schließe sowie die völlige Achtung ichen Unabhängigkeit der Nationen, die Organisation eines obligatorischen Schiedsgerichts, das eine demokratische Kontrolle der Verpflichtungen gestatte, und die Bildung einer internationalen mit V Diese Ziele sind dem Verschwinden des gewalttätigsten und am wenigsten gewissenhaften Imperialismus untergeordnet. Die Sozialistenpartei erklärt sich deshalb von neuem bereit, ihre Hilfe dem Werke der Landesverteidigung haltung, ohne Entmutigung oder
sich selbst zu verfügen, in si
in Betracht gezogen der politischen und wirtschaf
nfolge der Verminde⸗ ng noch vielen Fähr⸗ Bei freiem Verkehr und freier Aus⸗ sicherlich weit höher stellen als der
Frühjahrssaaten schlecht. Auch müsse werden, daß die Einbringung der Ernte i rung der Arbeitskräfte und der Bespannu lichkeiten ausgesetzt sei. fuhr würde sich der P gegenwärtig festgesetzte Hö — Eine im Be Bekanntmachung setzten Gebieten ihr Herrenrecht ausübten. Meldung des „W. T. B.“:
— Im Sinne wieder sofortige Ausführung in Stadt und zeichneten Gebiete Alle landwirtschaftlichen lichen Sachen,
transportiert
ollzugsgewalt ausgestatteten
bhctit aüutan2su0220222,cene. en,.eeEeeeeeeeeheeehhnhlallläluue
zirke Sokal (Galizien) erlassene russische
zeugt davon, wie die Russen in den be⸗ 8 ohne Zurück⸗
Mattigkeit weiter zu bringen. ganzen Lande und seinen Verbündeten werde die Sozialistenpartei die Befreiung des mutigen und Belgiens und der besetzten Gebiete
Es heißt da laut
holt bekannt gegebener Verfügungen wird die folgender Maßnahmen besfohlen: Alle Einwohner ur Auswanderung in die bereits be⸗ verpflichtet.
Frankreichs fortsetzen, ebenso an rstellung des Rechtes für Elsaß⸗Lothringen mit⸗ wirken. Um dieses Ergebnis zu erreichen, fordert die Partei, daß die Regierung, das Parlament, die Führer und die Sol⸗ daten ihre Pflicht tun. Eine fieberhafte Tätigkeit müsse sich des Innern des Landes bemächtigen, eine Tätigkeit, mit unwiderstehlicher Kraft diejenigen,
der Landesverteidigung beauftragt seien, schuldeten ihrer Pflichten.
Land sind Gouvernements Wolhpnien Bauernwagen und alle beweg⸗ der Auswanderung nicht mitgenommen werden können, Ebenso sind alle Vorräte an Brot, Bevölkerung nicht mitgenommen wer
der Wiederhe
Getreide und Mehl, die von der den können, zu verbrennen. der auswandernden Gemeinden hat sich den Anordnungen 1b chtigten Gemeindevorstandes zu fügen. pflichtet, ein Familienregister, enthaltend alle aufzustellen, zwecks richtiger Verteilung der staat⸗
as Bürgermeisteramt eines jeden Ortes hat Einwohner
Bevölkerung des bevollmä Dieser ist ver⸗ Personen — Kinder Nkrer sei entschlossen, Methoden den modernen in Einklang zu bringen. Zum rklärungen von London jede Er⸗ gitimen Wiederherstellungen und Der Kongreß billigt die von den ginn entfaltete Tätigkeit und
Ausführung Regierung Anwendung zu bringen, um die Bureaukratie mit Erfordernissen der Industrie Schluß wird gemäß den E oberungspolitik außer den le jede Entmutigung verurteilt. Gruppen seit Kriegsbeg Vollmacht, das Werk der Landesverteidigung in Sinne in unerschütterlicher Festigkeit fortzusetzen. 8
Rußland. zungen der Duma, die am 30. Juli Minister der auswärtigen An⸗ w mit seinen Erklärungen über age beginnen.
— Ein erneuter Erlaß des Höchstkommandierenden gromen und beunruhigenden alle Kraft auf die Organis verwenden und die Ruhe zu bewahren.
— Dem „Rußkoje Slowo“ schen Mitglieder des Ausschusses für d Verhandlungen einen Entwurf v verwaltun
und Erwachsene — lichen Unterstützung. Abmarsches der Pferde und Vieh müssen mitgenommen werden. zur Mitnahme seines Viehes n anderen Auswanderern zu übergebe wird mit allen Mitteln zur wanderer haben sich unbedingt und ausreichend mit Lebensm gen gegen diese Vorschriften werden auf
Sollte jemand icht im stande sein, so hat er es Wer sich weigert, auszuwandern, Auswanderung gezwungen.
Zuwiderhandlun das strengste bestraft.
Großbritannien und Irland.
haus interpellierte gestern Lord Charnwood Annahme einer Dankadresse für Botha die wegen der Baumwolleinfuhr nach
Laut Bericht des „W. T. B der Baumwolle für Munitionsz Bei dem bekannten Geschick deutschen Chemiker müsse man Ersatzmittel gefunden werden kön die neue, aber durchaus notw land zu verhindern. Stimmung der amerika sei Baumwolle bisher nicht Lord Parmoor ermnerte daran, Kriege Baumwolle für Ko folg Einspruch erhoben h neuen Kriegshandelsdepartements, tistik der neutralen Länder und sa daß Deutschland Baumwolle ü Nunbornholme wies auf dinavien hin und sprach die E die weitere Bestimmung deut sei nahezu unter deutscher Kontrolle. gezögert, die Seeherrschaft auszuüben; müsse aufhören.
— Im Unterhause wurden gestern verschiedene An⸗ fragen an die Regierung gerichtet.
Der Premierminister Asquith teilte obiger O daß die Tätigkeit der Vereinigun
anderer Körper Es werde die Frage erwogen, ob nicht Landesverteidigungsakte der Abg. Pringle (liberal) fragte, ob r Vereinigung zur demokratischen der Koalitionsregierung ernannt Antwort erteelt.
iderte Asqut mit den interessierten Parteien z dem Schlusse der
Im O ber 1— 1 In den ersten Si
werden, wird der gelegenheiten Sasonow die äußere L
Regierung Deutschland.
