1915 / 298 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Dec 1915 18:00:01 GMT) scan diff

in Leutnants d. Landw. 1. Aufgeb.: die Vizefeldwebel: Mangels Münster) im Inf. N. Nr. 55, d Landw. Inf., Parms (Marburg) im Jäg. B. Nr. 11, d. Landw. Jäger.

Großes Hauptquartier, den 12. Dezember 1915. 2 2 8 fi : Göpfert. Holt⸗ mann, Klauser, Keßler, Jöhren, Wagener, Huesmann, Never⸗Bömers im Inf. R. Nr. 13, Bernau, Otten, Jo⸗ banten, Waltemath, Winde im Ink. R Nr. 15, Kolkerts m Inf. R. Nr. 53, Radcke, Kupfer, Bosse, Capelle im Jnf. Regt. Nr. 55, Paschen, Lehmann (Heinz), Gronow, Müller Karl), Meier zu Bentrup im Inf. R. Nr. 67, Goecke im Inf. Regt. Nr. 98, sämtlich jetzt im I. Eis B. d. g nannten Regtr, Dutz⸗Josun, ges se, im Inf. R. Nr. 145, jetzt im II. Ers. B. „Regts., Gierse, Frenking, Grund, de Weldige im Inf. Regt. Nr. 158, jetzt im I. Ers. B. d. Regte. Zu H uprlenten befördert: die Oberleutnants: Zschorlich d. andw Inf. 1. Aufg⸗b (Scest), j tzt im 1 Ers. B. d. Inf Regts. Nr. 67, Nezband d Landw. a D. (Burg), zuletzt von d. Landw. Inf. 2. Aufgeb, jetzt im II. Ers. B. d. Inf. Regts. Nr. 158, Krieger d. Res. d. Füs. Regts Nr. 39 (I Düsseldorf), jetzt im I. Ers. B. d. Inf. Regts. Nr. 159, Deltus d. Res d. Feldart. Regts. Nr. 58 (VI Berlin), jetzt in d. II. Ersf. Abt. d. Feldart. Regis. Nr. 22, Stange d. Res. d. Feldart. Reg 8. Nr. 58 (Biele⸗ 3 . jetzt 4* t. 82 Ferdart. R gts. g5 43, . d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. (Geldern), jetzt im 26. Landst. Inf. Ers. B. d. VII. A. K.“ . bg Zu Rittmeistern befördert: Neuhofs, Oblt. d. Landw. Kav. . A geb. (Cref 1d), jetzt in d. II. Ers. Abt d. Feldart. Regts. Nr 22, Lieber, Oolt. a. D. (II Düssel“or'), zuletzt Lt. im Drag. R. Nr. 22, jetzt in d. Ers Esk d. Uan. Regts. Nr. 5.

v Trotha, Oblt. a. D. (V Bersin), zuletzt Lt im Ulan. R. Nr. 14, jetzt in d. Ers. Esk. d. Kür. Regts. Nr. 4, ein Patent seines Dieasigrades verlieben.

38 Oberleutnants befördert: die Leutnants: Starp d. Res. d. Inf. Regts. Nr. 13 (Thern), j tzt im I. Ers. B. d. Regts, Bona⸗ ius d Landw. Inf. 1. Aufgeb. (Elberfelo), j tzt im II. Ers. B. d. Inf. Regts. Nr. 15, Gathmann d. Res. d. Inf. Regts. Nr. 55 (Recki gdausen), Schulte d. Res. d. Inf. Regts Ne. 57 (Halle S.), beide jetzt im II. Ers. B. d. Inf. Regts. Nr. 55, Driesen d. Res. d. Irf Regte. Nr. 56 (Hagen), jetzt im II. Ers. B. d. Regts, Stuckenbrock d. Res. d. Inf. Regts. Nr 173 (I1 Ham⸗ burg), jetzt im II. Ers. B. d. Inf Regis. Nr. 67, Lauf d. Res. d. eldart. Regts. Nr. 34 (Deutz), jetzt in d. II. Erf. Abt. d. Feldart. Regrr. Nr. 33 und 34, Wunsch d. Landw Inf 1. Aufgeb. (Det⸗ mold), jetzt im Ers. B. d Landw. Inf. Regts. Nr. 15, Dieckmann d. Res. d. Inf. Regts. Nr. 67 (Münster). Monnard d. Res. d. nf. Reats. Nr 99 (I Essen). Meyer (Wilhelm), Vizefeldw. (I Dortmund) im Ers. B. d. Landw. Inf. Regts. Nr. 53, zum Lr. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb. befördert.

Der Abschied mit der gesetzl Pension bewilligt: Alfermann, Hauptm. d. Res. d. Inf. R gts. Nr. 55 (Deummold), jetzt bei d. I. Ers. Masch. Gew. Komp. d. XVI. A. K.; den Leutnants der Referpe: Dinnendahl, Vollmering d. Inf. Regts. Nr. 56 (Geldern),

etzt im I. Erf. B. d. Regts., beiden m. d. Erlaubn. z. Tr. ihrer isher. Uriform.

Fleischmann, Lt. d. Res. a. D. (Mürster), zuletzt von d. Res.

