1916 / 66 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Mar 1916 18:00:01 GMT) scan diff

der Woche vom 5. bis 11. März 1916 Berlin, den 16. März 1916.

Name und Wohnort des Unternehmers

Ministerium des Innern.

u Kriegswohlfahrtszwecken genehmigte öͤffentliche Sammlungen und Vertriebe von Ge

von Jarotzky.

Der Minister des In

umnern. J.

S abgeführt werden sollen

Zu fördernder Kriegswohlfahrtezweck

gen

die Mittel

„an die

Zeit und Beitrk,

Palaͤstina⸗Verwaltung, Frankfurt a. M.

Deutsch Holländische Stolze Schrey C. BW, Verlin⸗Wllmersdorf,

Stenographenverband Landhausstaße 48

3 Reichsverband zur Unterstützung deutscher Veteranen, Berlin, Pots⸗ ramer Straße 126

8

1] Kunstverlag „Große Zeit“ ( Berlin⸗ Friedenau, Lesöprestraße 26

8

1 Draemert, Richard (Verlagsanstalt Buntdruck), Berlin NW. 6, Schiffbauerdamm 19

vom Roten Kreuz, Berlin,

Zentralkomitee der deutschen Vereine Leipziger Straße 3

Schüler, Johannes, Altona, Tresckowplatz 7

Gabriele v. Rochow, Pachelbl. in Golzow

Rotes Kreuz von Berlin, Berlin, Markgrafenstraße 40

1) Sammlungen. bün Unterstützung der notleidenden jüdischen Bevölkerung in Palästina desegfcna stenographischer Lehrbücher und stenographischen Lese⸗ stoffs für das Feldheer und die Verwundeten I 1

Unterstützung nichtinvalider Veteranen 2) Vertriebe von Gegenständen. a. Bilder. kenpflege b. Postkarten. Unterstützung der Kriegsinvaliden der Kaiserlichen Marine c. Druckschriften. Kranken⸗ und Verwundetenpflege

Zum Besten des Kriegsfonds des Zentralkomitees der deutschen Vereine vom Roten Kreuz

Zum Besten der Hinterbliebenen Gefallener der deulschen Marine

d. Sonstige Gegenstände 8 1 Zum Besten der „Ostpreußenhilfe“, des Roten Kreuzes und der

Tuberkulosedekämpfung (Dr. Creds⸗Hörder)

Die Verwaltung Der Verdand

Rotesz Kremz

Vom 18. bis 25. April 1916, einer erteilten Cg Bis 31. Dezember 1916, Preußen. ¹ längerung einer dereits enene, laubnis.

scuß für tenographische Kriegt⸗ rsorge)

Bis 30. Juni 1916, Ausschluß des Berlin. Verlängerung erteilten Erlaudnts.

Bis 30. September 1916, Preaßa

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Bis 30. Junt 19186, Preußen. F längerung einer dereits erteilte t.

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b laudnis.

Bis 30. September 1916, Pre Verlängerung einer bereitk ern Erlaubnis.

Je ½ an die „Ostpreußen⸗ dise“, „das Rote Kreuz von Berlin“ und die Tubderkulosebekämpfung (Dr. Credé⸗Hörder)

Knaben in die hoheren Schulen balten wir die Rektoratsschulen; wir

Hau s der Abgeordneten. 27. Sitzung vom 16. März 1916, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Barean.)

Ueber den Beginn der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Das Haus setzt die zweite Beratung des Etats des Ministeriums der geistlichen und Unter⸗ richtsangelegenheiten, und zwar die Besprechung des Kapitels „Höhere Lehranstalten“ und der zu diesem gestellten Anträge fort.

Abg. Wildermann (GZentr.): Ich gedenke zum Kultusetat

zu sprechen. Das Wort von der Umwertung aller Dinge im Kriege werden mit mir, glaube ich, die warmen Worte ters al⸗ wahres Labsal nach der ersten Rede empfunden haben. In dieser ist

wird oft gehört. Aber es trifft für die Schule zu. Vor dem Kriege

machte sich bei uns eine gewisse Neigung geltend, unser Schulwesen das pathologische Moment bervorgetr jenigen Fragen beschränken, die mit dem Kultusetat unmittelbar zu⸗

