1915 / 253 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Oct 1915 18:00:01 GMT) scan diff

d. h. bis zum 31. August 1915, um 30 vom Hundert, für das vierte Jahr um 20 vom Hundert und für das fünfte Jahr unm 10 vom Hundert gekürzt wird. E“ Berlin, den 20. Oktober 1915. Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. J. V.: Gante.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Hüpstedt in Hüpstedt, Post Dachrieden, am 23. Oktober 1915 zugestellt

worden. .

1““ J. A.: Ullrich.

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 23. September 1915 entschieden:

Der Gewerkschaft Hildasglück in Volpriehausen wird vom 1. Juli 1915 ab eine vorläufige Beteiligungsziffer in Höhe von 1,8690 Tausendsteln gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher sein sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durchschnitt⸗ lichen Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchst⸗ maß zurückgeht.

Berrlin, den 20. Oktober 1915. Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie.

G J. V.: Gante.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Hildas⸗ glück in Volpriehausen am 23. Oktober 1915 z gestellt

worden. J. A.: Ullrich.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 149 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 4930 eine Bekanntmachung über die Festsetzung der

Grundpreise für Butter und die Preisstellung für den Weiter⸗ verkauf, vom 24. Oktober 1915.

Berlin W. 9, den 26. Oktober 1915.

sMgaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

KRönigreich Preußen. 8

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

G den Geheimen Regierungsrat Horn in Potsdam zum Oberregierungsrat zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem in der Königlichen Hausfideikommiß⸗Forstverwaltung angestellten Oberförster von Bruchhausen in Rheinsberg den Charakter als Forstmeister mit dem Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der wissenschaftlich⸗technische Hilfsarbeiter Dr. Hugo Fischer ist zum Vorsteherstellvertreter der agrikulturchemisch⸗ bakteriologischen Abteilung des Kaiser Wilhelms⸗Instituts für Landwirtschaft in Bromberg ernannt worden.

Ministerium des Innern. 88

Dem Oberregierungsrat Horn ist die Leitung der Finanz⸗ bteilung in Angelegenheiten der Domänen⸗ und Forstverwal⸗ ung bei der Regierung in Oppeln übertragen worden.

Der Regierungsassessor von Wienskowski in Gum⸗ binnen ist zum Mitgliede des der Regierung in Gumbinnen ngegliederten Oberversicherungsamtes ernannt worden.

1.“ Bekanntmachung.

Der Geheime Obermedizinalrat und Kaiserlich v Leib⸗ rzt Dr. Martin von Mandt und dessen Ehegattin Johanna Charlotte udoyika, geb. Ackermann, haben in ihrem am 20. Oktober 1857 rrichteten wechselseitigen Testament der Königlichen eheins chen riedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaft⸗ icher und technischer Studien unter der männlichen Nachkommen⸗ chaft ihrer Seitenverwandten unter dem Namen: „von Mandt⸗

Ackermann'’sche Stipendienstiftung⸗ ein Kapital von 48 000

vermacht, mit der Bestimmung, daß die Zinsen desselben, nach Abzug

der Verwaltungskosten, zur Unterstützung junger Männer christlicher Keligion, welche sich der Arznei⸗ oder der Rechtswissenschaft oder der höheren technischen Ausbildung auf Gewerbeschulen und ähnlichen nstalten widmen, als Stipendien verwendet werden sollen. Die Zahl der Stipendien ist auf drei . Zum Genusse der Stipendien sind vorzugsweise berufen: die ehelichen männlichen Nachkommen der Geschwister der Stifter, und zwar: in erster Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen Bruders Karl Theodor Mandt, in Retha ze⸗ von Mandt vollbürtigen

Schwester Therese, verehelichten Grano,

8 Fe dritter Reihe der Ehefrau von Mandt Bruders Albert Ackermann,

in vierter Reihe der Ehefrau von Mandt Bruders Gebhardt Ackermann; s demnächst in Ermangelung von Bewerbern dieser Kategorie II. die männlichen Nachkommen: 8 1 zuerst des Ehemanns von Mandt beiden Halbbrüder Friedrich

Mandt und Franz Mandt, zweitens des Freundes der Stifter, des Appellationsgerichts⸗

rats Wilhelm Graffunder, 8

drittens des Freundes der Stifter, des Regierungs⸗ und Bau⸗ rats Emil Flaminius.

Sind keine Bewerber aus diesen beiden Klassen von Stipendien⸗ berechtigten vorhanden, so können die Stipendien auch an Fremde, insofern dieselben die Eigenschaft preußischer Untertanen haben, ver⸗ liehen werden.

Der Genuß und die Verabfolgung der Stipendien ist nicht von dem Besuch der Bonner Universität, noch überhaupt von der Gegen⸗ wart auf einer der preußischen 1I und Lehranstalten ab⸗ hängig; jedoch befreit der Genuß im Auslande in keinem Falle von der Beibringung der zur Verleihung erforderlichen Zeugnisse der wirklich besuchten Unterrichtsanstalten.

