2 ganze lange Leben bestimmende Sache“.
8 Die ganze Freudigkeit und Strenge eines ungemachten, innerlich notwendigen pädagogischen Verhältnisses entfaltet sich zwischen dem Grünen und seinem Lehrer
Räömer, der die Sache versteht, die der Schüler lernen möchte, und
außerdem als ganzer Menich die Jugend des anderen anregt und be⸗ stimmt. „Nichts gleicht der Neigung eines Jünglings zu — Manne, 1 S welchem er welß, daß er ihm sein Bestes zuwenden und lehren will, und den er für sein untrügliches Vorbild hält.“ Dagegen lernen wir die schlechte, unempfundene und gedankenlose, bloß routinierte und auf den Erwerb gerichtete Berufserziehung in „Habersaat und seine Schule“ kennen. Ebenso aber führt andererseits jene allgemeine Bildung, bei der die Schüler mit .20 Jahren“ „alles vanstehen, nur nicht zu arbeiten“ zu „Unbescheidenheit, Absprechen,
Veeschrobenbeit „ zu „Wohlweitsheit“ und „Phrasen“; „wer in der
einen Sache pfuscht, gewöhnt es sich auch in allen anderen
und man darf ihm zuletzt nirgends mehr die Wahrheit agen, er leidet es einfach nicht mehr“. Es ist bemerkenswert, daß
Keller hier nicht nur die „Teilnahme an wissenschaftlichen Dingen, die sich auf Empfangen beschränkt“, verwirft, sondern auch einen
ui Sinne der Reformer menschlicheren Dilettantismus, bei dem an reichlich Leibesübungen, Handfertiakeit und praktische
Kunstpflege gedacht, aber die Berussarbeit vergessen ist. Wir finden 3 diesen Dileitantismus schon früher, weniger bitter aufgefaßt in
enen drei Damen des Sinngedichts, die „im Rufe einer großen und
chönen Bildung standen; denn überall, wo es etwas zu sehen und
u hören gab, waren sie in der vordersten Reihe zu finden“, die
ber „jeder Sache, deren sie sich annahmen, schließlich den Lebens⸗
aden abschnitten“. Großartig hat Keller diese „Abart der ldung“ in der Züs kartkiert. „Sie besaß noch alle ihre
Schulbücher seit vielen Jahren her und hatte auch nicht eines ver⸗
oren. Alles, was in diesen Büchern stand, hatte sie auch im Koyfe und wußte auf das Schönste darüber und über noch viel mehr zu syrechen. Wenn sie zufrieden und nicht zu sehr beschäfligt war, so
rtönten unaufhörliche Reden aus ihrem Munde, und alle Dinge
vußte sie heimzuweisen und zu beurteilen, und jung und alt, hoch und miesrig, gelehrt und ungelehrt mußte von ihr lernen und sich ihrem
Urteile unterziehen. Von der Stadtschule her und aus dem Kon⸗ firmationsunterricht hatte sie die Uebung ununterbrochen beibebalten, Auffätze und geistliche Memorierungen und allerhand spruchweise Schemata zu schreiben, und so verfertigte sie zuweilen an stillen Sonn⸗ tagen die wunderbarsten Aufsätze, indem sie an irgendeinen wohl⸗ klingenden Titel, den sie gehört oder gelesen, die sonderbarsten und unsinnigsten Saͤtze anteihte, ganze Bogen voll, mie sie ihrem seltsamen Gehirn entsprangen, wie 1 B. über das Nutzbringende eines Kranken⸗ bettes, über den Tod, über die Heilsamteit des Entsagens, über die Größe der sichtbaren Welt und das Geheimnisvolle der unsicht⸗ baren, über das Landleben und dessen Freuden, über die Natur, üher die Träume, über die Liebe, Einiges üder das Erlösungswerk Christi, drei Punkle über die Selbstgerechtigkeit, Gedanken über die Un⸗ sterblichkeit . In dem Buchbindergesellen aber, „welcher alle Bücher lo5, die er einband, und ein strebjamer, gefühlvoller und unerfahrener Mensch ware, und der eine „tiefe und aufrichtige Neigung“ zur Züs faßt, spricht sich das Schicksal eines jeden aus, der sich durch das Hoch⸗ trabende und Aufgeblasene der falschen allgemeinen Bildung täuschen ließ und täuschen läßt.
Die staats bürgerliche Erziehung ist mit dem rechten Ver⸗ hältnts von Berufs⸗ und Allgemeinbildung in der Hauptsache besorgt. Nur daran sei erinnert, daß in Kellers Büchern die Seele aller staatebürgerlichen Erziehung lebt, die Freude am Vaterland. Wie Heinrich von Kleist is Keller ein Erzieher der Erzieher, sich alle Ge⸗ sinnungdmache von der Seele und vom Leibe zu halten, nicht anders, als man Kot entfernt. Stumpfes und feiges Sichklammern ans Gewohnte und Alte, wie der gedankenlose Forttschtitt, der die Ent⸗ wicklungekräfte nur über jede Stufe betzt, jedes Liebedienern vor der Masse oder vor dem Kapital oder vor Fürstenmacht müssen vor der Liebe zum Vaterland vergehen wie Krankheitskeime in reiner Luft und Sonne. 8 .. Auch die künstlerische und körverliche Erziehung haben in Keller einen frühen und warmen Anwalt Leibesübungen, Wandern und naives und fröhliches Soldatenspielen sind in der Schweiz länger im Gang als bei uns, und in dem klassischen Aufsatz „Am Mythen⸗ stein“, ein Jahr nach dem großen Schillersest, hat Keller, unter anderen Hoffnungen für kuünstige Nationalfeste, auch die „Ahnung einer künftigen allgemeinen Kultur körperlich⸗rhythmischer Bewegung ausgespro hen. Besonders vortreffliche Winke gibt Keller natürlich für den Uagang mit der Dichtung Wie Römer seinem Zeichen⸗ schüler eine Stelle der Osvssee aus dem Leben heraus deutet und wie die Dichtung zum Mittler zwischen dem lebenserfahrenen Mann und dem Jüngling wird, der das Leben ahnend ergreift, ist schlechthin mustergültig. Alles Reflektieren über die Poeste nitt da natürlich zurück. Jadith liest den Ariost erst „gan; volkstümlich“, ohne über Ursprung und Bedeutung zu gruͤbeln“, erst in zveiter Linie fragt sie nach der „Entstehungsweise und der Geltung eines so chen Werkes“, dem „Wollen und den bewußten Absichten des Dschtert. Oder wenn „würdige alte Herren ein gemächliches Gespräch von allerlet Schreiberei führen .. und den Reiz preisen, welchen das Verfolgen der Kompositionsgeheimnisse und des Stils gewähren“, so muß man beachten, daß es sich um alte Herren und auch nicht um irgen dwelche Formeln, sondern ein gemächliches Gespräch handelt. Hier sei auch noch an die ausführlichen Bemerkungen über den Zeichen⸗ und Malunterricht erinnert; sie sind nicht nur für diesen ußerst wertvoll, die Erfahrungen über „gewandte“, aber „falsche Technik“, die „unselige Pinselzewandtheit“, die „geläufige Pinselei“, den „fixen Jartzon“ sind Zug um Zug auch denjenigen zu empfehlen, die im deutschen Aufsatz eine ähnliche alles verhüllende Fertigkeit, ohne Fehler und Vorzüge, die „reinliche und sorgfältige“ Nichtigkeit zum Ziel machen.
