1916 / 61 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Mar 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Stand der Landwirtschaft in

brechung während des ganzen bis 14. Februar n. deihen der Saaten. durch schneefrei. überall im Lande etwa nachfolgende Fröste bildeten. durch übermäßige Feuchtigkeit noch Saaten festgestellt worden. wird als gut und stellenweise

Bis

fertig gehracht, daß die Anbaufläche in Königreichs mit Wintersaaten (Weizen, Mohn) bebaut werden konnte. Aussaat von Hafer, Sommergerste,

hat der Bauer, wenigstens an

gehabt, seine für den Anbau von Mais und anderen Frühjahrssaaten zu bearbeiten.

destimmte Felder umzupflügen und; In den besetzten serbischen Gebieten lichen Arbeitskräften und mpfindlicher bemerkbar

gemacht. Trotz

berbältnisse hat hier die Winteraussaat fast gar nicht oder nur in

sehr geringem Maße erfolgen können. Sommerfrüchte ist hier in Frage völkerung nicht bald die rungen durch Urberlassun Saatgut gewährt wird. Hier Albulgariens macht sich der

von

fühlbar, sodaß Abhilfe erforderlich ist.

weise aus dem Stadikreise Provadia (der

3

igvieh zu Kriegszwecken Kat

Molidres Lustsvpiel gestern im Kammer’pielhause

Eintagen. Satire sind ja diese dem Geschmack ibrer

Zutaten, die heute nur ein kutturgeschichtl. können, nicht pen ed; Der Geist des Dichters leuchtet am bellsten ust In der richtigen Erkenntnis d ssen hate Max Reinhardt, der Spielleiter des Abende, auf alle Stil⸗ auf sich selbst gestellt. Die Rolle des Argan war der drolltgen und beweglichen Persönlichkeit Max Pallenbergs anvertraut, der erfreulicherweise Maß zu halten . Zwar erreichte er nicht die Meisterleistung Artbur Vollmers, die Darstellung des eingebildeten Kranken gilt, doch war auch er bestrebt, das rein menschliche der Gestalt allen komischen Verzerrungen zum Trotz möglichst und auch den wehmütigen Unterton vernehmlich kleinmalerischen Zügen, die freilich

aus der Handlung des spiels hervor.

künne verzichtet und das Stück ganz

Jahrzehnten als klassisches Vorbild für die

Aber aäuch an eigenmächtigen, recht drollig wi kten, fehlte war Johanna Terwins Toinette,

es nicht. die

und Forstwirtschaft.

Bulgarien und in den von Bulgarien besetzten Gebieten Gerbiens. Die auhergewöhnlich milde, mäßig feuchte Witterung, durch die sich der Monat Dezember bielt auch mit kurzer Unter⸗ Monats Januar a. St. (14 Januar St.) an und förderte das Wachstum und Ge⸗ Der Boden blieb fast den ganzen Monat hin⸗ Erst in den letzten Tagen des Monats gingen fast Schneemengen nieder, die eine schützende Decke für

durch Frost Schaden an den Der augenblickliche Stand der Saaten sogar als vorzüglich bezelchnet.

Dank der vorherrschend milden Witterung der beiden verflossenen Wintermonate hat die Landbevölkerung es

Außerdem hat an vielen Orten die Hartweizen, Sommerroggen, Anis usw unter günstigen Bedingungen erfolgen können.

Arbeitsvieh sowie an Saatgut sich weit

unbedingt Vieh

sowohl, alg auch in vielen Gegenden Mangel an Arbeite vieb außerordentlich

Jahre 1910 75 354 Einwohner besaß) allein nahezu 15 000 Stück requiriert worden. gegenden ist auch Mangel an Saatgut vorhanden. serlich Deutschen Konsulats Sofia vom 29 Februar

Theater und Musik.

Kammerspiele des Deutschen Theaters.

„Der eingebildete Kranke“ in der formgewandten Fuldaschen Ueber⸗ tragung und Bühnenbrarbeitung zum ersten Male aufgeführt, und zwar ohne die nachsolgende burleske Doktorpromot on und die ballettmäßigen Zum Verständnis und Se

unterhielten

jetzt sind sedenfalls weder

ichard: durch unermüdlichen Fleiß Herr Funck. den Grenzen des bisherigen Roaggen, Gerste, Raps und

vielen Orten, Gelegenheit

hat der Mangel an männ⸗ der günstigen Witterungs⸗

Dr. Bruck.

Auch der Anbau der gestellt, falls der Be⸗ erforderlichen Erleichte⸗

Wund Verteilung von Tod“ statt.

So sind beispiels⸗ nach der Volkszählung vom

In einigen Gebirgs⸗ (Bericht des 1916.)

Königin Königs

wurde

der saftigen Molloreschen ntstehungszeit entsprechenden

ches Interesse beanspruchen schwere

zersprangen. eit

scharf hervorzuheben anklingen zu lassen.

Lebendig und schnippisch besonders mit der Ver⸗

———

Theater.

Künigliche Schauspiele. Sonntag: Opernhaus. 67. Abonnementsvorstellung. Dienst, und Freiplätze si d aufgeboben. Ein Maskenball. Opeor in drei Akten. Musik von Giuseppe Verdi. Mustka iiche Lestung: Herr Kapellmeister von Strauß Regie: Herr Regisseur Hertzer. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 ˖Uhr.

Schauspielhaus. 71. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst. und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Rokoko. Miniaturbilder von Goethe und Mozart. Mit einem Rahmenspiel von Rudolf Presber. In Siene gestzt von Herrn Dr. Bruck. Rahmenspiel von Rudolf Presber. Die Fischerin. Ein Singspiel in einem Akt von Goethe (1782). Musik von Corona Schröter. Muszkalische Leitung: Herr Schmolstch Die Gärtnerin aus Liebe. (La üünta giardiniera) Kom sch⸗ Oper in einem Akt von Mozarf. Neu bearbeitet von Oskar Bie. Must kalische Lestung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Anfang 7 ½ Uhr.

