Handelsstrafrechts; Strafrechtliches Konversatorium mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts; Besprechung der wichtigsten Lehren des Strafprozesses unter Zugrundelegung ge⸗ richtlicher Aktenstücke. — Crome: Bürgerliches Recht III (Sachen⸗ recht); Zivilprozeß; Rechtsentwicklung Preußens; Urheber⸗ und Ge⸗ werberecht; Zivilprozeßpraktikum. — Heimberger: Strafprozeß; Strafrechtspraktikum; Strafprozeßprakttkum; Zwangsvollstreckung. — Henle: Römische Rechtsgeschichte (mit Prof. Pflüger); Konkursrecht; Konversatorium über bürgerliches Recht II“; Konver⸗ satorium über bürgerliches Recht V; Lateinkurse für Juristen I und Ii. — Krüger: Spstem d. römischen Privatrechts; Bürgerliches Recht V p2 — Eandekteneregetikum; Gai Institutiones. — Landsberg: Deutsches trafrecht; Bürgerliches Recht IV. (Familienrecht); An⸗ fängerübungen im bürgerlichen Recht; Strafbare Handlungen gegen die Privatperson. — H. H. Pflü ger: Römische Rechtsgeschichte (mit Prof. Henle). — Dr. R. Schmidt: Personenrecht; Justinians In⸗ stitutionen; Besprechung zur Vorlesung über bürgerliches Recht I. u. II; Konversatorium über bürgerliches Recht I12. — Schreuer: Handelsrecht; Deutsche „Rechitsgeschichte; Handelsrechtspraktikum; Deutschrechtliche Quellenübungen. — Smend: Verwaltungsrecht; Völkerrecht; Staats⸗ u. verwaltungsrechtl. Uebungen; Staatsrechtl. Uebungen f. Fortgeschrittene. — Stu 8 Grundzüge d. deutschen Privatrechts; Kirchen⸗ u. Eherecht; seutsch⸗ u. kirchenrechtliches Seminar (Severinus de Monzambano — v. Pufendorf, De statu imperii Germanici). — Dr. Wenzel: Sozialrecht; Kommunalrecht; Lektüre der Reichs⸗ und Preußischen Verfassung. — Zitelmann: Deutsches bürgerliches Recht 1 u. II; ivilrechtspraktitum; Inter⸗ nationales Privatrecht. “
Medizinische Fakultät. * Kurs der Arzneibereitung; Pharmakologisches Kolloquium. — Bonnet: Systematische Anatomie d. Menschen 11; Topographische Anatomle; Anatomische Präparterübungen; Anato⸗ misches Laboratorium. — Dr. Bickel: Klinische Psychiatrie. — Dr. Blau: Rhino⸗laryngoskopischer Untersuchungskurs; Poliklinik für Ohren⸗, Hals⸗ u. Nasenkranke in Gemeinschaft mit Prof. Walb; Hygiene des Ohres. — Bohland: Interne Diagnostik und Therapie. — Bunge: Spezielle chirurg. Pathologie u. Therapie; Urolog. Chirurgie. — Dr. Capelle: Allgemeine Chirurgie; Diagnose und Therapie frischer Verletzungen; Prakt. Kurs d. Urologie. — Dr. Cords: Untersuchungsmethoden (mit Prof. Kuhnt und Dr. Juntus); Strabismus und Nystagmus. — Dr. Cramer: Allgemeine Gynäkologie. — Dr. Dragendorff: Situs viscerum. — Dr. Eichler: Operationskursus; Zahnärztl. Technik; Krank⸗ heiten der Zähne und des Mundes; Phantomkursus für Anfänger und Geübtere; Zahnärztl. diagnost. Kursus; Zahnärztl. diagnost. Kursus für Mediztner. — Dr. Els: Frakturen u. Luxafionen; Aus⸗ gewählte Kapitel aus der orthopädischen Chirurgie. — Eschweiler: Diagnostischer Kurs; Praktikum. — Finkelnburg: Kursus der Auskultation u. Perkussion für Geübtere; Kursus der Nervendiagnostik für Geübtere. — von Frangus: Frauenklinik; Geburtshilfl. Unter⸗ suchungen. — Fröhlich: Physiologie der Atmung und des Kreis⸗ laufes; Grundzüge der experimentellen Physiologie. — Dr. Fründ: Verbandkurs; Röntgendiagnose und Röntgentheravie in der Chirurgie. — Garrd: Chirurgische Klinik und Poliklinik; Klinische Visite. — Dr. Gerhartz: Kurs der klinischen Mikroskopie Gund Chemie; Herz., und Lungenkranktheiten. — Graff: Massagekurs; Behandlung frischer Verletzungen. — Grube: Physiologie des Stoffwechsels. — Heiderich: Anatomie d. Bewegungsapparates; Anatom. Laboratorium. — Dr. Hinsel⸗ mann: Schwangerschaft, Gehurt und Wochenbett; Urologisch⸗ kystoskopischer Kurs mit Dr. Capelle. — Hoffmann: Klinik der Haut⸗ und Geschlechtskrankheiten; Arbeiten im Laboratorium. — Hübner: Forensapsychtatr. Praktikum; Geistig abnorme Kinder. — Hummelsheim: Refraktions⸗ u. Akkommodations⸗Anomalien einschl. Brillenbestimmung. — Dr. Junius: Die Unfallerkrankungen des Auges und ihre Begutachtung; Untersuchungsmethoden