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1.“ 86
Z“ 8 “ 11 1““ Pflanzen an der Universität München, Vorstand der Botani⸗ schen Abteilung der Forstlichen Versuchsanstait zu München,
Carl Vibrans, Herzoglich braunschwelg⸗lüneburgischer Oekonomierat, Bürgermeister zu Calvörde in Braunschweig, von Vogelsang, Hauptmann a. D., Kammerhecr auf
Hovedissen bei Beelefeld, 8 4 Großherzoglich hessischer Geheimer
„Dr. Paul Wagner, ich hessif 1 Hofrat, Professor, Vorstand der Landwirtschaftlichen Versuchs⸗
statton zu Darmstadt, Ehrendoktor⸗Ingenieur der Technischen Hochschule zu Darmstadt, 1 Dr. Wappes, Königlich bayerischer Regierungsdirektor der Regierung der Pfalz, Kammer der Forsten zu Speyer, Dr. Wohltmann, Kaiserlicher Geheimer Regierungsrat, ordentlicher Professor und Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Halle a. S., b 1 Dr. Wortmann, Königlich preußischer Geheimer Regie⸗ rungsrat, Professor, Direktor der Königlichen Lehranstalt für Wein⸗, Obst⸗ und Gartenbau zu Geisenheim am Rhein. Vorsitzender des Beirats ist der Direktor der Kaiserlichen Biologischen Anstalt für Land⸗ und Forstwirtschaft, Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Behrens.
Bekanntmachung, 8 betreffend die Verlängerung der Prioritätsfristen “ “ 8 Beom 7. Janar 1913. 9
Auf Grund des § 1 Abs. 2 der Verordnung des Bundes⸗ rats, betreffend die Verlängerung der im Artikel 4 der repidierten Pariser Uevereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums vom 2. Juni 1911 vorgesehenen Prioritätsfristen vom 7. Mai 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 272) wird hierdurch bekanntgemacht, daß in Oesterreich die bezeichneten Fristen, soweit sie nicht vor dem 31. Juli 1914 abgelaufen sind, bis zu einem Zeitpunkt, der später festgesetzt werden wird, zugunsten der deulschen Reichsangehörigen verlängert sind. Berlin, den 7. Januar 1916.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers ö1“1“ 8 ““
Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 3. Dezember 1915 entschieden:
Der Herzoglich Anhaltischen Salzwerks⸗Direktion zu Leopoldshall⸗Staßfurt wird vom 1. Novemver 1915 ab für ihr Kaliwerk Klein Schierstent II gemäß §. 12 Abs. 3 des Kaligesetzes eine vorläufige Beteiligungsziffer in Höhe von 2 1078 Tausendsteln gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher sein sollte als fünfzig vom Hundert der seweiligen durch⸗ schnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchstmaß zurückgeht.
Berlin, den 24. Dezember 1915.
(Siegel.)
Die Verteilungsstelle für die Kaliindu (iwig. Vorstehende Entscheidung ist der Herzoglich Anhalti⸗
schen Salzwerksdirektion in Leopoldshall⸗Staßfurt am 31. Dezember 1915 zugestellt worden. b J. A.: Ullrich.
5 8
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Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 3. Dezember 1915 entschieden: 1
Die Beteiligungsziffer des Kaliwerks Schacht VI des Anhaltischen Fiskus wird gemäß § 17 Abs. 3 des Kali⸗ gesetzes in der bisherigen Höhe vom 1. November 1915 ab neu festgesetzt. ““
Berlin, den 24. Dezember 1915.
(Siegel.) Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. J. V.: Herwig.
Vorstehende Entscheidung ist der Herzoglich Anhalti⸗ schen Salzwerksdirektion in Leopoldshall⸗Staßfurt am 31. Dezember 1915 zugestellt worden. J. A.: Ullrich.
—
Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 3. Dezember 1915 entschieden: Der Gewerkschaft Gebra zu Obergebra, Bezirk Erfurt, wird für ihr Kaliwerk vom 1. September 1915 ab eine endgültige Beteiligungsziffer in Höhe von 6,7605 Tausendsteln gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungs⸗ ziffer gemäß § 12 Absatz 2 des Gesetzes über den Absatz von Kalisalzen vom 25. Mai 1910 für das vierte Jahr nach An⸗ treffen des Kalilagers, d. h. bis zum 31. August 1916, um 20 vom Hundert und für das fünfte Jahr um 10 vom Hundert gekürzt wird. 8 Berlin, den 24. Dezember 1915. (Siegel.) Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. 8 J. V.: Gante. B Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Gebra, Kalisalzbergwerk in Obergebra, Bezirk Erfurt, am 31. Dezember 1915 zugestellt worden. J. A.: Ullrich.
Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 3. Dezember 1915 entschieden: Die Beteiligungsziffer des Kaliwerks Alexanders⸗ hall zu Berka (Werra) wird gemäß § 17 Abs. 3 des Kali⸗ gesetzes in der bisherigen Höhe vom 1. Oktober 1915 ab neu festgesetzt. — Berlin, den 24. Dezember 1915 (Siegel.) G Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. J. V.: Gante.
Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Ale u in Berka (Werra) am 3. Januar 1916
stellt worden. Ss eesahe J. A.: Ullrich.
in ihrer Sitzung vom 3. Dezember 1915 entschieden:
(Werra) rs v. 1. Oktober 1915 ab eine vorlaufige Beteiligungsziffer
in Höhe von 1,6915 Tausendsteln gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu iraend einer Zeit höher sein sollte schnittlichen Beteiligungsziffer aller Höchstmaß zurückgeht.
