zu führen, mit der einzigen Ausnahme des Handelskrieges gegen i. im englischen Krlegegebiet betroffenen feindlichen Frachtschiffe, derentwegen der Regierung der Vereinigten Staaten niemals, auch nicht durch die Erklärung vom 8. Februar d. J., eine Zusicherung gegeben worden ist. Einen Zweifel daran, daß die entsprechenden Befehle loyal gegeben worden sind und loval ausgeführt werden, kann die Deutsche Regierung niemandem gestatten. Irrfümer, wie sie tat⸗ sächlich vorgekommen sind, lassen sich bei keiner Art der Kriegfüͤhrung ganz vermeiden und sind in dem Seekrieg gegen einen Feind, der sich aller erlaubten und unerlaubten Listen bedient, erklärlich. Aber auch abgesehen von Irrtümern birgt der Seekrieg genau wie der Landkrieg für neutrale Personen und Güter, die in den Bereich der Kämpfe gelangen, unvermeidliche Gefabren in sich. Selbst in Fällen, in denen die Kampfhandlung sich lediglich in den Formen des Kreuzerkrieges abgespielt hat, sind wiederbolt neutrale Personen und Güter zu Schaden gekommen. Auf die Minengefahr, der zahlreiche Schiffe zum Opfer gefallen sind, hat die Deutsche Regierung wiederholt aufmerk⸗ sam gemacht.
Die Deutsche Regierung hat der Regierung der Vereinigten Staaten mehrfach Vorschläge gemacht, die bestimmt waren, die un⸗ vermeidlichen Gefahren des Seekriegs für amerikanische Reisende und Güter auf ein Mindestmaß zurückzuführen. Leider hat die Regterung der Vereinigten Staaten nicht geglaubt, auf diese Vorschläge eingehen u sollen; anderenfalls würde sie dazu d8 e. haben, einen großen
eil der Unfälle zu verhindern, von denen inzwischen amerikanische eeFede c. betroffen worden sind. Die Deutsche Regterung hält auch heute noch an ihrem Angebot fest, Vereinbarungen in dieser Richtung zu treffen. 2
Entsprechend den wiederholt von ihr abgegebenen Erklärungen kann die Deussche Regierung auf den Gebrauch der Unterseebootwaffe auch im Handelskrieg nicht verzichten. Wenn sie sich heute in der Anpassung der Methoden des Unterseebootkriegs an die Interessen der Neutralen zu einem weiteren Entaegenkommen entschließt, so sind für sie Gründe bestimmend, die sich über die Bedeutung der vorlicgenden Streitfrage erheben.
Die Deutsche Regterung mißt den bohen Gehoten der Mensch⸗ lichkeit keine geringere Bedeutung bei als die Regierung der Vereiniaten Stagaten. Sie trägt auch voll Rechnung der langen gemeinschaftlichen Arbeit der beiden Regierungen an einer von diesen Geboten geleiteien Ausgestaltung des Völkerrechts, deren Ziel stets die Beschränkung des Land⸗ und Seekriegs auf die bewaffnete Macht der Kriegführenden und die tunlichste Sicherung der Nichtkämpfenden gegen die Grausam⸗ keiten des Krieges gewesen ist.
Für sich allein würden jedoch diese Gesichtspunkte, so bedeutsam sie sind, für die Deutsche Regierung bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge nicht den Ausschlag geben können.
Denn gegenüber dem Appell der Regierung der Vereinigten
Staaten an die geheiligten Grundsätze der Menschlichkeit und des
Völkerrechts muß die Deutsche Regierung erneut und mit allem Nach⸗ druck feststellen, daß es nicht die deutsche, sondern die britische Regte⸗ rung gewesen ist, die diesen fuschtbaren Krieg unter Mißachtung aller zwischen den Völkern vereinbarten Rechtenormen auf Leben und Eigentum der Nichtkämpfer ausgedehnt hat, und zwar ohne jede Rücksicht auf die durch diese Art der Kriegführung schwer geschaͤdiaten In⸗ teressen und Rechte der Neutralen und Nichtkämpfenden. In der bittersten Notwehr gegen die rechtswidrige Kriegführung Englands, im Kampf um das Dasein des deutschen Volkes hat die deutsche Kriegfübrung zu dem harten, aber wirksamen Mittel des Unterseebootkrieges greifen müssen. Bei dieser Sachlage kann die Deutsche Regierung nur erneut ihr Bedauern darüber aussprechen, daß die humanttären Gesühle der amerikanischen Regierung, die sich mit so großer Wärme den be⸗ dauernswerten Opfern des Unterseebootkrieges zuwenden, sich nicht mit der gleichen Wärme auch auf die vielen Millionen von Frauen und Kindern erstrecken, die nach der erklärten Absicht der englischen Regierung in den Hunger getrieben werden und durch ihre Hunger⸗ qualen die siegreichen Armeen der Zentralmächte zu schimpflicher Kapilulation zwingen sollen. Die Deutsche Regierung und mit ihr das deutsche Volk hat für dieses ungleiche Empfinden um so weniger Verständnis, als sie zu wiederholten Malen sich ausdrücklich bereit erklärt hat, sich mit der Anwendung der Unterseebootwaffe streng an die vor dem Krieg anerkannten völkerrechtlichen Normen zu halten, falls England sich dazu bereit findet, diese Normen gleichfalls seiner Kriegführung zugrunde zu legen. Die verschiedenen Versuche der Regierung der Vereinigten Staaten, die Großbritannische Regierung hierzu zu bestimmen, sind an der ftrikten Ab⸗ lehnung der britischen Regierung gescheitert. England hat auch weiterhin Völkerrechtsbruch auf Völkerrechtsbruch gehäuft und in der Vergewaltigung der Neutralen jede Grenze über⸗ schritten. Seine letzte Maßnahme, die Erklärung deutscher Bunker⸗ kohle als Bannware, verbunden mit den Bedingungen, zu denen alleia enalische Bunkerkohle an die Neutralen abgegeben wird, bedeutet vichts anderes als den Versuch, die Tonnage der Neutralen durch unerhörte
pressung unmittelbar in den Dienst des englischen Wirtschaf s⸗ krieges zu zwingen.