Gegen die gemeinsame Erziehung der Knaben und N

zu verenglisieren. Von einer Abneigung gegen England ist bei uns nichts gespürt worden. Man hat der sportlichen Ausbildung der eng⸗ lischen Studentenschaft bei uns großes Lob gespendet. Aber wie anders verhielt sich unsere Jugend, die stürmisch zu den Fahnen drängte, um für Deutschlands Ehre und Freiheit zu kämpfen, gegen⸗ über der englischen Studentenschaft? Uns unterscheidet von allen anderen Ländern die Erziehung zu einem gesunden Idealismus, zu einem deutschen Idealismus. Das muß auch das Ziel des Unterrichts in der Zukunft sein, um arbeitsfreudige Charaktere und treue Deutsche zu erziehen. Mit großer Freude habe ich es begrüßt, daß der Minister in der Kommission die besondere Wichtigkeit der Er⸗ ziehungsaufgaben betonte. Einheitlichkeit muß im System des Unterrichts, aber Mannigfaltigkeit in seiner Art herrschen. In der Mannigfaltigkeit unseres Unterrichtswesens erblicke ich gerade den Vorzug. Der preußische Grundsatz „suum cuique“ muß auch für die Schule gelten. Die Kinder erst mit dreizehn Jahren auf die höheren Schulen zu schicken, ist bedenklich. Man führt dafür aller⸗ dings soziale Gründe ins Feld, aber man soll doch bedenken, daß man dann eine Zweiteilung in die Volksschulen hineinbringt, da die⸗ jenigen, die in eine hohere Schule übergehen, doch schon in einer vegen⸗ Sprache vorher unterrichtet werden müssen. Eng damit zu⸗ sammen hangt die Vorschulfrage. Man bezeichnet die höheren Schulen gern als Standesschulen, wie die Statistik beweist mit Unrecht, denn von ihren Schülern gehören 14 % den höheren, 64 den mittleren, 22 % den niederen Ständen an. Aber auch die Vorschulen werden nicht vorwiegend von den Söhnen reicher Eltern be⸗ sucht; hier sind die Prozentzahlen 18, 65, 17. Es scheint mir aber ein gefahrlicher Eingriff in die Unterrichtsfreiheit, ein staatliches Verbot der Vorschulen zu verlangen, das müßte schließlich auch zum Verbot der Privatschulen führen. Auch ist nur der allergeringste Teil unserer höheren preußischen Schulen mit Vorschulen behaftet. Darum wollen wir kein Verbot der Vorschulen, wohl aber die Beseitigung jeder Bevorzugung beim Uebergang in die höoheren Schulen. Solche Bevorzugungen sind die Befreiung von der Aufnahmeprüfung und das Recht auf einen Platz in der Sexta. Eine derartige Neuregelung wird ein weiterer Schritt sein, begabten Knaben weniger bemittelter Eltern den Weg in die höheren Schulen zu bahnen. Den Kom⸗ missionsanträgen stimmen wir somit gern zu, betonen aber nochmals: die Anforderungen an Leistungen der höheren Schulen dürfen nicht emindert werden. Die Einheitsschule oder auch nur die Schulabgaben⸗ reiheit bis zur Universitat sehen wir nicht als ein Mittel zur Auslese der Tüchtigkeit an, dies würde uns höchstens ein Proletariat von soge⸗ nannten Geiehrten schaffen. Wenn Herr Hoffmann meinte, nicht pädagogische Gründe, sondern Standesvorurteile leiteten die Gegner der Einheitsschule, so verweise ich ihn auf einen ihrer Hauptper⸗ fechter, den Professor Rein, der ausdrücklich sagt, daß 1 didaktische Grunde gegen die Einheitsschule sprechen, daß für sie der sozialpolitische Gesichtspunkt obenanstehe, Die Behauptung des Herrn Hoffmann, daß die Oberlehrer die Schüler, welche Stipendien be⸗ bgen, zurücksetzten, muß ich aufs entschiedenste zurückweisen. Wenn 8. Abg. Liebknecht hier erzühlt, seine Kinder hätten ihm berichtet, man habe ihnen im Religionsunterricht gesagt, sie müßten die Fran⸗ zosen, Russen und Englander hassen, so wird er das wohl glauben, aber ich behaupte: in keinem Religionsunterricht wird das gesagt; in jedem Religionsunterricht wird gelehrt: du mußt deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Wenn wir Notwehr üben müssen, so kann man das auch den Kindern sagen; eine größere Liebe hat niemand, als der sein Leben hingibt für sein Volk. So behält auch im Kriege das Christentum seine Geltuͤng, seine Höhe und seine Unentbehrlichkeit. Im Punkte der Gemeinschaftserziehung stehen wir ganz auf dem ab⸗ lehnenden Standpunkt, den 1909 der liberale Abg. Cꝛnst hier be⸗ kundet hat. Fur ein vortreffliches Mittel zur Zuführung begabten

bitten Sie um die Annghme unseres bezüglichen Antrages. Was die

Schülern der höheren Lehranstalten und der Seminare zu ermög⸗ lichen, das Ziel, das sie sich gesteckt haben, 8 schnell zu er⸗ Danke begrüßt werden wird, wenn der Minister seine entgegen⸗ kommende Erklärung aus der Kommission vor der Oeffentlichkeit wiederholt.

der Diskussion auch von dem deutsch⸗nationalen Charakter die Rede

welchem Stande man angehoört. Vaterlandsliebe,

rechtigkeit sind die deutschen E . und in den Volksschulen pflegen und ausbilden wollen.

worden. 2 und die Mädchen zu Frauen erzogen werden. e Kriegsprimaner hat die Kommission das Richtige getroffen.

Ich bin überzeugt, daß es in weiten Kreisen mit großem

Doas

Das kann guch dazu beitragen, daß bei der Reifeprüfung wisse Unterschiedlichkeiten bei den höheten Schulen verschwinden.

lebrigens bestehen 90 % der Schüler die Reisfeprüfung. Es ist in

ewesen. Deutsch sein, heißt treu sein, treu dem Glauben, treu dem Vaterlande, treu seiner Pflicht, einerlei, an welchem Platze man steht, Gottesfurcht, sittliche Reinheit, aller Autorität, Pflichttreue und Ge⸗ figenschaften, welche wir in den höheren

