1916 / 10 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jan 1916 18:00:01 GMT) scan diff

zu Leutnants, vorläufig ohne Patent: die Fähnriche: Cromme im Inf. R. Nr. 144, jetzt im Lanrw. Inf. R. Nr. ², Hahn im Feldart. R. Nr. 61, jetzt in d. 1. Ers. Abt. d Regis;

Müller (Hermann), Lt d. Landw. a. D. (Görlitz), zuletzt von d. Landw. Jaf. 1. Aufgeb. (II Berlin), j t im Inf. R. Nr. 329, zum Oberleutnant;

zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: Henkemeyer (Paderborn) im Inf. R. Nr. 329, Collin (Jauer) im Inf. R. Nr. 330, Albrecht ee. Rocke (1 Hannover), Harings e⸗ Kern (Sir ßburg), Hartmann (Rawitsch) im Inf. R.

r 331, Kutin (Meintngen) in d. Fußart. Battr. 112, Woth (V Berlin) im 1. Garde⸗Res. Fußart. R.., Eberhardt (Bremer⸗ haven), Zulawski (Ouerode) im Fußart. Ers. B 21, Schranz (Elberfeld), Michael (Halberstadt), Lauterer (Main,), Kuhnert (V Berlin) im Fußart. Ers. B. 22; Malicke, Vizewachtm. (V Berlin) im Feldart. R. Nr. 98;

zu Leutnants d. Landw. Inf. 1. Aufgeb.: die Vizefeldwebel: Schnabel, Pieck (1 Coln) im Inf. R. Nr. 331, Meyer zu Köcker (Soest) im La dw. Inf. R. Nr. 5, Schulze (Friedrich) (II Berlin) im Landw. Inf. R. Nr. 18, Huber ( Berli) in d. 2. Ers. Masch. Gew. Komp d. I. A. K;

Preute (Duisburg), Terpe (Soest), Vizefeldwebel im Fußart. Ers. B. 21, zu Lts d. Landw. Fußart 1. Aufgeb.; Oppenheimer, Vizewachtm. (1V Berlin) b. Div. Brückentrain 83, zum Lt. d. Landw. Trains 2. Aufgeb.

Ernannt: die Feldwebelleutnants: Stemmler (Koblenz) im Inf. R. Nr. 329, Reifschneider (Rheydt), Schöne (1 Braun⸗

schweig) im Inf. R. Nr. 331, zu Lis. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb, Netten (Julich) im Inf. R. Nr. 331, zum Lt. d. Landw. Inf. 2. Aurgeb.

Befördert: Albrecht, Oblt. d. Landw. Pioniere 2. Aufgeb. (Aachen), jetzt bei d. Pion. Komp. 246, Tiemann, Oblt. d. Landw. Piontere 1. Aufgeb. (I Bremen), jetzt bei d. Pion. Komp. 247, zu Hauptleuten;

Schwarzlose, Vtzefeldw. (Stendal) im Garde⸗Gren. R. Nr. 2, zum Lt. d. 1. Aufgeb. d. 2. Garde Gren. Landw, Regts.

Ein Patent seines Dienstgrades verliehen: v. dem Hagen, Hauptm. a. D (Schneidemühl), zuletzt Oblt. im Inf. R. Nr. 165, jetzt im Garde⸗Gren. R. Nr. 1.

Zum Fähnr. ernannt und gleichzeitig zum Lt., vorläufig ohne Patent, befördert: Vohren, Viz⸗wachtm im Feldart R. Nr. 69.

Z/m Ritmeister beförde t: Soest, Oblt. d. Landw. Kav. 2. Aufgeb. (II Düsseldorf', jetzt bei d. Fubrp. Kol. 4 d. XVI A K.

Besördert Heiligenthal (1 Bremen), Mumme (II. Han⸗ nover), Be zewachtmeister im Feldart. R. Nr. 100, zu Lts. d. Res.;

Graf v. Schweinitz u. Krain Frbhr. v. Kauder, Oblt a. D. (1V Berlin), zuletzt Lt. im Lehr⸗R d. Feldart. Schießschule, jetzt im Res. Feldart. R. Nr 63, m Hauptmann;

Bundt, Obt. d. Res. d. Train⸗Abt. Nr. 1 (Rastenburg), jetzt im Res. Int. R. N.. 266, zum Rittmelster.

Naumann, Vizefeldw. d. Res. im II. Ers. B. Gren. Regts. Nr. 6, d. Charakter als Lt verlieben

Befördert; zu Leutnants, vorläufig ohne Patent: die Fähnriche: van de Loo im Eisenb. R. Nr. 2, Müller (Ernst) im Eisenb. R. Nr. 3, beide jetzt bet d. Erenb. Bau⸗Komp 21, Gessner im Eisenb. R. Nr. 3, jetzt bei d. R s. E jenb. Bau⸗Komp. 4;

Bevyer, Lt. d. Res. d. Eisenb. Regts. Nr. 3 (1 Bremen), zum Oberleutnant.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 5 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5015 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Postordnung vom 20. März 1900. Vom 9. Januar 1916. Berlin W. 9, den 12. Januar 1916. 116“ 8 Kaiserliches Postzeitungsamt. 8

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 6

des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5016 eine Bekanntmachung über künstliche Dünge⸗

mittel vom 11. Januar 1916. Berlin W. 9, den 13. Januar 1916. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer. 8

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Steuerräten, Katasterinspektoren Haberla in Magde⸗

burg und Pohl in Königsberg i. Pr. den Ran der Räte H

vierter Klasse zu verleihen.

