1915 / 219 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Sep 1915 18:00:01 GMT) scan diff

übrigen Getreidearten in diesen beiden Jahren Gerßte verarbeitet Regierungsbaumeister Max Leypoldt als 0 Bei⸗ worden ist. Unter Zugrundelegung des gleichen Verhältaisses ist das geordneten der Stadt Gummersbach fůr die gesetz che Gerstenkontingent sür das Betriebsjahr 1915/16 in der für den dauer von zwölf Jahren bestätigt. E““ Durchschnittsbrand erforderlichen Menge festzusetzen. G Vses zur Festsetzung der Gerstenkontingente durch Steuerbehörden werden die Brennereien er⸗ mächtigt, Gerste in nach den vorgenannten Maßstöͤben berechnetem Verhältnis zur jeweils erzeugten Alkohol⸗ menge zu Grünmalz zu verarbeiten. Die bis zur end⸗ gültigen Festsetzung des Gerstenkontingents ver⸗ arbeitete Gerstenmenge ist auf das festgesetzte Kon⸗ tingent anzurechnen.

britischen Regierung der gewesen sei, zu verhindern, daß Lebens⸗ mittel aus Kanada feindliche Länder erreichten. Die britische Regierung verhandle mit verschiedenen neutralen Ländern über eine befriedigende Lösung der Frage, wie die Wiederausfuhr verhindert werden könne. Mit den Niederlanden und Griechen⸗ land habe man bereits ein Abkommen erzielt; die Verhand⸗ lungen mit anderen neutralen Staaten würden fortgesetzt.

Asien.

Nach Londoner Blättermeldungen ist in dem Preozesse wegen der Verschwörung von Lahore das Urteil gefällt

der unbefriedigenden und zweideutigen Stellung des sezialistischen Bureaus im Haag, ferner, um den Abscheu über das illoyale Be⸗ tragen verantwortlicher Mitglieder der englischen sozialistischen Partei auszudrücken, die versuchten, den Beschluß der englischen Sektion des internationalen sozialistischen Bureaus zu umgehen, indem sie einen Abgeordneten nach Bern entsenden wollten, weigert sich die . in Sühente Fenage dch 1 der internationalen Kom⸗ mission der englischen soztialistischen Partet, für diesen Zweck irgend⸗ welchen Geldbeitrag zu leisten. sen 3 *

Die letzte Verlustliste weist 36 Offiziere und 2869 Mann auf. Nach einer Mitteilung des Unterstaatssekretärs des Kriegsamts im Unterhause betragen die britischen

Flügel brachte unsere Artillerie zwei feindliche Batterien zum Schweigen. Unsere Batterien an den Meerengen nahmen am 13. September feindliche Truppen in der Umgebung des Kap Hellas unter wirksames Feuer, ebenso die Lan⸗ dungsstelle von Tekke Burun, den Abschnitt von Sedil Bahr und die feindlichen Batterien von Hissarlik, die auf unsere Infanterie schossen. Wir erzielten durch unsere Be⸗ schießung ein gutes Ergebnis bei den feindlichen Truppen, die feindliche Batterie von Hissarlik wurde zum Schweigen ge⸗ bracht. Am 14. September zersprengten dieselben Batterien eine feindliche Artilleriestellung bei der Landungsstelle von

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause führte gestern der Premierminister Asquith bei der Einbringung des Kredits von 250 Millionen Pfund Sterling laut Meldung des „W. T. B.“ aus: *

Der Betrag, der bisher angesprochen worden sei, steige mit der eeeee. von 250 2— —— 1262 Milltonen. In der Feit seit dem letzten Kredit bis zum 11. September seien anormale usgaben nötig gewesen, über die zu sprechen nicht im öffentlichen nteresse liege, die jedoch zur Finanzierung gewisser notwendtger perationen dienten. Ein Teil dieses Betrags werde im Laufe

Ministerium der geistlichen und Unt

angelegenheiten.

Der praktische Arzt, Professor Dr. Hermann Gocht in Halle a. S. ist zum außerordentlichen Professor in der medi⸗ zinischen; Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗Universität in

2) Da die Brennereien meist selbst gewonnene Gerste ver⸗ arbeiten werden 6 Abs. 2 der Verordnung über den Verkehr mit Gerste vom 28. Juni 1915, Reichs⸗Gesetzbl. S. 384), so wird von der Ausstellung von Bezugsscheinen für sie in diesen Fällen ab⸗ gesehen. Die Anrechnung der aus dem eigenen landwirtschaft⸗ lichen Betriede verarbeiteten Mengen auf die abzuliefernde Hälfte der Gerstenernte 24 a. a. O.) hat zu erfolgen, sobald dem Kom⸗ munalverband von dem Brennereibesitzer die Benachrichtigung der Steuerbehörde über die Höhe seines Kontingents vorgelegt wird. Die Kommunalverbände haben mit den monatlichen Gerstenbestandsanzeigen besondere Nachweisungen über die den einzelnen Brennereien auf diese E Gerstenmengen der Reichsfuttermittelstelle ein⸗ ureichen. 3) Soweit die Brennerelbesitzer innerhalb des ihnen zustehenden Kontingentes Gerste zur Verarbeitung kaufen wollen, haben sie sie von der vehe Berlin, Wilhelmstraße 69 a, (in Bayern rechts des Rheins von der Filiale der Gesellschaft in München, Ottostraße 11/120zu bezieben, der durch die Reichsfutter⸗ mittelstelle Bezugsscheine in Höhe dieser Anforderungen überwiesen werden. Den Anträgen der Brennereien an die Gerstenverwerlungs⸗ gesellschaft auf Ueberweisung von Gerste auf Bezugsscheine ist eine Bescheinigung des Kommunalverbandes darüber beizufügen, ob und in welcher Höhe ihnen Gerste aus ihrem eigenen landwirtschaftlichen Betriebe auf das Kontingent zur Verarbeitung bereits freigegeben und angerechnet worden ist. 8