.* sagte Lord Crew, die Bedeutung scheine etwas übertrieben zu und der Bebarrlichkeit der nicht annehmen, daß nicht überall uten. Die britische Regierun endige Politik, alle Einfuhr nach Betreffs der Baumwolle müsse man Südstaaten Rücksicht nehmen, deshalb onterbandeliste gesetzt worden. daß, als Rußland im ostasiatischen nterbande erklärt hätte, England mit Er⸗ der Präsident des bezweifelte die Richtigkeit der Sta⸗ gte, gegenwärtig sei nicht anzunehmen, ber neutrale Länder erhalte. die große deutsche Ausfuhr nach Skan⸗ rwartung aus, daß die Regierun cher Ausfuhrgüte
warnt dringend vor allen Po Gerüchten und ermahnt, ierung des Landes zu zufolge haben die polni⸗ ie russisch⸗polnischen orgelegt, der die Selbst⸗ Aus diesem schusses eine
g Polens im weitesten Sinne vorsieht Anlaß hatten die russischen Mitglieder des Aus Sondersitzung.
— Die Versammlung der Semstwos hat dem Kaiser ein Gesuch unterbreitet, die bis g der Unternehmungen, in eine pflichtgemäße umzuwandeln. Semstwos und befahl dem Ministerrat, das
Lord Emmott,
in Charkow⸗ her freiwillige Mobilmachun die Heeres⸗ bedarf liefern,
Kaiser dankte den
Gesuch zu prüfen.
r acht gebe. Die Ostsee England habe vielleicht zu lange
der Ostseehandel Deutschlands
ernennt den Deputierten efeuille. Der „Agenzia Barzilai gestern den Eid vor dem Hauptquartier eingetroffenen
Ein gestern veröffentlichtes Dekret Barzilai zum Minister ohne Port Stefani“ zufolge leistete in Gegenwart des im Ministerpräsidenten Salandra.
— Ueber die zunehmende schreibt der „Avanti“: gs der Küste des Adriatischen ist jeder Schiffsverkehr und deutet für viele Tausende Arbeitsl graphischen Industrien, kleidungsindustrie, die nicht für den K
uelle zufolge Anfrage mit, Arbeiterpartei, demokratischen Kontrolle sorgsam beobachtet würden. die Vollmachten der erweitert werden müßten. nicht ein Mitglied des Aussch Kontrolle zum Kahinettsminister in Hierauf wurde keine
Auf eine weitere Anfrage erw sich bemühe, möglich, vor
Kircheng
hängigen
Arbeitslosi it in 8 1
““ A losigkeit in Italien Meeres und auf manchen andel unterbunden. gkeit. Aber auch alle poly⸗ das Baugewerbe, die Be⸗ swaren und überhaupt alle, großen und kleinen Kauf⸗ ird das Heer der Arbeits⸗ in den Betrieben für Arbeitszeit der Men
worden sei. die Schreiner
die Fabriken von Luxu riegsbedarf arbeiten, leute, leiden an Arbeitsmangel. Dadurch w losen um Aberta
th, daß die Regierung u beraten, um, wenn Parlamentssession eine Einigung über zu erzielen, durch die das Inkrafttreten des w esetzes hinausgeschoben würde. g. Mason (Liberal) fragte,
wolle, festzustellen, welche Fr dlichen Regierungen stellen von Belgien und Nordostfrankrei minister Asquith
neinend und meinte,
alisischen
ob die Regierung Schritte iedensbedingungen die würden, und ob diese die Räumung ch einschließen würden. erwiderte auf
1 ausende größer zu einer Zeit, wo den Kriegsbedarf die Arbeitskraft und die b Aeußerste ausgenützt wird.
Belgien.
gische Informationsbureau verbreitete zu erwartende Erklärung über die „die von den vlämischen gibt die vier Hauptpunkte des Inh
Der Premier⸗ den ersten Teil der Frage ver⸗ der zweite Teil der Frage sei daher gegen⸗ Markham fragte, ob man dem
Eine durch das bel über eine
vlämische Bewegung unterzeichnet ist, gendermaßen an: 1) Die Unterzeichneten vermeiden die Erö igkeiten in diesem Augenblick, von w möge. Sie wollen freie Belgtier sein u⸗ 2) Sie erklären, sie wollten m Post“, und anderen, die nur deutsch⸗
Mitteilung Feinde nicht ellen würde, wenn die Verbündeten in Berlin OQuthwaits (Liberal) fragte, ob es gische Volk und die belgische Regierung durch Verhandlungen zur Asquith avppellierte an das Fragen laut werden zu l. rage Mac Neills, betreffend den nnant, die erste g der Höhe 60 nach den sei in einer Depesche des French hätte zu berichten. den Hügel nicht zur Veröffentlichung ch der Hügel seit etwa dem Das Publikum sei also
t (Arbeiterpartei) fragte,
usschuß herausgegebenes Flu samkeit im Genusse v uten in den vornehmen don verieilt ein ähnliches Flu geben werden würde.
Friedensbedingungen st eingezogen wären. nicht Tatsache sei, daß das bel wünschten, daß Deutschland Belgiens veranlaßt würde. Anregungen nicht in Form von Auf die bereits gemeldete Hügel 60, antwortete der Unter g über die endgültige Stellung an ten Kämpfen zu Anfang Mat Feldmarschalls French am 15. offenbar seine Gründe daf Eine deutsche Funkenmel zurückerobern koͤnnten, zugelassen worden. 5. Mai im Besitze nicht getäuscht worden. Der Abg. Juwett parlamentarischen Publikum zur Spa ermahnt, auch unter d reichen Vierteln von Lon Arbeitern, und ob reiche Leute ausge wende sich an alle Klassen. 8 Bei der folgenden Erörterung des von 250 000 Pfund Unterstützung Redner, daß Osteng der Fischerei schwer litten. — Das Preßbureau gerichtshof für Wales
rterungen über Sprach⸗ ö o immer der Angriff kommen it Blättern, wie die „Vlämische e Werkzeuge seien, nichts zu tun
3) Sie verurteilen die Taktik der deuts⸗ kompromittieren wünschte, indem anbot, die nicht verlangt wurden. 4) Der vlämische Streit muß nach dem Krie ausgekämpft werden, ohne daß der Bestand der be⸗ aus dem Auge verloren wird.