des Auges einschl. Augenspiegelkurs (mit Prof. Kuhnt und Dr. Cords). — Kocks: Synopsis der Frauenkrankheiten. — Dr. König: Alkoholismus. — Krause: Medizin. Poliklinik; Kurs der physikal. Diagnostik f. Anfänger; Arbeiten im Röntgen⸗ laboratorium; Röntgendiagnostik u. Röntgentherapie innerer Krankheiten. — Kuhnt: Augenklinik; Untersuchungsmethoden mit Cords u. Junius; Ophthalmologisches Praktikum; Ar⸗ beiten im Laboratorium. — Leo: Pharmakologie; Pharmakologisches Laboratorium. — Neumann: Hygiene; Bakteriologischer Kurs; Tropenhygtene; Hygienischer Kurs. — Nußbaum: Anatomie der Sinnesorgane; Biologie; Biologisches Laboratorium. — Pletzer: Ausgew. Kapitel aus Frauenkrankheiten. — Dr. O. Prym: Er⸗ krankungen der Verdauungsorgane. — Dr. P. Prym: Sektions⸗ übungen (mit Prof. Rihbert); Pathologisch⸗histoloäischer Kurs für Vorgerückte; Arbeiten im Laboratorium. — Pütter: Sinnes⸗ physiologie; Die Ernährung des Menschen. — Reifferscheid: Geburtshilflicher Operationskurs; Gyvnäkologische Diagnostik und Therapie. — Reis: Pathologische Anatomie des Auges. — Ribbert: Allgemeine Pathologie; Sektionskurs; Arbeiten im Labo⸗ ratorium. — Dr. Rost: Prakt. Kurs der Hautkrankheiten; Syphilis und andere infektiöse Mundkrankheiten, für Studierende der Zahnheil⸗ kunde. — Rumpf: Soziale Versicherung; Seminaristische Uebun en; Anfertigung von Gutachten; Körperliche und geistige Gesundheit; — Schiefferdecker: Urgeschichte des Menschen und Menschen⸗ rassen; Bau und Funktionen des menschlichen Körpers; Arbeiten im anthropologischen Laboratorium. — Dr. Schmiz: Gesch chte der Medizin bei den Griechen. — Schöndorff: Phvsiologie der Sekretion; Arbeiten im physiol.⸗chem. Laboratorium. — Schultze: Medizinische Klinik; Nervenkrankheiten; Rückenmarkskrankheiten. —
: Brechungsfehler des Auges; Auge und Gehirn. — :Kinderpoliklinik; Gerichtliche Medizin; Gerichtsärztl. Prak⸗ ikum. — Dr. Véczy: im Heeresdtenst. — Verworn: Physiologie des Menschen; Selbständige Arbeiten im physiolog. Institut. — Walb: Poliklinik für Ohren⸗, Hals⸗ und Nasenkranke; Anleitung u eigenen Arbeiten. — Dr. Wassermeyer: Bau und Funktion on Gehirn und Rückenmark. — Westphal: Psvpchiatrische Klinik; Poliklinik für psych. Krankheiten; Arbeiten im Laboratorium.
Philosophische Fa kultät. 8
Anschütz: Chemisches Kolloquium; Anorgan. Experimental⸗ chemie; Chemisches Praktikum mit den Professoren Benrath, Frerichs nd Kippenberger; Chemisches Praktikum für Mediziner mit Prof. Benrath. — Becker: Türkische Probleme; Der Islam als Religion; Syrisch II; Arabische Lektüre; Orient. Seminar. — Dr. Behn: Keligionsphilosopbie. — Benrath: Analytische Chemie I. Tell; hotochemie; Spezielle anorganische Chemie 1; Gasanalyse; Experimentierübungen f. Lehramtskand. — von Bezold: Revolu⸗ tion; XIX. Jahrhundert. — Dr. Bombe: Die niederländische Malerei des 17. Jahrh., mit Lichtbildern; Kolloquium über den kulturellen und künstlerischen Austausch zwischen Ländern nördlich und südlich der Alpen in der Zeit der Renaissance. — Borgert: Die Wirbeltiere Deutschlands. — Brauns: Allgemeine Mineralogie; Petrographie 1; Krrstallogr.⸗opt. Uebungen; Leitung selbständiger Arbeiten. — A. Brink⸗ mann: Griechische Lyrik; Thukydides Reden; Philolog. Seminar; Lateinische und griechische Stiläbungen. — Bucherer: Neuere Elektrizitätslehre. — Bülbring: Middle English Grammar; English Poetry from Hawes to Spenser; Seminarübungen: Middle Englisn Texts. — C. Clemen: Religionen der Kulturvölker II; eschichte des Buddhismus; Religtonsgeschichtliche Uebungen. — P. Clemen: Geschichte der deutschen Kunst im Mittelalter; Architektonische Formenlebre des Mittelalters u. der Renaissance; Das Technische in Malerei und Plastik; Die großen Bildhauer des 19. Jahrhunderts; Kansthistor. 5 Kursus im architekton. Zeichnen. — Dietzel: Spvezielle Nationalökonomie; Staatswissenschastliches Semtnar. — Dyroff: Pfvychologie; Aesthetische Streitfragen; Seminar: Thomas von Aquino. — Elter: Lateinische
Bachem:
Uebungen 3.
