(SESFemeinde Lorry⸗Mardigny.
13 ha Wald der Witwe Oskar Ludwig Berthelin geb, de Rognier in Nancy (Verwalter: Forstmeister Schroeder in Metz),
161,94 ha Wald der Witwe Albert de Curel geb. de Wendel in Paris (Verwalter: derselve),
18 ha Wald der Witwe Raimund Georgin de Mardigny geb. Potier in Paris (Verwalter: derselbe),
42,20 ha Wald des Valerius de Tinseau in Gand und August Anatol de Tinseau in Nancy (Verwalter: derselbe).
Gemeinde Louvigny.
63,37 ha Wald der Witwe des Marchal de Corny Germanus Franz eb. Bonesnel in Paris (Verwalter: derselbe).
Gemeinde Luppy. 8
78 ha Pachtgut des Rentners Worms⸗Cerf in Toul (Verwalter: Notar Hübsch in Wallersberg).
8 Gemeinde Maizidres b. Metz.
69,13 ha Acker und Wiese der Erben des Eigentümers Lu wig Dosse,
8 Frau Tourneau Kamilla in Maizières (Verwalter: Rechnungsrat Wittrock in Metz).
30,57 ha Pachtgut des Notars Peter Leo Laissy in Nancy (Verwalter:
„MRechnungsrat Wittrock in Metz),
38,40 ha Pachtgut des Paul Naudé in Spincourt und Marie Naude in Justemont b. Wallingen (Verwalter: derselbe).
Gemeinde Marange⸗Silvange. 8,36 ha Acker und Wiese der Erben des Johann Felix Jacquin in Silvange (Verwalter: Notar Glasmacher in Rombach), 88,18 ha Wald des Gaston de Bonnegarde in Paris (Verwalter: Forstmeister Schroeder in Met. 57,46 ha Wiese (meist Wald) des Notars Peter Leo Laissy in Nancy (Verwalter: derselbe), 5,68 ha Acker und Wiesen des Johann Ulysses⸗Cave Gautier in St. All (Verwalter: Notar Glasmacher in Rombach).
Gemeinde Norroy⸗le⸗Veneur. 14,93 ha Acker und Wiese der Witwe des Advokaten Marie Ludwig Nikolaus Damien geb. Chotin in Chambrey (Verwalter: Rech⸗ nungsrat Wittrock in Metz).
Gemeinde Plesnois.
5,05 ha Acker der Ehefrau Eugen Pouget geb. Katharina Benothe in Paris (Verwalter: derselbe).
Gemeinde Rombach. v 95,62 ha Acker und Wiesen der Witwe Karl Franz Pierron geb. Marie Estelle Karoline Gama in Versailles (Verwalter: Notar Glasmacher in Rombach). Gemeinde Saulny. 77,96 ha Wald des Peter Albin Oktavian de Quinsonat in Paris (Verwalter: Forstmeister Schroeder in Metz), 16,48 ha Wald der Witwe Heinrich Jakob Hericat de Turgy geb. Johanna Valette in Metz (jetzt in Frankreich) (Verwalter: derfel e), 38,22 ha Acker und Wiesen des Rentners Karl Alfred de Bolemont in Rembervillers (Verwalter: Notar Glasmacher in Rombach). Gemeinde Vaux.
6,54 ha Wald der Ehefrau Marie Johann Baptist Barbier geb. Huot in Paris (Verwalter: Forstmeister Schroeder in Metz). Gemeinde Woippy.
11,72 ha Ländereien des Paul de Turgy in Biarritz, der Witwe Ludwig de Turgy in Quimper und Ehefrau August Anatole Gand geb. Therese de Turgp in Clamont⸗Ferrand (Verwalter:
RNechnungsrat Wittrock in 28,71 ha Läandereien des Peter Olivie Marie Oktavian Pourroy d'l'Auberriviere de Quinsonas in Paris (Verwalter: derselbe), 40,31 ha Wald der Witwe Karl Chonet de Bolemont in Maßburg (Verwalter: Forstmeister Schroeder in Metz), 11,78 ha Wald des Karl Alfred Chonet de Bolemont in Rember⸗ villers (Verwalter: derselbe). Kreis Diedenhofen⸗Ost. — Gemeinde Diedenhofen. 33,34 ha Pachtland des Hubert Obrin in Nancy (Verwalter: Rechts⸗ anwalt Justizrat Fitzau in Diedenhofen). Gemeinde Groß Hettingen.
11,36 ha Grundstücke des Richters Reiter⸗Ungeschickt in Briey (Ver⸗
walter: derselbe).
1 Gemeinde Fllingen.
19,04 ha Wiesen des Gutsbesitzers Graf Ludwig Renatus Bertier (Verwalter: Geschäftsagent Oppenheim in Diedenhofen). Gemeinde Suftgen. A. erland, Wiesen und Wohnhaus (13,27 ha) des Johann Bettinger 5 Seeen (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Fitzau in Dieden⸗
ofen),
Ackerland, Wiesen und Wohnhaus (12,15 ha) des Johann Nikolaus Laux in Suftgen (Verwalter: derselbe). 8 Kreis Saargemünd. — Gemeinde Wiesweiler.