Das deutsche Volk weiß, daß es in der Hand der Regierung der Vereinigten Staaten liegt, den Krieg im Sinne der Menschlich.⸗ keit und des Völkerrechts auf die Streitkräfte der kämpfenden Staaten zu beschränken. Die amerikanische Regierung wäre dieses Erfolges sicher gewesen, wenn sie sich entschlossen hätte, ihre unbe⸗ streitbaren Rechte auf die Freiheit der Meere England gegenuͤber nachdrücklich geltend zu machen. So aber steht das deutsche Volk unter dem Eindruck, daß die Regierung der Vereinigten Staaten von Deutschland in dessen Existenzkampf die Beschrankung im Gebrauch einer wirksamen Waffe verlangt, und daß sie die Aufrecht⸗ erhaltung ihrer Beziehungen zu Deutschland von der Erfüllung dieser Forderung abhängig macht, während sie sich gegenüber den völkerrechts⸗ widrigen Methoden seiner Feinde mit Protesten begnügt. Auch ist dem deutschen Volke bekannk, in wie weitem Umfang unsere Frinde I. den Vereinigten Staaten mit Kriegsmitteln aller Art versehen werden.
Unter diesen Umständen wird es verstanden werden, daß die An⸗ rufung des Völkerrechts und der Gefühle der Menschlichtert im deutschen Volke nicht den vollen Widerhall 6 kann, dessen ein solcher Appell hier unter anderen Vechältnissen stets sicher ist. 1 Wenn die Deutsche Regierung sich trotzdem zu einem äußersten Zugeständnis entschließt, so ist sür sie entscheidend einmal die mehr s hundertjährige Freundschaft zwischen den beiden großen Völkern, sodann aber der Gedanke an das schwere Verhängnis, mit dem eine Ausdehnung und Perlängerung dieses grausamen und blutigen Krieges die gesamte zivilisierte Menschheit bedroht. . Das Bewußtsein der Stärke hat es der Deutschen Regierung er⸗ Pabt zweimal im Laufe der letzten Monate ihre Bereitschaft zu einem Deutschlands Lebensinteressen sichernden Frieden offen und vor aller Welt zu bekunden. Sie hat damit zum Ausdruck gebracht, daß es nicht an ihr liegt, wenn den Völtern Europas der Friede noch länger vorenthalten bleibt. Mit umso stärkerer Berechtigung darf die Deutsche Regierung aussprechen, daß es vor der Menschheit und der Geschichte nicht zu verantworten wäre, nach 21 monatiger Kriegs⸗ dauer die AFeden Unterseebootkrieg entstandene Streilfrage eine den Frieden zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Volke ernstlich bedrohende Wendung nehmen zu lassen.
Einer solchen ntwickelung will die Deutsche Regierung, soweit es an ihr liegt, vorbeugen. Sie will leichzettig ein letztes dazu bei⸗ tragen, um — solange der Krieg 1 dauert — die Beschränkung der Kriegführung auf die kämpfenden Streitkräfte zu ermöglichen, ein
iel, das die Freibrit der Meere einschließt und in dem sich die eutsche Regterung mit der Regierung der Vereinigten Staaten auch heute noch eintg glaubt.