Die Kommunalverbände werden ermäͤchtigt, bis zur Festsetzung des Gerstenkontingents durch die Steuer⸗ behörden den Brennereien auf Antrag Bescheinigungen über die Berechtigung zum Gerstenbezuge für eine Ver⸗ arbeitung bis zu 20 v. H des allgemeinen Durchschnitts⸗ brandes der Brennerei auszustellen.

4) Wenn eimne landwirtschaftliche Brennerei keine oder nicht ge⸗ nügend Gerste für die Verarbeitung auf ihr Kontingent in ihrem landwirtschaftlichen Betriebe geerntet hat, so kann sie beantragen, daß ihr an Stelle der Gerste Gemenge oder Hafer aus ihrer Wirtschaft bis zur Höbe des Kontingents zur Verarbeitung frei⸗ gegeben wird. Diese Anträge sind mit einer Bescheinigung des Kommunalverbandes über das Vorliegen obiger Voraussetzungen der Reiche futtermittelstelle zur Genehmigung einzureichen.

5) Soweit Brennereien von dem Rechte der Uebertragung ihres Durchschnittebrandes auf andere Brennereien Gebrauch machen, haben sie der zuständigen Steuerbehörde mit dem Antrage auf Genehmigung der Uebertragung gleichzeitig die ihnen im Auftrage der Reichsfuttermittelstele von der Steuerbehörde übersandte Mit⸗ teilung über die Höhe ihres Gerstenkontingents einzureichen. Die Steuerbehörden werden auf dieser Mitteilung die entsprechenden Gerstenmengen absetzen und gleichzeitig den Brennereien, die den Durchschnittsbrand erworben haben, Zusatzscheine für ein entsprechendes Gerstenkontingent zustellen.

Berlin, den 15. September 1915. RNeiicchsfuttermittelstelle. 8 Scharmer.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (7GBl. S. 487) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden: 122. Liste. 8

Gewerbliche Unternehmungen. Kreis Mülhausen. Gemeinde Mülhausen. Mülhauser Terraingesellschaft A. G. in Mülhausen (Verwalter: Justizrat Dr. Hochgesand in Mülhausen).

Straßburg, den 4. September 1915.

Berlin und * u2 bisherige Privatdozent, Professor Dr. Mar Frisch⸗ eisen⸗Köhler in Berlin zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg ernannt worden.

Der Regierungs⸗ und Schulrat Badenhop ist der Re⸗ gierung in Oppeln überwiesen worden. ““

6 Evangelischer Oberkirchenrat. Dem Superintendenten Golling in Königsberg N.⸗M. ist das Ephoralamt der Diözese Königsberg N.⸗M. IJ übertragen worden. 81 Hauptverwaltung der Staatsschulden. 16“ Bekanntmachung. 1 Die am 1. April 1916 zur Rückzahlung gelangende Serie der auslosbaren 4 % igen Preußischen Schatz⸗ anweisungen von 1914 erster und zweiter Aus⸗ gabe wird am Freitag, den 15. Oktober 1915, Vormittags 10 Uhr, ““ in unserm Dienstgebäude, Oranienstraße 92/94, vorn 1 Treppe, öffentlich in Gegenwart eines Notars durch das Los bestimmt werden. 8 8 8 Berlin, den 10. September 1915. Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Vieregge.

Die vnn⸗ heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 41 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter

Nr. 11 460 eine Verordnung, betreffend die nächsten Wahlen zu den Aerztekammern und zu der Zahnärztekammer für das Königreich Preußen, vom 31. August 1915. 8 Berlin W. 9, den 16. September 1915.

Königliches Gesetzsammlungsamt.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. . Preußen. Berlin, 16. September 1915. Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für das Landheer und die Festungen sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen Sitzungen.

Von zuständiger Seite werden wir gebeten, mit Beziehung auf die am 14. August 1915 in Kraft getretene Bekannt⸗ machung, betreffend Veräußerung, Verarbeitung und Beschlagnahme von Baumwolle, Baumwoll⸗ abgängen und Baumwollgespinsten, folgendes zur

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. JZ. . Fronau.

1u Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (7GBl. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:

8 123. Liste. 8

. Gewerbliche Unternehmungen. Kreis Gebweiler. Gemeinde Gebweiler. Maschinenfabrik und mechanische Werkstätte, Wohnbaus, Rathaus⸗ gasse, der Firma Georg Courhot & Cie. in Gebweiler (Ver⸗ walter: Poltzeivorsteher Kruse in Gebweiler); Kammfabrik in Gebweiler des Heinrich Trigallez (Verwalter: derselbe). B. Ländlicher Grundbesitz. Gemeinde Blodelsheim. . Ackerland des Grafen Heinrich Monteynard in Paris ( Gerichtsvollzieher Hasselmann in Ensisheim). Gemeinde Gebweiler.