3,93 ha Ackerland und Wiesen des Pfarrers Johann Schreiner in
Paris (Verwalter: Rechtsanwalt Ge Justizrat Karl in Saar⸗ gemünd). Straßburg, den 13. Juli 1915. Ministerium für Elsaß⸗Lothrin Abteilung des Innern. J. V.: Cronau.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Unterstaatssekretärim Finanzministerium Dr. Michaelis den Charakter als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Erzellenz zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Wald getroffenen Wahl den Fabrikanten Julius Hammesfahr daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Wald und
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Wermelskirchen getroffenen Wahl den Fabrikanten Dr. jur. Oskar Schumacher daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Wermelskirchen auf fernere sechs Jahre bestätigt
riegsministerium.
Hiermit wird wie alljährlich zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffizieren und Mannschaften der Armee dienstlich verboten ist, innerhalb ihrer eigenen oder einer fremden Truppe oder Behörde Zivilpersonen oder den Hand⸗ werksmeistern der Truppen und der militärischen Anstalten usw. zur Ausübung des Gewerbebetriebes Beihilfe zu leisten, ins⸗ besondere durch Vermittlung oder Erleichterung des Abschlusses
*
Den — und Mannschaften ist befohlen, von jeder an sie ergehenden derartigen Aufforderung ihren Vorge⸗ setzten Meldung zu machen. ö1I1““ Berlin, den 15. Juli 1915. 8 Deer stellvertretende Kriegsminister. von Wandel.
Deutsches Reich. reußen. Berlin, 20. Juli 1915.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.
Wie das „Wolffsche Telegraphenbureau“ von zuständiger Seite hört, sollen durch die Heeresverwaltung Ende Juli 1915 zwei neue Vorratsmeldungen angeordnet werden. Die eine betrifft Rohbaumwolle, Baumwollabfälle, Watte, Baumwollgarne und Baumwollgewebe verschiedener Art, insbesondere die vorschriftsmäßigen Stoffe für Heeres⸗ und Marinebedarf, dann aber auch die wichtigsten Arten sonstiger roher, gebleichter und farbiger Baumwollstoffe. Erfaßt wird ferner baumwollene, halbwollene und wollene Männerunter⸗ kleidung. Gegenstand der zweiten Bestandserhebung sind Bastfaserrohstoffe sowie Bastfasererzeugnisse (Garne, Seilerwaren, Gewebe und leere Säcke). Unter Bastfasern werden Jute, Flachs, Ramie, Hanf und andere Seilerwaren verstanden.
Der Meldepflicht sollen die Bestände unterliegen, die am 2. August 1915, Nachts 12 Uhr, vorhanden sind. Geringfügige Vorräte sind von der Meldepflicht frei.
Die zur Meldung erforderlichen Vordrucke, aus denen auch der Wortlaut der Verordnungen ersichtlich ist, können vom 22. Juli an beim Webstoffmeldeamt des Kriegsministeriums, Berlin SW. 48 (Verlängerte Hedemannstraße 11) angefordert werden. Die Anforderung hat auf einer Postkarte (nicht mit Brief) zu erfolgen, die nur die Ueberschrift: „Betrifft Melde⸗ scheine für Baumwolle“ (oder „für Bastfasern“), die Anzahl der gewünschten Scheine und die Unterschrift nebst Firmen⸗ stempel und Adresse enthalten darf. Für jeden der beiden Meldescheine (Baumwolle und Bastfasern) ist eine besondere Postkarte zu nehmen. Da die Meldefrist sehr kurz bemessen ist (bis 10. August), so empfiehlt es sich, daß alle Meldepflichtigen sich schon jetzt die Vordrucke beschaffen und unverzüglich an die Aufnahme ihrer Bestände gehen.
Den Handelskammern und Landwirtschaftskammern ist das Nähere bektzmtgegehen.
Der Oberbefehlshaber Ost hat nach einer Meldung
des „W. T. B.“ folgende Bekanntmachung erlassen:
Vom 1. August 1915 ab simnd alle Personen, welche das preußische Gebiet bis Memel — Ruß — Skirwieth — Stromes, sowie die Kurische Nehrung von Nizdden ein⸗ schließlich ab nach Norden bereisen, oder das Kurische Haff nördlich der allgemeinen Linie Karkeln — Nieden befahren wollen, verpflichtet, einen vorschriftsmäßigen Inlandspaß oder einen polizetlichen Ausweis bet sich zu führen. Der Aus⸗ weis muß von der heimatlichen Zollbehörde seit dem 1. Januar 1915 ausgestellt sein und eine aus neuester Zeit stammende behördlich ab⸗ gestempelte Pbotographie enthalten. Zuwiderhandlungen unterliegen den in der Verordnung des Oberbefehlshabers Ost vom 10. Juli 1915 N. O. Nr. 4772 festgesetzten hesonderen Strafbestimmungen.
Für deutsche einzelne Militärpersonen und Zivilbeamte genügt jeder amtliche Ausweis ihrer vorgesetzten Dienststelle über ihre Person.
Der heutigen Nummer des „Reiche⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 596 und 597 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 7. Sonderverlustliste des deutschen Heeres (Unermittelte), ferner die 279. Verlustliste der preußischen Armee, die 203. Verlustliste der bayerischen Armee, und die 172. Verlustliste der sächsischen Armeer.
“
Oesterreich⸗Ungarn.