Der „Nieuwe Courant“ richteter vlämischer Quelle, d ganz verkehrt wiederge besonders bei Punkt 1 und Punktes 4 zu. herauskommen werde, deutli teilung ist, wie dieselbe vlä neuer Versuch, durch eine p
aatssekretär
chen Regierung,
sie Vorteile auf sprachlichem Gebiete
ee durch die Vlämen gischen Nationalität
1 Juni eingetroffen. ür gehabt, nicht vorher darüber dung, nach der die Briten ei in der üblichen Weise Tatsächlich habe si 8 Partei befund vernimmt dazu aus gut unter⸗ aß der Inhalt des Manifestes geben worden sei. 2 und bei dem größeren Teile des m Manifest, das dieser Tage Die ganze Mit⸗ Quelle angibt, lediglich ein 2 planmäßige Verdächtigu Vlamen herbeizuführen.
Schweiz.
eingetroffene Staatsminister von E Bundeshause einen Be⸗ Motta und den B für die Versorgun Schweiz seinen Da
oh ein von einem Dies treffe on Fleisch usw. Hotels und in den oder nur unter den latt über Sparsamkeit für geKenna sagte, der Ausschuß
Das werde aus de ch hervorgehen.
rte des Antrags auf Streichung Sterling aus dem Etat Arbeitslosen
Schottland durch die Verluste bei
luxemburgische Minister⸗ uschen stattete gestern im Wum dem Bundespräsidenten und Schultheß mit Mehl aus der
undesräten Hoffmann g Luxemburgs nk auszusprechen.
zeigt an, daß ein Munitions⸗ eingesetzt worden ist.
Frankreich.
Der Heeresausschuß des Senats gestern in mehrstündiger Sitzun Millerand, Augagneur und Th er schweren Artillerie be
— Der Kongreß der so
5. Juli einstimmig einen neuem das unerschütterliche der Verbündeten
räftigt wird. Der Kongreß daß es nach elf Kriegs en geben könne, Nationalitäten aufgebaut sei, der
Norwegen. . hr das Weiße Meer in szone einbezogen ist und deutsche ausgelegt haben, halten jetzt, wie Schiffe alle Fahrzeuge fest, wegischen Zone habhaft werden kön gen Jahrhunderts stets der gebiet sich vier Seemeilen, äußersten Landspitzen brachte mit sich, daß man norwegischen Schären
1 hat vorgestern und g mit den Ministern Viviani, s Fragen der Organisation
den Bereich der Schiffe dort Minen berichtet, englische der neutralen nor⸗ Norwegen hat seit i Anspruch erhoben, gleich 7420 m, außer⸗ in und Klippen erstreckt. che offenen Meeresteile innerhalb der als norwegisches See ngländer dagegen glauben das innerhalb dieser Zone bis
Nachdem nunme „Politiken“
sozialistischen Partei hat am Beschluß angenommen, in dem von Vertrauen der Partei in die Sache Frankreichs be⸗ „Agence Havas“ zufolge monaten nur einen dauer⸗ der auf der Grundlage der für die Völker die Freiheit, über
Mitte des vori daß sein Seegeb republikanischen
der Ansicht,
haften Fried gebiet gerechnet
as Recht zu haben, drei Seemeilen fahren
ihre Schiffe
zu lassen. Sie kontrollieren daselbst alle Schiffe, unabhängig von ihrer Nationalität. Die Folge davon ist, daß selbst die vom Staat unterstützten Post⸗ und Passagierschiffe, die der allgemeinen Küstenfahrt dienen, daselbst aufgehalten und untersucht werden. Gegenüber dem norwegischen Einspruch behaupten die Engländer, daß sie immer drei Seemeilen vom Lande hielten. Zurzeit werden Untersuchungen zum Zwecke der Feststellung vor⸗ genommen, ob die englischen Behauptungen richtig sind. Die Schiffahrt wird jetzt, soweit irgend angängig, innerhalb der Schären verlegt; sie wird dort infolge der Strömungen und untiefen Stellen außerordentlich erschwert. Sobald die Nächte länger werden, wird man von vielen Unfällen hören. Das Ver⸗ ältnis ist dies: Während Deutschland England mit einem etz von kontrollierenden Unterseebooten zu umspannen sucht, legte England einen Ring von Kreuzern um Norwegen. Des⸗ halb ist es nicht ausgeschlossen, daß zukünftig deutsche Untersee⸗ boote ihre Wirksamkeit auch in das norwegische Fahrwasser verlegen und dort Schiffe aufsuchen, die nach den Häfen Nord⸗ rußlands fahren. Die Folgen würden ziemlich ernst sein. England hindert sogar die Schiffahrt zwischen Norwegen und
Island; es beschränkt sich jedoch dabei auf die Anhaltung und
Untersuchung. Griechenland.
Die Belästigung des griechischen Handels seitens
der Engländer dauert fort. Griechische Schiffe wurden be⸗ schlagnahmt, verschleppt und untersucht trotz der von Lord Crewe abgegebenen Versicherung. Die Presse behauptet, die griechische Regierung bereite eine neue energische Protest⸗ note vor.
Amerika.
Das amerikanische Staatsdepartement teilt dem „Reuterschen Bureau“ zufolge mit, daß es formelle Vor⸗ stellungen an England richten wird, damit dieses neutrale Fleischladungen freigebe. 8
Kriegsnachrichten
Westlicher Kriegsschauplat
Berlin, 16. Juli. (W. T. B.) Im allgemeinen ist es nur schwer möglich, die Verluste des Gegners in einer größeren Schlacht einigermaßen richtig anzugeben. Da die französische Regierung es ängstlich vermeidet, die Verluste der Republik selbst bekannt zu machen, so ist es von besonderem Interesse, diese wenigstens schätzungsweise festzustellen. Nach der Schlacht bei Arras ist von deutscher Ceite ein Versuch dieser Art gemacht worden. Dabei wurden unter anderem auch die Aussagen der französischen Gefangenen verwertet, deren Truppenverbände an den Kämpfen beteiligt waren. Wie wir der „Gazette des Ardennes“ entnehmen, ist der Ge⸗ samtverlust der Franzosen an Toten, Ver⸗ wundeten und Gefangenen in der Schlacht bei Arras nach dieser auf allen erreichbaren Unterla en be⸗ ruhenden gewissenhaften Feststellung, wie folgt, zu schätzer
III. Armeekorps . . . 15 000 Mann 18448 88 1616““ XVII. 4 300 XX. 8 10 500 XXXIII. äG₰.*“ 48. Division 6 000 53. 4 000 1“ Summe 78 300 Mann Vergleicht man diese Zahlen, die zweifellos ziemlich genau der Wirklichkeit entsprechen, mit dem Ergebnis, das die Kämpfe bei Arras für unsere Gegner gehabt haben, so kann man es durchaus begreiflich finden, daß die französische Regierung dem bahte die Größe der von ihm gebrachten Opfer zu verbergen ucht.