Inf Regts. Nr. 55 (Bielefeld), d. Erlaubn. z. Tr. d. Uni orm d. Res. Otfiztere d. genannten Regts erhalten. Befördert: zu Leutnants, vorläufig obhne Patent: Nicodem, ähnr. im Inf. R. Nr. 30, Klauser, Fähnr. im Inf. R. Nr. 53, beide ijetzt im Res. Inf. R. Nr. 218; zu Leutnants der Reserve: Sternkopf (Dortmund), Kempe (I Dufs lrorf), Vizefeldwedel im Res. Inf. R. Nr. 218; Coler, Lt. a. D. (I Berlin), zuletzt d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. (I Berlin), jetzt b. Art. Meßtrupp 47 d. 13. Landw. Piv, zum berleutnant; Frbr. v. Schuckmann, Unteroff. im Hus. R. Nr. 4, zum Fähnrich; 8 zu Leutnants der Reserve: Graf v. Reichenbach, Vizewachtm. Bonn), d. Kür. Re gts. Nr. 1, Serfert, Vizewachtm. (Bonn), d. Drag. Regts. Nr. 4.

Claus, Feldw. Lt. (I Breslau) im Res. Jäg. B. Nr. 22, zum Lt. d. Landw. Jäger 1, Aufgeb. ernannt.

Befördert: Duncker, Unteroff. im Inf. R. Nr. 187, zum Fähnr. und gleichz itig zum Lt., vorläusig ohne Patent, unter Be⸗ lassung in diesem Regt. und Zuteilung zum Inf. R. Nr. 169; zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldw bel: Klein (Weimar), Thier (Soest), Pfestorf (Gotha), Stoffregen, Wernecke (Sendal)), Schwerdtfeger (Bernburg), Mauer (Geldern),

. 3 (Hagen), Grümpel (Borna), Seer (Halle a. S.), Kampfrad (Weißenfels) im Inf. R. Nr. 188, Lück (Landeberg a. W.), Ltnshöft (Kiel), Schmidt (Arthur) (Cottbus), Leopold (II Berlin), Rohloff (III Berlin) im Inf. R. Nr. 189.

Bacmeister (Stockach), Stichs (Karlsruhe), Feldw. Lts. im

.Landst. Inf. B. Stockach (XIV. 10.), zu Lts. d. Landw. Jnf.

Aufgeb ernannt. 8

88 3 Leutnants der Lardwehr befördert: die Vizefeldwebel: Lederle

Freiburg) b. Kraftwagenpark d. Armee⸗Abt. Gaede, Barrenscheen

I. Berlin) b. Armier. Bat. 62, d. Landw. Inf. 1. Aufgeb., Ziemer (Duishurg) im Inf. R. Nr. 188, d. Landw. Inf. 2. Aufgeb., Vogelbach (Lörrach) b. Armier. Bat. 66, d. Landw. Piont

2. Aufgeb. bö““ 6 Großes Hauptquartier, den 11. Dezember 1915. Letzring, Afsist. Arzt d. Res., im akttven San. Korps an⸗ estellt, unter Belassung in seiner Feldstelle b. Res. Feld⸗Laz. 116, 1s ,nn Arzt mit seinem Patent vom 2. Juli 1915 b. Feldart. R. Za Assistenzärzten der Reserve befördert: die Unterärzte: Eicher Bonn) b. Ref. Laz II Düsseldorf, Kötter (I Essen) b. Res Laz. ssen, Kilp (I Essen) b. Kriegsgefangenen⸗Laz. Sennelager, Bodzian (1 Köntgsberg) b. Jäg. R. z. Pf. Nr. 9, Dr. Farber (Paderborn) 23 Erf. B. Landw. Inf. Regts. Nr. 16, Dr. Jung (I. Düsselvorf) b. II. Ers. B. Inf. Regts. Nr. 16, Schmuck (Lauban) b. Res. Inf. R. Nr. 31, Dr. Heüveldop (Münster) b. Res. Latz. Munster, Iwan (Posen) b. Armee⸗Flugvark 10, Redeker (Recklinghausen) b. II. Bat. Res. I⸗ f. Regts. Nr. 219, Dr. Schrader (Aachen) b. es. 2. Aachen, Wiedenmann (Freiburg) b. Lu. im Russenlager Rastatt, Dr. Bellwinkel (Mülheim ag. d. Ruhr) b. Res. Laz. Oberhausen; die Unte ärzte des Landsturms: Schlüter (1 Braun⸗ schweig) b. II Ers. B. Inf. R. gts. Nr. 92, Schulze (Spandau) b. Res Zäz. R. 1. Pf. Nr. 1, Schoenlank b. Inf. R. Nr. 13. Zu Assistenzärzten d. Landw. 1. Aufgeb. besördert: die Unter⸗ ärzte: Dr. Candels (Bonn) b Res. Las. Rheydt, Müller (Bonn) b. Res. Laz. Dier, Dr. Benninghaus (Barmen) b. Ers. B. Fußart. Regte. Nr. 7, Dr. Strasmann (I Düsseldorf) b. Ers. B. Inf. Regts Nr. 39, Dübel (Lennep) b. Ers. B. Res. Inf. Regts. Nr. 16, Glamser (Mülheim a d. Ruhr) b. I. Ers. B. Inf. Regts. Nr. 55, Dr. Fingerbut (Münster) b. I. Ers. B. Inf. Regts. Nr. 13, Dr. Gram (St. Wendel) b. I. Ers. B. Inf. Regta. Nr. 17; Deisenbofer (Gelsenkirchen), Unt. Arzt d. Landw. 1. Aufgeb. b. Ers. B. R s Inf. Regis. Nyr. 55, Dr. Frank (II Frankfurt a. M.), Unt. Arzt d. Landst b. Ers. B Res. Inf. Reats. Nr. 88. Zu Assistenzär,ten d. Landw. 2. Aufgeb. befördert: die Unterärzte d. Landw. 2. Aufgeb.: Tillmann (Aurich) b. Res. Laz. Emden, Kuhlo (Bielefeld) b. I. Ers. B. Inf. Regts. Nr. 131, Dr. Beintker (I Düfs lvorf) b. 13 Landst. Inf. Ers. B. VII. A. K., die Unter⸗ ärzte des Landsturms: Heid (Gießen) bei d. Res. San. Komp. 52, HBerding (I Hannover) bei d. 2. Landst. Pion. Komp X. A. K., Dr. Beckmann (ziafen) b. Kriegsgefangenen⸗Lar. Soltau, Dr. Baus (Aachen) b. Fest. Laz. Cöln, Weber I (Cassel) bei d. Train⸗ Ers. Abt. Nr. 11.