4,26 a Garten, Reben und Wald der Firma Georg Courbot & Cie. (Verwalter: der Bürgermeister in Gebweiler).

11X“

Verwalter:

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen.

Straßburg, den 6. September 1915. 8

Abteilung des Innern. 8

J. V.: Cronau.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerüht: den bisherigen Seminardirektor Heinrich Badenhop in adersleben zum Regierungs⸗ und Schulrat und den in die Oberpfarr⸗ und Ephoralstelle in Königsberg N.⸗M. berufenen Pfarrer Golling, bisher in Reitwein, zum Superintendenten zu ernennen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Sei Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Gummersbach getroffenen Wahl den bisherigen Kanalisationsingenieur der Stadt Bonn,

Kenntnis der beteiligten Kreise zu bringen: 3

In der Zeit bis zum 30. September 1915 wird in den Fällen, in denen die vorgeschrtebenen amtlichen Belegscheine zum Nachweis von Heeres⸗ oder Marineaufträgen von der zuständigen Stelle nicht so schnell zu beschaffen sind, als dies im Interesse der Lieferungen erforderlich ist, gestattet, die Garne gegen die schriftliche Verpflichtung des Bestellers abzuliefern, den amtlichen Belegschein unverzüglich nachzubringen oder, wenn dies nicht möglich ist, dieselbe Menge Garn von gleicher Beschaffenheit zurückzugeben. In die Verpflichtung ist außerdem eine eidesstattliche Versicherung des Abnehmers aufzunehmen, daß die Garne ausschließlich zur Erfüllung von Heertsaufträgen per⸗ wendet werden sollen. 8

Besonders wird darauf aufmerksam gemacht, doß die amtlichen Belegscheine ausschließlich zum Nachweis vorliegender Heeres⸗ oder Marineaufträge dienen, und daß sie der militärischen Stelle, die den Auftrag vergeben hat, und nicht der Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung des Kriegsministeriums zur Vollziehung vorzulegen sind. Liegen keine derartigen Austräge vor, so muß die Genehmigung zur Herstellung von Garnen gemäß § 9 der Bekanntmachung von der Spinnerei, von der die Weberei die benötigten Garne beziehen will, nachgesucht werden. Ein „Belegschein“ wird in diesem Falle nicht ausgestell

ö . 871

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers liegen die Ausgaben 688 und 689 der Deutschen Verlust⸗ listen bei; sie enthalten die 329. Verlustliste der preußischen Armee, die 49. Marine⸗Verlustliste, die 221. Verlustliste der bayerischen Armee, die 194. Verlustliste der sächsischen Armee und die 264. Verlustliste der württembergischen Armee.

Oesterreich⸗Ungarn.

Angesichts der ungeklärten Verhältnisse bezüglich weiterer Baumwollzufuhren schien es zweckmäßig, den derzeit im Inland befindlichen Vorrat an Rohbaumwolle in der Hauptsache für einen etwaigen späteren Heeresbedarf zu reservieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß die vorrätigen Baumwollgarne, insoweit sie nicht für die Aufträge der Militärverwaltung oder der Behörden erforderlich sind, vor allem für Bekleidungszwecke der Bevölkerung verwendet werden. Das Handelsministerium hat deshalb, wie „W. T. B.“ mitteilt, eine allgemeine Vor⸗ ratserhebung angeordnet mit dem Stichtag vom 30. Sep⸗ tember für Baumwolle und die hauptsächlichsten daraus herge⸗ stellten Erzeugnisse. Das Handelsministerium hat ferner Be⸗ schränkungen angeordnet für die Verarbeitung und Veräußerung dieser Waren. Mit der Durchführung der Vorratserhebungen ist die Vereinigte Oesterreichische und Ungarische Baumwoll⸗

weniger Monate zurückgezahlt sein,

Plarn Sterling. Man erwarte n.

lotte während der letzten sechs würden.

dritten Novemberwoche reichen werd das große notwendige Werk des

Admiralität und nicht dem

Schritte zur Verteidigung pflicht, die eine Anzahl

wendeten. stellen,

in Anspruch. Er behalte sich das

die Agitation zu schüren.

gierung dringend auf, den frage anzusetzen. Der Abg. Chap der Regierung überlassen partei Hodge der Agitation nicht sei nicht so sehr mehr

nachgeben

würde eine sehr üble Wirkung auf traue darauf, daß die Regierun werde,

Abg. Pringle (Iiberal) sagte, es

Blätter Wehrvpflicht,

worden sei. Die nister für die

unentschieden seien. daß Kabinett, Parlament und Nati

Gründe für die

Dieses Parlament set zwar im Führer dienen. Erstaunlich set,

daß die Regierung uneinig sei und im Auslande durch die Presse

einverstanden.

Haus damit zufrieden geben. George oder mit Harcourt einverst sagte: die Entscheidung hänge von wenn die ganze Debatte im

für gekommen halte, zu sprechen.

gehabt. Die

Bescheid darüber, Flugdienstes beschaffen sei.

Regierung zu vertrauen. Krieg nicht gewonnen.

minister ahnt stehenden Abgeordneten, sich ihrer

entstanden sei,

Ausdauer.