Montag: Opernhaus. 68. Abonnements⸗ vorstellung Richard⸗Strauß⸗Woche unter pe sönlicher Leitung des Kompenisten 2. Abe d: Der Rosenkavalier. Komödie für Musik, in drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielbaus. 72. Abennementsvor⸗ stellung. Karinta von Orrelanden. Dramga in drei Akten von Franz Dulberg. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.

Ovpvernhaus. Dienstag Tristan und Isolde. Mittwech: Richard⸗Strauß⸗

3. Abend Salome. Tod und

Verklärung. Donnerstag: Rigoleito

Freitag: Carmen. Sonnabenb:

Tiefland. Sonntag: Der Trouba

8

8

dour.

Schauspielbaus. Dienstag: Erde. Mittwoch: Rokoko Donnerstag: Zum 100. Male: Peer Gynt. Freitag:

Julius Caesar Sonnabend: Karinta

von Orrelanden. Sonntaa: Richard⸗

Strauß⸗Woche. 4. Abend: Ariadne auf

Naxos.

pelz.

1“

Deutsches Theater. Direktion: May

Reinbardt.) Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr:

Zu kleinen Preisen: Minna von Barn⸗ helm. Abends 7 ¼ Ubr: Macbeth Montag und Mittwoch: Der Biber⸗

Dienstag: Maria Stuart. Donnerstag, Freitag und Sonnabend: Macbeth. 5 11u1“

Nammerspiele.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu kleinen Preisen: Die deutschen Klein⸗ städter. Abends 8 Uhr: Der ein⸗ gebildete Kranke.

Montag und Mittwoch: Der Weibs⸗ teufel.

Dienstag, Donnerstaa, Freitag und Sonnabend: Der eingebildete Kranke.

Volksbühne. Theater am Bülowplatz.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Traumulus. Abends 8 ¼ Uhr: Fubrmann Henschel. Montag: Viel vLärm um Nichts. Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonn abend: Fuhrmann Henschel. Donnerstag: Zumersten Male: Doppel⸗ selbstmord.

Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Wie einst im Mai. Hrölsen⸗ 5 Uhr. Wenn zwei Hochzeit machen Ein Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo und Willv Bredschneider.

Montag und folgende Tage: Wenn zwei Hochzeit machen.

Theater in der Königgrützer

Straße. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Rausch. Schauspiel in vier Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering. Abends 8 Uhr: Kameraden. Komödie in vier Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering.

Montag bis Donnerstag: Kamerabden.

Freitag: Zum ersten Male: Ein Traumspiel.

Sonnabend: Ein Traumspiel.

Komödienhaus. Sonntag, Nach mittags 3 Uor: Extrablätter! Abende 8 ½ Uhr: Das Mädchen aus der 8. Lustspiel in 3 Akten von Max

ernstein und Ludwig Heller.

Montag unds folgende Tage: Das Mädchen aus der Fremde.

Deutsches Künstlertheater. (Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Abends 3 Uhr: Die selige Exzellenz. Lustspiel in drei Akten von Rudolf Presber und Lev Walther Stein.

Montag und folgende Tage: Die selige Exzellenz.

kleidungsszene viel Erfolg batte. ravitätischer selbstgefälta tbrichter Sohn, Camilla Er als jugendliches Liebespaar⸗ Foseph Klein als Bruder A aber im Tempo etwas bedächtigem Zusammenspiel

Im Königlichen O Verdis „Maskenball“ au Kemp; Herr Jablowker; Rens: Habich; Samuel: Herr Bachmann; Dtirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Rokoko“, Miniaturbilder von Rudolf Presber gegeben. Singspiel „Die Fischerin“ mit der Musik von Corona Sch⸗ öter, bezw in dem Rahmenspiel wirken in den Ha 1 38— Clewing, Eichholz, Vespermann und de Vogt sowie Herr Krasa mit. In der dann folgenden komischen Oper

Mozart in der Alfermann, Marherr, und Henke beschärtigt. M. musikdirektor Blech,

von Mechtild 2L

Am Denkmal d hiesige Blätter melden, im der Schatullverwalter, einen Kranz nieder.

Eine schwere Gasexplosion ere melden, gestern abend auf dem Gtund urzeit Gasanlagen in den Wo

rau eines Handelsmanns ein Explosion. Die Frau und ib Brandwunden. geschleudert und die Stubendecke oberen Stockwerke herunterfielen Glassplitter und berabfallende war so stark, daß auch

Die Zentralstelle zur Bekämpfung literatur veranstaltet am 25. hause, Berlin W., sammlung. Samuleit⸗Neukölln über Aussprache anschließen wird. die Geschäftsstelle in Berlin W. 50,

Paul Biensfeldt

Dr. Diafoirus, Max Gllstorff

rgans u. a. vereinigten

sich vortrefflich und ließen

Goethe und Mozart, mit einem In dem

von

Neubearbeitung von Oskar Bie sind die

Im Lessingtheater findet am Donnerstag die mowskps dramatischer Dichtung „Ein Spiel vom Stückes ist für nächsten

Die erste Wiederholung dieses

Sonnabend angesetzt.

Im Deutschen Opernhause wird am 7 Woche Weingartners neue komische Oper „Dame Kobol Male aufgeführt. 3

Mannigfaltiges. Berlin, den 11. März 1916.

Zehn

Mauerstück⸗ verletzt.

