entkam.
New York, 8. Juli. (W. T. B.) Wie das „Reutersch Bureau“ mitteilt, meldet eine drahtlose Depesche, daß der Dampfer „Minnebhaha“, der am Sonntag von New York nach London abgefahren ist, in Brand geraten ist. Die Befatzung be⸗ kämpft das Feuer in den Schiffsräumen. b
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der 1 Ersten Beilage.) .
Sonntag und folgende Tage: Eine ver. Geboren: Eine Tochter: Hrn. Land⸗
rat a. D Frhrn. Lucius von Ballhausen (Groß Ballhausen, z. Zt. Weißensee i. Thür).
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Gestorben: Frl. Lilly von Stockhausen
(Rinteln a. W.).
Lustspiel g iter und Engel. Verantwortlicher Redakteur:
Verlag der Expedition (J. V.: Mengering) in Berlin.
Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 322. Vier Beilagen
der Deutschen Verlustlisten.
8
Amtliches. Deutsches Reich. 8
Bekanntmachung,
hetreffend die im Rechnungsjahre 1914 eingelösten elsaß⸗lothringischen Landesschuldverschreibungen.
Nach Vorschrift des § 9 des Gesetzes über die Landes⸗ -e vom 19. Juni 1901 (Gesetzbl. Seite 43) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß am 23. Juni d. J. die im Rechnungsjahre 1914 eingelösten elsaß⸗ lothringischen Landesschuldverschreibungen, und zwar:
1) 35 Auszüge über eingeschriebene Rente im Betrage
von 262 803 ℳ Jahresrente,
2) 921 Rentenbriefe über 25 173 ℳ Jahresrente,
3) 199 Schatzanweisungen für Rechnung der Landes⸗
verwaltung über 37 200 000 ℳ, 4) 252 Schatzanweisungen für Rechnung der Staats⸗ 8 depositenverwaltung über 50 890 000 ℳ, deren Litera, Nummer und Geldbetrag in den nachstehenden 4 Nachweisungen verzeichnet sind, in gemeinschaftlichen Ver⸗ schluß der Landesschuldenkommission und der Landesschulden⸗ altung genommen worden sind. “
Straßburg, den 5. Juli 1915. 8 “ Landesschuldenverwaltung.
Der Vorsitzende: Grünewald.
Nachweisung 1
der im Rechnungsjahre 1914 eingezogenen und entwerteten Renteneinschreibungsauszüge (Lit. A).
Jabres⸗ Jahres⸗ Jahres⸗ Jahres⸗ rente Nr. rente Nr. rente Nr. rente
ℳ ℳ 4
6 5348 1 545 6214 300 6 8 5589 15 6241 108 210 “ 5754 7 170 6260 6 078 24 30 5811 360 6299 4 803 24 240 5821 85 6301 14 811 24 210 5823 3 weegeve- 6 15 5826 360 Se. 262 803 96 15 5941 24 635
15 30 5991 150 Stüch)
116 091 6173 300
Nachweisung II der im Rechnungsjahre 1914 eingezogenen un entwerteten Rentenbriefe.
34 110/43 913/35 060 35 213/412 36 914/8 77
Lit. C zu 30 1“ 115
933 37 275 305/24 812 824/38 000 . 38 021/34 13 468 266/68 C““ 16 013/4 376 17 398/400 18 059 19 839/40 22 213/20
Lit. C zu 15 ℳ: 5 499
38/45 74/7
347/54
9,048/9
— do 20 —— b8o—
28 488/91 29 064/73
810 —
Lit. C zu 3 ℳ: 6 154 8 690 839/41 9 973/4 10 257 14 390/2 431 987/90 998/15 020 15 042/50 496 531/7 660 841 994/16 004
32 038/9 18/ 90 3 9900800-
„
eSSbeogSgSS=SSESSSSoreo —ech—be 8 So —ceeee
2 —
— Sd
Sc
leb
Lit. C zu 30 ℳ Rente 818 Stück = 24 540 ℳ Rente C8„ 8 8 I „ 8 C 2 3 2 2„ 76 9 228 2 „
Summe 921 Stück = 25 173 ℳ Rente.
der im Rechnungsjahre 1914 für die Landesverwaltung ausgegebenen und nach der Einlösung von der Landes⸗ schuldenverwaltung in Verwahrung genommenen und
mittels Durchlochung entwerteten Schatzanweisungen.
Ausgegebene Schatzanweisungen im
einzelnen 1 ℳ
ganzen
100 000 500 000 100 000
—,— 80.,—
Ssssssssssessssssü 888858SSSSSSSS8S
500 000
500 000 100 000 100 000 500 000 500 000 100 000 500 000 100 000 100 000
22 88
102 — 126 127 — 166 167 — 174 500 000 175 — 204 100 000 205 — 206 500 000
“ Summe 199 Stück = 37 200 000.
Nachweisung 1V
der im Rechnungsjahre 1914 für die Staatsdepositen⸗
verwaltung ausgegebenen und nach deren Einlösung von
der Landesschuldenverwaltung in Verwahrung genom⸗
menen und mittels Burchlolung entwerteten Schatz⸗ anweisungen.