Großbritannien tun. r die den anderen Ländern gewährte

Auf eine gefunden hätten,

Es sei ihm unmöglich, zwischen Deutschland und gefunden hätten, da sie worden seien. Wie bekannt,

schläge zu machen, die von den werden könnten. England werde in Uebereinstimmung mit seinen

tember, wie das „Reutersche schließung angenommen: Angesichts des Beschlusses nationalen sozialistischen belgischen sozialistischen Parteien

zentrale betraut worden.

listischen Abgeordneten feindlicher

Die Gesamtausgaben des Finanzjahrs betrügen bisher 500

vollständigen, sei eine genügende Anzahl von In Beantwortung einer Anfrage Namara, daß der Admiral Sir Percy der artil ristischen Verteidigung Londons gegen feindliche Fh schiffe betraut worden sei und daß diese r Kriegsamt unterstehe. Lo (Unionist) fragte, ob die Regierung das Verteidigungssystem von Paris gegen Luftraids in Erwägung gezogen und ähnliche Londons getan habe. m erwiderte, daß er im öffentlichen Interesse nichts sagen könne Der nationalistische Abgeordnete Dillon richtete sodann die Aufmerksamkeit auf die Erktärung zuß er Wehr Abgeordneter, die gegenwärtig Offi⸗ ziere sind, in der Presse veröffentlicht haben, und fragte, ob es anerkannten Grundsätzen entspreche, Döffiziere in einer brennenden politischen Streitfrage an die Oeffentlichkeit Wenn das geduldet würde, . ob den Unteroffizieren und Soldaten dieselbe Ge⸗

legenheit gewährt werden würde, In der Debatte nahm der Abg.

freier Meinungsäußerung für Abgeordnete, Recht vor, und politischen Fragen innerhalb und außerhalb des Hauses zu sprechen. Der Abg. Hauptmann Guest (liberal), der zu den Unterzeichnern der Erklärung für die gehöst⸗ sagte, diese beabsichtige nicht, Cs sei aber daß sie ihre Ueberzeugungen aufgeben sollt n. Guest forderte die Re⸗ Tag für die

alten Anhänger der Weh⸗pfl cht, bleiben.

sprach die Hoffnung aus,

Soldaten als mehr Kriegsmaterial. Agitation für die Wehrpflicht bedrohe die Emnigkeit der

daß die Zeit für die We

die Wehrpflichtfrage im Parlament erörtert der Presse, auf dem Gewerkschaftsrongreß teilten

Llovyd George

Minister Harcourt habe in etiner Wehrpflicht widerlegt. ständen unmöglich, daß das Parlament Absterben, er N. daß der Führer der Arbeiterpartet der Regierung unbedingtes Vertrauen zubillige, während alle wüßten,

Dalziel (ltberal) erklärte sich persönlich mit L Das Eeigacs e Hause volle über die grundlegenden Tatsachen geben offen . en ob kein Staatszwang nötig sei, dann werde sich das Asquith müsse sagen,

Parlament und in der und die Nauon ruhig abwarten würde,

sagte, wenn die Abgeordneten sanftmüttg die annehmen sollten, könnten sie ebensogut nach nützlicher beschäftigen. Die Regierung habe 13. Nation beginne der Zensur müde zu werden. Die Politik der Geheimniskrämerei könne nicht viel länger dauern. Die Natien sei entschlossen, zu wissen, wie der Krieg geführt werde, und werde bald fordern, daß nichts geheim bleibe. wie der Schutz Londons und F Abg. liberal) erklärte, der einzige Weg 2 Parch parlamentarische Debatten werde der Einige Abgeordneten meinten, gierung kein Vertrauen mehr verdiene. 8 Koalition geschaffen hätten und sie jetzt bekämpften. Asquith ermahnte die

r bedauerte, daß die öffentliche Streitfrage 2 312 die beutige sprunghafte und oberflächliche Debatte ei die unbefriedigendste Art, das an die Regierung demnächst ihre Schlüsse gezogen habe, werde sie es dem Hause bekannt geben, worauf die Debatte folgen werde. 2 gab sodann einen Ueberolick über die milttärische Lage und sagte, 89 heutige Krieg sei ein Krieg der Technik, der Organisation und de Der Sleg werde wahrscheinlich dem zufallen, der besten rüste und am längsten durchzuhalten vermöge, Nach weiteren

jetzt 250 Millionen Pfund Sterling. Frage, ob Friedensverhandlungen erwiderte Lord Robert Cecil: iu sagen, was für Besprechungen den nicht zu ear L die direkten Friedensvorschläge gemacht. kaum 8- daß vr. Möglichkeit für Deutschland bestehe,

Bureaus

Rest spater getilgt werden. Millionen icht, daß die Ausgaben für die

der

Monate des Finanzjahres anwachsen Er glaube, daß die gesamten wöchentlichen Ausgaben nicht 35 Millionen übersteigen würden, und daß der neue Betrag bis zur

e. Alles, was notwendig sei, um Munttionsministeriums zu ver⸗ Arbeitskräften.

erklärte hierauf Mac Scott mit der artille⸗

Verteidigung der Lowe

Mac Namara zugunsten der Wehr⸗

daß sich aktive Offiziere in müßte er die Frage

ihre Meinung zu äußern. Wedgwood (liberat) das Recht die in der Armee stünden, über alle militärischen

kein Grund dafür vorhanden,

Erörterung der Wehrpflicht⸗ lin (Unionist) bekannte sich als aber die Entscheidung müsse Der Führer der Arbeiter⸗ daß die Regierung Das Haupterfordernis Die Nation und die Verbündeten haben. Er ver⸗ g auf das entschiedenste erklären hrpflicht nicht gekommen sei. Der sei nicht mehr zu verhindern, daß werde, nachdem sie in und anderwärts behandelt offen mit, welche Mi⸗ welche dagegen und welche habe öffentlich gefordert, on die Wehrpflicht annähmen. Der Rede in seinem Wahlkreise die Es sei unter diesen Um⸗ alleln die Frage nicht erörtere. müsse aber der Nation als

werde.