März,

benschütz und Lothar Müthel Leopoldine Konstantin als Frau und sich zu gutem, Die Zuschauer es an Beifall nicht fehlen. Einen Sondererfolg errang die vom Schauspielhaus begabte Lotte Müller als durchtriebene Louison.

vernhause wird morgen, Sonntag, in folgender Besetzung aufgeführt: Am⸗lia: Ulrica: Fräulein Leisner; Oskar: Frau Engell; Graf Herr Schwarz; Silvano: Tom: Herr Schwegler; Richter:

vorangehenden Goetheschen „ptrollen Fräulein Heisler und die „Die Gärtnerin aus Liebe“ von

Parbs sowie die Herren Bergman, usikalischer Leiter der Oper ist der General⸗ des Singspiels: Herr Schmalstich, Spielleiter:

reitag nächster

er Königin Luise im Tiergarten legte, wie am gestrigen Gebar stage der verewigten Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Geheime Regierungsrat Grimm

ignete sich, wie biesige Blätter stück Ruppiner Straße 37, wo hnungen bergestellt werden. Streichholz entzündete, r fünfjähriger Knabe erlitten Das Zimmerfenster wurde auf den Hof durchschlagen, so daß Möbel aus dem 1e. wurden noch durch s 2 Die Explosion in einigen Nachbarhäusern die Feusterscheiben

er Schund⸗ Abends 8 Uhr, im Architekten⸗ . Wilbelmstraß⸗ 92/93, eine 5öffentliche Ver⸗ Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag von Rektor Krirosschundliteratur“, an den sich eine Einladungen werden auf Wunsch durch Augsburger Strate 61, versoandt.

als komisch

als dessen für die

„Tubantia“

her bekannte, 8

Abends 8. Mitglied der

Herr 8

Rahmenspiel halten.

Damen Dux, Bohnen

die Dünafront“

Uraufführung ih. Dee

sich mit dem Sitze schluß insbesondere

zum ersten 8 strebungen

——

Nach einer Mitteilung des Katserlich Deutschen Genera

sind, wie Ntonsilch noch folgende Personen aus afrika in Amsterdam eingetroffen: aus Windhuk, Frau Friedel Meyer, geb. Frau Helene Bohn, geb. Lack, aus

Die Deutsch⸗Asiatische Gesellschaft hält am 17. d. M Uhr, im großen Saale des (Bellepuestraße 3) einen Vortragsabend, an dem Herr Dr. Kaufmang „Nachrichtenstelle für den Orient“, über das Thena Türkisches Frauenleben“ (mit Lichtbildern) sprechen wird.

8

8

„W. T. B.“ meldet, mit dem

hbene Lina Meyper en ann, aus

Nkongsamba. Wiassh

Künstlerhauses in Berlh

„Der Universitätsprofessor Dr. Georg Simmel aus Straßbeng E. wird auf Bitte der „Hilfe der „Frauenhilfe zur Linderung

Sibirien“ am 16. d. M., Abends 8 Uhr, der Berliner Unversität, Kaiser F anz Das Thema lautet: 2 sind beim Kastellan der Universität und bei Wertheim

Im Wissenschaftlichen Theater der Vortrag des Direktors Franz Goerke, der Weltkieg“, morgen sowte am und Sonnabend nächster Woche Abends wiederholt. Dienstag wird Abends der Vortrag „Im Kampf um Konstantinopel“ ag Mittwoch und Sonnabend, gehalten werden.

deutscher Schulgesanglehrerinnen in Berlin gebildet. Er bezweckt den 8 der staatlich Förderung ihrer beruflichen Bestrebungen. mit dem Verband der deutschen Musit Allg Deutschen Lehrerinnen⸗Vereins) ist st und Einrichtungen (Stellenvermittlung, Fortbildungskurse usw.) ein starker Rückhalt geboten.

für kriegsgefangene Deutsche⸗ 8 der Not unserer Gefangenen ü im Auditorium Maximm Joseph Platz, einen Vort „Goethes Liebe. Karten zu -

zu haben

„Urania“ wird ze „Aegypten, der Suezkanal nh Mittwoch, Donnerstag, Freua Am Monnaa n

Nachmittags, der Vortrag „Kurland un

Zusamme⸗ eprüften Schulgesangleh ertnnen sur Durch enge Verbindurg ehrerinnen (Musikseklion de dem Verein für seine Vereinzzeit

Columbus Meldung des kanischen Banditen Sechzehn amerikanische getötet. Die gestern abend auf dem

Als die erfolgte die

nach

teilung in den Weg

8 Maßregel

kommen billigt.

Lesstngtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Baumeister Solneß. Abende 8 Uhr: Die gutgeschnittene Ecke Tragikomödie in fünf Akten von Hermann Sudermarun aus dem Zyklus „Die ent⸗ götterte Welt“.

Montag, Dienstag und Mittwoch: Die gutgeschnittene Gcke.

Donnerstag: Zum ersten Male: Ein Spiel vom Tod.

-119 -. Veer Gyhut.

onnabend: Ein Spiel vom Tod.

8

Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart. Abends 8 Uhr⸗ Ait⸗Heidelberg. Schauspiel in 5 Akten von Wilbelm Mexyer⸗Förster.

Montag: Die geibe Nachtigall.

Dienstag: Das Lumpengesindel.

Nach⸗

Charlottenburg. Sonntag, mittags 3 Uhr: Nora. Abends 8 Uhr: Das Lumpengesindel. Tragi⸗ komödie in drei Akten von Ernst von Worzogen.

Montag: Das Lumpengesindel.

Dienstag: Romeo und Juüulia.

Deutsches Opernhans. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37 Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag Nachmtttags 3 Uhr Der Bettelstudent. Abends 8 Uhr: Hoffmanns Erzäh⸗ lungen. Phantastische Oper in 3 Bildern, einem Vorspiel und einem Epilog nach E. Th. A. Hoffmanns Novellen von Jules Barbier. Musik von Jacques ffenbach.

Montag: Carmen. (Escamillo: Herr Kammersänger Friedrich Plaschke) Dienstag: Der Betielstudent. Mittwech: Carmen.

Donnerstag: Hoffmanns Erzäh⸗ lungen. Freitag: Dame Kobold.

Sonnabend: Undine.

Zum ersten Male:

Theater am Nollendorsplatz. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Obersteiger. Abends 8 ¼ Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstuch in vier Bildern von Hermann Haller und Will Wolff. Musik von Walter Kollo.

Montag und folgende Tage: Immer feste druff!

