1915 / 206 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Sep 1915 18:00:01 GMT) scan diff

A —.“ . vE

Straßburg, den 25. August 1915. 11“

8 Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

rat zu ernennen.

85

bei le

nennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Gemeinde Nodt.

60,24 ha Pachtland des Marquis de Pange Anna Maria Moritz in Paris (Verwalter: Rechtsanwalt Justizrat Dr. Grégoire in Metz).

Abteilung des Innern. 3 J. V.: Cronau.

den Geheimen Oberbaurat in Berlin zum ordentlichen Mitgliede der Akademie des Bauwesens zu

den Regierungsrat Laeuen in Berlin zum Oberregierungs⸗

1u“ 2

dem technischen Eisenbahnobersekretär Ludwig in Brom⸗ berg, den Eisenbahnrechnungsrevisoren Roße in Hannover, Rohde in Breslau, Stahl in Offenbach (Main) und Strom⸗ berg in Elberfeld, den Eisenbahnobersekretären Spengler Wund Thiemann in Magdeburg, Kopp in Danzig, Faust in Limburg (Lahn), Longardt in Berlin, Hasenkamp und Draeger in Essen Fer Fesn. Zehle in veanesm (Main), Lengemann, chiermann und Götz in Cassel, Beck in Neisse, Döpke in Altona, Göbel in Betzdorf, Reipert in Elberfeld, Herbst in Hannover, Kallweit in Erfurt, Schneider in Trier, Klimek und Pullem in Cöln, den Eisenbahnbetriebs⸗ ingenieuren Theilen in Stendal, Schuster in Erfurt, Kuppe in Paderborn und Bliemel in ee. dem technischen Eisenbahnbetriebskontrolluur Texter in eslau, dem Eisenbahnoberbaukontrolleur Denecke in Mainz, dem Eisenbahnbetriebsmaschinenkontrolleur Hildebrand in Cassel, den Eisenbahnbetriebskontrollearen Schiemer in Frankfurt (Main) und Neumann in Münster (Westf.), den Eisenbahn⸗ verkehrskontrolleuren Diebener in Göttingen und Heinrich Schulze in Berlin, den Oberbahnhofsvorstehern Brokuf in Stargard (Pomm.), Jackowski in Berlin, Riebeling in Dinslaken, Göthert in Küstrin⸗Neustadt, Kiesel in Dortmund, Koglin in Stolp (Pomm.), Dethier in Karthaus, Schlaeger in enxe- und Escher in Gerolstein, den Eisenbahnobergütervorstehern Maeder in Hagen (Westf., Mautsch in Gronau (Westf.), Terpitz in Königsberg (Pr.), Eggert in Danzig, Zopp in Bromberg, Kamp in Elberfeld, Gruhn in Kal Nord, Kühn in Altenessen und Meyer in Völklingen, den Ober⸗ bahnmeistern Mohrenstecher in Dortmund und Mengler in Magdeburg sowie dem Eisenbahnwerkstättenvorsteher Weth in Aachen den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Eisenbahnobersekretären Taruttis in Breslau und Voigt in Erfurt, dem Oberbahnhofsvorsteher Hoffmann in Liegnitz, dem Eisenbahnobergütervorsteher Kenn in Hattingen und dem Oberbahnmeister Riede in Vohwinkel bei dem Ueber⸗ tritt in den Ruhestand den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen. 8

11““

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

gZwischen der Königlich preußischen und der Herzoglich braunschweigischen Unterrichtsverwaltung ist nachstehende Ver⸗ einbarung abgeschlossen worden:

Die Versetzungs⸗ und Schlußzeugnisse derjenigen öffentlichen Mittelschulen, die auf Grund der im König⸗ reich Preußen bestehenden Bestimmungen vom 3. Februar 1910 und der im Herzogtum Braunschweig bestehenden Bestimmungen vom 24. Juni 1915 in ihrem Heimatlande als „voll⸗ ausgestaltete Mittelschulen“ anerkannt sind, haben in dem anderen Staate dieselbe Geltung wie die entsprechenden Zeug⸗ nisse der dort als „vollausgestaltete“ anerkannten Mittelschulen.

Als vollausgestaltete, öffentliche Mittelschulen sind im Herzogtum Braunschweig anerkannt

die städtische Knabenmittelschule in Braunschweig und die städtische Mädchenmittelschule daselbst; zterer fallen auch die zu Ostern 1915 erteilten Versetzun

Finanzministerium.

eines Oberregierungsrats bei der Oberzolldirektion in Breslau verliehen worden.

Dem Oberzollinspektor, II- Hoßfeld in Eydtkuhnen ist die Stelle eines Mitglieds bei der Oberzoll⸗ direktion in Cassel, dem Oberzollinspektor, Regierungsassessor Nausch in Strasburg in Westpr. die Stelle eines Mitgliedes bei der Oberzolldirektion in Cöln, dem Regierungsassessor Wißmann in Lublinitz die Stelle eines Mitgliedes bei der Oberzolldirektion in Breslau, dem Oberzollinspektor, Regie⸗ rungsassessor Dr. Hildebrand in Leer die Stelle eines Mtt⸗ gliedes bei der Oberzolldirektion in Cöln, dem Regierungs⸗ assessor Dr. Mertens in Münster i. W. die Stelle eines Vorstandes bei dem Stempel⸗ und Erbschaftssteueramt in Münster i. W. und dem Regierungsassessor Jacobs in

Hden Zweck verfolgt, einen Ueberblick über die vorhandenen Be⸗

ind Schlußzeugnisse unter diese Vereinbar 8 Berlin, den 25. August 1915. 8 Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenh J. V.: von Chappuis.