Dies alles ist aber noch nicht das Beste, was Keller der Pädagogik geschenkt hat. Am weitesten ist er der Entwicklung als Kinder⸗ psycholog vorangegangen. Wer den Ernst und die Wahrheit nicht nur in pedaͤnttschen Definitionen findet, der konnte seit Jahrzehnten sich hier unschätzbaren Aufschluß holen. Seit mit dem 18. Jahrhundert Basedow ausrief: „Erbarmt euch, Freunde, der Frühlingejahre“, bis auf unsere Tage zu Wedekinds „Frühlings Erwachen“, ist Kindesnatur und Erziehungsunnatur nicht so ergreifend vorgeführt worden wie in der kurzen Geschichte von Meretlein. Wie ist Keller in Kinderphantastik, Lüge, Diebstahl, Verstocktheit, Großsprecherei usw. eingedrungen, nicht ausgeschlossen die „Trägheit“ und „Bequemlichkeit der mit diesen Dingen Beauftragten, welche sich für Erzieher ausgeben“. Nicht das naive Kind mit allen Rätseln, weiche die Naivität der dürftigen Verständigkeit aufgibt, sondern jener Typus, den Keller im „Meierlein“ des Gruͤnen
—y—
FTheater. berg.
Deutsches Künstlertheater. (Nürn⸗ Wildelm Mever⸗Förster. bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sommergastspiel der Direktion Heidelberg. Victor Holländer. Mittwoch, Abends 8 ¼ Uhr: Die Schöune vom Strand. Musikalischer Schwank von Blumenthal Wund Kadelburg. Musik von Victor lottenburg, Holländer.
vom Strand. 8
*8
Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 ¼ Uhr: Eeine einzige Frau. Lustspiel
student.
in drei Akten von Julius Magnussen. Theater am Nollendorsplatz. Richard Gorter. Donnerstag und folgende Tage: Seine Mittwoch, Abends 8 ¼ Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier verfligte Annonce.
einzige Frau.
Schillerthenter. Charlottenburg. Bilderm von Hermann Haller und Willi Mittwoch, Abends 8 Uhr: Alt⸗Heidel⸗ Wolff.
Donnerstag und folgende Tage: Alt⸗
Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße 34 — 37. 3 Föers beeö 1”. Donnerstag und folgende Tage: Die ends I: Per ettelstudent
5 ’ “ Komische Oper in drei Akten von F. Zell II1“ und R. Genée. Musik von Karl Millöcker. “ Donnerstag bis Montag: Der Bettel⸗
Heinrich gezeichnet hat, ist bei den landläufigen Menschen und Jugend⸗
kennern wohl gelitten. Er besaß einen frühreifen Verstand, lernte fleihzig und genau, bestrebte sich, gegen ältere Leute, besonders gegen Frauen, in wohlgesetzten, altklugen Worten sich auszudrücken...“ „Er war fast in allen Uebungen geschickt, durch Aufmerksamkeit und Aus⸗ dauer, und brachte alles, was er unternahm, auf eine niedliche Weise zustande. Meierlein, so hieß er, besaß aber kein tieferes Talent; in seinen verschiedensten Unternehmungen war nie etwas Neues oder Eigenes sichtbar, sondern er brachte nur das gut zuwege, was er sich vorgemacht sah, und ihn beseelte nur eia unablässiges Bedürfnis, sich alles Erdenkliche anzueignen. Deshalb konnte er ebensowohl eine vollkommene und reinliche Papparbeit hervorbringen, als über einen Graben setzen oder Ball schlagen, oder mit einem Steinchen eine bezeichnete Stelle an einer Mauer treffen, alles durch langsame und anhaltende Uebung; seine Schulhefte waren korrekt und in bester Ordnung, seine Schrift klein und zierlich, besonders seine Zahlen wußte er ausnehmend an⸗ genehm und rundlich in Reihen zu setzen. Seine vorzüglichste Gabe aber war eine gewisse Fähigkeit, mit verständiger Besprechung alles zu überspinnen.“ „Unter tausend Jugendfreunden und Mitgliedern von Pestalozzi⸗Stiflungen gibt es vielleicht keine zwölf, welche aus ihren eigenen Erinnerungen sich noh auf das ABC des kändlichen Gemütes besinnen und wissen, wie sich daraus die verhängnisvollen Worte bilden, und man darf sie eigentlich nicht einmal darauf auf⸗ merksam machen, sonst werfen sie sich sogleich auf dieses Gebiet und errichten darüber ein Stat nt.“
Die wissenschaftliche Pädagogik hat sich auf das Gebiet geworfen und ist darüber, das „Statut zu errichten. Und ihr gehört auch die Zukunft! Keller ist hier parteiisch zugunsten seiner eigenen künstle⸗ rischen Art, wie wir eine solche Befangenheit ja auch bet der Wissen⸗ schaft gefunden haben. Zu wünschen ist nur dies, daß die Wissen⸗ schaft bei aller eigenen Entwicklung nicht der Lebenssäfte vergesse, die ihr aus der Empfindung und Anschauung immer wieder zufließen müssen, wieviol sie von Dichtern wie Keller ganz unmitt
1.“
lernen hat. Literatur.