Südöstlicher Kriegsschauplaz.
Wien, 16. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die Kämpfe am Dnjestr dauern an. Die Versuche der Russen, unsere auf das Nordufer des Flusses vorgedrungenen Truppen durch heftige Gegenangriffe zu werfen, blieben ohne jeden Erfolg. Wir machten 12 Offiziere und 1300 Mann zu Gefangenen und erbeuteten 3 Maschinen⸗ gewehre. Bei der Erzwingung des Dnjestr⸗Uebergangs und in den darauf folgenden Gefechten fand das Kärntner Infanterie⸗ regiment Nr. 7 wieder Gelegenheit, besondere Proben seines Heldenmutes abzulegen. In der Gegend von Sokal kam es gleichfalls auf beiden Seiten zu regerer Gefechtstätigkeit. Unsere Truppen nahmen stürmender Hand mehrere Stützpunkte, so das Bernhardiner Kloster unmittelbar bei Sokal. An den anderen Fronten blieb die Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 16. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Gestern war sowohl an der küstenländischen, als auch an der Kärntner Grenze eine erhöhte Tätigkeit der feindlichen Artillerie wahrzunehmen. An der Dolomitenfront wurden mehrere italienische Bataillone, die unsere Stellungen bei Rufreddo und im Gemärk an der Straße Schluder⸗ bach — Peutelstein angriffen, unter bedeutenden Ver⸗ lusten abgewiesen. 8 Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
In dem soeben erschienenen Jahrgang 1915 des Wepertschen „Taschenbuchs der Kriegsflotten“ ist eine Liste über die bis Ende Mat d. J. hekannnt gewordenen Kriegsschiffverluste von England, Frankreich, Japan, Rußland und Italien unter Angabe 82 Zeit, Ort und Art des Verlustes aufgeführt, sowie ein Perzeichnts der nach den vorliegenden Nachrichten in England, Frankreich un Italien für Kriegszwecke eingestellten Dampfer der Hauf delsmarine. Für Zwecke der englischen Marine wurden dan 8 seit Kriegsbeginn als Hilfskreuzer zum Handelsschutz und „ Truppentransport 88 Dampfer eingestellt, für sonstige Kriegszwe 2. 24 Dampfer. Außerdem werden weit über tausend kleinere Sehe. für Zwecke der englischen Kriegsmarine verwendet. Für Zwecke de
8
8
französischen marine sind, soweit bekannt, 13 Handelsschiffe freag gestellt worden. In Italien wurden Ende Mai als Hüffeteemter und Hilfsschiffe eiwa 30 Dampfer in die Kriegsflotte
ngestellt. 8 IUeber die Schiffsverluste der Feinde bis Ende Mai gibt das „Taschenbuch der Kriegsflotten“ folgende Uebersicht: Eng⸗ land hat verloren: 9 Linienschiffe, 7 Panzerkreuzer, 5 geschützte Kreuzer, 1 Kanonenboot, mindestens 6 Torpedobootszerstörer, 1 Torpedo⸗ boot, 10 Unterseeboote, 1 Minensuchkanonenboot, 1 Mmensuchdampfer, 1 Schulhulk, 5 Hifskreuzer, 1 Hospitalschiff. Die französische
Kriegeflotte hat verloren: 2 Linienschiffe, 2 Panzerkreuzer, 1 Kanonen⸗
boot, 2 Torpedobootszerstörer, 6 Torpedoboote, 2 Unterseeboote, 1 Minensucher. Die japanische Flotte hat eingebüßt: 1 Panzer⸗
kreuzer, 1 geschützten Kreuzer, 1 Torpedobootszerstörer, 1 Toepedoboot, 1 Mimensucher 4 1 Panzerkreuzer, 1 geschützten Kreuzer, 1 Torpedobootszertörer, 1 Kanonenboot, 1 Minenleger. Als Verlust der italienischen Flotte endlich wird aufgeführt: 1 Torpedobootszerstörer, „Turbine“,
Die russische Flotte hat verloren: 1 Linienschiff,
der am 24. Mai bei Barleta durch ein österreichisches Schiff zum Sinken gebracht wurde. 8 “
Der Krieg in den Kolonien.
London, 16. Juli. (Meldung des Reuterschen Bureaus.)
Der Staatssekretär für die Kolonien erhielt ein Telegramm von der Regierung von Nigerien, wonach am 29. Juni die Verbündeten Ngaundere, eine wichtige Stadt Zentral⸗ kameruns, besetzt hätten. Die Verluste der Verbündeten be⸗ trügen zwei Mann an Toten und acht Mann an Ver⸗
wundeten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Technischen Hochschulen des Deutschen Reichs im
zweiten Kriegshalbjahr. Die steigende Beteiligung der deutschen akademischen Jugend am
Kriege zeigen die neuesten Besuchsziffern der 11 Technischen Hoch⸗
chulen des Reichs. Während zu Beginn des letzten Winterhalbjahrs
3294 Männer und 45 Frauen an den genannten Hochschulen tat⸗ sächlich studierten, beläuft sich
ch in diesem Sommer die Zahl der in den Hochschulstädten anwesenden Techniker nur noch auf 2226 Maͤnner und etwa 60 Frauen. Davon stammen aber etwa 700 us dem befreundeten oder neutralen Ausland, so daß nur etwa 1500 deutsche Techniker nicht ins Feld gezogen sind. Diese Feststellungen der Hochschulen stammen durchschnittlich aus der Zeit um Mitte Mai, infolge weiterer Einberufungen mag sich die Zahl noch etwas ver⸗ mindert haben. Da vor Kriegsaushruch etwa 9600 Reichzangehörige an den echnischen Hochschulen eingeschrieben waren, stehen demnach über 8000 Techniker gleich 83,33 v. H. im Felde oder im Sanitätsdienst. Einschließlich der Einberufenen, die sich ihre akademischen Rechte ge⸗ wahrt haben, der Ausländer und von etwa 100 Frauen sind in diesem Sommer an sämtlichen Technischen Hochschulen des Reichs 9929 tudierende eingeschrieben gegen 9996 im vergangenen inter und 12 232 im Sommer 1914. Von ihnen sind 9556 ordent⸗ liche, im Besitz eines Reifezeugnisses befindliche Studierende und 373 außerordentliche mit geringerer