Montag, Nachmittags 3 ¾ Uhr: Wil⸗

helm Tell Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Nachmtttags 3 ½ Uhr: Der

Sonnabenbd, Talisman.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

amerikanischen

9 Rückwege noch dreimal mit stärkungen erhalten und sich einer kleinen amerikanischen N geworfen hatten, in Kampf geraten waren Nach den vorliegenden Berichten waren die Amerikaner f Meilen weit auf mexikanisches Gebiet vorgedrungen. A Washington kommt die des Obersten Slocum, Truppen in das mexikanische Gebiet einmarschieren ließ, val⸗

Depeschen.

(Neu Mexiko), 10. März. (W. T. B.) „Reuterschen Bureaus“ verloren die n.

Verwu und Zivilpersonen w Druppen kehr zurück, nachdem sie Mexikanern, die Pe

über 100 Tote und 200 Soldaten

der Grenze

Nachricht, daß die Regierung 8 der die amerikanischen

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Komische Oper. (An der Weiden⸗ Hammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Das süße Mädel. Abends 8 Uhr: Jung muß man sein Operette in drei Akten von Leo L. ipziger und Erich Urban. Gesanastexte von Leo Leipztner. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: Jung muß man sein.

Theater des Westens. (Statien: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Polen⸗ blut. Abends 8 Uhr: Das Fräu⸗ lein vom Amt. Ovperette in drei Akten von Georg Okonkowski und Franz Arnold. 8— von -——g.

Montag und folgende Tage: Das Fräulein vom Amt. g

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die zärtlichen Verwandten. Abends 8t Uhr: Der Gatte des Fräuleins. Lustspiel in drei Akten von Gabriel Drégelv.

Montag und folgende Gatte des Fräuleins.

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Drei Paar Schuhe. Abends 8 Uhr: Blondinchen. Possenspiel mit Gesang und Tunz in drei Alten von Jean Kren und Kurt Kraatz Gesangstexte dvon Alfred Schönfeld. Musik von Bilbert.

Montag und folgende Tage: Blon⸗ dinchen. 6

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichfr.) Sonntag, Nachm. 4 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 ½ Uhr: Verhpeiratete Junggesellen. Musikalischer Schwank in drei Akt’n von Arthur Lippschetz Gesangstexte von Will Steinberg. Mustk von Rudolph Nelson.

Montag uad folgende Tage: Verhei ratete Junggesellen.

Konzerte.

Philharmonie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum Konzert zum Besten des Pesions. fonds des Beyliuer Philharmonischen Orchesters. Dirigent: Arthur Nilisch. Solist: Artur Schnabel.

Montag, Abends 7 ½ Uhr: Konzert zum Besten des Pensionssonds des Ber⸗ liner Philharmonischen Orchesters. Dirigent: Arthur Rikisch. Solist: Artur

Schnabel.

Bechstein⸗Saal. Sonntag, Abenke I 8 Uhr: Lustiger Sonntagabend z0 Maria und Joseph Blaut.

Montag, Abends 8 Uhr: Liederaben von Winli Kewirsch (Gesang) und Hußla (Bartton).

Künigl. Hochschule für Mus Sonntag, Abende 7 Uhr: II. Mimg Konzert des Erk'’'schen Männe Getaug⸗Vereins (Chormeister: Proftsa Max Stange). Mitwtrkung: Geog Funk (Tenor), Frau Margarete Blumg (Sopran). Am Flügel: Walter Berucl

Zirkus Busch. Sonntaa, N mittags 3 ½ Uhr und Abends 8 Uhr: Z 0 Vo stellungen. In beiden Vorstellunge ungekürzt: Das Ausstattungsstück En Wintermärchen Weibnachtssviel fünf Akten von Paula Busch. Noch R. Mysterten des Mittelalters Musit M. Kapellmeister A Taubert. Einstudiert u Ballettmeister R. Riegel Vorber Das erfolgreiche März⸗Progran (Nachmit ags hat jeder Erwachsene d. angehöriges Kind unter 10 J hren frei ollen Sitzplätzen, jedes weitere Kind jell ha be Preise.) 1b

Montag und folgende Tage: En Wintermärchen.

Familiennachrichten.

Verlobt: »Frl. Anny Delius mit br Hauptmann Kurt Fehrn. von der Gch (Güstrow). El s beth Fretin Bodenhausen mit Hrn. Dr. pbil. Bretschneider (Lehusa Dresden). 2 Frl. Amalie Franke mit Hrn. Ma⸗ Carl von Trotha (Erturt).

Geboren: Ein Sohn: Hen N. gierungsassessoer Achaz von Sallkde⸗ (z. Zt. Breslau) estorben: Hr. Amtegerschtsrat 1 Major d. R. Dr. Richard Beringun (Im Felde).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbun

Verlag der Expedition (Mengerin in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckeret

Verlagsanstalt, Berlin, Wilbelmstraße h0

Sieben Beilagen

sowie die 904. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.

Lehmann (Werner) (IV

(Hagen) im Res. Inf. R. Nr. 18,

Personalveränderungen. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Großes Hauptquartier, den 29. Februar 1916.

Für die fernere Kriegsdauer haben den Rang usw. eines Regi⸗

mentskommandeurs erhalten: die Oberstleutnants: Angern, Dir. d.

Gewehrfabrik in Danzig, Gothsche, Dir. d. Gewehrfabrik in Erfurt; die Majore: Swidom, Dir. d. Inf. Konstruktionsbureaus, v. Cor⸗ vin⸗Wiersbitzkis Dir. d. Art. Werkstatt in Danzig, z.

komdt. zum Feuerw. Laboratorium in Plaue, B

Dir d. Geschützgießerei. Befördert. Winter, Lt. d. Res. d. Gren. Regts. Nr. 12 IIII Berlin), jetzt im Res. Inf. R. Nr. 12, zum Oberleutnant. zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: Fleischer (Posen) in Inf. Regt. Nr. 335, Brewitz (Magdeburg) in d. Fußart. Battr. 518; die Vizewachtmeister: Stauß (Gu en), Giesecke Frankfurt a. O.) im Res. Feldart. R. Nr. 5, H56 pcker (II Ham⸗ R. Nr. 335, zum Lt. d.

