Seit diesem Fischsterben, deren Ursache nicht aufgeklärt werden konnte, war 8 Leopardfisch völlig verschwunden und wurde 1889 vom Nationalmuseum der Vereinigten Staaten in die Liste der aus. gestorbenen Tiergeschlechter aufgenommen. Drei Jahre später, 1892 wurden allerdings einige wenige Stücke an der alten Stelle wieder erbeutet. Jetzt aber, Mitte Oktober 1915, hat eine Fischerflottille innerhalb dreier Tage 810 Leopardsische von durchschnittlich 10 Pfund Gewicht an der Insel erbeutet, die sich nach den sogleich angestellten Kostproben wiederum als vortrefflich erwiesen, sodaß man sich in Amerika von der Ausbeutung dieses Fischgebiets viel verspricht. Viel⸗ leicht wird jetzt auch Klarheit über das Fischsterben von 1882 ge⸗
schaffen werden.
ilage
anzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Donnerstag, den 13. Januar
—ü4 —xnnggn
des
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rau Engell, den Max: Herr Jadlowker, den Caspar: Herr Schwegler, 2 Otketar. Herr Bronsgeest, den Kuno: Herr beß⸗ den Kilian:
abich. —9 — wird im L256rien Schauspielhause „Alt⸗ Berlin“ Heitere Bilder aus der Großväterzeit) gegeben. „In dem zu Anfang aufgeführten Singspiel „Wiener in Berlin“ wirken die Damen HPurieux, Hoff, von Mavburg, Ressel und die Herren Boettcher, Vespermann und Zimmerer mit; in der den Beschluß bildenden „Reise auf gemeinschaftliche Kosten“ die Damen Arnstädt, Conrad, Heisler, van der Lich und die Herren Patry, Eggeling, Eichholz, von Ledebur und Vespermann.
Mark als Zuschuß zu den Fonds für Unterstützungen an ausgeschiedene Beamte und an ttven und Waisen von Beamten aller Ver⸗ waltungen eingestellt.
Dee aus Fiesen Neuveranschlagungen bei einzelnen Verwaltungen sich ergebende Mehr⸗ und Minderbedarf hat sich gegenseitig nicht aus⸗ geglichen, sondern es ist im ganzen bei diesen Verwaltungen ein Mehr⸗ bedarf verblieben, der, wenn anders der Staatshaushaltsetat nicht mit einem Fehlbetrag abichließen sollte, durch eine entsprechende Ein⸗ schränkung auf anderen Ausgabegebieten oder bei anderen Ver⸗ waltungen gedeckt werden mußte. Für eine solche Einschränkung kamen wieder wie im Vorjahre die einmaligen und außerordentlichen mit Ausnahme der nach besonderen
7
Maßnahmen stellt: einheitliches Verteilungssystem, Notwendigkeit der Ausschaltung der freien Konkurrenz bei der Preisbildung, Auasschluß der Rücksichtnahme auf Spekulationspreise bei der Preisfestsetzung,
Läden stürzen, um zu holen, was sie nur bekommen können. Dieser
Deutscher Reichstag. . 2 — 5 Teil der Presse hat Verbitterung in den Kreisen der Verbraucher er⸗
Sitzung vom 12. Januar 1916, Nachmittags 2 Uhr.
Ausgaben aller Verwaltungen n deren Grundsätzen zu behandelnden Eisenbahnverwaltung in Betracht; bei dieser letzteren Verwaltung ist nur die außerordentliche Verstärkung aus den Mitteln des Ausgleichsfonds in Fortfall gekommen. Ab⸗ gesehen von der Etsenbahnverwaltung, ist das Extraordinarium aller übrigen Verwaltungen um 14,7 Millionen Mark herabgesetzt worden; es beträgt jetzt nur noch 54,8 Millionen Mark gegen 124,2 Millionen Mark vor Auebruch des Krieges. Ferner aber sind Kürzungen bei vielen Fonds des Ordinariumz vorgenommen. Bei den eigentlichen Staatsverwaltungen ist auf diese Weise ein Minderzuschußbedarf von 9,5 Millionen Mark eczielt worden, nachdem bereits im Voretat ein Minderzuschuß von 30,7 Millionen Mark erreicht war. Zahlenmäßig stellt sich das Bild des Etatsentwurfs, wie lgt, dar: v fele Der Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 4810431 611 ℳ ab, die Schlußsumme ermäßigt sich gegen den Etat des laufenden Jahres um 5 932 288 ℳ. Einnahmen und Ausgaben balten ohne Anleihe das Gleichgewicht. Infolge der Begrenzung des für allgemeine Staats⸗ zwecke verwendbaren Reinüberschusses der Eisenbahnverwaltung auf 2,10 v. H. des statistischen Anlagekapitals ist unter Kap. 33 a Tit. 2 des Etats der Eisenbahnverwaltung 1 e den Ausgleichs⸗ ds die Summe von 485 307 ℳ in Ansatz gebracht. 1b Abgesehen von der Rücklage in den Ausgleichsfonds, stellen sich ür das Etatsjahr 1916 8 1 die ordentlichen Einnahmen auf .. 4 800 665 166 ℳ die dauernden Ausgaben auf ... . . 4 609 289 642 „ b der Ueberschuß im Ordinarium auf 191 375 524 ℳ, die außerordentlichen emesiniken 9 766 475 „ die einmaligen und außerorden en 8 Ausgaben auf . 200 656 692 — 1 Zuschuß im Extraordinarium auf 190 890 217 ℳ. Der Ueberschuß im Ordinarium übersteigt mithin den Zuschuß im Her heeeen. um 485 307 8 und diese Summe entspricht der üglage in den Ausgleichsfonds. E 8 3 des Erstsgesetzes ist dem hervorgetretenen Bedürfnisse ertsprecheno als Betrag, bis zu dem zur vorübe gehenden Verstärkung des Betriebsfonds der Generalstaatskasse Schatzanweisungen aus⸗ gegeben werden dürfen, die Summe von 3 000 000 000 ℳ (gegen 1915 + 1 500 000 000 ℳ) eingesetzt worden.
8 8
Fischerei.
