1915 / 222 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Sep 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Beurteilung der Sachlage recht wichtige Tatsache der fort⸗ gesetzten Angriffe durch Flugzeuge der Verbündeten auf offene und weit außerhalb des Operations⸗ gebiets gelegene deutsche Ortschaften, ja sogar auch auf harmlose Reisende in Personenzügen, die natürlich außer stande sind, sich zu wehren. Oberste Heeresleitung. 1 8

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 18. September. (W. T. B.) Das Hauptquartier meldet: Nichts Wichtiges auf den verschiedenen Fronten.

Konstantinopel, 19. September. (W. T. B.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront griffen unsere Wasserflugzeuge den Hafen von Kefalo auf der Insel Imbros an und trafen ein großes feindliches Transportschiff, auf dem sofort Feuer ausbrach. Eine Wassersäule stieg gleich⸗ zeitig auf. Bei Anafarta verjagten in der Nacht des 18. September unsere Erkundungsabteilungen diejenigen ides

eindes und warfen mit Erfolg Bomben in die feindlichen chützengräben. Sie erbeuteten Gewehre und Kriegsmaterial. Am 18. September beschoß unsere Artillerie wirksam die feindlichen Lager bei Kemikli Liman. Bein Ari Burun nichts Wichtiges. Bei Sedil Bahr brachte unsere Artillerie durch kräftige Erwiderung die feindliche Artillerie zum Schweigen, die unsere Stellungen im Zentrum be⸗ schossen hatte. Unsere Erkundungsabteilungen näherten sich den feindlichen Gräben bei Kerevizdere und warfen mit guter Wirkung Bomben. Unsere Küstenbatterien beschossen am Vormittag des 18. September die Lager und Stellungen der feindlichen Infanterie und Artillerie bei Sedil Bahr. Bei einer Batterie schwerer Kanonen entstand eine heftige Explosion, und wir sahen eine Menge Ambulanzwagen nach diesem Orte eilen. Am Nachmittag beschoß ein Kriegsschiff von der Klasse „Patrie“ sowie die feindlichen Batterien des Festlandes bei Sedil Bahr eine Stunde lang unsere Küstenbatterien, ohne Schaden anzurichten. Von den anderen Stellen der Front ist nichts zu melden.

Nr. 23 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, herausgegeben im Ministertum der öffentlichen Arbeiten, vom 17. September hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichs⸗ kanzlers vom 12 August 1915, beir. die Wahlen nach der Reichs⸗ versicherungsordnung. Erlaß des Ministe s der öffentlichen Arbeiten: 13. vom 31. August 1915, IV. 43. 149/288, betr. Wahlen nach drr Reichsversicherungsordnung. Nachrichten.

Theater und Musik.

„Die Prinzessin vom Nil“, ein Spiel in drei Akten von Artur Landsberger und Franz Cornelius, Musik von Viktor Hollaender, betitelt sich die neue Gabe, mit der am Sonnabend im Residenztheater die Winterspielzett eröffnet wurde. Die Handlung stellt sich als ein heiterer Traumspuk dar, indem frei nach Edgar Poe eine im Besitz eines Altertumshändlers be⸗ findliche ägyptische Mumie lebendig wird, um allerlet lustige Streiche

auszuführen, bis sie zuletzt wieder in den Zustand der Erstarrung zurückkehrt. Der Gedanke ist fruchtbar genug, um eine Hand⸗ ung, zu schaffen, in der der Phantasie der Verfasser freiester Spiekraum gelassen wird. Von dieser Freiheit haben sie zuweilen allzu ausgiebig Gebrauch gemacht, und der geschickte Spiel⸗ leiter Dr. Martin Zickel hätte gut getan, mehr zu kürzen. Die Musik, die Viktor Hollaender, der v. Direktor des Residenz⸗ rtheaters, dazu ersann, ist gefällig und einschmeichelnd, ohne ins Gassen⸗ hauerische zu verfallen. Schon das Auftrittslied der Mumie Naomi nimmt durch seine das Exotische charakteristisch andeutenden Klang⸗ verbindungen das Ohr gefangen, und noch manches andere, was im Laufe des Abends erklingt, zeugt von dem Geschmack und dem stallschen Können des Komponisten. Eine in allen Teilen vortreff⸗ liche Aufführung hatte einen wesentlichen Anteil am Erfolge. Die weibliche Hauptrolle der Naomi war bei der oft bewährten Operetten⸗ sängerin Fräulein Mlzzi Wirth gesanglich wie darstellerisch in den besten änden. Neben ihr zeichnete sich Herr Bender in der Rolle des Faktotums des Altertumshändlers durch wirksame Komfk aus. Unter den anderen Mitwirkenden gefielen besonders Fräulein Kolbe als munterer Back⸗ fisch, Fräulein Lucle Euler als Dienstmärchen und Herr Brandt als Rechtskandidat.

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Tas Königliche Opernhaus bleibt morgen, Dienstag, geschlossen.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Lust⸗ spiel „Die Journalisten“ in Szene, in den Hauptrollen mit den Damen Abich, Arnstädt und Thimig sowie mit den Herren Vollmer, Böttcher, Eichholz, von Ledebur, Mannstädt, Patry, Stange und Werrack besetzt. Spielleiter ist Dr. Bruck.

