Thärigen,
8
Karl, Korbmacher in Eilenburg, Kreis Delitzsch,
Thiele, Wilhelm, Magazinbuchhalter in München,
Thielmann, Arthur, Dekorationsmaler in Landau, Bayern,
Thuma, Anton, Modelleur in Grünstadt, Bayern,
Trageser, Peter, Schneidermeister in Alzenau, Bayern,
Trautmann, Fritz, Kaufmann in München,
Tschorn, August, Kraftwagenführer in Goschütz, Kreis Groß Wartenberg, .
Uhde, August, Lackierer in Weende, Landkreis Göttingen,
n1.e Max, Schreiner in Straßburg i. E.⸗Neudorf,
Ulrich, Michael, Bäcker in Augsburg,
Dr. Vaupel, Wilhelm, Kandidat des höheren Lehramts in Schmalkalden,
Vogt, Jakob, Landwirt in Handschuhsheim, Baden,
Vogt, Josef, Kistenmacher in Geislingen, Württemberg,
Vonderschmidt, Georg, Messerschmiedemeister in München,
18
Wagner, Georg, Tapezier in Kelheim, Bayern, Walther, Hermann, Kaufmann in Göttingen,
88
Wand, Rudolf, Kaufmann in Kusel, Bayern, Wangemann, Hans, Großkaufmann in Bayreuth, Bayern, Weber, Friedrich, Münsterturmwächter in Konstanz, Baden, Weh 89 Johann⸗Baptist, städtischer Aufseher im Colmar, Elsaß, Weinmann, Christian, Gipser in Geisingen, Baden, Weis, Otto, Gerichtsassessor in Eppingen, Baden, Wentzell, Ludwig, cand. rer. nat. in Schleusingen, West rich, Ferdinand, Bahnarbeiter in Landstuhl, Bayern, Wiesheu, Paul, Friseurmeister in Tübingen, Württemberg, Wiesinger, Jakob, Kaufmann in Nürnberg, Wild, Friedrich, Schneidermeister in Altlußheim, Baden, Willhardt, Justus, Schneidermeister in Cassel, Winter, Otto, Gastwirt in Schweinfurt, Bayern, Winzheimer, Georg, Former in Wertheim, Baden Wirries, Franz, Schiffskoch in Hamburg, Wölfel, Thomas, Geschäftsführer in Bayreuth, Bayern, Wolf, Friedrich, Bankbeamter in Freiburg, Breisgau, Wolf, Max, Kaufmann in München, — Woll, Friedrich, Hauptlehrer in Herdwangen, Baden, Wollensack, Wilhelm, Hafenarbeiter in Darlanden, Baden, Wurster, Johannes, Magaziner in Dettingen, Württemberg, Zegowitz, Fridolin, Lehramtspraktikant in Karlsruhe, Baden, Zeller, Friedrich, Glasarbeiter in St. Ingbert, Bayern, Zuschlag, Karl, Schlosser in Höhrath, Kreis Lennep,
Schwester Hanna Abel in Straßburg, Elsaß, Schwester Innocentia Gräfin Adelmann in München, Schwester Maria Albert in Heidelberg, 8 Diakonisse Anna Albrecht in Speyer, Bayern, Oberin Emilie Albrecht in Heidelberg, 8 1 Frau Oberarzt Ehrenfriede Arnold, geborene Dauker, in Berlin⸗Schmargendorf, Schwester Kunigunde Audenrieth in Quedlinburg, Schwester Martha Aven in Charlottenburg⸗Westend, Schwester Anna Baudermann in Mannheim, Schwester Babette Bayer in Augsburg, Köchin Lisbeth Berger in Magdeburg, Schwester Medarda Berghammer in München, Schwester Mathilde von Besnard in Zweibrücken, Bayern, Schwester Gunhilde Beßler in München, Oberschwester Auguste Beth ke in Offenbach, Main, Schwester Babette Biermann in Leipzig, Schwester Biunda Bindl in München, “ Schwester Hermanna Blumenstock in München, Ordensschwester Radboda Bockreiß in Würzburg, Bayern Schwester Theodolinde Bodenmüller in München, “ Ordensschwester Agape Böhm in Würzburg, Bayern, Schwester Luise Böhme in Leipzig, Schwester Edith Braun in Magdebure, Schwester Jakobine Bruder in Karlsruhe, Baden, Ordensschwester Aventina Brückner in Würzburg, Bayern, Ordensschwester Maxelinda Burger in Würzburg, Bayern, Schwester Anna Burkart in Heidelberg, Schwester Clara Butze in Dresden, Laboratoriumsgehilfin Hermanna Conrad in Wiesbaden, Röntgenlaborantin Vera de Cordova in München, Ordensschwester Rogella Deppisch in Würzburg, Bayern, Schwester Marie Dobberkau in Magdeburg, Schwester Laura Düll in München, Schwester Ulla Elbrecht in Charlottenburg⸗Westend, Ordensschwester