Ein schöner Fisch des Atlantischen Ozeans, dessen Fleisch sich als ertvoll “ hat, der aber seit über 30 Jahren als vernichtet galt, ist vor kurzem wieder aufgetaucht, wie wir in den „Mitteilungen
es Deutschen Se⸗fischerei⸗Vereins“ lesen. Er wurde zum ersten Mal
herausgegeben denkmäler auf dem östlichen Kriegsschauplatz. —
des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, im Menirarch der öffentlichen Arbeiten, vom Der Zustand der Kunst⸗ Das 152
iefen Turmes von Pisa. — Puppe⸗Träger mit breiten Flanschen. schieen mischies. Seeh neuen Pell⸗Gate⸗Brücke in New York. — Absperrmittel für Grundablässe von Talsperren. — Bezeichnung unserer Heizanlagen. — Wagenschieber mit zwei Stützstangen. — Besuch der Technischen Hochschulen Berlin, Hannover, Aachen, Danzig und Breslau. — Bücherschau.
Nr. 4 12. Januar 1916 hat folgenden Inhalt:
Fheater und Musik.
Deutsches Theater. Bald nach dem Tode Otto. Brahms' übertrug erhar Hauptman 84 Aufführungorecht seiner Bühnenwerke Max Rein⸗ hardt, der die Verpflichtung übernahm, sie allmählich in den Spielplan des Deutschen Theaters einzureihen. „Schluck und Jau“ hatte vor längerer Zeit den Anfang gemacht; gestern folgte als zweites Werk Hauptmanns meistgespielte Komödie „Der Biberpelz“, und mit ihr zog auch eine langentbehrte Bühnenkünstlerin, Else Lehmann, in das Deutsche Theater ein. Es war ein fröhliches Wiedersehen, denn ihre von urwüchsizem, vollsaftigem Humor getragene Darstellung der treibenden Kraft der Komödie, der Waschfrau Wolff, wurde bisber von keiner Vertreterin dieser Rolle erreicht, geschweige denn über⸗ troffen. Die von ihr geschaffene köstliche Gestalt der „Mutter Wolffen“ stand ebenso klar und scharf umrissen in der neuen Um⸗ gebuna wie ehedem in deralten des Lessingtheaters. Aber die neue Umgebung war ihrer auch würdig; durch die Gesamtdarstellung ging unverkennbar ein frischer Zug, der die satirischen Grundlinien der e. aber auch ihren Humor kräftig hervortreten ließ. Den dünkelhaft be⸗ schränkten Amtsvorsteher Wehrhahn spielte gestern Hans Waßmann, ohne sich dazu verleiten zu lassen, nach komischen Wnkungen zu haschen, die außerhalb der Rolle liegen. Darum wirkte seine Darstellung ohne alle Uebertreibung ebenso komisch wie echt. Nicht ganz so aut gelang es Max Pallenberg, sich seiner angeborenen Neigung zu Uebertreibungen zu entäußern. Sein jäh⸗ zorniger und schwerhöriger Rentier Krüger könnte in mancher Hinsicht noch einen Dämpfer vertragen; man denkt da unwillkürlich an die vortreffliche Leistung des jetzigen Präsidenten der Bühnengenossenschaft, Gustav Rickelt, in dieser Rolle. Alle anderen hätte man sich kaum besser wünschen können, insonderheit Paul Biensfeldts stets unter dem Einfluß des Alkohols stehenden Amtsdiener Mittel⸗
Berlin, den 13. Januar 1916.
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n dem von der „Auskunftsstelle für deutsch⸗türkische W 908 chaftsfragen“ veranstalteten Kursus begann am Dienstag⸗ abend eine neue Vortragsrethe, und zwar sprachen der Professor Dr. Becker (Bonn) zunächst über die wirtschaftliche Veranlagung der verschiedenen Völker in der Türkei und wird in den weiteren Vor⸗ trägen die Stellung des Jeolams zum Wirtschaftsproblem sowse Staatsaufbau und Gesetzgebung der Türtei behandeln. Der Professor Mittwoch (Berlin) gab eine eingehende Darstellung über Verbreitung und Charakter der verschiedenen Sprachen der Türkei und ihre Be⸗ deutung für den Handel und Verkehr.
ie nächsten Vortragsabende der Gesellschaft für Ver⸗ EEE Volksbildung im Theatersaal der alten „Urania“, Invalidenstraße 57/62, finden am Freitag, Sonnabend und Sonntag statt. Für Freitag und Sonnabend, Abends 8 ½ Uhr, n ein Platldeutscher Abend mit Gesang vorgesehen. Mitwirkende siad: W. ß. Burr, A. N. Haczen⸗Müller und Fräulein E Becker. Der Eintritt kostet 20 ₰. Am Sonntag, Abends 7 Uhr, wird ein, Vortrag mit Lichtbildern und Gesängen: „Am freien deut'chen Rhein (eine Rhein⸗ fahrt von den Alpen bis ans Meer) von Fräulein Kottmann gehalten. Mitwirkende sind der Konzertsänger A. N Harzen⸗Müller, Fräulenn E. Becker (Klavier) und Dr. J. Klaudius (Gedichtvort äge). Der Eintritt kostet 30 ₰. 3
Diedenbofen, 12. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Ein von Algringen fälliger Erzzug überfuhr am 11. Ja⸗ nuar, Nachmittags 5 ½ Uhr, das geschlossene Einfahrtsignal des Bahn⸗ hofs Havingen, woselbst er auf einen Güterzug aufstieß. Bei dem Ausstoß verunglückten tödlich die im Packwagen de Erzzuges sich aufhaltenden Schlosser Thewes und Cunz aug Diedenhofen, waͤhrend der Lokomotivführer Verletzungen schwere Natur davontrug. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Wien, 13. Januar. (W. T. B.) Gestern abend stieß be orkanartigem auf der Station Fischau der Schnee⸗ bergbahn ein Personenzug mit einer auf dem Gleise stehenden Lokomotive zusammen. 31 Personen, unter ihnen 5 von Zugpersonal, wurden verletzt, eine von ihnen schwer. — Nach einen Blättermeldung aus Mährisch Ostrau entgleiste gestern auf der Strecke zwischen Oderberg und Freistadt der Wagen eines Lokal⸗ zuges und stürzte über die Böschung ab. 10 Personen wurden verletzt, von ihnen 8 schwer.
Vlissingen, 12. Januar. (W. T. B.) Die „Golconda
ist mit 500 deutschen und österreichischen Reisenden in
Mannigfaltiges. 8— 4 8 8 2I.
Pzepräsident des elbrück bei.
1
gonen ist
(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Der Sitzung wohnt der Staatssekretär des Innern und preußischen Staatsministeriums Dr.