Von diesem Gedanken geleitet, teilt die Deutsche Regierung der Regierung der Vereinigten Staaten mit, daß Weisung an die deutschen Seestreitkräfte eragngen ist, in Beobachtung der allgemeinen völker⸗ rechtlichen Grundsätze über Anhaltung, Durchsuchung und Zerstörung von Handelsschaffen auch innerhalb des Seekriegsgebiets Kauffahtei⸗ schiffe nicht ohne Warnung und Rettung der Menschenleben zu ver⸗ senken, es sei denn, daß sie fliehen oder Widerstand leisten.
kann ihm jedoch von den Rücksicht auf ihre Interessen im Gebrauch einer wirksamen Waffe Beschränkungen aufzuerlegen, wenn seinen Gegnern gestattet bleibt, ihrerseits pölkerrechtswidrige Mittel nach Belieben zur Anwendung zu bringen. Ein solches Verlangen würde mit dem Wesen der Neutralität unvereinbar sein. Die Deutsche Regierung ist überzeugt, daß der Regierung der Vereinigten Staaten eine derartige Zumutung fern⸗ liegt; dies entnimmt sie aus der wiederholten Erklärung der Amerikansschen Regierung, daß sie allen Kriegführenden gegenüber die verletzte Freiben der Meere wiederherzustellen entschlossen sei.
dem Botschafter der
In dem Heens enpf den Deutschland zu führen gezwungen ist, eutralen nicht zugemutet werden, sich mit
ie Deutsche Regierung gebt demgemäß von der Erwartung aus,
daß ihre neue Weisung an die Seestreilkräfte auch in den Augen der Regierung der Vereinigten Staaten jedes Hindernis für die Ver⸗ wirklichung der in der Note vom 23. Jult 1915 angebotenen Zu⸗ sammenarbeit zu der noch während des Krieges zu bewirkenden Wiederherstellung der Freibeit der Meere aus dem Wege räumt, und
e zweiselt nicht daran, daß die Regierung der Vereinigten Staaten
nunmehr bei der Großbritannischen Regierung die alsbaldige Beobachtung derjenigen pö kerrechtlichen Normen mit allem Nachdruck verlangen und durchsetzen wird, die vor dem Kriege all⸗ gemein Fmfrkannt waren und die insbesondere in den Noten der
merikanischen Regierung an die Britische Regierung vom 28. De⸗
zember 1914 und vom 5. November 1915 dargelegt sind. Sollten die Schritte der Regierung der Vereiniaten Staaten nicht zu dem
ewollten Erfolge führen, den Gesetzen der Menschlichkeit bei allen
riegführenden Nationen Geltung zu verschaffen, so würde die Deutsche Regierung sich einer neuen Sachlage gegenübersehen, für die sie sich die volle Freiheit der Entschließungen vorbehalten muß.
Der Unterzeichnete benutzt auch diesen Anlaß, um dem Herrn
Botschafter die Versicherung seiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu erneuern. 8
Seiner Exzellenz Beretigten Staa
von Amerika “
Herrn James W. Gerard.
In einer Sitzung, die vorgestern auf Grund einer Einladung
des Staatssekretärs des Innern, Staatsministers Dr. Delbrück mit den Vertretern der deutschen Glasindustrie stattgefunden hat, ist, wie „W. T. B.“ meldet, die Errichtung, einer be⸗ sonderen Verteilungsstelle für Soda beschlossen worden. Als Vertrauensmann ist Dr. Götze, Syndikus des Verbandes der Glasindustriellen Deutschlands, bestimmt und ihm zur 8 ein beratender Ausschuß von Industrievertretern gestellt worden.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“
liegt die Ausgabe 964 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 522. Verlustliste der preußischen Armee, die 264. Verlustliste der bayerischen Armee, die 277. Verlustliste der sächsischen Armee und die 378. Verlustliste der württem⸗ bergischen Armee.
Bayern. Die Kammer der Abgeordneten beschäftigte sich in
ihren letzten Sitzungen mit Steueranträgen. In ihrer gestrigen Sitzung lehnte sie laut Meldung des „W. T. B.“ den Antrag der Sozialdemokraten auf Einführung einer Ver⸗ mögenssteuer und von Zuschlägen zur Einkommensteuer auf die größeren Einkommen ohne entsprechendes Vermögen ab. Da⸗ gegen fand ein Antrag der Liberalen auf Fortführug der Re⸗ form der direkten Steuern und ein auch vom Finanzminister von Breunig lebhaft befürworteter Antrag des Zentrums An⸗ nahme, der die Staatsregierung ersucht, mit allem Nachdruck im Bundesrat darauf hinzuwirken, daß bei der bevorstehenden Erschließung neuer Einnahmequellen im Reiche jeder weitere Eingriff der Reichsgesetzgebung auf dem Gebiete der direkten Besteuerung von Vermögen oder Einkommen vermieden werde und so den Bundesstaaten die Möglichkeit, auch in Zukunft ihren wichtigen kulturellen Aufgaben gerecht zu werden, unge⸗
chmälert erhalten bleibe.