*

Khönuiglich Württembergische Truppen. Beamte der Militärverwaltung. 8 Deuecch Verfügung des Kriegsministeriuns. Stuttgart, den 3 Dezember 1915. Kuon, geprüfter Se⸗ kretartatsanwärter, unter Belassung in seiner Feldstelle zum Int. Diätar ernaunt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Bureandirektor in Allerhöchftihrem Geheimen Zivil⸗ kabinett, Hofrat Tillich den Charakter als Geheimer Hofrat und dem Geheimen Registrator Knauff daselbst den Charakte als Hofrat zu verleihen. ““ Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberbergräten Koerfer in Bonn und Heinke in Breslau, dem Hüttendirektor, Oberbergrat Müller in Oker und dem etatsmäßigen Professor Osann an der Bergakademie in Clausthal den Charakter als Geheimer Bergrat sowie dem Bergwerksdirektionssekretär Stümpfel in Saar⸗ brücken, dem Oberschichtmeister Pradel in Erfurt, dem Kassen⸗ rendanten, Oberschichtmeister Moritz in Kalkberge (Mark, und dem Schichtmeister Redeker in Staßfurt, letzterem beim Ueber⸗ tritt in den Ruhestand, den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Sommerfeld getroffenen Wahl den bisherigen Ratsassessor bei dem Rate der Stadt Leipzig Dr. jur. Walther Busch als Bürgermeister der Stadt Sommer⸗

„feld für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.

8 Verordnung wegen Einberufung der beiden Häuser des Landtags vom 15. Dezember 1915. Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen usw., verordnen gemäß Artikel 51 der Verfassungsurkunde vom 31. Ja⸗ nuar 1850 auf den Antrag des Staatsministeriums, was folgt: Die beiden Häuser des Landtags der Monarchie, das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten, werden auf den 13. Januar 1916 in Unsere Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin zusammenberufen. 1 Das Staatsministerium wird mit der Ausführung dieser Verordnung beauftragt. h Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 15. Dezember 1915. (Siegel.) (gez.) Wilhelm R.

von Bethmann Hollweg. Delbrück. Beseler. von Breitenbach. Sydow. von Trott zu Solz. F Schorlemer. Lentze. von Loebell

Frhr. von b 88 von Jagow. Helfferich.

Wir

Justizministerium. 3 Dem Landgerichtsrat, Geheimen Justizrat Kriegk in Verden ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. Der Amtsrichter Dr. Brenske in Zempelburg ist nach Belzig versetzt.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten. Königliche Akademie der Künste zu Berlin. Bekanntmachung. Als Ersatz für den verstorbenen Maler, Professor Paul Meyerheim ist der Maler, Professor Hans Herrmann für die Zeit vom 1. Dezember 1915 bis Ende September 1918 seitens des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten in den Senat der Königlichen Akademie der Künste berufen worden. 8 Berlin, den 16. Dezember 1915. Der Präsident. 8 Franz Schwechten.

8 Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 603) ist dem Kaufmann Ernst Draeger in Stettin, Falkenwalder⸗ straße 137, der Handel mit Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, mit rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowie mit Gegenständen des Kriegsbedarfs wegen Unæzuverlässigkeit in bezug auf diese Handelsbetriebe untersagt.

Stettin, den 16. Dezember 1915. Der Polizeipräsiden

von Bötticher.

11“

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 23. Sep⸗ tember 1915 über Fernhaltung unzuverlässiger Per⸗ sonen vom Handel und der hierzu erlassenen Ausführungs⸗ bestimmungen vom 27. September 1915 habe ich dem Arbeiter Karl Wetterling in Osterweddingen den Handel mit Nahrungsmitteln und Futtermitteln wegen Unzuver⸗ lässigkeit in bezug auf diesen Gewerbetrieb untersagt.