Elfrieda Engert in Würzburg, Bayern, Schwester Christine Feger in Heidelberg, Frau Hauptmann Anni Fein in Stuttgart, Schwester Luise Feld mann in Braunschweig, Schwester Josefa Fink in München, Ordensschwester Attiliana Fischer in Würzburg, Bayern, Diakonisse Doris Florstedt in Böhlitz⸗Ehrenberg, Schwester Martha Förster in Leipzig, Schwester Marie Therese Forster in Bamberg, Bayern, Schwester Therese Freimüller in München, Schwester Leokadia Freitag in München, Schwester Katharina Gauß in Heidelberg, Schwester Johanna Getto in Kandel, Bayern, Schwester Antoinette Gilg in München, Schwester Mathilde Gleue in Braunschweig, 3 Schwester Hilla Götz in München, 1. Schwester Charlotte Greifenhagen in Magdeburg, 8— Ermenilda Greil in München, Schwester Amanda Grobb in Dessau, Schwester Viktoria Hagen in Obernsees bei Bayreuth, Ba Schwester Alma Hahn in Leipzig, Schwester Gertrud Hansen in Kiel, 8— 4 Schwester Klara Haselbacher in Dieringhausen, Kreis Gum⸗ mersbach, Ordensschwester Agritia Heeg in Würzburg, Bayern, Oberin Luise Heinzerling in Wiesbaden, Schwester Imelda Heldmann in München, Schwester Marie Herrmann in Magdeburg, wester Mimi Heuer in Braunschweig,
8 *
Schwester Anastasia Hien in München,
Schwester Annette Hien in München, . ster Retha Hilsenbeck in München, Hildelit Frau Stabsarzt Dr. Henny Hoffmann, in Mainz, Schwester Hadeloga Holzfurtner in München,
Hinterberger in München, geborene Büscher,
Diakonisse Therese Holzky in Berlin,
Schwester Sophie Hünecke in Dresden,
Schwester Marie Jacobi in Gehren, Kreis Luck
Schhwester Euphrasia Jäger in München, Schwester Martha Jannsen in Kiel⸗Wik,
Schwester Anna Kämpfner in Kiel,
Ordensschwester Manegolda Kampfmann in Würzburg, Bayern,
Schwester Martha Kaschel in Cassel,
Schwester Orana Keller in Würzburg, Bayern, 8
Frau Martha Ketterer, geborene Schönmaier, Schwester in Zweibrücken, Bayern,
Schwester Katharina Killius in Karlsruhe, Baden,
Diakonisse Emma Kindt in Berlin,
Schwester Julie Kirchenbauer in Karlsruhe, Baden,
Schwester Frieda Klebsattel in Heidelberg, 1“
Schwester Anna Kniep in Halberstadt,
Ordensschwester Nikola Knörzer in Würzburg, Bayern, 8
Oberschwester Wilhelmine Koch in Mannheim⸗Sandhofen,
Ordensschwester Eucharia Köchel in Würzburg, Bayern,
Schwester Carmella Köpplein in München, 8
vmwese Sybillina Körner in Würzburg, Bayern hwester Gertrud Koschick in Neukölln,
Schwester Malwine Kotz in Münche,
Diakonisse Sannchen Krauß in Speyer, Bayern,
Schwester Johanna Krauße in Leipzig⸗Schleußig,
Schwester Mathilde Krautmann in München,
Schwester Martialis Krebs in Würzburg, Bayern. 8
Ordensschwester Nomadia Kühner in Würzburg, Bayern,
Diakonisse Annemarie Künstler in Leipzig, 8
Schwester Ermenburgis Lahner in München, 1
Diakonisse Christine Landgraf in Augsburg,
Schwester Ernestine Lange in Braunschweig,
Schwester Barbara Lentz in Oberkaufungen, Landkreis Cassel,
Schwester Magdalene Lentz in Cassel,
8v Marie Helene Lindemann in München,
Schwester Luise Linke in Berlin,
Ordensschwester Sarkandra Lippert in Würzburg, Bayern,
Schwester Luise Lotze in Marburg, Lahn,
Schwester Remigia Mairidl in München,
Schwester Marianna von Malfer in Auer, Südtirol,
Ordensschwester Parmenia Mantel in Würzburg, Bayern,
Diakonisse Lina Maueröder in Augsburg,
Diakonisse Marie Medingdörfer in Neuendettelsau, Bayern,
Schwester Johanna Mehrle in Heidelberg,
Ordensschwester Luziana Metz in Würzburg, Bayern,
Schwester Mariafried Meyer in München,
Oberschwester Käthe Milchsack in Offenbach, Main,
Armeeoberschwester Anita Missalla in Schlaupe, Kreis Groß Wartenberg, .
