1916 / 90 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Apr 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Zur Arbeiterbewegung. Der Ausstand bei der Holland⸗Amerika⸗Linie ist, wie das Berl. Tagebl.“ aus Rotterdam erfährt, beendet. Die Direktion

bat alle Forderungen der Ausständigen mit Rücksicht di dringend nöfige Getreideversorgung Holland vüi

Literatur. -“

Aus der in den letzten Monaten erschienenen Kriegsliteratur seien zunächst einige neue, in Buchform zusammengefaßte Samm⸗ lungen von Schilderungen deutscher Kriegsberichterstatter kurz er⸗ wähnt. Die Kämpfe im Argonner Wald schildert der Kriegsbericht⸗ erstatter Julius Hirsch in einer bei Hesse und Becker in Leipzig erschienenen Schrift: Die eiserne Front im Westen (1 ℳ).

8 An die den ersten Teil des Büchleins füllenden eigentlichen Kampf⸗ schilderungen schließt sich ein Reihe anschaulich erfaßter klarer Bilder von der gesamten Westfront an, die dem Leser die Persönlichkeiten Linzelner Heerführer und das Leben und Treiben an der Front vor Augen führen. Kriegsberichte und Aufsätze eines Frontoffiziers aus Champagne und Vogesen von Joseph Grieben er⸗ schienen im Volksvereins⸗Verlag, M. Gladbach (0,60 ℳ). Die sind mit 34 Ahbildungen versehen und von kurzen politischen Betrachtungen umrahmt. An die Ostfront wird der Leser durch eine mit guten Abbildungen versehene Schrift des Kriegsberichterstatters der „Frankfurter Zeitung“ Fritz Wert⸗ heimer versetzt. Sie betitelt sich: „Kurland und die Düna⸗ front⸗. (Deutsche Verlaasanstalt Stuttgart. 2 ℳ; geb. 3 ℳ.) In zwei früher erschienenen Bändchen „Im polnischen Winterfeldzug mit der Armee v und „Von der Weichsel bis zum Dniestr“ hatte derselbe Verfasser fesselnde Schilderungen von den Hauptphasen des Feldzugs gegen Rußland bis zum Abschluß des großen Vorstoßes verbündeten Armeen geboten; die vorliegende Schrift schildert n ihrem ersten Teil den Stellungskampf an der Dünalinie, in einer Reihe von kurischen Städtebildern und knappen Aufsätzen über die Wirtschaftspolitik und die Nationalitätenfrage in Kurland Interesse für jenes alte deutsche Kolontalland zu erwecken, dem der Weltkrieg Aussicht auf Befreiung von der Russenherrschaft eröffnet hat. Anschauliche Kriegsbilder gus dem gesamten Feldzug gegen Rußland bis zum Fall der Narewfestungen bietet Wilhelm Conrad Gomoll in seiner von F. A. Brockhaus in Leipzig verlegten Schrift „Im Kampf gegen Rußland“ (1 ℳ). Dem Verfasser war es nicht darum zu tun, einen Abriß des Kriegsverlaufs zu bieten, vielmehr wollte er durch lebendige Schilderungen einzelner, selbst erlebter Episoden dem Leser ein Bild vom Leben an der Ostfront entwerfen. Die Schicksale einer einzelnen ostpreußischen Stadt während der Russenzeit schildert Dr. Max Bierfreund in seiner Schrift „Meine Erlebnisse als Gouverneur von Insterburg während des Russeneinfalls“ (Würzburg, Verlag von Kurt Kabitzsch; 2,50 ℳ). Es dürfte in Erinne⸗ rung sein, daß beim ersten Vorstoß der Russen das Kommando der Rennenkampfschen Armee sich mehrere Wochen lang in Insterburg befand, das auch von dem Großfürsten Nikolajewitsch besucht wurde. Wenn die Stadt ohne schwere Schädigungen aus dieser kritischen Zeit hervorging, so ist es in erster Lnie dem sicheren und umsichtigen Auftreten des Dr. Bierfreund zu verdanken. eine ausführliche, aktenmäßige jener Zeit wird auch über die Grenzen seiner Heimatprovinz hinaus als Erinnerung an die schwere Prüfung unserer Ostmark und als ein rühmliches Beispiel von treuer Pflichterfüllung Interesse erwecken. Einen Band Welt⸗ kriegsgeschichten bat Walter von Molo im Verlag der Deutschen Dichter⸗Bedächtnisstiftun „Hamburg⸗Froßborstel, beraus⸗ gegeben. Das Buch, das in geschmackvoller Ausstattung 10 kürzere Erzählungen von Robert Michel, Walter von Molo, Thea von Harbou, Bernhard Kellermann u. a. enthält, kann zur Lektüre empfohlen werden. Die unmittelbare Nähe der gewaltigen Erei nisse, die wir seit 20 Monaten durchleben, steht zwar ihrer künstlerischen Aus⸗ prägung hemmend im Wege; die hier mitgeteilten Geschichten sind aber doch