Die „Wiener Zeitung“ teilt mit, daß der Statthalter von Galizien Ritter von Korytowski auf sein Ansuchen seines Amtes enthoben und der General der Infanterie Hermann von Gollard zum Statthalter ernannt worden ist. Die Ver⸗ fügung hängt mit der Wiederbesetzung des größten Teils von Galizien zusammen. Sie greift keineswegs künftigen bei Wiederkehr normaler Verhältnisse zu treffenden Ver⸗ fügungen vor. Der neuernannte Landeschef verknüpft mit seinem Amte keinerlei militärische Funktionen. Er tritt lediglich in den normalmäßigen Wirkungskreis seines Amts⸗ vorgängers und ist dem Ministerium verantwortlich. Ritter Korytowski scheidet unter Beweisen Allerhöchster Gnade aus dem Amte. Ein Allerhöchstes Handschreiben gedenkt in Worten wärmster Anerkennung der erfolgreichen Betätigung des Statt⸗ halters und behält dessen Wiederverwendung vor. Der neue Landeschef ist der Landessprachen kundig und mit den Ver⸗ hältnissen des Landes vertraut. Er wird zunächst bei der Förderung aller auf die wirtschaftliche Wiederaufrichtuag des Landes gerichteten Bestrebungen ein reiches Feld der Tätigkeit finden.
— In der parlamentarischen Kommission des Polenklubs hat der Reichsratsabgeordnete Glabinski eine Erklärung abgegeben, in der er, wie „W. T. B.“ mitteilt, feststellte, daß die polnische demokratisch⸗nationale Partei stets im Dienste der polnischen nationalen Idee gestanden habe unter Wahrung der im Parteiprogramme ausgesprochenen vollen Loyalität gegenüber der allerhöchsten Dynastie und der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Monarchie. Die Partei sei niemals mit Faktoren und Elementen in irgend eine Verbindung getreten, die die polnische Nation unterdrückt haben oder der Monarchie feindlich gegenüberstehen. Sie könne daher für Auslassungen einzelner Personen oder Zeitschriften, die ihrem Programm 82 ihren Beschlüssen zuwiderlaufen, keine Verantwortung über⸗ nehmen.
Großbritannien und Irland. ““ Der Minister für Kriegsmunition Lloyd George ist
von Kaufgeschäften, Versicherungsverträgen und dergleichen.
gestern in Begleitung der Minister Runciman und
Henderson nach Cardiff zu einer Besprechung mit den Ver⸗ tretern der Bergarbeiter abgereist.
— Im Unterhause erklärte Asguith dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, daß die Gesamtverluste der Flotte und der Landstreitkräfte bei den Dardanellen an Offizieren und Mannschaften betragen: tot 8084, verwundet 26 814 und vermißt 7536.
— Die neueste Verlustliste verzeichnet 59 Offiziere und
1453 Mann. Frankreich.
Nach einer Meldung des „Nouvelliste“ führt kraft d Dekrete der Unterstaatssekretär Thomas den Titel e staatssekretär der Artillerie und der Munition. Außer dem Artilleriewesen liegt ihm auch die Leitung der Versorgung mit Pulver und Explosivstoffen und besonderen Munitionsstoffen und die Leitung des Geniewesens und der Luftschiffahrt ob.
Italien.
Aus Anlaß der Ernennung Barzilais zum Minister brachten ihm vorgestern in Rom seine Wähler und zahlreiche Abgeordnet vor seinem Hause Huldigungen dar. Barzilai ergriff da Wort und führte nach der „Agenzia Stefani“ u. a. aus:
Die Tatsache, daß er zur gemeinsamen Mitarbeit mit der Männern zugezogen sei, die den Krieg erklärt hätten, sei die Be⸗ stätigung dafür, daß in Italien alle Parteien sich in einem einziger Willen geeinigt hätten. Italien würde niemals Frieden oder Waffen stillstand mit dem Erbfeinde und allen denjenigen, die ihm offen ode versteckte Hilfe leisten, schließen, solange man nicht Italien mit den Trentino den Wall der Alpen und mit Triest die Freiheit der Adric zurückgegeben habe und solange nicht die Eroberung dieser Ländern jeige, daß in Europa die Herrschaft der Freiheit und der internatio⸗ nalen Gerechtigkeit gegen den Egoiemus der teutonischen Vorherr⸗ schaft eingesetzt worden sei.
Die Rede Barzilais wurde von den Zuhörern mit Be⸗ geisterung aufgenommen.
der Premierminister
Dänemark.
Vor einiger Zeit erhielt das dänische Rote Kreuz, wie as „RNitzausche Bureau“ meldet, vom Noten Kreuz in St. Petersburg die Aufforderung, Unterhandlungen mit Berlin darüber einzuleiten, daß ein Abgesandter des dänischen Roten Kreuzes, wenn möglich in Begleitung einer russischen barm⸗ herzigen Schwester, die Kriegsgefangenenlager Deutschlands, in denen sich Gefangene russischer Nationalität befinden, besuchen dürfe. Der Leiter der beim dänischen Roten Kreuz bestehenden Abteilung für Kriegsgefangene, Konferenzrat Dithmer, setzte sich mit den deutschen Behörden in Verbindung und erhielt die Ant⸗ wort, daß das preußische Kriegsministerium der Anregung zu⸗ stimme unter der Bedingung, daß gleichzeitig ebensolche Ab⸗ gesandte die deutschen Gefangenenlager in Ruß⸗ land besuchten, und zwar sollten wegen der Ausdehnung Rußlands dorthin drei Abgesandte geschickt werden. Dies wurde den russischen Behörden vorgelegt und vom russischen Kriegsministerium angenommen unter der Bedingung, daß auch nach Deutschland drei Abgesandte geschickt würden. Da
—
das preußische Kriegsministerium damit einverstanden ist, wird
der Plan nunmehr durchgeführt.
Bulgarien.