Röntgenlaborantin Eugenie Mittenzweig in München,
Frau Generalleutnant Pauline Gräfin Montgelas, geborene Gräfin Wimpffen, in Würzburg, Bayern,
Schwester Marie Mors in Mannheim,
Schwester Marie Mosch in Spangenberg, Kreis Melsungen,
verwitwete Frau Amtsgerichtsrat Franziska Müller, geborene Fries, in Cottbus,
Ordensschwester Lintrudis Müller in Würzburg, Bayern,
Schwester Marie Müller in Baden⸗Baden, “
Ordensschwester Potina Müller in Würzburg, Bayern,
Köchin Marie Nagel in Cassel,
Oberschwester Lena Neugebauer in Offenbach, Main,
Ordensschwester Gosberta Nötscher in Würzburg, Bayern,
Oberschwester Dorothea Osiander in Offenbach, Main,
Ordensschwester Sigesmunda Ott in Würzburg, Bayern,
Diakonisse Sannchen Petermann in Speyer, Bayern,
Schwester Ida Peterson in Dessau,
“ Franziska Freiin von Pfettn in Niederarnbach, Bayern,
Ordensschwester Melitta Pfeuffer in Würzburg, Bayern, Schwester Marie Luise Pflaumer in Magdeburg, Schwester Anna Pfordte in Liebenau, Kreis Hofgeismar, Schwester Käte Prang in Maadeburg, Schwester Emma Quidde in Halberstadt, Diakonisse Greta Rech in Speyer, Bayern Schwester Elisabeth Richter in Dresden, Ordensschwester Amida Rickel in Würzburg, Baye Schwester Friederike Rieflin in Karlsruhe, Baden, Schwester Elisabeth Riehn in Clausthal, Kreis Zellerfeld, Schwester Aline Roeder in München, Schwester Rosa Rögner in 2 Schwester Firmata Rossa in München, Schwester Emmy von Rüdgisch in Benrath, Siegkreis, Ordensschwester Patientia Rüger in Würzburg, Bayern, Schwester Elisabeth Freiin von Rüpplin in München, Schwester Bertha Rupprecht in Dresden, Schwester Berchmana Sammer in München, Schwester Gerburgis Sandmaier in München Schwester Elisabeth Schächner in Heidelberg, Ordensschwester Wibrandis Schäfer in Würzburg, Bayern, Schwester Margarete Scheibe in Obernigk, Kreis Trebnitz, Schwester Deocara Schiml in Würzburg, Bayern, Röntgenassistentin Johanna Schmidt⸗Bardeleben in München, Ordensschwester Adelmar Schmitt in Würzburg, Bayern, nsschwester Serena Schnarz in Würzburg, Bayern, Schwester Ella Scholze in Zittau, Sachsen, 8 Schwester Agnes Schrader in Dortmund, ster Martha Schreiber in Karlsruhe, Baden, wester Maria Schreiter in Dresden, Schwester Helene Schroeder in Halberstadt, Röntgenfräulein Käthe Schröder in Charlottenburg, Schwester Belana Schwab in Würzburg, Bayern, Schwester Lamada Schweinfurth in München, Diakonisse Helene Scranowitz in Berlin, Ordensschwester Datiana Sebald in Würzburg, Bayern, Ordensschwester Clodesinda Seufert in Würzburg, Bayern, Schwester Marie Barbara Seysta 8l in München, Schwester Wally Singer in Frankfurt, Main, Schwester Germana Smech in München, Diakonisse Alma Sökeland in Plauen, Vogtland, Schwester Theophila Spanrad in München, Schwester Hedwig Spiegler in München, 8 Schwester Luise von Stein in Neuendettelsau, Bayern, Schwester Veronika von Stein in Völkershausen, Bayern, Schwester Johanna Steinbauer in Erfurt, Schwester Helmwiga Stiegler in München, Schwester Viktorine Stöckle in München, Schwester Karoline Stößer in Karlsruhe, Baden 8 Ordensschwester Menodora Straub in Würzburg, Bayern, Frau Färbereichemiker Gertrud Thomas, geborene Augustin, Schwester in Fechenheim, Landkreis Hanau, Oberschwester Anna Thum in Mannheim, Schwester Priska Traber in Mannheim,
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Laboratoriumsgehilfin Hilda Freiin von Troschke in Char⸗
lottenburg, Ordensschwester Olympiades Veth in Würzburg, Bayern, naiti .2 etltüt Vieregge in Oberkaufungen, Landkreig Cassel, Schwester Anna Walter in Leipzig, Ordensschwester Sigirada Weigand in Würzburg, Bayern, Diakonisse Sophie Weingärtner in München, Schwester Therese Westermann in Rothenburg, Bayern Laboratoriumsgehilfin Margarete Wiebe in Elbing, Schwester Rudolfine Wiest in München, Schwester Emma Wolf in Heidelberg, Schwester Julie Wolf in Heidelberg, Ordensschwester Richmunda Wolf in Würzburg, Bayern, Schwester Margarete Wolff in Mannheim, Diakonisse Luise Xander in Neuendettelsau, Bayern, Oberschwester Martha Freiin von Zedlitz und Neukirch in Mühlhausen, Thüringen, 8 Schwester Engelburga Zehetmaier in München, Schwester Hedwig Zillner in München, Schwester Margarete Zuber in Karlsruhe, Baden, un Schwester Anna Zuchardt in Leipzig.
Königreich Preußen.