Oesterreich⸗Ungarn. Der Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat laut Mel⸗
dung des „W. T. B.“ folgenden Armeeoberkommando⸗ befehl erlassen:
Ich jichtete am ersten Jabrestage der Durchbruchsschlacht von
Gorlice — Tarnow an den Deutschen Kaiser folgende Depesche:
Heute vor einem Jahr durchbrachen deutsche und österreichisch⸗ ungarische Truppen in siegreich r Schlacht die russischen Stellungen in Galszien. In Treuen u d in Verehrung gedenken ich und meine braven Kriegsleute an diesem Ruhmestage Eurer Majestät und des glorreichen deutschen Heeres! Jene innige, durch Not und Tod gestählte Waffenhrüderschaft, die vor Jahresfrist einen der größten und folgenreichsten Stege der Weltgeschichte errang, wird mit Gottes Hilfe auch weiterhin die sicherste Gewähr für unsern Erfolg bilden. Mag auch noch harte Arbeit bevorstehen,
der Sieg bleibt unser. Erzherzog Friedrich, Feldmarschall. Der Deutsche Kaiser, der treue Freund und Bundesgenosse
unseres Allergnädigsten Obersten Kriegsherrn, antwortete ierauf huldvollst:
Ich danke Dir herzlichst für Dein freundliches Telegramm. Auch ich erinnere mich in diesen Tagen, in denen sich der Beginn der großen galizischen Offensive jährt, dankbaren Herzens aufs neue der Tapferkeit und Einmütigkeit, mit der die Soldaten unserer ver⸗ bündeten Heere begeistert zum Sturm schruten. Ich bitte Dich, dies den unter Deinem Kommando stehenden Truppen mitzuteilen. Der Rückblick auf die Rubmestaten des Vorjahres berechtigt uns zu der vertrauensvollen Hoffnung, daß der gemeinsame Wille den endgültigen Sieg erringen wird. Gott helfe dazu!
Wilhelm.
Diese beiden Kundgebungen sind an alle Truppen zu verlautbaren. Erzherzog Friedrich, Feldmarschall.
Aus demselben Anlaß hat der Erzherzog Friedrich
folgende Depesche an den Generalfeldmarschall von Mackensen gerichtet:
Ich entbiete Eurer Exzellenz zum ersten Jahrestage der Schlacht
bei Gorlice und Tarnow meine herzlichsten Glückwünsche! Möge es Iais lteber Herr Generalfeldmarschall, vergönnt sein, jener unver⸗ gang
8 Erfolgen, die sich für immer an Ihren Namen knüpfen werden, noch
weitere Siege anzufügen, Eurer Erzellenz zu Ruhm und Ehren, der
gemeinsamen Sache zum Segen!
en Ruhmestat der verbündeten Waffen und all den zahlreichen
Erzherzog Friedrich, Feldmarschall.
Großbritannien und Irland. Das Unterhaus hat gestern das Dienstpflichtgesetz
laut Meldung des „W. T. B.“ mit 328 gegen 36 Stimmen in zweiter Lesun angenommen.
gestrigen Sitzung führte der Premierminister ner Rede, in der er die neue Dienstpflichtbill
u. a. aus:
Die Armee bestand im August 1914 aus 6 regulären und 14 Territorialdivisionen oder zusammen mit den überseeischen Garnisonen aus 26 Divisionen, jetzt haben wir 42 reguläre und 28 Territorial⸗ divisionen, also zusammen 70 und mit der Marined vision 71. und Flotte zählen jetzt 5 Millionen Mann. gestellt, daß eine Armee von 70 Divi wöchentliche Rekrutierung von 25 0 Nach einem Ueberblick über die Regierung erwähnte Asquith kurz die Uebe und schloß mit einer Verteidigung der Regterung, nur vollführen könne, wenn sie das U
Earson erwiderte, oder ihr seine Sympathie auszusprechen, orge. An einem Tage, wo die gluͤck wie die Uebergabe von Kut e Sorge nicht versche schönen Worten das ein großes Unglück sei. Asquühh bei solchen Gelegenheiten stets, aber es komme darau Asquith während des er hätte, so wäre die allgemeine Wehrpflicht
Frankreich.
Nach einer Meldung der Truppentransport gestern in
8 Rußland.
Der Kaiser hat den in St. Pete
serbischen Ministerpräsidente audienz empfangen.
In der vor squith in sei ankündigte,
Im letzten Juli war fest⸗ sionen zu ihrer Erhaltu 00 Mann bis 30 000 Mann Rekrutierungspolitik der rgabe von Kut el Amara die ihre Aufgabe ertrauen der Nation besäße. Regtierung nicht zu rühmen da sie das stets selbst be⸗ ganze Nation über solch ein Un⸗ 1 Amara trauere, könne man ihre uchen und ihr Gemüt beruhigen, indem man mit wovon jeder wisse, da Rekrutierung betreffe, so was das Land alles getan f an, ob es genug getan habe. an die Nation appelliert schon damals angenommen
er brauche die
abzuschwächen suche,
sten Friegsjabhres
8“ ist ein neuer
„Agence Hava Marseille ein⸗
russischer getroffen.
8 ““ rsburg eingetroffene
n Paschitsch gestern in Privat⸗
Belgien.