Der außerordentliche deutsche Botschafter in Konstantinepel Fürst zu Hohenlohe⸗Langenburg ist gestern nachmmag vom König in besonderer Audienz und darnach auch von der Königin empfangen worden. Gestern vormittag hat der Bot⸗ schafter den Ministerpräsidenten Radoslawow besucht und ist Abends nach Konstantinopel abgereist. .
Westlicher Kriegsschauplatz.
„ Großes Hauptquartier, 19. Juli. (W. T. B.) ‚In der Gegend von Souchez war nach verhältnismäßig ruhigem Verlauf des Tages die Gefechtstätigkeit Nachts lebhafter. Ein französischer Angriff auf Souchez wurde abge⸗ schlagen; Angriffsversuche südlich davon wurden durch unser Feuer verhindert. Auf der Front zwischen der Oise und den Argonnen vielfach lebhafte Artillerie⸗ und Minen⸗ kämpfe. Im Argonnerwalde schwache Angriffsversuche des Gegners ohne Bedeutung. Auf den Maashöhen süd⸗ westlich von Les Eparges und an der Tran chée wurde mit wechselndem Erfolge weitergekämpft, unsere Truppen büßten kleine örtliche Vorteile, die am 17. d. M. errungen waren wieder ein. Wir nahmen 3 Offiziere, 310 Mann gefangen Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 20. Juli. (W. T. B.) Im Anschluß an eine Minensprengung bei Schloß Hooge östlich von Npern setzten die Engländer beiderseits der Straße Hooge — YPpern zum Angriff an. Der Angriff brach vor unseren Stellungen zusammen, teilweise kam er in unserem Artilleriefeuer gar nicht zur Durch⸗ führung. Den Sprengtrichter haben die Engländer besetz. Bei Souchez wurden Handgranatenanggriffe abgeschlagen. Nach lebhafter Feuertätigkeit ihrer Artillerie in der Gegend von Albert versuchten die Franzosen Abends einen Vorstoß gegen unsere Stellungen bei Fricourt. Sie wurden zurück⸗ geschlagen. Oberste Heeresleitung.
ö 8 — h4
Aus dem Großen Hauptquartier wird dem „W. T. B. geschrieben:
Der letzte Bericht über die Ereignisse auf den Maashöben schloß mit dem Hinweis darauf, daß weitere Unternehmungen der Franzosen zur Wiedergewinnung der ihnen entrissenen wichtigen Stellungen 52 Les Eparges zu erwarten seien. Schon der folgende Tag brachte di Bestätigung. Seither dauern die erbitterten Kämpfe dort fort. Die furchtbare Wirkung der beiderseitigen schweren Artillerie und . Wurf⸗ und Erdminen hat das Kampfgelände wie bei Combres jet auch bei Les Eparges und bei der Grande Tranchée de Calonne in ein Chaos von Steingeröll und Felsplatten, Baumstümpfen und . strüpp, durchsetzt mit Knäueln von zerschossenem Stacheldraht, ver nichtetem Gerät aller Art verwandelt. Dazwischen gesprengte e; die das Gelände schluchtartig zerreihen. Da ist die Aufgabe a schwer: für den Verteidiger, slc einzurichten in widerstandsfä 88. Gräben, für den Angreifer, sich durch das Trümmerfeld hindur zuarbeiten. 6, 54 9,4
So einförmig die folgende Beschreibung der Kämpfe bei 8h Evarges auch klingen möge, so anspannend und aufzehrend sind * Ereignisse für den, der sie zu erleben hat. Die Kämpfe legen 8 beredtes Wort ab von dem inneren Wert unserer Truppen, die tage⸗
lang in ihren Gräben das feindliche Feuer über sich ergehen düge
“ 8 1 8* 8 2. mußten und doch stets bereit blieben, in ihren verschütteten Stellungen, dem d, wo er sich vorwagte, die Stirn zu bieten. ach starkem Artilleriefeuer gegen unsere Stellungen von Les varges E — hinaus erfolgten am 27. Juni Mittags Angriffe gleichzeitig, der eine gegen unsere neu gewonnenen füdwestlich von Les Eparges, der andere östlich der Tranchse. Beide wurden abgewiesen. Am Abend griff der Feind abermals und war diesmal unsere Nordfront in ihrer ganzen Ausdehnung an. Auch dieser Angriff wurde zurückgeschlagen.
Während der Nacht zum 28. brachten die Franzosen zur Ver⸗ stärkung ihrer Artillerie weitere Geschütze schweren Kalibers zur um⸗ sassenden Wirkung gegen unsere neuen Stellungen bei Les Evarges und gegen die bisberige Kampfstellung an der Tranchée in Stellung. Am 28., mit Beginn des Morgengrauens, eröffneten sie alsdann ein mörderisches Feuer gegen unsere gesamte vordere und rückwärtige Linie. Kurz nach 8 Ühr Vormittags unternahmen sie aus der Sonvauxschlucht heraus einen Angriff gegen unsere Höhenstellung bei Les Eparges, den wir ohne allzu große Mühe zurückweisen konnten. Den gleichen Mißerfolg hatten vier weitere, im Laufe des Tages gegen die gleiche Einbruchsstelle angesetzte Angriffe. Der Tag hatte dem Feind zwar wiederum sehr schwere Verluste, aber nicht den geringsten Erfolg gebracht. An der Tranchée fanden Angriffsunter⸗ nehmungen an diesem Tage von keiner Seite statt.