Im Domkonzert, das der Organist Professor Irrgang morgen, Dienstag, Abends 8 Uhr, veranstaltet, werden Maria M. von Goetz (Sopran), Anna Grarve (Alt) und Max Schulz⸗Fürsten⸗ berg (Celo) mitwirken. Das Programm enthält u. a. die große Orgelsonate (Psalm 94) von Reubke. Der Einttitt kostet emschließ⸗ lich Programm 20 ₰. 11“

8 Mannigfaltiges. 1 8 Berlin, den 20. September 1915.

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Kurz vor Ausbruch des Krieges ist in der Provinz Ostpreußen unter dem Vorsitz des Landeshauptmanns ein Verein zur Förde⸗ rung volkstümlicher Heimarbeit gegründet worden. Der Verein verfolgt den Zweck, der unbemittelien Landbevölke⸗ rung Ostpreußens im besonderen in den langen Winterabenden, in denen es den Frauen häufig an geeigneter Beschäftigung fehlt, Ge⸗ legenheit zu lohnendem Verdienst zu schaffen und gleichzeitig die bereits im Schwinden begritffene Webefertigkeit zu fördern, ferner sollen die alten künstlerisch hervorragenden litauischen Muster wieder neu belebt werden. Der Verein hat trotz der großen Verwüstungen,

die der feindliche Einfall gebracht bat, seine Tätigkeit aufgenommen

und beschäftigt auch jetzt eine Anzahl Frauen und Mädchen, darunter viele Frauen mit einer großen Kinderschar, denen es nicht möglich ist, Arbeiten außer ihrer Häuslichkeit zu verrichten. Die An⸗ und Verkaufsstelle des Vereins befinder sich in Königsberg t. Pr., Clas⸗ straße 5. In Verbindung mit dem Verein „Sammlung gegen Kriegsnot E. V. zu Berlin“ hat der Verein in Berlin, Leipziger Straße 31/32, in den Räumen der Firma Emma Bette, Bud u. Lachmann die Erzeug⸗ nisse dieser Heimarbeit ausgestellt. Es sind dort mehrere ostpreußische Webestühle aufgestellt, die von ostpreußischen Weberinnen bedient werden. Die Erzeugnisse der Webereien, wie Beitwäsche, Vorhänge, Decken, Arbeitskleiderstoffe, ferner in litauischen Farbentönen ge⸗ haltene Tischdecken, Läufer, Schürzen, Zimmervorhänge und Teppiche, die alle sehr gut, zum Teil auserlesen und mustergültig sind, sind im Ausstellungsraum käuflich. Durch den Ankauf der Gegenstände dieser sehenswerten Ausstellung ist auch Gelegenheit gegeben, den vom Kriege schwer betroffenen Ostpreußen zu helfen.

Der lange Zeit geschlossen gewesene Zirkus Busch erstrahlte am Sonnabend zum ersten Male wieder im Glanze seiner festlich wirkenden Beleuchtung; Leben ist wieder in seine verödeten Räume eingezogen, nachdem sich Herr Kommissionsrat Busch, dem Drängen der deutschen Artistenwelt nachgebend, mutig dazu entschlossen hat, seine Direkttonstätigkeit trotz der Kriegszeit wieder aufzunehmen. Die Berliner sind, wie das volle Haus am Sonnabend bewies, dem Zirkus Busch treu geblieben, und die diesmaligen Darbietungen standen durchaus auf der Höhe der früheren. Besonders kam die von jeher in diesem Zirkus gepflegte Reit⸗ und Dressur⸗ tunst nicht zu kurz, sie war durch die in Frreiheit vorgeführten Pferde des Herrn und der Frau Direktor Corty⸗Althoff, durch die Troika mit drei Schulpferden, geritten von Fräulein Gusta von Botont und durch den Schulreitakt „Schwarz⸗Weiß⸗Rot“ der Baronin Krafft von N., einer schlanken, anmutigen Reitkünstlerin in Husarenuniform, vorzüglich vertreten. Als gewandte Turnerinnen zu Pferde stellten sich die Geschwister Blumenfeld vor, als sehene werte Kunstreiter die Geschwister Jansly und andere. Nicht minder ge⸗ diegen war das auf dem Gebhiet der Akrobatik Gebotene, und zwar von den Damen Ellen und Ella, von den zwei Schwestern Bräuning, die waghalsig in der Luft hängend einen gefälligen Serpentintanz ausführten, von der Grix Gregorytruppe mit ihren in höchster Vollendung gezeigten „Ikatischen Sptelen“ und von den drei Bernhardts, deren neuartige turnerische Darbieturgen sich durch Kraft und Geschmeidigkeit auszeichneten. Sehr lehrreich war es, den in letzter Zeit als Lehrer und Berater Kriegsbeschädigter viel⸗ genannten Herrn Unthan zu beobachten. Herr Unthan, der ohne Arme geboren wurde, hat im Gebrauch seiner Füße eine so unglaub⸗ liche Fertigkeit erlangt, daß er sie wie Hände zu benutzen imstande ist. Das geschieht mit solcher Selbstverständlichkeit und solcher man möchte fast sagen Grazie der Bewegung, daß man zeitweilig ganz sein Gebrechen vergißt. Ganz besondere Erwähnung verdienen ferner die Bellonischen Kakadus, deren Leistungen alles übertreffen, was bisher in der Abrichtung dieser gelehrigen Vogelart gezeigt worden ist. Daß der Zirkus auch, wie sich das getörr, über eine Anzahl guter Spaßmacher (so heißen jetzt die Clowns) verfügt, bedarf kaum erst der Erwähnung. So war denn der Er⸗ öffnungsvorstellung ein voller und wohlverdienter Erfolg beschieden.