Pbwochs SPeöbeoe
8 8
88 588
Ausgegebene Schatzanweisungen im
Nummern einzelnen
ℳ
500 000 450 000 100 000
500 000 550 000 100 000 500 000 400 000 100 000 100 000 500 000 300 000 100 000 100 000
50 000 500 000 200 000 100 000 100 000
300 000 2 750 000
7 100 000 1 300 000
800 000
110 — 114 122 — 151 152 — 157 158 159 160 161 “ 1.““ 1 8 C166“ 168 — 170 171 — 180 181 — 190 191 — 193 194 — 196 197 — 199 200 201 202 — 211 212 — 215 1 216 — 225 2 500 000 226 300 000
—
245 — 246 247 — 248 249 250 — 252 253 — 254 255 256 257 — 259 260 - 261 262 100 000 263 — 266 500 000
Summe 252 Stück = 50
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln. Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch und
das Erloͤschen der Maul.⸗ und Klauenseuche vom Schlacht⸗ viehhof in Leipzig am 8. d. M.
8
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 27 vom 7. Juli 1915.) Pest.
Türkei. In der Zeit vom 22. Mai bis 8. Juni wurden
240 Erkrankungen (und 192 Todesfälle) festgestellt, und zwar in
Bagdad 218 (164), in Azamieh 7 (10), in Kiazmteh 14 (15), in Kizilrubatt 1 (3). Außerdem wurden aus Bagdad nach⸗ träglich für die Zeit vom 2. bis 3. Mai noch 32 Erkrankungen und 26 Todesfälle gemeldet. b Niederländisch Indien. Vom 21. Mai bis 3. Juni wurden folgende Erkrankungen (und Todesfälle) gemeldet: aus dem Bezirke Toeloengagoeng 1, aus Malang 31, Bangil 2, Kediri 11, Paree 5, Berbek 1, Madioen 2, der Stadt Soerabaja 3, dem Bezirke Soerabaja 1, Diombang 3, Lamongan 1, Soerakarta — (1). Von den seit Januar gemeldeten Pestfällen sind noch tödlich verlaufen: im Bezirke Malang 154, Blitar 5, 1, Bangil 5, Kediri 6 und in der Stadt Soera⸗ baja 3. China. In Swatau sind in der Zeit vom 4. bis 15. April 7 Erkrankungen an Lungenvpest festgestellt worden. 3 Brasilien. In Bahia vom 21. bis 27. März 4 Er⸗ krankungen und 2 Todesfälle. In Rio de Janeiro am 20. Mai 1 Erkrankung. — ¹ Peru. Vom 5. bis 11. April in den Bezirken Lima (in Lima) 3 Erkrankungen, Libertad (in San Pedro) 1. Vom 12. bis 25. April im Bezirke Libertad (in Salaverry) 3 tödlich verlaufene Erkrankungen. Cuba. krankung.
n Havana am 2. Juni 1 tödlich verlaufene Er⸗ o
Cholera.
Oesterreich⸗Ungarn. In der Zeit vom 7. bis 13. Jun wurden in Ungarn 172 Erkrankungen (und 59 Todesfälle) gemeldet davon in den Komitaten Arad 1 (1), Bacs Bodrog in 2 Gem 4 (2), Bereg — (1), Heves in 1 Gem. 5 (1), Jaß Na gikun Szolnok in 2 Gem. 29 (13), Nograd in 1 Gem. 2, Somogy 1 (1), Stabolcs 1, Szolnok⸗Daboka in 2 Gem. 2 (1) Torontal in 1 Gem. 2 (2), Trenecsen in 2 Gem. 10, Ung irn 5 Gem. 28 (12), Vas in 1 Gem. 3 (3), Zemplin in 3 Gem. 4 (2) Zolvom 1, ferner in den Städten Budapest 51 (13), Kassa 25 (6), Kolozsvar 1, Miskolcz 1, Ujvidek 1 (1). Von diesen Erkrankungen (und Todesfällen) betrafen 36 (16) Zivilpersonen, 22 (4) Militärpersonen und 114 (39) Kriegsgefangene. In dem Kriegsgefangenenlager in Debreczen sind vom 7. bis 13. Junt 1414 Kriegsgefangene erkrankt und davon 312 gestorben. Welche von diesen Erkrankungen und Todesfällen auf Cholera entfallen, konnte infolge des plötzlichen Anstiegs der Erkrankungen und Todesfälle mit Sicherheit nicht werden. Unter choleraverdächtigen Er⸗ scheinungen sind in Debreczen 2 Zivilpersonen und 2 Soldaten
gestorben. In Kroatien und Slavonien wurden vom 31. Mai bis
7. Juni 28 Erkrankungen (und 8 Todesfälle) bei Zivilpersonen feft
gestellt, und zwar in den Bezirken Nova Gradiska in 3 Gem. 5, Nasice in 3 Gem. 16 (3), ferner in der Stadt Essegg 7 (5).