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch des

Frreikons.) : Sie Vorredners als

eten. Ich werde mich auf die⸗

sind in der Kommission gewichtige Gründe angeführt Es ist in der Tat richtig; die Knaben sollen zu Männern In bezug auf die Es soll den Primanern erleichtert werden, ihr Endziel leichter und in kürzerer Zeit zu erreichen, als es auf den gewöhnlichen Schulen mpoglich ist. Fs wird dadurch verhindert, daß diejenigen, die im Kriege gewesen sind, noch auf der Schulbank sitzen. Was die Frage des Ueberganges der Volksschuler zu höoheren Schulen betrifft, so bin ich mit den Grundgedanken des Kommissionsantrages einverstanden. Gerade unsere jetzige Zeit ist im hochsten Grade geeignet, den gleichen Zu⸗ gang zu allen Bildungsanstalten zu gewähren. Allerdings ist die Durchführung dieses Gedankens mit Schwierigkeiten verbunden. Die pekuniare Seite der Sache ist verhältnismäßig einfach. Es kann hier nicht allein, wie der Abg. Hoffmann gestern meinte, die Frage der Bedürftigkeit entscheiden, sondern die Frage der Würdigkeit, damit die höheren Schulen nicht mit Schülern uberfüllt werden, die dort nicht hingehören. Die Feststellung der Begabung ist nicht so leicht, wie es vielleicht auf den ersten Anblick scheint. Eltern und Lehrer werden zusammenwirken, um darüber ein Urteil abzugeben. Die Schwierigkeit wächst, wenn es sich darum handelt, zu entscheiden, ob der junge Mann auch willenskräftig genug ist, das Ziel der höheren Schule zu erreichen. Es ist dankenswert, daß der Kultusminister die Bedingungen für die Aufnahme in die Sexta revidiert wissen will. Es wird notwendig sein, die bevorzugte Stellung der Vorschulen etwas herabzudrücken und den Volksschülern den Uebergang zur Sexta zu erleichtern. Der Uebergang von der Volksschule zu den höheren Schulen wird sich verhältnismäßig leicht durch die Mitielschule er⸗ leichtern lassen. Ein Uebergang in die hoberen Schulen ist aber um so leichter möglich da, wo solche Mittelschulen bereits bestehen. Wo sie nicht bestehen, wird man in höherem Maße zur Errichtung solcher Schulen übergehen müssen. Ungleich schwerer ist dies auf dem platten Lande und in den kleinen Städlen, wo wir solche Mittelschulen nicht haben und auch nicht sieben⸗ oder achtklassige Elementarschulen, son⸗ dern häufig nur einklassige Schulen. Ich habe das Vertrauen, daß die Unterrichtsverwaltung auch hier den richtigen Weg zum Ziele finden wird. Jedenfalls ist dies Ziel des Schweißes der Edlen wert. Die Rektoratsschulen sind nach vielen Richlungen zweifellos ein Not⸗ behelf, der eine gewisse Lücke ausfüllt und die so nützlich wirken. Wo sie bestehen, soll man sie wohlwollend behandeln. Unerläßlich ist es, dafür zu sorgen, daß die höheren Schulen tunlichst nicht mehr dazu mißbraucht werden, daß man sich die Bexechtigung zum Einjährig⸗ Freiwilligendienst nur ersitzt. Nach dem Kriege wird eine gar nicht abzuweisende Aufgabe der Unterrichtsverwaltung sein, durch eine sach⸗ gemäßere Form des Einjährig⸗Freiwilligen⸗Instituts die höheren Schulen von diesem Ballast zu erleichtern. Dazu gibt es verschiedene Wege. Es gibt pädagogische Kreise, die ver Meinung sind, daß man die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienst ganz von der Schule loslöse und dem Mälitar die Entscheidung überläßt, und zwar nach dem ersten Dienstjahre, ob der Betreffende wissenschaftlich genug vorgebildet ist und die nötigen Eigenschaften hat, um eine Führer⸗ stelle zu bekleiden. Das wäre das Nützlichste. Jedenfalls muß man dafür sorgen, daß geeignete Schulen vorhanden sind, die mit der Ab⸗ schlußprüfung auch zugleich die Berechtigung zum Einjährig⸗Frei⸗ willigen⸗Dienst gewähren. Das wären gehobene Mittelschulen. Das liegt auch im Interesse der jungen Leute selbst, die auf diese Weise vor einer unfertigen Bildung bewahrt bleiben. Für die Erziehung unserer Jugend zum Ideal darf das Altertum nicht Hauptquelle, son⸗ dern nur Hilfsquelle sein. Deutsche Sprache, Geschichte und Literatun müssen auf den höheren Schulen in den Vordergrund treten. Der Minister sagte, die große Zeit, in der wir leben, könne auch nicht an dem höheren Unterrichtswesen spurlos vorübergehen. Das ist richtig, aber ich glaube, es erheischt, daß unsere höheren 1

Kädchen

Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenzat D. Dr. von Trott zu Solz:

Meine Herren! Mit dem Schlußwort, mit dem Herr Fut von Zedlitz soeben seine interessanten Ausführungen beendet hat! ich mich durchaus einverstanden erklären. Auch ich glaude, daß m. höhere Schule das Gepräge der großen Zeit in die Zukurf hinüber nehmen muß, um sie dauernd beizubehalten. Nichts habe ich selbst mit meinen Worten aussprechen wollen, die Hen Zedlitz soeben zitierte. Die Versuchung liegt für mich außewnes nahe, auf die großen Fragen und Probleme, die mit Bezug auf n höberen Schulen zurzeit in der Oeffentlichkeit erörtert und beies werden und auch in diesem hohen Hause wie in Ihrer Kommisi streift worden sind, des näheren einzugehen. Aber ich möchtt docht Abstand nehmen und, dem Beispiele des Herrn von Zedlitz fe mich mit Rücksicht auf die drängende Zeit und in der Anna schränken, daß sich für mich auch später noch vielleicht zu getigm Stunde die Gelegenheit bieten wird, zu diesen Dingen vor 8 meine Herren, Stellung zu nehmen. Ich will mich in meine führungen an die Anträge anschließen, die zu dem Abschnitt Schulen gestellt worden sind und hier zur Beratung stebhen; da

allgemeine Gesichtspunkte etwas näher einzugehen. Der erste Teil der vorliegenden Anträge beschäftigt sich md

möglicht werden möge, von der Volksschule auf die he⸗ Schule und von dort auf die Universität überzugehen

Stellung, die in den Anträgen zu dieser Frage zum Ausdruc bewegt sich auf derselben Linie, auf welcher die Unterrichtsverm steht und von der aus sie diese Dinge beurteilt und zur Le

bringen versucht.