Bewerbungen, denen amtliche Zeugnisse über das Verwandtschafts⸗ verhältnis mit den Stiftern Siehunmetse den mit Vorzugsrecht bedachten Familien, die Schul⸗ und Sittenzeugnisse der bisher be⸗ suchten Unterrichtsanstalten, das Universitätsimmatrikulations⸗ und

Sittenzeugnis, sofern diese nicht schon auf dem Sekretariat liegen, sowie ein Dekanatszeugnis; von den Gewerbetreibenden: empfehlende hn nisse der Gewerbebehörden und die Unterrichtszeugnisse der Vor⸗ chulanstalten und Lehrmeister beigefügt sein müssen, sind bis zum 15. November 1915 an das unterzeichnete Kuratorium zu richten und auf dem Universitäts⸗ sekretariat einzuliefern. Bonn, den 19. Oktober 1915. Das Kuratorium der von Mandt⸗Ackermann’'schen Stiftung.

Nichtamtliches.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für das Seewesen hielten heute ““ 11.““ 8

Am 25. d. M. starb unerwartet in Charlottenburg im

57. Lebensjahr der vortragende Rat im Ministerium für Handel und Gewerbe, Geheimer Oberbergrat Richard Hue ck. Der Verstorbene trat im Jahre 1875 als Bergbau⸗ beflissener in den Staatsdienst, wurde 1880 zum Berg⸗ referendar und 1884 zum Bergassessor ernannt. Er war zunächst mehrere Jahre im praktischen Betriebe auf den staatlichen Gruben des Saarreviers und dann als Revier⸗ beamter der Bergreviere Gelsenkirchen und Hannover im Aufsichtsdienst tätig. Als im Jahre 1899 die in der Nähe von Königsberg belegenen Bernsteinwerke verstaatlicht wurden, übernahm er deren Leitung und brachte den Betrieb zu hoher Blüte. Im September 1906 wurde er als vortragender Rat an das Mmisterium für Handel und Gewerbe berufen, wo er seitdem eine segensreiche Tätigkeit entfaltet hat. Durch den Ausbruch des Krieges wurden besondere hohe Anforde⸗ rungen an seine Arbeitskraft gestellt, denen er obwohl seine Gesundheit durch ein Venenleiden seit längerer Zeit erschüttert war in getreuester Pflichterfüllung gerecht wurde. Nament⸗ lich an der Regelung der Kohlenversorgung des In⸗ und Aus⸗ landes hatte er einen hervorragenden Anteil. Seine verdienst⸗ volle Amtstätigkeit, sein lauterer Charakter und seine herz⸗ gewinnende Liebenswürdigkeit sichern ihm ein dauerndes, ehrendes Andenken. ““

Die in § 7 der Bekanntmachung über Beschlagnahme der deutschen Schafschur (W. J. 3808/8. 15. K. R. A.) vorgesehene Sachverständigenkommission, der die endgültige Entscheidung über den von der Kriegswollbedarf⸗Aktiengesellschaft zu zahlenden Uebernahmepreis für deutsche Wollen und das Wollgefälle in den deutschen Gerbereien zufällt, hat, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, für die Abschätzung der Wollen dem Höchst⸗ preisgesetz entsprechend folgende Grundsätze festgelegt:

Der Uebernahmepreis der reingewaschenen Wolle beträgt für:

volljährige Wollen in AAA bis A/AA Feinheit 9,30 1“ / r B 8,70 0C 8 7,70

1 hb. 8. 5 h8 6,80 Kürzere Wollen der entsprechenden Feinheitsklassen werden mit einem entsprechenden Abschlag auf obige Preise, Gerber⸗ wollen sowie Locken, futtrige, melierte und braune Wollen ungefähr 5 vom Hundert niedriger als die den vor⸗ stehenden Feinheitsgraden entsprechenden Preise bewertet. 1 11.“

2 8 1“

Die französische Regierung hat durch den Präsidenten des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Genf laut Meldung des „W. T. B.“ an das preußische Kriegsministerium die telegraphische Mitteilung gelangen lassen, daß das seit Ende Juli d. J. bestehende Verbot des Postverkehrs zwischen Deutschland und den im französischen Operations⸗ gebiet befindlichen deutschen Kriegsgefangenen auf⸗ gehoben sei.

rechtsverletzungen, die sich unsere Feinde der Türkei gegenüber haben zuschulden kommen lassen, erfährt durch die folgende, von der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ mit⸗ geteilte Reihe neuer Fälle eine erhebliche Bereicherung:

1) Am 21. April d. J. ist die von jeglichen Verteidigungsmitteln entblößte und keinerlei militärischen Zwecken dienende Stadt Gallipoli bombardiert worden; der Beschießung sind zahlreiche Frauen und Kinder zum Opfer gefallen.

2) Das außerhalb der militärischen Zone von Maidos be⸗ legene Hospital ist von feindlichen Flugzeugen mit Bomben belegt worden. Dabei sind 10 verwundete Insassen ver⸗ brannt. Die Flugzeuge bhaben bei dieser Gelegenheit Bekannt⸗ machungen abgeworfen, nach denen andere innerhalb der Dardanellen⸗ zone belegene Ortschaften auf gleiche Weise in Brand geschossen werden würden. 1

3) Am 28. April d. J. ist der „Ittihad“, ein gänzlich unbewaffnetes Fahrzeug, das Waren nach Panderma an Bord nahm, ohne vorhergehende Warnung torpediert worden.