als Augenblickseindrücke, die mit di terischer Empfänglichkeit aufgenommen und mit schriftstellerlschem Konnen wiedergegeben wurden, als Zeitstimmen von Wert. Der zurzeit iim Felde stehende Amtsrichter Dr. Ibert Hellwig ist in einer bei Wilhbelm Heims in Leipzig erschtenenen Schrift, „Weltkrieg und Aberglaube“ (ℳ 2,40), den Erscheinungen nachgegangen, die ein Hineinragen alten Aberglaubens auch in den gegenwärtigen Weltkrieg, ja in mancher Beztehung sein Wieder⸗ aufleben unter den Kriegseindrücken erweisen. Da der Verfasser sich aber durch Jahre mit der Erforschung der heutigen Formen des Aberglaubens, ihrer Entstehung und den Wirkungen auf Kultur und Staatsleben befaßt hat, konnte er den Stoff nach mancher Seite beleuchten und deuten. Die interessante Untersuchung führt den Verfasser zu der Forderung, daß es Pflicht des Staates sei, gegen das Wahrsageunwesen und die abergläubische Schund⸗ literatur schonungslos einzuschreiten. In einer kleinen, volks⸗ tümlichen Schrift „Unser Kaiser und der Krieg“ (Verlag von R. Herrosé in Wittenberg) schildert Paul Völker die Bemühungen Seiner Majestät des Kaisers um die Erhaltung des Friedens sowie sein tapferes und edeles Verhalten in dem seinem Volke aufgedrängten Kriege und versucht es dann, die Charaktereigenschaften des Monarchen zu schildern, die ihn zum wahren Volkskaiser machen, in dem die deutsche Volksseele tiefengewaltig wirkt. In den Text sind eine Reihe vaterländischer Gedichte verschiedener Verfasser verwoben. Unter dem Titel „Kriegsallerlei“ bei Stab und Troß, bietet Dr. Clemens Wagener (Volksvereins⸗Verlag, M.⸗Gladbach, 80 ₰) einen Ein⸗ blick in das moderne Heereswesen im Kriege (Heerführung, Leitung der Schlacht, Spionage, Krieasberichterstattung, Festungsbau, Wirtschafts⸗ und Verwaltungsleben des Heeres, Feldpost, Eisenbahn im Kriege, Sanitätswesen, Schußwaffen, Versorgungsgesetzgebung, Kriegs⸗ prophezeiungen, Kriegs⸗ und Soldatenlieder). Magnus Jocham liefert ein Lebensbild Theodor Körners unter Betonung des Vater⸗ landsverteidigers und kriegerischen Sängers Körner. Das Buch soll ein Appell an die Kameraden im Feld sein. Die kriegerische Gegen⸗ wart hat dem Verfasser das liebenswürdige Bild des Freiheitskämpfers mit Leyer und Schwert näa gerückt, seine warme Dar⸗ stellung der Persönlichkeit Körners ist wohl geeignet, den Dichter und Kämpfer auch dem Leser nahe zu führen. Das Büchlein ist bei Herder in Freiburg 1. Br. erschienen und kostet 1 ℳ. Von dem bei F. A. Perthes in Gotha verlegten Deutschen Feldzugsbüchlein liegt der 5. Teil vor. In Form einer kurzen Kriegschronik und unter Beigabe von Feldzugsbriefen und Gedichten gibt es einen Ueberblick über die Kriegseresgnisse vom 1. Juli bis zum 30, September 1915. Fünf Karten und ein Bild des Grafen von Zeppelin sind dem Text beigegeben. (1 ℳ.) Die Karrikatur im Weltkriege be⸗ handelt in Wort und Bild Ernst Schulz⸗Besser in einer bei E. A. Seemann in Leipzig erschienenen Schrift. (1,80 ℳ.) Die Stimmung des feindlichen und neutralen Auslandes seit Kriegsbeginn läßt sich an der Hand der 115, meist Witzblättern entnommenen Karrikaturen gut verfolgen; Humor, Ironie, aber auch blinder Haß treten in den Abbildungen deutlich zu Tage, die die alte Wabrheit wieder belegen, daß sich die Kultur und die Unkultur eines Volkes kaum deutlicher ausdrückt als im Spottbilde. Die bei⸗ spiellose Gehäfsigkeit und Verleumdungssucht, die das feindliche Aus⸗ land auch darin zesgt, daß es in deutschen Blättern veröffentlichte Bilder bewußt fälscht, um aus den Fälschungen deutsche Barbarei und Unkultur zu beweisen, stellt der Dürerbund in einer Flugschrift „Das Bild als Verleumder“ an den Pranger. (1,20 ℳ. Verlag von D. W. Kallwey in München.) In dem Heft sind 72 Ab⸗ bildungen wiedergegeben, bei denen entweder die bewußte Fälschung unzwefelhaft nachweisbar ist, oder die durch ihre ganze Aufmachung und Verzerrung den Stempel der Verleumdung tragen. Ferdinand Avenarius hat zu den 2 ildern Bemerkungen gef rieben, in denen die Technik dieser Art der Völkerverhetzung aufgedeckt wird.