Durch Verordnung des Generalgouverneurs werden die entlichen Staatseinna
1916, wie „W. T. B.“ Füee
meldet, auf 248 64 Die Staatsausgaben werden
das Rechnungsjahr 9 935 Franken ver⸗ für das Rechnungs⸗ 74 480 435 Franken festgesetzt. Die sich ergebenden Fehl⸗ einer besonderen Ver⸗
anschlagt. jahr 1916 insgesamt auf Aufbringung der Mittel betrages von 25 830 500 Franken bleibt ordnung vorbehalten.
zur Deckung des
Niederlande.
Nach einer amtlichen Mitteilung hat die Unter Marinedepartements über die niederländischen Schiffes see ergeben, daß das Schiff durch Morgens um 4 Uhr 45 Minu Schiffspapieren bestand die Ladung aus darunter Strohpappe, Kakao und fris stimmungsort des Schi etwa auf Abstand von vier Seemeilen von eine seeboote mit drei scharfen Schüssen gewarnt. Schiff angehalten hatte, Unterseeboote ein Nach eine
Versenkung des „Berkelstrom“ in der Nord⸗ zwei deutsche U⸗Boote am 24. April ten angehalten wurde. Nach den ungefähr 600 Tonnen, xche Fische. Der Be⸗ Schiff wurde m der Unter⸗ Nachdem das wurde auf das Signal eines der um die Schiffspapiere zu beschloß der Kommandant zum Sinken zu bringen, und schnell wie möglich das Schiff’ Besatzung und der Kapitä eeboot machte sich daran, das Schi Kommandant des U⸗Bootes Noordhinder Leuchtschiff zu Fahrt näherte sich eim Unterseeboot angriff. epptau wurde abgeworfen, n, und die Trosse mußte ote nicht in die Tiefe ge⸗ ch der englischen en durch den britischen
ffes war London.
Boot abgeschickt, r Untersuchung des Unterseebootes, das Schiff „Verlasset so Darauf gingen die gesamte Das zweite Unters zum Sinken zu bringen.
erbot sich, die Boote nach dem schleppen. Aber nach einer Viertelst feindliches Flugzeug, Das Unters
signalisierte:
das das schleppende eeboot tauchte. Das Schl aber es blieb am Unterseeboot hänge abgeschnitten werden, damit die Bo zogen würden. Küste und wurden Kreuzer „Penelop
ten die Boote na um 10 Uhr 15 Minut e“ aufgenommen.
Darauf segel
Tage aus England in Ko Kohlendampfer mußten sich der Rückfrachten verpflichten.
betroffenen Reeders fordert Englan sondern gestattet, Erz, Stückgut usw. mitzunehmen; Erleichterun
penhagen eingetroffene „Nationaltidende“ Nach Mitteilung ad keine bestimmte aus Schweden und
zufolge zu des davon n Ladungen, Norwegen Kiesel, Holz, außerdem wird über eine r harten Bedingungen mit England ver⸗
Schweden. 3 von dem Reichstagsabgeord⸗ lation hat sich Stimmen angeschlossen.
n“ stellt fest, se sei, daß auf den tigungen angebracht werden
g der seh
Der in der Aland neten Professor Ste die Erste K Alle Blätter bes r die liberale Zeitun
es ein starkes sch Alandsinseln keine dauer
ffen eingebracht r mit 77 gegen 52 prechen die
en Interpel
Interpellation aus g „Stockholms Tidninge
nden Befe
Kriegsnachrichten.
Hauptquartier, 4. Mai. cher Kriegsschauplatz. Im Abschnitt zwischen Armentis efechtstätigkeit.
(W. T. B.) Küste zi
res und Arras herrschte erur itig Der Minenkampf war i Souchez und Neuville besonders cheiterte ein im Ans
stellenweise nordwestlich von L Nordwestlich von Sprengungen versuchter englischer gebiet erreichte große Heftigkeit,
Im Maas feuer am Ta mehrfach a unsere Stellungen auf dem p Westen abfallenden Rück 1 sthange die geschobenen Posten
beiderseitige Artillerie⸗ zu der es auch Nachts französischer Angriff gegen on der Höhe „Toter Mann“ e abgewiesen. der Feind in einer vor⸗
ge zeitweise
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chen Flugzeugen, die heute bgeworfev, aber nur den etroffen haben, ist eines lkerke abges Westlich von Lievin euge im Feuer unserer In der Gegend Doppeldecker
Von mehreren feindli Frühe auf Ostende B Garten des Kön im Luftkamp Insasse, ein
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cher Offizier, i ndliche Flug Maschinengewe ux den zwei
Flieger außer Gef
zwei fei chütze und französische echt 18r
Oestlicher Kriegsschauplatz
An der Front ist die Lage im allgemeinen unverändert.