„Der russische Mensch und sein Land“ lautet das Thema eines mit zabtreichen Lichtbildern ausgestatteten Vortrags, den Herr Karl Meißner im „Verein von Freunden der Treptower Stern⸗ warte“ am Mittwoch, den 22. September, Abends 8 Uhr, im großen

Vortragssal der Treptower Sternwarte bhalten wird.

Vortragende wird guf Grund vieljährigen Aufenthalts

Raßtand folgende Abschnitte behandeln: Tolstois Vorau

geschichtliche Ursachen des Krieges; St. Petersburg und die Reichsfinanzen; Geologisches über Rußland; Klimatisch verschiedene Zonen; Völkergemisch; Meoskau, das echt russische; Nishnij⸗- Nowgorod, der Weltmarkt für Nordasien; Kasan und Wolga abwärts; Durch die Steppe; In der Krim; Süd⸗ russisches; Kirche, Glaubensleben und Feste: Die Widersprüche im Wesen des Russen; Tolstois vergebliche Arbeit an der moralischen Festigung des Volkes; Ursachen der russischen Niederlage. Nach dem Vortrag wird ein neuer Film vom Kriegsschauplatz vorgeführt. Verwundete haben freien Zutritt. Gäste sind willkommen. Mit dem großen Fernrohr werden ein Doppelstern und der „Jupiter“ beobachtet; außerdem stehen den Besuchern noch kleinere Fernrohre kostenlos zur Verfügung, die sie auf beliebige Himmelskörper selbst einstellen können.

München, 19. September. (W. T. B.) Im Münchener Rat⸗ hause fand gestern eine vollbesetzte Vorstandesitzung des deutschen Städtetages mit sehr umfangreicher Tagesordnung statt. Den Vorsitz führte teils der Vorsitzende des Vorstands, Ober⸗ hürgermeister Wermuth⸗Berlin, teils der stellvertretende Vor⸗ sitzende. Oberbürgermeister Dr. von Borscht⸗München. Einen großen Raum in den Verhandlungen nahm die Besprechung der Nahrungsmittelfragen ein. Hinsichtlich der Milchfrage wurde mit Nachdruck betont, daß im Interesse der städtischen Be⸗ völkerung durchgreifende Maßregeln ergriffen werden müssen. Dem aus dem Vorstande des Städtetages ausscheidenden Dresdner Oberbürgermeister Dr. Beutler widmete der Vorsitzende herzliche Worte des Abschiedes. Neugewählt wurde der Oberverwaltungsgerichts⸗ rat Blüher, der zukünftige Oberbürgermeister von Dresden. er Vorstandssitzung war eine Sitzung des Nahrungsmittelausschusses des Deutschen Städtetages vorausgegangen, in der u. a. eingehend die Kartoffelfrage erörtert wurde.

Leipzig, 18. September. (W. T. B.) In den letzten Tagen berührte eine schwedische Reisegesellschaft von neun Personen, die auf dem Wege nach Südindien ist, und der sich der Direktor der schwedischen Kirchenmission Brundin und der juristische Betrat Herdin aus Upsala angeschlossen hatten, Leipzig, um hier Beratungen zu pflegen über die Fortführung der Missiongarbeit auf dem Arbeitsfelde der Leipziger Mission im Tamulen⸗Lande. Am 20. d. M. ist nach einer telegraphischen Nachricht die Abreise der Angehörigen dieser Mission, die ausgewiesen sind, nämlich der nicht mehr im militärpflichtigen Alter stehenden Männer sowie der Frauen und Kinder, zu erwarten, während die jüngeren Männer in Indien interniert werden. Da sämtliche deutsche Missionen in gleicher Weise von diesen Maßnahmen der englischen Regierung getroffen sind, so werden rund drerhundert deutsche Missionsleute nach Deut schland kommen, unter ihnen etwa 40 von der Leipziger Mission. 1“

Konstanz, 19. September. (W T. B.) Im Laufe des gestrigen Tages ist wieder eine größere Anzahl französischer Schwerverwundeter hier eingetroffen. Bis jetzt sind gegen tausend französische Austauschgefangene nach der hiesigen Sammelstelle verbracht worden. Insgesamt werden 1280 Franzosen gegen 400 bis 500 Deutsche ausgetauscht werrden. Der erste Zug nach Lvon geht am 20. Sep⸗ tember, Abends, von Konstanz ab. Für den Heimtransport der deutschen Invaliden sind nur zwei Züge vorgesehen.