— Der Krieg und die Seeschiffahrt mit besonderer Be⸗ rücksichtigung des Norddeutschen Lloyd. — Weltreiseverlag G. m. b. H., Berlin. Preis 3 50 ℳ. In Schiffahrts⸗ und Handelskreisen sieht man alljährlich dem Erscheinen des Jahrbuches des Norddeutschen Lioyd mit Interesse entgegen; findet sich doch in ihm stets eine Fülle des Wissenswerten und Neuen auf dem gesamten Gebiete des Welt⸗ verkehrs. Diesmal darf man das unter dem obengenannten Untertitel soeben erschienene Jahrbuch als ein wichtiges geschichtlic es Dokument bezeichnen, das noch nach Jahrzehnten als zuverlässiges Nachschlage⸗ werk von Wert sein wird. Das sorgfältig zusammengestellte Buch weist zunächst im allgemeinen Tell intersssante Artikel auf über die „Entwicklung des Seekriegsrechts“, den „Krieg und den deutschen Anteil am Weltverkehr“ sowie „Statistische Angaben über den über⸗ seeischen Personenverkehr im Kriegsjahr 1914“. Schon allein wegen des erstgenannten Aufsatzes wäre das Jahrbuch einer aufmerlsamen Lektüre wert. Man findet in ihm neben einem erschöpfenden geschicht⸗ lichen Ueberblick und einer Schilderung der gegenwärtigen Zustände auch eine neue Auslegung der Theorie vom „Freien Meere“. Aus den statistischen Angaben erkennt man die bemerkenswerte Tatsache, daß der Norddeutsche Lloyd, obgleich er im Jahre 1914 nur 7 Monate seine regelmäßigen Fahrten unterhalten konnte, dennoch eine weit höhere Passagierziffer im Verkehr mit Nordamerika erreicht hat als z. B. die großen englischen Reedereien während 12 Monaten. — Der zweste Teil des Jahrbuches ist ausschließlich dem „Norddeutschen Lloyd in Kriegszeiten“ gewidmet. — Man ersieht daraus, daß die Tätinkelt des Lloyd zu einer Zeit, wo jede friedliche deutsche Scheffahrt ruhen mußte, dennoch vielseitig und segensreich war. Dem Roten Kreuz wurden in Bremen große Räumlichkeiten und Personal zur Verfügung gestellt, Lazarettzüge ausgerüstet und ein Reservelazarett eingerichtet. Mehrere Dampfer traten als Lazarettschiffe in den Dienst der Marine. Besonders interessant sind die Artikel über die Fahrten der vom Lloyd gestellten Hilfskreuzer „Kaiser Wilhelm der Große“, „Kronprinz Wilhelm“ und „Prinz Eitel Friedrich“ sowie über das Schicksal des Schnelldampfers „Kronprinzessin Cecilie“, des Reichspostdampfers Gneisenau“ u. a. Anerkennung verdient auch die aus weiteren Mitteilungen ersichtliche vorbildliche soziale Fürsorge des Norddeutschen Lloyd für seine nach Tausenden zählenden Beamten und Arbeiter. Schließlich findet der Leser des Jahrbuchs noch Mitteilungen aus dem Geschäftsbetriebe während der ersten 7 Monate des Jahres 1914, über den Stapellauf des neuen Dampfers „Zeppelin“, Personalangaben, Ehrentafel der Gefallenen und der Ritter des Eisernen Kreuzes, Nachrufe für den gefallenen Direktor der Kafütenabteilung Jultus Föhr und den auf Felde der Ehre gebliebenen Prokuristen Erwin Schricker. “
Theater und Musik.
Deutsches Opernhaus. 1“
Für die Sommerspielzeit im Charlottendurger Opernhause ist
die Neueinstudierung älterer Operetten vorgesehen, und mit Millöckers „Bettelstudent wurde gestern den Anfang gemacht. Gern erneuerte man die Bekanntschaft mit diesem Werk, das, vor länger als einem Menschenalter entstanden, sich früher auf deutschen Bähnen beispielloser Beliebtheit erfreute. Der Theaterzettel des Deutschen Opernhauses bezeichnet es als „Komische Oper’, und das mit Recht, wenn man e in Vergleich zu den entarteten Er⸗ zeugnissen der Gattung stellt, die sich heute Overette nennen. Wo ist heute der Operettenkomponist, der einen Erfindungsreichtum aufwiese, wie er sich hier in jedem der drei Akte offenbart, wo der Textdichter, der eine heitere Handlung so folgerichtꝛg aufbaute und ohne Albernheiten im Dialog durchführte, wie hier F. Zell und Richard Genée? Sogar poetische Schönheiten darf man den Worten nachrühmen, die den verschiedenen Liedern, zwei⸗ und mehr⸗ stimmigen Gesängen als Unterlage dlienen. Zur Geltendmachung aller dieser Vorzüge sind freilich auch leichte Anmut und urwüchsige Frische der Wiedergabe vonnöten. Diese Forderung wurde bei der gestrigen Aufführung der reizvollen Operette unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Waghalter nicht ganz erfüllt. Man merkte es dem jungen Dirigenten an, daß er das Werk nur aus der Partitur kannie; die lebendige Erinnerung an frühere vorbildliche Aufführungen kann bei ihm ja auch nicht vorausgesetzt werden. So vergriff er sich häufig im Zeitmaß und nahm das meiste zum Schaden der prickelnden Reize dieser leicht
der sich naturgemäß auch auf die Sänger übertrug, noch abstellen. Es soll mit seiner Erwähnung der vortrefflichen Gesamtaufführung und den Einzelleistungen ihre wohlverdiente Anerkennung nicht ge⸗ kürzt werden. Diese verdient vor allem der drollige cholerische Oberft Ollendorf des Herrn Kandl, dessen wohlklingender Baß der Partie gesanglich sehr zu statten kam. Herr Bötel, der Sohn des einst so berühmten Hamburger Ritters vom hohen C, verkörperte die Titel⸗ rolle mit bemerkenswerter Gewandtheit und gefälligem Anstand und trug seinen Gesangspart mit zwar kleiner, aber sehr sympathischer Tenorstimme und warmer Empfindung vor; auch August Gesser, der den Jan Janickt, den Genossen des Bettelstudenten und Geheimschreiber des nachmaligen Pseudofürsten, gab, entwickelte in Spiel und Gesang schätzenswerte Eigenschaften. Miader gut fanden sich die mitwirken⸗ den Damen auf dem ungewohnten Boden der Operette zurecht. Lulu Kaesser, sonst eine geschmackvolle Sängerin, gab die Gräfin Laura im ganzen viel zu empfindsam und schwerfällig, sodaß man da, wo sie heitere Laune zur Schau trug, nicht recht an diese glauben mochte. Lustiger und beweglicher war Frieda Wolf als übermütige Bronislawa. Die alte Gräfin Palm itier mit ihrem Vornehmgetue muß aber komischer wuten als die stattliche heroinenhafte Dame, die Luise Marck⸗Lüders auf die Bühne stellte, es tat. Ganz in seinem Element war dagegen Joseph Plaut, der den sächselnden Kerkermeister Enterich, einen nahen Verwandten des Frosch in der „Fledermaus“, mit dratischem pumor verkörperte. Chor, Orchester und Ballett taten in vollstem Maße ihre Schuldig⸗ keit, und farbenprächtige Bilder, die der Spielleiter, Herr Lagen⸗ pusch, mit Leben und Bewegung erfüllt hatte, sah man auf der Bühne. Die alte Ovperette hat, wie man aus dem einmütigen Bei⸗ fall schließen konnte, ihre Lebensfähigkeit vollauf erwiesen.