Dem Oberregierungsrat Laeuen in Berlin ist die Stelle

Dem Regierungsassessor von Wysocki in Münster i. W. ist die Stelle eines Vorstands bei dem Stempel⸗ und Erb⸗

schaftssteueramte daselbst verliehen worden.

Der Katasterlandmesser Ernst Krueger ist zum Regie⸗ rungslandmesser in Stettin ernannt worden. t

Köni glich e Generallotteriedirektion. Bekanntmachung.

Die Erneuerungslose sowie die Freilose zur 3. Klasse der 6. Preußisch⸗Süddeutschen (232. Königlich Preußischen) Klassenlotterie sind nach den §8§ 5, 6 und 13 des Lotterieplans unter Vorlegung der entsprechenden Lose aus der 2. Klasse bis zum 6. September d. J., Abends 6 Uhr, bei

Verlust des Anrechts einzulösen. Die Ziehung der 3. Klasse dieser Lotterie wird am

10. September d. J., Morgens 81 ½ Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen. ¹“ Berlin, den 30. August 1915.

FFniglich Preußische Generallotteriedirektion. Strauß. Gramms.

8 8 v I“

Das Programm der Dechnischen Hochschule in Berlin für 1. Oktober 1915/16 ist erschienen und vom Sekretariat für 50 ₰, ausschließlich Porto für Uebersendung, zu beziehen. 3 Immatrikulationen finden in der Zeit vom 1.—24. tober 1915 und vom 1.—20. April 1916 statt. „.

Charlottenburg, den 31. August 1915.

Der Rektor der Königlichen Technischen Ho rlin. G. de Thierry. 3

v 1qmpp“*“*“ Preußen. Berlin, 1. September 1915.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute eine Sitzung.

Der siamesische Gesandte Prinz Traidos Prabandh 5 Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der egationssekretäur Phrah Bhinich Virajkich die Geschäfte der Gesandtschaft.

Dem Oberbefehlshaber der Bugarmee, General von Linsingen ist von Seiner Majestät dem Kaiser und König nach der Einnahme von Brest⸗Litowsk durch diese Armee, wie die „Schlesische Zeitung“ meldet, folgende Aller⸗ höchste Order zugegangen:

Mit Dank für die hocherfreuliche Meldung von der Einnahme

Brest⸗Litowsks ersuche Ich Sie, den braven Truppen der Bugarmee für ihre hingebende Tapferkeit und Ausdauer Meine höchste An⸗

erkennung und Meinen Königlichen Dank auszusprechen. Wilhelm R.

Diese Order hat der General von Linsingen mit folgendem Zusatze seiner Armee bekannt gegeben:

Ich bringe diesen Ausdruck der Allerhöchsten Anerkennung zur Kenntnis der Armee in dem Vertrauen, daß die gewaltigen Marsch⸗ und Gefechtsleistungen aller Truppenteile der Bugarmee, welche in Verbindung mit den nördlich vordringenden Armeen den Feind zur Aufgabe der Festung gezwungen hat, zur völligen Vernichtung

des Gegners beitragen werden. . gez. von Linsingen.

Das Oberkommando in den Marken teilt durch „W. T. B.“ mit, daß für österreichisch⸗ungarische Staatsangehörige der Zeitpunkt zur Beschaffung eines Passes bezw. Paß⸗ ersatzes bis zum 1. Oktober d. J. hinausgeschoben worden ist.

Bezüglich der gestern veröffentlichten Bekanntmachung über die Bestanderhebung von Schlafdecken und Pferde⸗ decken (Woilachs) wird durch „W. T. B.“ noch besonders darauf hingewiesen, daß die Bestandserhebung zunächst nur

stände zu gewinnen. Ein Ankauf der Bestände seitens der

Heeresverwaltung ist vorerst nicht in Aussicht genommen. Der Wortlaut der Bekanntmachung ist auf den amtlichen

Meldescheinen abgedruckt. v 1XX“

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 663 und 664 der Deutschen Verlust⸗ listen bei⸗ Sie enthalten die 316. Verlustliste der preußischen Armee, die 188. Verlustliste der sächsischen Armee sowie die

288. nchng rmne..

II“

Der bayerische Landtag ist auf Mittwoch, den

29. September einberufen worden.

8 Großbritannien und Irland. In einem Bericht des Ministeriums des Aeußern, worin eine Uebersicht über die Urteile des Prisengerichts in Hamburg über die niederländischen Dampfer „Marie“ und „Batavier V“ gegeben wird, wird gesagt, die Wirkung dieser Urteile scheine die zu sein, daß in der Praxis der Unterschied zwischen absoluter und bedingter Bannware aufhöre. Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hat England an Frankreich für die Munitionserzeugung zwei Millionen Tonnen Kohlen geliefert. Ein Teil davon ist

zur bee 8 8 Rußland. 81 In der Interpellationskommission der Duma erklärte gestern der Kadett Alexandrow im inblick auf die Vertreibung der Juden, wie die „Rjetsch“ berichtet, da sich als Grund für den militärischen Mißerfolg die Nach⸗ lässigkeit der Bureaukratie ergeben habe, sei es Wahnsinn, sechs Millionen guter jüdischer Bürger als allein Schuldige hinzu⸗ stellen. Mit Stimmenmehrheit wurde die Einkerkerung von russischen Juden als Geiseln als ungesetzliche und unmenschliche Handlungsweise der Regierung verurteilt. Die Bauern⸗ gruppe Trudowici brachte eine Anfrage an die Regierung ein, weshalb einige Tausend junger Leute, Pfadfinder und sogar Kinder von zwölf Jahren ihren polnischen Eltern weg⸗ genommen und nach verschiedenen Gefängnissen im inneren Rußland gebracht worden seien, auf welchen esetzlichen Gründen dieses barbarische und unmenschliche Ver⸗ fahren beruhe, und wie lange diese unglücklichen Kinder in den Gefängnissen schmachten sollten.