Bremen, 18. September. (W. T. B.) Der Norddeutsche Leyd in Bremen wird seinem auf der Schichau⸗Werft in Danzig im Bau befindlichen großen Passaagierdampfer, dem Schwester⸗ schiff des „Kolumbus“, mit Einwilligung des Generalfeldmarschalls von Hindendurg den Namen „Hindenburg“ beilegen.

Paris, 19. September. (W. T. B) Der „Matin“ meldet: In der Pulver⸗ und Granatenfabrik in Le Pecg, in der am Donnerslagvormittag eine Explosion stattgefunden hatte, ereignete sich am Nachmittag eine neue ebenso heftige Explosion durch die wieder sehr großer Schaden angerichtet wurde. Auch diesmal wurden mehrere Arbeiter verletzt. Eine strenge Untersuchung wurde von den Militärbehörden eingeleitet (Igl. Nr. 221 d. Bl.).

Der „Temps“ meldet, wie „W. T. B.“ erfährt, aus Mada⸗ gaskar, daß die Versuche der französischen Regterung, Rinder zur Auffrischung des Viehbestandes aus Madagaskar nach Frank⸗ reich auszuführen, gescheitert sind. Der Dampfer „Lotre“, der bereits in Madagaskar eingetroffen war, um das Vieh an Bord zu nehmen, mußte unverrichteter Sache umkehren. Die Ursachen des Scheiterns des Versuches werden nicht bekanntgegeben. Sie scheinen auf mangelhafte Organssierung der⸗Besörderungsverhältnisse zurück⸗ zu führen zu sein.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: 8. Geschlossen. Der Eintritts⸗ findet zur üblichen

Dienstag, Mittꝛwoch,

Schauspielhaus. 188. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Journalisten. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustay Freytag. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. An⸗ fang 7 ½¼ Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 196. Abonne⸗ mentsvorstellung. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleich⸗ namiger Dichtung in deutscher Ueber⸗ setzung von Hedwig Lachmann. Musik von Richard Strauß. Anfang 8 Uhr.

Schauspielhaus. 189. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Rabensteinerin. Schau⸗ spiel in vier Akten von Ernst von Wilden⸗ bruch. Anfang 7 ½ Uhr.

8 Uhr: Extrablätter!

Sund Gordon. Musitk und Willy Bredschneider.

blätter!

Straße.

Dienstag,

Deutsches Theater. (Dhektion: Max Reinhardt.) Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Judith.

Mittwoch: Faust, 2. Teil.

Donnerstag und Sonnabend: Judith.

Fretag: Was ihr wollt.

Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Weibs⸗

teufel. Mittwoch: Die deutschen Klein⸗ Der

Schering. Kraft, 1. Teil.

Garten.) Dienstag, Seine einzige Frau.

stüdter. einzige Frau. Dennerstaa Weibsteufel.

Freitag: Wetterleuchten.

und Sonnabend

studiert

Volksbühne. (Theater am Bülowplatz.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Abends 8 ½ Kaufmann von Venedig. Donnerstag und Sonn⸗ abend: Der Kaufmann von Venedig. Freitag: Die Räuber.

Uhr:

1 6 Berliner Theater. Dienstag, Abends Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer Musik von Walter Kollo

Mittwoch und folgende Tage: Extra⸗

Theater in der Königgrützer Abends 8 Uhr:

Rausch. Schauspiel in vier Akten von 8. August Strindberg. Uebersetzt von Emil

Mittwoch und Freitag: Donnerstag und Sonnabend: Rausch.

Deutsches Künstlertheater. (Nürn⸗ 8 bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Abends 8 Uhr:

Lustspiel in drei Akten von Julius Magnussen.

Mittwoch und Donnerstag:

Freitag: König Salnmo. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Neu cin⸗ Zwischenspiel.

Lessingtheater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Neu einstudiert: Nora. Mittwoch: Nora. Donnerstag und Sonnabend: Gynt. 1 Freitag: Stein unter Steinen.

lottenburg, Peer Abends 7 Der . 4

Wagner.

Schillerthenter. 0. (Wallner⸗ theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr Heimat. Schauspiel in vier Akten von Hermann Sudermann.

z Se Wohltäter der Mensch⸗ eit.

Donnerstag: Heimat.

Charlottenburg. Dienstag, Abende 8 Uhr: Wallensteins Tod. Trauerspie! in fünf Akten von Friedrich Schiller.

Mittwoch und Donnerstag: Mein Leopold.

Dienstag,

Komische Oper. (An der Weiden⸗ dammer Brücke.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Jung muß man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangstexte von Leo Leipüger. Musik von Gilbert.

Mittwoch und folgende Tage: muß man sein. .

Ueber die Taufstein. Jung

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der brave Fridolin. Gesangsposse in drei Akten von Georg Okonkowski. Musik von Max Gahriel.

Mittwoch und folgende Tage: Der bravr Fridolin.

Schönfeld.)

Seine

Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße Direktion: b Hartmann.) Dienstag,

r: mantische Oper in drei Akten von Richard

Mittwoch und Freitag: Erzählungen.

Donnerstag: Die Fledermaus.