Wanzleben, den 16. Dezember 1915 1

85 Der Landrat. von Bahrfeldt.

1“ Bekanntmachung. ““

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 603), in Ver⸗ bindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915

habe ich dem Kaufmann H. Reitz in Bad Rehburg durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Petroleum wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. —2 Stolzenau, den 16. Dezember 1915. v Bergmann.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 49. der Preußischen Gesetzsammlunga enthält unter

Nr. 11 472 einen Allerhöchsten Erlaß wegen Aufhebung der kurhessischen Verordnung vom 10. November 1853, soweit sie sich auf die Einrichtung einer Polizeidirektion in Fulda be⸗ zieht, und wegen Ueberlassung der Ortspolizei in der Stadt Fulda an die dortige Stadtgemeinde, vom 20. November 1915, unter

Nr. 11 473 den Staatsvertrag zwischen Preußen und Anhalt wegen des Verfahrens in Knappschaftsangelegenheiten, vom 5.,2. Oktober 1915, und unter 1 1

Nr. 11 474 eine Bekanntmachung, betreffend die Ratifi⸗ kation des zwischen Preußen und Anhalt am 5.2. Oktober 1915 vereinbarten Staatsvertrags wegen des Verfahrens in Knapp⸗ schaftsangelegenheiten, vom 11. Dezember 1915.

Berlin W. 9, den 17. Dezember 1915.

L Koönigliches Gesetzsammlungsamt.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 18. August 1915, betreffend die Verleihung des Enteignungs. rechts an die Stadtgemeinde Königsberg i Pr. zur Herrichtung des von den Eisenbahnanlagen eingeschlossenen Teiles des Südfront⸗ eländes im Weichbild der Stadt als Industriegzelände, durch das

mtsblatt der Königlichen Regierung in Köͤnigsberg Nr. 36 S. 512, ausgegeben am 4. September 1915;

2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsmintsteriums vom 12. Oktober 1915, betreffend die Verleihung des (Enteignungsrechts an die Aktiengesellschaft für Stickstoffdünger in Knapsack für die Herstellung einer Drahtseilbahn zur Beförderung von Abfallprodukten, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Cöln Nr. 44 S. 309, ausgegeben am 30. Oktober 1915;3;

3) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Ertaß des Staatsministeriums vom 22. Oklober 1915, betreffend die Verleihung des Enteignungs⸗ rechts an die Stadtagemeinde Charlottenburg zur Vergrösterung der Schmuckanlagen des Witztebenplatzes, durch das Amtsblatt der König⸗ lichen Regterung in Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 49 S. 633, ausgegeben am 4. Dezember 1915;

5) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 3 November 1915, betreffend die Verleihung des Enteignungs⸗ rechts an die Stadtgemeinde Brieg zur Anlage eines Flugplatzes auf dem Gelände der Gemarkung Grüningen, durch das Amtosb eatt der Königlichen Regierung in Breslau Nr. 48 S. 522, ausgegeben am 27. November 1915.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 18. Dezember 1915. 8 Ihre Majestät die Königin von Schweden ist, wie W. T. B.“ meldet, heute vormittag hier eingetroffen. 1“

Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertage und am Neujahrsfest hat, wie amtlicherseits durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, in den Druckereien völlige Arbeitsruhe zu herrschen. Der Betrieb darf aber in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember d. J. wie gewöhnlich Sonntags um 10 Uhr Abends, in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar k. J. erst um Mitternacht beginnen.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegt die Ausgabe 835 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 408. Verlustliste der preußischen Armee und die 238. Verlustliste der sächsischen Armee.

1

Bayern. ““

Die Kammer der Abgeordneten erledigte gestern in einer Doppelsitzung den Etat für Landwirtschaft.

Am Schluß der Sitzung sprach der Minister des Innern Dr. Freiherr von Soden, wie „W. T. B.“ berichtet, der Landwirtschaft den Dank aus für das, was sie geleistet habe und nur auf Grund der Schutzzollpolitik habe leisten können. Wäre diese Schutzzollpolitik nicht durchgeführt worden, so stuüͤnden wir jetzt am Ende des Krieges. Der Minister wies im Laufe seiner Ausführungen die von sozialdemo⸗ kratischer Seite gemachten Vorwürfe energisch zurück, daß Broßindustrie Großhandel und G oßgrundbesitz das Grundübel des Wuchers seten, und erkannte insbesondere das tätige Eingreifen der Industrie auf großen Gebieten der Technik zum Schutze unseres Heeres und unseres Vaterlandes rühmend an. Der Minister schloß: „Vaterländischer Sinn und Begeisterung hat bisher über alle Schwierigkeiten hinweg⸗ geholfen und wird es auch ferner tun bis zu dem Siege, der von denen mit Gottes Hilfe errungen werden wird, die im Schützengraben stehen, unser Vaterland verteidigen, und die so viel mehr ertragen müssen als wir. Ihnen gebührt unser heißer Dank.“

Darauf vertagte sich das Haus bis Mitte Januar.

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Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat den Kriegsminister von Krobatin in den Freiherrnstand erhoben. 3

Gestern vormittag empfing der Kaiser im Schön⸗ brunner Schlosse eine Huldigungsabordnung des Nieder⸗ österreichischen Landesausschusses und der Ber⸗ tretung der Stadt Wien, die aus dem Landmarschall Prinzen Alois zu Liechtenstein, dem Bürgermeister Dr. Weis⸗ kirchner und dem Landesaussch zußmitglied Stöckler bestand. In

88* 58 88

seiner Antwort auf die Huldigungsansprache des Prinzen zu Liechtenstein sagte der Kaiser, wie „W. T. B.“ berichtet:

Die begeisterte Kundgebung am vergangenen Soantag in der im Wiener Rathause abgehaltenen Festversammlung für die im Felde ehenden Söhne Wiens und Niederösterreichs hat meinem Herzen wohlgetan, als ein Zeichen jener sich mächtig äußernden Vaterlands⸗ liebe, in der ich die sichertte Gewähr für eine glückliche, der dar⸗ gebrachten Opfer würdige Zukunft erblicke. .

