orts bis zum Bahnhof des Ores ein, wo oie
stärlefabrikation als die im § Höchstpreise unter Berücksichtigung der festsetzen.
waK.u. der Kartoffeltrocknerei und der Kartoffelstärkefabritation (Reichs⸗Gesetzbl. S. 118) bestimme ich:
S. 520) werden hierdurch nicht berührt.
zur Bekanntmachung
Reichskanzler bestimmt den Zeitpunkt des
über die Außerkraftsetzung der Bekanntmachung über des tea.2 von Erzeugnissen der Kartoffeltrocknereiund
Die Hächßpreise noch §2 Abs. 2 schließen die Kosten des Trang⸗
Ware abzunehmen ist.
Die Höchstpreise nach § 2 Abs. 3 gelten ab Lager.
§ 5 ü toffeltrocknerei und der Kartoff el⸗ Fün gaden Su —— kann der Reichskan zler
Höchstpreise dieser Verord lung
§ 6 — * ber 1915 in Kraft. Der Diese Verordnung tritt am 1 d decftnetent. Berlin, den 16. September 1915. — Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück. 8
Bekanntmachung
der Kartoffelstärkefa brikation vom 25. Februar 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 118). Vom 16. September 1915.
Auf Grund des § 14 Abs. 1 der Bekanntmackhuung vom *. 1915 über die Regelung des Absatzes von Er⸗
ie Bekanntmachung über die Regelung des Ab⸗ en — Erzeugnissen der Kartoffeltrocknerei und der Kartoffelstärkefabrikation vom 25. Februar 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 118) tritt mit dem 1. Oktober 1915 außer Kraft. Berlin, den 16. September 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück. 8 688 1 “ . über das Außerkrafttreten der Bekanntmachung über Sebeehereife 8 Futterkartoffeln und Erzeugnisse der Kartoffeltrocknerei sowie der Kartoffelstärke⸗ fabrikation vom 25. Februar 1915. WMeichs⸗Gesetzbl. S. 116.
Vom 16. September 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 5 der Bekannt⸗ über die Höchstpreise für Futterkartoffeln und Erzeug⸗ nisse der Kartoffeltrocknerei sowie der Kartoffelstärkefabrikation vom 25. Februar 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 116) bestimmt:
Die Bekanntmachung über die Höchstpreise für Futter⸗ kartoffeln und Erzeugnisse der Kartoffeltrocknerei sowie der Kartoffelstärkefabrikation vom 25. Februar 1915 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 116) tritt, soweit sie sich auf Futter⸗ und Feld⸗ kartoffeln bezieht, mit dem 17. September 1915, im übrigen mit dem 1. November 1915 außer Kraft.
Berlin, den 16. September 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.
8 1
8 Bekanntmachung üan über die Aufhebung des Verbots des Vorverkaufs bon Erbsen, “ und Linsen aus der Ernte des
Jahres 1915.
Vom 16. September 1915.
Auf Grund von § 4 Abs. 2 der Verordnung über das E“ der Ernte des Jahres 1915 und des Vorverkaufs von Zucker vom 17. Juni 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 341) bestimme ich:
über Erbsen, Bohnen und Linsen aus der inländischen Ernte des Jahres 1915 dürfen vom Tage der Verkündung dieser Bekanntmachung an abgeschlossen werden.
Die Bestimmungen der Bekanntmachung über den Verkehr mit Hülsenfrüchten vom 26. August 1915 (Reichs⸗Gesetzbl.
Berlin, den 16. September 1915. 8
Der Stellvertreter des Reichskanzl Delbrück.
“ “ 1818 se 8 Hr nisse der Kartoffeltrocknerei sowie der Srseun sizer Jabrikatlon vom 16. September 1915 8 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 588).
8 rund des § 2 Abs. 5 der Bekanntmachung über die Hachsanis für 8ee, Zcise der Kartoffeltrocknerei sowie der Kartoffelstärkefabrikation vom 16. September 1915 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 588) wird bestimmt, daß Kartoffelwalzmehl, für welches die Ueberschreitung des bis zu 2 ℳ für je 100 kg gestattet werden soll, mindestens auf Seidengaze Nr. 1 (19 Fäden auf 1 cm) gesichtet sein muß.
Berlin, den 17. September 1915.
1“ Der Reichskanzler. Im Auftrage: Kautz.
“ “
8
“
Bekanntmachung,
betreffend vorübergehende Aenderung de 88 Eisenbahn⸗Verkehrsordnuung.
Vom 13. September 1915. 8
1“
8
wird § 62 Abs. (8) dühn Ordnung während der Dauer des
f ie folgt, geändert: ] . Eisenbahn kann verlangen, daß Stückgüter vom Absender mit dem Namen der Versandstation, dem Tage der Aufgabe und dem Namen der Be⸗ stimmungsstation dauerhaft bezeichnet werden, wenn es ihre Beschaffenheit ohne besondere Schwierigkeit
zuläßt.
Die Aenderung tritt sofort in Kraft. Berlin den 13. September 1915. 5 Das Reichseisenbahnamt.