Exercises. —
und Griechische Paläographie; Philologisches Proseminar; — Enders: Studium der Literaturgeschichte; Gottfried Keller und C. F. Meyer; Literarhistorische Uebungen. — Dr. Erismann: Philosophische Denker; Einführunaskurs in die exegetische Psychologle. — Eversheim: Angewandte Elektrizitätslehre; Grundzüge der Elektrotechnik; Anfängerprakttkum mit Prof. Kayser. — Firmenich⸗ Richartz: Raffael und Michelangelo. — Lektor Dr. flischer: Sprechtechnik; Vortragskunst. — Fitting: Botanisches Kolloqulum; Morphologie u. Svstematik d. Kryptogamen; Botantsch⸗mikroskop. Uebungen für Anfänger; Botanisch⸗mikrostop. Uebungen für Geübtere; Botanisches Laboratorium und Leitung selbständiger Arbeiten, mit Prof. Kuster. — Frerichs: Pharmazeutische Chemie I; Arznei⸗ mittelprüfung; Pharmazeutische Chemie III. — Dr. Frings: Ein⸗ führung in das Althochdeutsche. — Frost: Allg. Geschichte der Philo⸗ sophie. — Dr. Gewecke: Einführung in die Chemie; Repetitorium der anorganischen Chemie; Gewichtsanalyse. — Goetz: Christ⸗ liche Lehrentwicklung; Uebungen zur Geschichte der christlichen Lehrentwicklung; Ga schichte des Russischen Staates I. — Dr. Graehner: Völkerkunde d. deutschen Schutzgebiete; Des deutschen Volkes in der Menschheitsgeschichte; Kulturgeschicht⸗ liche Uebungen. — Dr. Grebe: Theoretische Physik. — van Hamel: Mittelniederl. strofische Poesie; Niederl. Literatur zur Zeit Goethes; Gotisch. — Dr. Hammacher: Einleitung in die Philosophie; Psvpchologie des Krieges. — Hashagen: Englische Geschichte; Uebungen zur Vorgeschichte des Krieges. — Hesse: Grundzüge der Zoologie; Vergl.chistol. Uebungen; Arbeiten im Institut; Zoolog. Kolloqutum. — Horten: Arabisch I; Türkisch 1; Türkisch II1; Neupersisch; Arabisch⸗ethische Texte. — Jacobi: Sanskritgrammatik; Präkrita Pingala; Sakuntala. — JImelmann: Englische Romantik; Neuenglische Uebungen; Browning. — Kayser: Erxperimental⸗ physik II; Laboratortum für Anfänger; Laboratorium für Vor⸗ geschrittene; Physikal. Kollogqutum. — Kippenberger: Chemische Technologie, anorganischer Teil; Einführung in die chemische Groß⸗ technik I. Teil; Besprechung nahrungsmittelchemischer Gutachten. — A. Koenig: Ausgewählte Kapitel der Ornithologte. — Koernicke: Morphologie und Physiologte der Pflanzen; Einführung in die Biologie der Pflanzen; Besprechung von Fragen der pflanzlichen Zell⸗ forschung. — Küppers: Zeichnen und Modellieren; Physiognomik. — Küster: Pharmakognoste I; Mtkroskop. Untersuchung pflanzl. Nahrungs⸗ und Genußmittel; Entwicklungsmechanik. — Küstner: Sphärische Astronomte; Firsternkunde Praktische astronomische Uebungen. — Laar: Graphische Verfahren; Uebungen in aus⸗ gewählten photographischen Verfahren. — Levison: Geschichte des Papsttums; Uebungen des historischen Seminars. — Litz⸗ mann: Theatergeschichte; Literaturhistorische Uebungen j Anfänger II; Germanistisches Seminar Abt. f. n. d. L. — London: Differential⸗ und Integralrechnung Teil II; Synthe⸗ tische Geometrie; Uebungen zur Differential⸗ u. Integralrechnung; Konstruktive Uebungen zur synthetischen Geometrie. — Mannheim: Wasser⸗ und Harnanalyse; Sterilisieren von Arzneimitteln; Einfüh⸗ rung in das chemische Praktikum (für Pharmazeuten). — Dr. Mann⸗ staedt: Geld⸗, Bank⸗ und Börsenwesen. — Lektor Martner: Spanische Uebungen für Anfänger. — Marx: Plautus; Horattus im Sem. — Meerwein: Ausgewählte Kapitel der organischen Chemie. — Meißner: Geschichte der deutschen Literatur im Mittelalter; Germanist. Seminar: Altsächs. Genesis. — Meyer⸗Lübke: Franzö⸗ sische Syntax; Provenzalisch; Seminarübungen: Provenzalisch. — C. Müller: Einführung in die Geodäsie mit Uebungen. — Dr. J. O. Müller: Variationsrechnung. — Dr. Ohmann: Ein⸗ leitung in d. Philosophie; Staatsbegriffe u. Kulturideale; Kants Kritik d. r. V. — A. Pflüger: Theoretische Mechanik. — Philippson: Allgemeine Geographie 1. Teil; Geographisches Seminar. — Dr. Platzhoff: Geschichte der Reformation; 1 Geschichte d. Reichsgründung. — Pohlig: Eiszeit u. Urgeschichte 3. Erdgeschichtl. Spaztergänge; Ein⸗ leitendes zu den Spaziergängen. — Lektor Dr. Price: Phonetic Dr. Reichensperger: Uebungen im Bestimmen. — Dr. Reinhardt: Tacitus; Uebungen über Strabo. — Rim⸗ bach: Physikalische Cbemie I. Teil; Chemische Thermodynamik; Physikalisch⸗chemische Meßmethoden 3 Chemisches Rechenseminar (mit Dr. Wintgen), Unterstufe, Oberstufe. — Schiedermair: Die Musik der Minnesänger; Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts; Musikwisfenschaftlich’s Kolloquium; Praktische Orgelübungen. — Dr. W. J. Schmidt: Allgemeine Entwicklungsgeschichte; Be⸗ stimmungsübungen; Zoologisches Seminar. — Schulte: Ge⸗ schichte d. Zeit der Salier und Staufer; Geschichte d. deutschen Einigung 1866—71; Uebungen des historischen Seminars, Vor⸗ bereitender Kursus. — Schumacher: Finanzwissenschaft; Seminar. — Schur: Funktionentheorie; Ausgewählte Kapitel; Ana⸗ lysis; Mittelseminar. — Dr. Selz: Neuere Philosophie bis Kant; Kinderpsyvchologie. — Steinmann: Allgemeine Geologie; Ent⸗ wicklungsgeschichte der Pflanzenwelt; Geologisches Kolloqutum; Geolog. und paläontolog. Uebungen. — Störring: Logtk u. Erkenntnis⸗ theorie; Psychol. d. Gefühlsvorgänge; Moralphilos. Schriften d. Gegenwart; Wissenschaftl. Untersuch. im psycholog. Laboratorium. — Strubell: Bau und Leben der Wale. — Study: Analyt. Geo⸗ metrie; Seminar. — Thurneysen: Historische Grammatik der griech. Sprache; Sprachwissensch. Seminar: Umbrische Inschriften oder griech. Dialektinschriften. — Dr. Tilmann: Bau der Gebirge Europas. — Dr. Uhlig: Chemische Petrographie. — Dr. Verweyen: Soztalphilosophte; Scholastik und Renaissance; Platon u. der Platonismus; Schiller. — Wanner: Kohle und Petroleum; Die Bodenschätze Deutsch⸗ lands. — Dr. Welter: Einführung in die Paläontologie. — Wentscher: Geschichte der Philosophie seit Kant; Geschichte der Pädagogik; Ethik und Politik; Pädagog. Grundfragen (Seminar). — Wiede mann: Einfübrung in die ägyptische Sprache; Lektüre ägypti⸗ scher Texte; Aegyptische Kunst. — Winter: Geschichte der Archäo⸗ logie; Griechische Vasenmaleret; Archäologische Uebungen. — Dr. Wintgen: Optische Methoden in der Chemie mit Uebungen; Kolloidchemisches Praktikum; Experimentierübungen für Lehramts⸗ kandidaten. — Dr. Worringer: Deutsche Malerei 14. u. 15. Jahrh.; Uebungen. — Wygodzinski: Allgemeine Volkswirtschaftslehre; Agrarfrage der Gegenwart.