Das Komitee für den Schutz der Rechte der mohammedanischen türkisch⸗tartarischen Völker Rußlands ist in Wien eingetroffen und hat gestern im Ministerium des Aeußern vorgesprochen, wo sie vom Sektions⸗ chef Grafen Forgach in Vertretung des Ministers des Aeußern empfangen wurden.

In Anwesenheit von Vertretern des gemeinsamen Ministeriums des Aeußern, des gemeinsamen Finanzministeriums und der ungarischen Regierungsstellen sowie fast sämtlicher ungarischer wirtschaftlicher Körperschaften fand vorgestern in Budapest die Erweiterung der bisherigen Ungarisch⸗ Bosnischen Wirtschaftlichen Zentrale zu einer Unga⸗ rischen Balkan⸗ und Bosnischen Wirtschaftlichen Zentrale statt. Zu Ehrenpräsidenten wurden u. a. der Minister⸗ präsident Graf Tisza, der gemeinsame Minister des Aeußern Baron Burian und der gemeinsame Finanzminister Dr. von Koerber gewählt.

Großbritannien und Irland. 11“ Im Oberhause kam vorgestern das Abkommen mit den dänischen Kaufleuten wieder zur Sprache. Dem „Rotterdamschen Courant“ zufolge, gab Lord Portsmouth eine Zusammenfassung des Abkommens, nach der die britische Regierung den Dänen gestattet, nach Norwegen und Schweden Kaffee, Kakao, Tee, Tabak, Stahl, Eisen, Maschinen, Geräte, Wolle und Baumwolle und nach Deutschland direkt Käselab, Bier, Malz, Obst, Streichhölzer, Frauen⸗ und Kinderkleider auszuführen.

Die „Daily News“ melden, daß man in politischen Kreisen das Ergebnis der Werbung auf rund zwei Millionen schätze, wovon noch eine Anzahl von untauglichen und unentbehrlichen Personen abgezogen werden müsse. Es würden inzwischen noch immer zahlreiche Leute angeworben; von den zwei Millionen, die nach Lord Derbys Plan an⸗ geworben wurden, hätten sich 300 000 zu sofortigem Eintritt in das Heer verpflichtet.

Frankreich.

Die Deputiertenkammer hat gestern die Beratung der Interpellationen über die ungünstigen Bedingungen gewisser Kriegslieferungen für den Staat beendigt und, wie „W. T. B.“ meldet, eine von der Regierung gebilligte Tagesordnung angenommen, nach der eine Kommission zur Nachprüfung der Kriegslieferungsverträge eingesetzt werden soll.

Der Handelsminister Clémentel hat der Handels⸗ kommission der Kammer mitgeteilt, daß er dem Präsidenten Poincaré ein Dekret unterbreiten werde, wonach das Mora⸗ torium bis zum Ende der Feindseligkeiten aufrecht⸗ erhalten werde. Nur für Kriegslieferanten werde das Moratorium unter gewissen Bedingungen aufgehoben werden.

Schweden. Der neue türkische Gesandte ist gestern vom König empfangen worden und hat sein Beglaubigungsschreiben

überreicht.

Im Nationalrat stellte das sreistnnig⸗ Mitglied Billeter⸗Zürich im Namen einer Gruppe freisinniger National⸗ räte die Anfrage, welche Maßnahme der Bundesrat getroffen habe, um die Versorgung des Landes mit Milch und Milchprodukten zu angemessenen Preisen zu sichern, und nach welchen Grundsätzen die Regierung die Ausfuhrbewilli⸗ gungen für Milchprodukte und Vieh erteile.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ gab der Interpellant der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Bundesrat zweifellos bvemüht gewesen sei, die Peer oraens des Landes mit den wichtigsten Lebensmitteln zu sichern, und daß er nach Möglichkeit die Preisgestaltung zugunsten der Verbraucher beeinflußt habe. Trotzdem kämen aus westen Kreisen der Verbraucher Klagen über Verteuerung der Lehensmittel, die nicht überhört werden könnten. Der Bundesrat müsse daher Gelegenheit erhalten, sich über den Stand der ganzen Angelegenheit zu äußern, wobei es der Regierung jedenfalls gelingen werde, Beruhigung zu schaffen durch den Nachweis, daß der Stand der Dinge nicht schlimmer sei, als es nach der Zeitlage überhaupt möglich sei. Die soztaldemokratischen Sprecher Grimm und Naine krilisierten die Ausfuhrpolitik des Bundesrats und verlangten eine weitere Einschränkung der Ausfuhr, wobei sie der Landwirtschaft künstliche Preissteigerungen vorwarfen. Von den bürger⸗ lichen Vertretern wurde allseitig das Einverständnis mit den Maß⸗ nahmen des Bundesrats erklärt, und zwar sowohl von den Vertretern der Städte als auch von denjenigen der Bauernschaft. Der Bundesrat Schultheß, der Chef des Volkswirtschaftsdepartements, beantwortete die Anfrage in längeren Ausführungen und stellte fest, daß die Regierung durch ihre Maßnahmen die Milchversorgung des Landes tatsächlich zu Preisen sichergestellt habe, die nicht einmal die Milch⸗ preise von 1912 erreichten, trotz des Rückganges der Milcherzeugung infolge mangelnder Zufuhr von Futtermitteln. Bei der Ausfuhr seien die nötigen Beschränkungen durchgeführt worden, indessen sei eine gewisse Ausfuhr sowohl für die Aufrechterhaltung des schweizerischen Geldkurses, als auch für die Erreichung der Einfuhr anderer Waren aus dem Ausland von höchster Bedeutung. Alle Maß⸗ nahmen seien im Einverständnis mit den Vertretern der Erzeuger und der Verbraucher, worunter sich auch die Sozialdemokraten befänden, getroffen worden. Eine nicht von agikatorischen Zwecken beeinflußte Beurteilung der ganzen Sachlage müsse zur Billigung des Ver⸗ haltens des Bundesrates führen. Es sei zu bedauern, daß einzelne Kreise die infolge der kontinentalen Lage der Schweiz und der ein⸗ getretenen Zufuhrschwlerigkeiten gesteigerten Lebensmittelpreise zu politischer Agitation mißbrauchten, während in gegenwärtigen Zeiten auch in einem neutralen Staate vollständige moralische Einigkeit not tue und paterländische Pflicht sei.