Seine Mafestät der König haben Allergnädigst geruht:

deen Militärintendanturrat Dr. Juschke zum Obermilitär⸗

intendanturrat, 8 den Militärintendanturassessor Pinther zum Militär⸗

intendanturrat, den mit Wahrnehmung einer Intendantur⸗ und Baurat⸗

stelle bei der stellvertretenden Intendantur XV. Armeekorps beauf⸗ tragten Baurat Elsäßer zum Intendantur⸗ und Baurat zu ernennen, ferner

den Geheimen expedierenden Sekretären, Rechnungsräten Hoyer und Leib, den Geheimen Registratoren, Rechnungs⸗ räten Schmitz und Böhl im Kriegsministerium den Charakter als Geheimer Rechnungsrat,

den Geheimen erxpedierenden Schmidt (Bernhard), Mosbleck Kriegsministerium sowie aus Anlaß des Uebertritts in den Ruhestand den Oberzahlmeistern Waterkamp vom Regiment der Gardes du Corps, Kaps vom 4. Badischen Infanterie⸗ regiment Prinz Wilhelm Nr. 112 und Eggert vom 1. West⸗ preußischen Feldartillerieregiment Nr. 35 den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

—õ

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der ordentliche Professor D. Dr. Heinrich

Sekretären Gesper, und Schwenzer im

der Universität in Marburg versetzt worden.

Hikannimachung,

betreffend die Marie und Wilhelmine Seebach⸗Stiftung.

Zum Andenken an Oskar Niemann⸗Seebach, geboren am 13. Mai 1861 und gestoben am 17. April 1893, dem einzigen Sohn der Februar 1834 und

gestorben am 3 Auaust 1897, hat die am 19. Mai 1911 Sg

eine Königliche akademische Hochschule für 50 000 unter dem Namen

Kunstlerin Frau Marie Se⸗bach, geboren den 24

Fräulein Wilhelmine Seebach

ehemalige Schauspielerin, Stiftung für die Musik in Berlin in Höhe

Marie und Wilbelmine

von Seebach⸗Stiftung“ errichtet.

Hermelink in Bonn ist in gleicher Eigenschaft in die theologische Fakultät

jungen, talentvollen

schlechts und der Reliajon zugute kommen, welche an der König⸗ lichen akabemi chen Hochschule für Muosik Gesang als Hauptfach studteren. Berürftigkeit ist nicht Bedingung für den Genuß der Stistungkwohltaten, doch soll bei der Auswadl unter mebreren Be⸗ wecbern die groöß re Beoürfttakeit alsdann den Ausschlaag geben, wenn es nach dem Urieil des Karatomums an anderen Momenten für die zu treffen e Auswahl fehlt. Dem Ermessen des Kuratortums ist es anheimgestellt, ob die Jabresziasen als ein Stipendtum, oder ob die⸗ selben in bellebiger Summe, von gleicher oder ungleicher Höhe geteilt, zu mehreren Stipendien verwendet werden sollen. Das oder die Stipendien werden zur weiteren Ausbildung auf der Hochschule erteilt. Das Kuratortum hat jedoch das Rcht, in Ausnahmefällen Personen, wesche ihre Ausbildung auf der erwähnten Aastalt vollendet haben, auf ein secneres Jahr ein Stipendium zu verleihen, um ihnen den Eintritt in die Praxis zu erleichtern. Niemand kann ein Stipendium häufizer als viermal erhalten. Die Verleihung erfolgt auf Grund einer Prüfung im Singen. Schriftliche Bewerbungsgesuche sind bis einschließlich 10. Februar d. J. an das Kuratorium der Marie und Wilhelmine Seebach⸗ Stiftung in Charloltenburg, Fasanenstraße 1, einzureichen; dabei sind vorzulegen:

1) Ein vom Bewerber verfaßter Lebenelauf, aus welchem die Art der musikalischen Vorbildung ersicht⸗ lich in.

2) Ein Urteil des Vorstehers der Gesangsabteilung darüber, ob die künstlerischen Vorbedingungen vorhanden sind.

3) Von Bedürftigen ein amtliches Bedürftigkeitsattest.

Die Auszahlungen erfolgen in Raten im Apeil, Jalt, Oktober und Januar j. Is. Charlottenburg, den 11. Januar 1916. Das Kuratorium. Der Vorsitzende: Dr. Kretzschmar.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen 4 und Forsten. 8

Den Domänenpächtern Ernst Lilienthal in Dirschauer⸗ feld und Max Weiske in Alt und Neu Glintsch, Regierungs⸗ bezirk Danzig, ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.

Die auf Anordnung des Oberkommandos in den Marken von mir erlassene Verfügung vom 8. Oktober v. 4 8 A. 473. IX. D. 15 —, durch welche der Firma Caspar Schmitz, Mineralölimport in Berlin⸗Schöneberg, Kolonnenstraße 32, sowie deren Geschäftsführerin, der unverehelichten Schmitz ebendaselbst, der Handel mit Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel untersagt wurde, habe ich auf Anordnung des Oberkommandos unter dem heutigen Tage wieder aufgehoben. N. Berlin, den 10. Januar 1916.

Der Polizeipräsident.

J. V.: von Rönne.

Bekanntmachung.

Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915 habe ich dem Kaufmann Sigmund Dellheim, Geschäfts⸗ führer der Firma Sigmund Dellheim G. m. b. H. hier, Schicklerstraße 3, sowie deren Prokuristen Ludwig Dellheim durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Großviehhäuten wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 10. Januar 1916.