Vorbildung und von ersteren 82, von letzteren 14 weiblichen Geschlechts. Hierzu kommen 282 Männer umd 398 Frauen, die als Gäste einzelne Vorlesungen be⸗ sichen, so daß zurzeit an den Technischen Hochschulen Deutschlands 0 609 Personen eingetragen sind. Für die einzelnen Studien⸗ abteilungen sind eingeschrieben: Architektur 1672 Studierende gegen 2193 im Sommerhalbjahr 1914, Bauingenieurwesen 2256 gegen 2767, Maschineningenieurwesen 2507 gegen 3118, Elektrotechnik 1119 gegen 1307, Chemie und Pharmazie 1229 gegen 1544, Bergbau, Hüttenwesen und Schiff⸗ und Schiffsmaschinenbau 692 gegen 810 und sonstige Fächer 454 gegen 493. Die Veränderungen in den Besuchs⸗ zahlen der eesvn ees gegenüber dem Vorjahr beruhen wesentlich auf dem Ausbleiben der ausländischen Studierenden, von denen fast ein Drittel Maschinenbau und ein Fünftel Bauingenieur⸗ wesen studierte. An den einzelnen Hochschulen sind eingeschrieben: in Berlin 2257 (von denen 1879 in vaterländischen Diensten steben), in Mänchen 1264 (855), in Dresden 1152 (745), in Hannover 987 (801), in Darmstadt 855 (672) in Karlsruhe 782 (561), in Stutt⸗ gart 682 (561), in Aachen 665 (479), in Danzig 643 (552), in Braunschweig 377 (276) und in Breslau 265 (224 in vaterländischen Prekhen Hinsichtlich der Zahl der anwesenden Studierenden stebt München mit 409 obenan, dann folgen Dresden mit 407, Berlin mit 378, Karlsruhe mit 221, Hannover und Aachen mit je 186, Darmstadt mit 183, Stuttgart mit 121, Braunschweig mit 101, Danzig mit 91 und Breslau mit 41. Letzteres steht auch im Frieden an letzter Stelle, da die Hochschule erst 1911 gegründet wurde und
noch nicht voll ausgebaut ist.
Die Alkoholkriminalität in Bayern in den Jahren 1910 bis 1913.
Als einziger unter den deutschen Staaten besitzt Bayern statlstische Unterlagen zur Frage der Alkoholkriminaltät. In einer Frage, die so widerspruchsvoll erörtert wird, wie diese, ist die objektive Sprache der Zahl doppelt notwendig. Darum ist es begrüßenswert, daß die baperische Justizverwaltung seit dem Jahre 1910 den „Einfluß des Alkoholgenusses auf die Häufigkeit und die Erscheinungsformen des Verbrechens“ statistisch zu erklären sucht. An der Hand der bayerischen Justizstatistik wird in dem kürzlich erschienenen ersten Heft vom Jahr⸗ gang 1915 der „Zeitschrift des Königlich bayerischen Statistischen Landesamts“ die Alkoholkriminalität im allgemeinen und die der Jugendlichen im besonderen einer Betrachtung unterzogen.
Das Maß der Alkoholkriminalität im allg emeinen erhellt aus folgenden Zahlen: Es wurden in Bayern wegen Ver⸗ breen 8 * 88e 281489861655 5 Jahre 822
5029, i. J. 1911 64 625, i. J. 1912 67 680 Personen verurtei S. das Jahr 1913 8 e 1“ 8 vi⸗ Zahlen entnommen sind, no beine Angaben gebracht). Unter den wegen Verbrechen 8 Vergehen gegen MReichsgesete Verurteilten Fea ben 8 S e9 2b 88 umfaßt, t. J. 1910 8864, i. J. 1911 7695, i. J. 1912 8629, i. J. 1 g VW“ de 1“ amen k. J. 1910 13., i. J. 1911 11, , 1. J. 1912 12, ohol⸗ deceh Auf 8 1“ ent⸗ elen in Bayern i. J. 19 h11111 Eb 1912 138,8 wegen Verbrechen oder Vergehen gegen Reichs⸗ gesetze Verurteilte, darunter i. J. 1910 18,2, f. J. 1911 188, t. J. 1912 17,7„ t. J. 1913 15, Alkoholdelinquenten. ““
I1 LEETEE11 2 39 — bestä
die allgemeine Erfahrung, daß die Alkoholfrage fast ausschließlich 82 Frage des männlichen Geschlechts bildet. Es ist daher richtiger, den nnegs “ - zn än 8 Feeb 1.,1. . an b aye e egen Peretececht oder . gegen Rechesgesetze e ersonen in den drei Jahren 1910 bis 1912 16,0, 14‧°% und 14,8 Alkoholdelinquenten kamen. Auf 10 000 der strafmündigen männ⸗ lichen Zivilbevölkerung entfielen 236,7, 233,8 und 2472 männliche Verurkeilte, darunter 1. J. 1910 37,, i. J. 1911 32 „ i. J. 1912 67, i. J. 1913 32,¼ Alkoboldelinquenten. In Bayern haben also rund 15 % der männlichen Verurteilten die Straftat unter dem Ein⸗ fluß übermaßigen Alkohol enusses verübt. Auf je 6 oder 7 Ver⸗ öitte kam 1 Alkohvldelinquent. Der Alkohol stellt somit Bicböffeutende 1 zu verbrecherischen Handlungen dar. Die Iuteresse.” erdient daher ein ganz besonderes kriminalpolltisches
Die böchste Alkoholkrimtnalität zeigen die aneinandergrenzenden Landgerichtsbezirke Passau und Deggendorf in Niederbavern, wo bis zum Jahre 1912 einschließlich auch noch der Landgerichtsbezirk Lands⸗ hut eine hohe Alkoholkriminalitätsziffer aufwies. Dann folgt der oberpfälzische Landgerichtsbezirk Weiden. Wenig Neigung zu Alkohol⸗ delikten zeigen im allgemeinen die fränkischen Gebiete Nordbaverns. Eine Ausnahmestellung behaupten nur die Industriebezirke 2. Fuürth und Bayreuth mit ebenfalls ziemlich hohen Alkoho kriminalitätsziffern. Ein weiteres über dem Staatsdurchschnitt stehendes Alkoholdeliktszentrum bilden die zusammenliegenden Land⸗ gerichtsbezirke Neuburg a. D., Eichstätt und Regensburg. Auch in der Rheinpfalz ist mit Ausnahme des Landgerichtsbezirks Landau die Alkoholkrimisalität höher als der Staatsdurchschnitt. Auffallend gering — erheblich unter dem Staa'sdurchschnitt — ist die Alkobolkriminalität der Münchener Bevölkerung, obwohl deren Alkoholverbrauch den