Kunst und Wissenschaft. Die physikalisch⸗mathematische Klasse der König⸗

6. April unter lichen Akademie der E. e.

de orsitz ihres Sekretars Herrn Planck e SEee über Geschle eseeie nse bei Distelarten besprach. Es wurden Mitteilungen * 86 Geschlecht der Ackerdistel (Cirsium arvense) und über 89 g kommenschaft ihrer fast rein männlichen Stöcke 1 wurden Versuche besprochen, den Vorgang der Gesch echtsbest g-— bei dieser Distel durch Bastardierung mit zwittrigen Arten 6 2₰ klären. Endlich wurde das Verhalten mehrerer 87sese sche. rten (C oleraceum, 3C. palustre usw.) an Hand von SvJuzg Ragr. örtert und mit dem Vorgang der Geschlechtsbestimmung be⸗ der 8* er⸗ distel in Verbindung gebracht. Herr Orth legte eine von Dr. Benno Brahn in Berlin vor: „Weitere 15 8 suchungen über Fermente in der Leber von Kre . kranken“. In Fortsetzung der in den Sitzungsberichten 5 Akademie, 1910, XXXIV, mitgeteilten Forschungen ist festgestellt worden, daß metastasenhaltige Lebern immer eine starke Verminderung der Katalase und eine geringe Vermehrung der Autolyse zeigten, daß bei Krebsen gewisser Organe dasselbe auch in der Leber der Fall ist, während Krebse anderer Organe und Sarkome in der metastasenfreien Leber keine Fermentänderungen ergaben. In bezug auf die fettspaltenden Fermente Lipase und Lentthinase konnte fest⸗ gestellt werden, daß die Geschwülste selbst frei von solchen Fermenten waren, der freie Teil metastasenhaltiger Lebern aber geringere Mengen der Fermente enthielt als die normale Leber.

* In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Hirschfeld abgehaltenen Sitzung der philosophisch⸗ historischen Klasse sprach Herr de Groot über die Hunnen der vorchristlichen Zeit. Sehr ausführliche Berichte sind darüber in den alten chinesischen Schriften vorhanden, die beweisen, daß dieses Volk von jeher in den nördlichen Teilen der Provinz Schansi wohnte, un) schon früh im 2. Jahrbundert v. Chr. sein Reich bis an den Aralsee und das Kaspische Meer ausdehnte. Herr F. W. K. Müller legte eine Abhandlung des Profess ors Dr. W. Bang in Frankfurt a. M. vor, „betitelt: „Studien zur vergleichenden Grammatik der Türksprachen“. In dieser Monographie über das osmanische Saffix -asi wird der Nachweis versucht, daß es einerseits mit dem „tatarischen“ Verbalnomen auf —asi identisch ist, anderseits auf ein älteres Verbalnomen alsi zurück⸗ zuführen ist, 8 dessen nächste Verwandten das köktürkische tutsü-q und ähnliche Formen anzusehen wären.