““ Der Polizeipräsident. J. V.: von Rönne.

Auf tember 1915, betreffend

Bekanntmachung.

Dem Gärtner und Gemüsehändler Heinrich Seum zu Frankfurt a. M.⸗Oberrad, Offenbacherlandstraße 293, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art sowie rohen Naturerzeugnissen und Heiz⸗ und Leucht⸗ stoffen, sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt, weil Seum in mehreren Fällen die Höchstpreise überschritten und unter nichtigen Vorwänden den Verkauf seiner Ware ver⸗ weigert hat. Frraankfurt a. M., den 10. Januar 1916. Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

Auf Grund des § 1 der Bundesratsbekanntmachung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel wird der Han⸗ delsfrau Engel Rintelmann, geb. Riebe, zu Klein Nenndorf der Handel mit Roggen, Weizen, Hafer und den in der Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln (RGBl. S. 399) auf⸗ geführten Futtermitteln untersagt. Rinteln, den 11. Januar 1916. Der Koönigliche Landrat 8 von Ditfurth.

1.“ Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bundesratsbekanntmachung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel wird dem Ge⸗ schäftsführer und Prokuristen der Korn⸗ und Füuttermittel⸗ Handlung Rintelmann zu Klein Nenndorf, dem Kaufmann Fritz Rintelmann zu Klein Nenndorf der Handel mit Roggen, Weizen, Hafer und den in der Bundesratsver⸗ ordnung vom 28 Juni 1915 über den Verkehr mit Kraftfutter⸗ mitteln (RGBl. S. 399) aufgeführten Futtermitteln untersagt. 8 Rinteln, den 11. Januar 1916. Der Königliche Landrat. 1I1“.“

Deutsches Reich. .

Preußen. Berlin, 13. Januar 1916 Der Bundesrat trat heute nachmittag im Reichstags gebäude zu einer Sitzung zusammen; vorher hielten die ver⸗ einigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, der Ausschuß für Justizwesen und der Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen. 1“ .“

Am 27. Januar, dem Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers, werden bei den Postanstalten des Ober⸗ postdire ktionsbezirks Berlin die Schalter von 8 bis 9 Uhr Vormittags, 12 bis 1 Uhr und 5 bis 7 Uhr Nachmittags für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein. Beim Post⸗ scheckamt wird die Zahlstelle von 9 bis 12 Uhr für den Ver⸗ kehr mit dem Publikum offen gehalten, während der Buchungs⸗ schluß bei diesem Amte um 1 Uhr Nachmittags eintritt.

Die Briefbestellung findet nur zweimal (Vormittags), die Geld⸗ und Paketbestellung einmal (Vormittags) statt.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegt die 855. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 423. Verlustliste der preußischen Armee und die 245. Verlustliste der bayerischen Armee.

8 8

1 .“ Großbritannien und Irland.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist Montagu an Stelle Samuels zum Kanzler des Herzogtums Lancaster ernannt worden und hat einen Sitz im Kabinett er⸗ halten. Er bleibt daneben Finanzsekretär des Schatzamts.

Die Regierung, die den finanziellen Zustand des Landes und die vermehrten Anforderungen, die infolge der Kriegserfordernisse noch immer an das Land gestellt werden müssen, genau geprüft hat, ist von der dringenden Not⸗ wendiakeit, Sparsamkeit zu üben, überzeugt und ist mit Rücksicht auf die allgemeinen Lohnerhöhungen und die bereits getroffenen Maßregeln, um die Kriegsgewinne zu be⸗ steuern und einzuschränken, zu dem Ergebnis gelangt, daß jede weitere Lohnerhöhung auf lokale Regelung beschränkt bleiben müsse und alle anderen Lohnaufbesserungen zu ver⸗ weigern seien. 8

Im Unterhause verteidigte der Minister Lloyd George die kürzlich erfolgte Beschlagnahme des sozia⸗ listischen Blattes „Forward“ und sagte, wie „W. T. B.“

berichtet:

Das Bliätt habe die britische Monarchte als eine auswärtige In⸗

stitusion und die Königliche Familte als Ausjänder beze chnet und beleidigende Aeußerungen über die Köntgin Viktmin gemacht Es habe den Kiieg als einen kapitalistischen Krteg bezeichner und ge⸗ schri ben, die Engländer sollten sich von den englischen Mandschus berreien. Das Blatt habe ferner in den Munitionsgebieten zu Streiks aufgehetzt, die die Herstellung von Munition hinderten. Die Florte erhalte aus diesem Gebiete ihre Zerstörer, und der Admiral Jellicoc habe bereits darauf hingewiesen, wieviele Sorgen ihm die Ver⸗ zögerung der Arbeiten mache. Um die schweren Geschütze und Geschosse zu erhalten, sei es notwendig, die gelernten Arbeiter zu überreden, mit Ungelernten zusammen zu arbeiten. Auf andere Weise könne man die notwendigen Arbeiter nicht bekommen. Wenn diese schweren Geschütze und Geschosse nicht geliefert würden, würde der ganze kommende Feldzug sein Ziel nicht erreschen, und der Krieg würde sich notwendig bis in das nächste Jahr hinziehen. Der „Forward’ sei das Organ erner neuen Richtung von Svadikalisten, die im Clydegebiete festen Fuß gefaßt hätten, und die alle industriellen Werke durch die Arbeiter selbst geleitet wissen wollen. In der Debatte sagte Anderson (Arbeiterpartei), die Angriffe des „Forward“ auf den König hätten im Juli statt⸗ gefunden, aber die Regierung sei gegen das Blatt erst vor⸗ gegangen, als es die Rede von Lloyd George bei seinem Be⸗ suche am Clyde veröffentlicht hätte.