Wenn vielfach darüber geklagt wird, daß es zurzeit noch

ordentlich schwierig sei, Knaben minderbemittelter Eltern trotz t ragender Begabung zur höheren Schule gelangen und demnäal Universität aufsteigen zu lassen, so habe ich doch den Eindn wonnen, meine Herren, daß bei diesen Klagen die tatsächlicha hältnisse nicht genügend bekannt und nicht genügend berüch worden sind. Es sind doch in der Tat schon reiche Möglichket begabte Kinder aus minderbemittelten Kreisen gegeben, in

Schulen zu gelangen und schließlich auch in die Universität eins Ich habe dafür in Ihrem Ausschuß Belege gegeben und dort hingewiesen, wie reiche Stipendien für diese Zwecke bestehent

Kreisen die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder auf die höheren zu senden. Wenn das von gewisser Seite als ein Almosen

worden ist, so ist das eine völlige Verkennung der Sachlaß handelt sich dabei keineswegs um Almosen, sondern um ein An eine Maßnahme, die der Staat in seinem eigenen Interesse hat, um eben begabte Kinder auch aus jenen Kreisen auf dic Schule und auf die Universität gelangen zu lassen. Wer solche bezieht, braucht dabei durchaus nicht das Gefühl des Almt haben (Sehr richtig! rechts), er macht von einem Recht Gebrc von Staats wegen eingeräumt ist für diejenigen, die den Voraus entsprechen, unter denen diese Hilfen gewährt werden sollen. richtig!) Es handelt sich bei den höheren Schulen um den Bc⸗ 3 % Millionen Mark, die an Schulgelderlaß alljah Betracht kommen. Ich habe auch in der Kommission näher aulf daß an allen höheren Schulen des Staates 10 des gesamtse Schule aufkommenden Schulgeldes erlassen werden können, dch Beispiel eine große Zahl von Städten, unter anderem auch gefolgt sind, und daß alle Städte an ihren höheren Schulen me 5 c;, des Schulgeldes für diesen Zweck zur Verfügung stellen Bei Ausbruch des Krieges habe ich nun geglaubt, daß vot

würvde, und ich habe bei dem Herrn Finanzminister pie Erml erwirkt, baß an den staatlichen Schulen, wo dazu ein Bevürfnth frete, auch über bie 10 % hinausgegangen werden könne bisbet

Feriegsprimaner betrifft, so wünschen wir, daß mit Fas Weit⸗ herzigkeit alle Mittel ergriffen werden, um den ins Feld gezogenen

1

das Gepräge der großen Zeit tragen müssen. 1 8

berall

dieser Möglichkeit aber noch wenig Gebrauch gemacht worden.”

sich ja auch für mich die Gelegenheit bieten, hier und da naste

Erreichung des Zieles, daß es mehr als bisher den Volksschülzze

wie großem Umfange Schulgeld erlassen wird, um minderbeng

88 heworgehoben, wie schwer unsere höheren Schulen unter dem Be⸗

Stipendien vielleicht in erhöhtem Maßze Gebrauch gemacht⸗

Wie bei den höheren Schulen, gesorgt. In dem Etat finden Sie allerdings sesoigt igs nur ein rund 74 000 ℳ; man würde sich aber sehr irren, wenn n daß das der ganze Betrag wäre, der für Stipe dien 1s Universitäten im Jahre zur Verfügung stände höher. Bei den Universitäten sind Stiftungen für Stipendien gewährt we 2 b rden nischen Hochschulen sind es 42 600 ℳ, die werden, ebenso wie die von mir vorhin envas ten g Universitäten. Außerdem treten 15 500 für Reisestipenti

dien un

so ist auch bei den nüverfit

adlich aus Stiftungen für die technischen Hochschulen noch 73 000

jährlich hinzu. Sie werden zugeben, me beträchtliche Summen sind. Wie dem aber auch sei, meine Ansicht, daß die suchen soll, um den Aufstiegvon begabten in höhere Schulen und bis zu den Universitäten Ihre Anträge verfolgen ja dieses Ziel. in e. ziehen, welcher wünscht jenigen 2 welche die Volksschule absolviert haben fäͤhi auf die höheren Schulen 8 Zeit zum Reifezeugnis zu gelangen. 8. diesen Antrag mit besonderer Wärme