8“ .“

Die Bezeichnung Schwarzweiß⸗Ausstellung, die die „Freie Sezession“ für ihre augenblicklich zur Schau gestellten Blätter und Zeichnungen gewählt hat, ist ein Notbehelf und wohl nur auf den Mangel einer passenderen Umschreibung zurückzu⸗ sethen Liegt der Zwiespalt in dem Begriff „Zeichnung’ seit jeher chon darin, daß man darunter ebenso gut eine sogenannte Hand⸗ zeichnung wie ein graphisches Blatt, etwa eine Radierung, verstehen kann, so geht die Verwirrung noch weiter, wenn wir in beiden Gruppen sowohl die ausgeführten Werke als auch Entwürfe und Skizzen zu⸗ sammenfassen. Vollends werden alle Grenzen flüssig, wenn wir eine flüchtige Anwendung von Farben nicht als Hinderungsgrund für die obige Bezeichnung auffassen, und jegliche Unterscheidung hört auf, wenn man von diesen nur gerade die Oelfarben lausschließt und Tempera ebenso wie Aquarell und Pastell gelten läßt. Wenn man die Teilung folgerichtig durchführen wollte, so müßte man etwa Bilder frühitalienischer Meister zur „Schwarzweiß⸗Kunst“ ebenso gut rechnen, wie auch die Pastelle des Rokoko; Raffaels Teppiche würden hierhin gehören, auch die meisten Alts und Turners! Um nun dieses zerflatternde Ganze doch noch irgendwie nach außen abzugrenzen, hat die Ausstellungsleitung Sonderausstellungen von zwei, eigentlich drei Bildhauern hinzugefügt, und es entspricht dem pfychologischen Gesetz der Schwere, daß eben diese Räume die auch schon rein äußerlich die einzigen sind, die nasch irgendeinem führenden Gedanken gestaltet wurden bei weitem am slärksten wirken und ben nachhaltigsten Etndruck hinterlassen. Es ist durchaus zu begrüßen, wenn man Bild⸗ hauer nicht nur mit ihren Hauptwerken, sondern auch mit ihren Zeichnungen zu Worte kommen läßt. Hier tritt der Begriff, der sonst gewaltsam getrübt wird, mit seiner ganzen Schärfe auf; man versteht auf den ersten Blick, welche Rolle eine Zeichnung spielen kann, vor allem, wie 88 in das Gesamtschaffen des Künstlers einzuordnen ist. Auf diese chere Handhabe mcsh wir bei der Beurteilung der anderen fast tausend Blätter der Ausstellung verzichten, wir müssen versuchen, von den „Zeichnungen“ als etwas schlechthin Gegebenem auszugehen, und vergessen, daß wir durch die Bilder eines ünstlers oft einen ab⸗ weichenden, ja widersprechenden Eindruck behalten. Indessen so weit geht diese Abweichung nicht, daß wir nicht auch hier feste Gruppen zu unterscheiden vermöchten, die uns seit jeher vertraut sind. Bei weitem die meisten halten doch mit der bequemen Zeichentechnik Erscheinungen des Lebens fest, sie schildern knayp und leicht, was ihnen vor die Augen tritt, und überlassen es der Malerei, genauer auf die Einzelheiten einzugehen. Wenn Brockhusen oder Curt Herrmann Baumgruppen zeichnet, so sind das Vorübungen für Bilder, und in der festen, straff geführten Linie des ersten erkennt man im Keime seine herbe, von van Gogh entlehnte Art der Pinsel⸗ führung, wie wir in der vorschwebenden, duftigen Weise des anderen an seine punktierende Technik mit Leichtigkeit zurückdenken. Ebenso ist die Gruppe der Landschaftsmaler um Rößler und Röhricht aus deren Zeichnungen sofort wiederzuerkennen, aus ihrem unsteten, huschenden, erst im ganzen zusammenfassenden Strich. M olls Aquarelle unter⸗ scheiden sich auch bei nichts von seinen Bildern, man findet hier die aus der vorigen Ausstellung wohlbekannten Vasen und Muscheln wieder. Ebenso begrüßen wir in den beiden Hübner alte Bekannte und sehen wieder einmal bei Sterl, daß sich Wasserfarben zur Wieder⸗ gabe starker Kontrastwirkun en, wie sie etwa das bunte Treiben eines Moskauer Marktes hervor ringt, viel besser als zähe Oelfarben eignen. Eine Ueberraschung bietet E. R. Weiß, den man unter diesen harmlosen Schilderern der vegetativen Natur kaum wieder⸗ erkennt. Seine Sktzzen von der See sind als Versuche zu bezeichnen, etwa einem Laage gegenüber, der im Holzschnitt, in der derb zu⸗ fahrenden Strichtechnik die seiner Anschauung zusagende Art ge⸗ funden hat.