In Bosnien und der Herzegowina wurden vom 30. Mai bis 5. Juni 9 Erkrankungen angezeigt, davon im Kreise Banjaluka im Bezirke Bosnisch Dubica in 1 Gem. 7, in Prijedor 2, ferner wurden im Kreise Banjaluka in 3 Gem. 7 und im Kreise Tolnja Tuzla in 1 Gem. 4 Bazillenträger ermittelt.
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 27. Juni bis 3. Juli wurden 6 Erkrankungen festgestellt, und zwar 2 in Neukölln (Kreis Teltow, Reg.⸗Bez. Potsdam), je 1 in Brieg (Reg.⸗Bez. Breslau),
rzelaika und Rosd zin (Kreis Kattowitz, Reg.⸗Bez. Oppeln), owie in Greppin (Kreis Bitterfeld, Reg.⸗Bez. Merseburg). —
Für die Vorwoche wurde nachträglich noch 1 Erkrankung in Pogorzela (Kreis Koschmin, Reg.⸗Bez. Posen) gemeldet.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 27. Juni bis 3. Ju wurden 76 Erkrankungen festgestellt, und zwar je 1 in Berlin, Pasewalk (Kreis Ueckermünde, Reg.⸗Bez. Stettin), Posen, 2 in Heiligenstadt (Reg.⸗Bez. Erfurt), 69 in Cassel, ferner je 1 in Wolfenbüttel (Braunschweig) und Jena (Sachsen⸗Weimar), sämtlich bei deutschen Soldaten. Außerdem sind solche Erkrankungen unter Kriegsgefangenen aufgetreten in den Regierungebezirken Danzig, Porsdam, Posen, Bromberg, Liegnitz, Oppeln, Merseburg, Schleswig, Cassel sowie in Baden in den dort eingerichteten Gefangenenlagern. 1“
Oesterreich. In der Woche vom 9. bis 15. Mat wurden 346 Erkrankungen gemeldet, davon in Niederösterreich in 2 Gem. 38, in Oberösterreich in 2 Gem. 17, in Steiermark in 11 Gem. 36, in Böhmen in 4 Gem. 7, in Mähren in 1 Gem. 3 und in Galizien in 22 Gem. 245. Von den außerhalb Galiztens festgestellten Erkrankungen betraf nur 1 eine Zivilperson (in Prag), die übrigen kamen bei Militärpersonen, Kriegsgefangenen oder Orts⸗ fremden aus Galizien oder der Bukowina vor. 1
Vom 16. bis 22 Mai wurden 221 Erkrankungen ermittelt, und zwar in Niederösterreich in 2 Gem. 10, in Oberösterreich in 2 Gem. 3, in Salzburg in 2 Gem. 9, in Steiermark in 5 Gem. 17, in Tirol 1, ia Böhmen in 5 Gem. 13, in Mähren in 1 Gem. 3, in Galizten in 22 Gem. 159, in der Bukowina in 2 Gem. 4, in Dalmatien in 1 Gem. 2.
In Bosnien und der Herzegowina wurden vom 2. bis 8. Mai 9 Erkrankungen festgestellt, dadon im Kreise Bihac in den Bezirken Bihac 3, Cazin 5, ferner in der Stadt Sarajewo I. Vom 9. bis 15. Mat wurden 55 Erkrankungen angezeigt, und zwar im Kreise Bihac in den Bezirken Bihac 17, Cazin IlI, im Kreise Tradnik in den Bezirken Bugojno 8, Varcar⸗Vakuf 4, ferner in den Städten Sarajewo 3 (darunter 1 Militärperson) und Banjaluka 12 (darunter 11 Militärpersonen) 1
Genickstarre. 8
Preußen. In der Woche vom 20 bis 26. Juni sind 15 Er⸗ krankungen (und 10 Todesfälle) in folgenden Regterungsbezirken [und Kreisen] gemeldet worden: Landespoltzeibezirk Berlin 5 (1) [Berlin Stadt 3 (1), Charlottenburg 2†. Reg.⸗Bez. Aachen — (1) [Aachen Stadt!, Arnsberg 2 (1) (Gelsenkirchen Stadt 1 (1), Höͤrde Land 1]1, Breslau 2. (Breslau Stadt 1, Glatz Land 1 Cöln — (1) iBonn Land], Hannover 1 (2) [DHannover Stadtz, Hildesheim 1 (Hildesheim]. Königsberg 2 (1) (Königsberg Stadt], Magdeburg 2 (Calde], Oppeln — (1) (Gletwitz Stadt], Posen — (1) [Gostoynz Stettin — (1) (Stettin].
Für . „‿ em⸗ — 9 angezeigt 1 Er⸗ krankung im Reg.⸗Bez. Aachen [Aa J
Ag 13. bls 19. Junk 5 Erkrankungen, und zwar ie 1 in den Kantonen Bern, Luzern, Aargau, Wallis und in der Stadt Genf.
Ruhr.
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