Der britische

„Reutersche Bureau“ meldet, dem Staatsdepartement mit⸗ geteilt, daß Großbritannien die Durchfuhr ge⸗ wisser Güter, die für Amerika in Oesterreich⸗Ungarn und Deutschland bestellt worden sind, durch das Blockade⸗ gebiet zugestehen werde. Der Botschafter stellte ferner gewisse Berichte in Abrede, die mit der Absicht in Um⸗ lauf gesetzt worden seien, bei verantwortlichen Stellen Miß⸗ stimmung zu erzeugen. Er lenkte dabei die Aufmerksamkeit auf die Bekanntgabe der britischen Regierung vom 14. April, worin das Angebot gemacht wird, zwei Schiffsladungen Farb⸗ stoffe durchzulassen, die durch Baumwollieferungen an Deutsch⸗ land bezahlt worden sind, vorausgesetzt, daß sie über Rotterdam unter neutraler Flagge verfrachtet und an den Staatssekretär des Handelsamts zur Verteilung an die Tertilindustriellen adressiert werden. In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß das Angebot, das von Deutschland zurückgewiesen worden sei, noch immer gelte. I11““

Afrika.

Gutunterrichtete Kreise in Kapstadt fürchten, wie der „Daily Telegraph“ meldet, daß Botha bei den Neuwahlen keine Erfolge erringen werde. Die Nationalisten führten den Wahlfeldzug geschickt und würden vielleicht eine Anzahl länd⸗ licher Wahlkreise in allen Provinzen gewinnen. Bothas Schwäche in diesen Wahlkreisen veranlaßt ihn, seine Volks⸗ tümlichkeit in den großen Städten zu benutzen, um dort unio⸗ nistische Wahlkreise zu erobern, was ihn in Konflikt mit den Unionisten bringen kann. Diese sind zwar bereit, alle gegen⸗ wärtigen Mitglieder der südafrikanischen Partei zu unterstützen und Botha für die Dauer des Krieges Hilfe zu leisten, wollen aber nicht, wie Botha wünscht, ihre eigene Organisation auf⸗ und Botha uneingeschränkte Vollmacht für fünf Jahre erteilen.

Kriegsnachrichtea. Wien, 31. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet Russischer Kriegsschauplatz.

Der nördlich und nordöstlich von Luck angetroffene Gegner;: wurde gestern unter heftigen Kämpfen nach Süden urückgeworfen. Er ließ 12 Offiziere, über 1500 Mann, 8 Maschinengewehre, 5 Lokomotiven, 2 Eisenbahnzüge und viel Kriegsmaterial in unserer Hand. Auch bei Swiniuchy, Grorochow, Raziechow und Turze zwangen unsere Truppen die Russen, den Rückzug fortzusetzen. Mit gewohnter Tapfer⸗ keit erstürmten im Raume südlich von Raziechow die Regi⸗ menter der Budapester Heeresdivision eine stark verschanzte Linie. An der Strypa wird um die Uebergänge gekämpft, wobei die Russen unsere Verfolgung an einzelnen Punkten durch heftige Gegenstöße aufhalten. Am Dnjestr und an der bessarabischen Grenze nichts Neues. Unsere nördlich Kobryn kämpfenden Strei oberen Muchawiec vor.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Auch gestern fanden an der Südwestfront keine Kämpfe von Belang statt. Zwei feindliche Vorstöße bei San Mar⸗ tino, dann je ein Angriff auf den Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes und auf unsere Flitscher Talstellung wurden abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes voon Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

Kopenhagen, 31. August. (W. T. B.), Der dänische Dampfer „Else“, der mit Kohle aus England in Aalborg ein⸗ getroffen ist, berichtet, daß in der Nähe der englischen Küste eine mit Grubenholz beladene norwegische Bark von einem Unterseeboot in Brand geschossen worden sei. Die Mannschaft der Bark sei von einem norwegischen Fisch⸗ dampfer aufgenommen worden.

Paris, 31. August. (W. T. B.) Der „New York Herald“ berichtet in einem Briefe aus dem belgischen Kongo, wie der norwegische Lastdampfer „Lisdale“ an der Küste von Westafrika von Engländern gekapert worden sei. Die „Lisdale“ sei seinerzeit von der deutschen Regierung gechartert worden, um das Geschwader des Admirals Grafen von Spee mit Munition und Kohlen zu versorgen. Auf hoher See habe die „Lisdale“ von der Vernichtung des Geschwaders erfahren, habe dann wochenlang im Atlantischen Ozean manöv⸗ riert und wiederholt versucht, die Ladung in Kamerun zu landen, bis sie schließlich von dem englischen Kreuzer „High⸗ flyer“ gekapert worden sei. Die Ladung sei in Sierra Leone gelandet worden. Die deutsche Besatzung sei in Gefangenschaft.