S Mannigfaltiges. Berlin, 13. Juli 1915.
Eine jetzt als Krankenschwester tätige deutsche Dame, die in den ersten Kriegsmonaten in Frankreich lebte, schilderte W. T. B. zufolge als Zeugin unter Eid einen von ihr selbst beob⸗ achteten Vorfall, der sich in dem Vororte Le Bourget bei Paris abspielte. Dort wurde aus einem Krankenzuge ein schwerverwundeter deutscher Infanterist ausgeladen und in ten Wartesaal gehbꝛacht. Man sah ihm an, daß er bald sterben würde. Die Zeugin begab sich zu ihm, um ihn nach seinem letzten Wunsch zu fragen. Er bat um einen Geistlichen, der auch bald erschien. Der Bahnhof war nicht abgesperrt, und eine große Anzahl der Bewohner von Le Bourget hatte sich eingefunden, um sich an dem Schauspiel der verwundeten Kriegsgefangenen zu ergötzen. Als der Schwerverwundete vom Wagen gehoben wurde, begann ein ungeheures Johlen und Schimpfen der Menge. Zahlreiche Steine, vdarunter solche von Eiergröße, wurden gegen den wehrlosen Mann geworfen und trafen ihn mehrfach. Selbst als der Geistliche ihm die letzten Trostworte zusprach, hör das Schimpfen und das Werfen mit Steinen nicht au Die Bitten des Geistlichen und der Zeugin, die letzte Minuten des Schwerverwundeten zu achten, wurden mit Hohn un Spott beantwortet. Die zahlreichen anweseanden französischen Soldater die die Vo, gänge ebenfalls beobachteten, machten keigerlei Miene, den Bed mernswerten irgendwie vor der Voltswut zu beschützen. So hauchte der Mann, der in Ausübung der höchsten Pflicht für sei Vaterland geblutet hatte, unter Schmähungen und Mißhandlungen des „ersten Kulturvolkes der Welt“ s in Leben aus.
Konstanz, 13. Juli. (W. T. B.) Der erste Transpor deutscher schwerverwundeter Austauschgefangener traf wie gestern schon kurz gemeldet wurde, gestern früh 8 Uh 30 Mmuten auf dem festlsch geschmückten Bahnhofe in Konstan ein. Er brachte 257 deutsche Krieger, unter ihnen 9 Osst ziere. Eine nach Tausenden zöhlende Volksmenge umsäumte der Bahnhof und begrüßte den unter Masikklängen einfahrenden Zug mit brausenden Rufen. Die angekomme en Schwerverwundeten es widerten die herz iche Begrüßung auf das freudigste. Darauf hestit der stellvertretende Kommandierende General des 14. Armeekorpe von Manteuffel, den Zug und erkundigte sich teilnahmsvoll nac dem Schicksal der verwundeten Krieger. Außerdem hatten sich au dem Bahnhof eingefunden: Seine Großherzogliche Hoheit der Prin⸗ Mar von Baden, der Minister Freiherr von Bodmann, der Gebeime Reuterungsrat Dr. Belzer als Vertreter der Z vilbehörde, die Geist⸗ lichkeit, zahlreiche Offizitere und andere. Im allgemeinen äußerten sich die zurückgekehrten Krieger befri’digend uüber die ihnen namentlich in letzter Zeit in Frankreich zutefl gewordene Behandlung. In Lyon, wo die Mehrzabl der Ausgetauschten seit dem 2. Mat untergebracht war, verbielt sich die Bevölkerung mit wenigen Ausnahmen ruhiger als beim ersten Austausch. Alle Zurückgekehrten, ohne Ausnahme, rüͤhmiten die überaus freundliche Aufnahme, die sie in der Schweiz gefunden hätten. Nachdem die Verwundeten in einen bayerischen Lazarettzu umgeladen worden waren, begaben sie sich in die „IJtalienische Halle⸗ wo ihnen ein kräftiges Frühstück gereicht wurde. Seine Groj⸗ herzogliche Hoheit der Prinz Max von Baden begrüßte dor die Krieger und überbrachte ihnen die Grüße Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, der seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß es ihm vergönnt war, den deutschen Kriegern auf badischem Boden den ersten Will⸗ kommensgruß entgegenzubringen. Er schloß seine Ansprache mit einem Hurrta auf Seine Majestät den Kaiser und Seine Königliche Hoheit den Großherzog. An Monsignore Merchetti, den päpsft⸗ lichen Gesandten in Bern, wurde folgendes Telegramm ge⸗ sandt: „Die ersten aus framösischer Kriegsgefangenschaft nach Deutsch⸗ land zurückgekehrten deutschen invaliden Kriegsgefangenen erlauben sich, Eurer Eminenz zur Vermittlung an Seine Heiligkeit in Rom die G fühle des innigsten Dankes für die stattgehabten Bemühungen auszusprechen. A.: Schäfer, Garnisonspfarrer.“ Punkt 2 Ühr 15 Mmuten verließ der Zug unter abermaligen begeisterten Rufen des Publikums den Bahnhof Konstanz, um nach Karlsruhe zu fahren. — Heute morgen 8 ¾ Uhr traf der zweite schweizerische Sanitäts⸗ zug mit deutschen Kriegsinvaliden bier ein. Es waren 214 Mann, 6 Offiziere und 5 Sanitätsoffiziere. Alle rühmten wiederum dte überaus gastfreundliche Aufnahme in der Schweiz. Sie wurden in den bereitstehenden württembergischen Lazareltzug H ver⸗ laden. Der Empfang auf dem hiesigen Bahnhof war ebenso begeisten wie die gestrige Aufnahme des ersten Zuge.