In der Nacht zum 29. erfolgte ein außerordentlich starker Feuer⸗ überfall auf unsere Stellungen von Combres bis über die Tranchée hinaus. Ein französischer Angriff schien geplant. Unser Feuer ver⸗ hinderte aber seine Ausführung. Nur östlich der Tranchée stießen die Franzosen noch in der Nacht in schmaler Front vor. Der Angriff brach in unserem Feuer zusammen. Den ganzen Tag lagen dann unsere Stellungen unter heftigem Feuer. Um 12 Uhr Mittags griff der Feind erneut bei Les Eparges an. Er verwendete hierzu diesmal besonders starke, anscheinend von anderen Stellen fortgezogene Kräfte. Aber auch mit ihrer Hilfe gelang ihm ein Einbruch in unsere Stellungen nicht. Dieser, wie drei weitere im Laufe des Nachmittags unternommene Vorstöße wurden wiederum mit schweren Verlusten für die Franzosen abgewiesen. Während des Restes des Tages und die ganze Nacht hindurch belegte der Feind unsere gesamten Stellungen mit äußerst heftigem Feuer. Auch sämtliche in die Cotes Lorraines hineinführenden Straßen, sowie die schon längst nicht mehr von uns bewohnten Dörfer auf diesen Höhen und an ihrem Fuß am Rande der Woevre⸗Ebene wurden wieder ausgiebig mit b bedacht. Auch am 30. Juni wurde bei Fortsetzung der starken
eschießung ein Angriffsversuch nochmals wiederholt. Dann schien der Feind das Aussichtslose seiner immerwährenden Angriffe eingesehen zu haben. Vielleicht waren auch seine außerordentlich starken Verluste oder Munitionsmangel die Veranlassung dafür, daß er vom Abend des letzten Juntkages an in seinen Bemühungen zur Wiedereroberung der verlorenen Höhe nachließ. Der 1. Juli verlief verhältnismäßig ruhig. Wer jedoch als ein Neuling in unseren Kampf⸗ verhälmissen an diesem Tage sich unseren Stellungen auf den Maas⸗ höhen genähert hätte, der hätte wohl geglaubt, daß an den viel um⸗ strittenen Punkten neue schwere Kämpfe im Gange wären. Denn selbst, wenn das Feuer dort nachläßt, ist der Eindruck auf jeden, der nicht an die ununterbrochenen Nahkämpfe und den Wiederhall des Feuers aller Kaliber in den dortigen Schluchten gewöhnt ist, der einer regelrechten großen Schlacht. Von Ruhe ist dort Tag und Nacht keine Rede. Wie die Franzosen in verzweifelter An⸗ strengung alles daran setzen, ihre dort erlittenen Mißerfolge durch, wenn auch noch so kleine, Gewinne wieder auszugleichen, so ermangeln auch wir nicht, ihre immer wiederholten Unternebmungen durch recht⸗ vitige Beschießung der Orte, an denen sie ihre Angriffstruppen bereit seelten, ihrer Sturmkolonnen und der Gräben vorderer und hinterer Wie, aus denen die zum Angriff angesetzten Kräfte vorgetrieben verden, unter wirkungsvolles Feuer zu nehmen. Eine besonders sohnende Aufgabe fällt hierbei den Fliegern zu. In dem Wald⸗ und Berggetände, das die unmittelbare Beobachtung außerordentlich erschwert, zum großen Teil gänzlich ausschließt, müssen Führer und Truppen sich auf die Meldungen verlassen, die unsere wackeren Flieger ihnen erstatten. Stundenlang kreisen sie ühber den ihnen zugewiesenen Aufklärungsabschnitten, beobachten und melden mit verabredeten Zeichen jede Bewegung feindlicher Batterien oder einzelner Geschütze. Der Gegner wiederum kennt die Gefahren, die ihm der feindliche Flieger bringt. Er weiß genau, daß er binnen kurzem das Ziel der feindlichen Artillerie sein wird. Die Bekämpfung der Flieger lassen sich daher beide Parteten angelegen sein. Neben den besonders hierfür bestimmten Baitterien, unter Um⸗ ständen auch Infanterieabteilungen und Maschinengewehren, fällt diese Aufgabe neuerdings besonderen Kampfflugzeugen zu. An anderer Stelle ist bereits festgestellt worden, daß die deutschen Flieger im Luftkampf unzweifelhaft die Ueberlegenheit über die feindlichen Kampf⸗ flugzeuge errungen haben. Auch hier, zwischen Maas und Mosel, haben wir den gleichen Erfolg zu verzeichnen. Vor kurzem gelang es einem unserer Kampfflieger, in der Gegend von Essey ein französtsches Flug⸗ zeug herunterzuschteßen. Wo deutsche Kampfflugzeuge erscheinen, räumt seit diesem und anderen Erfolgen der französische Flieger jetzt ohne Besinnen die Luft und giht damit seine Unterlegenheit zu.
Am 2. Juli hatten wir Gelegenbeit, die Tätigkeit unserer und der französischen Flieger ausgiebig zu beobachten. Wie die Ereignisse der nächsten Tage zeigten, hatte der Feind seine Artillerie zur Be⸗ kämpfung unserer Stellungen auf den Maashöhen verstärkt und be⸗ nutzte den Tag porzugsweise dazu, seine neuen Batterien gegen unsere Stellungen und Anmarschwege mit Hilfe von Fliegern einzuschießen, soweit unsere aufmerksamen Kampeflugzeuge dies zuließen. Mit einer Fortsetzung der dortigen Kämpfe war demnach zu rechnen. Noch während der Nacht steigerte der Feind sein Feuer nicht nur gegen die bisherigen hauptsächlichsten Angriffsziele, sondern auch gegen unsere benachbarten Stellungen auf der Combres⸗Höhe und weiter nordöst⸗ lich in der Ebene bis Marchéville und Maizeray.