Magdeburg die Stelle eines Vorstandes bei dem Stempel⸗ und

Erbschaftssteueramt in Magdeburg verliehen worden.

in Schiffen verfrachtet worden, die von der britischen Admiralität

dagegen durch Mehrbedarf an Arbeitskrätten herbeigefübrt. Zunahme der Zahl der arbeitslosen Metallarbeiter um 60 dürfte

kräfte drangen bis Pruszany am

b

Sutistil und Volkswirtschaft.

Entwicklung des Beschäftigungsgrades und Arbeitsmarktes in Groß Berlin in der Zeit vom 14. bis 21. August 1915.

„Nach der vergleichenden Darstellung des gewerbli Dund in⸗ dustriellen Beschäftigungsgrades in Groß Verlin * 14. Auguast, die das Statistische Amt der Stadt Berlin veröffentlicht, erhöbte sich in der Zeit zwischen diesen beiden Stichtagen die Gesamtzabl der versicherungspflichtigen Mitglieder von 239 Kranken⸗ kassen Groß Berlins von 1 115 892 auf 1 121 489, d. i. um 5597 oder 00 %. Die Steigerung ist das Ergebnis einer Abnahme zuum 554 Versicherungspflichtige oder 0, % bei den Männern und eimer Zunahme um 6151 oder 1,22 % beim weiblichen Geschlecht.

Die Steigerung entfällt zum weitaus überwiegenden Teil auf Sie 28 allgemeinen Ortskrankenkassen, bei denen beide Se⸗ schlechter eine Zunahme aufweisen, das weibliche allerdings mit einem Mehr von 4794 Versicherungspflichtigen oder 1,18 % eine sehr piel größere als das männliche, für das es sich um ein Mehr von nur 297 Beschäftigten oder 0,1 % handelt. Die Berlimer allgemeine Ortskrankenkasse insbesondere zeigt ein Mehr voen 88 oder 0,6 % männlichen und 2895 oder 1,21 % weib⸗ lichen, im ganzen von 2983 oder 0,75 % Versicherungspflichtigen.

„Bei den 208 gewerblich gegliederten Kranke nkassen ergibt sich im ganzen ein Weniger von 856 oder 0,28 % Männerm, dagegen ein Mehr von 1357 oder 0,86 % Frauen, für berde Geschlecht er ein Mehr von 501 oder 02½ % Beschäftigten. Bei den einzelnen Gewerbegruppen sind die eingetretenen Veränderungen verhältniS⸗ mäßig meist nur geringfügig. Am größten ist die Zunahme bei den Waren⸗ und Kaufhäusern mit 196 Beschäftigten oder 1,10 %, beinn Baugewerbe mit 99 oder 0,80 %, bei den Gemeindebetrieben mit 200 oder 0,77 %, hier zum Teil allerdings unter dem Einfluß von vor Beginn der Ferien abgemeldeten Hilfslehrerinnen. Die Abnahme bei der Metall⸗ und Maschinenindustrie um 155 ist durch einen Ver⸗ hältnissatz von nur 0,06 % als durchaus geringfügig gekennzeichnet.

Die Zabl der bei 38 Fachverbänden der freien Gewerkschafte ermittelten Arbeitslosen sank in der Woche vom 16. Ich

M23. August von 2672 auf 2588, d. i. um 84 oder 3,14 %, allerding s

zum Teil unter dem Einfluß von äußeren Umständen, wie der Streichung von länger als drei Monate hindurch arbeitslos gebliebenen Handlungsgehilfen, bei denen sich eine Abnahme um 63. ergibt. Die 42 betragende Verminderung bei den Buchbindern ist Dte

mit einem zeitweiligen Nachlassen von Kriegsbedarf eins chlägiger Art zusammenhängen.

Nach dem Bericht des Verbandes märkischer Arbeitsnachweise zeigte bei den öffentlichen SAenna ee—. Groß Berlins imn der Woche vom 14. bis 21. August der allgemeine Verkehr in demn männlichen Abteilungen wieder eine Zunahme. Die Zahl der Ver⸗ mittlungen echöbte sich um mehr als 500, die offenen Stellen ver⸗ mehrten sich um etwa 700, und das Angebot der Stellensuchenden war um über 800 höher als in der Vorwoche. In der weiblichen Abteilungen zeigte der Verkehr einen leichten Rück- gang, der sich besonders darin bemerkbar machte, da F die Zahl der vermittelten Stellen sich um 235 ver- minderte. Beim Zentralverein für Arbeitsnachweis war das An- gebot männlicher Arbeitskräfte noch verhältnismäßig hoch; die ZabI der neueingeschriebenen Stellensuchenden hatte mit 4178 genau die-⸗ selbe Höhe wie die Zahl der offenen Stellen, sodaß also beinen

Zentralverein auf 100 offene Stellen für Männer gerade 100 Arbeit-

luchende kamen. In den Perichtswochen der letzten Monate hatte diese Verhältniszahl der Arbeitsuchenden zumeist 90 bis 95 betragen- Der Arbeitsmarkt für jugendliche ungelernte Arbeiter von 14 bis

18 Jahren war in der Berichtswoche beim Zentralverein ziemlich leb⸗ hast; die Zahl der offenen Stellen betrug 600, und 447 Vermitt- luugen wurden erreicht. seehr viele Jugendliche dem Arbeitsmarkt zugeführt;

Die günstige Lage des Arbeitsmarktes bat 1. in der Woche vom 14. bis 21. August betrug beim Zentralverein die Zahl dieser stellensuchenden jugendlichen Arbeiter 550. Für männliche Arbeits- kräfte war die allgemeine Lage in der gewohnten Weise günstig, von dem Wechsel der Lage des Arbeitsmarktes werden in dieser Zeit hauptsächlich die weiblichen Arbettskräfte betroffen. Insgesamt wurdern von den berichtenden Großberliner öffentlichen Arbeitsnachweisen 3693 (in der Vorwoche 3164) männliche und 2159 (2394) weibliche Arbeits⸗ kräfte vermittelt. Das Angebot Stellensuchender betrug in den männ- lichen Abtetlungen 4714 (3980) und in den weiblichen Abteilungern 3057 (3020). Offene Stellen waren für Männer 4652 (3838) und für Frauen 3938 (4039) gemeldet. 8 S

Die Deutschen in England und Wales im Jahre 1911.