Sonnabend: Zum ersten Male: Windschütz.

Theater Abends 8 ½ feste druff! 1 in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo. Mittwoch und folgende Tage: feste druff! 8

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: licher Diener gesucht.. in drei Akten von Eugen Burg und Louis

Mittwoch und folgende Tage: Herr⸗ schaftlicher Diener gesfucht..

8 ö11“ Thaliatheater. (Direktion: Kren und

Drei Paar Schuhe. G sang ig vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Fran Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Mittwoch

und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.

(Char⸗ 34 37.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Lehmanns Kinder. Schwank in drei Akten von Hans Sturm.

Mitiwoch und folgende Tage: Leh⸗ manns Kinder.

Lohengrin. Ro⸗

meit

Birkus Busch. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das vorzügliche Eröffnungs⸗ programm.

Hoffmanns

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am Nollendorsplatz. Uhr: Immer

Familiennachrichten. Vaterländisches Volksstüch F ch ch

Verlobt: Frl. Else Nitka mit Hrn. Chefredakteur Wilhelm⸗Dietrich von der Schulenburg (Querfurt— Brüssel).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amts⸗ gerichtsrat Kokott (Brieg). Hrn. Hauptmann Kurt von Frankenberg und Proschlitz (Dessau). .

Gestorben: Auguste Freifrau von Wrede, geb. Böttger (Hannover).

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Herrschaft⸗

Schwank

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. „Verlag der Expedition (1250) (J. V.: Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sieben Beilagen

sowie die 694. und 695. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.

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Dienstag, Abends 8 Uhr: Lebensbi d mit

Musik von Gilbert.

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heiger und Königlich Preußischen b

Berlin, Montag, den 20. September

age

Viehseuchenpolizeiliche Anordnung. Auf Grund des § 7 des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909 (RGBl. S. 519) wird hierdurch mit Genehmigung⸗des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes bestimmt:

„1) In den Regierungsbezirk Opveln dürfen Pferde aus Oester⸗ reich⸗-Ungarn nur über die Eintrmisstalionen in Oswiecim, Dzieditz. Oderberg, Tropvau, Jägerndorf, Neustadt und Ziegenhals eingeführt werden. Eisenbahnladungen solcher Pferde dürfen auch über

. 2) Bei der Einfuhr sind die Bestimmungen des Viehseuchenüber⸗ einkommens zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich⸗Ungarn vom 25. Januar 1905 (=GBl. 1906 S. 287) zu beachten.

3) An den Eintrittsstationen sind die einzuführenden Pferde durch den zuständigen preußischen beamteten Tierarzt zu untersuchen.

4) Hinsichtlich der Einfuhrzeiten gelten die Bestimmungen der nachstehenden Bekanntmachung.

5) Diese Anordnung tritt sofort in Kraft. Für Zuwiderhandlungen kommen die Strasvorschriften der §§ 74 bis 77 des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909 in Anwendu Oppeln, den 17. August 1915. ö S Regierungspräsident. vpon Schwerin.

den Bahnhof Myslowitz eingebracht werden. v11“ 8—

11““

m“ betreffend Einfuhrzeiten für Pferde aus Oesterreich⸗Ungarn.

Bezeichnung

der Uebergangsstellen 8 8

Als regelmäßige Einfuhrzeiten sind festgesetzt

Die Untersuchung der einzu⸗ führenden P erde hat zu erfolgen

Stunden durch

Myszlewitz (Bahnhof) Oswiecim

Dienstag und Freitag Sponnabend

11X1XAXA“]; Oesterr.⸗Oderberg.. Troppau

Oest. Jägerndorf. Neustadt.. Mittwoch

Ziegenhals ... Mittwoch

Zur Vermeidung von Verzögerungen in der Abferligung ist der Zeltpunkt des Eintreffens der Pferde an der Grenze dem zuständigen Kreistierarzte spätestens am Abende vor dem Einfuhrtage anzuzeigen. Falls Pferde zu anderem als den ein für alle Mal hierfür festgesetzten Tagen und Stunden über die obengenannten Zollstellen eingefüͤhrt werden sollen, ist hierzu die Genehmigung des betreffenden Zollamts⸗ vorstehers erforderlich. In diesen Fällen hat der Einbringer außer

Donnerstag

Dienstag und Freitag an den Pferde⸗ marktstagen Freitag

der an die Zollstelle zu entrichtenden Gebühr von 3 pro Pferd

Oktober bis Februar 8—1 und 3— 4 März bis September 8—1 und 3— 6 Oktober bis Februar 8—10 vorm. März bis September 7 ½ 10 vorm.

Oktober bis Februar 9— 3

März bis September 8—6 Oktober bis Februar 8 12 und 2 3 Maͤrz bis September 7—-12 und 2 5

10 vorm. bis 1 nachm. 8 für die amtstierärztliche Untersuchung (vergl. die Bekanntmachung vom

den Kreistierarzt in Kattowitz.

2—4 Uhr nachm.

den Kreislierarzt in Ratibor.

1—4 nachm. den Kreistierarzt in Leobschütz. den Kreistierarzt in Neustadt

den Kreistierarzt in Neisse.