8 Wackerzapp.
Auf Grund des § 2 Abs. (4) der Eisenbahn⸗Verkehrsordnung
des Reichs⸗Gesetzblatts enthült unter
“
in Frankfurt a. M. sind gestorben.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 126
Nr. 4887 eine Bekanntmachung über die Aufhebung des Verbots des Vorverkaufs von Erbsen, Bohnen und Linsen aus der Ernte des Jahres 1915, vom 16. September 1915, und unter
Nr. 4888 eine Bekanntmachung, betreffend Verarbeitung von Kartoffeln in Getreidebrennereien im Betriebsjahr 1915/16, vom 16. September 1915. 4 Berlin W. 9, den 18. September 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt. 1h Krüer.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗ und Baurat Pusch in Essen (Ruhr) zum Oberbaurat mit dem Range der Oberregierungsräte,
die Bauräte Karl Bormann in Emden und Karl Rudolph in Berlin (Geschäftsbereich der Ministerialbaukommission) zu Regierungs⸗ und Bauräten und b
2 den bisherigen Seminardirektor Max Riemer in Anger⸗ burg zum Regierungs⸗ und Schulrat zu ernennen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Ma jestät des Königs hat das Königliche Staatsministerium den Re⸗ gierungsrat Parey in Magdeburg zum zweiten Mitgliede des Bezirksausschusses in Magdeburg auf Lebenszeit ernannt.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Halle a. S. getroffenen Wahl den Stadtrat Hans Seydel in Charlottenburg als Zweiten Bürgermeister der Stadt Halle a. S. für die gesetzliche Amts⸗ dauer von zwölf Jahren, und infolge der von der Stadt⸗ verordnetenversammlung in Barmen getroffenen Wahl den Kaufmann Eduard Schäfer daselbst als unbesoldeten Bei⸗ geordneten der Stadt Barmen auf fernere sechs Jahre be⸗
stäti 8
S
— Austizministerium. 8 Versetzt sind: der Landrichter Dr. Kröll in Oels als Im latn 18 eee i. Schl., der Amtsrichter Schenk in Berlin⸗Schöneberg als Landrichter an das Land⸗ gericht II in Berlin, der Amtsrichter Dr. Knod bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte nach Kiel und der Amtsrichter Grobe in Kaukehmen nach Meldorr.
Den Staatsanwälten Dr. Bagel bei der Staatsanwalt⸗ schaft des Landgerichts I in Berlin und Usinger in Cöln ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. t Dem Notar Salzmann in Wolfhagen ist der Amtssitz in Carlshafen angewiesen.
8 11“ ist in der Liste der Rechts⸗ anwälte bei dem Amtsgericht in Wolfhagen gelöscht.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Max Stroinsky aus Berlin bei dem Land⸗ gericht in Frankfurt a. M., der Rechtsanwalt Merz aus Fürstenberg (Westf.) bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen, der Rechtsanwalt Salzmann aus Wolfhagen bei dem Amtsgericht in Carlshafen, der frühere Rechtsanwalt Fritz Boese bei dem Oberlandesgericht in Hamm und der Gerichtsassessor Patzschke bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Naumburg a. S. 3
Die Amtsgerichtsräte Geheimer Justizrat Göhres in Dortmund und Freiherr Quadt⸗Wykradt⸗Hüchtenbruck
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Es sind verliehen etatsmäßige Stellen von Mitgliedern
der Eisenbahndirektionen: dem Regierungs⸗ und Baurat Adler in Hannover 8
8 von Vorständen der Eisenbahnwerkstättenämter: dem Re⸗
gierungsbaumeister des Maschinenbaufaches Michael in Crefeld, vpon Regierungsbaumeistern: dem Regierungsbaumeister des Maschinenbaufaches Opificius in Gleiwitz.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der Regierungs⸗ und Schulrat Rier er ist
Regierung in Gumbinnen überwiesen worden.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 18. September 1915. Der Ausschuß des Bundesrats für Zoll un d wesen hielt heute eine Sitzung. 8
St
Der chilenische Gesandte Cruchaga hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der erste Legationssekretär Gana⸗Serruys die Geschäfte der Gesandtschaft.
Die hiesige bulgarische Gesandtschaft teilt mit, daß laut Befehl des Königlich bulgarischen Kriegsministeriums sämtliche im Deutschen Reiche sich aufhaltenden mazedonischen Bulgaren im Alter von 20 bis 40 Jahren, die überhaupt
keinen Militärdienst gemacht haben, zu einer 45tägigen Waffenübung unverzüglich einzurücken aufgefordert werden. Diejenigen mazedonischen Bulgaren aber, die im Verbande der Mazedonisch⸗Adrianopler freiwilligen Legionen gedient haben, haben vom 4/17. September an zu einer 21⸗tägigen Waffenübung einrücken, ganz unabhängig von ihrem Alter sowie von der an sie früher seitens des Krie⸗ sministeriums ergangenen diesbezüglichen Mitteilung. 8
8
In Tagesblättern und Zeitschriften sind 85 Anzeigen
erschienen, in denen persönliche Bedarfsartikel für unsere Truppen im Felde unter Bezeichnungen wie: „Armee⸗Uhren „Armee⸗Hosenträger“”, „Armee⸗Taschenlampen“ usw. an⸗ geboten werden. Durch die Bezeichnung „Armee“ wollte man offenbar den Eindruck erwecken, daß die angebotenen Gegen⸗ stände für die Benutzung bei der Truppe besonders geeignet
verwaltung als vorteilhaft angesehen und empfohlen würde. Dies trifft keineswegs zu; die Heeresverwaltung steht allen diesen Erzeugnissen völlig fern. “ Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die . 692 und 693 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 331. Verlustliste ber preußischen Armee und die 195. Verlustliste der sächsischen Armee “
Oldenburg. “ “
Der Staatsminister, Staatssekretär des Reichsschatzamts
Dr. Helfferich, traf, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern nachmittag zu kurzem Besuch bei Seiner
Hoheit dem Großherzog in Rastede ein.