Bonn, im Oktober 1915. 88 Der Rektor: Landsberg.
Kichkamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 20. Oktober 1915..
Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hatte gestern nach seiner Rückkehr aus dem Hauptquartier eine längere Besprechung mit dem Staatssekretär des Reichsamts des Innern, Staatsminister Dr. Delbrück. Gegenstand der Unterredung war laut Meldung des „W. T. B.“ die Frage der Lebensmittelversorgung, über die baldigst Beschlüsse des Bur⸗ ats herbeigeführt werden sollen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschusse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen. 8
Gegenüber den in der Presse unserer Gegner verbreiteten,
weit übertriebenen Gerüchten über die Störung der Schiffahrt in der Ostsee durch feindliche U⸗Boote sei nach einer dem „W. T. B.“ von zuständiger Seite gemachten Mit⸗ 5 folgendes festgestellt:
Die vom russischen Generalstab gebrachte Mitteilung
über das Versenken von 6 deutschen Transport⸗ dampfern beruht auf Erfindung. Es sind nur Handels⸗ dampfer versenkt worden, wie in der Presse gemeldet.
i
2) Bei dem Versenken mehrerer der vorerwähnten Dampfer st schwedische Neutralität auf das Gröblichste
verletzt.
wie bisher. eit von der Ostsee allein in 7 Küstenstädten, deutende
3) Der Handelsverkehr vollzieht sich im übrigen In der Zeit vom 1. bis 15. Oktober sind in unter denen 2 be⸗ nicht
Handelsorte wegen fehlender Daten noch
mitgerechnet sind, 1188 Handelsdampfer abgefertigt worden.
Von diesen liefen ein: 568;
es liefen aus: 620; ihre Ge⸗
samttonnage betrug 514 446 Registertons, davon einlaufend
244 966,
auslaufend 269 480. Es sei hierbei ausdrücklich
bemerkt, daß weder die Küstenschiffahrt der einzelnen Häfen, noch Fischereifahrzeuge, noch örtlich verkehrende Fahrzeuge wie Fähren usw. in vorstehenden Zahlen enthalten sind.
4) Die von der deutschen Marine getroffenen Gegen⸗
maßnahmen, über die Näheres nicht gesagt werden kann,
J
assen zuversichtlich erwarten, daß es den feindlichen
U⸗Booten nicht gelingen wird, die Ostseeschiffahrt
1
” J
n erheblichem Umfange zu schädigen, geschweige denn hr Ziel — die Unterbindung dieser Schiffahrt —
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“
iegen die Ausgaben 742 und 743 der Deutschen Verlust⸗ isten bei. Sie enthalten die 358. Verlustliste der preußischen
Armee, die 209. Verlustliste der sächsischen Armee und die 286. Verlustliste der württembergischen Armee.
„W. T. B.“
“
Seine Majestät der Kaiser und König hat, wie meldet, folgendes Telegramm an Seine
Majestät den König gesandt:
d
Bei Meinem heutigen Besuch an der Front sah Ich das Generalkommando und Teile Deines. Korps. Es gereicht Mir zu großer Freude, Dir mitzuteilen, daß alles, was Ich von diesem Korps, das seit vielen Tagen in schwersten Kämpfen steht, hörte und sah, Mir den allerbesten Eindruck machte.
Seine Majestät der König hat am 16. Oktober an en Kommandierenden General des. . Korps im Hinblick
auf die aus dem Felde gemeldeten Erfolge von Teilen des ge⸗ nannten Korps bei Aubérive nachstehendes Telegramm gerichtet:
b
„Niach den langwierigen, gegen eine mehrfache Uebermacht ge⸗ führten Kämpfen haben einige Truppenteile Ihres Korps den Be⸗ weis erbracht, daß sie den alten Offensivgeist sich bewahrt haben. Ich beglückwünsche die Truppen zu dem schönen Erfolg der Säube⸗ rung des Franzosennestes bei Aubérive und spreche Ihnen Meinen wärmsten Dank aus. Gott helfe weiter! Seine Majestät der Kaiser hat heute ein sehr anerkennendes Telegramm über das Korps an Mich gesandt.