8 —11 vorm. 8b

9. April 1893, Amtsbl. S. 105) auch die bestimmungsmäͤßigen Reise⸗

kosten an den Kreistierarzt zu bezahlen. Oppeln, den 17. August 1915.

Der Regierungspräsident. von Schwerin.

Nichtamtliches.

Großbritannien und Irland.

Der Premierminister Asquith erklärt in schriftlicher Beantwortung einer Anfrage des Abgeordneten King, daß die Regierung gegenwärtig nicht beabsichtige, weitere Dokumente über die Verhandlungen mit Deutschland aus dem Jahre 1912 zu veröffentlichen.

Die Preßassociation erfährt, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, aus offiziellen Kreisen, daß die Berichte über eine bevorstehende ernste Kabinettskrise wegen der Frage der Dienstpflicht unter Vorbehalt aufge⸗ nommen werden müßten. Es sei richtig, daß unter den Ministern eine Meinungsverschiedenheit bestehe, aber die Dienst⸗ pflicht sei im Kabinette noch nicht zur Sprache gekommen. Die letzten Zusammenkünfte seien dem Etat gewidmet gewesen. Die Regierung sei sich vollständig bewußt, daß sie in einer so wich⸗ tigen Angelegenheit auf die allgemeine Zustimmung der Nation müsse rechnen können. Der Lauf der politischen Ereignisse der letzten Jahre lasse aber hoffen, daß es gelingen werde, die Schwierigkeit zu überwinden.

Die Munitionskonferenz hat den Plan der Bildung eines gemischten Ausschusses, in dem Arbeit⸗ geber und Arbeiter vertreten sein sollen, gebilligt. Die Mit⸗ glieder dieses Ausschusses sollen vom Munitionsminister er⸗ nannt werden.

„— Der Kanzler des Herzoglums Lancaster Churchill führte in einer vor Munitionsarbeitern in Enfield gehaltenen Rede laut Bericht des „W. T. B.“ aus:

Während Rußland sich auts neue waffne und seine verlorene Kraft wiedergewinne, drücke auf England eine große Last. Der Zu⸗ stand sei ernst, England besitze jedoch die Macht, um den Krieg einem günt igen Ende zuzuführen. Es könne das aber nur, wenn alle Bürger die vollen Kräfte einsetzten. Während der letzten vier Monate seien die Ereignisse für die Verbündeten nicht so Lünstig verlaufen, wie hätte ernartet werden können. Sie hätten zwar in Frankreich und in Flondern Boden gewonnen, aber die Linien des Feindes seien nicht duschbrochen. Arch an den Dardanellen babe man unschätzbares Gelände gewonnen, aber noch k ine Entscheidung erzielt. „Wir suchten und wünschten“, fuhr Church ll fort, „diesen Kompf nicht. Wenn schließlich die Freiheit Englands und Europas noch unangetastet sein sollte, so wird es von diesem unglücklichen, aber glorreichen Ge⸗ schlechte heißen: Sie weichen nicht, sie haben die Freiheit der Welt beschirmt.“

In einer anderen Rede sagte Churchill, zweifellos seien die Reserven der Verbündeten größer als die der Feinde, aber die Tapferkeit der Soldaten sei nutzlos, wenn diese nicht mit Munition im Ueberfluß versehen seien. Wenn immer die Munitionsarbeiter sich ermüdet fühlten, so sollten sie an die Kameraden an der Front denken, die die Barbarenhorden zurücktreiben müßten.

Eine Gewerkschaftskonferenz in London hat nach Anhörung einer Rede des Ministers Llond George eine Ent⸗ schließung angenommen, in der sie nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ der Erklärung Lloyd Georges, daß mehr geschehen müsse, um die Erzeugung von Munition zu vermehren, zustimmt und sich verpflichtet, alle beschränkenden Gewerkschaftsregeln aufzuheben und bei einer planmäßigen Untersuchung zu helfen, um die Mindestzahl der notwendigen Ch Arbeitskräfte festzustellen, damit es möglich werde, daß ie Maschinen täglich 24 Stunden lausen, und um ferner eine

weitgehende Beschäftigung von ungelernten männlichen und weiblichen Arbeitern und eine weitere Heranziehung von frei⸗ willigen Arbeitern zu ermöglichen.

Der militärische Mitarbeiter der „Times“ unterzieht Asquiths Angaben über die Rekrutierung einer Kritik. Er fragt, ob die drei Millionen, die sich nach Asquiths Angaben zum Heeresdienst gemeldet hätten, auch als untauglich zurückgewiesen worden seien. Asquith scheine ferner in die drei Millionen auch die 1914 bereits im Dienst befind⸗ lichen 700 000 Soldaten und 300 000 Seeleute eingeschlossen zu haben. Ferner müßten die Verluste abgerechnet werden. Die Höchstziffer der Armee sei nach Abzug der Marine und der Verluste und Kranken 2 300 000. England habe nach dem „Journal des Débats“ eine Million in Frankreich, was aber nur etwa eine halbe Million Bajonette bedeute. Die Armee brauche bei den gegenwärtigen Verlusten 100 Proz. Infanterie und 200 Proz. Ersatzmannschaften jährlich. Der Mitarbeiter der „Times“ sagt:

„Wann wir also 2 300 000 Mann haben, eine Million in Frank⸗ reich, eine Million für den Ersatz und 600 000 Mann für die Ver⸗ teidigung der britischen Inseln, ferner eine große Armee an den Dar⸗ danellen, so befinden wir uns nicht in einer glänzenden Lage, auch wenn Asquith die indische Armee und die Freiwilligen aus den Kolonien nicht mit elngerechnet hat. Die Frage ist aber, ob eine Million in Frankreich ausreichen wird.“

Die beiden letzten Verlustlisten weisen die Namen von 55 Offizieren und 5101 Mann aufßfß.

