1916 / 38 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Feb 1916 18:00:01 GMT) scan diff

The

ater und M

fruher über andere Berliner

dem Leben ist das heit sein stärkster Vorzug. Aber das

beris Komödte auch noch in anderer Weise mit. Gar zäh und sieghaft erweist es sich in dem alten Grutz, der, trotz seiner 72 Jabhre, noch von schwerem Unfall zu genesen und seinen Sohn, den nach Weid und Kind verlangenden Vierziger, zum zweiten Male um das erhoffte Lebensolück zu bringen vermag. Nicht die Jugend siegt in dem Stück, sondern das starke, selbstherrliche Alter. Der greise Grutz, der über⸗ zeugend durchgeführte, originelle Hauptcharakter der Komödie, fand in

Herrn Pohl einen trefflichen, bumorvollen

in allem Wesentlichen stets im Einklang befand. Herr Sommerstorff als Hannes mußte sich mit einer weniger günstigen Aufgabe ab⸗ finden. Im dritten Akt vermag man mit dem auf Verjicht gestellten

Schwächling nicht ganz mitzugehen, der macht, die Beltebte als dessen künftiges

eid, aus dem Hause Menag nicht ganz, obwohl sie ihr

ihr, der so lange Umhergestoßenen, in erster Reihe um ein

esgener Erde zu tun ist, das ihr Hannes,

sterben will, nicht zu bieten vermag. Frau Durieux spielte übrigens

die Mena in ihrem naiven Egoismus mit und vielseitigen Kunst. Noch innerlicher

Trine erfaßt, die zehn Jahre neben dem geliebten Hannes in boffender Treue hingegangen ist und, durch Mena verdrängt, sich schließlich doch

zu herbem Verzicht verurteilt sieht. Die

wußte der Gestalt der alternden Magd rührendes Leben zu verleihen. Besonders echt wirkte Herr Eggeling als werbendes Etshofbäuerlein.

Das originelle Totenweiblein stand, von

lebensvoll vor den Zuschauern. Die Herren

von Ledebur (Oberknecht), Boettcher

(Tischler) tragen mit dazu bei, uns in der bäuerlichen Gebirgewelt, in der das Stück spielt, heimisch zu machen. 8e1““ Deutsches Opernhaus.

Im Deutschen Opernhaus wurde am Sonnabend zum MaleCarmen“ aufgeführt. Bizers Meisterwerk erzielte auch hier,

wie überall, wo es bisher gegeben wurde, börer, obgleich die Aufführung nicht den

Opernbauses beizuzählen war. Vor allen Dingen fehlte es an einer völlig geeigneten Vertreterin der Titelpartte; denn Fräulein Stolzen⸗

berg ist, bei aller Bewunderung, die man vielseitigen Können zollen muß,

und in der Darstellung ihre angeborene süchtiges Gebaren vergessen zu machen. nicht die Dämonie, die hier erforderlich ist keine bezwingende Leistung. Hauptrollen läßt sich ähnliches Jofé Karl Geniners, der die dramatische

Schlusses nicht recht aufdrachte, obwohl er vorher, besonders im zweiten Sund von dem etwas steifen Ercamillo Julius Roethers, dem die tiefen Töne seiner Partie Auch Fräulein Kaecssers merkowürdig kühle und gelassene Micasla entsprach nicht dem Idealbilde dieser Dagegen war das Schmugglerquartett mit den Damen Wolf und Blaha, den Herren Heyer und Werner ebenso vortrefflich besetzt wie die anderen Nebenrollen. Mustkalisch leitete der Kapellmeister Waghalter das Werk im ganzen feinfühlig und umsichtig, überhastete aber einige Der Spielleiter Direktor Hartmann hatte im

Akt, beachtenswerte Momente hatte, Schwierigkeiten beretteten.

Gestalt.

Zeitmaße allzusebr. Text einige Verbesserungen vorgenommen

eingefügt, die an dem vertrauten Gesamtbild der Oper aber nichts änderten. Bedenklicher erschienen einige Regi neuerungen, weil sie eben nur aus Neuerungssucht vorgenommen waren. hboten die szenischen Bilder, über denen sich der Fortunysche Kuppel⸗ horizont mit seinen Beleuchtungswundern wölbte.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.

„Das Dreimäderlhaus“ nennt

Wiener Singspiel in drei Akten von A. M. Willner und Heinz

8 8 usik. 8 . Königliches Schauspielhaus. Der Tiroler Volksdichter Karl Schönherr ist nun auch ins Königliche Schau pielhaus engszogen, das am Sonnabend seine schon 6 bnen gegangene Komödie aufführte. Der Dichter nennt sein Stück eine Komödie des Lebens,

eine Bezeichnung, die man auf zwiesache Weise deuten kann. Aus Stück berausgewachsen,

eeale. während sie mit einem anderen, ferhalten dadurch erklärt, daß es

keine auch nie eine werden, weil die Rolle weder dem Klangcharakter ihrer Stimme entspricht, noch sich überhaupt mit ihrem Wesen deckt. zuerkennen ist aber, daß die Künstlerin sich alle Mühe gad, ihrer Auf⸗ gabe gerecht zu werden, im Gesang ihr helles Organ dunkel zu färben

Aber aus alledem erwuchs doch ; es war eine achtbare, aber Auch von den Wrtretern der anderen sagen,

„Erde“

bodenständige Echt⸗ Leben spielt in Schön⸗

Darsteller, mit dem man sich

nicht den leisesten Versuch geht. Man versteht auch

Stückchen dessen Vater immer nicht

allen Mitteln ibrer starken batte Fräulein Thimig die

jugendliche Schauspielerin

Frau Conrad dargestellt, immerer (Roßknecht), (Totengräber), Eichholz 8 ersten den vollen Beifall der Zu⸗ allerbesten des Deutschen ihrem ernften Streben und solche und dürfte

An⸗

Treuherzigkeit durch gefall⸗

so von dem Don Kraft für die Tragik des

und einige Dialogstellen

ine Augenweide

sich ein sehr retzvolles

FHReichert, Musik

werden, sehen allmählich unsere Feinde ein. daß alle daheim und draußen verständig haushalten.