978 Die Verteilungsstelle für die Kallindustrie.
ö 1“ . 1“ 8 5 Die Verteilungestelle für die Kaliindustrie hat
Gewerkschaft Alexandershall zu Berka wird für ihr Kaliwerk Dankmarshausen vom
Der
als 50 vom Hundert der jeweiligen durch⸗ Werke, auf das gesetzliche
Berlin, den 24. Dezember 1915.
J. V.: Gante. Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft A leranders — hall in Berka (Werra) am 3. Januar 1916 zugestellt
worden. — 1 1416““ “
Bekanntmachung. t
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (7GBl. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:
166. Liste. 8 Ländlicher Grundbesitz. Kreis Diedenhofen⸗Ost — Gemeinde Gauwies. 2,43 ha Land und Wiesen der Aline Katharine Plassiznt und Mit⸗ erben in Nancy (Verwalter: Geschäftsatent Oppenheim in Dieden hofen). Gemeinde Kattenhofen. 4,65 ha Ackerland derselben (Verwalter: derselbe). Straßburg, den 7. Januar 1916. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen 6 Abteilung des Innern.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungsrat Albrecht in Schleswig zum Ober⸗ regierungsrat zu ernennen. 8
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenvoersammlung zu Cleve getroffenen Wahlen den Kaufmann Julius Angerhausen daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Cleve auf fernere sechs Jahre und den praktischen Arzt Dr. med. Hans van Ackeren daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der genannten Stadt für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren, ferner infolge der von der Süadtoeroronelenversacgmlund zu Viersen getroffenen Wahl den Bauunternehmer Ichann Adrians daselbst als un⸗ besoldeten Beigeordneten der Stadt Viersen auf fernere sechs Jahre bestätigt. G
. Ministerium des Innern.
Der Oberregierungsrat Albrecht ist dem Regierungs⸗ präsidenten in Schleswig zugeteilt worden.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 11. Januar 1916.
Der Bundesrat trat heute nachmittag im Reichstags⸗ gebäude zu einer Sitzung zusammen; vorher hielten die ver⸗ einigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Justizwesen Sitzungen.
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Die Bestandsaufnahme vom 16. November 1915 hat ergeben, daß die Brotgetreidevorräte im Deutschen Reiche ausreichen, um die Bevölkerung und das Heer bis zur nächsten Ernte zu ernähren. Es hat sich aber gezeigt, wie
T. B.“ milteilt, daß die freieren Maßnahmen, die bei Beginn des zweiten Wirtschaftsjahrs getroffen wurden: Freigabe von Hinterkorn und Futterschrot, geringere Aus⸗ mahlung und Erhöhung der Brotration, bei Verbrauchern und Landwirten die Auffassung erweckten, als wenn unser Vorrat überreichlich und Vorsicht nicht von Nöten wäre. Diese Auffassungeist irrtümlich; wir müssen auch im zweiten Jahre streng haushalten, wenn wir nicht nur reichen, sondern auch mit einer hinlänglichen Reserve ins nächste Wirtschaftsjahr hinübergehen wollen.
Das Kuratorium der Reichsgetreidestelle hat daher beschlossen, unter vorläufiger Aufhebung der freieren Maßnahmen, zu den Bestimmungen des Verteilungs⸗ planes des vorigen Jahres zurückzukehren und die Tageskopfmenae wie im Frühjahr 1915 festzusetzen. Für die Bedürfnisse der Schwerarbeiter nach stärkeren Brot⸗ rationen wird wie bisher ausreichend gesorgt werden.
In den letzten Tagen sind an der Küste von Gotland fünf Rettungsringe angetrieben, die, wie „Politiken“ meldet, nach ihrer Aufschrift von einem deutschen Kriegs⸗ schiff stammen. Auch bei Visby sind einem Telegramm zufolge Rettungsringe gleicher Art angetrieben.
Wie „W. T. B.“ von zuständiger Seite erfährt, kommt
Frage. Wenn treibende Wrackstücke, Bojen, Schwimmwesten und dergleichen jetzt öfter in der östlichen Ostsee angetroffen werden, so können sie nur von dem Untergang der „Bremen“
herrühren.
liegt die 853. Ausgabe der sie enthält die 426. Nummer der; . die 328. Nummer der württembergischen Verlustliste.
Karlsruhe Sondergesandtschaft in Audienz zur Ueberreichung der
Imtiazmedaille und des Eisernen H schließend fand eine Könialiche Frühstückstafel statt, an der die Herren der Sondergesandtschaft und der dieser zugeteilte Oberst Roßbach, der Minister des minister teilnahmen.
vorstandes und der Ab. 8 Sozialdemokraten wurde, wie die „Neue Freie Presse“ aus Krakau meldet, der Emlren polnischen sozialistischen Abgeordneten in den reichsrätlichen 8 Polenklub, angenommen. e 8 8
mentssitzung stattgefunden. 1 n im Ministerium Henderson war anwesend; das bedeutet, daß sein Rücktritt noch nicht entschieden ist. 1
in der
ein Unfall eines deutschen Kriegsschiffes nicht in
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ Deutschen Verlustlisten bei; der preußischen Verlustliste und
Sachsen. Seine Majestät der König empfing gestern die aus in Dresden eingetroffene Kaiserlich türkische
Halbmonds. Daran an⸗
Königlichen Hauses und der Kriegs⸗
Oesterreich⸗Ungarn
In der gestrigen gemeinsamen Konferenz des Partei⸗ Abgeordnetenvereinigung der polnischen
Vorschlag, betreffend den Emtrut der
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Großbritannien und Irland Der Generalpostmeister Samuel ist an Stelle Simons
zum Staatssekretär,des Innern ernannt worden.