Rußland.

Ein Ukas ordnet nach einer Meldung der „Rjetsch“ die Ausgabe von 1100 Millionen Rubel neuer Schatzan⸗ weisungen im Umtausch gegen bereits umlaufende an, sodaß nicht mehr als vier Milliarden Rubel in Schatzanweisungen im Umlauf sein sollen.

Die polnischen Reichsratsmitglieder haben eine Denkschrift ausgearbeitet, in der sie die Aufhebung des Gesetzes von 1865, betreffend Einschränkung des Grundbesitzes von Polen und Beschränkung der Verwendung von Polen und Katholiken im Staatsdienste, verlangen. Die Denkschrift führt obiger Quelle zufolge weiter aus, das Mißtrauen gegen die Polen gehe so weit, daß sie bisher keine Semstwos erhalten hätten; die Religionsverfolgungen würden trotz des Manifestes von 1905 fortgesetzt.

Ein Kongreß lettischer Vereinigungen, der von 123 Vertretern besucht war, hat über die Regelung der Unterstützung von Kriegsflüchtlingen beraten. Wie die „Rjetsch“ meldet, wurde ein erschütterndes Bild von der furchtbaren Lage der Flüchtlinge entrollt. Die russische Ver⸗ waltung behandle die Massen, die auf der Eisenbahn in der vierten Klasse oder zu Fuß auf den Landstraßen ankämen, mit völliger Gleichgültigkeit; nationale Gegensätze machten sich dabei unheilvoll geltend, und auch die Hilfsorganisationen der Gesellschaft würden davon beeinflußt. Besonders die Verhältnisse in St. Petersburg wurden in den schwärzesten Farben geschildert. Die Flüchtlinge würden in Nachtasylen untergebracht, wo sie sich tagsüber nicht aufhalten dürften, und deren gesundheitliche Verhältnisse jeder Beschreibung spotteten; nach sieben Tagen müßten sie das Asyl verlassen und sich Arbeit verschafft haben. In der Provinz seien die Verhältnisse noch viel schlimmer; ein jüdisches Komitee habe aus Nischni⸗ Nomgorod ein Telegramm erhalten, daß dort viele arme jüdische Familien in Jahrmarktsbuden, Tausende aber auch unter

Vers. 100. Anna Peukert 12. U

offenem Himmel lägen; die meisten Kleinstädte könnten über⸗ haupt keine Flüchtlinge mehr aufnehmen.

8 Amerika. 8 1 Der amerikanische Staatssekretär Lansing teilte mit, daß die Note an England bereit liege. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, halten die Vereinigten Staaten daran fest,

daß die Pflicht der Beweisführung bei der Beschlagnahme von

Ladungen auf Englands Seite ruhe und nicht bei den amerika-⸗ nischen Eigentümern und Versendern.

Die Zwischenfälle, betreffend die Dampfer „Hesperian“ und „Orduna“, werden nach einer Meldung des „W. T. B.“ als beigelegt angesehen. Alles hänge jetzt vom Arabicfalle ab, der die Entscheidung der ganzen Unter⸗ seebootfrage in sich schließe.

Der Präsident des deutsch⸗amerikanischen Bundes Heyamer fordert den „Times“ zufolge die Bürger auf, bei dem Präsidenten und dem Staatssekretär gegen die englische Anleihe Einspruch zu erheben, und teilt mit, daß die Freunde Deutschlands aufgefordert werden sollen, ihr Geld

aus den Banken herauszuziehen, die die Anleihe abschließen

würden.

Amtlich wird mitgeteilt, daß Armour und die anderen von der Beschlagnahme betroffenen amerikanischen Fleisch⸗ packer gegen das Urteil des englischen Prisengerichts Berufung einlegen werden. „RNeuter“ meldet dazu aus Washington, daß die Regierung der Vereinigten Staaten keine diplomatischen Vorstellungen wegen des Urteils zu erheben beabsichtige, da die Packerfirmen den Ausgang des Prozesses in zweiter Instanz abwarten wollten, ehe sie die Unterstützung der Regierung anrufen würden.

Der chilenische Kongreß hat Juan Louis San Fuentes zum zukünftigen Präsidenten der Republik proklamiert.

Asfien.

Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ aus Teheran hat der Chef der Gendarmerie Major Edwill nach dreimaliger Mahnung, die mehrere Monate rückständige Löhnung zu zahlen, die Auflösung der Gendarmerie vorgenommen. Die Wachen der Gesandtschaften und Regierungsgebäude sind abberufen und die in verschiedenen Teilen des Landes statio⸗ nierten Abteilungen sind nach Teheran zurückgekehrt.