Die letzte Verlustliste verzeichnet 23 Offiziere und 700 Mann.

Frankreich.

Die linksradikale Partei hat dem „Temps“ zufolge als Vorsitzenden an Stelle von Delcassé den Abgeordneten Desplas gewählt. 1 ““

Rußland. 1 1

Der Kaiser Nikolaus hat sich gestern

Selo zum Heer begeben.

von Zarskoje

Italien.

Der König ist vom Kriegsschauplatz in Rom eingetroffen und hat dem „Secolo“ zufolge vorgestern Salandra, Son⸗ nino und Zupelli und später die übrigen Minister empfangen.

Die „Gazetta Ufficiale“ veröffentlicht ein Dekret, wonach für die Marine zu Kriegszwecken weitere 80 Millionen ausgeworfen werden. Niederlande. 3

Der Rotterdamer Korrespondent des „Handelsblad“ er⸗ sährt aus Reederkreisen, daß in den letzten Tagen von den ausfahrenden niederländischen Schiffen die Unter⸗ zeichnung einer Erklärung verlangt worden sei, daß die Schiffe weder vermietet noch verkauft werden sollen. Das wird so ausgelegt, daß die Regierung entweder ein Ausfuhrverbot für die Schiffe plant oder auf freiwilligem Wege die Feststellung von Höch stfrachtsätzen für Regierungs⸗ getreide erreichen will, worüber seit längerer Zeit mit den Reedern verhandelt wird. 8— .“

Die Erklärung, die der Kriegsminister und Vize⸗ generalissimus Enver Pascha in der Sitzung der Kammer am 10. d. M. über die englisch⸗französischen Ope⸗ rationen gegen die Dardanellen abgegeben hat, hat nach dem Bericht der „Agentur Milli“ folgenden Wortlaut:

Sie müssen wissen, meine Herren, daß die große Schlacht auf Gallipoli, die seit dem 18.,/3. gedauert hat, gestern zum Abschluß ge⸗ kommen ist. Die Schlacht endeie so, wie ich vorhergesehen und wie ich Ihnen meines Erinnerns seinerzeit angekündigt halte. Ich glaube, daß ich von den Streitträften, die unser erlauchter oberster Kriegsherr mir anvertraut hatte, nützlichen Gebrauch gemacht habe, und das erzielte Ergebnis gidt mir die Ueberzeugung, daß ich diese Streitkräfte in Zukunft mit noch größerer Sicherheit und uversicht verwenden werde. Als unsere

Die Zinsen des Kapitals sollen deutschen, und würdigen Gesangst dierenden ohne

nters chied des Ge⸗

Feinde unsere atterien von Sedil Bahr und Kum⸗

Offensive

penötigt, ihre Unternehmung aufzugeben. Angesicht;z dieses Erget nisses

piderfahren lassen, daß sie bei diesem Rückzuge von den Umständen

lonen frei, sich in ihrem Parlament zu diefem Rückzuge zu be⸗

überstürzte Flucht. Wir hatten die Absicht, zur Offensive überzugeben,

ünsere G

8 8

dale zu beschteßen kegannen, befand ich mich zufällig in je 7 helen. 34 Beginn des dortigen U⸗ 8. bane g⸗ id selbit unserer Bunter genossen ziemlich große Aufregung be⸗

michtigt. Da ich. aber die Tardanellen gründlich kenne, halte ich die este Zuversicht daß der Find weder in seinem Seeunternebmen noch

in seinen Landoperationen Ersoig haben könne. Bei Erklärung des ucopätschen Krienes war es natürlich, daß die von uns eingenommene

neutrale Paltung mit Rücksicht auf unsere geographische Labe nicht

deduldet werden würde, denn Rußland, ein wesentliches Element

der Entente, konnte nur stark werden, falls die Meerengen frei ge⸗

vorden wären, sodaß wir bei dem ersten in Eusropa abgegebenen

Kanonenschuß gezwungen waren, die Meerengen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu befestigen. Es wäre unrichtig, wenn man behaupten wollte, daß diese Mitiel zahlreich waren und den etien Anforderungen der Kriegskunst entsprachen. Das ist die

Wahrheit, die verhehlen zu wollen ein eitles Bemüben wäre. Noch mehr: Dank der weitgeh nden Unterstützung des Deutschen Reiches hatten wir zwei große Fahrzeuge erworben und hatten unserer Flotte wenigstens in der inneren Meerenge die Ueber’egenheit gegenüber der⸗ enigen der Feinde verschafft. Nach meiner Ueberzeugung war es dem

Feinde unmöglich, mit seiner Flotte die Meerengen zu erzwingen, was h übrigens immer erklärt habe. Die Torpedolinien und maskierten