Der 3. Juli brachte erneute Infanterieangriffe, eingeleitet jedesmal durch heftiges Feuer, besonders mit Stickgasgeschossen, und
gleitet durch einen Hagel von Handgranaten, deren Anwendung bei ken Franzosen neuerdivgs besonders beliebt ist. Viermal griff der Feind an diesem Tage bei Les Eparges heftig an. Ebenso oft wurde er mit blutigen Köpfen in die Flucht geschlagen.
Es schien dann, als ob er die Unmöglichkeit, hier einzudringen, allmählich eingesehen und alle weiteren Versuche aufgegeben habe. Denn der 4. und 5. Jult brachte nur Artilleriekämpfe. Aber schon am Abend des 5. ließ die zunehmende Heftigkeit des feindlichen Feuers eine Wiederholung von Infanterieangriffen vermuten.
Nachdem am späten Abend des 5. die zweimaligen Versuche, in unsere Stellungen einzubrechen, an der Wachsamkeit unserer Grenadiere gescheitert waren, brachte der 6. Juli wieder einen über den ganzen Tag ausgedehnten besonders schweren Kampf
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 19. Juli. (W. T. B.) Deutsche Truppen nahmen Tuckum und Schiuxt, Windau wurde besetzt. In der Verfolgung des bei Alt Auz geschlagenen Gegners erreichten wir gestern die Gegend von Hofzumberge und nördlich. Westlich von Mitau hält der
egner eine vorbereitete Stellung. Oestlich von Popeljany und Kurschany wird gekämpft. Zwischen Pisa und Szkwa räumten die Russen ihre mehrfach von uns durch⸗ rochenen Stellungen und zogen auf den Narew ab. Hier fechtende deutsche Reserve⸗ und Landwehrtruppen aben in den Kämpfen der letzten Tage in dem jeden seindlichen Widerstand begünstigenden Wald⸗ und Sumpf⸗ Fianb⸗ Hervorragendes geleistet. Die Armee des nitnlen , Gallmit drang weiter vor. jetzt Fstrolenka- Nenwan, der Narewlinie südwestlich von
olenka — Nowo⸗Georgiewsk. Wo die Russen nicht
in ihren Befestigungen und Brückenkopfstellungen Schutz fanden,
sind sie bereits über den Narew zurückgewichen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 101 Offiziere und 28 760 Mann erhöht. Auch in Polen zwischen Weichsel und Pilica blieben die Russen im Abzuge nach Osten.
* Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 20. Juli. (W. T. B.) In Kurland wurden die Russen bei Gr. Schmarden östlich Tuckum, bei Gründorf und Usingen zurückgedrängt. Auch östlich Kurschany weicht der Gegner vor unserem Angriff. Nördlich Nowogrod (am Narew) bemächtigten sich die deutschen Truppen feindlicher Stellungen nördlich des Zusammenflusses der Bäche Skroda und Pisa. Neu eingetroffene Landsturmtruppen, die hier zum ersten Male ins Feuer traten, zeichneten sich besonders aus. Nördlich der Szkwa⸗Mündung erreichten wir den Narew, die auf dem nordwestlichen Flußufer gelegenen ständigen Be⸗ festigungen von Ostrolenka wurden besetzt. Südlich der Weichsel sind unsere Truppen bis zur Blonie⸗ Grojec⸗Stellung vorgedrungen. Bei Nachhutkämpfen verloren die Russen hier 560 Gefangene und 2 Maschinen⸗ gewehre. Oberste Heeresleitung.
FSüdöstlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 19. Juli. (W. T. B.) Der am 17. Juli in der Gegend nordöstlich von Sienno von der Armee des Generalobersten von Woyrsch geschlagene Feind versucht, in seinen vorbereiteten Stellungen hinter dem Ilzanka⸗ abschnitt die Verfolgung zum Stehen zu bringen; die feind⸗ lichen Vorstellungen bei Ciepilow wurden von der tapferen schlesischen Landwehr bereits im Laufe des gestrigen Nachmittags gestürmt; dieselben Truppen sind in der Nacht in die dahinterliegende feindliche Haupt⸗ stellung eingedrungen. Ebenso beginnt die feindliche Linie bei Kasanow und Baranow zu wanken; die Entscheidung steht bevor.
Zwischen oberer Weichsel und Bug dauerte der Kampf der unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von Mackensen stehenden verbündeten Armeen den ganzen Tag über in unverminderter Heftigkeit an. An der Durchbruchs⸗ stelle der deutschen Truppen bei Pilaszkowice — Krasno⸗ staw machten die Russen die verzweifeltsten Anstren⸗ gungen, die Niederlage abzuwenden; eine ihrer Garde⸗ divisionen wurden frisch in den Kampf geworfen und von unseren Truppen geschlagen. Weiter östlich bis in die Gegend von Grabowice erzwangen österreichisch⸗ungarische und deutsche Truppen den Uebergang über die Wolica; bei und nördlich Sokal drangen öster⸗ reichisch⸗ungarische Truppen über den Bug vor. Unter dem Zwange dieser Erfolge ist der Feind in der Nacht auf der ganzen Front zwischen Weichsel und Bug zurückgegangen; nur an der Durchbruchsstelle westlich von Krasnostawz versucht er noch Widerstand zu leisten. Die Russen haben eine schwere Niederlage erlitten. Die deutschen Truppen und das unter Befehl des Feldmarschall⸗ leutnants von Arz stehende Korps haben allein vom 16. bis 18. Juli 16250 Gefangene gemacht und 23 Ma⸗ schinengewehre erbeutet. Nach gefundenen schriftlichen Befehlen war die feindliche Heeresleitung entschlossen, ohne jede Rücksicht auf Verluste die nun von uns eroberten Stellungen bis zum Aeußersten zu halten. Oberste Heeresleitung.