Oesterreich⸗Ungarn.
Die Einnahmen aus dem Verkehr auf den Staats⸗ ahnen nehmen ununterbrochen zu. Wie „W. T. B.“ meldet,
betrugen in den ersten fünf Monaten 1915 die österreichischen Einnahmen bei Außerachtlassung der galizischen Linien durch⸗
schnittlich nahezu Jahre 1914. stiegen.
zu 100 % der entsprechenden Einnahmen im Im März waren sie sogar auf 106 ½ % ge⸗ Auch die nur provisorisch ermittelten Ziffern für Juni,
Juli und August sind sehr befriedigend und besonders günstig für August, dessen Einnahmeziffer sich selbst bei Einrechnung des infolge der Kriegsoperationen geringeren galizischen Verkehrs
dem normalen Durchschnitte dieses Monats nähert.
Die Ver⸗
kehrsentwicklung auf den österreichischen Staatsbahnen läßt den
Rückschluß auf eine
günstige Lage des gesamten Wirtschafts⸗
lebens vollauf gerechtfertigt erscheinen.
g U
„— Das ungarische „Amtsblatt“ veröffentlicht eine Re⸗ ierungsverordnung, durch die die Höchstpreise für Woll om 20. d. M. ab, wie folgt, abgeändert werden: Von
lebenden Tieren abgeschorene Wolle 7,50 bis 20 Kronen
4
teilung des Pressebureaus Expeditionsheeres ernannt worden.
Gerber⸗ und Sterblingswolle 6,60 bis 13 Kronen, Pelzwolle
50
Großbritannien und Irland.
Der General Sir Charles Monro ist nach einer Mit⸗ zum Oberbefehlshaber des Der General Sir
Jan Hamilton kehrt nach England zurück, um Bericht zu
erstatten.
Bis zur Ankunft des Generals Monro ist der
Generalleutnant Birdwood mit der Führung der Truppen
b
etraut.
— Im Unterhause beantwortete der Minister Lloyd
George verschiedene Fragen, die eigentlich an den Premier⸗
minister Asquith war.
0
sischen
gerichtet Der Abgeordnete b italienische Truppen zusammen
waren, der nicht anwesend „Dalziel (Liberal) fragte, mit den englischen und franzö⸗ in Serbien vorgehen würden. Darauf
antwortete Lloyd George, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, die Art, wie Italien sich am wirksamsten an dem 8 Unternehmen beteiligen könnte, werde von den Verbündeten er⸗
wogen. Tennant teilte mit,
Der parlamentarische Unterstaatssekretär im Kriegsgamt daß sich im September etwa 25 000
britische Kriegsgefangene in Deutschland befunden haben.
si
er eine Anzahl von
— Lord Derby machte in einer Versammlung im Man⸗ onhouse in London Mitteilungen über den Plan, durch den Rekruten und Ersatzrekruten zu er⸗
halten hoffe, die für viele Monate genügen würden.
Das nationale Register gebe ihm, so führte er obiger Quelle zu⸗
folge aus, die Namen der Männer an, die man anzuwerben trachten müsse, und daneben von Männern im militärischen Alter, die man unbehelligt lassen müsse, weil sie mit der Munitionserzeugung und anderen Arbeiten beschäftigt seien, die der Handel des Landes nicht
entbehren könne.
Was die anderen betreffe, so rechne er damit, daß
jeder, an den man sich wende, einsehen werde, daß der Staat ein An⸗ recht auf seine Dienste habe. Wer sofort Dienst nehmen wolle, werde
das tun können.
Die anderen würden die gewohnte Arbeit fort⸗
setzen können und nach Bedarf gruppenweise einberufen werden, nach⸗ dem sie vierzehn Tage vorher davon verständigt worden seien. Die
er
sten 23 Gruppen würden aus unverheirateten M stehen,
8 die nach dem Lehensalter r geordnet seien *
ziere und 9669 Mann.
8 2
zweiten 23 Gruppen a verheirateten, ebenfalls nach dem Alter geordneten Männern. Wenn jeder, an den sich das Land wende, unter die Waffen trete, würde es lange dauern, bis die Verheirateten an die Reihe kämen. Dies sei ein letzter Versuch, die Armee mit Freiwilligen genügend zu versorgen; er hoffe, daß er nicht vergebens sein werde.
— Die beiden letzten Verlustlisten nennen 357 Offi⸗
Frankreich. Der Ministerpräsident Viviani hat an den russischen Minister des Aeußern Sasonow, wie die „Agence Havas“ meldet, folgendes Telegramm gesandt:
Im Augenblicke, wo sich eine Veränderung in der ö setzung des Ministeriums vollzog, dessen Vorsitz ich inne hdabe, liegt mir daran, Eurer Exzellenz unter Versicherung meiner persönlichen Gefühle zu erklären, daß die Regierung der Republik gemeinsam mit ihrem edlen Verbündeten dieselbe Politik fortzusetzen gedenkt, die uns bis zu diesem Tage so glücklich verband.
Sasonow erwiderte mit der Versicherung, Viviani werde an ihm einen Mitarbeiter finden, der der Sache der Verbün⸗ deten unveränderlich zugetan sei.
Auf ein ähnliches, von Viviani an den italienischen Minister des Aeußern gerichtetes Telegramm erwiderte Son⸗ nino, es sei die Absicht der italienischen Regierung, die bis⸗ herige gemeinsame Politik weiterzuführen.
Italien. 1““ Da Bulgarien die Feindseligkeiten gegen Serbien eröffnet hat und mit den Feinden Italiens dessen Verbündete bekämpft, erklärte die italienische Regierung, wie die „Agenzia Stefani“ meldet, auf Weisung des Königs, daß zwischen Italien und Bulgarien der Kriegszustand herrscht. 1
b Spanien.