Bei der Volkszählung im Jahre 1911 wurden in England und Wales auf Schottland und Irland erstreckte sich die Zählung nicht 33 653 männliche und 19 671 weibhliche, zusammen 53 324 Deutsche gezählt, davon in London 17 382 n ännliche und 9908 weib⸗

liche, zusammen 27 290. Mehr als 1000 Deutsche wurden außerden: gezählt in Middlesex (3762), Essex (1970), Liverpool (1326), Manchester

(1318), Kent (1243) und Surrey (1118).

„Von der Gesamtbevölkerung waren in Deutschland geboren 1399 männliche und 3988 weibliche britische Untertanen, 4530 männliche und 1912 weibliche Naturalisierte sowie 32 421 männliche und 18 742 weibliche deutsche Reichsangehörige, zusammen 62 992 in En a- land und Wales ansässige Personen, außerdem 2269 vorübergehend Anwesende (darunter 1232 männliche und 929 weibliche Deutsche).

Von den in England und Wales ansässigen Deutschen lebten, abgesehen von 430 männlichen und 422 weiblichen Kindern im Alter von unter 10 Jahren, 2468 männliche und 11 048 weibliche Personen im Ruhestand oder waren ohne Erwerbstätigkeit. Von den übrigen 30 755 männlichen und 8201 weiblichen Personen entfielen ihrem Berufe oder ihrer Erwerbstätigkeit nach auf die unterschledenen Berufs⸗ oder Gewerbegruppen:

1) Sen 17 männl. und 2 weibl., Gemeindedienst 9 n⸗

und 5 w; 2) bürgerlicher und kirchlicher Dienst sowie freie Berufsarten Kirche und Gottesdienst 146 m. und 248 w. (darunter 31 Mönche sowte 230 Nonnen und barmherzige Schwestern), Rechtspflege 34 m. und 2 w., Gesundheitepflege und Kranken⸗ dienst 109 m. und 200 w., Bildung, Erziehung und Unterricht 243 m. und 1047 w., Privatgelehrte, Schriftsteller, Journalisten 193 m. und 32 w., Zivil⸗ und Bergbauingenieure, Land-, Haus., Schiffsvermesser 63 m., Kunst, Musik, Theater 894 m. und 252 w. (darunter 509 m. und 111 w. Musiker und Sänger sowie 123 m. und 104 w. Schauspieler), Aussteller, Schau⸗

steller 58 m. und 11 w.;

Gesinde, Dienerschaft: in Hotels, Logier⸗ und Sveisehäusern 1029 m. und 298 w., für häusliche Dienste 429 m. 3190 w., Kutscher, Reitknechte, Gärtner 67 m. und 1 w.; andere Bedienstete in Klubs, Hospitälern usw.: 124 m. und 156 w., Köche (nicht Gesinde) 537 m. 88 60 w., Auf⸗ wärterinnen 136 w., Wäschereiarbeiter 21 m. und 88 w., sonstige 44 m. und 7 w.; *) Handel und Versicherung: Kaufleute (ohne nähere Bezeich⸗ nung) 318 m. und 2 w., Makler, Agenten, Sbfchascbfabich⸗ 661 m. und 14 w, Handelgreisende 457 m. und 4 w., Händler

*) Die beimn Handel mit Erzeugnissen der verschiedenen In⸗ dustrien und Gewerße erwerbstätigen Personen sind nicht bier, e b.i den einzelnen Berussgruppen gezählt. (Nach der „Stat. Korr.“)

8

HRüreNergsco,, Dre 8 esischen Landeskommission zur Fürsorge für heimkehrende sden Betrag von 25 000 Kronen. 8 8.

usw. 50 m. und 2 w., Handlunasgehilfen (Clerks) 2513 m. und 235 w., Bankiers, Bankangestellte usfw. 693 m. und 14 w., Versicherungsgewerbe 167 m. und 2 w.; Verkehrsgewerbe: Eisenbahnbetriebe 71 m., Straßenbahn⸗ und Omnibusbetriebe, Personen⸗ und Frachtfuhrwerke 138 m, ʒBinnen⸗ und Seeschiffahrt 2016 m. und 13 w. (darunter 106088 m. seemännisches und 622 m. Maschinenpersonal sowie 274 m. und 13 w. Köche, Kellner usw. auf Kauffahrteischiffen, sonstige 320 m. und 5 w.; 7) Landwirtschaft und Gärtnerei 188 m. und 16 w; 8) Fischerei 32 m.; G 9) Bergbau und Steinbrüche: Bergleute und Arbeiter Kohlen⸗, Stein, und Schteferhändler 28 m.; 10) Metallverarbeitung und Industrie der Maschinen, Werkzeuge und Apparate sowie Schiffbau 1643 m. und 21 w.;