4) Das unbewaffnete Handelsschiff „Toughan“, das von Panderma nach Konstantinopel unterwegs war und mehr als 700 Passagiere, darunter zahlreiche Frauen und Kinder an Bord hatte, ist am 5. Mai d. J. unter denselben Bedingungen von einem englischen Unterseeboot angegriffen worden.

5) Am 9. Mat d. J. sind Parlamentäre, die mit den feind⸗ lichen Streitkräften wegen der Bestattung der Gefallenen verhandeln wollten, als Gefangene zurückgehalten und erst nach Verlauf von 5 Tagen auf das Einschreiten seitens einer neutralen Macht hin freigelassen worden.

6) Durch ein englisches Unterseeboot ist der Dampfer „Stambul“, der in keiner Beziehung zur türkischen Flotte gehörte, im Bosporus ohne vorherige Warnung torpediert und zum Kentern gebracht worden.

7) Am 8 Mai d. J. ist in Mondania der unbewaffnete Dampfer „Magdalene Rickmers“, der mit Waren nach Konstantinopel unterwegs war und weder Soldaten noch Kriegs⸗ material an Bord hatte, durch ein Torpedo eines englischen Unterseebootes getroffen worden.

8) Der mit mehreren Hunderten Verwundeter be⸗ ladene Dampfer „Willt Rickmers“ ist am 19. Mat d. J. bei San Stefano ohne vorherige Warnung von einem englischen Unterseeboot angegriffen worden. Der Dampfer war un⸗ bewaffnet und hatte die Rote Kreutflagge gehißt.

9) Am 18. Juni d. J. haben kleine feindliche Kriegsfahr⸗

zeuge bei Ari Burun hinter einem Hospitalschiff Deckung

Die schon recht ansehnliche Liste der Fälle grober Völker⸗.⸗

materialien gelanden. Am 17. desselben Monats ist seitens der feindlichen Streitkräfte zwischen Sedil⸗L ahr und Tekke⸗Burun ein Kraftfahrzeug des Roten Kreuzes zu Aufklärungszwecken mißbraucht worden. 8 8

10) Am 29. Juni d. J. sind innerhalb der Küstengewässer von Soghan⸗Dereh Ambulanzen von feindlichen Flugzeugen mit Bomben beworfen und dabei 6 Verwundete getötet,

sowie 4 verletzt worden.

11) In Sedil⸗Bahr sind am 3. Juli d. J. Truppen von

feindlichen Hospitalschiffen gelandet worden.

12) Ein östlich von Ari⸗Burun von einer Sanitätskolonne zu Santtätszwecken hergerichteter Platz ist am 4. Jalt d. J. von feindlichen Flugzeugen mit Bomben belegt worden.

wiederholten Malen das in der Umgegend von Agha⸗Dereh

belegene Hospital bombardtert. 1 z Se-eb6 haben sechs feindliche Flugzeuge das in der Meierei von

Hospital, das mehr als 200 Verwundete beherbergte, bom bardiert und einen nur mit Mühe gelöschten Brand hervorgerufen. Dabei sind 7 Verwundte getötet, 12 verletzt worden; ferner wurde eine Frau, die sich in der Nähe befand, verwundet⸗

14) Der Passagierdampfer „Bigha“ d. J. bei den Stapelplätzen von Mondania von einem Untersee⸗

boot angegriffen und zum Sinken gebracht. 15) qif 13. Jult 5 J. griff ein Unterseeboot einen

tärischen Zwecken. 8 16) 8,8 Ezineh bei Kum⸗Kaleh ist am 18. Juli d. J. Hospital durch Fliegerbomben teilweise zerstört worden.

ehe oben) durch Flugzeuge mit Bomben belegt worden, trotz 892 auf allen da Hospital umgebenden Anhöhen Rote Kreuz flaggen gebißt waren; außer vielen Verletzten darunter 11 schm gab es 4 Tote. Auf der Umhüllung einer der Bomben fand sich die folgende Bekanntmachung: „Dies ist für Eure schmutziger Schädel und Eure Lebensmitiel bestimmt.“ Dazu ist zu bemerken

befand. 8 sanee Im Marmarameer sind sämtliche den Küstenbewohnern

gehörige Segelboote durch Bomben oder Geschosse ver⸗ senkt worden. Infolge des Verlustes ihrer Fahrzeuge, die ihrem Lebensunterhalt dienten, sind zahlreiche Familien in die größte No⸗

ekommen. . 9 19) Im Marmarameer sind Dampfer, die dem Passagier

verkehr dienten, von den Feinden systematisch beunruhigt und angegriffen worden, obwohl sie in keiner Beziehung militärischen

wecken dienten. 8 20) Am 27. Juli d. J. hat ein feindliches Flugzeug 3 Bomben auf das Hospital in Galata Keny geworfen Ein Soldat ist getötet, 3 sind verwundet worden.