DDer Ministerpräsident Dato tritt nach Pariser Blätter⸗ meldungen den Gerüchten über eine Ministerkrisis entgegen. Die Kabinettskrisis werde sich wahrscheinlich auf einen Wechsel im Finanzministerium beschränken, da der Finanzminister mit den Ministern des öffentlichen Unterrichts und der öffent⸗ lichen Arbeiten uneinig sei, weil ihm deren Budgetanschläge zu
hoch scheinen. Niederlande.
Der deutsche Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern im Haag an⸗ gekommen. 1 8. MNOXPXorwegen. F 8
Wie erinnerlich, besteht zwischen den norwegischen und den englischen Erklärungen über den Ort, an dem das deutsche Handelsschiff „Friedrich Arp“ durch ein englisches Kriegsschiff versenkt wurde, keine Uebereinstimmung. Der englische Staatssekretär des Aeußern Grey hat nach einer Meldung des „Norwegischen Telegraphenbureaus“ dieser Tage in Beantwortung einer Anfrage, die der norwegische Gesandte in London auf Ersuchen des Ministeriums des Aeußern in dieser ö eingereicht hatte, eine Note folgenden Inhalts überreicht:
Die Angelegenheit betrifft keine grundsätzliche Frage, da nur die Tatsachenfrage zu entscheiden ist. Hier liegt eine Abweichung der Beweise vor, und die britische Regierung wünscht, indem sie dem Er⸗ suchen der norwegischen Regierung nach Freigabe der Mannschaft des „Friedrich Arp“ entgegenkommt, den freundschaftlichen Geist zu ver⸗ gelten, in dem die norwegische Regierung die Angelegenheit be⸗ handelt. Selbstverständlich ist, daß, wenn die britische Regierung einräumt, daß abweichende Beweise vorliegen, sie damit nicht be⸗ hauptet, daß die seitens der englischen Offiztere gegebene Darstellung fehlerhaft sei, und sie darf deswegen nicht Ansprüchen auf eine Ent⸗ schädigung an Deutschland ausgesetzt werden. 8 2
Griechenland. 8
Der österreichisch⸗ungarische Gesandte in Athen hat nach einer Meldung des „Républicain“ im Auftrage seiner Regierung dagegen Einsprucherhoben, daß den Verbündeten gestattet worden ist, Truppen in Saloniki zu landen, sowie gegen die Besetzung der Eisenbahnlinien Saloniki — Monastir und Saloniki — Uesküb durch die griechische Ver⸗ waltung und die Entlassung des österreichisch⸗ungari⸗ schen Betriebspersonals. 3
Rumänien.
Blättermeldungen zufolge gab der Ministerpräsident Bratianu im vorgestrigen Ministerrat bekannt, daß die griechische Regierung amtlich ihre Absicht mitgeteilt habe,
angesichts der durch den Angriff Bulgariens auf Serbien ge⸗ schaffenen Lage neutral zu bleiben. 8
Amerika.
Die deutsche Botschaft hat dem Staats departe⸗ ment in Washington die von New Orleans eingetroffenen eidlichen Aussagen über den Fall der „Nicosian“ und den Mißbrauch der I1.“ Flagge durch ein englisches Schiff beim Angriff auf ein deutsches Unterseeboot überreicht. Die Aussagen ergeben, wie von dem New Yorker Vertreter des „W. T. B.“ gemeldet wird, daß die amerikanische Flagge und die über die Bord⸗ wand gehängten amerikanischen Abzeichen erst entfernt wurden, nachdem die ersten Schüsse von dem Schiffe, das sich „Baralong“ nannte, auf das Unterseeboot abgegeben worden waren. In Ergänzung der früheren Meldungen wird noch berichtet, daß die Mannschaften des sogenannten „Baralong“ Zivilkleider trugen und daß den amerikanischen Zeugen von den englischen Mannschaften auf ihre Frage mitgeteilt wurde, daß das Schiff keinen Namen habe und daß sie auch über den Herkunftsort und den Bestimmungs⸗ ort nichts sagen könnten. Der sogenannte „Baralong“ hatte bei der Annäherung an die „Nicosian“ ein internationales Signal aufgezogen, daß er Hilfe bringe. Der Kapitän, der sich Mc. Bride nannte, ersuchte nach dem Vorkommnis den Kapitän Manning von der „Nicosian“ brieflich, seine Mannschaften, insbesondere aber die Amerikaner darunter, dringend zu ermahnen, daß sie über den Vorfall weder in
iverpool noch in Amerika etwas mitteilten. Diese Aus⸗ sagen stammen von den amerikanischen Bürgern James Curren, Charles Hightower, Bud Palen, Edward Clark und R. Crosby. Sie machten ihre Aussagen völlig freiwillig und werden von dem deutschen Konsulat in New Hrleans als zurchaus glaubwürdig bezeichnet.
1 Der britische Botschafter in Washington Spring Rice hat nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ an alle britischen Konsuln in den Vereinigten Staaten ein Rund⸗ schreiben gesandt und sie aufgefordert, die britischen Unte
etzung der kanis
vor jeder Propaganda zu warnen, die eine Beeinflussung der öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten zum Ziele habe. Die britische Regierung habe zu Beginn des Krieges ent⸗ schieden, daß es inkorrekt sei, Schritte zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu tun. Noch unangebrachter sei es, daß britische Beamte sich an die amerikanischen Bürger auf Grund der Tatsache wenden, daß sie als britische Untertanen geboren seien, vor allem aber dürfe kein britischer Beamter an irgend einer Propaganda sich beteiligen.