Batterten der Meerenge hätten immer ihre Wirksamkeit bewahrt. Wohl war es möglich, daß der Feind durch Beschießung aus un⸗ geheurer Entfernung unsere hauptsächlichsten Forts daselbst zerstören onnte, aber das hätte nicht genügt. Er hätte sich bis zur Minen⸗

inie vorwagen müssen, um unsere Batterten zerstören zu können. Für

deses Unternehmen häften aber seine kleinen Einheiten nicht genügt denn sie mären leicht durch das Feuer unserer maskierten Batterien serstört worden. Es blieb also dem Feinde nichts anderes übrig, als bas Abenteuer mit den Dreadnoughts. Diese großen Einheiten gegen die Torpedolinte vorzu’retben, bedeutete, sie in unsere Sicht zu hingen, denn jedes Schiff, welches sich bis dorthin vorgewagt hätte äre unfehlbar versenkt worden und der Feind hätte eine große An⸗

zahl von fahrzeugen verloren. Wenn die feindliche Flotte selbst kschanak Kale und Nagara zu passieren vermocht und den Versuch gemacht hätte, ins Marmarameer einzubrechen, so wären auch rt die mächtigsten Dreadnoughts dem sicheren Untergang

durch unser Geschützfeuer auf eine Entfernung von 5 km verfallen gewesen. Die Ereignisse gaben mir recht. Was die Landoperationen hetrifft, so machten sie den Eindruck, daß die Engländer und Franzosen elbst wenn sie 500 000 Mann herxanführen würden, sich nicht weit on der Meerenge hätten entfernen können, denn da der Feind weder über eine Eisenbahnlmie noch über ein anderes natürliches Vertehrs⸗ mnsttel verfügte, so konnte er richt eine so gewaltige Armee unter⸗ halten, um in einer Landschlacht den Sieg davonzutragen. Deswegen batten wir begriffen, daß die Angreiser nur auf der Halbinsel allipolt Landungen vornehmen können Wir hatten demgemäß

isere Vorbereitungen getroffen. Am 18/3. begann der Feind mit er Landung seiner Trupp n, und unsere Streitkräfte vom höchsten vffizier bia zum jünasten Soldaten erfüllten ihre Pflicht in muster⸗ ültigster Weise, wessen wir übrigens auch ganz sicher waren. Die eindlichen Kriegssahrzeuge nahmen ruhig Kampfstellung und be⸗ chossen uns nur in Entfernungen außerhalb der Tragweite unserer Kanonen. Es ist selbstverständlich daß angesichts des höllischen Feuers von 600 Kanonen, die Geschosse von 75 cm bis zu 38 cm schleuderten. unsere Truppen gezwungen waren, sich ein wenig zurückzuziehen, und haß dem Feinde die erste Landung gelang. Aber wie der Feind es. elbst anerkannt hat, kam ihm dieser Erfolg zu teuer zu stehen. Nach Hiesem Unternehmen versuchten die Engländer und Franzosen durch men Handstreich sich der die Meerengen bebverrschenden Punkte Kosza, schmen, Dagh und Altschi Tepe zu bemächtigen. Nachdem dieser Bersuch gescheitert war, zog sich der Komof in die Länge. Anfangs internahmen wir mehrere Stürme, um den Feind ins Meer zu verfen, und wir triehen ihn bis zum Ufer zurück. Statt jodoch sese Sturmangriffe fortzusetzen, hielten wir es für nützlicher, ben Feind an uns heantommen zu lassen; auf diese Weise ofsten wir, während sich die großen Kämpfe in den Karpatben abspielten und woͤhrend die greße englisch⸗ französische an der französischen Grenze gegen die Deutschen im Gange war, einen Teil der feindlichen Kräfte auf uns zu ziehen, um unsere Verbündelen zu entlasten. Unsere Hoffnungen gingen in Erfüllung, und wir gaben unserer Armee Ge egenheit, unseren Freunden zu Hif. zu kommen, indem wir nach und nach eine eng⸗ isch⸗französische Streitmacht von 500 000 Mann an die Dardanellen ogen. Wir danken aufrichtig den Engländern, die uns Gelegenheit eboten haben, unseren Verbündeten in dieser Weise Hilfe zu leisten. ch finde es für unnötig, auf den Verlauf dieser Kämpfe zurückzu⸗

ommen, und möchte bloß hervorheben: Wir waren anfänglich auf uns elbst angewiesen, auch waren wir gezwungen, mit unserer Munition zu paren, und konnten nicht zum Gegenangriff übgergehen Nachdem wir hn feindlichen Sturmangriff zum Stehen gebracht hatften, warteten 2 auf die Eröffnung der Verbindungswege mit den Mittelmächten, N. die Engländer weitere Anstrengungen machten und eine neue Armee von 100 000 Mann bei Anafarta ans Land setzten. Wenn man sich jedoch an ihr eizenes Geständnis halten soll, so haben sie 89 dieser letzten Unternehmung einen vollständigen Mangel an Geschicklichkeit bewiesen. Diese Unternehmung ist denn auch gleichfalls escheitert, und die Engländer waren gezwungen, dort zu bleiben, wo ie gelandet waren. Sie waren, wie sie selbst zugeben mußten, dort u einer Stellung verurteilt, die für eine Armee keineswegs sehr er⸗ hescht ist. Inzwischen begannen die Overationen gegen Serbien h- er Versuch, die Verbindung mit der Türket herzustellen, um uns 1 unitton zu verschaffen. Der Redner verwies auf den Eintritt ecgen in den Kampf, dessen aufrichtiger und weiser Haltung er d E ferner auf die Aktion gegen Serbien und fuhr sort: uc Engländer, durch die bevorstehende Herstellung der Verbindung 8 uns und den Mittelmächten beunruhigt, versuchten, eiligst a den Serben zu Hilfe zu kommen. Siee hatten aber schon h in Saloniti bewerkstelltgt, und um sich nicht zu dhg 9 eren, versuchten sie von dort aus Serbien zu Hilfe zu ellen. die serbische Armee geschlagen war, sahen sich die Enaländer