In ihrer Protestnote hat die türkische Regierung der vorstehenden Angaben folgendes hinzugefügt:

Die türkischen Milstärbehörden baben diese zahlreichen Akte der Verletzung der elementarsten Gesetze der Menschlichkett und des Völkerrechts bisher mit kemerlei Vergeltungsmaßregeln erwidert Sollten diese Uebergriffe aber nicht aufbören, so würden sich d Kaiserlich 6s Feenn in die Notwendigkeit Vergeltung zu üben, versetzt sehen.

Mit 1n Vorschlage, leire fend Zulassung der Roten Kreuz ärzte ihrer Hospitalschiffe zum Besuch der Verwundetentranspor im Marmarameer, hat die Kaiserliche Regierung offen zu erkennen gegeben, wie viel ihr an der Beachtung der

darf deshalb aber auch erwarten, daß auch die feindlichen Be⸗ diesen Grundsätzen Beachtung schenken. M

Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer die schwebenden Volksernährungs⸗ fragen mit den Vorsitzenden aller preußischen Land⸗ wirtschaftskammern. Einmütig wurde, wie „W. T. B. erfährt, der Ansicht Ausdruck gegeben, daß die Ernährung Einmütig und entschieden aber wurden auch die Preis⸗ treibereien auf dem Lebensmittelmarkt verurteilt. Zwar müsse die schwierige Lage der Landwirtschaft, die besonders in der Futtermittelknappheit zum Ausdruck komme, eine Ver⸗ teuerung aller Erzeugnisse des Bodens und der Viehzucht zur

sprunghaften Preiserhöhungen der letzten Wochen, die lediglich durch Spekulationen hervorgerufen worden seien. Diese Vor⸗ gänge widersprächen den Interessen der Landwirtschaft.

Die allgemeine Festsetzung von Butterpreisen durch die Staatsregierung wäre deshalb mit Freuden zu begrüßen, zumal dadurch die Verteuerung der inländischen Butter durch die aus⸗ ländische ein Ende bereitet würde. Wenngleich mit einem Rückgange der Milcherzeugung zu rechnen sei, so genüge doch die heimische Erzeugung völlig, um Kinder, Kranke und Schwache zu versorgen. Erforderlichenfalls würden wir sogar ohne Butter⸗ und Käsezufuhr aus dem Auslande durchhalten, wenn die Kommunen sich der Verbrauchsregelung nachdrücklich an nähmen. Die Einführung von Milchkarten sei eine praktische Maßnahme, auch mit der vom Landwirtschaftsminister vorge⸗ schlagenen Regelung des Marktverkehrs mit Schweinen erklärten sich die Landwirtschaftskammerpräsidenten einver⸗ standen, wenn gleichzeitig mit der Festsetzung von Schweine⸗ preisen eine allgemeine Festlegung der Schweinefleischpreise verbunden werde. Die gegenwärtige Gestaltung der Schweine⸗ preise sei der Landwirtschaft durchaus unerwünscht; ihre Ver⸗ tretung sei nicht in der Lage, sie zu beeinflussen, da sich der Markt ihrer Einwirkung entzöge. Dringend gewarnt aber wurde allseitig vor einem staatlichen Eingriff in den Rinder⸗ markt. Weder sei dieser nach der Marktlage geboten, noch lasse er sich bei der Eigenart des Großviehhandels ohne Be⸗ einträchtigung der Aufzucht und der Milcherzeugung praktisch durchführen. Bei der Erörterung der Kartoffelfrage wurde allgemein die Ansicht vertreten, daß zu einer Beunruhigung überhaupt kein Grund vorliege. Wenn hier und da in den letzten Wochen eine Knappheit und Teuerung im Kartoffel⸗ handel eingetreten sei, so liege dies daran, daß die Ernte in den wichtigsten Kartoffelbaugebieten noch nicht im Gange ge⸗

bringen sei. Obwohl die Kartoffel in weit grö als sonst zu Futterzwecken herangezogen werden müsse, so ver⸗ blieben doch reichliche Kartoffelmengen für die menschliche Er⸗ nährung. Die Preise der Reichskartoffelstelle seien allerdings im Verhältnis zu den Futtermittelpreisen als zu niedrig zu be⸗ zeichnen. Es unterliege aber keinem Zweifel, daß die Reichs⸗ kartoffelstelle und die Gemeinden trotzdem nach Kräften von der deutschen Landwirtschaft bei der Kartoffelversorgung unter⸗ stützt werden müssen.

genommen; auße dem wurden aus diesem Truppen und Kriegse.

13) Am 12. Juli d. J. haben feindliche Flugzeuge zu Am gleichen Tage, 6 Uhr

Khalil⸗Pascha, 2 Stunden von Kalai Sulahnieh, untergebrachte

wurde am 13. Juli

Dampfer, der eine Galeaß bugsierte, am Goldenen Horn an, ohne den Passagieren Zeit zu lassen, sich in Sicherheit zu bringen. Dampfer und Galeaß dienten beide keinerlet mili 8

ein

17) Am 22 Juli ist das Zentralbospital in Agha⸗Dereh

daß sich an dieser Stelle auch kein einziges Vorratsdepot

Regeln des bestehenden Völkerrechts gelegen ist. Sie

Am vergangenen Sonnabend erörterte der Minister für

unseres Volkes im kommenden Winter völlig gesichert sei.