Wien, 19. Juli. (W. T, B.) Amtlich wird gemeldet: Die Offensive der Verbündeten in Polen und Wol⸗ hynien wurde gestern fortgesetzt. Westlich der Weichsel wird an der Ilzanka gekämpft. Nordwestlich Ilza eroberten österrreichisch⸗ungarische Truppeu einige feindliche Stellungen. Auf den Höhen westlich Krasnostaw drangen die deut⸗ schen Truppen unter schweren Kämpfen siegreich vor. Zwischen Skierbieszow und Grabowiec bahnten sich im Anschluß an deutsche Kräfte österreichisch ungarische Regimenter in heißem Ringen über die Wolica den Weg in die feindlichen Höhenstellungen; dort fielen 3000 Gefangene in die Hände unserer tapferen Truppen. Nordöstlich und südöstlich Sokal faßten nord⸗ mährische, schlesische und westgalizische Landwehr nach wechsel⸗ vollen Kämpfen am Ostufer des Bug festen Fuß. Unsere vom General der Kavallerie Kirchbach befehligten Kräfte machten hier 12 Offiziere und 1700 Mann zu Ge⸗ fangenen und erbeuteten 5 Maschinengewehre. Die Erfolge, die sonach die Verbündeten am 18. an der ganzen Front errangen, erschütterten die Widerstandskraft des Feindes. Obwohl er in den letzten Tagen alle erreichbaren Verstärkungen herangezogen hatte, vermochte er sich doch nicht mehr zu halten. Er trat in der Nacht vom 18. auf den 19. d. M. an der ganzen Front den Rückzug an und räumte das Schlachtfeld den siegreichen verbündeten Heeren. In Ostgalizien blieb die Lage im allgemeinen unverändert. Nur abwärts Zalesczeyki wählte der Gegner unsere Dnjestr⸗ front abermals zum Ziele hartnäckiger Angriffe. Die Russen rückten in sieben bis acht Gliedern vor; das erste war scheinbar unbewaffnet und erhob, als wollte es sich ergeben, die Hände. Der feindliche Angriff brach in unserem Feuer uUnter furchtbaren Verlusten zusammen. Selbstverständlich wurde, wie es in Hinkunft unter ähnlichen Verhältnissen immer geschehen wird, auf die anscheinend unbewaffneten Angreifer geschossen. ““ Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Großes Hauptquartier, 20. Juli. (W. T. B.) Die deutschen Landwehr⸗ und Reservetruppen des Generalobersten von Woyrsch haben den überlegenen Feind aus der Ilzanka⸗Stellung völlig geworfen. Alle Gegenstöße eiligst herangeführter russischer Reserven wurden abgewiesen. Ueber 5000 Gefangene fielen in deutsche Hand. Unsere Truppen sind dem geschlagenen Feind auf den Fersen; Kavallerie erreichte bereits die Bahn Radom — Jwan gorod. Zwischen oberer Weichsel und dem Bug folgen wir dem zurückweichenden Feinde. Oberste Heeresleitung.
Südliche Kriegsschauplätze.
Wien, 19. Juli. (W. T. B.) Im Görzischen begannen gestern
Amtlich wird gemeldet: neue große Kämpfe.
Zeitlich früh eröffnete die italienische Artillerie aller Kaliber
gegen den Nand des Plateaus von Doberdo und den Görzer Brückenkopf das Feuer. Dieses steigerte sich Mit⸗ tags zur größten Heftigkeit. Sodann schritt sehr starke In
ganzen Plateaurand.
fankerie zum Angriff auf den Pla vielfach zum
In hartnäckigen, nachtsüber andauernden, Landgemenge führenden Kämpfen gelang es unseren Truppen, die Italiener, die stellenweise unsere vordersten Gräben erreichten, allenthalben zurück⸗ zuwerfen. Unsere Mörser brachten fünf schwere Batterien zum Schweigen. Heute morgen enthrannte der Kampf aufs neue. Vereinzelte feindliche Vorstöße gegen den Görzer Brückenkopf wurden gleichsfalls abgewiesen. Auch am mittleren Isonzo, im Krugebiete und an der Kärtner Grenze entfalteten die Italiener eine lebhafte Artillerietätigkeit, die teilweise auch Nachts anhielt. Im Tiroler Grenzgebiet wurde der Angriff mehrerer Bataillone gegen unsere Höhenstellungen auf dem Eisenreichkamm, der Pfannspitze und der Filmoorhöhe nord⸗ östlich des Kreuzbergsattels abgeschlagen. In der Gegend von Schluderbach räumte eine eigene schwache Abteilung ihre vorgeschobene Stellung. In Südtirol dauern die Geschütz⸗ kämpfe fort. Besonderes Lob gebührt auch den braven Be⸗ satzungen unserer Grenzforts, die in diesen Bollwerken jedem Feuer heldenmütig Stand halten.