Staatsdurchschnitt übertrifft. Dagegen zeigte der Landgerichtsbezirk München⸗Land bis zum Jahre 1912 einschließlich eine hohe Alkoholkriminalität. Diese bei geographischer Betrachtung sich ergebenden Unterschiede sind wieder ein Beweis dafür, wie sehr die geographisch statinische Methode sich eignet, wichtige Einblicke in Volkscharakter und Volkssitten zu gewinnen. — Hinsichtlich der ört⸗ lichen Verteilung sind auch die Angaben über den Wohnort der Alkoholdelinquenten von Bedeutung. Von den in den drei Jahren 1911, 1912 und 1913 verurteilten Alkoholexzedenten hatten 69,7 bezw. 6 ½38 und 64,2 % ihren Wohnsitz in Gemeinden bis zu 6000 Einwohnern, 2 % bezw. 19 und 1,s8 % in Ge⸗ meinden mit über 6000 bis 10 000 Einwohnern, 6,4 bezw. 7,1 Wund 73 % in Gemeinden mit über 10 000 bis 40 000 Einwohnern, 18,1 bezw. 19,8 und 23,5 % in Städten mit über 40 000. Einwohnern, und 2%, 2,9 und 2,7 % hatten keinen festen Wohnort gehabt. Daraus, daß etwa ½ der verurteilten Alkoholdelinquenten in Gemeinden bis zu 6000 Emwohnern gewohnt hatten, kann man indessen nicht den Schluß ableiten, daß in Bayern die Bevölkerung des flachen Landes und der kleinen Landstädtchen etne größere Neigung zur Alkoholkrimfnalität hätte als die übrige Bevölkerung. Berück⸗ sichtigt man, daß die Gemeinden bis zu 6000 Seelen am Tage der letzten Volkszählung 4 659 572 Einwohner, d. s. über ⅛ der Ge⸗ samtbevölkerung, und darunter etwa 1 585 640 strafmündige männliche Zwilpersonen, dagegen die Städte mit über 40 000 Einwohnern nur 1 483 446 Seelen, darunter rund 504 800 strafmündige männliche Zivilpersonen zählten, so erkennt man, daß die Neigung zur Alkohol⸗ kriminalität seitens der Bevötkerung der Städte mit über 40 000 Ein⸗ wohnern im allgemeinen keineswegs hinter der Alkoholstimmung des platten Landes zurücksteht, daß vielmehr die Neigung ersterer von Jahr zu Jahr zugenommen hat. In den Städten von über 10 000 bis 40 000 Einwohnern ist das Maß der Alkobolkriminalität etwas geringer, in den Orten von über 6000 bis 10 000 Einwohnern am geringsten; hier ist sogar eine nicht unbedeutende Abnahme zu erkennen.
Aus der Natur der Alkoboldelikte ergibt sich, daß diese in der Hauptsache bestimmten Deliktsgruppen angehören, die den durch Alkoholgenuß entfachten Trieb⸗ und Leidenschaftseffekten entstammen. Die Hauptgruppe aller Alkoholdelikte machen mit rund 50 % die Körperverletzungen aus. Die gefährlichen Körperverletzungen zeigen eine nicht unbedeutende Zunahme (von 38,5 % im Jahre 1911 auf 46,1 % i. J. 1913), während die einfachen bezw. leichten Verletzungen dieser Art abgenommen haben (von 11,8 auf 4,1 %). Aus der Morphologie der strafbaren Handlungen nach Landgerichts⸗ bezirken ergibt sich eine den Staatsdurchschnitt weit überragende Rauf⸗ lust der niederbayerischen Landgerichtsbezirke Passau und Deggendorf mit 72,4 bezw. 71,1 % gefährlichen Körperverletzungen unter den Alkoholdelikten des Bezirks im Jahre 1913. Die Hauytstadt München und der Landgerichtsbezirk Nuͤrnberg stehen mit 32,2 bezw. 35,1 % gefährlichen Körperverletzungen binsichtlich dieses Deliktes anz bedeutend unter dem Staatsdurchschnitt, dagegen über⸗ sie diesen hinsichtlich der Beleidigungen (19,„1 bezw. 16,1 % der Alkoholdelikte des Bezirks gegen 12,5 % im Staats⸗ durchschnitt) und des Widerstands gegen die Staatsgewalt (16,5 bezw. 16,1 % gegen 7,7 % im Staatsdurchschnitt). Demnach zeigen die Bewohner der beiden Großstädte weniger Neigung zu Tät⸗ lichkeiten, dagegen nehmen die durch Alkohol gelöste böse Zunge, Reibereien mit Polizeiorganen, zu denen Ruhestörungen bei Zurecht⸗ weisungen seitens der letzteren leicht führen, ein beträchtliches Konto auf sich. Im übrigen machten von den 8743 in Bayern im Jahre 1913 begangenen Alkoholdelikten die Bedrohungen 8,0 %, die Sach⸗ beschädigungen 7,8 % die Hausfriedensbrüche 5,1 %, die Sittlichkeits⸗ delikte 2,8 % und die einfachen Diebstähle 1,8 % aus.
Nahezu die Hälfte der Alkoholdelinquenten (im Jahre 1913 46,9 %) gehört der Arbeiterklasse an; ein ziemlich hoher Prozentsatz (24,5 %) entfällt hierbet auf die unständigen und ungelernten Arbeitskrafte, die Tagelöhner und Gelegenheitsarbeiter. Ungefähr ein Fünftel (1913 21,8 %) der Alkoholdelinquenten sind Gewerbsgehilfen; dann folgen die landwirtschaftlichen Diensthoten mit durchschnittlich 12 % (1913 13,½ %). Die selbständigen Kreise der Bevölkerung, Bauern, Gewebetretbende, Kaufleute, Beamte u. dergl., nehmen nur in geringem Umfange an der Alkoholkriminalttät teil (die Bauern, Gütler und Söldner 1913 mit 5,6 % gegen 9,⸗2 und 9,9 % in den beiden Vorjahren, die selbständigen Gewerbetreibenden mit 4,6 % gegen 5,2 und 5,4 %), auch wenn man berücksichtigt, daß ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bezw. strafmndigen Zivil⸗ bevölkerung geringer ist als der der unselbständigen arbeitenden Volksschichten. Bemerkenswert ist ferner die Feststellung, daß den Ausländern ein höherer Prozentsatz der Alkoholkriminalität, den nichtbayerischen Deutschen dagegen ein viel geringerer zukommt, als ihren Anteilen an der Gesamtbevölkerung Bavyerns entspricht.