“ Oesterreich⸗Ungarn. Das bulgarische Generalkonsulat in Budapest gibt bekannt, daß sämtliche in Ungarn sich aufhaltenden mazedonischen Bulgaren im Alter von 18 bis 45 Jahren, die im Verbande der Mazedonisch⸗Adrianopler freiwilligen Landwehr gedient haben, unverzüglich zu den Regimentern zu einer drei⸗ wöchigen Waffenübung einzurücken haben. Diejenigen mazedonischen Bulgaren im Alter von 18 bis 45 Jahren, die überhaupt nicht Soldat gewesen sind, haben vom 17. September an zu einer 44 tägigen Ausbildung einzurücken. Sämt⸗ liche mazedonischen Bulgaren haben sich beim Generalkonsulat zum Empfang der Pässe zu melden. 8 Großbritannien und Irland. 88 Die „Daily News“ meldet, daß eine ernste politisch Krise erwartet werde. Einige Kabinettsmitglieder, die für die Einführung der Dienstpflicht sind, aber nicht imstande waren, im Kabinett ihre Auffassung durchzusetzen, beabsichtigen, dem⸗ nächst zurückzutreten und allgemeine Wahlen mit der Dienst⸗ pflicht als Losungswort herbeizuführen, ehe ein neuer Rekru⸗ tierungsfeldzug auf Grund des nationalen Registers beginnt. Für die Einführung der Dienstpflicht seien Lord Curzon, Lord Lansdowne, Lloyd George, Chutcchill, Bonar Law, Long, Chamberlain, Lord Selborne und Sir Edward Carson. — Im Unterhause erklärte der Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes Grey auf die Anfrage, ob die Re gierung jetzt erlaube, daß Deutschland bestimmte Güter. nach Amerika ausführe, laut Meldung des „W. B. B.“: Die Regterung habe sich verpflichtet, in bestimmten Fällen Güter feindlichen Ursprungs, die vor dem 1. März bestellt und en worden sind, unbehmdert verfrachten zu lassen. In solchen Fällen würde das Ausfuhrverbot die neutralen Besitzer und deren Güter treffen, ohne dem Feinde Schaden zuzufügen. In besonderen Fällen seien auch besondere Erleichterungen für die freie Beförderung von Arzneimitteln, chemischen Stoffen und dergleichen zugestanden worden, wenn der Beweis geltefert werden könne, daß sie nirgends sonst als im Feindesland erhältlich seien, und im neutralen Lande ein Mangel daran bestehe. Man dürfe nicht vergessen, daß man mit den ein⸗ schränkenden Bestimmungen für die Schiffahrt nicht bezweckte, die Neutralen zu benachteiligen, sondern dem Feinde Schaden zuzufügen. Bei Beratung der Kreditbewilligung entspann sich eine ausführliche Erörterung über die Wehrpflicht. Bemerkens⸗ wert war die Rede des Abgeordneten Thomas (Arbeiter⸗ partei), der dem Eisenbahnerverband angehört. Er sagte: Fast alle Gewerkschaften dieses Verbandes baben die Entschli ßung gegen die Wehrpflicht angenommen und obendrein dem ee Ausschuß mitgereilt, daß sie im Falle ihrer Einführung in den gr. stand treten würden. Der Gewertschaftskongreß, der dre Millionen Arbeiter vertritt, hat etinstimmig eine Ent⸗ schließung gegen die Wehipflicht angenommen. Das Geschoß⸗ gesetz konnte nicht gegen 200 000 Arbeiter durchgesett, werden, Wum wieviel weniger die Wehrpflicht gegen drei Millionen!; ir wollen den inneren Sinn dieser Bewegung kennen lernen. Ist sie ein Schachzug, um Asquith zu stürzen? Wir befanden ung oft im Gegensatz zu ihm, aber wir sind überzeugt, daß er in ben8. nationalen Krisis unersetzlich ist. Aber wenn der Premierminister nicht das Ziel ist, um was handelt es sich dann? In Namen der Mütter, die ihre Söhne, und der Kinder, die ihre Väter Helaren haben, bitte ich Sie, die Eiaigkeit der Nation nicht zu spalten! 8 genommen, Sie erzwängen Neuwahlen, was dann⸗ Wollen b . Soldaten gegen die Minderheit auwenden? Unsere Aufgabe wir 4 sein, den inneren Frieden zu erhalten. Ich warne Sie! An demsel 1 Tage, wo die Regierung die Wehrpflicht einbringt, wiro die industrielle Revolutton da sein. 8 ““ — Das englische Prisengericht erklärt 15 Schiffs⸗ ladungen Fleisch und Speck im Werte von 23 Millionen Pfund Sterling, die nach Kopenhagen bestimmt waren, als e Absender sind die amerikanischen Fleischpacker Rööbe. Hammond und Salzberger. Andere Schiffe gehörten Skandi⸗ naviern und waren von einer amerikanischen Gesellschaft ge⸗ mietet. Das Urteil sagt, die Ladungen seien offenbar für die deutsche Regierung und die deutsche Armee bestimmt gewesen.