Keine wesentlichen Ereignisse. 8
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Südlich von Riga stürmten unsere Truppen mehrere russische tellungen und er⸗ reichten die Düng östlich Borkowitz, ein Offizier, 240 Mann wurden gefangen, 2 Maschinengewehre erbeutet. Ein russi⸗ scher Angriff nordwestlich Jacobstadt wurde abge⸗ wiesen. In Gegend von Smolwy wurde durch eins unserer Kampfflugzeuge ein französischer Doppeldecker, der von einem russischen Stabskapitän geführt wurde und mit einem englischen Maschinengewehr ausgerüstet war, abgeschossen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Die gestern gemeldeten Kämpfe am Styr nehmen einen für uns günstigen Verlauf.
8 Balkankriegsschauplatz.
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen wurde von der Armee des Generals von Koeveß durch österreichisch⸗ungarische Truppen die Stadt Obrenovac genommen, südlich von Belgrad erreichten deutsche und österreichisch⸗ungarische Verbände nach Kampf die Höhen östlich von Vranic, südkich von Ripanj und südlich von Grocka an der Donau. Die Armee des Generals von Gallwitz erkämpfte mit dem rechten Flügel die Gegend westlich von Seone sowie die Orte Vodanj und Mala Krsna. Das Höhengelände bei Lucica sowie südlich und östlich von Bozevac bis Mislje⸗ novac wurde dem Feinde entrissen. Die Armee des Generals Bojadjeff drang gegell Zajecar, Knjacevac, über Inowo und gegen den Kessel von Pirot weiter vor. Andere bulgarische Truppen haben Vranje im oberen Morawatal genommen und weiter südlich die Linie Egri⸗ Palanka —Stip bereits überschritten.
Oberste Heeresleitung.
Westlicher Kriegsschauplatz. 8 8
Großes Hauptquartier, 20. Oktober. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Bei einem Erkundungsvorstoß nordöstlich Prunay in der Champagne machten wir 4 Offiziere, 364 Mann zu Gefangenen und erbeuteten 3 Maschinengewehre, 3 Minen⸗ werfer und viel Gerät. Bei Middelkerke wurde ein eng⸗ lisches Flugzeug abgeschossen, die Insassen fielen in Gefangenschaft. 8
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Nordöstlich und nordwestlich von Mitau machten unsere Truppen weitere Fortschritte. Wir nahmen mehrere feindliche Stellungen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Die örtlichen Kämpfe am Styr dauern noch an.
Balkankriegsschauplaz. Oesterreichisch⸗ungarische Truppen dringen auf Sabac vor. In der Gegend südlich von Ripanj sind weitere Kämpfe im Gange. Südlich von Lucica —Bozevac ist der eind erneut geworfen. Bulgarische Truppen setzten ich durch schnelles Zufassen in Besitz des Sultan Tepe (südwestlich Egri Palanka); sie machten beim Vormarsch auf Kumanovo 2000 Gefangene und eroberten 12 Geschütze. Oberste Heeresleitung.
Wien, 19. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Russischer Kriegsschauplatz.
Die Russen setzten gestern ihre Angriffe im Sumpf⸗ und Waldgebiet des unteren Styr fort. Bei dem nord⸗ westlich von Derazno liegenden Dorf Boguslawka stürmte der Feind dreimal vergebens gegen die Stellung einer Honved⸗Division an. Er wurde durch Feuer und im Nahkampf in die Flucht geschlagen und ließ drei Offiziere, über 500 Mann und zwei Maschinengewehre in unserer Hand. Auch eine über Kulikowice vordringende russische Division wurde wieder auf das Ostufer zurückgetrieben. In der Gegend von Czartorijsk gewann der Gegner an einigen Punkten das Westufer des Styrflusses. Dort wird noch gekämpft. Nördlich von Rafalowka griffen die Russen gleichfalls mit starken Kräften an. Sie wurden abgewiesen, wobei wir 100 Mann gefangen nahmen. Sonst blieb die Lage im Nordosten unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz. “
Die Kämpfe an der Isonzofront nehmen an Aus⸗ dehnung zu. Gestern mittag setzte gegen unsere Stellungen am Krn, am Tolmeiner Brückenkopf, bei Tonale und Plava, gegen den Görzer Brückenkopf und das Plateau von Doberdo starkes feindliches Geschützfeuer ein, das mit großer Heftigkeit bis in die Abendstunden anhielt und in ein⸗ zelnen Abschnitten auch nachts andauerte. Unter dem Schutze dieses Feuers ging die italienische Infanterie an zahlreichen Stellen zum Angriff vor. Am Krn, am Mrzli Vrh und vor den Stelengen des Tolmeiner Brückenkopfes brachen alle
Die gegnerische Ir
8* 8 1 — Infanterie fl te, wo sie angegan war, unter den schwersten Verlusten in ihre Gräben ihre Deckungen zu verlassen. Ein gegen den Mont Sabotino (westlich von Salcano) gerichteter Angriff und mehrere starke Vorstöße gegen die schon seit einigen Tagen heiß umstrittenen Stellungen bei Peteano wurden gleichfall zurückgeschlagen. Auch hier erlitt die italienische Infanter große Verluste. In Kärnten und Tirol herrscht weite rege feindliche Artillerietätigkeit.
Südöstlicher Kriegsschauplaz.