Folge haben, unbegründet und zu verurteilen seien aber die

wesen und bedeutend schwieriger als in Friedenszeiten einzu- erem Maße

32 8

liegen die Ausgaben 752 und 753 der listen bei. Sie enthalten die 363.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“

Deutschen Verlust⸗ Verlustliste der preußischen

Armee, die 229. Verlustliste der bayerischen Armee und die 212. Verlustliste der sächsischen Armeemrm.

Seine Majestät der König

hat anläßlich des in der

Kriegsgeschichte beispiellosen Siegeszuges im Osten allen dabei

beteiligt gewesenen sächsischen

Dank und vo seinen im

Truppen seinen wärmsten

Uliste Anerkennung und dies allen

Osten kämpfenden Truppen bekannt geben lassen.

In dem Allerhöchsten Erlaß heißt es laut Meldung des „W. T. B.“:

„Sie alle haben das zähen, kriegegeübten Gegner von Stellung zu Stellung und von zu Festung zurückzuwerfen.

Ihrige dazu beigetragen, einen 1— estung Die Namen Nowo⸗Georgiewsk, Narew,

Wilna und Kurland bedeuten hervocragende Ruhmestaten Meiner Armee, dte stets in der Geschichte mit ganz besonderen Buchstaben

eingetragen sein endgültigen Sier

werden. Schyeere Kämpfe werden wir noch bis zum ge zu bestehen haben. Ich vertraue aber fest darauf,

daß Meine braven Truppen im Osten so wie bisher auch in Zukunft

dem sächstschen

Der Kön

2 ( 1vSSö

Namen Ehre machen werden.

o“ ig Franz Joseph hat nach einer Meldung des aus Budapest eine Amnestie wegen aller vor

dem Kriegsausbruch aus politischen Gründen verübten

Strafhandl geordnet. reizungen, die sonen in der

sowie auf zahlreiche andere

Uebertretungen

Der

Die

ungen und die Aufhebung des Verfahrens an⸗

Amnestie bezieht sich insbesondere auf Auf⸗ der sozialdemokratischen Partei angehörende Per⸗ Presse oder in Volksversammlungen verübten, Kategorien politischer Vergehen und

Großbritannien und Irland.

Der parlamentarische Mitarbeiter des „Daily Chronicle“

teilt mit,

daß die Zuschüsse Englands an die Ver⸗

bündeten am 31. März 1916 vermutlich die Summe von

000 Millionen

8

Auf Vera

Pfund Sterling übersteigen werden.

Rußland. nlassung des Ministers des Innern Chwostow

st in St. Petersburg eine Besprechung zur Prüfung

er Frage der

Tausende Flü wurde allseits ohne Berechtig fehle nicht nur an Beamten

die Flüchtlinge

Massen an bestimmten

abgehalten worden.

Fürsorge des Staates für die vielen chtlinge aus den besetzten Landesteilen Wie die „Berlingske Tidende“ meldet, zugegeben, daß die zutage getretene Kritik nicht ung sei. Die Schwierigkeiten seien sehr groß, es die notwendige Organisation wegen des Mangels zur Bewältigung dieser Riesenarbeit, sondern seien auch aus natürlichem Grunde in großen Stellen zusammengeballt, und es sei

mit ungeheuren Schwierigkeiten verbunden, sie anderwärts hin⸗

zuschaffen. beschlossen, Be zuberufen und zur Verfügung der Flüchtlinge ausgestattet we

Um allen Schwierigkeiten gerecht zu werden, wurde

amte aus den besetzten Landesteilen zusammen⸗ sie für ein besonders zu schaffendes Departement zu stellen, das sich ausschließlich mit der Frage

beschäftigen und mit besonderen Vollmachten rden soll.

„In der Landesverteidigungskommission wurde die Frage der militärischen Organisierung aller Fabriken er⸗

örtert. Ein B

Die Verbände der Rechten

eschluß ist vorläufig nicht gefaßt worden. veröffentlichen in der

russischen Presse eine Entschließung, in der der „Nowoje Wremja“ zufolge gefordert wird: Die Unterlassung aller Reformen bis zum Ende des Krieges, da

sämtliche Kräfte der Judenfrage, bringen könnte; sicht auf die

könnte;

Die ganze tretende Reakti deutung ab, da

In Almada bei Lissabon ist dem „Nouvelliste“

ein Aufruhr Lebensmittelges zutreten. Aus wehrschüssen u tärisch besetzt. eine größere

auf die Streikbewegung in den Munitionsfabriken; der Ministerverantwortlichkeit, die

Die griechische stehend aus dem Sektionschef im Verkehrsministerium Georg

für die Kriegsführung erforderlich seien; Vertagung da ihre Behandlung die Volksmassen in Erregung Verweigerung der Amnestie, insbesondere mit Rück⸗ Ablehnung

nur Verwirrung hervorbringen

Ausstattung der Regterung mit besonderen weitenggehenden Vollmachten, um Sieges durchzuführen; militärische Organisation aller Fa

mit eiserner Festigkeit alles zur Vorvereitung des Kampf gegen Teuerung und Deutschtum;

riken.