Rund 75 % aller Alkoholdelinquenten standen im Alter von 18 bis unter 35 Jahren (i. J. 1913 2806 oder 36,7 % im Alter von 18 bis unter 25 Jahren und 2713 oder 35,5 % in dem von 25 bis unter 35 Jahren). Diese Altersklassen stellten einen weit höheren Prozentsatz, als ihnen nach der Altersgliederung der strafmündigen Zwilbevölkerung zukommen würde. Bet der Altersklasse von 35 bis unter 45 Jahren (1305 oder 17,1 % der Alkoholdelinquenten) ist der Prozentsatz dem der strafmündigen Zivil⸗ bevölkerung ungefähr gleich. Bedeutend hinter dem Bevölkerungs⸗ prozentsatz bleiben die jüngste und die älteste Altersklasse, die von 12 bis unter 18 Jahren (189 oder 2,6 %) und die von über 45 Jahren (624 oder 8,2 % der Alkoholdelinquenten). — Die ledigen Personen beteiligen sich an der Alkoholkrimtnalttät weit mehr als die Verheirateten. Während von der strafmündigen männlichen Z vilbevölkerung 45,6 % ledige Personen waren, wurden unter den Alkoholdelinquenten in den Jahren 1910 bis 1913 zwischen 66,18 und 69,3 % ledige gezählt. Die Verhetrateten oder Verwitweten (wischen 32 und 33,5 % der Alkoholdelinquenten) blieben dagegen hinsichtlich der Alkoholkriminalität durchschnittlich um rund 22 % gegenüber dem Anteil an der strafmündigen Zivilbevölkerung zurück.
Die Angaben über das Maß der Alkobolkriminalität der Sureeblilber im besonderen lassen zunächst eine ständige
Sunahme der verurteilten Jugendlichen in Bayern er⸗ n Während im Jahre 1910 sich deren Gesamtzahl auf 6029 belief, betrug sie im Jahre 1912 6872. Dies bedeutet eine Zunahme von 14 % Auch die Zahl der jugendlichen Alkoholdelin⸗ Auenten ist gestiegen: von 166 im Jahre 1910 auf 231 im Jahre 1912; nur bei Vergleich der Jahre 1913 und 1912 läßt sich eine rücklaäufige Bewegung von 231 auf 189 feststellen. Vergleicht man das Maß der allgemeinen Alkoholkriminalität mit dem der jugendlichen, so ergibt sich für die Jugendlichen, wie es nicht anders zu erwarten ist, eine wesentlich geringere Alkoholkriminalität. Während auf je 6 oder 7 Verurteilte überbhaupt 1 Trinker kam, entftiel auf 25 bis 29 verurteilte Jugendliche 1 Trinker. Aber immerhin ist dieses Verhälttnis noch recht erheblich. Es zeigt sich somit der Alkohol als eine beachtenswerte Delikisursache schon im jugend. lichen Alter. Berücksichtigt man hierbei noch, daß die Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren fast gar nicht an der Alkohol⸗ kriminalttät teilnehmen werden und daß auf diese nicht ganz die
Hälfte aller jugendlichen Delinquenten entfällt, so kommt bei Ein schränkung auf die Altersklasse von 16 bis unter 18 Jahren Jugendliche Die örtliche Verteilung der jugendlichen Alkohol
delirquenten stimmt ungefähr mit derjenigen der allgemeinen Alkobol⸗ Auch die jugendlichen Trunkenbolde finden sich vor ehmlich auf dem Lande. Die Landgerichtsbezirke Deggendorf, Passau, Weiden, Neuburg a. D., Fürth und Kaiserslautern weisen im Verhältnis zur strafmündigen Gesamtzivilbevölkerung die höchsten Prozentsätze jugendlicher Alkoholdelinquenten auf. — — f dem Lande in dieser Beziehung noch immer
verurteilte 1 Trinker.
kriminalität überein.
Die Kirmes und Tanzfeste scheinen au eine böse Rolle zu spielen.
Zur Arbeiterbewegung.
aben nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen „Reuterschen Bureaus“ gestern wichtige Verhand en Vertretern der Regierung, den Berg Bergarbeitern
Meldung des lungen zwis werksbesitzern Zweck der
chwierigkeiten
stattgefunden. Beilegung der Südwales „National⸗
Verhandlungen im Kohlenrevier Kopenhagener die Bergleute in Südwales den Vor⸗ lur Fortsetzung der Arbeit bis zur Erzielung eines obgleich von führender zur Fortsetzung der Arbeit geraten wurde.
Die Admiralität übernommen. der Kohlenbörse in Aus allen Anzeichen sei zu schließen, daß die Haltung beibehalten würden. iff, daß die Zahl der Fast alle Koblengruben Streikenden ziehen an allen Orten mit Musik Viele Versammlungen werden abgehalten. .
tidende“ meldet, da
verworfen
Seite dringend
Bergbaugebiet Belagerungs⸗ —
servevorräte Infolgedessen der Geschäftsverkehr gestellt worden. Bergarbeiter Die englischen Blätter berichten aus Card Ausständigen auf 200 000 geschätzt wird.
ablehnende
liegen still, und die durch die Straßen. gemeine Entrüstung 8 gleute unter das Munitionsgesetz gestellt offener Trotz gegen paragraphen des Gesetzes schusses war durch he Vertreter, die für die so wurden niedergeschrien. eines Führers, Walliser Bergleute zwingen. die Grubenbesitzer,
die Versuche, . Die Konferenz des Aus⸗ ftige Szenen und bittere Ausbrüche gekennzeichnet. fortige Wiederaufnahme der Arbeit eintraten, Stürmischen Beifall fand die Erklärung der da sagte, keine Regierung der Welt könne die Die Hauptentrüstung richtete sich gegen die sich hinter der Regierung versteckten und Lage verantwortlich wären. mögen Schiffe sinken, deswegen werden die Walliser arbeiten, wenn sie nicht wollen. Vertretern gegen die
anzuwenden.