ZI v“

ch Franz Schubert, bearbeitet von Bertés, das jetzt im Aeee Theater zum ersten Male mit starkem Erfolge aufgeführt wird. Es behandelt nach dem Roman „Schwammerl“ von R. H. Bartsch eine Episode aus dem Leben des roßen deutschen Liederkomponisten Franz Schubert, der selbst als bonbelnde Person auftritt, und dessen schönste Tanzweisen und Lieder geschickt in die des Singspiels eingeflochten sind. Das war ein glücklicher Gedanke, der auch sehr ansprechend durchgeführt ist. Ader zum Erfolge trug auch die sorgfältig vorbereitete und ge⸗ schmackvoll im anheimelnden Biedermeierstil ausgestattete Erstauf⸗ fübrung am Freitag nicht wenig bei, die unter der mustkalischen Leitung Eduard Künneckes und unter der Spielleitung des Direktors Gustav Friedrich stand. In ausgezeichneter Maske und mit drollig wirkender Schüchternheit gab Johannes Müller den verträumten Kompontsten, derbhumoristisch Alexander Eckert als Gast den Hof⸗ Fehhs Tschöll, den Vater dreier Töchter, die in den Damen iedel⸗Laaß, Neuhaus und Garden vortreffliche Vertreterinnen hatten. Ihnen reihten sich die Herren Koppel, Teuscher, Seim, Rex, Kirch⸗ berg, die Damen Reichert, Reiner, Pauli und andere würdig an. Zahlreiche Wiederholungen sind dem netten Singspiel sicher.

Im Königlichen Opernhause wird morgen unter der persönlichen Leitung von Richard Strauß „Der Rosenkavalier“ aufgeführt. Die Besetzung lautet: Oklavian: Fezehehe Artôt de Padilla; Marschallin: Frau Denera; Sophie: Fräulein Alfer⸗ mann; Annina: Fräulein Birkenström; Ochs von Lerchenau: Herr Knüpfer; Fanninal: Herr Bachmann; Valzacht: Herr Henke; Sänger: Herr Sommer.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Schön⸗ berrs „Erde“, in den Hauptrollen mit den Damen Conrad, Durteux und Thimig sowie mit den Herren Pohl und Sommerstorff besetzt, wiederholt. ö“

Mannigfaltiges. Berrlin, 14. Februar 1916.

Ihre Majestät die Kaiserin und und Ihre Königliche Hobeit die rinzessin August Wilhelm besuchten am Sonnabendnachmittag die in der Ständigen Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt in Charlotten⸗ burg (Fraunhoferstraße 11/12) veranstaltete Sonderausstellung von Ersatzgliedern und Arbeitsbhilfen für Kriegs⸗ beschädigte. Die Hohen Herrschaften wurden „W. T. B.“ ufolge von dem Leiter der Ausstellung, Senatspräsidenten, Pecsese Dr.⸗Ing. Hartmann und von dem Preofessor DPr.

iesalski empfangen und nahmen mit großem Interesse die inhalt⸗ reiche Vorführung in Augenschein. Längere Zeit verweilten sie auch in der Pruͤfstelle für Ersatzglieder und Arbeitshilfen. Die Sonder⸗ ausstellung ist von jetzt ab an den Wochentagen, mit Ausnahme des Montags, von 10 bis 3 Uhr, Dienstags und Donnerstaas außerdem von 6 bis 8 Uhr Abends, Sonntags, Nachmittags von 1 bis 5 Uhr, dem allgemeinen Besuche unentgeltlich geöffnert.

Den militärischen Dienststellen gehen noch immer zahlreiche Beschwerden von Angehörigen im * stehender Soldaten darüber zu, daß die von ihnen abgesandten Päckchen und Pakete angeblich nicht in die Hände der Empfänger gelangen. Den mit Namensunterschrift versehenen Beschwerden wird stets in sorgfältiger Weise nachgegangen, doch ergibt sich fast immer, daß die Sendungen unterdessen ordnungsmäßig eingetroffen sind. Bei den obnehin stark belasteten Behörden entsteht durch voreilige Be⸗ schwerden nur unnbͤtige Schreidarbeit. Bevor jemand zu dem Mittel der Beichwerde greift, möge er daher bedenken, daß die Beförderung jerer Sendung, namentlich bei den wenigen Eisenbahnen im Osten, eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen muß und ebenso die Rück⸗ beförderung des den Empfang bestätigenden Briefes. Tatsächlich gehen verschwindend wenig Sendungen verloren. Bei dieser Ge⸗ legenheit sei auch noch auf folgendes hingewiesen: Da nicht zu vermeiden ist, daß einzelne Sendungen unter Umständen mehrere Wochen bis zum Eintreffen gebrauchen, ist die Verschickung leicht verderblicher Sachen unzweckmäßig. Unsere Soldaten im Felde erhalten manche Lebensmittel z. B. Fettwaren reichlicher als die meisten Daheimgebliebenen. Solche Waren müssen in vollem Umfang der menschlichen Ernährung in der

2 11“

8 8

Königin

Heimat erhalten bleiben und dürfen keinesfalls durch Verderben ver⸗

Daß wir mit Nahrungsmitteln durchhalten können und

loren gebhen. Dazu gehört aber auch,

Die durch Siee⸗ esze2s des Inhalts von Feldpoß sendungen verursachten Brandunfälle haben trotz der a. esetzten dringenden Warnungen vor der verbotswidrigen Versenden⸗ euergefährlicher Gegenstände mit der —2 nicht nachgelsse Um diesem gegen das allgemeine Interesse gerichteten M. brauch zu steuern, hat die eeresverwaltung angeordnet, von Zeit zu Zeit die Feldpostpäckchen und Privaipakete unter dien. licher Aufsicht in Gegenwart der Empfänger geöffnet und auf N Vorhandensein 4ö—— Gegenstände geprüft wer Etwa ermittelte Fälle werden unter genauer Bezeichnung n Sendungen nach Absender, Empfänger, Aufgabeort und Auf den Gerichten zur Strafverfolgung gemäß § 367 Ziffer ba Reichsstrafgesetzbuchs übergeben werden. Die Heeret verwaltung in ihren Materialiendepots Streichhölzer in größeren Mengen se dem November 1914 niedergelegt, aus denen die Truppen Üüra dienstlichen Bedarf decken können. Für den persönlichen Gebraag werden Streichhölzer als Marketenderware gegen Bezahlung auf P forderung von den Proviantdepots nachgeschoben.