Gesetz, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Fürsorgeerzie hung Minderjähriger vom 2. Juli 1900. “
. Vom 7. Juli 1915.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König vo Preußen ꝛc.,
“ “
verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtag
der Monarchie, was folgt: Einziger Artikel.
Der § 1 Ziffer 1 des Gesetzes über die Fürsorgeerziehun Minderjähriger vom 2. Juli 1900 (Gesetzsamml. Nr. 2 S. 264) erhält nachfolgende Fassung:
Ein Minderjähriger, welcher das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, kann der Fürsorgeerziehung überwieser werden:
1. wenn die Voraussetzungen des § 1666 oder des 8 1838 des Bürgerlichen Gesetzbuchs vorliegen und zur Verhütung der Verwahrlosung des Minderjähriger die anderweitige Unterbringung erforderlich ist, eine nach dem Ermessen des Vormundschaftsgerichts ge⸗ eignete Unterbringung aber ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel nicht erfolgen kann. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 7. Juli 1915. (E. S.) Wilhelm.
von Bethmann Hollweg. Delbrück. von Tirpitz. Beseler. von Breitenbach. Sydow. von Trott zu Solz reiherr von Schorlemer. Lentze. von Loebell. von Jagow. Helfferich.
„Der Königliche Hof legt heute für Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Erzherzogin Maria, Witwe Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Erzherzogs Rainer von Oesterreich, die Trauer auf eine Woche — bis einschließlich den 24. Juli d. J. — an. Berlin, den 18. Juli 1915. Der Oberzeremonienmeister. Freiherr von Reischach.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Auf Grund der Verordnung über die zwangsweise Verwaltung russischer Unternehmungen vom 4. März 1915 (*GBl. S. 133) ist für das in Deutschland befindliche Vermögen des Kaufmanns Nochum Heller, z, Zt. in Moskau, insbesondere für das in Berlin unter seinem Namen betriebene Handelsgeschäft (Verwalter: Bankier Ernst Wallach in Berlin, Taubenstraße 16/18) die zwangsweise Verwaltung angeordnet worden.
Berlin, den 17. Juli 1915. „
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.
Ministerium des Innern.
324 — dreihundertachtzehn und dreihundertvierundzwanzig — aus den Höchster Farbwerken und 136, 149 und 157 — ein⸗ hundertsechsunddreißig, einhundertneunundvierzig und einhundert⸗ siebenundfünfzig — aus den Behringwerken in Marburg sind wegen Mangels an Keimfreiheit zur Einziehung bestimmt.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 33 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11 440 das Gesetz, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Fürsorgeerziehung Minderjähriger vom 2. Jult 1900, vom 7. Juli 1915, unter 8 „Nr. 11 441 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei dem Bau von zwei Doppelfreileitungen zur Zuleitung elektrischen Starkstroms von dem Kraftwerke bei Golpa zu der Kalkstick⸗ stofffabrik bei Piesteritz a. d. Elbe, vom 9. Juli 1915, unter
Nr. 11 442 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei dem Unternehmen zur Verlängerung der Döberitzer Heerstraße bei Staaken über Bahnhof Dallgow bis zur Provinzialchaussee bei Dyrotz, vom 13. Juli 1915, unter b 8
Nr. 11 443 eine Bekanntmachung, betreffend die Ge⸗ nehmigung der Verordnung vom 27. März 1915 über . rung der Enteignungsnotverordnung vom 11. September 8 durch die beiden Häuser des Landtags, vom 15. Juli 1915, und unter 8 h⸗
Nr. 11 444 eine Bekanntmachung, betreffend die 988 4 migung der Notverordnung vom 26. März 1915 wegen Ver
die Tetanus⸗Sera mit den Kontrollnummern 318 und
. habe eine
8— Kex sie ungerecht sei
längerung der Verordnung vom 7. November 1914 über die
Bildung von Genossenschaften zur Bodenverbesserung von Moor⸗,
Heide⸗ und ähnlichen Länderenen, durch die beiden Häuser des
Landtags, vom 16. Juli 1915. ö“ Berlin W. 9, den 20. Juli 1915.
Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer.
Nichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 21. Juli 1915.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Perkehr und für Zoll⸗ und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr, für Zoll⸗ und Steuer⸗
wesen und für Justizwesen, der Ausschuß für Justizwesen sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Nachdem kürzlich der zweite deutsch⸗englische Schwer⸗ verwundetenaustausch durch Holland hindurch unter entgegenkommendster Mitwirkung der niederländischen Re⸗ gierung und des niederländischen Roten Kreuzes in durchaus befriedigender Weise stattgefunden hat, ist diesen beiden Stellen, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, von dem Kaiserlichen Gesandten im Haag der wärmste Dank der deutschen Regierung übermittelt worden.
Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst n Kessel bestimmt, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, auf Grund der §§ 4 und 9, Ziffer b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 für das Gebiet der Stadt Berlin und die Provinz Brandenburg folgendes: Die Herstellung von Schmuckgegenständen aus kupfernen Führungsbändern von Artilleriegeschossen sowie die Aufforderung zur Einsendung solcher Führungs⸗ bänder wird verboten. Wer das Verbot übertritt oder zu solcher Uebertretung auffordert oder anreizt, wird, wenn die bestebhenden Gesetze keine höhere Freiheitsstrafe bestimmen, mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Diese Anordnung tritt sofort mit ihrer Ver⸗ kündigung in Kraft.