Ein langer Kabinettsrat hat gestern vor der Parla⸗ Der Vertreter der Arbeiterparteien
Im Unterhause gab der Premierminister Asquith
eine kurze Erklärung ab, in der er es nach einer Meldung des „Reuterschen Burceaus“ als außerordentliche Leistung hervorhob, daß die britischen Streitkräfte Menschen von Gallipoli zurückgezogen Von den elf zurückgelassenen Geschützen seien zehn abgenutzte
ohne alle Verluste an worden seien.
Fünfzehn⸗Pfünder und alle unbrauchbar gemacht worden. Die Rückzugsoperationen würden einen unvergänglichen Platz englischen Geschichte einnehmen. Die daran be⸗ teiligten britischen Offiziere würden eine besondere Anerkennung erhalten. 9.
Frankreich.
Der Justizminister Viviani hat an die Generalstaats⸗ anwälte beim Appellationsgerichtshof ein Ru ndschreiben ge⸗ richtet, in dem er darauf hinweist, daß es wichtig sei, die Ver⸗ höre aller derfenigen Franzosen, die aus feindlichen Ländern, Belgien und Luxemburg, oder den besetzten Gebieten kommen, in richterlichen Formen stattfinden zu lassen. Die Friedens⸗ richter sollten die Protokolle unter Eid aufnehmen, vollen Wert vor Neutralen und Feinden hätten. — Eine Erklärung der Minderheit
lesen wurde, wird jetzt von der „Berner Tagwacht“ veröffentlicht. gabe der französischen Parteivertretung gewesen ist, ihre Ver⸗ zusetzen, möaglichst schnell eine nationale Konferenz zur Fest⸗
Bureau darin zu unterstützen, die zwischen den proletarischen Parteien aller Länder bestehenden Beziehungen und Verbindungen, was auch immer geschehen möge, aufrecht zu erhalten. Weiter heißt es in der Erklärung:
Fraktion die Parteistimme. i wäre es laut der Beschlußfassung der Kongresse von Basel, und Kopenhagen gewesen, da . seine schleunige Beendigung einzusetzen. Stait dessen eatsandten die Leute, die in unserem Namen zu sprechen und zu handeln vorgaben, zwei Mitglieder ins Ministerium, das Unterdrückung der öffentlichen Freiheiten ab⸗ gab und das die Verantwortung für gewisse summarische 2 Gerichtsverfahren trägt, über die sich die beiden soztalistischen Minister noch zu äußern haben werden. Schließlich begründeten die Partei⸗ führer ihre Haltung, indem sie eine Herausforderung Oesterreich⸗ Ungarns und Deutschlands vorschützten, als ob dadurch, daß die ver⸗ bündeten Mächte weniger Verankwortung an den unmittelbaren Kriegsursachen zu haben scheinen, für das französische Proletariat eine Veranlassung vorläge, Verzicht zu leisten auf sein leidenschaftliches Be⸗ streben, nach „Erfüllung der dringendsten, erhabensten und edelsten Aufgabe, der Herbei’übrung des Friedens zwischen den Völkrn’. In⸗ dem sie die Vorschläge zur Emberufung der Internationale ab⸗ lehnten, haben sie eine Konferenz der sozialistischen Verbündeten ein⸗ berufen, um mit ihnen die unabhängige Arbeiterpartei Keir Hardies und Macdonalods bloßustellen, dte seit Kriegsbeginn den sozialistischen Grundsätzen treu geblieben ist. Sie haben versucht, die staltentsche Seklion an sich zu ziehen und feierten die skandalöse Bestechlichkeit eines Mussolint. Parteivorstand und Kammerfraktion, die in solcher Art die Grundsätze des internationalen Sozialismus verleugneten, waren der Gefolgschaft der Partei nicht sicher, sonst hätten sie zur Stärkung ihrer Stellung einen Parteitag einberufen. Wir gingen nach Zimmerwald, um unseren deutschen, russischen und italientichen Freunden zu sagen, daß in der französischen Partet eine große Zhl von Genossen dem soztaltstischen Glauben treu geblieben sind und daß wir nur durch die Zensur an dem Bekenntnis dieses Glaubens
Ferhiansfs worden sind.