Ueber die Gruppe Wilke, über Heine, bekannt sind.

der Karikaturisten, den unvergeßlichen Rudol Trier ist nichts zu sagen, da ihre Blätter knvolf

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen nerin“ gegeben. Die Besetzung lautet: Selica: Frau Hansa, Anna: Fräulein Escher, Vasco Herr Jad⸗ lowker, Nelusko: Herr Bronsgeest, Pedro: Herr Bischoff, Groß⸗ inquisitor: Herr Bohnen, Oberpriester: Herr Schwegler, Diego: Herr Krasa, Alvar: Herr Sommer, Priester: Herr Funck, Ratsdiener: Herr Philipp. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech.

Im Königlichen Schauspielhause findet morgen eine Auf⸗ führung von Lessings Lustspiel „Minna von Barnhelm“ statt. In S 89 Il 8 I und Thimig sowie die Herren Sommerstorff, Pohl, Clewing, eling und 3 8 be Sberregiclen Pafev. v v“

Im Lustspie haus werden die Wiederholungen des Lu „Der Gatte des Fräuleins“ am Donnerstag .8 een. eeele durch zwei Aufführungen von Wildenbruchs „Haubenlerche“ unterbrochen.

„Im Theater am Nollendorfplatz findet am Mittw nächster Woche eine Wohltätigkeitsvorstellun der „Ostpreußenhilfe“ statt, in der die Nicolatsche Oper „Die

mit ersten Kräften besetzt, in

„Die Afrika⸗ Frau Kemp, Ines: da Gama: F

lustigen Weiber von Windsor’, Szene geht.

Mannigfaltiges. Berlin, 14. April 1916.

n der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten nächss eine gaußerordentliche Beihilfe an den Fene verein für Arbeitsnachweis zur Gewährung erhöhier FKi teurungszulagen für seine minderbesoldeten Angestellten bewilii nien die Viehzwischenzählung bewilligte die Versammlu i die Kosten in Höhe von 3000 ℳ. Hau tgegenstand der Pe seng war eine Vorlage des Magistrats, zur Errichtung einer T 8 anlage für Gemüse und andere landwirtschaftliche E der Fröbelstraße die Summe von 250 000 zu Uigen. Bürgermeister Dr. Reicke begründete den Antrag des Magistratz undfäh 1 dabe aus, daß das Unternehmen als Kriegsmaßnahme gedac g In der nachfolgenden Aussprache, an der auch der Oberbär,. meister Wermuth teilnahm, war die überwiegende Mehrhet de Stadtverordneten der Ansicht, daß man damit eine dauernde bn tung schaffen müßte. Aus diesem Grunde wurde Ausschuzßene beantragt und beschlossen. Zum Schluß bewilligte die Verse lung nach dem Antrage des Magistratg 100 000 fär den Bunden hilfsverein Berlin (für kriegszerstörte österreichtsche Städtehe 100 000 für den „Kriegshilfsverein für den Kre

Ortelsburg“.