ine Herren, daß das doch gan

ich bin durchaus de

hinauf zu befördern

86 89 erklärt und will das hier ich mich ernstlich bemühen will, zu p wirklich Erhebliches erreicht des ga 8* es gewiß möglich sein, und namentlich in größeren Städten 8 8 Volksschulen nach mehreren Klassen geschieden sind, wo 7⸗ rrass 18 Volksschulen bestehen und der Lehrbetrieb sich schon mehr demj 1g der höheren Schulen annähert und somit ein Uebergan 1 e Volksschule zu der höheren Schule erleichtert ist. Wie nett 5 für das platte Land, worauf der Antrag ja besonders berechnet ist, lich sein wird, auf einem solchen Wege dem Ziele näher zu kommen 8 will ich gern noch einer sehr eingehenden Prüfung unterwerfen Die Schwierigkeiten sind dort sehr viel größer, weil es sich ja auf dem platten Lande in der Regel um einklassige Schulen handelt bei welchen die Voraussetzungen nicht in dem Maße gegeben sind wi bei den esa. und achtklassigen Volksschulen. * un hat Herr Freiherr von Zedlitz ganz besonders 1 Weg von der Volksschule zur höheren Scule eöhsseg2.; 28 99 mir erlaubt habe mit einigem Nachdruck in der Kommission auf merksam zu machen, den Weg von der Volksschule über die Mittel⸗ nach der höheren Schule. Meine Herren, das ist eigentlich der Weg, der einem gesunden Gedanken des jetzt so vielfach erörterten und mit noch so unendlich viel Unklarheiten umgebenen Planes der Ein⸗ heitsschule entspricht. Da finden Sie die Volksschule in einem gewissen organischen Zusammenhang mit der Mittelschule und diese im Zusammenhang mit der höheren Schule. Es wird sich bei dem Uebergang von der Mittelschule in die höhere Schule ja vornehmlich um lateinlose höhere Schulen, also Realschulen und demnächst Ober⸗ realschulen, handeln; es können aber auch sehr wohl Realgymnasien in Betracht kommen und namentlich die Reformanstalten, die ja, wie b Sie wissen, erst in der Untertertia mit dem lateinischen Unterricht beginnen. Wir haben nun an Reformanstalten unter den Real⸗ gymnasien jetzt schon gegen 60 %, so daß dieser Weg tatsächlich jurgeit schon in weiterem Umfange gangbar ist, und ich kann den städtischen Verwaltungen nur warm empfehlen, ihre Lehranstalten dem⸗ gemäß einzurichten, wenn auch sie das Ziel fördern wollen, das in diesen Anträgen verfolgt wird, es zu erleichtern, daß begabte Volks⸗ scfüler an die höheren Schulen übergehen! . 88 Mit Recht ist darauf hingewiesen worden, daß ja die allergrößte Schwierigkeit bei diesen Maßnahmen immer die Entscheidung bleiben wird, wer darüber befinden soll, ob der Knabe begabt ist und sich für eine höhere Schule eignet. Man müßte es gewiß ablehnen, wenn die alleinige Entscheidung darüber in die Hand der Lehrerschaft gelegt soll; man wird daran festhalten müssen, daß das Elternhaus, 88 Vater über seinen Sohn und über die Art der Erziehung seines Sohnes selbst zu befinden hat, aber die Lehrerschaft wird mitwirken wird einen maßgeblichen Rat erteilen können, und so wird der Weg ins werden müssen, auf dem das in einer möglichst zuverlässigen Tes e geschehen kann. Die Schwierigkeiten sind groß. Wir haben eeege 19. Gebiet. Diese haben gelehrt, daß doch in der vz ne-ns agung der Kinder auch sehr leicht Fehlgriffe 8 e. alledem aber, meine Herren, was ich hier ausführe, möchte —g⸗ zu entnehmen, daß ich durchaus bereit bin, Wege zu prüfen üe 8* Sea gangbar erschienen sind, zu gehen, welche dahin führen, Ses Zutritt begabter Kinder aus den minderbemittelten Ständen * ren höheren Schulen und schließlich auch zu unseren Univer⸗ erleichtert und gefördert wird. 1 gewiß wird, wenn man solche Maßnahmen trifft, damit 8 88 Hand der Versuch gehen müssen, unsere höheren Schulen er⸗ Ballast zu entlasten, der sie bei der Erfüllung ihrer Auf⸗ baa bindert und beschwert. Der Herr Abgeordnete Freiherr von itz ist in Verbindung mit dieser Frage auf eine Reform un⸗ 229. Einjährig⸗Freiwilligenwesens eingegangen. Ich de schon vor dem Kriege hier in diesem hohen Hause wiederholt

8 sen leiden. Fast die Hälfte aller Schüler der höheren Lulen verläßt diese in der Mitte, macht sie nicht durch; 86 * tigung zum Einjährig⸗Freiwilligen erworben ist, wird die vule verlassen. Das gidt einen tiefen Einschnitt in den ganzen Süusbetrieb, hat schwerwiegenden Einfluß auf die Bildung unserer Chrpläme, 8 jeder Richtung hin eine Last für unsere höheren Nun kann die Entscheidung darüber natürlich nicht ein⸗ min von der Unterrichtsverwaltung getroffen werden. Das Institut Einzährig⸗Freiwilligen ist ja von der allergrößten Bedeutung für 2 Gestaltung, man kann fast sagen, aller unserer Verhältnisse, nicht unml nur der militärischen; die Wirkung des einjährig⸗freiwilligen bamprisses auf die Gestaltung des bürgerlischen Lebens ist außerordent⸗ n Lß. Deshalb wird es sehr eingehender Prüfungen und Er⸗ unter Beteiligung der verschiedensten Ressorts bedürfen, um ves Frage weiter zu führen und vielleicht zu einer Aenderung des 8 eIn auf diesem Gediet zu kommen. Daß dazu jetzt nicht der bettmunkt ist, wegt auf der Hand. Aber ich glaube auch, daß, wenn

äten] nicht 8 . 4 . 1 & ird vorüberge 1 5 . 4 ne Summe von rgehen können, daß man ihr wird nähertreten mn

8 Er ist bei weitem es jährlich 681 271 ℳ, die aus

Bei den tech⸗

Mittel und Wege Volksschülern

sonders der Antrag

angemessener 8 8 Frhr. v. Zedlitz hat 1 egründet und 3

ausgesprochen, daß die Unterrichtsverwaltung

würde, um dieses Ziel zu erreichen; hat ab . 8 2 er doch au ³ 11 4 die großen entgegenstehenden Schwierigkeiten hear se .. 9

wiederholen, daß

in eine eingehende Prüfung aller der e, hängen wird, eintreten müssen. n daß unsere höheren Schulen von sich niemand mehr darüber freuen 8 Ehe ich zu dem zweiten Kriegsprimanern handelt und mit dem schließen möchte, erlaube ich mir, nur noch die äußere Gestaltung Sunserer d während des Krieges zu machen.