Rußland. 8
Der Finanzminister hat zur Erörterung des Planes der Besteuerung der Kriegsgewinne mit den Vertretern des Handels und der Industrie eine Sitzung abgehalten, in der sich der „Nationaltidende“ zufolge sämtliche anwesenden Vertreter gegen die Gesetzesvorlage aussprachen und an ihrer Stelle die Einführung einer allgemeinen Einkommensteuer vorschlugen
Anläßlich der endgültigen Vertreibung der Eng⸗ länder von der Halbinsel Gallipoli fanden in Kon⸗ stantinopel Freudenkundgebungen statt. Vorgestern abend zog eine Menge von mehreren tausend Personen, unter denen sich Mitglieder des Komitees für die Landesverteidigung be⸗
fanden, unter Vorantragung der türkischen, deutschen, öster⸗
reichisch⸗ungarischen und bulgarischen Fahnen und unter Be⸗ gleitung von Fackelträgern und mehreren Musikkapellen durch die große Perastraße. Vor der deutschen Bot⸗
schaft kam es zu einer Sympathiekundgebung
damit sie
der fran⸗ zösischen Sozialisten, die auf dem Pariser Parteitag ver⸗
Die Erklärung stellt fest, daß es beim Kriegsausbruch die Auf⸗ pflichtungen gegen die Arbeiter⸗Internationale in die Tat um⸗
setzung des Aktionsprograms einzuberufen und das internationale
Anstatt diese Verpflichtung einzulösen, verkannte der Parteivorstand 8 seine Aufgabe und erstickte gemeinsam mit der parlamentarischen Pflicht der Sektionen der Internationale Stuttgart der Krieg einmal Tatsache war, sich für
sich lediglich mit der
das Deutsche Reich. Der Zug bewegte sich hierauf bulgarischen Gesandtschaft. Der bulgarische Ge⸗ die, der auf dem Balkon erschienen war, sagte in Erwiderung eine Ansprache, der Sieg bei Sedil Bahr werde in laarien große Freude erwecken. Er wünsche, daß der Krieg demselben Erfolg bis zum Ende fortdauere und daß nach Friedensschluß die Türkei und Bulgarien sich einer ge⸗ insamen Friedensarbeit widmen möchten, die zu einer wirt⸗ ftllichen Annäherung belder Länder führen werde. Auch cder österreichisch⸗ungarischen Botschaft kam es zu eer Kundgebung, wobei der Botschafter Markgraf Palla⸗ ini bei seinem Erscheinen auf dem Balkon mit lebhaften
zufen begrüßt wurde.
— Wie die „Agentur Milli“ meldet, behauptet der eng⸗ sche Kriegsbericht vom 30. November, daß die türkischen tuppen bei einem am 12. und 13. November gegen die lichen Stellungen bei Kut el Amara durchgeführten rrif 2500 Tote verloren hätten und daß eine aus Eng⸗ dern und Indern bestehende Abteilung in der Nacht r 17. auf den 18. November die vorgeschobenen ützengräben der Türken überrascht, 30 Soldaten ge⸗ und elf Gefangene gemacht habe. Ferner be⸗ wtet der englische Kriegsbericht vom 26. November, die Engländer nur zwei Kanonenboote verloren hätten. englische Behauptung, betreffend die von den Türken Angriff auf Kut el Amara am 12. und 13. November er⸗ nen Verluste, ist falsch, schon aus dem Grunde, weil die ken an diesen Tagen überhaupt keinen Angriff unter⸗ men haben. Die zweite Behauptung, betreffend den im einer enalisch⸗indischen Abteilung in der Nacht vom auf den 18. November und betreffend die Gefangen⸗ hme türkischer Soldaten, ist gleichfalls eine Lüge, die Engländer keinen Schritt aus ihren Schützengräben machen wagten. Was die dritte Behauptung betrifft, nd außer den Schiffen, die die Türken erbeutet oder zer⸗ haben, das Kanonenboot „Chimean“ versenkt und das ff „Emida“ zerstört worden, die alle zur Flußflottille des des gehörten. Bei Amara ist ferner das unversehrte nonenboot „Firiklesse“ erbeutet worden, das am 20. No⸗ mber die belagerten Stellungen der Engländer zu beschießen inn. Kurz, der erwähnte englische Kriegsbericht widerspricht n Anfang bis zum Ende der Wahrheit
Der amerikanische Staatssekretär des Auswärtigen Amts ansing bereitet den „Central News“ zufolge eine Note an naland vor, worin um eine Abschwächung der Blockade
hesucht wird. Die Note begründet dies mit der früheren käärung Englands, daß Lebensmittel nicht als Banngut be⸗ ichtet werden können.
— Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus ington verspricht Deutschland in der Note über die enkung der „William P. Frye“, den Nichtkämpfern genheit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen, ehe das
eutete Schiff versenkt wird. Außer wenn Wetter und See die Nähe der Küste Gewähr bieten, daß die Boote den en Hafen erreichen, wird den an Bord befindlichen Per⸗ nicht befohlen werden, in die Boote zu gehen. Die he Regierunn lehnt den Vorschlag Amerikas, die Sach⸗ ndigen zur Feststellung des Schadens in Washington zu⸗
nentreten zu lassen, als für sie nicht angängig ab und ehlt den Zusammentritt der Kommission in Deutschland. beantragt ferner, eine schiedsgerichtliche Auslegung des isch⸗amerikanischen Handelsvertrages durch ein besonderes dsgericht von fünf Mitgliedern, das am 15. Juni im zusammentreten soll.
Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 11. Januar. 1 Westlicher Kriegsschauplatz. Feindliche Vorstöße gegen die nordwestlich von ssiges genommenen Gräben wurden abgewiesen. Die Zahl ört gemachten Gefangenen erhöht sich auf 480 Mann. französisches mit einer 3,8 cm⸗Kanone ausgerüstetes bfflugzeug wurde bei Woumen (südlich von Dirmude) Abwehrfeuer und einen Kampfflieger zur Landung ungen. Das Flugzeug ist mit seinen Insassen unver⸗ in unsere Hand gefallen. Bei Tournai wurde im Luft⸗
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ein englischer Doppeldecker abgeschossen.