In der Fünften Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigungsurkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Minden . veröffentlicht. “
†
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 598 und 599 der Deutschen Verlust⸗ sisten bei; sie enthalten die 280. Verlustliste der preußischen Armee und die 222. Verlustliste der württembergischen Armee.
Großbritannien und Irlan
Im Unterhause verlangte gestern der Premierminister Asquith einen Kriegskredit von 150 Millionen Pfund Sterling, wodurch die Gesamtsumme der Kriegskredite für das Finanzjahr auf 650 Millionen und für die Zeit seit Beginn des Krieges auf 1012 Millionen steigt. Die Ausgaben für die ersten siebzehn Tage des Juli haben 54 Millionen und die Nettokriegsausgaben in der Zeit vom 1. April bis 17. Juli einschließlich der Anleihen an Verbündete 277 Millionen Pfund Sterling betragen.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ führte Asquith in seiner Begründung der Vorlage aus, daß die Kriegsausgaben eine steigende Tendenz zeigten. Die Anleihen an die Verbündeten köͤnnten steigen, wenn Staaten sich der Sache der Verbündeten anschlössen, die an den früheren Abschnitten des Krleges nicht teilgenommen hätten. Asquith erwähnte auch, daß der Wortlaut der Klausel, die von den Anleihen handele, abgeändert worden sei. Die Regierung verlange jetzt, daß das Geld als Vorschuß in Form von Anleihen und Bewilligungen für Zwecke, die mit dem Kriege im Zusammenhange ständen, aus⸗ gegeben werden dürfe. Bei dem letzten Kriegskredit habe der Schatz⸗ kanzler richtig erklärt, daß keine Vorschüsse gegeben worden seien, außer an Staaten, die als britische Dominien und als verbündete Mächte bezeichnet werden könnten. „Wir haben“, so schloß Asquith, diesmal absichtlich keine Grenzen gezogen. Das Haus wird sicherlich nicht verlangen, daß ich Einzelheiten angeben soll. Es ist wünschens⸗ wert unter den gegenwärtigen Umständen, daß wir bezüglich der sünder, denen pielleicht Vorschüsse gewährt werden, eine größere Frei⸗ heit haben.“
Hierauf richtete der Abgeordnete Nield (Unionist) eine Frage an die Regierung betreffs der Vereinigung für demokratische Kontrolle, die eine Propaganda gegen die Rekrutierung und für die Beendigung des Krieges unter 5 die Feinde günstigen Bedingungen treibe, ebenso betreffs der unabhängigen Arbeiterpartei, die zweihundert Ver⸗ sammlungen wöchentlich in gleicher Absicht halte und eine um⸗ fangreiche Literatur verbreitet habe, worin die frühere und gegenwärtige Regierung angegriffen und die Tatsachen über den nesseeis des Krieges entstellt würden. Nield fragte weiter, ob die Regierung wirksame Schritte tun würde, um die Propa⸗ ganda zu verhindern und die beteiligten Personen in den An⸗ egesustand zu versetzen, ferner, ob diese Körperschaften von
Deutschland finanziert würden. für demokratische Kontrolle
Ponsonby sagte, der Verein fi wiederholt abgeleugnet und
derartige Propaganda nähme keine Beiträge von den Feinden an. Der Attorney⸗General
Carson sagte, der Verein verfolge den Zweck, beim Kriegsende
einen solchen Ausgleich und solche Aenderungen in den Beziehungen
der Völker herbeizuführen, die einen dauernden Frieden anstatt einer Zeit neuen Wettrüstens bringen würden. Die Organe der Bewegung würden beobachtet. Nield fragte, ob die Polizei den Versamm⸗ ungen beiwohnen und darüber berichten könne. Carson erwiderte, wenn die Polizei von den Versammlungen erfahre, würde sie sie cher besuchen. Ponsonby sagte, der Verein sei bereit, die Liste er Geldgeber von der Regierung prüfen zu lassen und die Pollzei zu en Versammlungen zuzulassen. Der Abg. Douthwaite (liberal) maägte, ob die ehe sie Schritte gegen den Verein unter⸗ ühme, den Minister Henderson um Rat fragen wolle, der aus dem frein ausgetreten sei, um in das Kabinett einzutreten. Carson ver⸗ neinte dies. Bei der
entagte 88 folgenden Debatte über die Kohlenbill be⸗
Abg. Walton (liberal), die Bill zu verwerfen, und die Kohlenindustrie anders behandele, dürtiend andere Industrien große Kriegsgewinne machen
Der Minister Runciman verteidigte die Bill aus praktischen Gründen, da sonst die Kohlenpreise gewaltig steigen würden. Der Schatzkanzler würde die Flage der Besteuerung der Kriegsgewinne nicht übersehen. Der Abg. Markham kritisierteldie Regierung und sagte, wenn sie sofort angekündigt hätte, daß sie die Kriegegewinne gründlich besteuern würde, dann wäre der Streik in Süd⸗Wales ver⸗ mieden worden. Markham sowie andere Redner betonten, daß — die Gewinne des Zwischenhandels herangezogen werden müßten.