Frankreich. v.
Die Begründung des Finanzministers Ribot. zu 8 Gesetzentwurf, betreffend die provisorischen Budget⸗ zwölftel für das letzte Vierteljahr 1915, die vom „Temps“ veröffentlicht wird, hebt folgende Punkte hervor:
Infolge des gesteigerten Bedarfs an Kriegsmatertal und der 8 dauernd steigenden Zahl von Familten, die unterstützt müssen, wachsen die Ausgaben von Monat zu Monat. Fer. militärischen Ausgaben werden bis Ende 1915 20 843 68 lionen Francs betragen; ihr monatlicher Durchschnitt c 8. 800 auf 1500 Millionen Francs gestiegen. Die bu⸗ gei⸗ mäßigen Einkunfte haben vom Ausbruch des Fn 8 zum 31. August 1915 3580 Millionen Francs betragen. Der 2 schatz hat den Verbündeten 648 Millionen vorgeschossen, g 300 Millionen seit dem 15. Mat. Bis zum 31. August sind fün 7871 Millionen Francs Staatsschatzscheine und für 2241 ve. Landesverteidigungsobltgationen begeben worden. Zum Schluß v. es, trotz aller dieser Einnahmen genügten kurzfristige Papiere 8 gesichts des vielleicht noch lange dauernden Krieges nicht, “ Regierung werde den Kammern demnächst einen Anleiheentwurf var, legen, um sowohl die btsher feststehenden Ausgaben, die zu für des Jahres 28 374 Millionen übersteigen würd s auch künf g Ausgaben decken zu können. “
Rußland.. „ St
Nach einer Meldung der „Berlingske Tidende“ aus 8 Petersburg wird dort angenommen, daß die Krisis ” 9 Vertagung der Duma ruhig verlaufen werde. Sel schrittlichen Dumamitglieder seien durch den Führer der en bristen von ihrem Beschluß, im Falle der Vertagung ihre? gs date niederzulegen, zurückgebracht und veranlaßt Frotben, n⸗ Zusammenarbeit mit der Regierung in den Kommisionen f ü zusetzen; sie hätten beschlossen, den Verlauf der Dinge ge s abzuwarten. Die „Nationaltidende“ meldet, daß die Vertag 8 für die Mitglieder der Duma, wie für die Bevölkerung g , unerwartet gekommen und Gegenstand lebhafter Erörterung
G I seien, und daß ihre Anschaffung deshalb sogar von der Heeres⸗
1“
8 8
1 Der Verband der russischen Städte und Semstwos habe bei 4†
Regierung die Genehmigung für einen Kongreß von Vertretern aus ganz Rußland beantragt, der die die Bevölkerung beun⸗ ruhigende politische Lage besprechen solle. — Dem „Rußkoje Slowo“ zufolge macht die Geistlich⸗ keit in den Kirchen gegen den liberalen Dumablock Stimmung. Der Erzbischof Seraphim von Twer erklärte auf der Kanzel, die Diener der Kirche würden gegen die verräterischen Umstürzler kämpfen, selbst bis zum Märtyrertode. — Der „Rußkoje Slowo“ meldet, daß Riga voll⸗ ständig geräumt sei; von 74 000 Arbeitern hätten 50 000 die Stadt verlassen, von 184 Fabriken seien 57 ganz, andere zum Teil verlegt. Die „Nationaltidende“ berichtet, daß die evölkerung von Minsk in großer Erregung sei und in Massen flüchte. Die Bahnhöfe seien belagert, die Reisenden müßten gewöhnlich drei Tage auf eine Fahrkarte warten, die Eisenbahnwagen seien überfüllt, sodaß auch die Dächer besetzt seien. Die Lebensmittel in der Stadt seien knapp, Mehl und Zucker nur wenig vorhanden. v11“
Italien.
Das „Giornale d'Italia“ veröffentlicht nach Berichten der in Sofia erscheinenden Zeitungen den Vertrag, den Rußland, England und Frankreich am 22. Dezember 1914 über die Dardanellen geschlossen haben. Danach soll Konstantinopel mit den Dardanellen an Rußland fallen. Dies sei der Grund, daß sich die Vertragschließenden zur Geheimhaltung des Ver⸗ trages gegenüber den Balkanstaaten verpflichtet hätten.
— Als Vorsorge für außerordentliche Erfordernisse des Schatzamtes verfügt ein Königliches Dekret eine Reihe finanzieller Maßnahmen. Sie betreffen nach der „Agenzia Stefani“ eine Steuer für Ausfuhrbewilligungen, eine Erhöhung der Ansätze für den Verkauf von Tabak, eine Steuer für den Verkauf von Mineralölen außer Petroleum, eine Reform der Gesetzgebung über den Alkohol und besondere Maßnahmen für Sardinien, die Umgestaltung der Biersteuern und eine Zuschlag⸗ steuer für die Fabrikation von Zucker.
Portugal.