Wien, 12. April. (W. T. B.) Die schon waͤhrend des K in Serbien eingetroffenen Nachrichten über grausame Behan lung österreichisch⸗ungarischer Kriegsgefangener seiten der Serben werden durch Berichte der vom Kriegsministetn ausgesandten Hilfsmissionen zur Rettung der überlebende österreichisch⸗ ungarischen Kriegsgefangenen bestäft Aus dem Bericht des Leiters einer dieser Hilfsmissionen hervor, daß die Kriegsgefangenen an den Hlfsstellen mit rissenen Uniformen und vollständig abgemagert, oft mit frorenen Gliedmaßen, eintrafen. Viele tausend Krie sgefangene s bauptsächlich in Albanien infolge von erlittenen Enthe rungen, M handlungen, ansteck nden Krankheiten verstorben oder wurden, wenn nicht mehr weiter konnten, einfach niedergemacht. Ein aus der g fangenschaft befreiter Mediziner erzählte, daß die österreichisch⸗ungaris Soldaten bei der Gefangennahme ihres gesamten Eigentums bern wurden. Zur Unterbringung der Gefangenen wurden zumeist 8 und Schuppen verwendet, die nie gesäubert, nie mit frischem belegt wurden und vor Ungeziefer strotzten. In einem St neunzig Pferde waren gegen zweitausendfünfhundert N untergebracht; Hunderte mußten im Dezember 1914 in der grch Kälte und Nässe wochenlang die Nächte im Freien bringen. Erst als der Flecktyphus, der infolge dieser Zustande munahm, auch auf die Zävitbevölkerung übergriff, wurden maßnahmen getroffen. Die Gefangenen wurden zu den schm und niedrigsten Arbeiten verwendet. Infolge ungenügender Verpflegal gingen Tausende zugrunde. Von allen österreich ungarischen Kriegsgefangenen in Serbien dürften ka mehr als zwanzig Prozent leben, zumal auch die santtine Maßnahmen völlig ungenügend waren. „In den Spitälern sal herrschten so arge Zustände, daß schließlich sämtliche Aerzte und Pfleg typhuskrank wurden.

Konstantinopel, 13. April. (W. T. B.) Gestern fand! feierliche Enthüllung des auf dem Bajazidplatze in Stanlt aufgestellten „Mörsers in Eisen“ statt, der nach aut Berliner „Eisernen Hindenburg“ und des „Wehrmanns in Et Wien zugunsten verarmter Familien von Soldaten benagelt were soll. Der Feierlichkeit wohnten mebrere Prinzen, der Großwes Scheich⸗ül. Islam, der deutsche Botschafter Graf Wolff⸗Meiternich österreichisch⸗ungarische Botschafter und der bulg ri che Geschäftstrigf bei. Der Kriegsminister Enver Pascha setzte in einer im Ansprache den Zweck des zum Sieg an den Dardanellen am 18. März 1915 errichteten N a seinander und nahm dann die Enthüllung vor. Die ersten Näg schlugen der Großwesir im Namen des Sultans, der Botschafter G Wolff⸗Metternich im Namen des deutschen Kaitsers, der Borschaft Markgraf Pallavicini im Namen des Kaisers von Oesterreich undd bulgarische Geschäftsträger im Namen des Königs der Bulgaren e wobei die Musikkapelle jeweils die Länder spielte. Es folgten dann die Prinzen, die Minister und. übrigen Teilnehmer an der Feier. Der Kaiser Wilhelm heo diesem Anlaß für Wohltätigkeitszwecke 200 Pfund gespe. ebenso der Kaiser Franz Joseph, und auch der König Ferz nand hat einen namhaften Betrag gestiftet. Der in Holz ausgefuht Mörser ist eine Spende der Skodawerke.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

rie

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnab. Opernhaus. 98. Aben mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. ¹ Afrikanerin. Oper in fünf Akten von Giacomo Meverbeer. 1 von Eugène Scribe, deutsch von Ferdinand Gumbert. Musika Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Regj Hertzer. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: fessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 104. Abonnementsvorstellung. b 4 ursprünglich angekündigten Vorstellung „Rosenmüller und Fink⸗ Minna von Barnhelm oder Das e1““ fünf Aufzügen von Lessing. Regie: Herr Oberregisseer Peat Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 99. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ Freiplätze sind aufgehoben. Carmen. Oper in vier Akten d. Georges Bizet. Text von Henry Meilhae und Ludovic Halery einer Novelle des Prosper Merimée. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 105. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ 6 Freivlätze sind aufgehoben. Wallensteins Tod. Trauersviel in f Aufzügen von Friedrich Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.

2*

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Erika von Gottberg mit Hrn. Hans⸗Wittich d Brederlow (Pr.⸗Wilten Gr. Saalan ). Verehelicht: Hr. Hauptmann d. R. Wilhelm von Zitzewitz 1 Frl. Henriette van der Wyck (Bomzin). Hr. Oberleut Egon Weinschenck mit Vera Frelin von Reinhardt (Berlin). eboren: Ein Sohn: Grafen von Rittberg (Balfanz).