Die Bill wurde in zweiter Lesung angenommen. Bei der Beratung einer Bill, daß die Jagdzeit für Moorhühner am 5. August statt am 12. August beginnen solle, erhob Dalziel dagegen Widerspruch, daß das Haus in einer großen nationalen Krisis sich mit solchen Lappalien abgeben müsse, während die Regierung einen Sitzungstag für die Erörterung vitaler Fragen verweigere. Auf den Antrag Markhams wurde die Vertagung der Debatte beschlossen.
— In dem Bericht über den Untergang der „Lusitania“ sagte Lord Mersey, wie „W. T. B.“ in Er⸗ gänzung seiner gestrigen Meldung noch mitteilt, die Aussage des französischen Zeugen, daß die Explosion in einem Teile der Ladung erfolgt sei, sei unglaubwürdig. Der Kapitän sei über die Mittel, die die Admiralität für die geeignetsten hielt, um der Gefahr zu entgehen, völlig unterrichtet gewesen. Er sei der Anweisung in gewissen Punkten nicht gefolgt. Ihn treffe jedoch kein Tadel, da die Anweisung ihn nicht des Rechtes berauben sollte, nach eigenen Entschlüssen zu handeln. Die „Lusitania“ habe, als sie angegriffen wurde, keine Flagge geführt. 8 — Gestern ist eine neue Reichsversicherungs⸗ ordnung gegen den durch feindliche Flugzeuge ver⸗ ursachten Schaden in Kraft getreten. Der Regierungs⸗ tarif beträgt zwei Schilling für 100 Pfd. Sterl. und für
das Jahr.
— Die neueste Verlustliste führt die Namen von 38 Offizieren und 1141 Mann auf. Die „Times“ machen darauf aufmerksam, daß die englischen Verluste an den Dardanellen mit 42 434 Mann schon größer seien, als die
Verluste des ganzen Burenkrieges, die 38 156 Mann betragen
hätten. 1 Frankreich. 3
Die französische Regierung hat dem „Temps“ geordnet, daß alle Wehrpflichtigen, die sich bislang da⸗ durch der Wehrpflicht entzogen haben, daß sie sich nicht in die Stammrollen haben eintragen lassen, zwangsweise den Militärbehörden vorgeführt und im Falle der Diensttauglichkeit unverzüglich ausgebildet werden sollen.
Der Minister des Innern hat in der Kammer einen Gesetzentwurf eingebracht über die Einschränkung des Alkoholverkaufs und des Alkoholgenusses während der Kriegsdauer. Danach sollen die Präfekten befugt sein, den Alkoholverkauf und den Alkoholgenuß in allen Werkstätten ein⸗ zuschränken und zu verbieten, die für die Landesverteidigung
arbeiten. 8 Rußland.
Der Ministerrat hat dem Blatte „Rjetsch“ zufolge be⸗ schlossen, noch im Laufe des Jahres 1915 die im Jahre 1896 geborenen Wehrpflichtigen, die nach den geltenden Be⸗ stimmungen erst im Jahre 1917 zu dienen haben, einzuziehen.
In ganz Polen ist der ungediente Landsturm, die
sogenannten Ratniki erster Klasse, eingezogen worden.
Italien.
Gestern ist der Munitionsausschuß unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Salandra zusammengetreten. Der General Porro vertrat die Oberste Heeresleitung. Der Aus⸗ schuß faßte einige grundsätzliche Beschlüsse über die Sicherung der Versorgung des Heeres mit Munition auch für eine lange Kriegsdauer und über die Organisierung der Hilfsindustrien für die militärischen Institute und Anlagen.
Türkei.
Der Fürst zu Hohenlohe⸗Langenburg, der während der Abwesenheit des auf Erholungsurlaub befindlichen deutschen Botschafters Freiherrn von Wangenheim als dessen Stell⸗ vertreter unter der Eigenschaft eines Botschafters mit besonderer Mission fungieren wird, ist vorgestern nacht mit dem neu⸗ ernannten Militärattachée Obersten von Lossow in Konstanti⸗ nopel eingetroffen. Zur Begrüßung des Fürsten, auf dessen Wunsch ein offizieller Empfang unterblieben war, hatten sich auf dem Bahnhofe der Botschaftsrat Freiherr von Neurath
mit den Herren der deutschen Botschaft sowie die Abgesandten
des Sul nd der türkischen Regierung eingefunden.
1 Griechenland. Blättermeldungen zufolge ist die Wiedereröffnung des Parlamentes auf den 16. August festgesetzt worden.
Albanien.