Unsere Luftschiffe haben die Bahnanlagen an der Strecke Molodeczuo —Minsk und den Bahnkreuzungs⸗ punkt Luniniec nordöstlich von Pinsk mit beobachtetem
Erfolge angegriffen. ““
Balkan⸗-Kriegsschauplatz. wesentlichen Ereignisse.
Oberste Heeresleitung.
Wien, 4. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Nordwestlich von Tarnopol brachten unsere Erkundungs⸗ truppen einen russischen Offizier und 100 Mann als Gefangene ein. Stellenweise Artilleriekampf. .
Italienischer Kriegsschauplatz. 8 Gegen den Tolmeiner Brückenkopf, den Raum von Flitsch und mehrere Abschnitte der Kärntner Front ent⸗ wickelte die feindliche Artillerie gestern eine erhöhte Tätigkeit. m Tiroler Grenzgebiete kam es nur zu mäßigen Feschützkämpfen. Die Gefechte in den Felsriffen des Ada⸗ mellkammes zwischen Stablel und Corno di Cavento
Idauern fort.
Heute nacht überflog ein feindliches Luftschiff unsere
Linien in der Wippachmündung, warf hier Bomben ab und setzte sodann seine Fahrt zuerst in nördlicher Richtung und weiterhin über dem Idria⸗Tal nach Laibach und Salloch fort. Auf dem Rückwege verlegte ihm unser Artilleriefeuer bei Dornberg den Weg. Gleichzeitig von unseren Fliegern angegriffen und in Brand geschossen, stürzte es als Wrack nächst dem Görzer Exerzierplatz ab; die vier Insassen ind tot. p Mehrere eigene Flugzeuge griffen gestern die italienischen Lager bei Vilesse an und kehrten nach Abwurf zahlreicher Bomben und heftigem Luftkampf wohl⸗ behalten zurück.
Südöstlicher Kriegsschauplatz Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel. 4. Mai. (W. T. B.) Das Haupt⸗ quartier teilt mit: Von den verschiedenen Fronten ist keine wichtige Kampfhandlung gemeldet worden. Am 2. Mai unter⸗ nahm eines unserer Wasserflugzeuge einen Erkundungsflug in der Richtung auf Tenedos und Lemnos und warf über Lemnos vier Bomben ab, die alle explodierten.
Konstantinopel, 4. Mai. (W. T. B.) Die Russen verbreiten durch Funkspruch die Nachricht, sie hätten Ersindjan genommen. Das Große Hauptquartier teilt mit, daß dies erfunden sei.
Der Krieg zur See.
Berlin, 4. Mai. (W. T. B.) Ein Marineluft⸗ schiffgeschwader hat in der Nacht vom 2. zum 3. Mai den mittleren und nördlichen Teil der englischen Ost⸗ küste angegriffen und dabei Fabriken, Hochöfen⸗ und Bahnanlagen bei Middelsborough und Stockton, Industrieanlagen bei Sunderland, den befestigten Küstenplatz Hartlepool, Küstenbatterien südlich des Tees⸗Flusses, sowie englische Kriegsschiffe am Ein⸗ gang zum Firth of Forth ausgiebig und mit sichtbar gutem Erfolg mit Bomben belegt. Alle Luftschiffe sind rrotz heftiger Beschießung in ihre Heimathäfen zurückgekehrt, bis auf „L 20“, das infolge starken südlichen Windes nach Norden abtrieb, in Seenot geriet und bei Sta vanger ver⸗ loren ging. Die gesamte Besatzung ist gerettet.
Am 3. Mai Nachmittags griff eines unserer Marine⸗ flugzeuge eine englische Küstenbatterie bei Sandwich — südlich der Themsemündung — sowie eine Flugstation westlich Deal mit Erfolg an.
Auch in der Ostsee war die Tätiakeit unserer Marine⸗ flieger lebhaft. Ein Geschwader von Wasserflugzeugen be⸗ legte erneut das russische Linienschiff „Slawa“ und
ein feindliches U⸗Boot im Moonsund mit Bomben
und erzielte Treffer. Ein feindlicher Luftangriff auf unsere Küstenstation Pissen hat keinerlei militärischen Schaden angerichtet. Eines unserer Unterseeboote hat am 30. April vor der flandrischen Küste ein englisches Flugzeug herunter⸗ geschossen, dessen Insassen von einem feindlichen Zerstörer
aufgenommen wurden.