Nachdem der Gesetzentwurf über die weitere lassung von Hilfsmitgliedern im Kaiser⸗ chen Patentamt in dritter Lesung ohne Diskussion un⸗ ändert angenommen worden ist, wird die Beratung des Be⸗ hts des Reichshaushaltsausschusses über Ernährungs⸗ agen fortgesetzt.
Zu den vom Ausschuß in Vorschlag gebrachten 44 Reso⸗ 1 inzwischen der folgende Antrag der Abgg. brecht und Genossen (Soz.) getreten: den Bundesrat zu ersuchen, 1) die Höchstpreise abzustufen für Verkauf von Vieh ab Stall und ab Schlachtviehmarkt, 2) eine eischkarte einzuführen, die den Verbrauch regelt, 3) zu erwägen,
welcher Weise am zweckmäßigsten den Gemeinden die Zufuhr
durch
und dann diese
Schlachtviehs
unbedingt notwendigen kann,
schlagnahme gesichert werden herung sofort durchzuführen. Abg. Dr. Wendorff (fortschr. Volksp.): Der Referent hat Recht festgestellt, daß Vorräte an Nahrungsmitteln in genügender nge vorhanden sind; wir können durchhalten und werden aus⸗ en, nicht nur bis zur nächsten Ernte, sondern darüber hinaus. un die Regierung bei der Verteilung des Brotes auf das frühere ntum zurückgegangen ist, so ist das nur Vorsicht, und wir können damit um so eher abfinden, als die Zusatzration für die schwer itende Bevölkerung aufrecht erhalten wird. Der Plan unserer ner auf Aushungerung des deutschen Volkes wird zuschanden wer⸗ Notwendig ist aber eine gerechte Verteilung der Vorräte. Der Schmidt ist mit seiner Kritik wohl doch über das richtige Maß zusgegangen; man könnte danach glauben, daß der Staatssekretär Reichsamts des Innern nicht genug getan hätte, eher könnte man Gegenteil annehmen. Die Regierung stand vor ganz neuen Auf⸗ ‚vollständiges Neuland war zu bestellen. Es ist nicht nur recht sondern recht gutes erreicht worden. Es wäre eine unerschwing⸗ Teuerung, eine Hungersnot unvermeidlich gewesen, wenn sie nicht sschritten wäre. An Kritik wird es auch künftig nicht fehlen, aber em müssen wir anerkennen, daß der Staatssekretär die richtigen e gesucht und gefunden hat. Unstimmigkeiten waren ja nicht zu
zeiden, von einem bureaukratischen Zopf kann man aber nicht reden.
sehen auch der Zukunft mit Vertrauen entgegen. Höchstpreise nun einmal keine Friedenspreise, und wir bekämpfen mit genau Iben Schärfe wie die Sozialdemokraten jede Auswucherung. rerseits dürfen wir nicht verkennen, daß die Preise nicht unter
eugt, weil sie sehen, daß in mancher Beziehung das Leben auf dem Lande leichter ist. Die kleinen Gewerbe in den Staädten sind am meisten die Leidtragenden. In Leipzig sind 761 mittlere und kleinere Betriebe stillgelegt worden. Die landwirtschaftlichen Betriebe gehen im Kriege weiter, aber die Gewerbetreibenden finden, wenn sie aus dem Kriege heimkehren, nichts mehr von ihrem Betriebe vor. Die Landwirte im Felde wissen, daß, wenn sie nach Hause zurückkehren, ihr Grund und Boden noch da ist. Die Freudigkeit der Produktion wird nicht gefördert, wenn ein Teil der Presse schreibt, die Produktion lohne nicht mehr. Diese Presse hätte alle Veranlassung, vorsichtiger zu sein. Daß viele Landwirte sich in schwieriger Lage befinden, soll nicht bestritten werden; daß Tausende von Bauern sich bemühen, aus dem Boden herauszuholen, was möglich ist, soll auch an dieser Stelle rühmend anerkannt werden. Die Futtermittelpreise, die Dünger⸗ preise, die Pferdepreise sind zum Teil bis ins Unsinnige gestiegen. Daneben haben aber auch manche Landwirte ein hübsches Stück Geld an den Pferden verdient. Die Hypothekenzinsen sind gestiegen. Da⸗ gegen kann ich, nicht anerkennen, daß die Gefangenenarbeit so teuer zu stehen kommt, wie man es annimmt. Die Mehrkosten der Landwirt⸗ schaft werden reichlich aufgewogen durch die Höchstpreise; die letzte Ernte hat 1 ½ Milliarden Mark mehr gebracht als im Frieden. Der Kapitalwert des Grund und Bodens ist nicht etwa gesunken, sondern erheblich gestiegen. Das Hektar angebaute Fläche hat 87 ℳ mehr ein⸗ gebracht. Wo Vieh hat verkauft werden müssen, ist es doch zu hohen Preisen verkauft worden; die Landwirte haben also keinen Grund, zu klagen. Die jetzigen Butterpreise sind doppelt so hoch wie im Frieden. Das beruht nicht etwa auf einer nennenswerten Verminderung der Milchproduktion, auch nicht auf einer Verschlechterung der Milch⸗ qualität. Jedenfalls sind die heutigen Preise geeignet, die Arbeits⸗ freudigkeit der deutschen Landwirtschaft zu erhalten. Wäre es aber auch nicht so, so hat doch die deutsche Landwirtschaft die vaterländische Pflicht, die Produktion auch unter ungünstigeren Bedingungen fortzu⸗ setzen. Daß die Futtermittelfrage für die Landwirte schwierig ist, soll, nicht verkannt werden. Notwendig ist eine gerechtere Verteilung der Futtermittel nach dem Maßstabe der Viehzahl unter Bevorzugung der kleinen Wirtschaften. Es müßten Vorschriften erlassen werden, die die gerechte und schleunige Unterverteilung gewährleisten. Ich persönlich habe sehr lange warten müssen, ehe ich 50 Zentner Schrot erhielt. Die Militärverwaltung sollte die Frühjahrsbestellung durch rechtzeitige Hergabe nicht nur der Betriebsleiter, sondern auch der Arbeiter unter⸗ stützen. Dringend notwendig ist es, alles daran zu setzen, um den Rübenbau wieder auf die frühere Höhe zu bringen und die Stickstoff⸗ fabrikate in erster Linie für den Rübenbau zu verwenden. Was die Zentralstelle für die Nahrungsmittelversorgung und den parlamentari⸗ schen Beirat betrifft, so verspreche ich mir von ihnen eine segensreiche und befruchtende Wirkung. Die Erwartung des Staatssekretärs, daß der Beirat aufklärend wirken möchte, wird in Erfüllung gehen, wenn wir die Möglichkeit haben, öffentlich in Versammlungen zu sprechen und nicht nur privatim mit unseren Wählern. Wenn wir sehen, wie unsere Brüder Gut und Blut an der Front einsetzen, so können wir