Der Freiwillige Erziehungsbeirat für schulen lassene Waisen in Berlin muß zu Ostern d. J. wieder ein große Anzahl seiner Pfleglinge, männliche und weibliche, in Lir⸗ Dienst⸗ und Arbeitsstellen unterbringen. Meldungen über fne Stellen sind unter Angabe der Bedingungen an die Geschäftzsteh des Erziehungsbeirats, uee. 2, zu richten. Ermwünscht fen auch Lehrstellen in der Umgegend Berlins mit Kost und Wohnung.

Die Deutsch⸗Türkische Vereinigung hat in Kop⸗ stantinopel unter dem Vorsitz des Kriegsministers Enver Pasche auch eine Türkisch⸗Deutsche Vereinigung gegründet. Haup taufgabe haben sich beide Vereinigungen das Ziel gesetzt, rc während des Krieges in Konstantinopel das „Haus der Freunkd. schaft⸗ zu errichten, auf türkisch „Dostluk Jurdu“, wie der türlische Staattminister Talaat Bei benannt hat. Dieih Gebäude soll alles vereinigen, was deutsche Art und Arbeit veranschan lichen kann: vom Depeschensaal an bis zum Forschungsinstitn ebenso Ausstellungen von Handel und Industrie, von Gewerbe ug Landwirtschaft, von Armee und Marine usw. Eine entsprechen Parallele soll auch für eine türkische Darstellung in Berlin in

cht genommen werden. Die türkische v. hat den schönfe

Bauplatz in Stambul zur Bes efiind gestellt. Auch ist es gelungen das auf zunaͤchst eineinhalb Millionen veranschlagte Grundkapitu durch verschiedene Stiftungen zu erhalten. ie Deutsch⸗Türbisch Vereinigung wird jetzt einen Arbeitsausschuß mit der Ausgestalta

Durchführung des Planes beauftragen.

Wien, 12. Februar. (W. T. B.) Wle die „Korrespondan Wilhelm“ meldet, hat der Kaiserlich deutsche Botschafter in Wa von Tschirschty dem Präsidenten der Aktion „Lorbeer für unsan Helden“, Geheimrat Dr. Mataja, mitgetellt, daß Seimn Majestät der Kaiser Wilhelm einen Zweig für das äuza Burgtor gestiftet und dafür eine Spende von 1000 Kronen h. willigt hat.

Wien, 13. Februar. (W. T. B.) In der am 10. Februar Anwesenbett des Erzherzogs Fanz Salvator abgehaltenen Sitzun des Fürsorgekomttees des Roten Kreuzes für Kriegtf. gefangene teilte der Präsident Baron Slatin mit, 8 bei a. Stockholmer Konferenz die russischen Delegierten ihrer „. struktion gemäß über die Frage der aus Galizien, der Bukowin Wund Osipreußen verschleppten Zivilbevölkerung ulh verhandeln durften. Die Delegierten Oesterreich⸗Ungarns mn des Deutschen Reiches konnten diese Angelegenheit dale nicht zur Sprache bringen. Deshalb hat der Prinz Karl ber Schweden, auf den die Berichte über das Elend dieser Krtegsapse tiefen Eindruck ausübten, sich an die Regierungen Oesterreich⸗Ungan Deutschlands und Rußlands mit der Bitte um Freilassung der nicht wehrfähigen Verschleppten gewendet. Die Föte⸗ reichisch⸗ungarische und die deutsche Regierung gaben sofort ihre 3a stimmung, von der russischen Regierung fehlt noch die Antwort.

Rotterdam, 13. Februar. (W. T. B.) Der britesh Dampfer „Belford“, der an der Küste von Islay (Hebridaz strandete, wird als verloren betrachtet. Das Schiff war ui 60 000 Pfund Sterling versichert. 8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

B⸗2ã₰ qͤͤ%ZͤZͤZͤZͤZͤZͤͤZͤͤͤͤͤͤͤ7272721711—

Theater.

Aönigliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 43. Abonnementsvorstellung. Der Rosenkavalier. Komödte für Musik, in drei Akten von Hugo von Hofmanns⸗ thal. Musik von Richard Mufi⸗

kalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor

Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielbaus. 46. Abonnementsvor⸗ stellung. Erde. Eine Komödie des Lebens in drei Akten von Karl Schönherrt. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patrp. 8 Uhr. Mittwoch: Opernbhaus. 44. Abonne⸗

mentsvorstellung. Tiefland. Mustk⸗ drama in einem Vorspiel und zwei Auf⸗ zügen nach A. Guimera von Rudolph Lothar. Musik von Eugen d'Albert. An⸗ fang 7 ½ Uhr.

Schauspielbaus. 47. Abonnementsvor⸗ stellung. Alt⸗Berlin. Heitere Bilder aus der Großväterzeit. In Szene gesetzt von Herrn Dr. Bruck. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Komisches Bemälde in 3 Rahmen, verfaßt von Herrn Louis Angelv. Vorher: Wiener in Berlin. Singspiel in 1 Akt, verfaßt ufern Karl von Holtei. Anfang

r.

Deutsches Theater. (Direktion: Maꝛ Reinhardt.) Dienstag, Abends 7 ½ Uhr:

er Biberpelz.

Mittwoch bis Sonnabend: Der Biber⸗

pelz. Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Weibsteufel. Mittwoch: Gyges und sein Ring (in der Neueinstudierung). bis onnabend: Der

.

(xp Sesse-6. 5

[Theater am Bülomplatz.

(Untergrundbahn CAehahte ,) Oektion: Max Reinhardt.

Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Viel Lürm

Mütwoch: Biel Lüärm um Nichts.

Donnerstag: Hamlet. reitag: Das Mirakel. onnabend und

Oedipus.

Berliner Theater. Dien

8 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. Ein Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern und Rudolph Musik von Walter Kollo und

von Rudolf Bernauer Schanzer. Willy Bredschneider.

Mittwoch und folgende Tage: Wenn

zwei Hochzeit machen.