Dinge, die damit zusammen Wenn das dann dazu führen sollt

als ich. ich meine Ausführunge

höheren Schule

r. nicht weniger wie 7000 ins Feld t 1 b bgezogen sind, und wir ha Freude erfahren, wie sehr sie sich eGes.ee

gerade über die Lehrerschaft, die draußen mit der 2 9 . 7 be . lande dient, geäußert worden sind. 8Sefe den Dee

„hier darauf hinweisen zu können. Ebenso wie diese Lehrer draußen, e. in vollem Umfange ihre Pflicht erfüllt, und diese Pflicht 8288 ] 8 bür. geringe. Wie Sie sich bei den starken Lücken t ren Lehrerkollegien eingetret nicht leicht, I“

so haben auch die zurückge

mußten auch Unterrichtsbetrieb der höheren Schulen Schwierigkeiten entstehen zu lassen. wird bei der Beurteilung der Dinge nisse mit in Betracht ziehen müssen. Und wenn man das tut, wird Üas. g ihre Pflicht in vollem Umfange getan hat, und daß gelungen ist, den Betrieb in ausreichender Weise überall aufrecht⸗ zuerhalten, wobei es vor allem auch darauf ankam, daß das Niveau des Unterrichts nicht sinkt, daß das Niveau der höheren Schulen überall auf dem alten Stande gehalten wird. nch di Schulzucht ist gut gewesen, und nur an einigen wenigen Stellen haben wirklich bedenkliche Ausschreitungen an höheren Schulen stattgefunden; sonst aber habe ich nach dieser Richtung durch⸗ weg gute Nachrichten und gute Berichte erhalten, und wenn ich in diesem Zusammenhange auf das Verhalten umserer Jugend überhaupt das in der letzten Zeit auch in diesem hohen Hause berührt worden ist, eingehen und sie im allgemeinen beleuchten darf, so möchte ich atich von dieser Stelle, ebenso wie ich es in der Kommission getan habe sagen, daß die Klagen in der Oeffentlichkeit über die Verwilderung unserer Jugend sehr übertrieben sind. (Sehr richtig! und Bravo!) Meine Herren, ich habe dieser Angelegenheit, wie es meine Pflicht war, von Anfang an allergrößte Aufmerksamkeit geschenkt. Schon im August 1914 habe ich mich an die nachgeordneten Stellen gewendet und sie auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die naturgemäß mit dem Kriege für unsere heranwachsende Jugend, für verbunden sind. Die Unruhe der Zeit, die Aufregung, die der Jugend eigentümliche Abenteuerlust und Abenteuerfreude, alle diese Dinge sind ja bekannt, und sie mußten berücksichtigt werden, und danach mußte die Aufsicht und die Beeinflussung der Jugend eingestellt werden. Das ist natürlich erheblich erschwert worden durch die stärkere Einziehung zu unseren Truppen. Aber es ist doch überall das muß ich aus⸗ drücklich anerkennen fleißige Arbeit auch auf diesem Gebiete geleistet worden. Als dann kürzlich in der Oeffentlichkeit die Klagen sich steigerten da habe ich von neuem bei allen Regierungen und Regierungspräsi⸗ denten Berichte eingefordert über die Beobachtungen, die sie nach dieser Richtung hin in ihrem Bezirk an der Schuljugend und an der schulentlassenen Jugend gemacht haben. Diese Berichte klingen doch sehr beruhigend. Gewiß sind an manchen Stellen höchst unerwünschte Erscheinungen hervorgetreten, aber doch andererseits auch Zeichen der sittlichen und körperlichen Gesundheit unserer Jugend, die in hohem Grade erfreulich sind. Die Jugend hat warmen Anteil an all den Dingen genommen, die die große Zeit uns vor die Augen gestellt hat, sie hat sich, soweit es ihre Kräfte erlaubten, mit Freuden in den Dienst des Vaterlandes gestellt: Stadtjungen sind auf das Land hinausgezogen und haben bei der Ernte geholfen und überall mit Hand angelegt, wo sie irgend konnten. Das sind doch erfreuliche Erschei⸗ nungen, die man auch erwähnen muß, wenn man auf der anderen Seite gewiß die Schäden nicht verschweigen soll, damit sie beseitigt werden. Nach der Richtung hin sind entsprechende Maßnahmen polizeilicher Natur getroffen, die aber natürlich allein nicht genügen. Es muß eine entsprechende Einwirkung auf die jungen Leute statt⸗ finden. Das geschieht, wie ich ausführte, überall, sodaß die Klagen ich wiederhole das übertrieben sind, die man in der Oeffentlich⸗ keit erhoben hat. Namentlich ist da von einer um die Fürsorge für unsere Jugend⸗ hochverdienten Stelle aus eine Statistik bekannt gegeben worden, aus der dann weitere Schlüsse gezogen worden sind. Ich möchte davor warnen, diese Statistik zur Grundlage solcher Schlüsse zu machen; sie ist nicht vollständig und ergibt übrigens sogar selbst, daß die Kriminalität der Jugend neuerdings an einzelnen Stellen herab⸗ gegangen ist. Damit stimmt auch ein Bericht des Berliner Magistrats überein, nach welchem 12⸗ bis 14 jährige Knaben in dem ersten Kriegsjahre bezüglich der Kriminalität bedeutend besser stehen als in früheren Jahren; nur die Hälfte der Kriminalfälle gegenüber der Friedenszeit ist vorgekommen, und die erste Hälfte des zweiten Kriegsjahres läßt darauf schließen, daß die Dinge im zweiten Kriegs⸗ jahre wieder so liegen werden, wie in Friedenszeiten, aber nicht schlimmer. Es ist doch wohl notwendig, das in der Oeffentlichkeit zu be⸗ rühren, damit nicht in der öffentlichen Meinung eine irrige Auf⸗ fassung entsteht. Das würde doch nach vielen Richtungen hin von erheblichem Nachteil sein. Meine Herren, ich komme nun zu dem zweiten Antrag, der hier zur Debatte steht, und der sich mit unseren Kriegsprimanern beschäftigt. Der Antrag stellt zunächst zur Erwägung, daß die preußische Unterrichtsverwaltung mit den Unterrichtsverwaltungen der übrigen Bundesstaaten in Verbindung treten möge, um eine einheitliche Regelung dieser Angelegenheit herbeizuführen. Dieser Teil des An⸗ trages ist bereits erfüllt; es hat eine Verständigung der beteiligten