Oestlicher und Balkan⸗Kriegsschauplatz. keine besonderen Ereignisse.
(W. T. B.)
Oberste Heeresleitung.
Wien, 10. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet Russischer Kriegsschauplatz. Auch gestern fanden in Ostgalizien und an der Grenze
bzukowina keine größeren Kämpfe statt; nur bei Topo⸗ wurde Abends ein feindlicher Angriff abgewiesen. Sonst
Neues. Italienischer Kriegsschauplaz.
on Geschützkämpfen im Görzischen, im Gebiete des
i Lana und im Abschnitte von Vielgereuth abge⸗
fand an der Südwestfront keine Gefechtstätigkeit statt. 3
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
n Unsere gegen Berane vordringenden Kolonnen haben die kontenegriner neuerlich von mehreren Höhen ge⸗ orfen und Bioca erreicht. Nördlich dieses Ortes ist ts östliche Lim⸗Ufer vom Feinde gesäubert. Die seuppen, die auf den Höhen über einen Meter Schnee zu, berwinden haben, leisten Vorzügliches. An der Tara ttillerietätigkeit und Geplänkel. Die Kämpfe an der üdwestgrenze Montenegros dauern an. 1
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Koloniales.
Von der Monatsschrist „Koloniale Rundschau“ (Heraus⸗ geber: Ernst Vohsen und D. Westermann, 82 von 8 Reimer, Berlin, Bezugepreis füur ein Jahe 10 ℳ) erschien zur Jahreswende ein inhaltsreiches Doppelheft, das den Jehrgang 1915 abschließt. Dieses Organ widmet seit Kriegsa usbruch nicht nur kolonialen, sondern auch weltwirtschaftlichen Fragen seine Aufmerksam⸗ keit, und das vorliegende Doppelheft enthält eine Anzahl von lebhr⸗ reichen Beiträgen aus dem Gebiete der Weltwirtschaft. Erwähnt sei u. a. ein Aufsatz über die „Politik der offenen Tür und die Kolonien“, in dem gezeigt wird, welchen Nutzen die kolonsalen Mächte der Gegenwart aus der Politik der offenen Tür in ihren Schutzgebieten gezogen haben, während bei protektionistischer Politik, wie z. B. in Frankreich und Portugal, nur geringe Erfolge fest⸗ zustellen sind. Obwohl Frankreich seinen kolontalen Kaffee in zoll⸗ technischer Hinsicht sehr bevorzugt, muß es doch 98 % seiner Kaffee⸗ einfuhr aus anderen Ländern als seinen Schutzgebieten beziehen; nur 2 % seines Bedarfs liefern die Kotonien. Welche Folgerurgen sich hieraus für unsere zukünftige koloniale Handelspolitik ergeben, wird in dem Aufsatze an der Hand praktischer Beispiele gezeigt. A. Professor Dr. Herm. Großmann von der Universität Beili bringt die Uebersetzung eines Voctrags, den der bekannte fran⸗ zösische Schrifisteller Victor Cambon über „Frankreich und die industrielle Expansion“ gehalten hat. Cambon befaßt sich in dieser Rede mit den phantastischen Expanstonsvplänen, die jetzt ständig die französischen Blätter füllen, wobei er nüchtern und objektiv die Schwierigkeiten onfuhrt, die sich diesen Projekten in Frankreich ent⸗ gegenstemmen. Cambon gebört, wie man aus seinen Ausführungen ersehen kann, zu den wenigen Franzofen, die sich auch im Kriege ein verhältaismäßig ruhiges Urteil über Deutschlands in⸗ dustrielle Stärke und Widerstandskraft und gleichzeitig über die wirtschaftliche Rückständigtett Frankreichs bewahrt haben. — Der Ab⸗ teilungsdtrektor beim Museum für Vö kerkunde in Berlin, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Felix von Luschan behandelt in einem Aufsatze über „rie Neger in den Vereinigten Staaten von Amerika“ eines der wichtigsten sostalen Probleme der vordamerikanischen Unton, dessen Grundljage er eingehend untersucht Dabei tritt er der oft in Amerikfa vertretenen Ansicht entgegen, daß das Negerproblem in Amerika an Bedeutung abnehme, da der Anteil der Neger an der Gesamtbevölkerung prozentual seit einem Jabrhondert zurück⸗ gegangen sei. In Wirklichkeit liegen die Verhältnisse so, daß sich seit mehr als 100 Jahren die Neger in Nordamerika aus eigener Kraft heraus um das Zwölffache vermehrt haben, während die Zu⸗ nahme der weißen Bevölkerung zu emem sehr erheblichen Teil auf der Zuwanderung von außen beruht Wie sich die Gesetzgebung, die Aus⸗ bitdung und Behandlung der Neger in der Unton entwickelt haben, wird eingehend geschildert, und es wird gezeigt, welche Mißerfolge Nord⸗ amerika — namentlich auf dem Gebiete der Ehegesetzgebung — erlitten hat. Luschan warnt vor einer Unterschätzung der Neger in Amerika und namentlich vor der einseitigen, von drüben verbreiteten Literatur über die Negerfrage. — Aus dem übrigen Inbalte des Heftes seten erwähnt ein Aufsatz über „die Zukunft der deutschen Kolonien in englischer Beleuchtung“, ein Bericht des Mitheraus⸗ gebers der Zeitsch ift, Professors Dr. Westermann über eine Reise im Hinterland von Liberia während des Krieges und ein Bericht über Krankheiten in Ostafriko. In der „ollgemeinen Rundschau“ finden sich Metteilungen der ausländischen Presse über die Kämpfe in den Kolonten u. dergl.