“
Nach einer Meldung des „Temps“ hat die Regierung infolge der wiederholten Unruhen eine scharfe Ueberwachung der Grenzen angeordnet; nur mit vollständigen Ausweis⸗ papieren versehenen Personen ist es gestattet, nach Portugal
zu reisen. Niiederluande. v Nach den „Nieuws van den Dag“ hat die deutsche Regierung der niederländischen Regierung ihr Be⸗ dauern darüber ausgesprochen, daß am 2. August ein deutsches Flugzeug unabsichtlich über niederländisches Territorial⸗ gewässer hinweggeflogen sei; nebeliges Wetter habe die Orien⸗ tierung verhindert.
111“ 1““
Griechenland. Die Reservisten der Jahresklassen 1886,
sind nach dem „Echo de Paris“ auf den 1 berufen worden.
1887 und 1888 ktober ein⸗
Rumänien. Hersog zu Mecklenburg ist
7
1 enbu st vorgestern, wie „W. meldet, in Macin eingetroffen und dort vom König und der Königin empfangen worden.
Der 88
T.
Bulgarien.
Da die Führer der Opposition den Wunsch geäußert hatten, den König zu sehen, um ihre Ansichten über die Lage darzulegen, hat sie der König, wie die „Agence Bulgare“ meldet, gestern in Gesamtaudienz empfangen. Der Abordnung gehörten an: Malinow, Geschow, Danew, Tzanow und Stam⸗ bolisky. Die beiden letzteren vertreten die radikale und die Agrarpartei. Die Sozialisten hatten es abgelehnt, sich diesem Schritte anzuschließen.
Ausftralien.
Die australische Bundesregierung kündigt „Times“ zufolge an, daß sie eine neue Anleihe 25 Millionen Pfund Sterling aufnehmen wolle.
den
Kriegsnachrichten. 8 Wien, 17. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemelde: 8 Russischer Krieasschauplatz. 8 Die RNussen versuchten, die Wirkung unseres gestern ge⸗ meldeten Flankenstoßes nordöstlich von Buczacz durch einen egenangriff zu vereiteln. Sie wurden geworfen. Unser Artilleriefeuer vernichtete hierbei ein feindliches Panzerauto. Von den drei Offizieren der Besatzung wurden zwei getötet, einer unverwundet gefangen genommen. Von der “ blieb alles mit Ausnahme eines gleichfalls in Gefangenschaft geratenen Chauffeurs tot am Platze. Im übrigen ließ in Ost⸗ galizien und an der Ikwa⸗Linie die Gefechtstätigkeit wesentlich nach. Die Lage blieb völlig unverändert. Angesichts der Unmöglichkeit, in diesen Räumen einen Erfolg zu erringen, führt der Feind neuestens umso heftigere Angriffe gegen unsere im wolhynischen Festungsgebiet stehenden Streitkräfte. Die hier gestern entbrannten Kämpfe dauern noch an. An der Szezara nichts Neues. .
Italienischer Kriegsscha
An der Tiroler ö fanden gestern wieder vielfache Artilleriekämpfe statt. Nachmittags wurde das gegen die Hochflächen von Lafraun und Vilgereuth heftiger. Heute nach Mitternacht griff stärkere italienische Infanterie den Monte Coston und unsere Stellungen nördlich dieses Grenz⸗ erges an. Diese Vorstöße wurden unter beträchtlichen Verlusten des Angreifers abgewiesen. Im Kärnter renzgebiete entfaltet die gegnerische Artillerie namentlich gegen den Raum von Tarvis eine lebhafte Tätigkeit. Dieser drt, und zwar insbesondere das dortige Spital, wurde aus en Stellungen nächst dem Grenzpasse von Sondogna von weittragenden Geschützen beschossen. An der küstenländischen Front setzte der feindliche Angriff gegen den Raum von Flitsch wieder ein. Mehrere Vorstöße der Italiener wurden zurückgeschlagen; die Kämpfe sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Wetter Isonzo abwärts bis einschließlich des Görzer Zrücken opfes herrschte verhältnismäßig Ruhe. Einige eeen südlich von Görz und der Nordwestrand der Hoch⸗
schützkeuer. Westliich San Martino wurden Annäher versuche der Italiener wie immer vereitelt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
8 Der Krieg zur See.
Paris, 18. September. (W. T. B.) Der „Temps“ meldet, daß ein feindliches Unterseeboot in der Reede von Rhodes den französischen Hilfskreuzer „Indien“ torpedierte und versenkte. „Indien“ war in den Gewässern von Adalia gekapert worden, als er Kriegskonterbande be⸗ förderte. Das Schiff hatte eine Wasserverdrängung von 800 t. Seine Besatzung bestand aus 62 Offizieren und Matrosen, von denen 11 Mann vermißt werden.
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Der Krieg in den Kolonien.