. vl.

artolomaeus,

ürg) b. Korpsbrückentrain 51, dieser d. Res.

Naatz, Vizefeldw. (I Cassel) im Inf. Landw. Inf. 1. Aufgebots.

zu Leutnants d. Landw. Inf. ernannt: die Feldwebelleutnants im Armier. Bat. 34: Nauck (Magdeburg), d. 1. Aufgeb., Kosch⸗ mieder (II Berlin), d. 2. Aufgebots.

Befördert: zu Leutnants, vorläufig ohne Patent: v. Hobe,

ecke, Groos, Fähnriche im Inf. R. Nr. 13; Starke,

2

(Unteroff. im Feldart. R. Nr. 22, zum Fähnrich:

zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: v. Roos (Mar⸗ burg) im Jäg. B. Nr. 11, dieses Bats., Lüthgen (Wesel), Wey⸗

d (Hagen), Brocke (1 Bochum), Bosenius (Deutz), Cil⸗

cht (Detmold), Reutersberg (I Düsseldorf) im Res. Inf.

Nr. 55;

zu Leutnants der Landwehr: die Vizefeldwebel: Holverscheid Tuisburg, im Res. Inf. R. Nr. 55, d. Landw. Inf. 1. Aufgeb., Hungerland (VI Berlin) im Jäg. B. Nr. 11, d. Landw. Jäger 1. Aufgeb.;

zu Fähnrichen: die Unteroffiziere: Schelhaas im Inf. R.

Nr. 18, Selig im Feldart. R. Nr. 79.

Dorn, Unterprimaner d. Haupt⸗Kad. Anstalt, als Fähnr. im

n Fußart. R. Nr. 15 angestellt und zunächst d. Ers. Bat. überwiesen.

Befördert: Fischer, Fähnr. im Fußart. N. Nr. 17, jetzt im II. Bat. d. Res. Fußart. Regts. Nr. I7, zum Lt., vorläufig ohne Patent; Röver, Vizefeldw. im II. Bat. d. Res. Fußart. Regts. Nr. 17, zum Lt. d. Res.;

platte, ‚Lt. d. Res. d. Garde⸗Füs. Regts. (I Dortmund), jetzt im Regt., zum Oberleutnant;

zu Oberleutnants: die Leutnants der Reserve: Althoven d. Füf. Regts. Nr. 39 (1 Cöln), jetzt in d. Feldflieger⸗ Abt. 67, Krug d. Inf. Regts. Nr. 140 (II Berlin), jetzt in d. Feld⸗ stieger⸗Abt. 61;

zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: Krahe (I Cöln) bei d. Feldwetterstation Czenstochau, d. Luftschiffer⸗Bats. Nr. 4, Berlin) in d. Feldflieger⸗Abt. 22, d.

Patenk: Worm, Hett, Fähnriche im Inf. R. Nr. 54;

zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: Hartmann Ilmers (I Altona), Albrecht Berns (I Berlin), Jes ke (Neustadt) im Res. Inf. R. Nr. 5;

Lehmann (Konrad), Vizefelbw. (II Berlin) im Res. Inf. R. Nr. 3, zum Lt. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb.;

zu Leutnants, vorlöäufig ohne Patent: die Fähnriche: Laue im 58 R. Nr. 51, Wagner⸗Hohenlobbese im Pion. B.

15;

zu Fähnrichen: die Unteroffiziere: Franke, Bossert 8 Elsen, Krug im Inf. R. Nr. 143, Wolff im Pion. B. Nr. 15. Fliegen, Fähnr. im Inf. R. Nr. 143, in d. Res. Verhältnis übergetreten.

Befördert: zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: Blan⸗ kenburg, Schuster (Straßburg), Schack (Münster), Kalt⸗ schmidt (Mannheim), d. Pion. Bats. Nr. 15; v. Gu stedt, Fähnr. im 3. Garde⸗R. z. F., jetzt b. Ers. B. d. Regts., zum Ltn., vorläufig ohne Patent;

zu Fähnrichen: die Unteroffiziere: v. Düring, v. der Lühe, 8 e⸗Peguilhen im 4. Garde⸗R. z. F., jetzt b. Ers.

Versetzt: Viktor Graf zu Sayn⸗Wittgenstein⸗Berle⸗ Furg. Hauptm. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. (III Berlin), jetzt b. Ers B. d. Garde⸗Gren. Regts. Nr. 1, zu den Res. Offizieren dieses Regts.

Zu Hauptleuten befördert: die Oberleutnants der Reserve: Heutler d. Garde⸗Gren. Reots. Nr. 1 (1V Berlin), jetzt b. Ers. G. d. Lehr⸗Inf. Regts. v. Goßler d. 3. Garde⸗Regts. z. F.