ihre Uneinigkeit im Inlande und bekannt geworden sei. Der Abg. Lloyd Georges Vorrede Information Aequith solle dem Hause

eb er mit Lloyd

Der Oberst Hierman ab. Es wäre am besten, Presse verstummen bis Kitchener den Augenblick Unionist Joynson Hicks Ansichten der Regierung Hause gehen und sich Monate freie Hand

anden sei. Kitchener

Der

Die Nation verlange der Zustand des Mac Callum Scott den Krieg zu gewinnen, sei, der

daß die Re⸗ Das seten dieselben, die die Der Premier⸗ im akliven Offiziersverhältnis zu bleiben.

Verantwortung bewußt ) btret 8 V Wehrpflicht

üder die

schwierige Problem zu behandeln.

Asquith

sich am und das wolle

Mitteilungen Asquiths betragen n und versprochenen Vorschüsse b

statt⸗

Vereinigten Staaten statt⸗ seiner Kenntnis gebra

deutsche Regierung nlcic Man könne sich augen 8. Verbündeten in Erwägung gezoges keine Frievensvorschläge 1 a Bundesgenossen oder mit den dur

Vertrag umschriebenen Pflichten in Erwägung ziehen. 8 Die Zentralabteilung der englischen sozi listischen Partei hat in einer Versammlung

am 13. Sex⸗

Bureau“ meldet, folgende Ent⸗

in Sekt ter⸗ der englischen Sektion des in nehfeh. französischen - „keine Verhandlungen mit sosz * Länder anzuknüpfen, und angest

richten“ melden, nach einem in London aus Washington einge⸗

daß der Zweck der Ausfuhrverbote der kanadischen und der

Gesamtverluste bis zum 21. August 381 983 Offi⸗ ziere und Mannschaften, von denen 4965 Offiziere und 70 992 Mannschaften tot, 9973 Offiziere und 241 086 Mann⸗ schaften verwundet sind und 1501 Offiziere und 53 466 Mann⸗ schaften vermißt werden.

Der Finanzminister Ribot wird nächsten der Kammer einen Gesetzesantrag, betreffend die vorläufigen Haushaltszwölftel für die letzten drei Monate 1915, einbringen. Die geforderten Kredite für diesen Zeitraum be⸗ tragen nach dem „Temps“ 6100 Millionen Francs. Die seit Kriegsausbruch bis zum 30. September 1915 gewährten Kredite betragen 22 094 Millionen Francs.

Das Marineministerium veröffentlicht eine Bekannt⸗ machung, die der „Agence Havas“ zufolge besagt, daß die Anwesenheit deutscher Unterseeboote an den Küsten des Ozeans auf der Höhe der Mündungen der Loire und Gironde die Bevölkerung nicht erregen dürfe. Das Ministerium habe die notwendigen Vorkehrungen gegen etwaige Angriffe deutscher Unterseeboote getroffen. Die vorhandenen Seekräfte seien bereits verstärkt worden und würden es nötigen⸗ falls noch. Ebenso wie im Aermelkanal, wo die Verteidigung äußerst wirksam gewesen sei, werde das deutsche Verfahren, das dem Menschenrecht und den Grundsätzen der Menschlichkeit zuwiderlaufe, nur zu wenig zahlreichen und vereinzelten Unter⸗ nehmungen führen können.

Der Marineminister hat den Deputierten von Bordeaux, den ehemaligen Unterstaatssekretär Chaumet, ermächtigt, sich nach den Dardanellen zu begeben. Chaumet ist von dem Budgetausschuß beauftragt worden, das Funktionieren des Sanitäts⸗ und Intendanturwesens des französischen Expeditions⸗ korps an den Dardanellen zu prüfen.

Rußland.

Die Rückkehr des Ministerpräsidenten Goremykin aus dem Hauptquartier hat die Lage nicht gebessert. Wie die „Times“ melden, scheint der Wechsel im Ministerpräsidium aufgeschoben zu sein. Die „Nowoje Wremja“ will den hart⸗ näckigen Gerüchten von einer bevorstehenden Auflösung der Duma keinen Glauben schenken. Die „Börsenzeitung“ meldet aus bester Quelle, daß wohl einige Punkte im Programme des fortschrittlichen Blocks in Erwägung gezogen werden mögen, daß aber der Forderung des Blocks nach einer Umgestaltung des Ministeriums, die nicht die Unterstützung der großen Mass der Bevölkerung habe, ein unbedingtes non possumus ent-⸗ gegengesetzt werden würde. Es werde neuerdings der Versuch einer Verständigung mit dem Block gemacht werden, und, wenn dieser fehlschlagen sollte, würde der jetzigen Regierung die Ver⸗ antwortung für die Ermöglichung des Sieges und für die not⸗ wendigen Neuerungen zufallen.