Der Chef des Admiralstabes der Marine. Stavanger, 4. Mai. (W. T. B.) Dem Norwegischen
Telegrammbureau.“ zufolge ist das Luftschiff „I. 20“ gestern
vormittag gegen 10 Uhr über dem südlichen Teile der Jäder⸗
sich nahe dem Lande gesichtet, es flog langsam nord⸗ wärts und kam der Küste immer näher, bis nach Hafsfford, wo es auf das Wasser niederging. Nach einer ergänzenden Meldung trieb der Zeppelin gegen eine Felskuppe und das Achterschiff brach direkt vor der hinteren Gondel und stürzte erab. Eine Rettung des Schiffes war unmöglich; es brach mitten durch und stürzte in den Hafsfjord. Ein Torpedoboot, das längs der Küste gefolgt war, rettete die Besatzung. Das voll⸗ ständig wrack gewordene Luftschiff trieb im westlichen Teile des Hafsfjords unmittelbar bei seiner Mündung ins Meer an. Der Chef des Vesterlehnschen Regiments Oberst Johannsen teilt mit, daß der Zeppelin „L 20“ Nachmittags an der West⸗ seite von Hafsfjord an Land getrieben, dort verankert worden sei. Einer weiteren Meldung zufolge hat der Oberst Johannsen das Luftschiff von einer Abteilung Soldaten beschießen lassen, odaß es explodierte. Es hatte nämlich wegen starken Windes heftige Bewegungen zu machen begonnen und hätte sich, weil noch stark mit Gas gefüllt, leicht losreißen und Schaden an⸗ richten können.
—London, 4. Mai. (W. T. B.) Der französische Fischerschooner „Bernadotte“ (486 Bruttoregistertonnen) ist am 1. Mai im Atlantischen Ozean 150 Meilen von der nächsten Küste entfernt durch ein feindliches Unterseeboot ver⸗
v1111“4“ 11““ 1 “ 1““ senkt worden. Die aus 34 Mann bestehende Besatzung ist in Booten entkommen; acht Mann sind aufgenommen worden, die übrigen 26 treiben noch.
Wien, 4. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am 3. . 2 we⸗ hat ein Seeflugzeuggeschwader Bahnhof, Schwefelfabrik und Kaserne in Ravenna mit Bomben belegt, gute Wirkung, Brände in der Schwefelfabrik und am Bahnhof beobachtet. Von zwei Ab⸗ wehrbatterien heftig beschossen, sind alle Flugzeuge unversehrt zurückgekehrt. 3
Um dieselbe Zeit stieß eine rekognoszierende Torpedo⸗ bootsflottille südöstlich der Pomündung auf vier feind⸗ liche Zerstörer. Es entspann sich ein erfolgloses Feuer⸗ gefecht auf große Distanz, da die überlegene Geschwindigkeit des Feindes ein Näherkommen nicht zuließ. Mehrere Flug⸗ zeuge beteiligten sich am Kampf und haben die feindlichen Torpedofahrzeuge mit Maschinengewehren beschossen.
Flottenkommando.
Frederikstad, 5. Mai. (W. T. B.) Der Leichter „Mars“ aus Frederikstad, der von Sarpsborg mit Props nach England unterwegs war, wurde Dienstagabend in der Nordsee von einem deutschen Unterseeboot angehalten und in Brand gesetzt. Die Besatzung von sieben Mann ist an Bord eines Schleppdampfers hier angekommen
Parlamentarische Nachrichten.
Zu der heutigen Sitzung des Hauptausschusses des Reichstages waren, wie „W. T. B.“ berichtet, erschienen: der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg, die Staats⸗ sekretäre Dr. Delbrück, von Jagow, Kraetke, Dr. Lisco, von Capelle, Dr. Helfferich, der stellvertretende Kriegsminister von Wandel, der Unterstaatssekretär Wahn⸗ schaffe, Vertreter der Einzelstaaten sowie etwa hundert Reichstags⸗ abgeordnete. Gleich zu Beginn der Sitzung nahm der Reichs⸗ kanzler das Wort, um die deutsche Antwortnote an die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika bekannt zu geben und unser Verhältnis zu diesen darzulegen. Hieran schloß sich eine Be⸗ sprechung, an der sich Vertreter aller Parteien beteiligten. Die Ausführungen des Reichskanzlers und die Besprechung ware streng vertraulich. 7 8”
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die wiederholt an dieser Stelle erwähnten, im Reichsamt des Innern geführten Tarifverhandlungen im Bau⸗ gewerbe haben nunmehr, wie biesige Blätter melden, zu einem Er⸗ gebnis geführt. Zwischen dem Verhandlungsausschuß des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe sowie denen der drei großen Arbeit⸗ nehmerverbände, des Deutschen Bauarbeiterverbandes, des Zentral⸗ verbandes der Zimmerer und verwandter Berufsgenossen Deutschlands und des Zentralverbandes chrihlicher Bauarbeiter Deutschlands ist eine Einigung zustande gekommen, dahin gehend, daß diese Aus⸗ schüsse den Vorständen und —— — ihrer Verbände Vereinbarungen zur Genehmigung empfehlen werden, deren Haupt⸗ punkte folgendermaßen geregelt worden sind: 1) Der Reichs⸗ tarifvertrag vom 27. Mai 1913 sowie die ge⸗ nehmigten und noch nicht genehmigten Bezirke⸗ und Orts⸗ verträge, letztere mit Ausnahme der noch strittig gebliebenen Bestimmungen, gelten vom Tage des Ablaufes an als erneuert. Sie laufen unverändert bis zum 31. März 1917, und wenn bis zum 31. Dezember 1916 der Krieg auch nur mit einer europäischen Groß⸗ macht noch nicht beendet ist, bis zum 31. März 1918 weiter. 2) An Kriegszulagen sind für die nach Ziffer 1 sich ergebende Dauer der Tarifverträge zu den bisherigen lariflichen Stundenlöhnen zu zahlen: in Tariforten bis zu 5000 Einwohnern bis zum 30. Juni 1916 4 ₰, vom 1. Jult 1916 an 6 ₰, vom 1. September 1916 an 7 ₰, in allen übrtgen Tariforten a. mit mehr als neunstündiger Arbeitszeit: bis zum 30. Juni 1916 5 ₰, vom 1. Juli 1916 an 8 ₰, vom 1. September 1916 an 10 ₰, b. mit neunstündiger Arbeits est: bis zum 30. Junt 1916 6 ₰, vom 1. Jult 1916 an 9 ₰, vom 1. Sep⸗ tember 1916 an 11 ₰. Die gleichen Zulagen werden auch bei Akkord⸗ arbeit unter Zugrundelegung der geleisteten Arb Zus zu den Akkordlöhnen gezahlt.