Presse ist empört über die offen zutage

spricht dieser Entschließung jede Be⸗

Massen keineswegs hinter ihr stünden.

Portugal.

liberale on und die

st de zufolge Die Einwohner plünderten die um gegen die Lebensmittelteuerung auf⸗

ausgebrochen. chäfte, Lissabon abgesandte Truppen wurden mit Ge⸗ nd Bomben empfangen. Die Stadt ist mili⸗ Es wird gemeldet, daß bei dem Aufruhr auch

Anzahl von Menschenleben vernichtet worden sei.

Griechenland. Regierung hat eine Kommission, be⸗

Bujucas, dem Abteilungsvizechef der Nationalbank Sotrorios

Vanakopulos und

Aeußern Adre geben,

regeln.

e um für Rechnung der Regierung Getreide anzukaufen und die

dem Sekretär Delusos, beauftragt,

im Ministerium des sich nach Sofia zu be⸗ 8 in Bulgarien Frage der Verfrachtung zu

Diplomatische Mitteilungen besagen nach einer Meldung

des „Figaro“ aus

schlossen haben, um Serbien würden

LVorgestern angekündigte der Bewegung

*„

Die versam

Athen, daß die Mächte der Entente be⸗ neue wirksame Maßnahmen zu ergreifen, zu unterstützen. Bedeutende Truppenkörper

unverzüglich gelandet

*

Rumänien. 8 nachmittag hat in Bukarest die seit langem

1 öffentliche Versammlung der Unionistischen Föderation stattgefunden. 8 scich

Nach kurzen Reden der Führer wurde laut Meldung des Wiener „K. u. K.

fäßlegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ folgende Entschließung ge⸗

nelten Bürger des Landes weisen auf die Gefahr hin,

in der sich das Land befindet, das sich von seinen Feinden jenseits der Karpatben und der Donau hat einkreisen lassen, ohne sein Schwert in

die Wagschale zu werfen. alle, die offen oder geheim,

stützen, die gege ist, ferner jene, auch nur durch e

Wir erklären für Verräter an der Nation selbst oder durch andere eine Politik unter⸗ n die Interessen und die Ideale des Landes gerichtet die zur ungarisch⸗deutsch⸗bulgarischen Gruppe, wenn ndgültige Aufrechterhaltung der Neutralttät, hinneigen,

und verlangen van allen Rumänen unter allen Umständen, daß sie sie

jetzt und später als Verräter behandeln. Wir verlangen von der Re⸗ gierung die Mobilisierung der rumäntschen Armee und den sofortigen Eintritt in eine Aktion, um die Verbindung zwischen Deutschen, Ungarn und Bulgaren zu verhindern, eine Verbindung, die wir als eine Gefahr nicht nur für unsere berechtigten Forderungen, sondern selbst für unseren Bestand ansehen.

Da die Führer das Hauptgewicht auf die Straßen⸗ kundgebung legten, dauerte die Versammlung kaum eine Stunde. Darauf zog eine Menge von mehreren hundert Köpfen von dem Versammlungssaal durch die Stadt, an der Spitze Filipescn und Take Jonescu. Die Regierung hatte zum Schutze der öffentlichen Ordnung Polizei und Militär aufgeboten, die, ohne den Umzug in der Hauptstraße zu ver⸗ bieten, beim Nationaltheater, wo der Weg zum Königlichen Schloß führt, den Manifestanten den Weg versperrten. Unter Absingung nationaler Lieder war die Menge bis dorthin gelangt. Da der militärische Kordon nicht nachgab, blieb sie dort stehen, ohne daß es zu einem Zusammenstoß zwischen der Menge und dem mili⸗ tärischen und polizeilichen Aufgebot kam. Die Führer entfernten sich nach kurzem Verhandeln mit dem Kommandanten der Truppen nach dem nahegelegenen Klubhaus der Anhänger Filipescus, von dessen Fenster aus der Siebenbürge Goga

runari und Filipescu Reden an die Menge und die Soldaten hielten des Inhalts, es sei eine Schmach, daß die Armee, die gegen Ungarn zu marschieren bestimmt sei, gegen Rumänen verwendet werde. Inzwischen wuchs die Zahl der Anwesenden durch den Zuzug des üblichen Sonntagspublikums, das die Redner anhörte und ihnen Beifall spendete. Der Zweck der Unternehmung war von den Führern allmählich ins Zweifel⸗ hafte und Zweideutige verschoben worden. Schließlich deckte Filipescu den eigentlichen Zweck auf, indem er, von der Er⸗ regung übermannt, vom Balkon herunterschrie: „Ich habe den Vater Bratianu gestürzt, ich werde auch den Sohn stürzen.“ 8. Bulgarien. 8“

Nach einer Meldung der „Bulgarischen Telegraphen⸗ agentur“ erfolgte die Beschießung von Dedeagatsch durch englische und französische Schiffe ohne jede vorherige Verständigung und ohne Rücksicht auf die Bevölkerung der Stadt, die nicht einmal Zeit hatte, sich zu retten. Bisher ist festgestellt, daß mehr als 25 Frauen und Kinder getötet sind und ein großer Teil der Stadt zerstört ist. Alle Gebäude am Meeresufer sind Trümmerstätten. Durch die Beschießung sind überdies zahlreiche Brände verursacht worden, die den Rest der Stadt verheerten. Das brutale und unmenschliche Vorgehen der Flotte der Verbündeten ruft größte Entrüstung hervor.