89 ihnen nur zweierlei übrig: entweder an den Dardanellen zu ver⸗ seken oder auf die Salonikt.Expedition zu verzichten. Das Vek⸗ lelben an den Dardanellen war jedoch unmöglich, und nach Ver⸗ vung Hamiltons, der trotz seines Mißerfolges für die Fortsetzung en Dardanellenaktion war, sowie auf Grund des Besuches Ketcheners vühte von den Engländern der entsprechende Entschluß gefaßt. Sie 8 8 nur zu gut, daß unsere Infanterie der ihetgen überlegen ist,

wir nach Eröffnung der Verbindungen, die unsere Bedürfnisse wefr sie schließlich ins Meer werfen würden. Nachdem sie auf diese sj 8 vn allerschwersten Mißerfolg erlitten hatten, mußten sie aiso albinsel Gall poli preisgeben, auf der sie solange ihr Blut ver⸗ 8 und die sie mit Leichnamen shrer farbenbunten Soldaten be⸗

hatten. Indessen muß man den Engländern die Gerechtigkeit

außergewöhnlicher Weise begünstigt worden sind. Es steht lückwünschen und sich desselben zu rühmen. Er verliert des⸗ egen nicht minder seinen Charakter als erzwungener Rückzig und

sücdem wir unsere Truppen vollständig mit Munition versorgt Nnn. Unsere Feinde haben sich aber beeilt. So sade ich denn dem vumäͤchtigen Dank, daß die Zeit und die Ereignisse meine Er⸗ h. bestätigten. Jetzt, da wir mit der deurschen und öster⸗ ank d ungarischen Armee in direkter Verbindung stehen, können wir 8 88 Mitwirkung unserer Verbündeten unsere Armee auf besseren Gufn setzen, und ich kann ihnen mit größtem Nachdruck und vollster friedenheit die Versicherung erneuern, daß wir den Feind über 8 renzen verjagen werden, ja, wir werden imstande sein, lbepatan zu verbindern, die uns von ihm entrissenen Gebiete zu be⸗ ber 8 Bevor ich schließe, will ich das Andenken unserer erhabenen * din rühmen, die an unseren Grenzen schlummern, nachdem sie uns raft verliehen haben, den Kopf so hoch zu t chde

sie unlerem teueren Vaterlande die Sicherbeit veschaff: haben, deren es sich beute erfreut. Das Vaterland wird die von seinen Helcen gebrachten Oofer nie vergessen und seine Dankbarkeit dadurch be⸗

weisen, daß es für ihre Familten Sorge tragen wird.

Im Senat vaab der Kriegsminister Enver f gleichen Erklärungen ab, wie in 18 Kammer. 1815 , beschloß, an den Sultan eine Abordnung zu entsenden, um ihn zu dem Siege zu beglückwünschen, und auch der fünften Armee Glückwünsche zu übermuteln. Sodann wurde ein Antrag an⸗ genommen, in dem der Regierung vorgeschlagen wird, den 9. Januar als Nationalfeiertag zu erklären, eine Er⸗ innerungsmedaille zu stiften, die allen an diesem Kriege teil⸗ nehmenden Militärpersonen und den Kindern der Gefallenen gewidmet werden soll, endlich in den Dardanellen ein Denkmal Gefallenen zu errichten, vor dem jedes Schiff der 5 bei der Durchfahrt die Ehrenbezeugung

Wie „W. T. B. meldet, haben die Kammer und b2 Senat das Gesetz, betreffend die Verlängerung des Moratoriums bis zum 31. Dezember, angenommen. Das neue Moratorium verpflichtet die Schuldner, in drei Raten 15 Prozent ihrer Fälligkeiten abzutragen.

Griechenland.

8 Die Gesandten der Ententemächte haben vorgestern der griechischen Regierung nach einer Meldung der „Agence cs folgende Note übermittelt: 8

Die Regierungen der Verbündeten haben ihre V beauftragt, der griechischen Regierung ause für eine unabweisbare Pflicht der Menschluchkeit gehalten haben sobald wie möglich einen Teil der serbischen Armee auf einen der alba⸗ nischen Küste benachbarten Punkt hinüberzuschaffen, wo er sich sest befindet, um diese heroischen So daten vor Hungersnot und Vernichtung zu bewahren. Nach einer eingehenden Erwägung der Bedingungen des Transportes erkannten die Regierungen der Ver⸗ bündeten, daß nur die Insel Korfu die notwendigen Möglichkeiten im Hinblick auf die Gesuntheit der serbischen Truppen, die Siche heit und Schnelligkeit des Transports sowie die Be⸗quemlichkeit der Ver⸗ pflegung biete. Sie waren der Ansicht, daß Griechenland sich nicht der Uebersieblung der Serben, seiner Verbündeten, widersetzen werde die nur karze Zeit auf der Insel bleiben würden, wo die Bevörkerung sie sicherlich mit der ge⸗bührenden Teilnahme aufnehmen werde. Es handle sich um keine Art von Besetzung, da der griechischen Re⸗ gierung in dieser Hinsicht alle Garantien gegeben worden seten, sowehl betreffs Korfus wie der a deren Teile der greechsschen Territorien, deren sich dite englischen und französischen Truppen zeitweilig seit Beginn des gegenwärtigen Krieges härten bedienen müssen. 8 Einer Meldung des „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ Bureaus zufolge ist eine französische Truppenabteilung in Korfu gelandet, deren Befehlshaber an den Präfekten 9 Aufforderung richtete, gegen die Besetzung der Insel keinen Widerstand zu leisten. Eine Abteilung hißte die französische Fahne, besetzte das Achilleion und die Telegraphenstation und nahm eine Kaserne in Beschlag.