eu mieder in der Fedensheit stehen, man an dieser wichtigen Frage

Bundesstaaten über eine gemeinsame Beratung dieser Frage statt⸗

dieser Last befreit werden, so wird Antrag übergehe, der von den sogenannten einige Ausführungen über

hr.e Sie haben die Zahlen, di da in Betracht kommen, aus den Vorträgen Ihrer Herren 8

.e und haben gehört, daß eine große Zahl unserer Direktoren Oberlehrer und Hilfslehrer vor dem Feinde steht, daß von 15 700

dort bewährt haben, und wie „u von verschiedenen unserer hervorragenden Heerführer anerkennende Worte

Diese Worte haben ein helles Echo bei der Unterrichtsverwaltung gefunden, und ich freue 8s. .

immer den Unterricht in geee bna SSeea- * zuerhalten. Da mußten viele Vertretungen geleistet werden 8. es Hilfskräfte herangezogen werden, die nicht ummer an den so gewöhnt waren, um keine Es war viel zu leisten, und man auch diese schwierigen Verhält⸗

man nicht anders sagen können, als daß unsere Lehrerschaft an den

unsere Schuljugend

nd gefunden, und diese Beratung steht unmitlelbar bevor. w mich, mir bei den Ausführungen hier vor Ihnen eine e, aufzuerlegen. Da ich im Begriffe stehe, mich mit den

Das nöligt gewisse Reserve 3 übrigen Bundes⸗ staaten über eine gemeinsame Regelung zu kann ich mich nicht heute schon nach jeder Richtung hin festlegen.