1““

Amerika

Die amerikanische Note Blockade der deutschen Häfen und die Beschlagnahme amerikanischer Ladungen erklärt, wie „Exchange Tele⸗ graph Co.“ meldet, die englischen Königlichen Verordnungen als völkerrechtlich unzulässig und nichtig. Sie behandelten außerdem die Länder verschieden, insofern, als Skandi⸗ navien nach Deutschland ausführen könne, die Vereinigten Staaten nicht. Die Note betont, daß eine Blockade Neutrale nicht binde, wenn sie nicht tatsächlich durchgeführt werde. Die Note bestreitet, daß vermehrte amerikanische Ausfuhr beweise, daß Ladungen nach Deutschland gehen, ferner daß die Beweislast den Exporteuren zufalle. Die Note besteht end⸗ lich darauf, daß Neutrale in jedem Falle das Recht haben, Güter, die keine Konterbande sind, nach Deutschland auszu⸗ führen, und fordert nachdrücklich Freiheit der Meere.

—Der amerikanische Staatssekretär des Handelsdepartements Redfield teilt, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, mit, daß ein amerikanischer Trust ähnlich dem niederländischen Ueberseetrust errichtet worden ist, der amerikanische Waren unter der Bedingung nach dem Auslande versendet, daß sie die Kriegführenden nicht erreichen. Der Trust muß nichtamtlich alle Ausfuhr nach den neutralen Ländern überwachen. Die Regierung wird inoffiziell den Kriegführenden Gewähr leisten, daß die Güter, die durch die neue Gesellschaft verschickt werden,

v11111A4A“ an England über die

den Feind nicht erreichen, und gleichzeitig darüber daß die Neutralität des Handels gesichert bleibt.

Kriegsnachrichten.

Großes Haupltquartier, 25. Oktober. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

In der Champagne griffen die Franzosen bei Tahure und gegen unsere nördlich von Le Mesnil vorgebogene Stellung nach stärkster Feuervorbereiumg an. Bei Tahure kamen ihre Angriffe in unserem Feuer nicht zur vollen Durch⸗ führung. Am späten Abend wurde an der vorspringenden Ecke nördlich von Le Mesnil noch heftig gekämpft, nördlich und östlich davon waren die Angriffe unter schweren Verlusten für die Franzosen abgeschlagen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Südlich von Kekkau (südöstlich von Riga) wurden russische Vorstöße abgewiesen. Gegenangriffe gegen die von uns am 23. 10. genommenen Stellungen nordwestlich von Dünaburg scheiterten. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich auf 22 Offiziere, 3705 Mann, die Beute auf 12 Ma⸗ schinengewehre, einen Minenwerfer. Schwache deutsche Kräfte, die nördlich von Illuxt über den gleichnamigen Abschnitt vorgedrungen waren, wichen vor überlegenem Angriff wieder auf das Westufer aus. Nördlich des Dryswjaty Sees blieben russische Angriffe gegen unsere Stellungen bei Gateni⸗ Grenzthal erfolglos.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Westlich von Komarow sind österreichische Truppen in die feindliche Stellung 41½ Kilometer Breite ein⸗ gedrungen.

Balkankriegsschauplatz.

Bei Visegrad ist der gewonnene Brückenkopf erweitert. Westlich der Kolubara wurden die Tamnava⸗Uebergänge nordwestlich von Ub in Besitz genommen. Die Armee des Generals von Koeveß hat die allgemeine Linie Lazarevac nördlich von Arangjelovac —Rabrovac (gestlich

von Ratari) erreicht. Die Armee des Generals

von Gallwitz hat füdlich der Jasenica die beherrschenden

Höhen östlich von Banicina gestürmt, hat in de

Morava⸗Ebene in hestigen Kümpfen Dl. Livadica

und Zabari gewonnen und ist östlich davon bis zur Linie Presedna⸗Höhe südlich von Petrovac⸗ westlich von Meljnica gelangt. Im Pek⸗Tale wurden die Höhen westlich und nordwestlich von Kucevo besetzt. Die bei Orsova übergegangenen Truppen sind weiter nach Süden vorgedrungen und haben mit ihrem linken Flügel Sip (an der Donau) erreicht. Die bulgarische Armee des 1 Generals Bojadjeff hat den Kamm zwischen den Gipfeln Drenovaglawa und des Mirkovac (zwanzig Kilometer nördlich von Pirot) genommen. 1 3 Oberste Heeresleitung.