Die liberale russische Presse, insbesondere der „Dien“, macht den Kadetten Vorwürfe, daß sie die Sache der Freiheit verraten hätten. Wenn die Kadetten im jetzigen Zeitpunkt die Durchführung des Oktobermanifestes von 1905 energisch verlangt hätten, hätten die Bürokraten nicht wider⸗ stehen können. Jetzt habe die Kadettenpartei durch ihre über⸗ vorsichtige Politik das Volk verraten und den Reaktionären den Rücken gesteift. Daß der Block keine lange Lebensdauer haben könne, erhelle aus dem Umstande, daß die radikaleren Mit⸗ glieder über das Verhalten der Kadetten und das Lob der Rechten in hohem Maße bestürzt seien. Anderseits rücke das Zentrum des Blockes, das aus früheren Bürokraten und aus von der Regierung eingesetzten Reichsratsmitgliedern bestehe, von dem Programm des Blockes ab, da es nicht gegen die Regierung frondieren wolle. Ohne das Reichsratszentrum aber sei der Block vollständig machtlos.

Italien.

8 Nach dem „Osservatore Romano“ hat die deutsche Regierung durch ihren Vertreter am Heiligen Stuhl dem Papst aufrichtigen Dank aussprechen lassen für seine Be⸗ mühungen, betreffend die Ueberführung deutscher Gefangener aus Dahomey nach Nordafrika. 8

1111X1XA“ Wie der „Nouvelliste“ meldet, ist eine neue Aufstands⸗ bewegung ausgebrochen. Unruhen finden nicht nur in Lissabon, sondern auch in mehreren Provinzstädten statt. 8 Bulgartet. „Die Vertreter der Mächte des Vierverbandes statteten laut Meldung der „Agence Bulgare“ vorgestern vor⸗ mittag dem Ministerpräsidenten Radoslawow gesonderte Be⸗ suche ab und überreichten ihm eine ergänzende Mitteilung, über deren Inhalt strengstes Stillschweigen gewahrt wird.

1 Amerika. Der Präsident Wilson ist, wie die „Hamburger Nach⸗

troffenen Telegramm jetzt bereit, die Frage der „Arabic“ einem Haager Schiedsgericht zu überweisen. Dagegen will der Präsident bei den übrigen grundsätzlichen Fragen, die in der amerikanischen Note bekanntgegeben wurden, nichts von dem einmal gefaßten Standpunkt aufgeben.

Der österreichisch⸗ungarische Botschafter in Washington Dumba hat dem „Reuterschen Bureau“ zufolge erklärt, daß er seine Regierung um Gewährung eines Urlaubs gebeten habe, damit er die Umstände, die zu dem Ersuchen um seine Ab⸗ berufung führten, aufklären könne.

8 In Kanada herrscht Besorgnis wegen des Sinkens der Weizenpreise, seitdem die Ernte aus dem Westen auf den Markt gekommen ist. Nach den „Times“ wird von vielen Seiten darauf gedrungen, daß gestattet werde, etreide an Neutrale zu verfrachten. In einer amtlichen Er⸗ lärung des Handelsdepartements wird nun auseinandergesetzt,

Donnerstag in

worden. 24 Angeklagte wurden zum Tode, 27 länglicher Verbannung, 6 zu Gefängnis verurteilt.

ein eigenes Blatt gegründet, dessen erste Nummer

verwundet wurden. Die

Stimmung den Monarchisten feindlich.

Schanghai

zu lebens⸗

Die monarchistischen Agitatoren in Schanghai haben, da sie keine Unterstützung in der dortigen Presse fanden, unter Polizeischutz erschienen ist. Wie die „Morning Post“ meldet, ist das Gebäude der Zeitung vorgestern durch eine Bombe zerstört worden, wobei 4 Personen getötet und mehrere ist

Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 16. September. (W.

Westlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse.

Oestlicher Kriegsschauplaz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Hindenburg. Auf dem linken Ufer der Düna drangen unsere Truppen unter erfolgreichen Kämpfen in Richtung auf Jakobstadt weiter vor. Bei Liewenhof wurden die Russen auf das Ostufer zurückgeworfen. Nördlich und nordöstlich von Wilna ist unser Angriff im Vorschreiten. Dem Vordringen nordöstlich von Grodno setzt der Feind noch zähen Widerstand entgegen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Halbwegs Janowo Pinsk versuchten die Russen erneut, unsere Verfolgung zum Stehen zu bringen. Die feindlichen Stellungen wurden durchbrochen, 6 Offiziere, 746 Mann gefangen genommen, 3 Maschinengewehre erbeutet. Das Gelände zwischen Pripjet und Jasiolda und die Stadt Pinsk sind in deutschem Besitz.

8

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Wie an den vorhergehenden Tagen scheiterten ru isc e Angriffe vor den deutschen Linien. sisch

Oberste Heeresleitung.