Der Fragesteller erklärte sich von den Erklärungen des Bundesrates vollständig befriedigt.

Türkei.

Die Kammer hat den aus ihrer eigenen Mitte hervor⸗ gegangenen und von der Regierung genehmigten Gesetz⸗ entwurf angenommen, wonach für die Einfuhr von Mehl, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Kleie, Heu und Vieh Zollfreiheit gewährt wird und diese Artikel in der ganzen Türkei, ebenso wie jeder in Konstantinopel eingeführte Artikel von der militärischen Beschlagnahme ausgenommen werden. Ein zweiter von der Kammer angenommener Gesetzentwurf er⸗ mächtigt die Regierung, der Präfektur der Stadt Konstantinopel einen Vorschuß von 355 000 Pfund zu gewähren, wovon

150 000 Pfund zum Ankaufe von Mehl für die Bedürfnisse b

Konstantinopels dienen sollen.

Griechenland.

Der Ministerpräsident Skuludis hatte gestern eine lange Konferenz mit dem Kriegsminister Hannakitsas und dem Chef des Generalstabes Dusmanis über die Lage in Mazedonien.

Nach einer Meldung der „Neuen Züricher Zeitung“ hat der Kommandant des griechischen 5. Korps bei dem General Sarrail gegen die begonnene Befestigung von Saloniki Einspruch erhohben. Blättermeldungen zufolge sei dieser Einspruch nur formeller Art.

Aus Saloniki berichten dem „Wolffschen Telegraphen⸗ burean“ zufolge Reisende, daß dort infolge des brutalen und rücksichtslosen Auftretens der Engländer und Franzosen furchtbare Zustände herrschen. Da ihre Truppen nicht genügend mit Lebensmitteln versehen seien, hätten sie alle erreichbaren Lebensmittel aufgekauft und so eine große Teuerung, ja Hungersnot unter der ärmeren Bevölkerung verursacht. Die auf etwa 100 000 geschätzten serbischen Flüchtlinge hätten die Not ins ungeheure gesteigert, aber die „Beschützer der kleinen Nationen“ kümmerten sich nicht um die Opfer ihrer Politik, und da die griechische Bevölkerung nicht imstande sei, den Un⸗ glücklichen zu helfen, so kämen viele vor Hunger und Kälte auf der Landstraße um. Als vor etwa 14 Tagen scharfer Frost eingetreten wäre, hätten die Engländer und Franzosen alles Brennmaterial einschließlich der Holzbuden und Latten⸗ zäune fortgenommen, sodaß die Bevölkerung unter der für jene Gegend ganz ungewöhnlichen Kälte sehr stark zu leiden * hätte; man habe viele erfroren aufgefunden. Die Engländer und Franzosen machten sogar die Versorgung der Bevölkerung mit Getreide aus Bulgarien unmöglich, indem sie die bulgarischen Eisenbahnwagen, die für Getreidetransporte bestimmt seien, beschlagnahmten. Nach dem griechisch⸗bulgarischen Vertrage sollten nämlich immer 20 Wagen in Griechenland unterwegs sein; jetzt aber würden schon 49 Wagen von den Engländern und Franzosen zurückgehalten und zum Pferdetransport benutzt. Die griechische Bevölkerung, die am eigenen Leivbe erfahren müsse, wie der Vierverband nicht einmal aus Not, sondern lediglich infolge von Unfähigkeit und Bequemlichkeit die Rechte der kleinen Staaten mit Füßen trete, sei aufs höchste erbittert und sehne die Befreiung von dieser Gewaltherrschaft der „Vor⸗ kämpfer für Freiheit und Fortschritt“ herbei. 3

Rumänien.