London, 17. September. (W. T. B.) Das Pressebureau meldet: Eine starke feindliche Patrouille wurde am 14. September südlich von Maktau in Ostafrika durch sechzig Briten und hundert eingeborene Soldaten überrascht. Der Feind flüchtete nach einem heftigen Gefechte und ließ zwei⸗ unddreißig Tote (2) und mehrere Verwundete zurück. Wir verloren drei Tote (2) und acht Verwundete und erbeuteten eine Anzahl von Gewehren, viel Munition und eine ganze Ausrüstung (2). 8
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverban Konstantinopel, 17. September. (W. T. B.) Das Hauptquartier teilt mit: Die Lage an der Dardanellen⸗ front ist unverändert. Unsere Aufklärungstruppen, die nach verschiedenen Richtungen vorgeschickt werden, plänkeln bei jeder Gelegenheit mit dem Feinde und kehren nach jedem Angriff und jedem Ueberfall mit Beute zurück. Unsere Artillerie hat den Feind, der Schützengräben zu bauen versucht, und gelegentlich Truppenansammlungen unserem Feuer aussetzt, erfolgreich beschossen, die Ansammlungen zerstreut und ihnen Verluste beigebracht. Bei Sedil Bahr hat unsere Artillerie auf dem linken Flügel am 16. September eine große Ex⸗ plosion in einer feindlichen Minenwerferstellung hervor⸗ gerufen und diese außer Gefecht gesetzt.
Ein Teil unserer Flotte hat einen Leuchtturm und eine Fabrik an der Südküste der Krim mit Erfolg be⸗ schossen; das Geschütz⸗ und Gewehrfeuer des Feindes hat ihr keinen Schaden getan. In derselben Gegend hat sie vier große russische vollbeladene Segelschiffe versenkt. 1
An der Irak⸗Front haben unsere Freiwilligen in der Gegend von Kalaat ül Nedjin in der Nacht zum 12. Sep⸗ tember ein Lager des Feindes überrumpelt, ihm große Verluste beigebracht und viel Beute abgenommen. Am folgenden Tage wurde ein neuer Angriff auf das Lager gemacht; der Feind verlor mehr als 100 Tote und wurde aus dieser Stellung verjagt. Am 16. September haben wir nördlich von Korna ein englisches Flugzeug herunter⸗ geschossen und die Flieger, einen Feldwebel und einen Mechaniker, gefangen genommen; nach geringfügiger Instand⸗ setzung benutzen wir das Flugzeug gegen den Feind. Sonst nichts Neues.
Statistik und Volkswirtschaft.
“ 8 Ergebnisse der medizinischen und der pharmazeutischen Hauptprüfungen in Preußen im Prüfungsjahre 1913/14. Nach dem „Ministertalblatt für Medizinalangelegenheiten“ haben die für die Kreisärzte vorgeschriebene Prüfung im Jahre 1914 insgesamt 19 Aerzte gegen 37 im Vorjahre und 32 im Durchschnitt der Jahre 1909/14 abgelegt. In die ärztliche Prüfung traten im Prüöfungsjahre 1913/14 904 Kandidaten der Medizin (1912/13: 849, seit 1908/09 durchschnitt⸗ lich jährlich 699) ein, von denen 875 (745 bezw. 625) sie bestanden. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Kandidaten, die sich der Prüfung unterzogen, um etwa 6,5 %, diejenige der Kandidaten, die sie bestanden, um etwa 17 % gestiegen. Elne Abnahme der Kandidatenzahl ergab sich für die zahnärzt⸗ liche Prüfung bei allen Prüfungskommissionen. Es unterzogen sich ihr 1913/14: 75 (1912/13: 195, seit 1908/09 durchschnittlich jähr⸗ lich 195), und es bestanden sie 65 (172 bezw. 181) Kandidaten. In die pharmazeutische Prüfung traten 1913/14: 177 (1912,13: 179, seit 1908/09 durchschnittlich jährlich 207) Kandidaten ein, es bestanden sie 156 (155 bezw. 179). Demnach waren die Unterschiede gegen das Vorjahr unerheblich, während sich gegen den sechsjährigen Durchschnitt eine merkliche Abnahme ergab.
Z1ö1u““
Z X4X“ Ein neuer Ausstand ist, wie „W. T. B.“ erfährt, im Kohlenrevier von Südwales ausgebrochen. Tausend Mann legten wegen eines Streites über die Bezahlung der Ueberstunden die Arbeit nieder.
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Nr. 75 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“ herausgegeben im Ministertum der öffentlichen Arbeiten, vom 18. September hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. — Nicchtamtliches: Das Dienstgebäude für die Weichselstrombauver⸗ waltung und das Provinztalschulkollegium in Danzig. — Ausstellung für Friedhofkunst in Düsseldorf. — Karl Weber †. — Ueber das Einrammen von schweren bewehrten Betonpfählen beim Bau der neuen Fischhalle in Bmuiden.