Im allgemeinen kann ich sagen, daß ich ebenso wie die Herren n.] Antragsteller bei der Behandlung dieser Angelegenheit von dem Wunsche beseelt bin, unseren jungen Kriegern, die von der Schulbank ins Feld un] gezogen sind und dort für das Vaterland kämpfen, bei der Rückkehr aus dem Felde den Eintritt in das bürgerliche Leben nach Möglich⸗ keit zu erleichtern und sie so auszustatten, daß sie Aussicht haben, vorwärts zu kommen und ihr Studium zu beginnen, also von der Teilnahme am Kriege nach dieser Richtung hin möglichst wenig Nach⸗ r teile haben. Darauf sind alle meine Maßnahmen gerichtet gewesen die ich bis jetzt auf diesem Gebiete getroffen habe, und ich werde auch die künftigen Maßnahmen in diesem Sinne fassen. . Dabei muß man sich nur klar sein, was im wirklichen Interesse dieser jungen Leute liegt, und was auch mit dem allgemeinen Interesse noch vereinbar ist. Es handelt sich ja um eine nicht unerhebliche Zahl von jungen Leuten, die hier in Betracht kommen. Darüber 2 scheinen auch einige Unklarheiten zu bestehen. Man kann natürlich 1 die Zahl nicht mit Bestimmtheit nennen; man weiß nicht, wie viele 3 zurückkehren, weiß auch nicht, wie viele von den jungen Leuten sich später der weiteren Ausbildung und dem Studium widmen wollen und wie viele direkt zu einem praktischen Beruf gehen wollen. Nach den Zahlen, die wir zu finden bestrebt waren, wird es sich doch immerhin um etwa 6000 junge Leute, ehemalige Obersekundaner und ehemalige Unterprimaner, handeln. Wenn ich nun auf den Gedanken gekommen bin, für diese jungen Leute besondere Kurse einzurichten, so ist dabei für mich besonders auch die Absicht bestimmend gewesen, sie nicht wieder auf die Schulbank zu setzen. Ich bin bei diesem Plan vielfachen Wünschen entgegengekommen, die an mich herangetreten waren, wobei mir Väter oder sonst mit solchen Dingen vertraute sachverständige Herren dringend abrieten, nur nicht etwa mit Anem Strich allen diesen jungen Leuten einfach das Reifezeugnis zu schenken sondern empfahlen, eine den Bedürfnissen dieser jungen Leute ent⸗ sprechende weitere Ausbildung zu ermöglichen und sie erst dann zur Uni⸗ versität zuzulassen. Ich habe die Dinge natürlich nach allen Richtungen hin reiflich überlegt, habe viele Sachverständige darüber gehör und habe mich deshalb vorläufig entschkossen, diesem Plane näher zu treten und auf diese Weise unseren jungen Kriegern behilflich zu sein. Es ist damit ja auch ein großes Entgegenkommen verbunden. Der Unterricht wird nicht schulplanmäßig gestaltet, sondern nach den Be⸗ dürfnissen dieser jungen Leute, unter Rücksicht auf ihre reifere Per⸗ sönlichkeit; der Lehrplan wird eingestellt auf das Bedürfnis, das für sie hervortritt, anders gestaltet als auf den höheren Schulen. Die Zeit wird dadurch erheblich abgekürzt, svdaß zum Beispiel ein junger Mann, der zu Ostern 1914 nach Unterprima versetzt worden ist 1 Herbst 1916 aus dem Kriege zurückkehrte und g. einen solchen Kursus besuchte, Ostern 1917 das nämlich dieses besondere Reifeexvamen machen könnte. dann nichts verloren haben, denn er hätte inzwi jährige Militärzeit abgedient; er würde also zu derselben Zeit die Hoch⸗ schule beziehen können, als wenn Friede geblieben wäre und er die Schule in normaler Weise durchgemacht hätte. Wenn Sie das weiter verfolgen mit den später eingetretenen Schülern, so werden Sie sogar finden, daß die jungen Leute auch erheblich an Zeit gewinnen. Also in dieser Beziehung werden sie nicht benachteiligt. Im übrigen aber wird es ihnen doch erheblich erleichtert, demnächst auf der Universität ihren Studien obliegen zu können. Stellen Sie sich doch einmal vor, meine Herren: diese jungen Leute kommen aus dem Kriege zurück der Krieg hat verschiedene Einflüsse auf die Menschen und nun kommen sie auf die Universitäten in die Freiheit, die wir auf unseren Universitäten geben. Ob da nicht die Versuchung für die jungen Leute doch sehr groß ist, sich nicht ernsthaft dem Studium hinzugeben, sondern nun zunächst einmal die schöne akademische Freiheit zu genießen, und ob es nicht doch im allereigensten Interesse dieser jungen Leute liegt, daß sie zunächst wieder an die Arbeit gebracht werden, wieder befähigt werden, sich wissenschaftlich zu betätigen? Mit diesen Kenntnissen können sie dann auf die Universität gehen, dann wird es ihnen dort leichter werden, und ich glaube, sie werden dann schließlich zu einer glücklicheren Erledigung ihres Studiums kommen, als wenn sie etwa jetzt mit einem geschenkten Reifezeugnis direkt auf die Universität zögen und sich dort dem Studium widmeten, was für sie dann mit besonderen Schwierigkeiten verbunden wäre. 1 Die akademischen Kurse, auf die der Antrag der Herren National⸗ liberalen hindeutet, können das alles natürlich nicht ersetzen. Die akademischen Kurse sind etwas ganz anderes. Es würde auch kein Zwang ausgeübt werden können. Wenn die jungen Leute einmal Studenten geworden sind, dann treten sie unter die allgemeinen Be⸗ stimmungen unserer Universitäten, unter die akademische Freiheit, und es würde ihnen dann überlassen werden müssen, ob sie an einem solchen Kursus teilnehmen wollen oder nicht. Das sind doch alles Dinge, die dafür sprechen, die Sache nicht nach Maßgabe des An⸗ trages der Herren Nationalliberalen zu regeln. Der Herr Abgeordnete Wildermann hat besonders den Wunsch ausgesprochen, daß ich meine Auffassungen über diese Dinge hier und damit in der Oeffentlichkeit zum Ausdrucke bringen möchte, um die Beunruhigung, die draußen in den Kreisen der Väter bestände, zu beseitigen. Ich bin deshalb auf die Sache auch hier näher eingegangen, und es würde mich freuen, wenn es mir gelungen wäre, die Be⸗ unruhigung zu beseitigen. Die Väter können überzeugt sein, ebenso wie die Söhne, die draußen im Felde stehen, daß die Unterrichts⸗ verwaltung von dem Bestreben erfüllt ist, ihnen nach jeder Richtung hin zu helfen, ihnen den Eintritt in die Studien zu erleichtern, wo immer es geht, ihnen behilflich zu sein, ihnen keine engherzigen, schul⸗ bureaukratischen Zäune aufzurichten, sondern ihnen den Weg zu ebnen, und sie glaubt, mit den vorläufigen Plänen, die etwa in der Weise wohl zur Ausführung kommen werden, dieses Ziel, das sie im Auge hat, zu erreichen. (Bravo!) Abg. Blankenburg (nl.): Au itischen freuen stc über den Ernste 1- 11. Ce ene saen eeh. gzegs⸗ gezogen. Welches erhebende Bild, daß von den Eingezogenen jeder fünfte das Eiserne Kreuz erhalten hat. Ein ganzes Armeekorps läßt sich aus den Sekundanetrn und Primanern bilden. Das geht noch über die große Zeit von vor hundert Jahren. Den Oberlehrern und

Lehrern, die zu Hause bleiben mußten, gebührt Lehrern, 2 ten, gebührt Dank und Anerk für die von ihnen geleistete Mehrarbeit, auch den Ldrerinen. e

2*

die zu Hause gebliebene Jugend verdient freudige Anerkentettn Sie hat im allgemeinen sich der großen 3* büeerf