London, 12. Juli. (W. T. B.) Wie die „Basler Nachrichten: erfahren, sucht der englische Generalpostmeister 35 000 Frauen fůt
beschwingten Musik zu Indessen läßt sich dieser Fehler,
Musik von Walter Kollo.
Trianontheater. (Georgenstr, nahe Ge 1— of Friedri Mij Abpend .
Schauspiel in fünf Alten von eopnefingg und folgende Tage: ĩJwmer 3 nef Bie ehss heehe ce henet 15 D. Gisch “ in drei Akten von Stobitzer und Engel.
Donnerstag und folgende Tage: Die
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Heiratsschule.
den Postdienst zum Ersatz für an die Front gehende Beamte.
— 8
storben: Hr. Vizeadmiral z. D. Christian Schuütz (Kiel). — Hr. Major
— 1] und Graf zu Dohna⸗Schlodien (Potsdam). — Verw. Fr. Marie Fürstin Radziwill, geb. de Castellane (Schloß Kleinit, Niederschles.).
Thar⸗ licher Diener gesucht Schwank (Char⸗ in drei Akten von Eugen Burg und Louis Taufstein.
Donnerstag und folgende Tage: Herr⸗ schaftlicher Diener gesucht ... (Breslau).
Thaliatheater. (Direktion: Kren und mit Frl.
Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Geboren: Eine verflixte Annonce. (Durch die Zeitung.) Schwank in drei Akten von
Donnerstag und folgende Tage: Eine 1 Gerlin).
Mittwoch, Abends 8 ½¼ Uhr: Herrschaft memmrnvmneenbenwee en Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Edith Herrmann mit Hrn.
Oberleutnant Johann⸗Friedrich Rauthe
lottenburg).
Verantwortlicher Redakteur⸗ Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und
Verehelicht: Hr. Leutnant Kurt Agath Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Elly von Grimm (Char⸗
be b“ richter Lehmann (Slatz). — Hrn. Grafen 7 von Finckenstein (Jäskendorf). — Eine und die Inhaltsangabe Nr. 27 40 Tochter: Hrn. Kabinettsrat a. D. und 8 be Kammerherrn Dr. von Behr⸗Pinnow Se die 584. und 585. Ausga
Sechs Beilagen Hrn Land. (cinschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 54)
Nr. 5 des öffentlichen Auzeigers. der Deutschen Verlustlisten.
Oberbefehlshabers Ost, Bräuer (Karlsruhe) bei d. Fuhrv. Kol. 2
Erste Beilage 1ees. n eateacgs hiin eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1915.
Berlin, Dienstag, den 13. Juli
2
der Prägungen von Reichsmünzen in den deutschen Münzstätten bis
Goldmünzen Hiervon
Doppel⸗ kronen Kronen
ℳ ℳ
1) Im Monat Juni 1915 sind geprägt worden in:
Privat⸗ rechnung *)
Deutsches Reich. ULUebersicht ““
v1““ “
Ende Juni 1915.
Silbermünzen
2* ũ Drei⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ markstücke, markstücke markstücke pfennigstücke
ℳ ℳ ℳ ₰
Fünfund⸗ zwanzig⸗ pfennigstücke
ℳ ₰ ℳ ₰ ℳ ₰ ℳ ₰
Nickelmünzen Kupfermünzen
Zehn⸗ pfennigstücke
Zwei⸗ Ein⸗
Fünf⸗ 1 pfennigstücke pfennigstücke
pfennigstücke
— Berlin Muldner Hütte 8 “ — Stuttgart . . . ““ ö.
1 506 600 1 506
300 150 000 1 999 980 8 — 607 458 — 240 00 12 200 000
1 500 000
— 122 496,80 — V 33 541/75
V
1 506
4 551 599 680
Hamburg . . . . . Summe
1500 500 — 2 276 550 4026210240 281 332 7401171 843 891319 334 8587358 491 0237109 987 720
3 947 438 —
Eer n r1400 809 V 150 000 — V
7 500 449
2555275 S50
37 200 131 95
122 eo 8õ
74 654 843 90 9 079 511 30 15 704 319 26
2) Vorher waren geprägt**) . L. 3) Gesamtausprääagung . . . . 4 553 106 280
111 164 580 339 710
2 276 550 [4027716840
1 153 375 41 313 -
244 595 19 881 380 538
üʒͤumf̃fᷓ̊ᷓ˖ᷓᷓᷓᷓᷓfᷓf́uumiftftfffkffft mmã712 7
907950 305755900 85
766 50 4 895 452 90 523 056 45 40 227 04 40 11 1,11
4) Hiervon sind wieder eingezogen 5) Bleiben .. . . . ..
4 44 941 700 936 840 5 146 878 540 ℳ.
*) Einschließlich von Kronen, zu deren Prägung die Reichs ) Vergl. den „Reichsanzeiger“ vom 15. Junt 1915, Nr. 1
Berlin, den 12. Juli 1915.
mEAmmmmEEEEmmmmmmm̃ᷓ̊́-sümIEeeemmm
-52921 25-55875
1 243 247
bank das Gold geliefert hat.
Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. Schuckert.
—
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
roßes Hauptquartier, 4. Juli. Stahlknecht, Hauptm. im ene eb di als Mitglied zur Art. Prüf. Komm. versetzt. Großes Hauptquartier, 5. Juli. Cornelius, Hauptm. im Feldart. R. Nr. 30, m. d. gesetzl. Pens. und d. Erlaubn. z. Tr. d. Unif. d. Feldart. Regts. Nr. 18 d. Abschied bewilligt. Großes Hauptquartier, 6. Jult. Reitzenstein, Gen. Lt. von d. Armee, zuletzt Kom. d. 33. Inf. Do, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches m. d. gesetzl. Pens. z. Disp. gestellt.
Im Veterinärkorps.