Wohlfahrtspflege. G
Ein Reichsausschuß für Kriegsbeschädig enfürsorge
ist vorgestern in einer Versammlung von Vertretern der deutschen Einzel⸗ staaten im Landeshause der Provinz Brandenburg gegründet worden. Als Kommissar des Reichsamts des Innern wohnte, wie „W. T. B.“ berichtet, Geheimer Reaierungsrat Klehmet der Besprechung bei. Landesdirektor von Winterfeldt begrüßte die erschienenen Vertreter der Einzelstaaten und teilte mit, daß am 25. August dieses Jahres im Landeshaus eine außerordentliche Konferenz der preußischen Landesdirektoren stattgefunden habe, in der die Ein⸗ richtung einer Fkaßhischen Geschäftsstelle für Kriegsbeschädigtenfürsorge einstimmig beschlossen worden sei. Es sei dabei auch zur Sprache gekommen, daß der sächsische Staatsminister Graf Vitzthum von Eck⸗ städt die Anregung gegeben habe, unter Heranziehung aller deutschen Einzelstaaten einen Reichsausschuß für Kriegsbeschädigtenfürsorge zu gründen. Nachdem der preußische Staat als seine Vertreter in die ser
l von Doberdo standen unter ledhaftem feindlichen Ge⸗
9 + 6⸗ 2
und den Vorsitz der Provinz Brandcubarg Abertragen habe, sel die Versammlung einberusen worden, um die dankenswerte Anregung zur Begründung eines Reichsausschusses zu verwirklichen. - Der Landeshauptmann der Provinz Westfalen Dr. von Hamme schmidt sprach dann über das einheitliche Zusammenarbeiten de einzelnen provinztellen und einzelstaatlichen Diganisationen. Ein be⸗ sonderes Augenmerk sei der Aufklärung über die Kri⸗gebeschädigten⸗ fürsorge durch die Tagespresse und der Befriediaung des Unterrichtungs und Lesebedürfnisses der Kriegsbeschädigten selbst durch eine gemein same Zeitschrift für das ganze Reich zu widmen. Der Redner empfahl außerdem, eine wissenschaftliche Fachzeitschrift für die gesamte Kriegsbeschädigtenfürsorge zu schaffen. Eine besonders reiche Arbeit werde dem Reichsausschuß auf dem Gebiete de Gesetzgebung und Verordnungen erwachsen. Der einstimmige Be schluß des Reichstages, eine Zentralstelle für die Kriegs * beschädigtenfürsorge von Reichs wegen zu gründen, sei von der Reichsregterung nicht durchgeführt worden, weil diese gegen di Zentralisierung durch das Reich selbst Bedenken erhob. Das Be⸗ dürfnis, einen Mitzjelpunkt für die Kriegsbeschädigtenfürsorge ganz Deutechlands zu schaffen, sei aber vorhanden, und der natürliche Weg zur Befriedigung dieses Bedürfnisses sei ein engerer Zusammenschluß der in der Arbeit stehenden einzelstaatlichen Organisationen. Au allen diesen Gründen empfahl der Redner die Gründung eines Reichs⸗ ausschusses für Kriegsbeschädigtenfürsorge, in dem jede einzelstaatliche Organisation eine Stimme haben solle. 8 Bei der Besprechung, die sich an den Vortrag schloß, kam über⸗ einstimmend die Meinung zum Ausdruck, daß es notwendig sei, die einzelstaatlichen Ausschüsse für Kriegsbeschädigtenfürsorge im Deutschen Reich einheitlich zusammenzufassen. einen Reichsausschuß ins Leben zu rufen, wurde von den Vertretern der einzelstaatlichen Regierungen und Ausschüsse für Kriegsinvaliden⸗ fürsorge warm begrüßt. In diesem Sinne syrachen Ge⸗ heimer Reglerungerat Dr. Dietz für Hessen, Oberregierungs⸗ rat Dr. Schweyer für Bayern, Wirklicher Staatsrat von Kern für Württemberg, Geheimer Rat von Welck für Sachsen, Staatsminister Dr. Laue für Anhalt, Ministerialrat Dr. Ritter für Baden, Gebeimer Ministerialrat Kundt für Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, Senator Holthusen für Hamburg, Senator Hilde⸗ brandt für Bremen, Oberregierungsrat Neynaber für Braunschweig, Senator Dr. von Mehrendt für Lübeck und Regierungsrat Abry für Lippe. Die Versammlung beschloß darauf einstimmta die Gründung
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lung der einzelstaatlichen Organisationen) als anregende, beratende und begutachtende Stelle und trat gestern als solche zum ersten Mal zusammen. Der Reichsausschuß wählte zum Vorsitzenden den Landes⸗ direktor der Provinz Brandenburg von Winterfeldt. Die Versammlung bildete ferner einen Reichsarbeitsausschuß der Kriegs⸗ beschädigtenfürsorge, bestehend aus je zwei Vertretern der norddeutschen, mitteldeutschen und süddeutschen Staaten. und entsandte in diesen je einen Vertreter von Preußen, Mecklenburg, Sachsen, Hessen, Bayern und Württemberg. Diesem Reichsarbeitsausschuß wurde weiter das Recht der Zuwahl und das Recht der Bildung von Sonderausschüssen aller Art verliehen. Er hat ferner die Besugnis, eine Reichsgeschäftsstelle einzurichten und die dafür erforderlichen Kosten durch Umlagen auf die Kriegsbeschädigtenfürsorge⸗Organisationen der angeschlessenen Einzelstaaten nach Maßgab der Bevölkerungszahl zu verteilen. Der Arbeitsausschuß erhielt das Recht, eine Geschäfts⸗ ordnung für sich seibst und eine solche für den Reichsausschuß (Hauptversammlung) zu schaffen.