Fliegr Tmxpes, 18 91'¹

zu Leutnants, vorläufig ohne

X

B. .

(dv Berlin), jetzt b. Ers. B. d. 2. Garde⸗Res. Regts., Hellweg

4. Garde⸗Regts. z. F. (1 Hamburg), jetzt b. Ers. B. d. Res. Inf. Reats. Nr. 93, Hesse d. 4. Garde⸗Regts. z. F. (1V Berlin), jetzt b. Ers. B. d. Reats., Kaumanns (I Cassel), Fischer (Stettin), b. Holstein (Rostock) d. Garde⸗Gren. Regts. Nr. 4, jetzt b. Ers. B. d. Reats.; die Oberleutnants: Müllerd. 1. Aufgeb, d. 1. Garde⸗ Landw. Regts. (Kalau), jetzt b. Ers. B. d. 1. Garde⸗Regts. z. F. Jongs d. 2. Aufgeb. d. 2. Garde⸗Landw. Regts. (II Bochum),, jetzt b. Ers. B. d. Res. Inf. Reagts. Nr. 64, Mundt d. 1. Aufgeb. d. 3. Garde⸗Landw. Regts. (IV Berlin), Kalkbrenner d. 2. Aufgeb. desselben Regts. (Lübeck), dieser jetzt b. Ers. B. d. 3. Garde⸗⸗ Kegts. F., Tiburtiusd. 2. Aufgeb. d. J3. Garde⸗Gren. Landw. Regts. Sioaen), jetzt b. Ers. B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 93. Ricciusd. 1. Aufgeb. d. 4. Garde⸗Gren. Landw. Regts (IV Berlin), jetzt b. Ers. B. d. Resf. Inf. Reats. Nr. 203, Lammers d. 1. Aufgeb. d. 8. Garde⸗Gren. Landw. Reats. (1v Berlin), jetzt b. Ers. B. d. Garde⸗ Nen. Reats. Nr. 4; die Oberleutnants d. Garde⸗Landw. 2. Aufgeb.: Hoth (Hildesheim), Reimann (I Breslau) d. 5. Garde⸗Reats. 1. F. jetzt b. Ers. B. d. Regts. usw., Heinsius d. Feldart. Schieß⸗ schule (Oppeln), jetzt bei d. Ers. Abl. d. 5. und 6. Garde⸗Feldart. Regts., komdt. bei d. Komdtr. Pinsk; Frhr. v. Boltog, Oblt. d. Fandw. Inf. 1. Aufgeb. (Bonn), jetzt b. Ers. B. d. Res. Inf. Reats. Nr. 93; die Oberleutnants a. D.: Förster (I Berlin), zuletzt Lt. zer Inf. R. Nr. 32, jetzt b. Ers. B. d. 3. Garde⸗Regts. z. F. Alwes (Kattvwitz), zuletzt Lt. im Inf. R. Nr. 97, jetzt b. Ers. B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 262, Clein ow, zuletzt Lt. im Jäg. B. Nr. 2, jetzt bei d. Komdtr. d. Gefangenenlagers Zossen; die Ober⸗ keutnants der Reserve a. D.: Spillinag (Karl) (1V Berlin), zuletzt St. d. Ref. d. Garde⸗Gren. Regts. Nr. 3 (III Berlin), jetzt b. Ers. B. d. Res. Ers. Inf. Rcats. Nr. 1, Repsold (III Berlin), zuletzt 1 Res. d. Inf. Regts. Nr. 84 (Hambura), jetzt b. Ers. B. d. Barde⸗Gren. Regts. Nr. 5; die Oberleutnants der Landwehr a. D. Stephan (IV Berlin), zuletzt Lt. d. 1. Aufoeb. d. 3. Garde⸗ Kandw. Regts. (II1I Berlin), jetzt b. Ers. B. d. 3. Garde⸗Reots. z. F.,

vvelt (I1V Berlin), zuletzt Lt. d. Garde⸗Landw. 2. Aufoeb. d. Garde⸗Regts. z. F. (III Berlin), jetzt b. Ers. B. d. Garde⸗Füs. Regts. Ritter, zuletzt Lt, d. Landw. Feldart. 1. Aufgeb. (Brom⸗ derg), jetzt bei d. Ers. Abt. d. 3. Garde⸗Feldart. Regts.

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8 Erste Beilage eichsanzeiger und Königlich Preuß

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 23. 6 litzung vom 9. März 1916, Vormittags 11 Uhr.

Nachtrag.

Die Rede, die bei der zweiten Beratung des Etats der Eisenbahnverwaltung der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach gehalten hat, lautet, wie folgt:

Meine Herren! Mit freundlichem und freudigem Danke begrüße ich die auch in diesem Jahre von dem Herrn Vorredner wie von dem Herrn Berichterstatter der Staatseisenbahnverwaltung gezollte Aner⸗ kennung für ihre Leistungen in diesem Kriege, und bin fest überzeugt, daß ihr hierdurch bis zum jüngsten Beamten und bis zum jüngsten Arbeiter ein erneuter Ansporn gegeben ist, ihre besten Kräfte einzu⸗ setzen, soweit es an ihr liegt, um das große Ringen zu einem günstigen Abschluß, zu dem von uns erwarteten Erfolge zu führen, mögen die An⸗ strengungen und Anforderungen, die an das Personal gestellt werden, noch so groß sein. (Bravo!)

Der Herr Vorredner hat in seinen Ausführungen ebenso wie der Herr Berichterstatter, und wie es in der Staatshaushaltskommission geschehen ist, eine Frage von großer Tragweite besprochen, ob es ange⸗ zeigt und nützlich ist, daß die preußischen Eisenbahnen auf das Reich übertragen mwerden, eine Frage, die in der Presse und in der Literatur gerade neuerlich vielfältig bebandelt worden is und unter allen Umständen eine solche ist, die ein ungewöhnliches Maß von Aufmerksamkeit beanspruchen darf. Ganz jüngst ist in gleicher Angelegenheit eine Schrift erschienen von einem früheren Mitgliede der preußischen Staatseisenbahnverwaltung, dem früheren Leiter der Finanzabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, Ministe⸗ rialdirektor Kirchhoff, die sich mit ehen dieser Frage befaßt und schon im Hinblick auf die Persönlichkeit des Verfassers Interesse beanspruchen könnte. Ich werde mir erlauben, im Zusammenhang mit der grund⸗ sätzlichen Stellungnahme der Königlichen Staatsregierung zur Frage des Uebergangs der preußischen Staatseisenbahnen auf das Reich auch den Inhalt dieser Schrift mit in den Kreis meiner Erörterungen und Erwägungen zu ziehen.