Wien, 15. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. An der bessarabischen Grenze wiesen unsere Truppen einen russischen Angriff ab. Am Dnjestr und vor unseren Stellungen östlich von Buczacy herrschte Ruhe. An allen anderen Teilen unserer galizischen und wolhynischen Front kam es abermals zu schweren, für den Feind erfolglosen Kämpfen. Nordöstlich von Dubno ließ der Feind bei einem mißglückten Gegenangriff nebst zahlreichen Toten 6 Offiziere und 800 Mann an Gefangenen und 3 Maschinengewehre als Beute zurück. Ungarische Heeres⸗ und Landwehrbataillone und das Otocaner Infanterieregiment Nr. 79 haben hier unter Führung entschlossener selbsttätiger Kommandanten neuerlich Proben kriegerischer Tüchtigkeit abgelegt. In dem Wald⸗ und Sumpfgebiet des Styr und des Pripiatj warf unsere Kavallerie in den letzten Tagen zahlreiche feindliche Reiterabteilungen zurück. Die in Lithauen kämpfenden k. und k. Streitkräfte erreichten im Verein mit unseren Verbündeten die Szczara. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Tiroler Grenzgebiet hielten die gewöhnlichen Geschützkämpfe auch gestern an. Oestlich des Lodinut⸗ Passes schritten unsere Truppen zum Angriffe und eroberten die feindlichen Stellungen auf dem Fin⸗ denig⸗Kofel und auf dem Kamm südöstlich dieses Grenz⸗ berges. An der küstenländischen Front feuerte die italienische Artillerie mit erhöhter Heftigkeit gegen unsere Stellung vom Javorcek bis zum Tolmeiner Brückenkopf. Feindliche Angriffe auf den Javorcek im Vrsic⸗Gebiete brachen zusammen. Ebenso wurden die üblichen Annäherungsversuche des Gegners im Abschnitt von Doberdo vereitelt. .“ Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

vpon Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See. 1 Basel, 15. September. (W. T. B.) Die „Basler Nach⸗ richten“ melden aus London: Die Mitteilungen der Agentur Lloyds lassen erkennen, daß bis zur Organisation von Gegen⸗ maßregeln gegen die deutschen Unterseeboote die gesamte Handelsschiffahrt nach und von Marseille und Bordeaux eingestellt worden ist.

Lyon, 15. September. (W. T. B.) Der „Progrès“ meldet aus Madrid: Der spanische Dampfer „Valbanera“, der von Barcelona nach Amerika fuhr, ist gekapert und nach Gibraltar gebracht worden, da der Befrachter des Dampfers ein Deutscher ist. 8

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 16. September. (W. T. B.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront ist die Lage unverändert. Bei Anaforta gelang es unseren Truppen, in der Nacht zum 14. September feindliche Kräfte durch kühne Ueberfälle zu beunruhigen, zu zerstreuen und zur Flucht zu zwingen. Bei Sedil Bahr brachten wir am linken Flügel eine Gegenmine zur Erxplosion, die eine feindliche Mine zer⸗ störte. Am rechten Flügel verhinderten wir durch Bomben⸗ würfe die feindlichen Truppen, Schützengräben im Zickzack

von

Sedil Bahr. An den anderen Fronten nichts Bedeutendes.

Wohlfahrtspflege.

Die des Stiftungsvereins

Mitglieder der Brandenburg werden zu der auf esne e

1915, Nachmittags 4 ½ Uhr, un Saa

bericht für das Jahr vom 1. April 1914/15. diesen Zeitraum und ev. Erteilung der Entlastung. Bildun

Geschäftliche Mittellungen. 9 Land⸗ und Forstwirtschaft.

Setzen von Heu⸗, Stroh⸗ und Getreidemieten.

Eine auch den Landwirten anderer Landesteile zur Beachtung zu empfehlende Verfügung ist nach Nr. 36 vom laufenden Jahrgang des Amtsblatts der Landwirtschaftskammer für Schleswig⸗Holstein er⸗ lassen worden. Nach der Verordnung des Regierungepräsidenten und des Gouverneurs des Reichskriegshafens Kiel vom 23. August 1915 ist es verboten, Heu⸗, Stroh⸗ oder Getreidemieten von größerem Werte als 10 000 zu setzen. Der Abstand der Mieten voneinander und von öffentlichen Wegen muß mindestens 50 m betragen. Werden mehrere Mieten errichtet, so sind sie, wenn trgend möglich, in Nord⸗ Süd⸗Richtung zu stellen. Für die Wertberechnung ist die Zeit der Errichtung maßgebend. Zuwiderhandlungen werden mit Geldftrafe bis zu 60 oder mit entsprechender Haft bedroht. .

88

Beurlaubungen zur Kartoffel⸗ und Rübenernte und 1 Herbstbestellung.

Der kommandierende General des 7. Armeekorps in Münster hat nach Nr. 36 des Jahrgangs 1915 der „Landwirtschaftlichen Zeitschrift für die Rheinprovinz“ folgende Bekanntmachung erlassen: „Die bei sämtlichen Ersatzformationen befindlichen Hofbesitzer, Betriebsleiter und Inspekloren sowie die erforderlichen Arbeiter sollen auf die Dauer von drei Wochen auf die landwirtschaftlichen Betriebe im Korpsbezirk beurlaubt werden. Ich werde hierzu etwa ein Fünftel des gesamten Mannschaftsbestandes verfügbar machen. Von den in der Ausbildung Begriffenen dürfen nur die Hofbesitzer, Betrtebs⸗ leiter und Inspektoren beurloubt werden. Dem pflichtmäßigen Er⸗ messen der Herren Landräte (Oberbürgermeister) soll es dabei über⸗ lassen bleiben, die sür die Beurlaubung erwünschte Zeit in jedem einzelnen Falle für ihre Bezirke festzusetzen. Da die gesammelten Anträge durch die Herren Landräte und Oberbürgermeister dem General⸗ kommando bald vorgelegt sein müssen, ist es unbedingt erforderlich, etwaige Urlaubsgesuche, die auf dem vorgeschriebenen Formular zu stellen sind, beim zuständigen Bürgermeister umgehend beizubringen.“

Kunst und Wißssenschaft.