Gestorben: Ericka Freifr. von Fritsch, geb. von

(Dresden). Julje ifr 1 8 (Hamban)) Julie Freifr. von Berenberg⸗Goßler, g

Neuha Don

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbun Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen el(eiinschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 30) sowie die 939. u. 940. Ausgabe der Deutschen Berlußtite

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Goldmünzen

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Silbermünzen

Erst e B 11A14*“ 8 reußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 14.

April

Amtliches.

Deutsches Reich.

Uebersicht v1X“ in den deutschen Münzstätten bis

Nickelmünzen

Ende März 1916.

Eisenmünzen

8 Oiervon auf Privat⸗ rechnung *)

Drei⸗ markstücke

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Dorpel⸗ konen

Kronen

markstücke

Fünfund⸗ zwanzig⸗ pfennigstücke

Zehn⸗ pfennigstück

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Fünftig⸗ markstücke

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Zwei⸗

pfennigstücke

Fünf⸗ Zehn⸗

pfennigstücke

4.—24

pfennigstücke

Ein⸗ pfennigstücke

Zwei⸗ pfennigstücke

4₰

Fünf⸗

50 000.

494 894-— 378 517

100 000 356 000 —- 193 000

2 410 614 20 150 022 70

160 000 260 000 198 000 460 000

136 665,80 108 534 65

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7150 926 600.

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36 753 51855

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5155 846 890 ℳ.

*) Einschließlich von Kronen, zu deren Prägung die Reichsbank das Gold

*] Vergl. den „Reichsanzeiger“ vom 8. März 1916, Nr. 58. erlin, den 12. April 1916.

1 265 883 781,50 ℳ.

114 364 844,60 ℳ. geliefert hat.

chuckert.

10 765 578,25 ℳ.

24 907 595,11 ℳ.

der Woche vom

2. bis 8. A

eErlaubniserteilungen.

Andenken an den großen türkecht

Berlin, den 13. April 1916.

Köni greich Preußen. Ministerium des Innern.

v1“

n genehmigte öffentliche Sammlungen und Vertriebe von Gegenständen

Der Minister des Innern. J. A.: von Jarotzky.

1 Zu foͤrdernder Krieczwohlfahrtszweck

5 8

V Stelle, an die die Mittel V

abgeführt werden sollen

sowie abgelaufene bezw.

Zeit und Beztrk, das Unternehmen ausgeführt wird

Nationalhymne der bettefferuäx,

utenale Artistenloge, Berlin

NW. 7, Friedrichstraße 94 .

fir kriegegefangene Deutsche, Geschäftsstelle Berlin⸗Branden⸗

bmg, Berlin W. 30, Habsburgerstraße 11 sier Tageblatt“, SW. 19 8 iner Tageblatt“, Berlin, Jerusalemerstraße 46/49

n der

hn: Hrn. Rittmeister Friedrich Bilbe

daß dstermee, Brlls W. 50, H

66 8” Hardenbergstraße 29

lugust Scherl, Berlin, Zimmerstraße 36/41 ..

der Viehhändler E. V., Berlin, Kochstraße 5..

Schlesischen Malteserritter, z. Zt. Berlin, Hotel Kaiser⸗

f sonst Breslau dat für Palästina, Berlin W. 15 „. . . .

taburgischer Philologenverein, Frankfurt a. O.

H. Stuttgart, Augustenstraße 13.

hotographische G. m. b.

n. ArhEeufFeEne be z w.

sshe Tageszeitung“, Berlin, Dessauer Straße ür das Deutschtum im Auslande, Berlin, Kurfürsten⸗

taße 105 vpfß für Liebesgaben (Delegierter des Kaiserl. Kommissars n Militärinspekteurs der ieces lgen Krankenpflege, Berlin a—e undschau-, Berlin, Zimmerstraße 7. .. ... hof. Käthe Neumann, Insterburg, A4“A“

e Gesellschaft zur Verbreitung guter Jugendschriften und fü, E. V., Berlin⸗Wtlmersdorf, ne s erndamm 201. eim Kaisereck, Berlin⸗Schöneberg, Jenaer Straße 20 ...