Großes Hauptquartier, 25. Juni. Für die Dauer d. mob. Verhältnisses angestellt, unter Beförderung zu Veterinäroffizieren: zu Stabsveterinären: Ruttkowski (Neisse), St. Veter. (Beamter) a. D, b. Ers. Dep. Drag. Regts. Nr. 8, die Oberveterinäre (Beamte) a. D.: Griesor (Naumdurg) bet d. 2. Ers. Abt. Feldart. NMegts. Nr. 55, Fuchs (Straßburg) b. Gouv. Straßburg; Hansen (Jens) (Flensburg), Veter. a. D., bet d. Fuhrp. Kol. 4 d. Garde⸗ Ref. Korps, zum Ob. Veter.; zu Stabsveterinären ohne Patent: die Obervetertnäre a. D.; Dr. Ehlers (I1 Braunschweig) b. Stabe d.
d. XVII. A. K., Dogs (Konitz) bei d. Ers. Esk. Hus. Regts. Nr. 5, die Vetermäre (Beamte) a. D.: Semmermeyer (I Braun⸗ schweig) b. Res. Ulan. R. Nr. 5, Bergfeld (Crossen) b. Drag. R. Nr. 5, Boie (Rendsburg) bei d. 2. Ers. Abt. Feldart. Regts. Nr. 9, Bertram (Sangerhausen) bei d. Mag. Fuhrp. Kol. 7 d. III. Ref. Korps. “ 8
Für die Dauer d. mob. Verhältnisses angestellte Veterinäroffiziere befördert: Dr. Lemke (Potsdam), St. Veter. bei d. Res. Ers. Esk.
d- Gardekorps, zum Ob. St. Veter.; zu Stabsveterinären: die Peterinäre: Fack (I. Altona) bei d. Res. Fuhrp. Kol. 73 d. XXIII. Res. Korps, Rottke (Rostock) bei d. Fuhrp. Kol. 8 d. IX. A. K.; Zarnack (Königsberg), Veter. bei d. Fuhrp. Kol. 7 d. I. A. K, zum Ob. Veter.; zu Stabsveterinären ohne Patent: die Oberveterinäre: Czerwonsky (V Berlin) bei d. Garde⸗Train⸗Ers. Abt., Theinert (Meiningen) b. Fußart. R. Nr. 18, Graffstädt Nienburg) bei d. 2. Ers. Abt. Feldart. Regts. Nr. 62, Borowski Stettin) b. Etapp. Pferdedepot d. 8. Armee, Dr. Müller, Thon (Wiesbaden) b. wouv. Mainz. “
Als Veterinäroffiziere für die Dauer d. mob. Verhältnisses an⸗ gestellt: als Stabsveterinäre: die Tierärzte: Dr. Schipp (Andernach) bei d. 8. Ers. Div., Dr. Oelkers (Bremen) bei d. Stabswache d. XXVI.Res. Korps, Kolbe (Beutyhen) bei d. Div. Bredow, Müller (Karsten) (Küstrin) b. Gen. Gouv. in Belgien, Gasse (Hirschberg) b. Gouv. Posen, Harder (Neumünster) bei d. Ers. Esk. Hus. Regts. Nr. 16, Goedicke (Sondershausen) b. Feldart. R. Nr. 19; als Oberveterinäre: die Tierärzte: Lüth (Neuwied) bei d. Ers. Abt. Feldart. Regts. Nr. 44, Jungmann (Oels) b. Rekruten⸗ depot Feldart. Regts. Nr. 42, Roehl (Rawitsch) b. Gouv. Posen, Zbiranski (Waren) b. Res. Feldart. R. Nr. 49 ; als Veterinäre: die Tierärzte: Dr. Scheel (Kiel) bei d. Mag. Fuhrp. Kol. 2 d. n Div., Dr. Stüben (Rendsburg) b. Zentral⸗Pferdedepot
zudwigslust.
E Fär 8 Dauer d. mob. Verhältnisses angestellte Veterinäroffiziere befördert: zu Stabveterinären: die Oberveterinäre: Martens (Kiel) b. Pferdedepot d. 1X. Res. Korps, Bittner (Münsterberg) bei d. Etapp. Fuhrp. Kol. 3 d. 4 Armee, Irrgang (Oppeln) bei d. Etapp. Fuhrp. Kol. 5 d 4. Armee, Breidert (Prenzlau) bei d. Mil. Veter. Akad., Spillmann (Rostock) bei d. Pferdesammelstelle d. XXIII. Res. Korps; zu Oberveterinären: die Veterinäre: Fischer (Boan) bei d. Res. Erf. Esk. d. VIII. A. K., Schnioffsky (Brieg) Feldart. R. Nr. 57, Schlaefer (Danzig) bei d 1. Ers. Esk. d. X* II. A. K, Dr. Moeller (II Düsseldorf) bei d. Res. Kav. Abt. 77, Sasky (Cisleben) bei d. Mag. Fuhrp. Kol. 1 d. 4 Ers. Div., Oestern (I Essen) bei d. 121. Mun. Kol. Abt. d. Armee⸗Abt. v. Strantz, Dr. Kiessig (Kiel) bei d. Prov Kol. 1 d. 54. Inf. Div, Dr. Rogge (Landsberg a. W.) b. Res. Div. Brücken⸗ Train 22 d. IV. Res. Korpe, Stegmann (Meiningen) bei d. Ers. Abt. Feldart. Regts. Nr. 55, Grünberg (Naugard) b. Ref Feldart. R. Nr. 45, Koch (Erich) (Neuhaldensleben) bei d. Mun. Kol. Abt. 80 d. XXXX. Res. Korps, Sepmeyver (Paderborn) b. Fußart. R. Nr. Schultze (Pr. Staraard) b. Pferdedepot d. XVII. A. K. Egge (Rostock) b. Feldart. R. Nr. 60, Sajons (Schroda) bei d.
es. Prov. Kol. 14 d. V. Res. Ko ps, Dr. Oven (Striegau) b. 1. Ers. B. Fußart. Regts. Nr. 6, Enderlein (Waldenburg) bet d. Pferdesammelstelle Namslau.