Die Angriffe der verbündeten Heere machten auch gestern überall Fortschritte. Die Macva ist zum größten Teile in unserem Besitz. Die beiderseits der Kolubara⸗Mündung überschifften K. und K. Truppen nahmen um Mitternacht die Stadt Obrenowac und die Höhen südöstlich davon Die von Belgrad südwärts vordringenden Streitkräfte gelangte in der Verfolgung des Feindes über Ripanj hinaus. Ein österreichisch⸗ungarische Kolonne erstürmte mit dem Bajonett den Zigeuner⸗Berg südlich von Grocka und nahm mit den beiderseits der unteren Morawa erfolgreich vor rückenden deutschen Divisionen die Verbindun auf. In den dreitägigen Kämpfen um den Avala und um die Stellungen nordwestlich von Grocka sind von unseren Truppen 15 serbische Offiziere und 2000 Mann al Gefangene eingebracht worden. Die Bulgaren entrissen dem Feinde die erste befestigte Linie östlich von Pirot und drange bis in die Gegend von Vranje vor. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
von Hoefer, Feldmarschalleutnant
Der Krieg zur See. London, 19. Oktober. (W. T. B.) „Lloyds“ meldet aus Grimsby: Der Fischdampfer „Devonian“, der am 6. 9. ausgereist ist, gilt als verloren. Man glaubt, daß e am 8. 9. in die Luft geflogen ist. Die Besatzung von 9 Mann ist vermutlich ertrunken. 8 (W. T. B.)
Stettin, 19. Oktober. Die „Stettiner Neuesten Nachrichten“ melden: Der Dampfer „Scotia“ der Reederei Emil R. Retzlaff in Stettin, mit Erz von Schweden nach Stettin bestimmt, wurde auf der Höhe von Hasle (Born⸗ holm) von einem englischen Unterseeboot verfolgt, und war bis Adlergrund Feuerschiff. Der Dampfer wäre sicherli em feindlichen Unterseeboot zum Opfer gefallen, wenn nich plötzlich ein Zeppelin über der Ostsee erschienen wäre, dem die „Scotia“ signalisierte, daß ihr ein feindliches Unterseeboo auf den Fersen sei. Als das Unterseeboot den Zeppeli sichtete, der sofort die Verfolgung aufnahm, tauchte es unte und verschwand.
Paris, 19. Oktober. (W. T. B.) Zur Versen kun des französischen Dampfers „Amiral Hamelin’ erfährt der „Petit Parisien“: Der Bampfer hatte Marseill am 4. Oktober verlassen, um nach Saloniki zu fahren. hatte 312 Soldaten und 360 Pferde an Bord. 7. Oktober begegnete ihm nördlich von Kreta ein deutsches Unterseeboot, das den Dampfer beschoß. Die Kanonade, i deren Verlauf das Unterseeboot vierzig Kanonenschüsse abgab dauerte über eine Stunde. Durch den Lärm der Schüsse auf⸗ merksam gemacht, eilten französische und englische Torpedoboote herbei. Das Unterseeboot hatte noch Zeit, sechs Schüsse ab zugeben. Der „Amiral Hamelin“ an der Wasserlinie ge troffen, begann vollzulaufen. Die Soldaten und die Besatzung wurden von Torpedobooten gerettet und die Soldaten nach Saloniki und die Besatzung nach Malta gebracht. Bei der Beschießung des Dampfers wurden 71 Soldaten getötet und 48 verletzt, sechs Mann werden vermißt. 1
(Vermutlich hat der Dampfer versucht, zu entfliehen, daher die längere Beschießung. )
Der Krieg in den Kolonien.
Cöln, 20. Oktober. zeitung“ erhält von einem Mitarbeiter in Deutsch Südwest⸗ afrika, der den ganzen Feldzug als Offizier mitmachte, eine Zuschrift aus Okahandja vom 20. Juli, in der er die Entbehrungen und unerhörten Strapazen
deutschen Truppen schildert. Die Munition war bis auf einen verschwindenden Teil verschossen, die Gewehre und Geschütze
trümmert, die Pferde teils infolge Futtermangels verendet, teils vom Feinde getötet. Die Zuschrift zählt schwere Schlappen der Engländer an verschiedenen OQrten auf. Die Verluste der Engländer waren äußerst schwer. Die englischen Offiziere bezifferten sie dem Bericht⸗ erstatter auf rund 9000 Mann. Die englische Soldateska war während des ganzen Krieges roh, beinahe zügellos. Viele Farmen, Häuser und sonstige Anlagen wurden zerstört und aus⸗ geraubt.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband. Konstantinopel, 19. Oktober. (W. T. B.) den russischen Angriffsversuch an der Kaukasus⸗ front vom 15. Oktober wird aus Erzerum gemeldet: Unter dem Schutze dichten Nebels griffen die Russen das türkische Zentrum nördlich vom Flusse Arar an. Sie wurden aber
eine Menge Waffen und anderes Material zurückließen. Ebenso wurden die an einem anderen Punkte der Front gegen
Ueberfallsversuche russischer Kavallerie zurückgewiesen. russische Patrouille fiel in einen Hinterhalt und verlor mehrere Tote, Verwundete und Gefangene. Da die Russen jetzt einen Ueberfall der türkischen Truppen fürchten, schleunigst ihre Stellungen. An dieser Front hat der Winter bereits begonnen.
Konstantinopel, 19. Oktober. (W. T. B.)
zum 18. Oktober griffen unsere Aufklärungsabteilungen feind⸗
liche Aufklärungsabteilungen an, warfen sie bis zu den Schützen⸗
gräben ihrer Hauptlinie zurück und fügten ihnen schwere Ver⸗
luste zu. Bei Ari Burun und Sedil Bahr örtlich be⸗
schränkter und Bombenwerfen. 188
feindlichen Beö in unserem Infanterie⸗ und
Maschinengewehr⸗ und fl Geschützfeuer zus
Fronten nichts von Bedeutung.
zurück. Stellenweise zog sie es vor „Avanti“ zu schreien, ohne
(W. T. B.) Die „Kölnische Volks⸗
der
unbrauchbar geworden oder von feindlichen Geschossen zer⸗ .
8
Ueber durch heftiges Maschinengewehrfeuer und durch Bomben sofort zurückgeschlagen, wobei sie zahlreiche Tote und Verwundete,
unseren rechten Flügel mit überlegenen Kräften “ 8 ine
befestigen sie
) Das Haupt⸗ quartier meldet von der Dardanellenfront: In der Nacht
An den anderen
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