Der Senat hat gestern die Beratung der Adresse zur Beantwortung der Thronrede begonnen.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ bedauerte Argetoianu, daß die Opposition der Regierung nicht das Vertrauen aussprechen könne, und zitierte einen Artckel des „Nationalul“, worin die Re⸗ gierung beschuldigt wird, bisher das ganze Parlament über die aus⸗ wärtige Politik nicht auf dem laufenden gebalten zu haben. Die Regierung habe bei Beginn des Krieges mit der einen oder der anderen Partei gehen können; sie habe keines von beiden getan und eine zuwartende Haltung eingenommen. Günstige Augenblicke für Rumänten zum Eingreifen seien gewesen: die Anwesenheit der Russen in den Karpathen, die Zeit nach der Einnahme Lembergs durch die Russen und der Eintritt Italiens in den Krieg. Ferner hätte die Zetrümmerung Serbiens nicht zugelassen werden sollen. Heute sei die Rolle Rumäniens auf dem Balkan ausgespielt. Der Redner erklärte, daß, wenn Bratianu eine für das Land günstige Politik machen wolle, die konservative Partei ihm alle Unterstützung leihen werde. Fernyck verlangte mehr guten Willen der Regierenden im allgemeinen und bei der Behandlung von Handel und Industrie im besonderen. Er bedauerte, daß ein Teil der Ovpposition nichts tue, als die Regierung anzugreifen und sie zu verhindern, für das Wohl des Landes zu arbeiten, sowie ungerechtfertigterweise die Armee anzugreifen. Der Redner betonte, daß Rumänien Forderungen nach Osten und Westen habe, deren Verwirklichung aber nur nach reifer Ueberlegung unter bestimmten Bedingungen erfolgen könne, und sprach die Ueberzeugung aus, daß Rumänien, ein Sitz der Zivilisation mit fähigen Männern und einer tapferen Armee zur gegebenen Stunde - Pflicht tun werde. Brattanu werde als erster das Beispiel geben.

Sodann wurde die Sitzung unterbrochen. 8 kb

Bulgarien.

Die Regierung hat den Vertretern der verbündeten und der neutralen Staaten laut Meldung der „Bulgarischen Tele⸗ graphenagentur“ nachstehende Note überreicht:

Im Laufe der Kampfhandlungen, die sich auf der Südfront Mazedoniens abgewickelt haben, ist wiederholt in einer gänzlich un⸗ bestreitbaren Weise festgestellt worden, daß entgegen den Kriegsbräuchen und entgegen den entschiedenen Vorschriften der Haager Abkommen sowie ungeachtet der wiederholten Einsprüche der bulgarischen Regie⸗ rung die englischen und französischen Truppen von soge⸗ nannten Dum⸗Dum⸗Kugeln und einer anderen Art von Ge⸗ schofsen mit doppeltem Mantel Gebrauch machen, die beim Aufschlagen auf das Ziel platzen. Die Berichte der maß⸗ gebenden Königlichen Behörde stellen sämtlich fest, daß die Kugeln, indem sie buchstäblich das Fleisch zerreißen, die Knochen in Stücke zersplittern und furchtbare Wunden hervorrufen, die sehr leicht infizieren und deren Heilung durch die gewöhnlichen Methoden fast unmöglich ist, so daß in der Mehrzahl der Fälle, wo es sich um Verwundungen von Gliedmaßen handelt, zur Amputation geschritten werden muß, wenn man das Leben des Verwundeten retten will. Die Krankenhäuser von Mazedonien, insbesondere jene in Skoplie (Uesküb) sind auf diese Weise mit Verwundeten überfüllt, die wahrhaft unaus⸗ sprechliche Grausamkeiten und die quälendsten Leiden aufweisen. Diese Art, wie die englischen und französischen Truppen den Krieg führen, erweckt den Abscheu jedermanns, der die Opfer zu sehen be⸗ kommt. Im Namen der heiligen Pflicht, die ihr die Gefühle der Menschlichkeit auferlegen, erhebt die Köniagliche Regierung zum dritten Male seit dem Beginn des Feldruges entrüsteten Einspruch gegen diese barbarischen Mittel, die die Zivilisation aus der Welt geschafft zu haben glaubte. Die Regierung erklärt ferner, daß sie, da sie weder die Mittel noch den Wunsch hat, zu einem Vorgehen gleicher Art zu greifen, genötigt sein wird, gegen die englischen und fran⸗ zösischen Kriegsgefangenen und Staatsangehörigen die strengsten Vergeltungsmaßnahmen anzuwenden in der Hoff⸗ nung, diejenigen, die die Truppen des Vierverbandes in Mazedonien befehligen, zur Achtung der Kriegsgebräuche der von ihren Regierungen unterzeichneten Abkommen zu bestimmen.

Der Ministerpräsident Radoslawow hat vom Bund zur Befreiung der Ukraine ein sehr herzliches Glück⸗ wunschtelegramm anläßlich der Befreiung Mazedoniens erhalten, in dem es heißt, die Ukrainer verstünden die große nationale Freude der Bulgaren um so besser, als heute ein großer Teil der Ukraine unter fremdem Joche seufze und mit

Ungeduld der Befreiung harre.

Die Antwortnote Oesterreich⸗Ungarns im Laufe der Nacht in Washington eingetroffen.

ist gestern

4₰ 8(Fortsetzung in der Ersten Beilage.) 2.

Kriiegsnachrichtehmn. Großes Hauptquartier, 18. Dezember. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. 1 2 Auf Metz wurde ein feindlicher Fliegerangriff aus⸗ geführt, bei dem das städtische Museum schwer be⸗ schädigt, sonst aber kein Schaden angerichtet wurde.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Die Zahl der zwischen Narosz⸗ und Miak eingebrachten Gefangenen hat sich auf 2 Offiziere und 235 Mann erhöht. Die Lage ist an der ganzen Front unverändert. Es fanden nur kleine Patrouillengefechte statt.