Theater in der Königgrätzer Dienstag, Abends 8 Uhr:

Trauerspiel in drei Akten Uebersetzt von

Mittwoch und Sonnabend: Kameraden. Donnerstag: Götz von Berlichingen.

Strasie.

Der Vater. von August Strindberg. Emil Schering.

Freitag: Der Vater.

Romsdienh 8 ¼ Uhr: Die räts⸗ spiel in 3 Akten von

——

Mittwoch und folgende Tage:

rätselhafte Frau.

Deutsches Künstlertheuter. (Nürn⸗

bergerstr. 70/71, gegenüber dem Garten.) Dienstag, Abends selige Exzelleuz. Akten von Rudolf Pres Waltber Stein.

Mittwoch und folgende selige Enzellenz.

Mittwoch, Nachmittags 3 mont.

Lessingtheater. Dienstag, Abends

8 Uhr: Die Tragikomödie in

Fesglcbe

götterte Welt⸗.

Mittwoch: Kaiser und Galiläer.

Donnerstag: Veer nt. wits 8%% 4327 geschnittene Ecke.

X

Sonntag:

aus. Dienstag, Abends afte Frau. Lust⸗ 42

Lustspiel in drei

uf Atten von Hermann Sudermann aus dem Zyklus „Die ent⸗

Schillertheater. o. (Wallner⸗ 8 eate vnaer— Abends eahnbe;

wei e age. wan in vier Allen von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg.

Mittwoch: Halbe Dichter.

Donnerstag: Zwei glückliche Tage.

Halde Dichter.

onnabend: Der G'wissenswurm. Dienstag,

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Faust, feste erster Teil. Abends 8 Uhr: Die stück fünf Frankfurter.

Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Dornenweg. chauspiel in drei Aufzügen von Felix Philippt.

Mittwoch: Die gelbe Nachtigall.

Donnerstaa: Der Dornenweg.

Freitag: Die gelbe Nachtigall.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wallensteins Tod. Abends 8 Uhr: Ultimo.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nora. Abends 8 Uhr: Halbe Dichter.

König

stag, Abends helm Tell.

in

feste druff! Mittwoch,

Deutsches Opernhans. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34—37. Direktion: Geora Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet.

Mittwoch: Die Meistersinger von Nürnberg. (Hans Sachs: Kammersänger Friedr. Plaschke,

Donnerztag: Carmen.

reitag: Rigoletto. onnabend: Carmen.

Schönfelvd.) Die

logtsche Faaheatgen

und Leo Tage: Die Uhr: Eg⸗

Komische Oper. (An der Weiden⸗ 8 ½ Uhr;

dammer Brücke. Dienstag, Abends Abends 8 Uhr: Jung muß man sein. Overette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. —27. von Leo Leipziger. Musik von Gilbert.

von Georg Okonkowski und Franz Arnold. Musik von Gilbert. Mittwoch und folgende Tage: Fräulein vom Amt. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wil⸗

Theater am Nollendorsplatz. Abends 8 ¼ druff! vier Bildern von Hermann und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Mittwoch zund folgende Tage: Immer

Donnerstag und Sonn⸗ abend, Nachmittags uh

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 ¼ Ubr: des Fräuleins. Lustspiel in drei Akten von Gabriel Drégely.

Mittwoch und folgende Tage: Gatte des Fräuleins.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Dienstag, Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe. Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfelb. Musik von Gilbert.

Mittwoch und folgende Tag Paar Schuhe.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnbof Friedrichstr.) Dienstag, Abends Verheiratete Junggesellen. Musikalischer Schwank in drei Akten von Arthur Lippschitz. Gesangstexte von Will Steinberg. Musik von Rudolph Nelson.

Mittwoch und folgende Tage: Verhei⸗ ratete Junggesellen.

Bechstein-⸗Snal. Dienstag, Aben 8 Uhr: Kammer⸗Abend von Gertru Treßnitz, Koönigl. sächs. Hofschauspieler Professor Georg Wille, Königl. sich Konzertmeister (Cello) unter Mitwirkmg

von Elisabeth Bokemeyer.

Das

Harmoniumsaal. Dienstag, Abene 8 Uhr: Klavierabend von Edmun Hughes.

Zirhus Busch. Dienstag, Abent 8 Uhr: Das vollständig neue Februcr Programm. Zum Schluß: Das großarth Ausstattungsstück: Cin Wintermärchen Weihnachtsspiel in fünf Akten vm Paula Busch. Nach den Mpsterien de Mittelalters. A. Taubert. Einstudiert von Balleete meister R. Riegel. 1

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ein Winter märchen.

es 2

Familiennachrichten.

Verlobt: Verw. Fr. Margarete Gerlis Schneider, mit Prn. Hauptmam

Uhr: Immer Vaterländisches Volks⸗

r: Othello.

er Gatte

Der

Lebensbild mit rhrn. von Los (Gera-— Danztg).— rl. Lotte Henrici mit Hrn. Oberleutnas

Heinrich Haeffner (Wiesbaden). 1 Geboren; Ein Sohn: Hrn. Landm von Helldorff (Huerfurt). Ein Tochter: Hrn. Carl von Skene (Koka⸗

Drei

berg (Charlottenburg). Gestorben: Hr. Major Julius Cacn⸗ merer (Berlin).

—4,

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.

Mittwoch und folgende Tage: Jung muß man sein.

tene Ecke.

Theater des Westens. (Station: oologischer Garten. Kantstraße 12.) Die gut⸗ Dienstag, Abends 8 Uhr: Das Fräau⸗

lein vom Amt. Operette in drei Akten

111

8 Uhr:

Konzerte.

Beethoven-Sunl. Dienstag, Abends Konzert von Abele aus der Ohe, Königl. preuß. Hofplanistin, und ec Marto

r. Felix Günt

Verlag der Expedition (Mengering 1.Ze,

Druck der Norddeutschen Buchdruckere u Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße Vier Beilagen

sowie die 881, Ausgabe ber DSeutschen Werlustlisten.

11ö““

Enor ).