Ueber die an dieser Stelle bereits kurz erwähnte Entdeckung eines alemannischen Friedhofes bei Hintschingen entnimmt das „Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts⸗ und Altertums vereine“ einer Mitteilung von Exzellenz Wagner noch fol⸗ gende nähere Angaben: Bei Erdarbeiten an der Eisenbahn in der Nähe von Hintschingen, Amt Engen, war man im Januar auf vier in einer Reihe liegende Gräber gestoßen, denen einige Stücke von Eisenschwertern entnommen werden konnten, welche an die Großhberzog⸗ liche Altertümersammlung in Karlsruhe eingesandt wurden. Anfangs April wurde der erfahrene Präparator Eckert an Ort und Stelle gesandt, um weitere Untersuchungen vorzunehmen. Diese bestätigten die Annahme, daß es sich um einen größeren alemannischen Reihen⸗ gräberfriedhof handelte, von dem nacheinander 42 Gräber ausgegraben werden konnten. Sie waren zum Teil wenig tief, alle, wie gewöhnlich, von West nach Ost gerichtet; etwa 16 erwiesen sich als Männergräber, 13 enthielten die Reste von Frauen⸗ und Kinderbestattungen, die übrigen waren ohne Beigaben, manche durch spätere Grabungen schon zerstört. Unter den Männergräbern erschien eins, ungefähr in der Mitte der übrigen liegend, von besonders reicher und vornehmer Art. Auf der Brust des Bestatteten lag, wohl ur⸗ sprünglich auf ein Gewandstück geheftet, ein in getriebener Arbeit reichverziertes 10,5 cem hohes Kreuz aus feinem Goldblech wie es in Langobardengräbern Oberitaltens häufiger, in Deutich land bis jetzt nur in vier Fällen gefunden wurde. Die rechte Hand zierte ein goldener Fingerring, dem eine Gold münze des bpzantinischen Kaisers Justinus II. (565 bis 57 n. Chr.) als Platte diente. Auf der rochten Seite des Skelett lagen aufeinander zwei Eisenschwerter, ein zweischneidige (spatha) mit silberverziertem Griff und ein kürzeres einschneidige (scramasax) mit langer Griffzunge; weiter nach unten folgte ein 46 cm lange, schön gearbeitete Speerspitze aus Eisen. Von Gürtel und Wehrgehänge fand sich noch eine größere Anzahl i hübschen Mustern silbertauschierter Schnallen, Riemen zungen, Ringen u. dergl. aus Eisen, zum Teil auch aus Bronz vor. Ueber dem linken Wadenbein lag der gewölbte eiserne Schild buckel mit seinem ebenfalls ersernen Griff. Bei den Resten des linken Fußes stieß man auf einen prächtig mit Silber tauschierten großen Eisensporn (der alemannische Reiter trug damals nur einen Sporn links, zum Rechtsgalopp vorgerichtet); die Verzierung seiner einen Seite zeigt ein Kreuz, die der anderen das viel ältere, heidnische Symbol des Hackenkreuzes (der suastica). Zu Füßen erschienen schließlich die besonders weohlerhaltenen Eisenreste eines Pferde⸗ zaumzeuges, eine große Trense, Rosetten, Schnallen und Riemenzungen, einiges aus Bronze, das meiste aus Eisen, in ver⸗ schiedenen schönen Mustern reich mit Silber tauschiert, da und dort auch wohl zum Teil vergoldet. Das Pferd selbst war nicht mit begraben worden. Die übrigen Männergräber ergaben einige weitere zwei⸗ und einschneid ige Schwerter, schöne Speerspitzen und Pfeilspitzen aus Eisen, Stücke eines zweiten Eisensvorns, Schnallen⸗ zierstücke, zum Teil wieder mit Silbertauschlerungen. In den Frauen⸗ und Kindergräbern fand man große kreisförmige (Durchmesser bis 8,5 cm), dünne Ohrringe aus Bronze, ein Paar zur Zierde teilweise mit feinem Silderdrabt umwickelt, Hals⸗ ketten mit Perlen aus farbigem Ton (gelb, rot, blau, grün) und aus Bernstein, von Riemenzungen aus Bronze, ein Paar besonders große mit schon beinahe an Romanisches erinnernden Verzierungen, Schnallen aus Eisen und Bronze, Reste von Kämmen aus Bein, und in einem Falle als Schmuckstück eine Porzellanschnecke (cypraea), die, nur in südlichen Meeren vorkommend, als Urkunde für dorther führende Handelsbeziehungen dienen kann. Die Anlage des ganzen Friedhofs muß nach dem Zeugnis des Goldrings mit seiner byzanttnischen Münze in das Ende des 6. Jahrhunderts gesetzt werden; das Goldkreuz, das Kreuz auf dem Sporn und vielleicht auch der vollständige Mangel an sonst häufigen Tongefäßen deuten bereits auf christliche Zeit. Sämtliche Fundstücke befinden sich jetzt sorgfältig⸗ gereinigt und hergestellt in der Großherzoglichen Altertümersammlung in Karlsruhe. .“

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anzulegen und brachten ihnen Verluste bei. An diesem

d Klein Glienicker Waisenversorgungsanstalt für die Provinz den 8. November b der Anstalt zu Klein Glienicke anberaumten statutarischen Haupiversammlung einge⸗ laden. Auf der Tages ordnung stehen: Geschäfts⸗ und Erziehungs⸗ Rechnungslegung en es Watsenamts, zugleich durch Ersatzwahlen für ausscheidende Mitglieder.