Balkankriegsschauplatz. 1 Beim Kampf um Bijelopolje wurden im ganzen 1950 Mann, darunter eine geringe Zahl Montenegriner, gefangen genommen. Das Gebiet nördlich der Tara abwärts von Mojkovac ist vom Feinde gesäubert. Den österreichisch⸗ungarischen Truppen sind bei den erfolgreichen Kämpfen der letzten fünf Tage in dieser Gegend

13 500 Gefangene in die Hände gefallen. 4

Oberste Heeresleitung.

Wien, 17. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.

1 Italienischer Kriegsschauplatz. F An der küstenländischen Front haben die Italiener ihre großen Angriffe, die nach verhältnismäßig turzer Pause am 11. November von neuem einsetzten, bis Ende des Monats andauerten und noch in der ersten Dezemberwoche an einzelnen Stellen hartnäckig fortgeführt wurden, bis her nicht wiederaufgenommen. Diese Kämpfe können daher als vierte Isonzoschlacht zusammengefaßt werden. Mehr noch als in den früheren Schlachten galten diesmal die An⸗ strengungen des Feindes der Eroberung von Görz. Dem⸗ gemäß waren schließlich gegen den Brückenkopf allein etwa sieben italienische Infanteriedivi⸗ sionen angesetzt. Die Stürme dieser starken Kräfte scheiterten jedoch ebenso wie alle Massenan⸗ griffe in den Nachbarabschnitten an der n Standhaftig⸗ keit unserer Truppen, die den Brückenkopf von Görz, die Hochfläche von Doberdo und überhaupt alle Stellungen fest in Händen behielten. Durch die Zer⸗ störung der Stadt wurde die Bevölkerung schwer getroffen. Auf die militärische Lage hatte diese Aeußerung ohnmächtiger Feindeswut keinerlei Einfluß. In dem vierten Waffengang im Küstenland verlor das italienische Heer nach sicheren Feststellungen 70 000 Mann an Toten und Ver⸗ wundeten. S. Gestern wurde an der Isonzofront ein Angriffsversuch gegen den Nordhang des Monte San Michele, an der Tiroler Front ein Angriff eines Alpinibataillons auf dem Col di Lana abgewiesen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Celebic vertrieben wir die Monte negriner aus dem letzten Stück bosnischen Bodens, das sie noch besetzt gehalten hatten. Unsere Truppen erreichten auch in diesem Raum die Tara⸗Schlucht. Bijelopolje ist seit gestern nachmittag in unserem Besitz. Die K. und K. Streitkräfte nahmen die Stadt in umfassendem Angriff nach heftigen Kämpfen und brachten bis zum Abend 700 Gefangene ein. Die Verfolgung des westlich von Ipek weichenden Gegners ist im Gange. Die Montenegriner zünden auf ihrem Rückzug überall die von Moslims bewohnten Ortschaften an. Der stellvertretende Chef des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

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Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konst antinopel, 17. Dezember. (W. T. B.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront, bei Anafarta und Ari Burun aussetzender Artilleriekampf. Unsere Artillerie brachte bei Anafarta die feindliche Gebirgs⸗ artillerie durch Gegenfeuer zum Schweigen und verursachte einen Brand in den feindlichen Lagern. Bei Sedil Bayr ließen wir am 15. Dezember an unserem linken Flügel mit Erfolg eine Mine springen. Der Feind eröffnete das Feuer mit Waffen aller Gattungen gegen unsere Stellung. Unsere Artillerie erwiderte kräftig, verhinderte die Fortsetzung des Feuers und zwang eine feindliche Verpflegungskolonne bei der Mündung des Sighindere zu fliehen. Von den anderen Fronten wird nichts Wichtiges gemeldet. 8

Der Krieg zur See.

London, 17. Dezember. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der italienische Dampfer „Port Said“ ist versenkt worden.

Amsterdam, 17. Dezember. (W. T. B.) Das „Handels⸗ blad“ meldet aus Rotterdam, daß der für das belgische Hilfs⸗ komitee bestimmte Dampfer „Levenpool“ aus New York im Kanal auf eine Mine stieß und sank. Die Besatzung wurde durch einen britischen Kreuzer gerettet.

Wohlfahrtspflege.

Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen (Berlin NW., Alsenstraße 11) wurden von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin als Spende des Reichs⸗ verbandes der Vereine deutscher Lokomotivführer 10 000 überwiesen.

Als Wethnachtsgaben für unsere Krieger im Osten und Westen sind den zuständigen Stellen durch Vermittlung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in letzter Zeit wieder größere Summen zugeführt worden, so aus einer Sammlung des deutschen Konsulats in Bukarest 3500 Kronen und aus einer Sammlung des Konsulatsbezirks Amavala 1427 ℳ. Ferner stellte die Deutsche Gesellschaft in Stockholm „zu Weihnachtsgaben für unsere deutschen Soldaten im Felde“ 5332 mit der Bitte zur Verfügung, „unseren lieben Feldgrauen Freude bereiten und ihnen die besten Grüße der Deutschen Gesellschaft entbieten zu wollen“. Für erblindere Mannschaften wurden von Deutschen im Konsulatsbezirk Curitiba 1826 gesammelt. Die deutsche Kolonie in Montepideo überwies als dritte Rate ihrer Kriegsspende 10 000 ℳ, wodurch die Spende die Höhe von 34 974 erreicht. Das sind erfreuliche Zeichen dafür, wie dankbar und opf unsere Landsleute im Auslande unserer tapferen Kümpfer

Miadziolsee

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