„Wie die „Tribuna“ meldet, haben sich mehrere Ma⸗ lissorenstämme gegen die montenegrinischen Besatzungen in Skutari und San Giovanni di Medua empört. 82 ist bereits suf mahgeren kleinen “ ge⸗ ommen. Die Aufständischen werden von dem Malissoren⸗ führer Beiran Zurri befehlitt. 1
Amerika.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben eine Note an Großbritannien gesandt, in der sie nach einer Meldung der „Times“ darauf bestehen, daß die Rechte der amerikanischen Bürger gemäß dem Völkerrechte anerkannt werden müssen und durch britische Kabinettsorders und ähnliche Verfügungen nicht angetastet werden dürfen. Die Vereinigten Staaten weigern sich, die Urteile der Prisengerichte, soweit sie mit dem Völkerrecht im Wider⸗ spruche stehen, anzuerkennen. In dem Kommentar zu der Note, den der Staatssekretär Lansing den Vertretern der Presse gab, äußerte er, die Note sei nicht zu verwechseln mit einer zweiten, die nächstens abgesandt werden solle und in der gegen die englische Blockade der skandinavischen Küsten Einspruch erhoben werde. Die letztere werde den Nachdruck darauf legen, daß die Blockade ungesetzlich sei, weil sie den Handel der Vereinigten Staaten mit Norwegen, Schweden, Dänemark und den Nieder⸗ landen unterbinde, dagegen die baltische Küste für den deutschen Handel mit Schweden und Norwegen offen lasse. Aus dem Umstand, daß England keine Kriegsschiffe nach der Ostsee ge⸗ schickt habe, um den deutschen Handel zu verhindern, ziehe die
Regierung der Vereinigten Staagten den Schluß, daß ein aus⸗
gedehnter Handelsverkehr zwischen Schweden, Norwegen und Deutschland bestehe, von dem die Vereinigten Staaten zu Un⸗ recht ausgeschlossen seien. 4 — Nach einem Havastelegramm meldet der Washingtoner Korrespondent der „Associated Preß“, daß die Antwortnote des Präsidenten Wilson an Deuts abend nach Berlin abgehen werde,
8
Afrika.
Nach einer Meldung des „Temps“ wird aus Khartum berichtet, daß der König des Miriberges Ali und sein Bruder, die zu Anfang des Jahres 1915 sich erhoben hatten, gefangen worden seien. Die ganze Gegend sei wieder beruhigt. Die Expedition, die gegen die Aufständischen gesandt worden war, habe aus drei Schwadronen Dromedarreitern, drei Kom⸗ pagnien Infanterie, einer Schwadron Kavallerie und einer Maximbatterie unter dem Befehle des Obersten Hatilton Bey bestanden. Der erste Zusammenstoß habe am 13. April bei Taba stattgefunden und am 21. April habe die Belagerung des Miriberges begonnen. Nach dreitägigen Kämpfen hätten die Aufständigen sich zurückziehen müssen und nach langer Ver⸗ folgung sei endlich König Ali und sein Bruder gefangen genommen worden. Im Gebiete des Aufstandes sei eine Kompagnie zurückgelassen, die für die Aufrechterhaltung der
1“
Ordnung zu sorgen habe.
Kriegsnachrichten.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Aus dem Großen Hauptquartier wird dem öö über die letzten Kämpfe um den Priesterwald geschrieben In den französischen Tagesblättern vom 30. Mai erschien ein amtlicher Bericht über „Die Froberung des Priesterwaldes“. Darin waren die schweren Kämpfe geschildert, die die Franzosen in diesem Walde zu bestehen hatten und die für sie „nach sieben Monaten un⸗ ablässigen Ringens endlich zum Ziele führten“. Dieser Priesterwald war in den ersten Julttagen der Schauplatz erneuter schwerer Kämpfe eines durchschlagenden deutsches Erfolges. 8 Vom Kamm der Höbhe, die steil aus dem Moseltal aufsteigt und dieses nur um etwa 200 m überböht, erstreckt sich nordwestlich Pont⸗ à⸗Mousson ein ausgedehntes Waldgebiet. Dessen gegen Pont⸗à⸗ Mousson abfallender Teil bis an die Straße Fey en Have — Norroy heißt auf den deutschen Karten ““ während auf den französischen nur der südliche Waldteil diesen Namen führt, der nörd⸗ liche aber Bois Communaux genannt ist. Hierin mag eine Er⸗ klärung dafür liegen, daß die Franzosen sich fur unbestrittene Herren des „Priesterwaldes“ hielten. Am Südrand des Waldes, au der Straße Pont⸗à⸗Mousson — Montauville — Limey liegt der Exerzierplatz, im Walde der Schießplatz der Garnison Pont⸗à⸗Mousson. Die Mannschaften der französischen Regimenter, die uns hier gegenüber stehen, stammen aus den Ortschaften der Umgebung, und manch ge⸗ fangener Franzose konnte in Begleitung von deutschen Landsturm⸗ männern frühber als er gedacht und gehofft hatte seine Angehörigen in seinem Heimatsort begrüßen.