Ich darf daran erinnern, daß in diesem Jahre 40 Jabhre verflossen sind, daß Fürst Bismarck den Reichseisenbahngedanken auf seinen Schild erhoben hat. Aber wie waren damals die Zustände, und wie sind sie heute? Das deutsche Eisenbahnnetz war zersplittert. Die Privatbahnen beherrschten wenigstens in Norddeutschland den größten Teil der wichtigsten Linien und Verbindungen und betrieben sie nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen unter naturgemäßer starker Betonung des Aktionärinteresses. Die Konkurrenzkämpfe übten eine unglückliche Wirkung auf die Gestaltung der Gütertarife aus; der allgemeinen Wirt⸗ schaftspolitik, der Handels⸗ und Zokpolitik des Resches zu folgen, waren die Eisenbahnen zu jener Zeit nicht geneigt und schwächten damit den Wert der Eisenbahnen als wirtschaftliches Instrument sehr stark ab. Die Betriebs⸗ und Bauanlagen, die Betriebsparks waren auch für den damaligen Stand der Wirtschaft kaum zureichend. Alle diese bedeutsamen Gründe und der Wunsch, um das junge, neuentstandene Reich ein neues Band der Einheit zu schlingen, gaben dem Fürsten Bismarck Anlaß, an die Ueberführung der preußischen Eisenbahnen auf das Reich heranzugehen, ein im Endergebnis vergeblicher (Abg. von Pappenheim: Gott sei Dankl), großzügiger und in der gewählten Form großherziger Versuch.

Wie liegen die Verhältnisse heute nach 40 Jahren? Das Eisen⸗ bahnwesen Deutschlands ist ganz überwiegend in 7 Staatsbahn⸗ komplexe zusammengefaßt, von denen die preußisch⸗hessischen Staats⸗ bahnen und die mit ihnen in Personalunion verbundenen Reichsbahnen 67 % der gesamten deutschen Eisenbahnen und 71 % der deutschen Staatsbahnen begreifen. Betrieb und Verwaltung ist innerhalb jedes dieser Netze durchaus einheitlich gestaltet und straff organisiert. Die Förderung der Verkehrsinteressen, die Befriedigung der Bedürfnisse des Verkehrs steht für alle staatlichen Verwaltungen in erster Linie, eine vollkommene Uebereinstimmung der Eisenbahntarifpolitik mit der allgemeinen Zoll⸗ und Handelspolitik des Reiches ist gewährleistet. In⸗ folgedessen glaube ich nach meinen Beobachtungen feststellen zu können, daß in jedem Heimatsgebiet der bundesstaatlichen Eisenbahnen im großen Ganzen volle Befriedigung mit den Leistungen derselben be⸗ steht, auch dort, vo aus anderen Gründen das Uebergehen in eine größere Gemeinschaft oder eine Ueberführung der Eisenbahnen an das Reich gewünscht, vielleicht angestrebt wird. Trotz der parti⸗ kulären, immerhin doch dem föderativen Aufbau das Reiches ent⸗ sprechenden Gestaltung des Eisenbahnwesens haben die deutschen Eisen⸗ bahnen zu keiner Zeit den Reichsgedanken vernachlässigt und beiseite ge⸗ schoben. (Sehr richtig!) Sie sind bestrebt gewesen, die deutschen Eisen⸗ bahnen durchaus im Sinne der Reichsverfassung als eine Einheit zu betreiben, und haben Einrichtungen und einheitliche Veranstaltungen getroffen, die weit über dasjenige hinausgehen, was die Reichsverfassung vorausgesetzt hatte. Man wird sagen können, daß alles, was im Be⸗ trieb und Verkehr die allgemeinen Interessen angeht und nur die allgemeinen Interessen hat die Reichsverfassung im Auge —, sei es auf dem Gebiete der Fahrdienstvorschriften, sei es auf dem Gebiete der Abfertigung des Personen⸗ und Güterverkehrs, des Fahrplans, der Per⸗ sonen⸗ und Gütertarife, des Wagenverkehrs, der Signal⸗ und Siche⸗ rungsvorschriften, der Betriebsordnung, der Verkehrsordnung, auch aes Oberbaues, einheitlich gestaltet ist. Diese tatsächliche Cinheit der deutschen Eisenbahnen ist zweifelloser niemals erwiesen worden als durch ihre Leistungen in dem gewaltigen Völkerringen. Ich glaube in der Staatshaushaltskommission nicht zu weit gegangen zu sein, wenn ich ausführte, daß die Frachtinteressenten, die Reisenden, falls der Uebergang der bundesstaatlichen Eisenbahnen an das Reich sich unbemerkt und lautlos vollziehen könnte, weder in diesem Augen⸗ blick noch später eine Empfindung für diesen Wandel haben würden, sie müßten denn ihre Aufmerksamkeit der einheitlichen Uniform der Reichseisenbahnbeamten zuwenden oder doch Dingen, die für das all⸗ gemeine, für das öffentliche, für das große Verkehrsinteresse nicht ent⸗ scheidend sind. 1