Begleitung: er. 89

Musik von Kapellmeift

witz). Hrn. Landgerichtsrat Dr. Butter⸗

zum D 1“

1

Berlin, Montag, den 14. Februar

und Königlich Preußisch

1916

Statistik und Volkswirtschaft r

Erzeugung un en Verbrau on e 8171 888 Butter in Deutschland und einigen n Kulturstaaten Europas, insbesondere Groß⸗

britannien

ein Bericht der Staatshaushaltskommission des preußischen netenhauses (erstattet von dem Abg. Dr. Hoesch⸗Neukirchen) ie Viebbestände und die Fleisch⸗, Fett⸗, Milch. und Butter⸗ ng während des Krieges“ (Drucksache Nr. 67) interessante

hrend im Jahre 1880 nach den zuverlässigen Berechnungen essors Eßlen erst 30 kg Fleischgenuß jährlich auf den Kopf lkerung Deutschlands gekommen sind, hat n sich zu der 90 er Jahre des vorigen Jahrhunderts schon auf mindestens estellt und ist nunmehr schon seit einer Reihe von Jahren 4 kg angewachsen. Dies hat zur Folge, daß im Jahre 1890 Bevö kerung von 49 428 000 Menschen 1977 Millionen um Fleisch produziert bezw. angeboten werden mußten, während * 10910 eine Bevölkerung von 64 926 000 Menschen bereits sschanlieferung von 3506 Millionen Kilogramm verlangte. üst innerhalb von 2 Jahrzehnten, von 1890 bis 1910, der Fleischverbrauch Deutschlands um 77 % angewachsen. Diese m anderen Lande Europas erreichte Konsummenge ist einen Restbetrag von 4 bis 6 % in Deutschland selbst worden. Hierzu ist nicht nur eine wesentliche Steigerung gestände nötig gewesen, die bei den Schweinen in den 20 Jahren 2 bis 1912 volle 80 %, bei den Rindern allerdings nur betragen hat, sondern es mußte eine außerodentliche Verede⸗ vserer Viehbestände stattfinden, unter der eine Steige⸗ ser Futterverwertung, eine Hebung der Fröühreife, zungsleistungen jeder Art und auch eine bevorzugte ng solcher Körperteile zu verstehen ist, die für den hen Konsum einen besonderen Wert haben. Diese ist durch züchterische, ernährungsphysiologische und chnische Arbeit in Fhrt ster Weise gelöst worden. onders groß sind auch die vrtschritte auf dem Gebiete der hhaltung; denn die Molkereierzeugnisse, die im Jahre 1900 verlässiger, sachkundiger Berechnung einen Wert von Ulionen ark in Deutschland dargestellt haben, sind im 12 auf Grund verschiedener und von verschiedenen Gesichts⸗ nusgehender Berechnungen bereits auf 3500 Millionen Mark ngt worden. Wir haben damit eine Steigerung der Molkerei⸗ e in den 12 Jahren von 1900 bis 1912 um 113,4 % zu ver⸗ gehabt. Man kann aus diesen Zahlen ersehen, daß die Erzeugnisse gegenüber dem tatsächlichen Bevölkerungs⸗ um ein Vielfaches mehr angewachsen sind; denn die Be⸗ szunahme zwischen den Zählungen von 1890 und 1910 hat % betragen. 15 8 mit geradezu mathematischer Genauigkeit läßt sich die über⸗ Versorgung Deutschlands mit Viehprodukten während der aahre weiterhin durch einen Vergleich mit den übrigen Kultur⸗ gurovas beweisen. Während unsere Eigenproduktion an gewicht aller zum menschlichen Genuß veeigneten Nutztiere ich von Geflügel und Wildarten 3 400 000 t im Jahre ggemacht hat, ist England nicht über eine Produktion von t hinausgekommen. Dies hat zur Folge gehabt, daß nicht weniger als 48 % des gesamten Fleischverbrauchs aus klande hat einführen müssen. Der Gedanke wirt be⸗ 5, daß wir bei der Abwendung von einem zielbewußten Schutz andwirtschaftlichen Produktion zu ähnlichen Verhältnissen klangen können. Jedoch ist mit den Zahlen der erzeugten ge noch keineswegs der volle Unterschted zwischen unserer nglischen Leistung nachgewiesen. England ist auf eine Ein⸗ 11 kg Rindfleisch und 6,5 kg Hammelfleisch für den Kopf der na angewiesen. Diese aus dem Ausland benötigte Menge für das Rindfleisch zu 20 %, für das Hammelfleisch zu der Form von Gesrierfleisch, nicht etwa von Kühl⸗ angeliefert. Ohne mehr über die Qualität des Ge⸗ hes sagen zu wollen, soll nur darauf hingewiesen werden, auch unsere arbeitende Bevölkerung sehr schnell für derwertige Ware bedankt hat, als im Jahre 1912 ein Versuch der Gefrierfleischeinführung nach Deutschland zur ig gelangt ist. In bedeutsamer Weise bildet sich aber ein d zwischen englischer und deutscher Fleischkost noch dadurch wir in Deutschland 62 % des Fleischverbrauchs in Gestalt veinefleisch, 35 % als Rindfleisch und nur 3 % als Hammel⸗ uns nehmen, während bei den Engländern die Zahlen sich wie 30 : 45: 25. Das Schweinefleisch ist aber de5 für aarbeitende und sich im Freien bewegende Arbeiterschaft von viel größerer Bedeutung als die übrigen Fleischarten. Es 1600 Kalorien auf je 1 kg, während das Rindfleisch nur d das Schaffleisch 3280 Kalorien besitzt. Verrechnet man ie englische und die deutsch⸗ Fleischkost gegeneinander, so wird tschen ein Mehr von 33 957 Kalorien zugeführt, das man Feise bei der englischen Fleischkost durch eine Zulage von 4 kg Rindfleisch nur wettmachen kann. Dehnen wir aber leiche über das klassische Land des starken Fleischgenusses, England weiterhin aus, so können wir uns auf verschiedene gen der neuesten Zeit stützen, die natürlich um einiges von⸗ abweichen, aber doch immerhin ein übersichtliches und charak⸗ Bild uns geben. Nach einer neueren Zusammenstellung von haben wir folgenden Fleischverbrauch auf den Kopf der Be⸗ in den letzten Friedensjahren zu verzeichnen:

in Deutschland.. bbeeeöö“ 47,2 b1165656 33,8 Oesterreich- Ungarn . 299 ee1““ is. 8 P8oö722656 10, 8 t man nun die jährliche Leistung unserer Viehbestände dana was diese 45 Milch, Milchprodukten, Fleisch, Fett, uten, Wolle, Haaren, Knochen, an Steigerung der Lebend⸗ vnd der Zuchtqualitäten, aber auch an Arbeitsleistungen im baftlichen B triebe bringen, so kommt die Endsumme nach hhnung des Berichterstatters auf rund 10 Milltarden Mark.