Namens des Staatssekretärs des Innern erklärte Geheimer Regierungsrat Klehmet, daß der Staatssekretär gern einen Ver⸗ treter zu der Gründungssitzung des Reicheausschusses entsandt habe, und daß der Ausschuß der wohlwollenden Unterstützung der Reichs⸗ regierung sicher sein könne. Landesdirektor von Winterfeldt schloß die bedeutungsvolle Versammlung mit dem lebhaften Wunsche, daß das hohe Ziel, die Kriegsbeschädigten wieder zu tüchtigen und nützlichen Mitgliedern unseres Volkes zu machen, voll erreicht werden möge. „ G111“
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Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die 76. Hauptversammlung der Deutschen Landwirt⸗ schaftsgesellschaft. Die für Freitag, den 17. September, anberaumte Hauptversamm⸗ lung der diesjährigen Wandertagung der Deurschen Landwirtschafts⸗ gesellschaft, die überaus zahlreich besucht war, wurde von deren Vize⸗ präsidenten Grafen von Pückler⸗Berghaus eröffnet. Aus dem im Druck vorgelegten Jahresbericht für 1914 geht hervor, daß die Kriegs⸗ verhältnisse auch auf die Bestrebungen dieser großen Gesellschaft nicht ohne Einfluß blieben, daß sie aber nichtsdestoweniger ihre Tätigkeit in weitgehendem Maße ausüben und zur Regelung der besonderen Aurgaben, die das Kriegsjahr auch der deutschen Landwirtschaft stellte, in hohem Grade beitragen konnte. Auf der Tagesordnung standen zwei Vorträge, die den hesonderen Bedürfnissen der Zeit Rechnung trugen, als erster: „Welche Er⸗ fahrungen sind bisher mit der Düngung, insbesondere mit der Stickstoffbüngung im Jahre 1914 bis 1915 gemacht worden?“ Berichterstatter war Professor Dr. Gerlach⸗ Bromberg, der sich in folgendem Sinne äußerte: Die Düngungs⸗ versuche, über die der Berichterstatter zunächst cingehend sprach, wurden auf mittleren und leichten Böden der Provinzen Posen und Westpreußen veranstaltet. Sie bezieben sich in erster Linie auf die dortigen Böden, kommen aber auch für ähnliche Böden anderer Gegenden in Frage. Mit ihnen war eirne Reihe von Bewässerungsversuchen verbunden, die in der Näbe von Bromberg angestellt wurden. Hierbei zeigte sich, daß Bewässerung und Düngung eine ungemein hohe Ertragssteigerung im Gefolge hatte. Im Jahre 1914 wurde als Stickstoffdünger Chilesalpeter, 1915 wurde als solcher schwefelsaures Ammoniak verwendet. Die Ertragssteigerungen durch Stickstoffdünger waren je nach den einzelnen Früchten im ersten Jahre zwisch n 15 und 93 %, im zweiten Jahre zwischen 10 und 117 %. Die Phosphorsäure, die als Superpbosphat und Thomasmehl angewandt wurde, zeigte im ersten Jahre Ertrags⸗ steigerungen zwischen 1 und 29 % und im zweiten Jahre zwischen 3 und 29 %. Kali und Kalk brachten ähnliche, wenn auch nicht so hohe Ertraags⸗ steigerungen. Die verminderten Erträge, die das Erntejahr 1915 mit sich brachte, beruhten zum Teil auf ungenügenden Niederschlägen, zum größten Teil aber auf dem Stickstoffmangel, der bei der Bestellung geherrscht hatte. Die Hoffnung, durch eine reichliche Kalkdüngung den Stickstoffoorrat des Bodens zu erschließen, hat bei mittleren und leichten Boden wenig Auesicht, da deren Stickstoffvorrat im all⸗ gemeinen zu gering ist. Bei dem Mangel an Chilesolpeter besteht der zur Verfügung stehende Stickstoff aus schwefelsaurem Ammontak, Knochenmehl, Peruguano und hauptsächlich aus dem im Reiche her⸗ gestellten Kalkstickstoff, von dem außer für den Heeresbedarf auch für die Landwirtschaft boffentlich eine bedeutende Menge angeboten werden wird. Der Wirkungewert in diesen beiden wichtigsten Stickstoffdüngern, die für die Bestellung dieses Jahres vorhanden sind, ist nach den vor⸗ liegenden Versuchen entsprechend geringer als im Chilesalpeter und beträgt im großen Durchschnitt für Ammoniak 89, für Kalkstickstoff 76 v. H. Die Antworten auf den von der Deutschen Landwirtschafts⸗ esellschaft ausgesandten Fragebogen sprechen sich zum überwiegenden eil zufriedenstellend über den Düngewert des Kalkstickstosss agus. Die Schwierigkeiten beim Ausstreuen sind noch nicht einwand⸗ frei behoben. Die ölhaltigen Kalkstickstofformen setzen zwar den Düngewert nicht herab, lassen aber in der stauh mindernden Wirkung bald wieder nach. Der granulierte Stich stoffkalk wird in der Düngewirkung wesentli beeinträchtigt Empfehlenswert und zur Vermeidung der Staubwirkung besonderg zweckmäßig ist die Maschinenverwendung beim Ausstreuen. Hier ha sich die „Westpbhalta“ besonders bewährt. Auch die Mischung mit Kalisalzen und Thomasmehl ist angebracht. Die Vermischung mit Superphosphat hat noch Bedenken. Wichtig ist, daß der Kalkstick⸗ stoff mindestens 2—3 Wochen vor der Bestellung untergebracht wir
Frage die Provinzen Westfalen, Pommern und Brandenburg bestellt
um dem Cyanamidstickstoff Gelegenheit zu geben, sich in Ammonta
Der Gedanke, zu diesem Zweck
eines Reichsausschusses der Kciegsbeschädigtenfürsorge (Hauptversamm⸗ 8*