Statistik und Volkswirtschaft. Das Genossenschaftswesen in der Schweiz
Nach den Veröffentlichungen im Schweizer Handensregister be⸗ standen in der Schweiz Ende 1910 6841, 1913 8476 und 1914 8920 Genossenschaften. Zur Vergleschung sei hier die Zahl der am 1. Januar 1915 im Deutschen Reich⸗ vorhandenen eingetragenen Ge⸗ rossenschaften angeführt; sie betrug 35 501. Die Mitgliederzahl der Schweizer Genossenschaften fehlt in der Quelle; dagegen sind sie nach dem Gegenstande des Unternehmens gegliedert. Die Scheidung nach diesem begegnet manchen Schwierigkeiten, wie ja die Systematik der Genossenschaftsgliederung allerwärts an wissenschaftlichen Unvollkommen⸗ heiten leidet. Deshalb finden sich unter den Schweizer Genossenschaften jener drei Jahre 1273, 1681 und 1742 „ohne nähere Bezeichnung“ in eine Sammelgruppe zusammengefaßt. Von den übrigen waren Ende 1914 (1910) Konsumgenossenschaften 719 (479), Wasserversorgungsgenossen⸗ schaften 407 (347), Eiektrizitätsgenossenschaften 241 (123), Beleuch⸗ tungsgenossenschaften 20 (22), andere Konsumentengenossenschaften 75 (59), Wohnungs⸗ und Baugenossenschaften 36 (19), landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaften 717 (593), Viebzuchta nossenschaften 1214 (892), Maschinenbenutzungsgenossenschaften 143 (107), Käserei⸗ und Milch⸗ verwertungsgenossenschaften 2334 (2045), Brennereigenossenschaften 51 (49), Obst⸗, Wein⸗, Getreide“, Hontgverwertungs⸗ und Bienenzucht⸗ genossenschaften 124 (10⁴), Meliorationsger ossenschaften 50 (40), Alp⸗ weidegenossenschaften 49 (35), Versicherungsgenossenschaften 513 (283), Raisseisenkassen 170 (132), Kredit⸗, Spar⸗ und Bankgenossenschaften 228 (192), gewerbliche Bezuge⸗ und Werkgenossenschaften 82 (42), Gewerbehallen 5 (5). — Der größere Teil der Schweizer Genossen⸗ schaften zaͤhlt zu den landwirtschaftlichen, ein beträchtlicher Teil auch zu den Koasumentengenossenschaften aller Art, während die ländlichen Raiffeisenkassen und die sonstigen Spar⸗ und Kreditgenossenschaften mehr zurücktreten, als man bei der landn irtschaftlichen und gewerb⸗
lichen Entwicktung der Schweizer Volkswirtschaft erwarten möchte.
(Stat. Korr.)
Sur ehl
Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der „Agerce Havas“ aus Madrid hat ein Gesamtausstand der Metallarbeiter am Montagmorren in Barcelona begonnen.
Kunst und Wissenschaft.
1 er Janurnrsitzugg der Gesellschaft für Erdkunde, deren Vorsitz in Stellvertretung für Exzellenz von Beseler der Geheimrat, Professor Dr. Albrecht Penck fuhrte, teilte er aus einem Briefe von Beselers mit, daß beim Generalgouvernement Warschau eine landeskundliche Forschungskommission für Polen ein⸗ gesetzt worden ist, die unter Leitung von Professor Friederichsen ihre Arbeiten bereits begonnen hat. Exzellenz von Beseler wünscht, die durch den Krieg geboienen besonders günstigen Gelegenherten sollten durch die Berliner „Gesellschaft für Erdkunde“ zu wissen⸗ schaftlichen Forschungen ausgenutzt werden, für die er seinerseits alle Förderung zusagt. Aus dem Jahresbericht des Generalsekrerärs der Gesellschaft, Hauptmann Kollm entnehmen wir, daß die Gesamtzahl ihrer Mitalieder 1179 in 1915 gegen 1225 in 1914 betrug und daß der 19. Band der „Bibliotheca Geographica“ in Vorbereitung ist.
Den Vortrag des Abends hielt der Leipziger Geologe Professor Dr. Franz Koßmat über die Julischen Alpen und den Isonzo. In dem Gebiete, das seit Monaten den Kampfplatz zwischen Italienern und Oesterreichern hildet, schließt der Isonzo die Reihe der Flüsse, die ihre Wasser aus dem Hoch⸗ gebirge der Südolpen durch die Venezianer Ebene dem Meere zuführen. Sein Mündungsgebiet südlich von Montfalcone bezeichnet zugleich das Ende des Typus der lagunenreichen Küstenniederungen, wie sie die italienische Adriaseite charakterisieren. Schon am linken Isonzoufer bei Redipuglia und Gradisca taucht aus der Ebene der Steilabfall des kaum über 100 m ansteigenden Plateaus von Doberdo mit dem auf seiner Nordseite aufragenden Monte San Michele (275 m) empor. Damit beginnt der Karst, der zum ersten Male nahe der Mündung des berühmten, während seines ganzen Mittellaufes unterirdisch fließenden Tirnavo, bei Duino an das
und von da bis nach Albanien
Grieckenland hinab dos Bild der adrlatischen Ostkäste bestimmt, In landichaftl cher Beziebung zeschnet sich das zso zogebiet durch ehr große M ennigfaltigkeit aus, da es vom Pochgebirge bis zur Ebene fast alle Topen der nordadreatischen Randregion umfaßt.