„Anläßlich der Besetzung Korfus durch die Franzosen erinnert die „Neue Freie Presse“ an den Vertrag, der am 14. November 1863 zwischen Oesterreich, England, Preußen und Rußland abgeschlossen wurde, wodurch die Jonischen Inseln nach Aufhebung des englischen Protektorats mit Griechenland vereinigt wurden. In diesem Vertrag wurde ausdrücklich erklärt, daß die Jonischen Inseln nach der Vereinigaung mit Griechenland alle Vorteile einer immerwährenden Neutralität haben sollten. Ein zweiter Vertrag vom 29. März 1864 zwischen England, Frankreich und Rußland setzte die Gewähr für die Unabhängigkeit Griechenlands und die dauernde Neu⸗ tralität von Korfu und von Paros fest. Korfu ist mithin im Gegensatz zu den feierlichen Verpflichtungen besetzt worden.

Amerika.

Im amerikanischen Senat hat, wie „W. T. B.“ meldet, der Senator Gore Anträge eingebracht, wonach es für ein Kapitalverbrechen erklärt wird, wenn ein Amerikaner Banngut an irgend eine der Mächte verkauft, die die Londoner Deklaration unterzeichnet haben, und den amerikanischen Handel stört. Ferner wird es für ein schweres Verbrechen erklärt wenn Banken als Agenten für eine solche Macht oder ihre Verbündeten auftreten oder Anleihen für sie emittieren.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 13. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. NNordöstlich von Armentiéres wurde der Vorstoß einer stärkeren englischen Abteilung zurückgeschlagen. In den frühen Morgenstunden wiederholten heute die Franzosen in der Champagne den Angriff nordöstlich von L Mesnil. Sie wurden glatt a bgewiesen. Ebenso scheiterte ein Angriffsversuch gegen einen Teil der von uns am 9. Januar bei dem Gehöft Maison de Champagne ge⸗

nommenen Gräben. b Die Leutnants Bölcke und Immelmann schossen nord⸗ östlich von Tourcoing und bei Bapaume je ein englisches Flugzeug ab. Den unerschrockenen Offizieren wurde in An⸗ erkennung ihrer außerordentlichen Leistungen durch Seine Majestät den Kaiser der Orden Pour le Mérite ver⸗ liehen. Ein drittes englisches Flugzeug wurde im Luft⸗ kampf bei Roubaix, ein viertes durch unser Abwehrfeuer bei Ligny (südwestlich von Lille) heruntergeholt. Von den

(W. T. B.)

acht englischen Fliegeroffizieren sind sechs tot, zwei verwundet.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Erfolgreiche Gefechte deutscher Patrouillen und Streifkommandos an verschiedenen Stellen der Front. Bei Nowosjolki (zwischen der Olschanka und der Beresina) wurden die Russen aus einem vorgeschobenen Graben vertrieben. 8

Balkankriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert.

8 Russischer Kriegsschauplatz.

Das Schlachtfeld an der bessarabischen Grenze bildete auch gestern wieder den Schauplatz erbitterter Kämpfe. Kurz nach Mittag begann der Feind, unsere Stellungen mit Artilleriefeuer zu überschütten. Drei Stunden später setzte er den ersten Infanterieangriff an. Fünf Mal hintereinander

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und um 10 Uhr Abends ein sechstes Mal versuchten seine tiefgegliederren Angriffskolonnen, in unsere Linien ein⸗ zubrechen. Immer war es vergebens. Unterstützt von der trefflich wirkenden Artillerie schlugen die tapferen Verteidiger alle Angriffe ab. Der Rückzug des Gegners wurde mitunter zur regellosen Flucht. Seine Verluste sind groß. Vor einem Bataillonsabschnitt lagen 800 tote Russen. Das nordmährische Infanterieregiment Nr. 93

hervorgetan. Sonst im Nordosten stellenweise Geplänkel.

8 Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. In den Abschnitten von Riva, Flitsch und Tolmein sowie vor dem Görzer Brückenkopf war die Artillerietätigkeit stellenweise wieder lebhafter. Vor dem Südteil des Tolmeiner Brücken⸗ AEss, ms. br Angriffsversuch abgewiesen.

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Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Unsere Offensive gegen die Montenegriner schreitet erfolgreich vorwärts. Eine Kolonne hat unter Kämpfen die Höhen westlich und nordwestlich von Budua, eine andere den 1560 Meter hohen Babjak süd⸗ westlich von Cetinse genommen. Die über den Lovcen vor⸗ dringenden K. und K. Truppen trieben den Feind über Njegusi zurück. Auch die östlich von Orahovac jenseits der Grenze emporragenden Höhen sind in unserem Besitz. Die gegen Grahovo entsandten Streitkräfte haben sich nach 70⸗-⸗stündigen Kämpfen der Felshöhen südöstlich und nordwestlich von diesem Orte bemächtigt. Die Zahl der nach gestriger Meldung an der montenegrischen Südwest⸗ grenze erbeuteten Geschütze erhöhte sich auf 42. Im Nordostwinkel Montenegroös wurden nun auch die Höhen südlich von Berane erstürmt. Oesterreichisch⸗ungarische Abteilungen vertrieben im Verein mit Albanern die Reste der serbischen Truppenverbände aus Dugain westlich von Ipek

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

““ oefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See. 3 Wien. 12. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am 11. Januar, Nachmittags, hat ein Geschwader von Seeflugzeugen in Rimini die Munitions⸗ und die Schwefel⸗ fabrik, Bahnhof und Abwehrbatterie mit verheeren dem Erfolg mit Bomben belegt. Trotz des heftigen Feuers mehrerer Abwehrgeschütze sind alle Flugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt. Flottenkommando.