Sicherung gegen Verfälschung der Nahrungsmittel. Es ist gewünschr worden, daß bei der Organisation der Lebensmittel das kapitalistische Moment ausgeschaltet wird. Aber man kann unmöglich ein großes Wirtschaftsfystem, das auf kapitalistischer Grundlage beruht, inner⸗ halb weniger Monate umwandeln zu einem rein sozialen, also gerade dem entgegengesetzten. Prinzip. Es ist auch fraglich, ob dieses Prinzip uns so viel Vorteil bringen wird. Eine zweckmaäßige Mischung des sozialen und des kapitalistischen Prinzips bringt uns die meisten Vorteile. Wir von der konservativen Partei und die deutsche Land⸗ wirtschaft sind es gewesen, die von Anfang an gewünscht haben, daß nicht kapitalistische Rücksichten herrschen, die Landwirte haben frei⸗ willig auf Spekulationspreise für das Brotgetreide verzichtet. Man hat uns damals gesagt, daß sei zwar sehr ideal gedacht, wir würden keinen Dank dafür haben, man würde es vielmehr bald vergessen und uns doch wieder kritisieren. Damit hat man nicht ganz unrecht gehabt, und es ist wirklich bedauerlich, daß angesichts diese Verhaltens die Landwirtschaft wieder in der deutschen Presse beschimpft wird. Des⸗ halb muß ich hervorheben, welchen idealen und sozialen Standpunkt die deutsche Landwirtschaft eingenommen hat. Daher sind wir heute in der angenehmen Lage, daß die Brot⸗ und Mehlpreise in Deutsch⸗ land und die Brotgetreidepreise billiger sind als in England. In Lon⸗ don beträgt der Weizenpreis 39,40 ℳ, in Berlin der Weizenpreis 36,70 ℳ, der Roggenpreis 33,50 ℳ. In England kommt Roggen nicht in Betracht, der Durchschnitts⸗ preis ist bei uns also ganz erheblich unter dem englischen. Auch der Kartoffelpreis in Deutschland ist niedrig; er betrug im Durchschnitt der letzten fünf Jahre vier Pfennig für das Pfund und jetzt steht der Höchstpreis noch etwas unter diesem Durchschnitt. Für den Landwirt kommt in Betracht, was er sich für den Erlös, den er für seine Kartoffeln erzielt, anderes kaufen kann. Kann er sich dafür nichts mehr kaufen, so schadet er nicht nur sich, sondern der Allge⸗ meinheit, denn dann geht seine Produktion zurück. Der Landwirt muß also für die Kartoffel sich andere Futtermittel kaufen können, aber allmählich ist auch in der Stadt bekannt geworden, daß es kein billigeres Futtermittel gibt, wie die Eßkartoffel. Deshalb hat man ja auch in der Stadt begonnen, den Pferden Kartoffeln als Futter zu geben. Es fragt sich daher, ob rein volkswirtschaftlich die Kartoffel richtig verwertet ist. Jedenfalls ist die Speisekartoffel jetzt unverhält⸗ nismäßig billig, und diese Preisbildung bedarf noch weiterer Er⸗ wägung. Die Billigkeit der Futtermittel ist die Voraussetzung dafür, daß die Produktion billiger gemacht werden kann. In der Milchfrage ist zu bedenken, daß die Kuh heute täglich nur vier bis fünf Liter Milch liefert, mwährend es vor dem Kriege 10 Liter waren. Da ist es natürlich unmöglich, daß die Milch heute zu demselben Preise produ⸗ ziert werden kann wie früher. Auch in den kaufmännischen Geschäften wird ja ein Stoff teurer, wenn weniger da ist. Aber auch auf diesem Gebiete stehen wir günstiger da als England, denn dort ist der Milch⸗ preis erheblich höher als der unserige. Auch die Butterverteuerung ist zwar sehr bedauerlich, aber nicht zu ändern. England hat nun ein⸗
im Mai 1879 südeich von der Insel Nantucket an der Küste des ’ 1II Süthtna orf, Wilhelm Diegelmanns schwerfällig⸗phlegm Tilbury angekommen. eiseits it nicht verkennen, daß die Preise nicht unte f T ewisses Maß sinken können. Die Preise müssen so bemessen wir sehs deüalerücht aöhebf ckeste Hefähe e ee .
ZW“ von mehreren tausend Pfund erbe
chect. Wrgen semer auffolend schönen Fächnn warde Ff. vfan Feic Adelbeid Wolff und Max Gülstorffs streberischen Amtsschreiber. Reinhardt persönlich geleitete vortreffliche Zusammen⸗ chlossener Wirkung und erweckte leb⸗ und stürmischen Beifall. Der anwesende Dichter, einhardt wurden zum Schluß immer wieder Vorhang diesem Treiben ein Ziel setzte.
ljeonticeps. Er
8 2 8 aa d 25 Seemeilen Breite bed 1“ 4 Milliarden betragen haben.
Der drei
Regisseur Bachmann.
nordamerlkanlschen Staates Massachusetts
Volksmund als Leopardfisch bezeichnet. der in einer Tiese von 80 — 150 Faden vorkommt;
amilie der Lailiden und erhielt den Namen gehörte in New Yor eliebtesten Leckerbissen. Aber verschiedene amerikanische Fahrzeuge von der Küste entfernt durch eine Masse die nach den verschiedenen Beobachtungen ein
Theater. Aönigliche Schauspiele. Freitanz:
Opernbaus. 13. Abonnementsvorstellung. 8 reischütz. Romantische Oper in “ Fichönah 8
olksmärchen „Der Freischütz“ on Musik von r Maria von Weber.
apellmeister Dr. Besl. egie: Herr den 4 Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielbaus. 14. Abonnementsvor⸗ stelung. Alt⸗Berlin. Heitere Btlder
aus der Großväterzeit. In Szene gesetzt von Herrn Tr. Bruck. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Komisches Gemälde in 3 Rahmen, verfaßt von Herrn Louis Angely. — Vorher: Wiener in Berlin. Singspiel in 1 Akt, verfaßt von Herrn Karl von Holtei. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 14. Abonne⸗ mentsvorstellung. Hoffmanns Erzäh⸗ lungen. Phantastische Oper in drei Akten, einem Prolog und einem Epilog von J. Barbier. Musik von J. Offenbach. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 15. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Jungfrau von Orleans.