erreichen

Diese materielle Ausgestaltung der Eisenbahnen im Sinne natio⸗ naler Einheit hat sich seit Jahrzehnten, freilich in der letzten Zeit progressiv ansteigend, vollzogen. Die deutschen Eisenbahnen, deren Re⸗ gierungen alljährlich im Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu⸗ sammentreten, sind sich vollkommen klar darüber und durchaus bereit, auf diesem Wege weiter fortzuschreiten und auch im Wege der Ver⸗ handlungen etwa bestehende Gegensätze auszugleichen. (Lebhaftes Bravo!) Meine Herren, das natürliche Schwergewicht der preußischen Staatseisenbahnen, die führende Stellung, die Preußen im Reiche ein⸗ nimmt, fördert diese Bestrebung im Reichsinteresse, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiete. Meine Herren, wenn diese Beurteilung der Sachlage zutrifft, wenn die Wirtschaftspflege eine auch nach außen hin erkennbare einheitliche Gestaltung des Eisenbahnwesens nicht mehr erfordert oder doch nicht mehr in entscheidenden Dingen notwendig macht, dann müßten es andere materielle Gründe sein, die den Uebergang der Eisenbahnen auf das Reich erwünscht erscheinen lassen, und das könnten doch nur Gründe finanzieller Natur sein. Aber auch diese liegen meines Ermessens nicht vor. Die Bundes⸗ staaten mit Staatseisenbahnbesitz müßten angesichts der außerordent⸗ lichen Einwirkung der Betriebsergebnisse der Eisenbahnen auf die Staatshaushaltsetats es ist dies in der Staatshaushaltskommission schon eingehend erörtert und dargelegt worden selbstverständlich volle Entschädigung für die Hingabe ihres Eisenbahnbesitzes an das Reich fordern. Ich meine sogar, daß manche unter ihnen aus finan⸗ ziellen Gründen genötigt sein könnten und genötigt sein würden, die Zukunft im Preise zu eskomptieren (Sehr richtig!), mit einer zu⸗ künftigen günstigeren Entwicklung und einer steigenden Rente zu rechnen. Es ist mir bekannt, daß von den Anhängern des Reichs⸗ eisenbahngedankens für den Fall des Uebergangs der Bahnen auf das Reich mit außerordentlich hohen Ziffern gerechnet wird, mit Millio⸗ nenziffern, sogar dreistelligen, die ich in höchstem Maße anzweifle. Meine Herren, wenn das Reich genötigt sein würde, die bundesstaat⸗ lichen Eisenbahnen unter den von mir umgrenzten Voraussetzungen zu erwerben, so würde es keine Gewinnchance haben; es würde ein außer⸗ ordentliches Risiko eingehen, ein Risiko, das um so größer ist, weil die mäßigen Ersparnisse aufgesogen und aufgewogen werden würden durch die unfehlbar eintretenden Steigerungen der personellen und sächlichen Kosten. (Sehr richtig!) Auch über diese Frage hatte ich mich in der Staatshaushaltskommission des näheren verbreitet. Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, diese Frage vom Standpunkte des Reiches hier näher zu beleuchten das ist Aufgabe der Reichsfinanzverwaltung ich glaube aber, wenn das Reich darauf angewiesen ist und es wird darauf angewiesen sein —, auf Erträgnisse aus den Eisenbahnen Deutschlands wie aus dem gesamten Verkehr zu rechnen, dann wird 24 dieses Ergebnis auf anderem Wege sicherer erreichen und erreichen müssen: auf dem Wege, der in der angekündigten Vorlage über die anderweite Gestaltung und Erböhung des Eisenbahnfrachturkundem⸗

e s schon erkennbar ist. 6 g komme zu dem Schluß, däß materielle Gründe im Sinne des Ueberganges der Eisenbahnen auf das Reich nicht vorliegen und daß nur ideelle Momente übrig bleiben, ideelle Momente, die dem Fürsten Bismarck bei seiner Reichseisenbahnpolitik mit vorgeschwebt haben, wenn sie auch nicht für ihn entscheidend waren. Ich verkenne die hohe Bedeutung dieser Gründe in keiner Weise; man wird aber doch zugeben können, daß diese Bedeutung abgeschwächt ist nach 45 jährigem glanzvollen Bestehen des Reiches, und nachdem das Reich von neuem durch Blut und Eisen gestählt worden ist. Ich bin über⸗ zeugt, daß die deutschen Eisenbahnen das, was an materieller erstrebter Einheit heute noch fehlt, sehr wohl erreichen können, 1 werden und erreichen müssen durch bundesfreundliches Entgegenkommen unter 8 haltung des Reichsgedankens. Sehr richtig!) Meine Herren, die preußische Staatsregierung ist einer Uebertragung der preußischen Staatseisenbahnen auf das Reich nicht geneigt. (Lebhafte Beifall.) Sie kann diesen Standpunkt vertreten, da sie das Schwer gewicht der preußischen Staatseisenbahnen bei voller Pflege der ih anvertrauten unmittelbaren Interessen, wie in der Vergangenheit, s. auch in der Zukunft einsetzt und einsetzen wird zur Förderung der Interessen des Reiches und seiner Glieder, wozu sie fest entschlosse ist. (Bravo!)

1 Meine Herren, ich wende mich nun zu einer Betrachtung d Kirchhoffschen Schrift, bin mir aber bewußt, daß ich sie, 8 ich erst gestern von ihr Kenntnis erhalten habe, nicht tiefgründig hier erörtern kann. Ich will zunächst für diejenigen, die sie nicht gelesen haben, bemerken, daß sie in zwei Teile zerfällt; der erfte Teil be⸗ schäftigt sich mit der wirtschaftlichen Gebahrung der Eisenbahnen in der ausgesprochenen Absicht, den Transportluxus, wie der Verfasse sagt, zu mindern, große Ersparnisse zu erzielen und diese Ersparnisse für das Reich freizumachen, damit das Reich und die Interessenten im Deutschen Reiche vor der Reichsverkehrssteuer bewahrt werden. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Schaffung einer Reichsstelle für eine einheitliche Verkehrsleitung. Ich werde beide Fragen nur streifen; es ist mir bewußt, daß die Zeit des hohen Hauses stark beansprucht ist. 8

Der Verfasser weist mit Recht darauf hin, daß die Eisenbahnen 8 Deutschlands nach dem Kriege dasselbe wird für alle Eisenbahnen des Kontinents, auch der neutralen Staaten gelten bestrebt sein müssen, außerordentlich wirtschaftlich zu verwalten, tunlichst erhebliche Ersparnisse im Betriebe zu erzielen, und erörtert kurz die Gründe, die zur Erzielung solcher Ersparnisse führen könnten.

Als erstes Objekt faßt er den Personenverkehr ins Auge. Er wünscht nicht nur eine Umgestaltung des Tarifs, er wünscht eine völlige Umgestaltung des Aufbaues unseres Personenverkehrs. Er will die 4. Klasse beseitigt sehen und demnächst nur noch 2 Klassen im Betriebe erhalten: eine Klasse mit Polstersitzen und eine Klasse mit Holzsitzen. Er berechnet, daß aus diesem vereinfachten Betriebe außerordentliche Ersparnisse würden erzielt werden. Meine Herren, der Gedanke ist nicht neu, er ist seit Jahrzehnten erwogen und auch in meinem Ministerium durchgearheitet worden. Ich gebe zu⸗ daß mwan über eine Frage von dieser Bedeutung in friedlichen Zeiten sehn