(2592 m) Mangartgegend vammende Korita ca und der als Wasserfall aus einer Kluft unter dem 2643 m hohen Jalouc entspringend⸗ J'onzo, durchzieben schmale, ehemals von einem eiszeitlichen Gletscher durchströmte Hochgebirgs⸗ tiler, beiderseits eingefaßt von schroffen Kalkbergen, deren höchster, der Triglav (2864 m), den Boden des oberen Isonzo um rund 2000 m überragt. Dem Grologen stellen sich nun die Julischen Alpen in der Haupt⸗ sache als eine mächtige Kalk⸗ und Dolomitplatte dar, die bei der Faltung des Gebirges mannigfach verbogen und durch eine Menge von gewaltigen Sprüngen zerrissen wurde. In mehreren Staffeln oder Treppen wurde sie gegen Süden auf die durch reiche Entwickluag von weichen Gesteinen (Mergeln und Sanden) charakterisierten Vor⸗ berge geschoben. Daber stammt der reizvolle Gegensatz zwischen dem grünen Hügelland nördiich von Cividale, in dem nur noch der Matajar (1641 m) hoch herausragt, und dem gleich einer weißen Mauer emporragenden Grenzwalle der Intralen Julischen Alpen, der sich auf der linken sonzoseite zwischen Karfreit (235 m) und Tolmein (201 m) aufhaut und noch weit nach Osten hin die auffallendste Landschafts⸗ form darstellt. Der in den Kämpfen der letzten Monate viel ge⸗ nannte Krn (2245 m) gehört diesem natürlichen Festungswalle an, vor dem als niedrigere, aber gleichfalls schroff zum linken Isonzoufer abfall nde Staffel der Hobenzug des Merzsi (1360 m) liegt. Gering nur ist die Zahl der Verkehrswege durch die Julischen Alpen. Während die Richestraße von Tarvis (751 m) über den Predil (1156 m) immer in ziemlich geringer Entfernung von der italienischen Grenze längs der Koritnica durch die Flitscher⸗ Klause m den breiten Flitscher⸗Kessel führt und erst von da ab dem Isonzo folat, wurd die in Friedenszeiten wenig benutzte Straße neben dem Qellarm des Isonzo nur durch den verhältnis⸗ mäßig hohen Moistrokaübergang (1611 m) mit dem Eisenbahnstrang Tarvis Latbach verbunden; sie besitzt aber zweifellos gegenwärtig und in Zukunft große Bedeutung. Bekunntlich hat die zweite Eisenbahn⸗ verbindung mit Trient den natürlichen, von der Predilstraße vor⸗ gezeichneten Weg wegen der Grenznähe glücklich vermieden, und es wurde unter großen Schwierigkeiten die Wotheimner Bahn geschaffen, die in einem 6336 m langen Tunnel zwischen Feistritz und Podberdo den Julischen Grenzwall durchbricht, um in dem tief eingeschnittenen Bacagraben den Ort St. Loecia am Isonzo zu erreichen, von wo ab kein anderer Weg nach Görz und Triest dent⸗ bar ist. Wäihrend der Isonzo von Karfreit bis St. Luciz das breite, mit Schottern erfüllte Zungenbecken eines ehemaligen Gletschers durchfließt, zerschneldet er in der Strecke St. Lucia — Canale — Plava— Görz in einem zum Teil als prächtige Schlucht aus⸗ gearbeiteten Erosionstale die jüngsten Gesteine des von Osten ber zu ihm herabsinkenden Tornowaner⸗Plateauf. Die reiche Schichten⸗ gliederung in Sandstein⸗, Mernel⸗ und Breccienlagen fuͤhrt eine inter⸗ essante Staffelung der nur spärlich bewaldeten, eigent!ich nur mit Busch bestandenen Gehänge berbei, an deren Fuß sich diluviale Terassenle’sten fortziehen. Hier dringt von der Ebene ber bereits ein Teil der südlichen Vegetation ein. Bei der groß⸗ artigen Steinbogenbrücke von Salcano, mit der die Eisenkahn⸗ linte am Fuße des verkarsteten Monte Sabotino zum linken Isonzo⸗ ufer zurückkehrt, das sie bet Canale verließ, endet das Gebirge. Rasch weichen auch die weinberühmten Sandsteinhöben des Coglio mit ihrem schützend vor Görz (86 m) gelagerten Eckpfeiler, der 241 m. hohen Podgorahöhe, zurück, und der Fluß tritt in die Ebene, in deren diluviale Schotter er aber bei der Stadt sein Beit ziemlich tief ein⸗ oeschnitten hat. Bald verflachen die Ufer; ein Netzwerk von künst⸗ lichen und natürlichen Konälen durchz'eht die Earter landschaft von Friaul, durch die das verwilderte Schotterbett des Flusses zur Bucht von Montfalcone sich erstreckt. Der Vortragende skizsierte die geologsche Entwickelungsgesch'ichte des Isonzo und des nördlichen Adria⸗ gebietes. Für das öedliche Aoriagebiet ist von Bedeutung insbesondere eine in junger geologischer Vergangenheit erfolgte Senkung, die eine scharf gezeichnele Berg⸗ und Tallandschaft teilkweise bis unter den Meeresspienel gebracht hat. Auf diese Bewegung ist die reiche istrisch⸗ dalmatinische Küstengliederung zurückzuführen, die sich in Verbindung mit den Bergen des Isonzogebietes und der Heldenhaftigkeit der Per⸗ teidiger als wirksamster Schutz gegen die Becehrlichkeit der Nachbarn erwiesen hat. Die Darlegungen wurden auf das wirksamste erläutert durch eine große Anzahl guter Lichtbilder, die der Vortragende während seiner fünfzehnjährigen Studien in diesem Gebiete hat ber⸗ stellen könne G. St. Technik.