Als Veterinäroffiziere für die Dauer d. mob. Verhältnisses an⸗ gestellt, unter Beförderung zu Vetecinären: die Unterveterinäre: Hols (II Altona) p. Feldart. R N⸗. 25, Kuiper (Aurich) bei d. Etapp. Insp. d. 2. Armee, Dr. Pferffer (Karl) (V Berlin) bet d. 2. Ers. Abt. 1. Garde⸗Feldart. Regts., Dr. Nieslanczyk (Beuthen)
Res. Fuhrp. Kol. 20 d. VII. Res. Korps, Holzmayer (Bonn) b. Res. Pferdedepot 1 d. VIII. Res. Korps, Nieber (Burg) bei d. 2 Landst. Esk. d. VI. A. K., Sonnenberg (Hermann) (Celle) b. Etapp. Pferde⸗Laz. d. Armee⸗Abt. v. Strantz, Dr. Tiede (II. Cöln) bei d. Ml. Veter. Akad., Upheus gen. Feldmann (Coesfeld) b. Res. Feldart. R. Nr. 60, Schmäler (Darmstadt) b. Prerdedepot 2 d. III. Res. Korps, Cornelius (Eisenach) bei d. Res. Fuhrp. Kol. 92 d. XXXIX. Res. Korps, Kietz (Er'urt) b. Res. Feldart. R. Nr. 58, Kühne (Flensburg) bei d. Fußart. Mun. Kol. Abt. 54 d. 54. Res. Div., Bonn (Geldern) bei d. Res. Mun. Kol. 13 d. VII. Res. Korpe, Peitzschke (Gera) bet d. Prov. Kol. 2 d. XI. A. K., Dr Wittmann (Potha) bei d. Res. Fuhrp. Kol. 91 d. XXXIX. Mes. K., Schwesinger (Gotha) b. Zentral⸗Pferdedepot d. XI. A. K., Dr. Führer (Gumbinnen) bei d. 2. Landst. Esk. d. 1I. A. K., Dr. Kirsten (Hagen) bei d. Mag. Fuhp. Kol. 69 d. 9. Armee, Harlje (II Hamburg) b. Rekrutendepot Feldart. Regts. Nr. 56, Dr. Ban⸗ spach (11 Hamburg) b. Res. Fußart. R. Nr. 14, Machens (Hil⸗ desheim) b. Pferde⸗Laz. d. XX. A K., Dr. Guthke (Paul) (Hiesch⸗ berg) b. Res. Fußart. B. 27 d. XXVII. Res. Korps, Meyer (Walter) (Kreuznach) bei d. Train⸗Ers. Abt. 21, Neumann (Lübeck) bei d. Fuhrp. Kol. 4 d. III. A. K., Rupp (Neumünster) bei d. Ers. Abt. Feldart Regts. Nr. 62, Dr. Brucker (II Oldenburg) bei d. 3. Landst. Esk. Torgau d. Gen. Gouv, in Belgien, Dr. Hagena (I1 Oldenburg) bei d. Mag. Fuhrp Kol. 8 d. Etapp. Insp. d. Armee⸗Abt. v. Strantz, Sickendick (Osnabrück) b. Ers. Dep. Drag. Reats. Nr. 16, Claus (Osnabrück) bei d. Mag. Fuhrp. Kol. . Armee⸗Abt. v. Strantz, Dr. Adolphi (Ostrowo) bei d. leichten Prov Kol 1 d. XVII. A. K., Wall (Paderborn) bei d. Tratn⸗Ers. Abt. Nr. 7, Wolters (Rheydt) bei d. Etaxpp. Insp. d. 10. Armee, Längrich (Rostock) bei d. Quarantänestarion Kalisch, Weiß (St. Wendel) b. Feldart. R. Nr. 15, Lamprecht (Tülsit) b. Etapp. Pferdedepot 7 Stolv, Naunheim ( Trier) bei d. Ers. Esk. Jäg.
Regts. z. Pf. Nr. 7. Königlich Württembergische Truppen.
rnennungen, Beförderungen und ““
Stuttgart, 5. Juli. Ein Patent ihres Dienstgrades erhalten: Forster, Oberst z. D., zuletzt Oberstlt. und Kom. d. K. P. Drag. Regts Nr. 13, zurzeit Insp. d. Ers. Eskadrons d. A. K., die charakterisierten Majore z. D.: v. Besserer⸗Thalfingen, Verwalter d. b. Württ. Art. Dep in Ulm lagernden Heeresgeräts, zurzeit Komdt. eines Kriegsgefangenenlagers auf dem Tr. Ueb. Pl. Münsingen, Frühling, zuletzt Bez. Offiz. b. Landw. Bez. Reut⸗ lingen, zurzeit Kom. d. Landw. Bez. Biberach, Bürger, zuletzt Bez. Offit b Landw. Bez. Calw, zurzeit Komdt. d. immob. Bahnh. Komdt. Untertürkheim, die charakterisierten Majore a. D.: Nagel, zuletzt Hauptm. und Komp Chef im Inf. R. Nr. 121, zurzeit Kom. d. III. Garn. Bats. Straßburg i. E., v. Flatow, zuletzt Hauptm. und Komp. Chef im Inf. R. Nr. 126, zurzeit Bat. Führer im Res. 8 8— Charakter als Oberstleutnant erhalten: die Majore z. D.: v. Rom, zuletzt Bats. Kom. im Inf. R. Nr. 127, bis 23. April d. J Kom. d. Ers. Bats. Landw. Inf. Regts. Nr. 123, Pasquay, zuletzt Pl. Maj. in Stuttgart, zurzeit Mil. Poltzeimeister in Brüssel, p. Vokgt, Bez. Offiz. b. Landw. Bez. Heilbronn, zurzeit Kom. d. Ers. Bats. Füs. Regts. Nr. 122. Frhr. v. Tessin, zuletzt b. Stabe d. Drag. Regts. Nr. 26, zurzeit komdt. als diensttuender Flügel-⸗Adj, Buderus v. Carshausen, zuletzt aggreg. d. Drag. R. Nr. 26, zurzeit Vorst. d. Mil. Paketdepots Stuttgart; Jäger v. Jägers⸗ berg, Maj. a. D., benft Lan Offiz. b. Bekl. Amt, zurzeit Betriebs⸗ Abt. Führer b. Kr. Bekl. Amt. e Den Charakter als Major erhält: Frhr. v. Sternenfels, Rittm. z. D., zuletzt Esk. Chef im Ulan. R. Nr. 19, zurzeit Bats.