——

Großes Hauptquartier, 26. Oktober. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Nordöstlich von Souchez wurden feindliche Handgranaten⸗ angriffe abgewiesen. In den Kämpfen vom 24. 10. sind an der vorspringenden Ecke nördlich von Le Mesnil in der Cham⸗ pagne etwa 250 m unserer Stellung vorübergehend in Feindeshand gekommen. Gestern wurden die Franzosen wieder daraus vertrieben. 5 Offiziere und über 150 Mann blieben gefangen in unserer Hand. Nordöstlich von Le Mesnil hält der Feind noch einen kleinen deutschen Graben besetzt. Auf der Combres⸗Höhe hatten unsere Sprengungen guten Erfolg, französische Sprengungen im Priesterwalde blieben er⸗ gebnislos. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Der Illuxt⸗Abschnitt nördlich von Iluxt ist wieder überschritten, das bereits vorgestern vorüber⸗ gehend genommene Gehöft Kasimirschki ist fest in unserer Hand.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Russische Angriffe östlich Barano⸗ witschi und gegen unsere Kanalstellung südlich des Wygo⸗ nowskoje⸗Sees sind abgeschlagen.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Oestlich von Kukli von Czartorysk) wurden in der Nacht zum 25. Oktober die feindlichen Stellungen gestürmt; ein allgemeiner russischer Gegenangriff blieb erfolglos. Gestern wurden weitere Fortschritte gemacht. Der Feind ließ 4 Offiziere, 1450 Mann und 10 Maschinengewehre in unserer Hand.

Balkan⸗Kriegsschauplaz. Ostlich von Visegrad ist die Höhenlinie Suha Gora Panos erreicht. Der Angriff der Armeen der Generale von Koeveß und von Gall⸗ witz schreitet gut fort. Südlich von Palanka sind die Nordhänge des Raca⸗Tales in unserem Besitz, weiter östlich sind Markovac, Vk. Laole, Kucevo genommen. In den letzten drei Tagen sind 960 Serben gefangen genommen. Von der Armee des Generals Bojadjieff liegen keine neuen Meldungen vor. Oberste Heeresleitung.

17. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗

Russischer Kriegsschauplatz.

Die Angriffe westlich von Czartorysk nehmen einen günstigen Fortgang. Der Feind wird trotz heftigen Widerstandes gegen den Styr zurückgedrängt. Gestrige Beute in diesen Kämpfen: 2 Offiziere, 1000 Mann, 4 Maschinengewehre. Sonst im Nordosten nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Die Isonzoschlacht dauert fort. Auch am gestrigen Tage, am vierten der großen Infanteriekämpfe, schlugen die Verteidiger alle italienischen Angriffe, die nicht schon im Feuer unserer Artillerie zusammenbrachen, unter schwersten Verlusten des Feindes zurück und behaupteten überall ihre Stellungen. An der Tiroler Front griffen mehrere Bataillone unsere Verteidigungslinien auf der Hochfläche von Vielgereuth (wie immer vergebens) an. Ebensoscheiterten feind⸗ liche Angriffe auf die Cima di Mezzodi, den Ort Sief und im obersten RNienztale. Am Krn wurde ein Anariff aestern, ein zweiter heute nacht abgewiesen. Auch gegen den Mrzli Vrh mißlangen zwei Vorstöße unter besonders schweren Verlusten der Italiener. Südöstlich dieses Berges drang der Feind in em kurzes Grabenstück ein, wurde aber durch einen Gegenangriff wieder hinausgeworfen. Ein neuer Vorstoß von zwei Alpini⸗ bataillonen brach erst in unserem Feuer zusammen; diese feind⸗ lichen Abteilungen wurden fast vollständig aufgerieben. Vor dem Tolmeiner Brückenkopfe richteten sich die An⸗ griffe hauptsächlich gegen unsere Stellungen auf dem Rücken westlich von S. Lucia und bei Selo, die sämtlich in unserem Besitz blieben. Der Abschnitt von Plava stand unter schwerem Geschützfeuer. Ansammlungen des Feindes bei Plava wurden durch die Wirkung unserer Artillerie zersprengt. Bei Zagora bemächtigten sich die Italiener unter Tags eines vorspringenden Teiles unserer Gräben; Nachts wurden sie been vertrieben. Vor dem Monte Sabotino erstickte unser Artilleriefeuer gestern vormittag noch einen Angriff. Hierauf unternahm der Gegner keinen ernsten Versuch mehr, sich den Linien des Görzer Brückenkopfes zu nähern. Am heftigsten waren die Kämpfe im Nordabschnitte der Hochfläche von Doberdo, wo sehr starke italienische Kräfte wiederholt in Massen zum Angriff vorgingen. Immer wieder mit ver⸗ heerendem Feuer empfangen, mußte der Feind in seine Deckungen zurückflüchten. Ein Angriff gegen unsere Stellungen östlich Monfalcone teilte das Schicksal aller anderen Anstrengungen der Italiener. Triest wurde gestern nachmittag von einem feindlichen Flieger heimgesucht, der durch Bombenwurf zwei Einwohner tötete, zwölf verwundete.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Oesterreichisch⸗ ungarische Reiterabteilungen rückten in Valjevo ein. Die Armee des Generals von Koevpeß nähert sich kämpfend der Stadt Arangjelvocac. Die beiderseits der Kolubara vordringenden K. und K. Truppen dieser Armee befinden sich im Angriff gegen die Höhen südlich und südöstlich von Lazarevac, ein anderer österreichisch-ungarischer Heereskörper warf die Serben bei

Wien, meldet:

Ratari zehn Kilometer südwestlich von Palanka. Deutsche

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