11) Edelmetalle, Juwelen, Uhren und Instrumente: Herstellung

50 m.,

und Verarbeitung 993 m. und 24 w.; 12) Baugewerbe 458 m. und 1 w.; 5 8 * 13) Holz⸗ und Schnitzstoffe 869 m. und 27 w; 14) Steine und Erden 160 m. und 4 w.; 8— 15) Chemikalien, Oele, Fette, Seifen 453 m. und 13 16) Häute, Leder, Haare, Federn 474 m. und 37 w.:

2 . 2*

17) Papierindustrie, Buchdruck und Buchhandel 383 m. und 20 w.;

18) Textilindustrie 437 m. und 87 w.;

19) Bekleidungsgewerbe 4053 m. und 943 w. (darunter 1583 m. und 739 w. Schneider und 1916 m. und 40 w. Friseure);

20) Nahrungs⸗ und Genußmittel, Hotels, Gast⸗ und Schankwirt⸗ scha ten 8296 m. und 918 w. (darunter 1178 m. und 202 w. in Schlächtereien, 1647 m. und 26 w. in Bäckereien, 3263 m. und 21 w. Kellner); ¹

21) Gas.⸗, Wasser⸗ und Ejektrizitätswerke 98 m.: 22) Feübelkarbetter usw.

w. 11

619 m. und

8

HOHie Statistik der Vereinigten Staaten von Amerika über die Einwanderung und die Auswanderung in dem Jabre vom 1. Juli 1914 bis 30. Juni 1915 läßt die Einwirkungen des Anfang August 1914 in Europa ausgebrochenen Krieges auf diese Wanderungen erkennen. Es sind in dem Ende Juni 1915 abge⸗ laufenen Jahre insgesamt 432 244 Personen, darunter 47 000 aus Kanada, in die Vereinigten Staaten von Amerika eingewandert (gegen 1 403 081 im Vorjahre) und 384 174 aus ihnen aus⸗ Füessert (gegen 633 805 im Vorjahre). Der Ueberschuß der inwanderung über die Auswanderung betrug demnach noch nicht 50 000 gegen 769 276 im Voijahre 1913/14 und 815 303 im Jahre 1912/13. Zur Arbeiterbewegung.

Zur Ausstandsbewegung der Bergarbeiter in Süd⸗ wales (vgl. Nr. 205 d. Bl.) berichtet W. T. B.“ Der parla⸗ mentarische Korrespondent der „Times schreibt, daß die Konferenz Runcimans mit den Führern der Bergleute beinabe einen Ausgleich erreicht hätte, sodaß der Abschluß bereits all⸗ gemein berichtet „worden sei; aber spät Abends sei eine Stockung eingetreten. Für heute sei eine neue Konferenz angesetzt. Aus Cardiff meldet dasselbe Blatt: In Südwales er⸗ wartete man die Nachrichten aus London mit scheinbarer Rube, hinter der die innere Aufregung sich verbarg. Wenn den Maschinisten usw. die Kriegszulage nicht bewilligt wird, wird die Versammlung den allgemeinen Ausstand wohl einstimmig beschließen. Bisher hat der Ausstand sich wenig ausgedehnt; er umfaßt 12 000 Mann. Auch „Daily Telegraph“ meldet aus Cardiff, wenn Runciman und die Bergherren nicht nachgäben, werde ein allgemeiner Ausstand beginnen. Die Morning Post“ bezeichnet die letzte Entwicklung in der Kohlen⸗ krisis in Südwales als beunrubigend. Der Grund sei, daß die Grubenbesitzer die Zugeständnisse, die sie Nachmittags in der Ver⸗ bandlung mit Runckman gemacht, Abends wieder zurückgezogen hätten. Diese gänzlich unerwartete Entwicklung habe die Gefahr geschaffen, daß der allgemeine Ausstand eintrete.

Nach einer Meldung der „Schlesischen Volkszeitung“ spendete Bertram, in Breslau der österreichisch⸗

Knunst und Wissenschfft.

In Veldes (Krain) ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Nordpol⸗ fahrer Julius von Payer im 73. Lebensjahr gestorben. Er wurde nach seiner Auzbildung in der Militärakademte in Wiener Neustadt österreichischer Offizier, durchforschte als eifriger Bergsteiger die öster⸗ reichischen Alpen und nahm dann an der zweiten deutschen Nordpol⸗ fahrt 1869 teil, bei der es ihm gelang, im Schlitten bis zum 77. Breitengrad vorzudringen. Eine zweite, äußerst gefahrvolle, in den Jahren 1871 74 ausgeführte Nordpolfahrt führte zur Entdeckung und Durchquerung des Kaiser Franz Josephlandes (76.—83. Breite⸗ grad). In späteren Jahren wandte sich Payer der Malerei zu.

1 Land⸗ und Forstwirtschaf.

Zur Arbeiterbeschaffung für die Hackfruchternte.