Wie man früher die Zeit gemessen hat. Die Jahres⸗ wende mahnt uns, daß die einzig unveränderliche Zeit, nach der wir alle unsere Geschaͤfte regeln, durch den Ablauf der Bewegungen am Himmel gegeben ist. Wie unsere gesamte Tätigkeit von dem jeweiligen Stande der Sonne abhängt, die den Wechsel der Jahreszeiten be⸗ dingt, fo messen wir nach ihr nicht nur das Jahr, die Zeit des schein⸗ baren Umlaus am Himmel, sondern auch die Einterlung unseres Tages muß sich nach ihr richten. Die ältesten Zeitm sser sind des⸗ halb Sonnenuhren gewesen, einfache Stäbe oder auch Obelisken, deren Schatten am Zifferblatt die Stunden zeigten Aam besten wurden sosche Stäbe in Richtung der Weltachse aufgestellt, weil dann der Schatten in gleichen Zeiten gleiche Bogen des Zifferblattes durchläuft, was nicht der Fall ist, wenn der Stab senkrecht steht und der Schatten auf ein wagerechtes Zifferblatt fällt. Da aber die Sonnenuhr nur benutzt werden kann, wenn die Sonne am Himmel neht, so benutzte man auch sehr früh schon die Sand⸗ und die Wasseruhr, bei der das Ausfließen von Sand oder Wasser aus einer engen Oeffnung bestimmte Zeitabschnitte mißt. Wasser⸗ uhren wurden schon von den alten Assyrern um 600 vor Christi Ge⸗ burt benutzt. Durch das fallende Wasser setzte man auch Räderwerke in Beweaung, so daß sehr kompliziterte Kunstwerke gebaut wurden. Eine solche Wasseruhr soll auch das Werk gewesen sein, das der Kalif Harun al Raschid an Karl den Großen als Geschenk sandte, wie denn die Araber es in der Kunst des Wasseruhrenbaues überaus weit ge⸗ bracht hatten. Aber auch in Griechenland wurden die Wasseruhren vielfach vervollkommnet; so soll der Platon eine Wasseruhr besessen baben, bei der ein Schwimmer zu bestimmten Zeiten einen pfeifenden Ton von sich aab, die also direkt als Weckeruhr benutzt werden konnte. Ein anderer Vorgang zur Z itmessung ist das gleschmäßige Abbrennen von Kerzen von bestimmter Länge und Dicke, die mon als Feueruhr im Mittelalter mehrfach benutzte. Eine etgentümliche Form dieser Uhr ist in China und vor allem in Japan, den Ländern der Feuerwerks⸗ körper und Räucherstäbchen, schon vor mehr als 1000 Jahren üblich gewesen. Diese Uhr besteht aus einem bronzenen Drachen, dessen muldenförmig ausgehöhlter Rücken mit Trägern zur Aufnahme eines langsom glimmenden Räucherstabes versehen ist. Zwischen den Trä⸗ gern ist in die Vertiefung eine Einteilung eingraviert, sodaß das glimmende Ende des Stabes stets die Zeit angibt. Legte man an bestimmter Stelle quer über das Stäbchen einen leicht brennbaren Faden, an dessen Enden Gewichte über einer Metallschale hingen, so brannte der Stab, wenn der Räucherstab bis zu j ner Stelle ver⸗ zehrt war, durch, und die Gewichte sielen tosend auf die Metallschale herab, sodaß auch diese Feueruhr bequem zur Weckeruhr ausgestalt, t werden konnte. Etwa im 10. Jahrhundert begann man, nicht auf die Gleichmäßigkeit des Ganges eines Räderwerks zu sehen, was ja außer⸗ ordentlich schwierig ist, sondern die Uhren so einzurichten, daß dos Werk in einer destimmten Zeit gleichviel gleich große Schritte mit Stillständen an den Enden zurücklegske. Das älteste Uhrhemmwerk ist das mit der sogenannten Wage, einem um eine senkrechte Achse vor⸗ und zurückschwingenden Stab, dem als Treib⸗ kraft ein Gewicht dient, das durch eine in ein Rad eingreifende Schaufel gehemmt wird. Von dieser Uhr kam man um 1500 zu der
durch eine Feder getriebenen Taschenuhr, den sogenannten Nürnberger Eiern. Freilich waren sie rtgkeit moderner C
im Flitscher⸗K ssel unter den Hängen des (ewalttaen Kanin⸗Massivvsbsb zusammenkommenden Qullarme, nämlich die aus der