Zur Arbeiterbewegung.

Verhandlungen über Verlängerung des Reichs⸗ trages für das Baugewerbe, die am 11. und ar d. J. im Reichsamt des Innern zwischen Vertretern des

Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe und der drei Feuischen Bauarbeiterzentralverbände startgefunden haben, ehnislos verlaufen, weil den Arbeitervertretern eine

Arbeitgebern angebotene Lohnerhöhung in Gestalt einer ige von 4, 5 und 6 für die Stunde für die einzelnen n, wie sie im Malergewerbe bereits vereinbart ist, bei icht genugt. Der Deutsche Arbeitgeberbund für das Bau⸗ wird zum 29. Februar d. J. seine Hauptversammlung nach nberufen, um zu der durch die Ablehnung der Arbeiterver⸗ haffenen Lage Stellung zu nehmen.

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1 Wohlfahrtspflege.

Die Zusatz⸗Pensionskasse der preußischen Eisenbahn⸗ verwaltung zahlt während des Krieges allen Witwen und Waisen der im Felde gefallenen Versicherten ohne Ausnahme und ohne Inne⸗ haltung der sonst vorgeschriebenen fünfjährigen Karenzzeit die volle Witwen⸗ und Waisenrente. Selbst die kriegsgetrauten jungen Witwen erhalten monatlich 18 22 Zuschuß zu ihrer Militärpension. Dieses großzügige Vorgehen hat, wie die von der Zentralstelle für Volkswohlfahrt herausgegebene „Korrespondenz für Kriegswohlfabrts⸗ pflege“ berichtet, zur Folge gehabt, daß die Kasse bis jetzt ein ver⸗ berun erechnisches Deftzit von 50 Millionen Mark hat. Ein Defizit ist ferner dadurch entstanden, daß die Zusatz⸗Krankenkasse den Hinterbliebenen aller gefallenen Versicherten ein Chrensterbegeld von 150 zahlt. Um die erforderlichen Summen zusammenzu⸗ bringen, entrichteten die Eisenbahner in jedem Monat einen Wochen⸗ beitrag mehr; doch haben die fretwilligen Zuschüsse nicht ausgereicht. Es soll * Deckung der Deftzite staatliche Hilfe angerufen werden.

Welch große Summen die Unterstützungen ausmachen, die die Arbeitgeber an die Angehörigen ibhrer Arbeiter wäh⸗ rend des Krieges zahlen, beweist eine Zusammenstellung des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustriellen. Danach sind von 237 Werken 49 327 456 im ersten Kriegsjahr gezahlt norden, und zwar ist von Monat zu Monat die aufgewandte Summe gewachsen. hat freilich auch die Zahl der Unterstützten im Ver⸗

ältnis zu der Zahl der Beschäftigten; denn wenn im August 1914 auf 424 410 Beschäftigte in den erwähnten Werken nur 60 016 Unter⸗ stützte entfielen, so zählte mon im Juli 1915 100 275 Unterstützte auf 447 580 Beschäftigte. Im Laufe des Jahres ist auf jede unter⸗ stützte Familie ein Betrag von 471,53 entfallen. Von sieben anderen Werken ist außerdem noch eine Summe von 7 491 430 gezahlt worden. Diese Aufwendungen sind allein von den Arbeit⸗ gebern gemacht. Nicht miteingerechnet sind die Summen, die die Arbeiter selbst für die Angehörigen threr im Felde stehenden Kame⸗ raden gesammelt haben. Auch sind nicht solche Beträge eingerechnet, die von den Werken für das Rote Kreuz und andere Körperschaften hergegeben wurden.

Für Familienunterstützung gewährt die München⸗ Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinen⸗Papier⸗ fabrikation den Ehefrauen der bei ihnen früher bediensteten Kriegs⸗ teilnehmer monatlich 10 ℳ, jedem Kind bis zu 14 Jahren monatlich 6 und sonstigen Familienangehörigen auch 6 für die Person. Daneben wird noch Sonderunterstützung durch Gewährung freier Wohnung, Feuerung und Beleuchtung gegeben. Außerdem zahlt die an die Krankenkasse die vollen Krankenkassenbeiträge für die

riegseinberufenen, wodurch die Familienangehörigen im Krankheits⸗ falle versorgt sind, und sie erhält schließlich den Kriegsteilnehmern den Anspruch auf die Renten aus der Fabrikpensionskasse, ohne daß Bei⸗ tragsleistungen zu zahlen sind. 1

„Der Kriegsbund der Offizierfrauen von Grof Berlin hielt vor einigen Tagen im Herrenhause seine zablreich besuchte erste Mitgliederversammlung ab, in welcher Bericht erstattet wurde über die Arbeit, die der Bund seit seinem Bestehen er wurde im Dezember v. J. gegründet geleistet hat. Zweck des Bundes ist: Unterstützung von durch Arbeitsbeschaffung und auf sonstige Weise, wobet auch Geldunterstützungen in Fällen dringender Not ge⸗ geben werden; Beratung und Hilfe für Ofstzterfrauen in allen Fällen, wo diese durch den Krieg in Not und Schwierigkeiten geraten sind. Der Kriegsbund ist als eine Ergänzung der segensreich wirkenden Militärhilfsvereine gedacht. Er wird von Frau Staatsminister Wild von Hobenborn als erster Vorsitzenden geleitet und hat eine Geschäftsstelle Behrenstraße 70, wo Unterstützungsbedürftige täglich zwischen 10 und 1 Uhr durch die Vorstandsdamen beraten werden Am 16. d. M. eröffnet der Kriegsbund in der Neuen Hedemannstraße 7 eine Speiseanstalt, in der für 50 ein nahr⸗ haftes Mittagessen und für 40 Abendessen verabfolgt wird. Zur Errichtung dieser Anstalt sind dem Bunde besondere Spenden in reichem Maße zugegangen.