Der Umstand, daß Landwirte ihre Kriegsgefangenen in der Erwartung, für die in einigen Wochen einsetzende Hackfruchternte entweder ““ oder andere Arbeitskräfte wieder zu be⸗ kommen, jetzt schon zu entlassen suchen, gibt der Landwirtschaftskammer für die Provinz Schlesien Anlaß, in Nr. 35 des laufenden Jahr⸗ ganges ihrer Zeltschrift darauf hinzuweisen, daß die nicht in der Lage sein dürfte, später wieder Kriegsgefangene und Be⸗ wachungsmannschaften rechtzeitig zu besorgen, wenn sie jetzt gezwungen ist, über die Gefangenen anderweitig zu verfügen. Wenn andere Arbeitskräfte für die Herbsternte nicht gesichert sind, wird für jeden Fall a. a. O. dringend empfohlen, die Kriegs⸗ sffen faes zu behalten. Mit der Besserung der Witterung werde die Arbeitsgelegenheit zunehmen. Es sei auch ganz besonders darauf hinzuweisen, daß der von der Heeresverwaltung für jeden Ge⸗ fangenen an den Arbeitgeber zu zahlende Verpflegungszuschuß von täglich 60 (bis 30. September) die Verpflegung der Gefangenen ganz wesentlich erleichtere. Das erforderliche Mehl für die Gefangenen ersetzten die Stellvertretenden Intendanturen des V. bezw. VI. Armee⸗ korps den Kommunalverbänden. Die nicht beschlagnahmten, auf dem Lande nur schwer käuflichen Lebensmittel für Kriegsgefangene, z. B. Graupen, Sojamehl, Dörrgemüse, Kaffee, Fett usw., könnten Arbeit⸗ geber aus den Beständen der Seee. zu Seeeeeege Preisen beziehen. Um größere Mengen auf einmal beziehen zu können, käme der Zusammenschluß mehrerer Arbeitgeber in Frage. Man behalte demnach die Gefangenen, bis die Herbstarbeiten erledigt sind.

Weiter weist die Landwirtschaftskammer darauf hin, daß die Schulferien es ermöglichen werden, auch reifere Schulkinder und freiwillige Helfer in der Hackfruchternte zu beschäftigen, und empfiehlt, damtt zu rechnen, daß galizische Wanderarbeiter in diesem Jabre besonders frühzeltig nach ihrer Heimat streben werden. Zum Teil werde schon jetzt über Vertragsbruch geklagt. Es sei den

Beim Einbringen von Wiesenheu wird fast immer sorgsam

r xv— 1 noch -22 alle Gebiete Galiziens ür die Rückkehr der üchteten freigege eien.

Russische Wanderarbeiter könne der Arbeitsnachweis der Landwirt chaftekammer zurzeit noch nachweisen. Hierbei müßten die Arbeitgeber jedoch damit rechnen, daß die russischen Wanderarbeiter ebenso wie im Vorjahre voraussichtlich auf der Arbeitsstelle würden überwintern müssen. 6

Rentengüter für Kriegsverletzte in der Lüneburger Heide *

Wie die „Hannoversche Land⸗ a2d Forstwirtschaftliche 9 1* in Nr. 38 des Jahrgangs 1915 berichtet, werden im Kreise Fallingbostel Versuche gemacht, Kriegsverletzte anzusiedeln. Bis jetzt sind in der Kolonte Cordingen zwei Stellen vergeben, und mit verschiedenen anderen Kriegsverletzten schweben Verhandlungen. Es sollen Stellen geschaffen werden, die je nach Größe der Familie zwei bis fünfzehn Moegen Land umfassen, die natürlich von den umliegenden Ortschaften dem Siedlungse⸗ unternehmen möglichst billig zur Verfügung gestellt 1“ müßten. Bei einigem guten Willen hofft der Kreis Fallingbostel bdis zu 100 Kriegsverletzte ansiedeln zu können. Die Angesiedelten hätten alsdann ein gutes Auskommen, zumal wenn ihre Familien das Land bearbeiten und die Männer, falls ihre Verletzung es zuläßt, selbst noch einem Gewerbe nachgehen würden. Bei Schwerverletzten würde auch zum Unterhalt die Invalidenrente in Verbindung mit dem Erlös aus den Ernteerträgen der Stelle ausreichen. Die Stellen, die je nach der Größe dem Verein etwa 4500 bis 11 000 kosten, werden 1n von der Kreissparkasse beliehen und zum größten Teile als Rentena.— güter ausgegeben. Bei guter Bewirtschaftung und reger Beteiligung 2 würde nicht nur das einzelne Gütchen in kurzer Zeit an Wert steigen, sondern die gesa Siedlung würde segenbringend auf die ganze Umgebung wirken. Der angesiedelte Krieger zahlt bei vier⸗ prozentiger Verzinsung und bei einem Prozent Abtrag etwa 255 für die kleinste und etwa 550 für die größte Stelle. Arbett soll durch die Kriegsfürsorgestelle, wo es nötig erscheint, vermittelt werden, sei es als Schreiber oder Aufseher bei industriellen Unternehmungen oder als Schreiber auf den Gütern der Umgegend. Vom Staate erwartet der Kreis, daß er einmal die Beschaffung billigen Geldes in unbegrenzter Höhe für die erste Hypothek ermöglicht und zweitens das Enteignungsrecht für kulturwürdige Oedlandsflächen gewährt.

Der Kartoffelbau durch die minderbemittelte Bevölkerung,

der meistens durch die Ortsbehörden entgegenkommende Unterstützung 55 hat vielfach die besten Ergebnisse aufuweisen. In Shemnitz wurden auf Veranlassung der Stadt 74 ha brachliegenden Landes bebaut; davon gehören nur 5 ha der Stadt, der Rest ist Privatbesitz und wurde der Stadt zur Verfügung gestellt. Von den Anbauflächen wird ein Ertrag von 75 000 Zentnern Kartoffeln er⸗ wartet. Diejenigen, die sich an dem Anbau beteiligten, haben für ihren Bedarf 10 bis 15 Zentner Karioffeln zur Verfügung und sind somit von den Markipreisen und Preistreibereien unabhängig. Der Rat der Stadt hat beschlossen, im nächsten Jahre die Grundstücke n

ähnlicher Weise beb u lassen. Sr eise Shes zu lassen

Zur Behandlung von Heu.