Wien, 19. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Gestern früh erschienen vor Ragusa⸗Vecchia und Gravosa zusammen acht italienische Kreuzer und zwölf Torpedo⸗ boote und eröffneten das Feuer gegen die Bahn, gegen den Bahnhof Gravosa, einige Ortschaften und gegen die Höhe bei Ragusa⸗Vecchia. Sie gaben insgesamt etwa tausend Schuß ab. Es wurden einige Privatgebäude leicht beschädigt. Menschen⸗ verluste sind nicht zu beklagen; auch Verwundete gab es nicht.
Um 5 Uhr 45 Minuten früh erfolgte die bereits gemeldete Torpedierung des Kreuzers „Guiseppe Garibaldi“, worauf das italienische Geschwader eilends unsere Küstengewässer verließ.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. vpon Hoefer, Feldmarschalleutnant. 8
Der Krieg zur See.
Bern, 19. Juli. (W. T. B.) Nach einer Meldung des 8 „Messagero“ aus Syracus ist das englische Linienschiff „Queen Elizabeth“ vor den Dardanellen dadurch erheblich beschädigt worden, daß beim elektrischen Abfeuern eines 38 Zentimetergeschützes der Rohrverschluß herausflog. Der Panzer mußte zur Reparatur docken.]
Das Linienschiff „Queen Elizabeth“, das im Jahre 1913 von Stapel lief, hat eine Wasserverdrängung von 29 000 Tonnen und eine Schnelligkeit von 25 Seemeilen. Es ist bestückt mit acht 38, sechzehn 15,2 und zwölf 7,6 Zentimetergeschützen. Ueber die Stärke seiner Besatzung sind keine Angaben veröffentlicht.
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1 .“ Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
Konstantinopel, 19. Juli. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers. An der Dardanellenfront gab es am 18. Juli bei Ari Burnu nichts von Bedeutung. Bei Sedil Bahr griff ein Teil der feindlichen Kräfte am Morgen einige Gräben unseres linken Flügels an. Der Feind wurde bis in 8 die Gräben herangelassen und dort niedergemacht. Wir machten einige französische Soldaten zu Gefangenen. Unsere anatolischen Batterien beschossen heftig die Lager und Landungsstellen des Feindes bei Tekke Burnu und verursachten einen Brand, der, von Explosionen der Munition begleitet, eine halbe Stunde dauerte.
An der Front im Irak versuchte der Feind, nachdem er in der Schlacht von Kalat ul Nedjin besiegt worden war, keinen neuen Angriff mehr. Die Ueberführung der feindlichen Ver wundeten in Schiffen nach Süden hat seit zwei Tagen begonnen und dauert fort.
An den anderen Fronten nichts Wichtiges.
Parlamentarische Nachrichten.
Das Mitglied des Herrenhauses Ernst von Kuen⸗ heim, Königlicher Kammerherr und Majoratsbesitzer in Spanden bei Schlodien, ist am 17. d. M. gestorben.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der „Times“ aus Cardiff sind die Aussichten in Sü dwales höchst ernst. Die Londoner Verhandlungen sind gescheitert. Das ist aber noch nicht alles. Wenn der Streik nicht vor Ende der Woche
aufhört, sind ernste Unruhen in den Bergwerksdörfern zu erwarten.
Eine Massenversammlung einer Minengruppe des Rhonddabezirks erklärte sich für die Wiederaufnahme der Arbeit, andere Massenver⸗ sammlungen verwarfen jeden Gedanken an Nachgeben. Es erscheint zweifellos, daß ein Teil der Leute in einigen Tagen zur Arbeit zurück⸗ kehren und der Rest in der ihm eigenen Weise versuchen wird, sie davon abzubringen. Der Ausführende Ausschuß hat der Regierung ein neues Anerbieten gemacht: Die Regterung solle die . rungen der Arbeiter bewilligen, damit sie wieder an die Arbeit gehen können. Die Forderungen sollen dann mit Runcimans Vorschlägen einem Schiedsgericht unterbreitet werden. Der Aus⸗ schuß könne freilich nicht sicher versprechen, daß die Arbeiter das annehmen und sich später dem Schiedsspruch fügen würden. — „Daily News“ meldet aus Cardiff: Die Anzeige, daß keine Streikgelder gezahlt werden können, kam der extremen Partet peinlich überraschend. Streikgelder zu zahlen sei unmöͤglich, weil die Fonds selbst für wenige Tage nicht ausreichten, weil ferner der Bergarbeiterverband den Streikbeschluß der Waliser nicht genehmigte und weil der Streik ungesetzlich sei. Nach einer Meldung des „Daily Chroniecle“ wurde eine der größten industriellen Unternehmungen infolge des Koblen⸗ arbeiterstreiks genötigt, die Koksöfen und Hochöfen auszublasen. In Swansea werden, wenn der Aus⸗ ftand fortdauert, viele tausend Arbeiter verschiedener Metall⸗ industrien in den nächsten Tagen arbeitslos sein. Viele Werke in Swansea leiden bereits unter Koblenmangel. Ernste Folgen werden ür die Stahl⸗ und Weizblechindustrie gefürchtet. In Neath schließen mehrere Werke. Am Mittwoch werden die Köhlenvorräte Englands um etwa eine Millton Tonnen derringert sein. — Fs wurden laut Meldung des „Dailyv Telegranh“ Vorbereitungen getrossen, damit der Munittonsgerichtshof am Mittwoch seine erste Sitzung in Cardiff abhalten könne.
Das „Reutersche Bureau“ meldet, wie „W. T. B.“ eräbrt. aus New Vork: In Boston und anderen Orten den Massa⸗ chusetts desteht die Gefahr, daß sich die gleichen Zustände wie in