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Eine Konferenz zur Erörterung von Fragen des Heimarbeiter⸗ schutzes fand am 11. Februar in Berlin auf Einladung der Aus⸗ kunftsstelle für Heimarbeitreform in Berlin und des Bureaus für Sozialpolitik statt, an der Vertreter aller Ge⸗ werkschaftsrichtungen, des ständigen Ausschusses zur Förderung der Arbeiterinneninteressen, der Gesellschaft für soziale Reform, des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen und der Zentralstelle für Volkswohlfahrt teilnahmen. Es fracsen über die ⸗„Regelung der Lohn⸗ und Arbeitsverhältnisse bei öffentlichen Lieferungen“ Magistratssyndikus Dr Hiller, Vor⸗ sitzender des Gewerbegerichts in Fronkfurt a. M., und Magistratsrat von Schultz, Vorsitzender der Schlichtungskommission für das Militär⸗ schneidergewerbe in Berlin. Beide Redner berichteten aus ihrer Prarss heraus von den Schwierigkeiten, die Lohnfestsetzungen der Militärbehörden durchzusetzen, da die Gerichte den privaten Vertrag, auch wenn er von den behördlichen Lohnfestsetzungen abweicht, als rechtsgültig anerkennen. Diese Schwierigkeiten seien nun zu heben, wenn, wie dies in Berlin und eintgen anderen Bezirken geschehen ist, durch die Generalkommandos den Lohnfestsetzungen der Militär⸗ behörden rechtlich bindende Kraft beigelegt werde. Den vom Gardekorps ausgegebenen „Allgemeinen Bedingungen“ wurde von allen Seiten warme Anerkennung zuteil; damit verband sich der Wunsch, daß nicht nur die Bekleidungsämter und Oberkommandos, sondern alle öffentlich vorgehenden Stellen das gleiche Verfahren ein⸗ schlagen möchten. Gegenüber diesen wertvollen Errungenschaften, welche zeigen, daß trotz des Krieges die nötigen sachlichen und per⸗ sönlichen Voraussetzungen für die Schaffung eines umfangreichen Apparates und die schöpferische Lösung schwieriger Fragen ge⸗ geben sind, wurde mit Bedauern feetgestellt, daß die Durchführung des Hausarbeitgesetzes noch nicht weiter vor⸗ wärts gekommen sei. Maßnahmen wie die Einführung von Lohnbüchern für die gesamte Heimarbeit seien noch im Stadium der Erwägungen. Es wurde der Ruf nach der Schaffung von Fachausschüssen erboben, die zwar nur sehr be⸗ scheidene Befugnisse hätten, aber doch mindestens eine gesetzliche Grundlage böten, auf der die gemeinsame Tätigkeit der Unternehmer und der Arbeiter zur Ordnung des Gewerbes einsetzen könne. Die Arbeitslosigkeit unter den Heim⸗ arbeiterinnen, die sich durch die Beschlagnahme der Web⸗ und Wirk waren noch gesteigert habe, lege den Wunsch nahe, die Militär⸗ behörden möchten die Verteilung der großen Aufträge planmäßig und unter Zuziehung von Vertretern der Arbeiter⸗ und Unternehmer⸗ organisationen, der Arbeitsnachweisverbände sowie sonstiger sachverstän⸗ diger Persönlichkeiten vornehmen. Von allen Seiten wurde der schweren Besorgnis Ausdruck gegeben, daß die Heimarbeiternot durch das Ein⸗ strömen großer unorganisierter Massen von Kriegerfrauen und ⸗witwen, Kriegsbeschädigten und sonst in Not Geratenen in die Heimarbeit und durch die Unsicherheit der wirtschaftlichen Lage nach dem Kriege sich noch veischlimmern werde. Um dem zu begegnen, gelte es schon jetzt, blanmäßig Vorsorge zu treffen unter ter Ausnutzung de bestehenden Gesetzgebung. v“

Dem Kriegsausschuß für warme Unterkleidung, Berlin, sind seit September v. J. aus den Beständen des Kriegsministeriums größere Mengen Strickwolle mit der Be⸗ stimmung zur Verfügung gestellt worden, arbeitslose und be⸗ dürftige Frauen mit dem Stricken von Socken für die Heeresverwaltung zu beschäftigen. Durch Vermitt⸗

ierten wurden zu diesem Zwecke bis⸗

lung der Territorialdele her etwa 600 000 kg Wolle im Deutschen Reich mst Ausnahme Der Strick⸗

von Bayern an Eacgge⸗ Vereine vergeben.

lohn für die hergestellten Socken beträgt etwa 3 ½ Millionen Mark, welche Summe beschäftigungslosen Heimarbeiterinnen, be⸗ sonders aber den arbeitslos veehsge Frauen in den notleidenden Industriebezirken, zugeflossen ise 8 1

Von verschiedenen Seiten ist mancherlei geschehen, um der Lese G not unserer Kriegsgefangenen im Ausland abzuhelfen, namentlich mit Lehrbüchern und Aehnlichem. Indessen mangelt es an guten Büchern der schönen Literatur. Sind doch in de feindlichen Ländern allein an Zivil efangenen viele sausend Deutsch interniert, die einen Monat nach dem andern hinbringen müssen, ohne einer geregelten Tätigkeit obzultegen. Für sie und für die deutschen Kriegegefangenen im Ausland sind nun von der Deu tschen Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg⸗Großborstel, die für den gleichen Zweck bereits mancherlei getan hatte, 15 000 gut Bücher binausgesandt worden, sämtlich literarisch sorgfälti ausgewählt und in gediegenem Einband. Ferner sind die Bücher 8 daraufhin gesichtet, daß sie nichts enthalten, was ihre Zurückweisnng durch die Lagerkommandanten befürchten ließe. Die Deutsche Dichter⸗Gedächtnts⸗ Stiftung hat deshalb eine ie, gen Kriegsgefange nen⸗ bücherei zusammengestellt, die aus 50 Bänden besteht: 20 Er⸗ zählungen, 15 humoristischen Büchern, einer Reihe von Gedichten, Dramen und Lustspielen und mehreren Büchern über die deutsche deimat. Das Verzeichnis dieser Kriegsgefangenenbücherei hat den maßgebenden Stellen zur Prüfung vorgelegen. Nun ist diese Bücherei von je 50 Bänden gleichzeitig an 250 Gefangenen lager in Frankreich und an 50 Gefangenenlager in Eng land abgeschickt worden. Insgesamt sind also 15 000 Hände hinaus⸗ gegangen. Weiter wurden für die Versorgung der Lager in Ruß⸗ land und Sibirien Verhandlungen angeknüpft. Auch das neutrale Ausland, in dem hier und da eine Besatzung deutscher Kriegsschiffe interntert ist, ist von der Deutschen Dichter. Gedächtnis⸗ Stiftung nicht vergessen worden. Jeder Kriegsgefangenenbücherei ist ein gedrucktes Verzeichnis in 10 Abdrücken beigefügt. Dieses Ver⸗ zeichnis wird auf Wunsch von der Stiftung auch an Privatleute abgegeben. .