Eine romantische Tragödie in einem Vor⸗ spiel und fünf Aufzügen von Friedrich Schiller. Antang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Direktion: Mon Reinhardt.) Freitag, Abends 7 ½ Uhr:
Der Biberpelz. Sonnabend: Faust, erster Teil.
Sonntag, Nachmittacs 2 ½ Uhr: Zu kleinen Preisen: Minna von Baruhelm. — Akbends 7 ½ Uhr: Der Biberpelz.
Kammerspiele. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Weibs⸗
teufel. Der Weibsteufel.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uthr: kleinen Preisen: Weiterleuchten. Abends 8 Uhr: Der Weibsteufel.
Volksbühne. (Theater am Bülowplatz.)
(Untergrundbahn Schöndauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Das
Freitacg, Abents 8 Uhr: Das
Mirakel. Sonnabend und Sonntag:
mehr als 1400 Millionen Stück, fast 1 ½
Zu
durch Angeifischerei in einer
im März uand April 1882 fuhren toter oder sterbender Fische,
8 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. gübe envie mit Gesang in 4 Bildern g
von Rudolf Schanzer. Musik von Walter Kollo und
¹ ider. 8 Willy Bredschneider 8 zwei Hochzeit machen. Zauberzylinder.
einst im Mai.
üutet und damit zugleich
Es ist ein Tiefseefisch, er gehört zur Lopholatilus chamae- k sehr bald zu den
Das von Max bafte Heiterkeit
etwa 100 Seemeilen hervorgerufen, b
Feld von etwa 170 See⸗
eckien. Ibhre Zahl muß Morgen,
1 ☛᷑ l᷑ 1
Berliner Theater. Freitag, Abends
Bernauer und Rudolph
Sonnabend und folgende Tage: Wenn Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Wie
Sonnabend,
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
Theater in der Königgrätzer
Straße. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Götz von Berlichingen mit der eilernen Hand. Schauspiel in fünf Auf⸗ zügen von Wolfgang von Goetbe.
Sonnabend: Götz von Berlichingen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rausch — Abends 7 ½ Uhr: Götz von Ber⸗ lichingen.
Komödienhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Die rätselhafte Frau. Lust⸗ spiel in 3 Akten von Robert Reinert. ee folgende Tage: Die rätselhafte Frau. 2 Nachmittags 3 Uhr: Extra⸗ blätter!
Deutsches Künstlertheater. (Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Harten.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die selige Exzellenz. Lustspiel in drei Akten 27½ s Presber und Leo Walther Stein.
Sonnabend und folgende Tage: Die
selige Erzellenz.
Lessingtheater. w 7 ½ Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Gedicht von Henrik Ibsen. Uebersetzt von Christian Morgenstern. Musik von Erward Grieg. 8
Sonnabend Kaiser und Galiläer.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bau⸗ meister Solneß. — Abends 7 ½ Uhr: Kaiser und Galiläer.
Freitag, Abends
Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Freitag, Abends 8 Uhr:
Wolff, Emil Jannings; ortkommen bedachten Motes,
spiel war von einheitlscher, ges Else Lehmann und Max R
Freischütz“ aufgeführt.
— rektion: Georg Hartmann. Abends 8 Uhr: Die Jüdin. Große Oper in fünf Akten von J. F. Halévy.
vemier † Operette in drei Akten von Leo Sg und Erich Urban. eo Leipziger. Sonnabend und folgende Tage: muß man sein. 1
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Das süße Mädel.
durch Else Eckersbergs
s der eiserne
itag, wird im Königlichen Ffaung Die Agathe singt Fräulein Dux, das Aennchen:
Angeberei und Liebedienerei auf sein
frühreife und ver⸗
Opernhause „Der
Die Reisenden treffen morgen 8a um 4 Uhr in Vlissingen ein und fahren mit Sonderzug nach Go
weiter.
El Paso, 12. Januar. (W. T. B.) Nach einer Reuter⸗ meldung B der britische Konsul Myles in Chihuahut dem hiesigen Konsul, daß 17 Personen, wie man glaubt, lauten Ameritaner, 50 Meilen westlich von Chihuahua von mexikanischen Räubern aus einem Zuge geholt, ausgeraubt und er⸗ schossen wurden.
“ ₰
. Fens 2.82
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
xn
Sonnabend: Die fünf Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
erster Teil. — Abends 8 Uhr:
lückliche Tage.
Charlottenburg. Uhr: Der
Freitag,
Sonnabend: Rosmersholm.
Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße
Sonnabend: Rigoletto.
(Siegfried: Kamm
Komische Oper. (An der Brücke.) Freitag, Jung muß man
Gesangstexte Musik von Gilbert.
Zoologischer Garten. lein vom Amt.
Musik von Gilbert. Sonnabend und folgende Tag Fräulein vom Amt.
Holle. Sonntag, Polenblut.
Nachmittags
reltag, Abends 8 ¼ Uhr:
efälligkeit. Gesen Burg und Louis Taufstei
aus Gefälligkeit
Mirakel.
Per J2 Schauspiel in drei Aufzügen von Felix Philippi.
Frankfurter.
RNaub der Sabiue⸗ Schwank in vier Akten von Franz und Paul von Schönthan.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nora. — Abends 8 Uhr: Der Dornenweg.
34 — 37.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die verkaufte Braut. — Abends 7. Uhr: Siegfrled. Knote.)
Theater des Westens. (Station⸗ 1b Hentfteah. 1
eitag, Abends 8. r: as Fräu⸗ Fre 9 19 Operette in drei Akten
von Georg Okonkowski und Franz Arnold.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau 3 ½ Uhr:
Lustspielhaus. (FErledrichstraße 236.) Alles aus Schwank in 3 Akten von
3 Alindworth · Scharwenko·Saal.
Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Liederabend von Vaula Werner⸗Jensen. Klavier: Fritz Lindemann.
onnabend und folgende Tage: Alles
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Krieg im Frieden.
Faust,
Zwei Freitag, Abe
Abends feste druff!
(Char⸗ Schönfeld.) Freitag,
ersänger Sonntag,
1“
Weiden⸗ Abends sein.
8 ¼ Uhr: von Jung
Sonntag, Lise.
Theater druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi
Wolff. Musik von Walter Kollo. Sonnabend und folgende Tage: Immer
Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die Stützen der Gesellschaft.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Obersteiger.
Thalintheater. (Direktion: Kren und
Drei Paar Schuhe. Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert. Sonnabend und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.