8. Hull, 12. Januar. (W. T. B.) Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, ist der Dampfer „Traquair“ versenkt worden. Alle Personen an Bord sind gerettet.

Rom, 13. Januar. (W. T. B.) Der „Agenzia Stefani“ zufolge stießen am 6. Januar die reqnirierten Dampfer „Citta di Palermo“ (1052 t) und „Brindisi“ in der unteren Adria auf Minen und sanken. Schnelle Hilfe⸗ leistung ermöglichte, fast die gesamte Besatzung und die Fahr⸗ gäste der „Citta di Palermo“ sowie die ganze Besatzung und über die Hälfte der Reisenden der „Brindisi“ zu retten.

Parlamentarische Nachrichten.

2* 1“ Der Entwurf des preußischen Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1916 ist heute dem Hause der Abgeordneten zugegangen. In einem Vorbericht zum Entwurf wird ausgeführt:

1 Die durch den Krieg hervorgerufenen Schwteritoke iten der Etats⸗ aufstellung bestehen unvpermindert fort. Bei der Uesicherheit, wie lange sich noch der Krieg in das Etatsjahr 1916 hinein erstrecken wird und wie sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Kriege gestalten werden, mußte bei allen Emnahmen urd Ausgaben, die hier⸗ durch beeinflußt werden und dies ist mit wenigen Ausnahmen bei allen ⸗Einnohmen und Ausgaben der staatlichen Betriebeverwaltungen, den St uern und den meisten Staatsverwaltungseinnahmen der Fall —, jeder Versuch einer der Waklichkeit nahekommenden Veranschlagung auch diesmal von vornherein aufgegeben werden.

In bezug auf diese Einnohmen und Ausgaben ist daher der vor⸗ liegende Etat, wie derjenige fün 1915, ohne Rücksicht auf die kürzere oder längete Fortdauer des Krirges im allgemeinen lediglich unter Annahme gewöhnlicher Friedensverhältnisse aufgestellt; nur wo bereits im gegenwärtigen Zeitpunkte bestimmte Tatsachen hekannt sind, die eine andere Veranschlagung rechtfertigen, ist von der Nepel abgewichen. So war im Eisenbahnetat bei der Feststellung der Grenze für das Extraordinarium und für den für allgemetne Staatezweck“ verwend⸗ baten Teil des Roamüber schusses die inzwischen tatsächlich eingetretene Erhöhung des stat stischen Anlagekapstals zu berücksichtigen, ferner bei denjenigen Ausgaben, die sich noch dem Ueberschuß des Vorjahres richten, die tatsachliche Gestaltung der Betrlebsergebnisse im laufenden Jahre und beim Schuldendienst der Eisenbahnverwaltung der Anteil, den diese an der allgemeinen Vermehrung des Schuldendienstes zu tragen hat; endlich war der Fonds zur Verstärkung des Ausgleichs⸗ fonds dem neu berechneten Reinüberschosse entsprechend anderweit zu regulieren. Bei der Bergverwaltung waren akgesehen von einer Vermehrung des Schuldendienstes die Förderungeverbältnisse und, der Markilage entsprechend, die veränderten Berkaufspreise, bei den Betriebsausgaben insbesondere auch die Steigerung der Mate⸗ rialienpreise und Lohne in Betracht zu ziehen. Bei ker Einkommensteuer mußte nach den für die Veranlagung für 1916 wesentlich mitbestimmenden wirtschaftlichen Ergebnissen des laufenden Jahres mit einem weiteren Ausfall beim Veranl zgungssoll für 1916 gerechnet werden. Aus diesem Grunde sind 10 Millieonen Mark weniger angesetzt.

Im sonst gen Staatshaushaltsetat sind bei den Aus aben, wie im Etat für 1915, unter Abstandnahme von ijeder grundsätzlichen Neuerung Erhöhungen und Neueinstellungen nur da vorgenommen, wo sie du ch feststehende rechtliche Verpflichtungen oder durch unabweisbare Bedütf⸗ nisse der Verwaltungen hedinat waren. So waren bei der öffentlichen Schuld die Mirttel zur Verzinsung dem Bedürfnisse ent’p echend höher einzustellen, die Mittel zur gesetzlichen Schuldentelgung auf 85 v H. der nach dem Staatsbaushaltsetat sich ergebenden veränderten Sta tskapital⸗ schuld zu bemessen. Andererseits waren bei den Einnahmen der Staatsschuldenverwaltung die Anteile der Eisenbahnverwaltung und der Bergyerwaltung an dem vermehrten Schuldendienst vorzusehen. Ferner waren bei der Verwaltung des Innern aus der Einrichturg

einer Königlichen Polizelverwaltung in Kattowitz die etatmäßigen Folge⸗ rungen zu ziehen durch Ausstattung der neuen Behörde mit dem Personal usw. n sehr seltenen Fällen und nur da ausgebracht, wo es nach den tat⸗ sächlichen Verhältnissen nicht zu umgehen war. Kr Die Besoldungs⸗ fonds mußten nach dem Dienstalter der Beamten neu werden, Mehrausgahbe von über 2 Millionen Mark verursacht hat.

Auch sonst sind neue Beamtenstellen nur

regultert was allein bei den eigentlichen Staatsverwaltungen eine Beim

Finanzministerium ist eine einmalige Mehrausgabe

von 1,5 Million

und die Honvedregimenter Nr. 30 und 307 haben sich besonders

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