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darauf geachtet, daß es bereits im Freien genügend trocken ge⸗ worden ist, denn beim Einbringen von feuchtem Heu liegt die Gefahr vor, daß es sich auf dem Heuboden entzündet. Aber nicht überall wird mit gleicher Sorge auf die völlige Trocknung des Heus auf dem Felde vor dem Einfahren geachtet. Das Verfahren ist wohl auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nicht ganz richtig. Im Gebirge, vornehmlich in den Vogesen, besteht die Gewohnheit, das Heu einzubringen, solange es noch etwas feucht ist. Es vollzieht sich dann auf dem Heuboden in dem Futterstoffe eine gewisse Gärung, die ihn dem Vieh noch schmackhafter macht; auch Farbe und Geruch verändern sich etwas, außerdem werden die zartesten Teile des Heus dabei erhalten, die zugleich die nahrhaftesten sind und sonst bei ver⸗ längerter Bearbeitung und Trocknung auf dem Felde in Staub zer⸗ fallen und verloren gehen. Die Gebirgsbewohner messen der Gärung des Heus eine derartige Wichtigkeit bei, daß sie, falls ihnen das ein⸗ gebrachte Heu zu trocken erscheint, es noch etwas anfeuchten. Das tun sie aber nicht etwa durch Besprengung mit Wasser, und die lange von Ge⸗ schlecht zu Geschlecht vererbte Erfahrung leitet sie hierbei ganz richtig. Denn wissenschaftliche Versuche über die Wirkung solchen Anfeuchtens auf eine ganze Reihe verschtedener Heuarten haben seine Schädlichkeit erwiesen. Es wurden von jeder Art je 1000 Gramm in zwei gleiche Teile geteilt. Die eine Hälfte wurde getrocknet, gewogen, zermahlen und einer chemischen Analyse unterworfen. Die andere wurde in ähnlicher Weise getrocknet, dann aber 5 Minuten lang mit Wasser besprengt, fernerhin wieder getrocknet und nach der Zerkleinerung analvsiert. Das Heu war steis frisch geschnitten. Es zeigte sich in allen Fällen, daß es durch die kurze Besprengung mit Wasser bereits einen beträchtlichen Verlust an Eiweißyoffen, Zucker, Phosphorsäure und Kali, einen etwas geringeren Verlust an Feit, Kalk und Magnesia erlitten hatte. Die notwendige Anfeuchtung des allzu trockenen eues nehmen die Vogeseabauern also, wie gesagt, nicht durch Besprengung mit Wasser vor, sondern sie bringen noch etwas grünes Gras auf den Heuboden, um das Heu kochen zu lassen“. Selbst⸗ verständlich ist dabei große Achtsamkeit notwendig, damit das zu feuchte Heu nicht etwa sich selbst entzündet. Es wird für ratsam gehalten, das Gras nie am Tage des Mähens selbst einzufahren, sogar wenn es in glühender Sonne gelegen hat und genügend trocken erscheint; besonders nötig ist diese Vorsicht bei den frühmorgens gemähten Wiesen, weil die Gräser dann besonders wasserreich sind. Nach dem Einbringen muß das Heu, soweit es möglich ist, auf dem Heuboden gut ausgebrettet werden, sodaß täglich nur eine dünne Schicht gelegt wird. Verfügt man über zwei Heuböden, so ist empfehlens⸗ wert, alle 3 bis 4 Tage abzuwechseln. Das Heu darf nicht zusammengepreßt werden, besonders wenn es eine Schicht von mehreren Metern bilden soll, es darf auch nicht zu Bündeln angehäuft bleiben, sondern muß mit der Gabel oder mit der Hand ausgestreut werden, damit die Luft frei hindurchtreifen und das Trocknen vollenden kann. Wände und Boden des Heuschobers müssen den Zutritt der Luft möglichst erleichtern. Deshalb werden sie am besten aus Holz gefertigt. Hat man diese Maßregeln beachtet und gerät das Heu eines Schobers trotzdem in so starke Gärung, daß ein Brand zu befürchten ist, so braucht man nur einige breite Gräben durch die gärende Masse zu ziehen, um sie zum Erkalten zu bringen.

8 * 8 een 8 Eine Verwendung der Brandpilze des Getreides. Die Brandpilze gehören zu den ena Schmarotzerpilzen, die die Pflanzen, in deren Gewebe sie ihre Sporen erzeugen, zu einem vorzeitigen Absterben bringen. Aber selbst diese Schädlinge versucht man noch in irgend einer Weise nutzbar zu machen. Ein Landwirt wird wohl kaum daran denken, daß dieser gefürchteie Verderber unserer Getreidearten uüberhaupt zu irgend etwas gut sein könne. Vor einiger Zeit aber machte ein gewisser Paterson aus Midlothian in der eng⸗ lischen Wochenschrift „Nature“ darauf aufmerksam, daß sich aus dem tiefbraunen oder sepiafarbenen Samenstaube der Brandpilze eine Farbe herstellen läßt, die von Malern gut benutzt werden kann. So hat Paterson z. B. aus brandigem Hafer eine Farbe von schönem Umbratone erhalten, der zuweilen der Sepia nahe stand. Er machte Versuche bezüglich der Beständigkeit dieser Farbe gegen Licht und Witterungseinflüsse. Dazu setzte er ein Papier, das mit diesem Farbstoff als Wasserfarbe bemalt war, mehrere Monate lang dem direkten Sonnenlicht aus und die Farbt erwies sich als so widerstandsfähig, daß dieses Papier in seiner Bemalung

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