Kam’'rad Männe.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Feiedrichstr. Verheiratete Musikalischer Schwank in drei Akten von Arthur Lippschitz. Gesangstexte von Wlll Steinberg. Musik von Rudolph Nelson. Sonnabend und folgende Tage: Verhei⸗ ratete e
Harmoniumsaal. Freitag, Abende 8 Uhr: II. Kammermusik⸗Aben Dora von Möllendorff (1. Viol) Hiide Elgers (2. Viol.), Dora H mann (Viola), Lore Winkler (Cello).
am Nollendorfplatz. nds 8 ¼ Uhr: Immer feste
Birkus Busch. Freitag, Ake⸗ 8 Uhr: Das glänzende Janua Programm. Zum Schluß: Das neu großartige Prunk⸗Ausstattungsstück: C Wintermärchen. Weihnachtsspiel fünf Akten von Paula Busch. Nach de Mysterien des Mittelalters. Musik p Kapellmeister A. Taubert. Etinstudien von Ballettmeister R. Riegel.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr un
Abends 8 Uhr: 2 Vorstellungen. (Nach
mittags hat jeder Erwachsene ein angehöriges
Kind unter 10 Jahren frei auf allen Stt
Uhr: plätzen, jedes weitere Kind halbe Preise In beiden Vorstellungen ungekürzt:
8 Wintermärchen.
Abends 8 Uhr:
reitag, Fpenn Lebensbild mit
Nachmittags 3
Freitag, Abends Junggesellen.
Familiennachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. br Frisch⸗Klocksin (Schlachtensee). — Ein Tochter: Hrn. Ludwig Henning⸗Prit now (Pritzenow, Kr. Demmin).
Gestorben: r. Eisenbahndirektior 8ssgn a. 8 Wirklicher Geheim
kachminags 4 Uhr: Anna⸗
12.)
8 Uhr; 1 e: Das
8 Uhr: Li berg und sänger Ad
Singakademie.
Klingler⸗Quartetts, der Herren Prof. Karl Klingler, Richard Heber, Fri⸗ dolin Klingler und Max Baldner.
Beethoven-Saal. Freitag, Abende
Kapellmeister Bruno Hartl.
Oberbaurat Alfred Goepel (Berlk Friedenau). — Hr. Generalmajor W helm Rausch (Pforzheim). — Hr. Educh Frhr. von Rechenberg (Aftinten Skandau). — Fr. Josephe von Tschirsch und Bögendorff, geb. von Carlon (Wachwitz bei Dresden).
Konzerte.
Freitag, Abends „Kammermusik⸗Abend des
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin. Verlag der Expedition (Mengerit
in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerein Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße
Vier Beilagen
sowie die 855. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.
ederabend von Elsa Doren⸗ dem Königl. Sächs. Hofopern⸗ olf Lußmann. Am Klavier:
Am
8
en, daß die Produktionsfreudigkeit nicht leidet, und daß die erverarbeitung durch das Gewerbe möglich und der Handel seiner abe nachkommen kann. An einzelnen Maßnahmen der Reichs⸗ ung muß freilich ernste Kritik geübt werden. Wenn nicht immer gute Absicht der Reichsregierung zum Durchbruch ge⸗ gen ist, so wissen wir, daß es andere Einflüsse ge⸗ sind, unverantwortliche Einflüsse, die am Werke waren, die skeit der verantwortlichen Stelle, des Reichskanzlers, zu kreuzen bzuschwächen. Der Reichstag hat alle Veranlassung, diese ver⸗ ortliche Stelle gegenüber solchen Einflüssen, die sich in den einzel⸗
lichen Ministerien und Verwaltungen geltend gemacht haben, zu
n. Auf dem Gebiete der Kartoffelversorgung gibt es nahezu Fehler, der nicht gemacht worden wäre; wir müssen doch hier stens aus der Vergangenheit lernen; die im vorigen Jahre ge⸗ len Fehler dürfen nicht wiederholt werden. Die Frühjahrs⸗ und nerversorgung mit Kartoffeln ist der Gegenstand unserer ernstesten .Es sollen Verhandlungen schweben, wonach den landwirtschaft⸗ Organisationen die Versorgung übertragen werden soll. Das r dann durchführbar, wenn diese Organisationen nicht Preise gen, die weit über die gegenwärtigen hinausgehen. Gegen eine e Steigerung wird niemand etwas einwenden, aber von den dpreisen von 1915 kann und darf nicht die Rede sein; sonst muß rsorgung ohne diese Organisationen auf dem bisher eingeschlagenen durchgeführt werden. Da erregt schon die Verordnung wegen aatkartoffeln Bedenken. Nimmt man sie ganz aus dem Rahmen ochstpreise heraus, so wird sich alsbald ein wilder Handel mit unten Saatkartoffeln entwickeln, und gleichzeitig wird eine Zu⸗ tung der Vorräte eintreten, denn jeder Landwirt wird seine feln oder den größten Teil davon als Saatkartoffeln bezeichnen. Fanuar verkauft doch sonst kein Landwirt Saatkartoffeln; in Geit macht man doch die Mieten nicht auf! Und solche bedenklich agende Verordnung ergeht zwei Tage, bevor der neue Beirat esten Male zusammentrat! Mir ist das ganze Vorgehen durch⸗ erständlich. Die Massenabschlachtung von Schweinen im
n Frühjahr wegen der Kartoffelknappheit wird jetzt den Pro⸗ nzur Last gelegt. Die Professoren sind aber auf Grund ihrer chaftlichen Ueberzeugung zu ihren Vorschlägen nicht etwa aus auen Luft gekommen, sondern auf Grund der falschen Erhebung orräte. Mindestens die Mehrheit des Reichstags hat damals sschlachtung zugestimmt. Darum sollten wir jetzt nicht Sünden⸗ n die Wüste schicken, sondern eingestehen, daß die Maßregel war. Nichts hat die Bevölkerung so sehr erregt wie die unge⸗ Steigerung der Butterpreise. Ich habe schon im Oktober auf otwendigkeit der Feststellung unserer Butterproduktion hinge⸗ Erst jetzt erfolgt die erste Bestanderhebung, die aber nicht genügend ist, denn sie soll sich nur auf die großen Molkereien er Erzeugung von mindestens 100 000 Litern erstrecken, während e größeren Gutsmolkereien nicht einbezogen werden sollen. Ich se nicht von den Gutsmolkereien, daß sie 15 % ihrer Produktion ntraleinkaufsgesellschaft zur Verfügung stellen sollen, weil das 8 schwer auszuführen ist, aber in die Bestandaufnahme müssen bdezogen werden. Wenn die Bestandaufnahme einigermaßen gemacht wird, dann kann man auch der Frage der Butterkarten ten. Die Butterkarte ist eine unbedingte Notwendigkeit. die wohlhabenden Kreise sind nicht gewillt, sich in dieser ing die nötigen Beschränkungen aufzuerlegen, so daß für die Bevölkerung, für die das Fett ein dringendes Bedürfnis ist, rig bleibt. Die Butterkarte muß kommen. Dagegen wäre es