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In Berli „Schöneberg hat zum Weihnachtsfeste, wie in früheren Jahren, eine Belohnung treuer, sparender Dienst⸗ boten 1 Sparkasse der Stadt stattgefunden. Es konnten Prämien in Höhe von 10 —30 an 79 Bewerberinnen im Gesamt⸗ betrage von 1440 verteilt werden. Im Vorjahre wurden für den gleichen Zweck 1200 an 57 Dienstboten ausgegeben.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

„Wite schon mitgeteilt wurde, ist in diesen Tagen eine Zentral⸗ stelle für Gemüsebau im Kleingarten ins Leben gerufen worden. Die Zentralstelle,

die in Berlin, Behrenstraße 21, ihren

Sitz hat und deren Tätigkeit sich auf das ganze Reichsgebiet

strecken soll, hat die Aufgabe, Hand in Hand mit Gemeinden, Ver⸗ bänden und Vereinen den Anbau solcher Gemüse zu fördern, die für die Volksernährung während des Krieges besonders wichtig und bedeutungsvoll sind. ur Erreichung dieses Zweckes bedarf es zunächst, soweit dies in einzelnen Gegenden noch nicht geschehen sein sollte, der Bereitstellung geeigneter Ländereien, sei es unentgeltlich, set es gegen möglichst geringe Vergütung. Den Besitzern von Kleingärten werden ferner zu mäßigen Preisen geeignete Sämereien, Pflanzen, Dünger usw. zur Verfügung gestellt werden

müssen. Endlich sollen überall die Interessenten sachverständig beraten

werden, und wo es an ausreichenden Arbeitekräften fehlt, soll auch für solche nach Möglichkeit gesorgt werden. In allen diesen Fragen will die neue Zentralstelle Rat und Auskunft erteilen.

Genossenschaften und Lebensmittelversorgung.

Organisierte Solidarität ist einer der Haupthebel unserer er⸗ folgreichen äußeren und inneren Kriegführung. Planvolles Zusammen⸗

arbeiten unter einheitlicher Führung hat unseren wirtschaftsproduktiven

Leistungen 127 wie unseren militärischen) zu ihren besten Ergeb⸗ nissen verholfen. Die Zwangssyndizierung, wie sie für die Fleisch⸗ versorgung eingeleitet, ist nichts weiter als eine este und umfassende Form organisierter Produktions⸗ und Absatzsolidarität. Sie ist die Fort⸗ setzung und Vergrößerung (und zugleich öffentliche Regulierung) der freien Zusammenfassungen von Produzenten, Händlern und Ver⸗ brauchern, die längst bestehen, und die schon bisher einen Teil der Aufgaben der neuen Zwangsorganisationen erfüllen konnten und in gewissem Umfange auch erfüllt haben.

Diese freien Zusammenfassungen sind die Genossenschaften vor allem die Produkriv⸗ und Absatzgenossenschaften der landwirtschaft⸗ lichen Erzeuger und die Konsumgenossenschaften der Verbraucher. In den Genossenschaften fließt die Produktion, der Absatz, die Versorgung eines größeren Kreises von Erzeugern oder Verbrauchern zusammen; sie bedeuten daher von der einen oder anderen Seite eine größere Macht auf dem Lebensmittelmarkt als der einzelne Produzent oder Konsument. Die Produktiv⸗ und Absatzgenossenschaften können die Erzeugung ihrer Mitalieder ( die Erzeugung aus von ihren Mitgliedern geliefertem Material) nach Menge und Art beeinflussen, in eine bestimmte Richtung drängen und von anderer fernhalten, durch Aufklärung, durch gegenseitige Unterstaßang, gemeinschaftliches Auf⸗ treten nach außen Produktionshilfen schaffen, die dem einelnen Pro⸗ duzenten verschlossen bleiben. Sie können ferner den Absatz in festen Bahnen halten. Die Konsumgenossenschaften können durch die Häufung ibres Bedarfs ihre Versorgung bäufig besser, regelmäßiger und voll⸗ ständiger sicherstellen, als der Klemhandel (der übrigens durch den Zusammenschluß zu Einkaufsgenossenschaften ähnliches erreichen kann).

Wie insbesondere die landwirtschaftlichen Produktions⸗ und Ver⸗ wertungsgenossenschaften Erzeugungsumfang und Versorgungssicherheit zu fördern vermögen, wird in mebreren Artikeln der „Deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaf spresse“ lehrreich ausgeführt. Die Molkereigenossenschaften sollen mit allen Mitteln gegen die neuerdings leider recht starke Abschlachtung von Milchkühen ein⸗ schreiten, ihre Mitglieder über die rationelle Verwertung der ver⸗ fügbaren Futtermittel aufklären, die Fnuttermittelbeschaffung seibst in die Hand nehmen, die Interessen der Landwirte bei der behördlichen Futterverteilung vertreten. Sie sollen weiter durch unermüdliche Aufklärung gegen die unvollkommene Milchentrahmung mit Handzentrifugen, die die Butterausbeute herab⸗ setzt, Front machen. Sie sollen für ein gesundes Verhältnis zwischen Frischmilchabsatz und Butterproduktion und besonders dafür sorgen, daß den auf sie angewiesenen Verbrauchszentren die Frischmilchzufuhr nicht ohne Ersatzmöglichkeit abgeschnitten oder allzustark eingeschränkt