„Die russischen und die französischen Flüchtlinge, die Ispahan am 11. September verlassen haben, sind wohl⸗ behalten in Choi angekommen.

Der japanische Kriegsminister hat obiger Quelle zufolge beschlossen, 1200 Fabriken mit etwa 100 000 Arbeitern zur Ausführung der Bestellungen von Kriegsmaterial für Rußland zu verwenden. Die japanische Regierung prüft außerdem den Plan der Errichtung einer neuen Gewehrfabrik, die gleichfalls der Deckung des russischen Bedarfs dienen soll. 8

8

Afrika.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureau“ aus

Prätoria werden amtlich Listen der Personen veröffentlicht,

denen wegen Teilnahme an dem Aufstande das Recht

für Bekleidung gewisser Regierungsämter und öffentlicher

Stellungen abgesprochen wird. Die Listen enthalten auch die Namen von 5600 kürzlich begnadigten Personen.

1“ 13. Gabenliste. ““

Bei der Sammelkasse des „Zentralkomitees vom Roten Kreuz“ gingen vom 1. Juli bis 31. August folgende Spenden ein: Dr. Ziegler, Halensee, 250. Gebr. Nathan 9,75. EE“ 100. Lande, Genterstr. 2, 6. Frauen⸗Verein in Staffel 50,20. Kriegerverein Bebra 20. III. Landst. Inf. Bat., Bonn, 20. Beamte der Preuß. Lebens⸗

. V. W. 20. Deutsche Bank. Oberbuchhalterei, 25. Frau Zipler 10. 10. Komp. Inf. Regt. 174 3. Bahnhofskommandantur Bassum (2 Büchsen) 2,25. Krage 9,80. Krupp v. Bohlen u. Hal⸗ bachsche Privatklage 500. Kollegium der I. Realschule 267,75. Verein der Berliner Gastwirte 100. Johannes Steinberg 500. Aselmann u. Frau 2. Herr Thiele 50. Frei⸗ herr von Spitzemberg 100. Dr. Dubbers 100. Frau Clara Wolff 20. Bridgekasse 40. Oberleutnant Faust, Branden⸗ burg, 13. Städt. Lyzeum, Potsdam, 500. Schiedsmann Denker 5. Rotes Kreuz, Rio de Janeiro, 25 000. Pfarrer Albert 14,05. M. Dittrich 5. Fr. v. Winterfeld 500. Ungenannt 10. Quinta Mommsengymnasium 20. Frau Stürtevant 3. Lotte Schallok 5. Herr Schallok 10. Victoria⸗Vers.⸗Ges. 30. Ungenannt 5. Frl. Vater, Ludwig⸗ kirchstr. 10, 50. Bahnhoffskommandantur Dillingen (2 Büchsen) 1,21. C. Windolff, Angermünde, 165,20. Joh. Ziska, Rostockerstr. 25, 4. Amtsgericht Dillenburg 13,45. 2. Land⸗ wehr⸗Pionier⸗Komp., 7. Armeekorps. 27,85. Gouvernementgericht der Festung Mainz 30. Dr. Zorn von Bulach, Straßburg 500. Jos. Jeppelt 1. Friseur Thomas (Wette) 20. Frl. M. A. Lewald, Lichtenbera, 10. Frau Prof. Dr. M. Hollatz, Kopenhagen, 50. Frau Marg. Brumme, Ziesendorf, 16,05. Frau Schwaun 10. Gräfin Reina 20. Frl. Pahl, Char⸗ lottenbura, 3. Frau Kühtz 5. Unbekannt 129,03. Pfarrer Weiland, Vandsbura, 10,05. Gutsverwalter Handtmann, Blankenfelde, 100. Frl. M. Saxer u. Frau Holthusen. Marien⸗ werder, 10. Hermann Wolde, Schüttorf, 10. G. Krezenberg, Halle, 10. Fr. Reinhold, Stralauerstr. 33, 5. Ungenannt 20. Rotes Kreuz, Kreuznach, 45. Lehrerkollegium Körner⸗ reolschule 350. Schüler der Körnerrealschule 100. Ge⸗ freiter Leist b 2. S. Müller, Köslin. 2. Steadtsparkasse Bielefeld 150,05. Frau Allenröder, Müller u. Ködding 15. Frauenverein Blankenfelde 20. Gewerbegericht Lennep (Sam⸗ melbüchse) 34,40. Ortskommandantur Drobbin 75. Michel Lichtmann, Drobin 2. C. V. Mortensen G. m. b. H. 600. Kais. Deut. Kreisamt Wiehm 25. Hauptmann Sperling, Wib⸗ lingen. 60. Ph. Kaulen 10. Dr. Nausester, Templin, 100. Freifrau von Magnus 50. Generalleutnant Mussing, Lichterfelde, 100. W. Gutt, Schönebera, 6. Ludwig Müller, Brakel, 5. Kgl. Forstmeister Jerrentrup 50. Amtsgericht Pudewitz (Sammelbüchse) 12,63. Stabsoff. des II. Bat. Freis