ich, Fleischkarten einzuführen, denn die Qualitäten des Fleisches erschieden, daß von allgemeinen Fleischkarten nicht die Rede Die Preise für Leder, namentlich für Sohlleder, sind un⸗ hoch; in dieser Beziehung müssen Erleichterungen einge⸗ den, soweit es nur irgend das militärische Interesse zuläßt. Verbraucher tragen einen Teil der Schuld. Die ungerechten
e der Verbraucher gegen die Produzenten haben in den Kreisen eren Verstimmung erregt. Die rücksichtslose Eindeckung des in übertriebenem Umfang, das sogenannte Hamstern, hat die Lage unnotig verschärft, andererseits ist auch von den mlenten Musterhaftes geleistet worden, z. B. von dem „Natio⸗ kauendienst“ und den Konsumvereinen, aber das sind nur Minder⸗
die kleinen Unbequemlichkeiten wohl in den Kauf nehmen. Nehmen wir uns die Brüder im Felde als Vorhild. Abg. Dr. Rösicke (dkons.): Wir müssen im Innern dafür
sorgen, nur die großen Gesichtspunkte zur Geltung zu bringen, aber nicht uns gegenseitig “ Ich bin dem Vorredner dankbar für das Anerkenntnis, daß die Landwirte in schwieriger Lage sind. Bei der Besprechung der wirtschaftlichen Verhältnisse unterläßt man, her⸗ vorzuheben, daß nicht nur bei den Lebensmitteln, sondern auch bei den anderen Artikeln eine Teuerung hervorgetreten ist. Das ist die Folge jedes Krieges. Die Klagen richten sich aber immer nur gegen die Landwirtschaft. Es ist in hohem Maße betrübend, daß weite Kreise der Bevölkerung unter dieser allgemeinen Teuerung zu leiden haben. Nicht überall ist ihre Wirkung gleichmäßig; wir haben auch unter den Arbeitern eine größere Anzahl, die große Verdienste haben, und denen es dadurch sehr gut möglich wird, über die Teuerung hinweg⸗ zukommen. Daneben aber müssen bedauerlicherweise auch weite Kreise von Arbeitern schwer darunter leiden. Am schwersten aber leidet der Mittelstand, leiden die kleinen Beamten, die Angestellten. Wir haben das volle Verständnis dafür; kein einziger Vorschlag geschieht von mir persönlich oder von meinen politischen Freunden, der nicht zum Ziele hätte, gerade der minderbemittelten Bevölkerung durchzuhelfen. Alle Bedarfsgegenstände sind im Preise ganz erheblich gestiegen, kosten heute das Doppelte von früher und noch mehr, so das Leder, obwohl die Felle draußen nicht erheblich teurer bezahlt werden. Dasselbe gilt von Kleidungsstücken, von Wäsche usw. Kommt heute die Frau in irgend einen Laden und soll sie den teuren Preis bezahlen, so sagt man ihr: „Das ist der Krieg“, und sie bescheidet sich und zahlt; handelt es sich aber um Lebensmittel, dann heißt es: „Das sind die bösen Agrarier!“ Das ist das Schlimme, das möchte ich gern vermieden sehen. Auch in dieser Beziehung sollten sich die Frauen an den Männern draußen an der Front ein Beispiel nehmen. Gewiß macht sich der Wucher hier und da breit; aber es ist auch zeitweise eine Art Sucht eingerissen, überall Wucher zu sehen, und besonders schlecht ist dabei die Landwirtschaft gefahren. Statt im einzelnen zu unter⸗ suchen, ob tatsächlich von einem wucherischen Geharen die Rede sein könne, hat man einfach die Landwirtschaft als Wucherer bezeichnet. Wie konnte man die Verantwoktung für einen solchen schwerwiegenden Vor⸗ wurf auf sich nehmen? Es hat ein vielgelesenes Blatt, das „Leipziger Tageblatt“, über die Landwirtschaft geschrieben: „Das deutsche Volk weiß, wer in diesem Augenblicke sein gefährlichster Feind ist, und es wird ihn einst zur Rechenschaft ziehen, daß er den Wucher in den not⸗ wendigsten Lebensmitteln unter den Augen der Regierung organisiert hat.’“ In Reclams „Universum“ werden die Landwirte als die größten Gauner der allgemeinen Verachtung preisgegeben. Das sind denn doch Aeußerungen, die keine Möglichkeit mehr lassen, sie milde zu beurteilen; das ist eine Böswilligkeit, die unter allen Umständen verurteilt werden muß. Von Beweisen für diese Behauptung habe ich nichts entdecken können. Auch der Kollege Schmidt hat Hinweise in ähnlicher Richtung gemacht und Beispiele zum Beweise herangezogen. Einzelnes, was er anführte, war zutreffend, aber nicht beweiskräftig gegen die Landwirtschaft. Er meinte, es hätten verschiedene Gesell⸗ schaften erhebliche Gewinne gemacht, und führte die Aktiengesellschaft für Verwendung von Kartoffelfabrikaten an. Die Landwirtschaft hat mit dieser Gesellschaft nichts zu tun; die letztere hat namentlich Ge⸗ winne gemacht durch Spekulation mit holländischem Kartoffelmehl, welches die deutsche Landwirtschaft bekanntlich nicht erzeugt. Die Ostelbische Spritfabrik hat auch nichts mit der Landwirtschaft zu tun, höchstens daß sie an Landwirten verdient. Auch das Beispiel der Zuckerfabriken beweist nichts für einen solchen Vorwurf gegen die Landwirtschaft. Es sind die Zuckerfabriken, die verdienen, nicht die rübenbauenden Landwirte. Wenn die Reichsleitung den Rübenbau weiter fördern will, muß sie auch darauf sehen, daß der Gewinn den Rübenbauern, nicht den Fabriken zugute kommt. Man hat auch ge⸗ schlossen aus den Abschlüssen der Molkereien, daß sie ganz kolossale Gewinne gemacht hätten. Im Publikum ist diese Art von Genossen⸗ schaften nicht genügend bekannt. Bei der Verteilung des Gewinnes ist die Bezahlung des Rohproduktes mit einbegriffen; diese Genossen⸗ schaften brauchen wenig Kapital, und die ausgeschütteten Gewinne sind zum großen Teil aufgespeicherte Kosten. Die Steigerung des Preises für den Liter Milch aus diesen Gewinnen beläuft sich nur auf den Bruchteil eines Pfennigs oder höchstens 1—2 ₰. In anderer Be⸗ ziehung kann ich mit dem Kollegen Schmidt durchaus einverstanden