sur Beschaffung von Bade⸗ und Desinfektionswagen für

hil ardenbergstraße 29 a 0 benttee des Preußischen Landesvereins vom Roten Kreuz, FI, Berlin, Schöneberger Ufer 13

I. Genehmigte Veranstaltungen: 1) Sammlungen.

Zum Besten der Hinterbliebenen gefallener Artisten, kriegsbeschädigter V

und durch den Krieg in Not geratener Attisten Zum Besten der kriegsgefangenen Deutschen

Zum Besten der Kriegsspende „Deutscher Frauendank 1915 Beschaffung von Liebesgaben für die Truppen und Lazarette

Zum Besten von Heer, Marine und für Lazarette

und ihrer Familien

Pflege kranker und verwundeter Krieger

Zum Besten der notleidenden jüdischen Bevölkerung in Palästina

Linderung der Not der Hinterbliebenen der gefallenen Lehrer an

den höheren Schulen der Provinz Brandenburg 8

2) Vertriebe von Gegen Postkarten. Zum Besten des Invalidendank in Berlin

erloschene Erla 1) Sammlungen.

Sammlung von Barspenden und Naturalien zugunsten der im Felde V Verein für das Deutschtum

stehenden Truppen Volkssammlung für unsere kämpfenden Brüder und die Vertriebenen

aus Feindesland

V Samlung von Liebesgaben und Geldspenden hierzu für die Truppen

im Felde und für Lazarette

8

Unterstützung gehörleidender Krieger— Zum Besten des Feldheeres und der Verwundeten

Beschaffung von Lesestoff für das Heer, die Marine und die Ver⸗

wundeten b Beschaffung von Naturalien für die im Kriegerheim Kaisereck zu

verpflegenden Verwundeten Beschaffung von Bade⸗ und Desinfekttonswagen für die Ostarmee

Geldsammlung zur Fürsorge für die verwundeten, erkrankten und

bnisertei

Unterstützung der durch den Krieg in Not geratenen Viehhändler Geschäftsführender

Der Invali

Die Artistenloge Die „Hilfe“

Kriegsspende „Deutscher Frauendank 1915“ „Berliner Tageblatt“

Der Verlag

Aus⸗ schuß des Bundes

Der Verein

Der Verein

Brandenburg, Philologen⸗

Bis 31. Dezember 1916, Preußen.

Bis 30. September 1916, Landespolizei⸗ benrk Berlin und Regierungsbezirk Potsdam.

Bis 30. Junt 1916, Preußen.

Bis 30. Juni 1916, Preußen. Ver⸗ längerung einer dereits erteilten Er⸗ laubnis. 8

Bis 30. Junt 1916, Preußen. Ver⸗ längerung einer bereils erteilten Er⸗ laubnis. 18

Bis 31. August 1916, Preußen längerung einer bereits erteilten Er⸗ laubnis. 8

Bis 31. Dezember 1916, Preußen. Ver⸗ längerung etner bereits erteilten Er⸗ laubnis.

Bis 30 September 1916, Preußen. Ver⸗ längerung etner bereits erteilten Er⸗ laubnis.

Bis Ende April 1916, Provinz Branden⸗

burg. Vertlängerung einer bereits er⸗ rteilten Erlaubnis.

Ver⸗

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dendank lungen: „Deutsche Tageszeitung“

im Auslande

inspekteur der freiwilli⸗

gen Krankenpflege

„Tägliche Rundschau“

Frau Prof. Neumann, Insterburg (Strumpf⸗ anstrickstelle fuüͤr die Ost⸗ armee

Die Beslchat

Kriegerheim Kaisereck, Charlottenburg, Harden⸗

bergstraße Der schuß

Rotes Kreuz

invaliden Kriegsteilnehmer durch Aufrufe in der Zeitschrift „Das

Gasthaus“

Stellvertretender Militär⸗

Bis 30. Juni 1916, Preußen. Ver⸗ längerung einer bereiis erteilten Er⸗ laubnis.

Bis 31. März 1916, Preußen. Bis 31. März 1916, Preußen. Bis 31. März 1916, Preußen.

März 1916, März 1916,

Bis 31.

Bis 31. Preußen.

März 1916, Preußen. März 1916, Preußen.

Bis 31.

Bis 31.

31. März 1916, Preußen.

11. März 1916, Preußen.

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