ü im Inf. R. Nr. 174. Fabe. 3 9. zu Hauptleuten: die Oberleutnants der Landwehr
„D.: Lattmann, zuletzt in d. Landw. Inf. 2. Aufgeb. (Reutlingen), “ b. 3. Landst. ErsB. Cassel, v. Kapff, zuletzt in d. Landw. Feldart. 2. Aufgeb. (Stuttgart), zurzeit bei d. Ueberwachungsstelle Bitburg; 1 8 “ vorläufig ohne Patent: die Fähnriche: Finckh, Häberlen, Lanz, Maier, Marquardt, Reuscher, Seyther im Gren. R. Nr. Eö Lang im IJnf. R. Nr. 121, Reihlen im I. Pion. B. Nr. 13; ö“ 8 8 ae ned die Unteroffiziere: Fetscher (Ren), Hinden⸗ nach (Walter), Mangler (Oito) im Inf. R. Nr. 121, Eber⸗ hard (Willt) im Feldart. R. Nr. 29, Leopold (Eduard) im Feldart. R. Nr. 65, Langenstraß (Werner) im I. Pion. B. Nr. 13;
zu Ltz. d. Res. d. Gren. Regts. Nr. 119: die Vizefeldwebel: Bermanseder (Hans), Bullinger (Gottlob), Köhler (Friedrich), Kübler (Karl) (I Stuttgart), Kopp (Eugen), Rieg er (Albert), Schmandt (Wilhelm), Schnitzer (Friedrich) (II Stutt⸗
t) in diesem Regt.; 8 — d. Ress d. Inf. Reats. Nr. 121: Giengtr (Andreas)
24 735 074,01
zu Lts. d. Res. d. Inf. Regts. Nr 125: die Vizefeldwebel: Kaufmann (Ardolf) (Leonberg), Koch (Ernst), Klumpp (Erwin), Liebler (Artur), Sommer (Julius) (1 Stuttgart), Bauer (Fritz), Faber (Friedrich), Kirchberger (Walter), Pauli (Clemens), Siegle (Karl) in diesem Regt.; Kleucker (Walter) (II Stuttgart), Offiz. Stellvertreter bei einer Mun. Kol. d. Staffel Nr. 63 XIII, zum Lt. d. Res. d. Feldart. Regts. Nr. 65; zu Lts. d. Res. d. Train⸗Abt. Nr. 13: die Vizewachtmeister: Kemmler (Friedrich) (Eßlingen), bei d. Fuhrp. Kol. Nr. 4 XIII, Müller (Walter), bei d. Prov. Kol. Nr. 1 XIII; Beißwänger (Otio) (Ludwigsburg), Vizefeldw. im Inf. R. Nr. 121, zum Lt. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb., Michelfelder (Friedrich) (Hall), Vize⸗ wachtmeister bei d. Fuhrp. Kol. Nr. 3 XIII, zum Lt. d. Land. Trains 1. Aufgeb., Hauber (Reinhold) (Eßlingen), Offiz Stehvertreter bei einer Mun. Kol. d. Staffel Nr. 63 XIII, zum Lt. d. Landw. Feld⸗ artillerte 2. Aufgeb., Ziegler (Emil) (Ulm), Offiz. Stellvertreter b. Korpsbrückentrain XIII. A. K., zum Lt. d. Landw. Pioniere 2. Auf⸗ gebots, Conzelmann, Offiz. Stellvertreter im Inf. R. Nr. 121, zum Feldw. Lt. Keller (Fritz), Vizewachtm. im Feldart. R. Nr. 29, zurzeit in d. 2. Ers. Abt. dieses Regts., zum Fähnr. ernannt und zugleich zum Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. 1 8 Befördert: zu Fähnrichen: die Unteroffiziere: Behringer(Karl), Christmann (Albert), Rettinger (Wilbelm), Weil (Otto) im Inf. R. Nr. 120, zurzeit im Ers. B dieses Regts, Moosbrugger (Wilhelm) im Inf. R. Nr. 121, zurzeit im Ers. B dieses Regts., Strecker (Alfred) im Inf. R. Nr. 127, zurzest im Ers. B. dieses Regts.; Foß (I1 Stuttgart), Oblt. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb., im Ers. B. Landw. Juf. Regts. Nr. 120, zum Hauptm.; zu Oberleutnants: die Lts. d. Res. d. Inf. Regts. Nr. 120: Fach (1 Stuttgart), Lausterer (Reutlingen) im Ers. B. dieses Regts.; Steiner (II Stuttgart), Lt. d. Landw. Jaf. 1. Aufgeb., im Ers. B. Landw. Inf. Regts. Nr. 120, Gmelin, Lt. d. Landw. ga. D., zuletzt in d. Landw. Inf. 1. Autfgeb. (Stutrgart), im Landst. Inf. B. Münsingen; Deusch (Eugen) (Heilbronn), Offiz. Stell⸗ vertreter im Ers. B. Res. Inf. Regts. Nr. 120, zum Lt. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb., Haller (Hecmann) (I Stuttgart), Offiz. Stell⸗ vertreter, Führer d. leichten Minenwerfer⸗Abt. Nr. 207, zum Lt. d. Landw. Pioniere 2. Aufgeb.; 1 zu Feldwebelleutnants: die Offizierstellvertreter: Kimmich im Landst. Inf. B. Rottweil, Lamers im Landst. Inf. Ers. B. Nr. 2. Ein Patent setnes Dienstgrades erhält: Deyhle, charakt. Hauptm. d. Landw. a. D., zuletzt in d. Landw. Feldart. 2. Aufgeb. (Gmünd), b. Nachweisebureau d. Kr. Min. 1 Den Charakter als Leutnant erhält: Winghardt (Heilbronn), Vizefeldw. d. Res. a. D., zuletzt b. Ers. B. Res. Inf. Regts. Nr. 121. 1 “ 1 Befördert: zu Leutnants, vorläufig ohne Patent: v. Gost⸗ kowski, Krauße, Pasquay, Fähnriche im Drag. R. Nr. 25 Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Stuttgart, 28. Juni. Reiter, Mil. Bau⸗Sek garten, zum 1. Oktober 1915 nach Ulm versetzt.
Nichtamtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Amerika.
Bezüglich der deutschen Note meldet die „Morning Post“, daß, obwohl man in offiziellen Kreisen in Washington über den Inhalt der Note pessimistisch denke und einige Blätter sich erregt zur Note äußern, zweifellos keine Rede von einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Ver⸗ einigten Staaten und Deutschland sein könne. Wenn der In halt der neuen Note nicht befriedige, so würden die Vereinigten Staaten eine weitere Note absenden und wahrscheinlich werde der Notenaustausch so lange fortgesetzt werden, bis der Krieg so gut wie zu Ende sei, falls nicht die Deutschen ein neues Blutbad unter amerikanischen Bürgern veranstalteten. Dies sei aber nicht sehr wahrscheinlich, da Deutschland deutlich genug wünsche, einem Bruche mit den Vereinigten Staaten aus dem Wege zu gehen.
— Der Staatssekretär des Aeußern Lansing hat auf die Mitteilung des schwedischen Gesandten in Washington über den Bruch des Postgeheimnisses durch England nach einer Meldung des „Aftonbladets“ sofort eine Untersuchung an⸗
(Ludwigsdurg), Feyerabend (Karl) (I Berlin), Vizefeldwebel in
bei d. 4. Landst. Esk. VI. A. K, Middeldorf (Beelefeld) bei d.
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diesem Regt.:
stellen lassen. Die Klage des schwedischen Gesandten dezog
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