Der Feeh.weh ist der echte Loihringische Wald. Nur wenige und schlechte Wege durchziehen ihn. Dichtes Unterholz erschwert jegliche Bewegung außerhalb der Wege. Die mangelnde Forstkultur haben unsere und die französischen Granaten nachgeholt. Sie haben dem Walde Licht und Luft geschaffen. Freilich sind sie dabet soweit gegangen, die alten Baumriesen teils mit samt den Wurzeln heraus⸗ zureißen, teils inmitten der Stämme zu knicken. Tief eingerissene Schluchten zerklüften den Wald und behindern seine Wegsamkeit. Die höchste Erhebung hat das Waldgelände in einem Höhenkamm, der vom Eintritt der Straße Fey en Haye — Norroy in den Wald nach Osten zieht. Auf dem höchsten Punkt steht das Crolx des Carmes. Auf diesem Höhenrücken liegen die deutschen Stellungen.
In schweren, hin, und herwogenden, monatelangen Angriffen war es den Franzosen dank ihrer Uebermacht Anfang Junt gelungen, auf dem westlichen Teil des Höhenrückens Fuß zu fassen. Sie wieder hinunter zu werfen, war das Ziel unseres Angriffs am 4. Juli. Es war kein leichtes Stück Arbeit, das uns dort bevorstand. Die Fran⸗ zosen hatten 6 und 7 Stellungen hintereinander in einer Gesamttiefe von 4 — 500 m ausgebaut. Uaser Angriff wurde eingeleitet durch einen Vorstoß aus dem an der Mosel liegenden Abschnitt. In einer Breite von etwa 250 m gelang es hier, in die feindliche Stellung einzudringen und 5 französische Blockhäuser mit samt ihrer Besatzung in die Lust zu sprengen. Wir zerstörten die eingebauten Kampfmittel und gingen daun, wie vorgesehen, wieder in die alte Kampfstellung zurück, unge⸗ stört vom Feinde. 8
Nachmittags begann der Hauptangriff. Die durch unser Artillerie⸗ feuer erschütterte französische Infanterie konnte dem Ansturm nicht standhalten. Stellung auf Stellung fiel. Am Abend waren alle französischen Stellungen in einer Breite von 1500 m genommen. 12 Offiztere, über 1000 unverwundete Gefangene, 3 Geschütze 7 Minen⸗ werfer, 7 Maschinengewehre, 1 Piontervark mit reichlichem Gerät waren unsere willkommene Beute. Was die Franzosen in monate⸗ langem Ringen erworben, hat unsere stürmende Infanterie, unterstützt durch die vortreffliche Artillerie, ihnen in wenigen Stunden wieder entrissen. Wo man hobelt, fallen Spähne. Ohne Verlust ist solch ein Erfolg nicht zu erreichen. Unsere Gesamtverluste emschließlich der nur vorübergehend ausfallenden Leichtverwundeten errelchten aber nicht einmal die Zahl allein der gefangenen Franzosen. Deren Ver⸗ luste an Toten waren außerordentliche. Nach Aussage der Gefangenen waren die Kompagnien schon vor unserem Angriff nur durch unser Artilleriefeuer auf 60 bis 70 Mann zusammengeschmolzen. In dem eingangs erwähnten amtlichen Bericht ist betont, daß die franzoösischen Soldaten den Priesterwald als „unsern Wald“ ungleich sinniger be⸗ zeichnen als die Deutschen, die ihn „Todeswald“ oder „Wald der Witwen“ nennen. Die Phantasie des Berichterstatters in Ehren. Uns ist indessen von einer derartig geschmackvollen Benamsung nichts bekannt. Am 4. Juli ist aber der Priesterwald den Franzosen zum „Todeswald“ geworden. —
Selbsterständlich mußten wir damit rechnen, daß der Feind uns den Gewinn bald streitig machen würde. Schon in der Nacht zum 5. Juli setzte er zu dem erwarteten Gegenangriff an. Wir konnten diesen, wie auch die späteren, abweisen. Unter den Gefangenen be⸗ finden sich auch farbige Franzosen. Söhne der Insel Réunion sind es, die zum Kampfe für Zivilisation und Kultur herangeholt sind. Nicht nur in ihrer Uniform sind sie französische Soldaten geworden, sondern auch in ihrer Gesinnung. Denn gleich diesen sagten sie bei ihrer Vernehmung aus, daß sie den französischen Zeitungen keinen Glauben mehr schenken, daß sie, des Krieges müde, den Frieden wollen, sei er zugunsten Frankreichs oder nicht. Anscheinend ist diese Stimmung auch in der Bevölkerung nicht selten. In Pont⸗à⸗Mousson sollen Frauen das Automobil des Präsidenten der Republik mit Steinen beworfen haben unter dem Rufe, sie wollten den Frieden, sie wollten ihre Söhne zurückhaben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 20. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Zwischen der Weichsel und dem Bug sind gestern die ver⸗ bündeten Armeen in der Verfolgung des weichenden Gegners über das Schlachtfeld der letzten Tage hinausgerückt. Bei den am Erfolg hervorragend beteiligten Truppen des Feld⸗ marschalleutnants Arz wuchs die Zahl der eingebrachten Ge⸗