Bergleute nicht Vergebens suchte eine Anzahl von Einer der
Streikpartei aufzutreten. mäßigtesten sagte später, die Konferenz habe die Tatsachen nicht ge⸗ Jetzt ständen die Bergarbeiter befänden sich
Oesterreicher und der Türken. — Propaganda gegen Wahlkreis Merthor Tydfil be seien die Werkzeuge Keir Hardt Das Blatt unterstützt den Vorschlag, „Times“ gemacht hat, daß die Regter Banken an die Stretkenden für Ausstände der Streikenden kann nach von 5 Pfund Sterling verurteilt werden.
unter dem Munitions⸗ im Widerspruch zum s Auesnahme der „Daily Chronicle“ befaßt sich Keir Hardies trieben wird, und sagt, die Streikenden es und seiner Freunde. den Arthur Powell in der ung alle Auszahlungen der beschlagnahmen soll. Jeder setze zu einer Geldduße
den Krieg,
dem Munitionsge
Wohlfahrtspstege.
Patenstädte für Ostpreußen.
gshilfsvereine sind im Reich begründet, und eine die Patenschaft zerstörter Eine Zusammen⸗
Bereits 24 Krie Anzahl ist noch in der Bildung begriffen, um ostpreußischer Städte und Kreise zu überneh
g, die die „Nordd. Allgem. Ztg.“ veröffentlicht, zeigt folgendes
nigsberg. Für den Kreis Preußisch Kriegshilfsverein Großherzogtum Preußisch Eylau, Vorsitzender: Oberbau⸗
für Domnau (Stadt): Kriegshilfsverein Polizeipräsident Dr. m Kriegshilfsverein Berlin⸗
Regierungsbezirk Kö Eylau (ländliche Sachsen für den Kreis direktor Kriesche, Weimar; Berlin⸗Schöneberg, Vorsitzender: Lüdinghausen; für Gerdauen (Stadt): Wilmersdorf, Vorsitzender: Polizeipräsident Dr. Freiherr von Lüding⸗ hausen; für Nordenburg (Stadt): Krie Regierungsrat a. D. 3 vorsteher; für Gerdauen (ländliche Ortschaften): Südliche Vororte Heilsberg (ganzer Regierungsbezirk Düsseldorf; für Memel hilfsverein Mannheim; für Rastenbur hilfsverein im Regierungsbezirk Arnsberg 8 erein im Regierungebezirk Düsseldorf. ür Angerburg (ganzer
Ortschaften):
reiherr von
shilfsverein Grunewald, Vorsitzender: Stackmann, Gemeinde⸗ Kriegsbilfsverein im (Stadt und Kreis): Kriegs⸗ g (ganzer Kreis): Kriegs⸗ für Wehlau (ganzer Kreis): Kriegshilfsv Regierungsbezirk Gumbinnen. F Kriegshilfsverein im Regterungsbezirk Düsseldorf; für Dar⸗ ganzer Kreis): Kriegshilfsverein in Dresden und Umgegend, Oberbürgermeister Dr. Beutler; für Goldap (Stadt Groß Rominten Vorsitzender: für die Kirch⸗ im Kreise Goldap: Bürgermeister Rauscher; für verein Berlin vorm. Metall⸗ Polizeipräsident Dr. Freiherr von Lüding⸗ ko: Kriegshilfsverein im Regterungsbezirk Düssel⸗ anzer Kreis ohne Schirwindt): Kriegsbilfs⸗ Breslau, Vorsitzender: Regterungspräsident ; für Stallupönen (Stadt): und des hessisch⸗waldeckschen ürgermeister Koch; für Stallupönen sverein im Regierungsbezirk
kehmen ( Vorsitzender: und Kreis,
die Kirchspiele Dubeningken): Landesverein Braunschweig, kammerpraͤsident, Geheimer Kommerzienrat Schmidt; spiele Groß Rominten und Dubeningken Kriegshilfsverein Potsdam, Vorsitzender: Gumbinnen (ganzer Kreis): Kriegshilfs sammlung, Vorsitzender: hausen; für Ole dorf; für Pillka verein im Regierungsbezir Freiherr von Tschammer und Quaritz Kriegehilfsverein der Stadt Cassel Städtetages, Vorsitzender: Oberb (Landkreis ohne Eydtkuhnen): Kriegshilf Wiesbaden; für Eydtkuhnen:
Regterungsbezirk Allenstein. Für Lyck (ganzer Kreis): Hilfsverein im Regierungsbezirk Oppeln, Vorsitzender: Regierungs⸗ präsident von Schwerin; für Neidenburg (ganzer Kreis ohne Soldau): Hilfsverein im Regierungsbezirk Arneberg; für Soldau (Stadt): Kriegshilfsverein C. 1 präsident von Hertzberg; für Ortels burg (ganzer Kreis): hilfsverein Berlin, Vorsitzender: P stein (Stadt): Kriegshilfsverein Leipzig, Dr. Ackermann.
harlottenburg, Vorsitzender: räsident von Klitzing; für Hoben⸗ Vorsitzender: Reichsgerichtsrat
Kunst und Wissenschaft.
che Gesellschaft in Straßbure 10. d. M. ihre Jahresversammlung ab, Kaiserliche Statthalter erschienen war. Professor Dr. Breßlau, erstatte auch während des Krieges ihre
Die Wissenschaftli 1 zu der auch der Nach dem vom Vorsitzenden, ten Jahresbericht hat die Gesellschaft Tätigkeit fortgesetzt, u. a. am Sammel⸗ buche ariechischer Papyrusurkunden und an dem zusammen mit der Heidelberger Akademie neuerdings in Angriff genommenen Wörter⸗ buche der griechischen Paryrusurkunden. ist vollendet. in denen zum ersten Male au
Der 1. Band der Acta on den „Schriften“ der Gesellschaft, ch die Medizin vertreten ist, sind die Hefte 18 und 22 bis 24 erschienen, Heft 25 ist im Druck. Für den ist wieder ein Beitrag von 600 ℳ ge⸗ währt worden. 450 ℳ wurden dem Privatdozenten Dr. Parnas zur Förderung seiner Untersuchungen über den Kohlenhydratsto 1000 ℳ gab die Gesellschaft für die Kriegs⸗
conciliorum
Thesaurus lingum Latincs
der Muskeln bewilligt. beschädiagten im Elsaß.