[Ein Teil der Presse hat auch mit zu schwarzen Pinseln gemalt. in nur die Wirkung haben, daß die Frauen erst recht in die
den; deshalb sollte man aber seinen Aerger auch an dieser Stelle, die daran schuld ist, auslassen. Man wirft der Landwirtschaft vor, daß sie viel verdient, ich kann aber die Berechnungen des Herrn Wendorff nicht
sein, nämlich in seinen vier Forderungen, die er an die notwendigen
anerkennen. Die Ernteberechnung kann man nicht nach der Erntefläche bemessen, sondern nur nach dem, was tatsächlich geerntet ist. An Weizen, Roggen, Hafer und Gerste ist die Ernte 1913 um 1000 Millionen Mark höher gewesen als in diesem Jahre. Herr Wendorft stützt seine Annahmen wohl auf seinen eigenen, besonders guten Boden aber weite Strecken in den Provinzen Brandenburg und Pommern haben schlechteren Boden. Aber wir Landwirte wollen durchhalten und alles, was wir haben, zur Produktion heranziehen. Die Land wirtschaft muß ebenso wie die Industrie Reserven ansammeln, weil sie sie nach dem Kriege dringend gebrauchen wird. Unser Viehstand ist ein mit Futter verwöhnter Qualitätsstand und muß im Kriege durch⸗ gehalten werden. Jetzt geht die Qualität herunter. Soll die Quali tät nach dem Kriege wieder gehoben werden, so geht das nicht ohne erhebliche Kosten. Unser ganzer Kulturzustand muß nach dem Kriege wieder auf seine alte Höhe gebracht werden. Die Landwirtschaft wird nach dem Kriege alle die Schäden wieder ausgleichen müssen, die der Krieg verursacht hat, und nachholen was versäumt werden mußte. Darauf muß sie sich jetzt schon vor⸗ bereiten. Daß jetzt im Kriege ein Gegensatz zwischen dem ländlichen Proletariat und dem Großgrundbesitz hervorgetreten sei, kann ich nicht zugeben. Der größte Prozentsatz der Landwirte hat ihren Arbeitern Zulagen gegeben. Sollten von einzelnen Landwirten Arbeiter ung gerecht behandelt werden, so verurteilen wir das. Wir sind jederzei bereit, berechtigte Beschwerden abzustellen. Der Abg. Schmidt hat gestern gemeint, es wäre kein Trost, daß die Lebensmittel auch im Auslande teurer wären. Das ist richtia. Wir haben darauf auch nu hingewiesen, weil man uns immer das Ausland als Muster hingestellt hat. Wir müssen unbedingt unsern Bedarf im Inlande decken. Eng land ist auf den Import angewiesen und muß jetzt unverhältnismäßig hohe Preise zahlen, weil die Schiffsfrachten nach England vnfäshih gestiegen sind, und zwar um 300 % und mehr gegenüber den Friedens⸗ verhältnissen. Das Fleisch ist in England nur um einen geringen Prozentsatz billiger als bei uns. Dagegen ist das Brot um soviel teurer. Sie werden mir zugeben, daß das Brot bei weitem wichtiger ist als Fleisch und Milch. In Frankreich kostete im Kriege das Kilogramm Rindfleisch 4,80 ℳ, bei uns nur 2,40 ℳ. Nur das Schweinefleisch stand in Frankreich auf derselben Höhe wie bei uns. Aus alledem geht hervor, daß das Ausland schlechter daran ist als wir. Das ist zwar kein Trost für uns, aber wir sollten uns doch darüber freuen. Wenn das Ausland fest entschlossen ist, den Krieg weiter zu führen, so sollten wir aus den von mir angeführten Tat⸗ sachen den Schluß ziehen, daß wir doch in einem ganz anderen Maße noch durchhalten können wie das Ausland. England, das glaubt, wir seien vom Ausland abhängig, leidet unter dem Kriege mehr als wir. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in England würde eine immer größere Entziehung von Arbeitskräften aus der Industrie be⸗ deuten, und das kann England nicht vertragen. Das ist der verwund- barste Punkt. Die Finanzlage und das wirtschaftliche Leben Englands vertragen am wenigsten eine Schädigung. Wir würden uns freuen, wenn unsere Heeresverwaltung jede Gelegenheit benutzte, um den Handel Englands erst recht zu stören. Der Vorwurf, daß die Land⸗ wirtschaft Milch und Kartoffeln zurückhielte, ist unbegründet. Man sollte doch nicht immer solche Vorwürfe gegen die Landwirtschaft er⸗ heben, sondern sich bemühen, das Volk über die wirklichen Verhältnisse aufzuklären. Die Parteien sollten gerade den Krieg benutzen, sich gegen⸗ seitig zu verstehen und sich zu nähern. Es ist auch nicht immer boser Wille auf Seiten unserer Gegner vorhanden. Die Bewohner der Städte kennen natürlich die Verhältnisse auf dem Lande nicht. Wenn die Landwirtschaft die Kartoffeln nicht so schnell auf den Markt ge⸗ bracht hat, wie erwartet wurde, so lag dies zum großen Teil an dem Mangel an Leuten und an den ungünstigen Witterungsverhältnissen, weil man befürchtete, daß die Kartoffeln durch den Transvort ver⸗ dorben werden könnten. Die Landwirte wurden durch fünf Kartoffel⸗ verordnungen überrascht, eine hatte rückwirkende Kraft und hat die größte Verwirrung angerichtet, weil vorher schon Verträge abgeschlossen waren. Gewundert hat es mich, daß der Abg. Wendorff meinte, die Saatkartoffel wäre jetzt noch nicht nötig. Die Saatkartoffel wird bereits fn Perbhc verkauft. Deshalb das Drängen sämtlicher land⸗ wirtschaftli Organisationen, daß endlich die Verordnung über die