Kunst und Wisse Hiaseh.
Dusch die Gunst seines hoben Protektors, des Königs Ludwig von Bayern, ist das Germanische Museum dieser Tage in den Besitz eines Denkmals deut cher Kleinkunst gelangt, das in mehr als einer Hinsicht als eine sehr willkommene Bereicherung und Ergänzung der kunst⸗ und kulturgeschichtlicchen Sammlungen bezeichnet werden muß. Es ist eine Art Stammbaum der römischen Kaiser deutscher Nation von Rudolph von Habsburg bis auf Joseph II., mit großer Fertigkeit flachrelief in Elfenbein Ftcsrabt. er zeigt dte an einem Kranz aufgereihten Brustbilder der Katser und stellt ein altarähnliches Gebilde mit dem Reichsadler in gleicher Ausführung dar. Dieses beziehungsvolle Werk befand sich bis vor kurzem im Besitz des Kommerzienrats Ludwig von Gerngros und seiner Gemahlin, die es dem baverischen Königepaar zur freien Verfügung stellten, worauf die königliche Ent⸗ schließung in dem einganas erwähnten Sinne erging mit der Be⸗ gründung, daß sich die kunstvolle Arbeit besonders gut zur Aufnahme in das Germanische Museum eigne. Der Metster der Schnitzerei hat sich samt seinem Heimatort und dem Jahr, dem die Arbeit ent⸗ stammt, auf besonders geschnitzten Elfenbeintäfelchen genannt. Es ist Michael Knoll zu Geislingen, vor allem bekannt durch Nicolais Schtlderung setner Kunst und Werkstatt und neben seinem Vater Wilhelm Benoni Knoll der Hauptvertreter und berühmteste Meister der Geislinger Elfenbeinschnitzerei und ⸗Drechfleret, die ihrerseits als der älteste Kunstbetrieb in diesem edlen Materlal in Deutschland wohl mit Recht angesprochen wird. Michael Knoll, der von 1740 bis 1800 lebte und u. a. auch Bürgermeister in seiner Vaterstadt war, fertigte das eigenartige Relief im Jahre 1769.
Die Galerie Eduard Schulte eröffnet am 6. Mai eine Sonderausstellung von Werken des Professors Lothar von Seebach⸗ Straßburg und von Bildern von Robert Büchtger. München, Ernst Eimer⸗Darmstadt, Arthur Grimm⸗Karlsruhe, Julius Jungheim⸗Berlin, Karl Plückebaum⸗Düsseldorf, Professor Adolf Schlabitz⸗Berlin und Willy Tiedjen⸗München. .
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die beim Verztehen der Zuckerrüben abfallenden Rübenpflänzchen — ein wertvolles Gemüse.
Wie in einer Veröffentlichung des preußischen Landwirt⸗ [chaftsministeriums mitgeteilt wird, macht die Landwirtich sts⸗ kammer in Wiesbaden solgenden beachtenswerten Vorschlag: Die beim Verziehen von Zuckerrüben sich ergebenden Rübenpflänzchen werden als ein nabr⸗ und schmackhaftes Gemüse zur Ernährung heran⸗ gezogen werden lönnen. Es handelt sich dabei um beträchtliche Mengen, und das Rübenverziehen erstreckt sich üb eir
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wöchigen Zeitraum, in dem anderes frisches Gemüse kaum zur
Verfügung steht. Wesentlich ist, daß sowohl die Blätter als auch die Wurzeln Verwendung finden. Um die Pflänzchen in großem Umfange nutzbar zu machen, müßten sie beim Ausziehen sofort vermittels eines angefeuchteten Strohhalms in kleine Hand⸗ büschel zusammengebunden, beschattet und angefeuchtet werden. Der Versand muß steis unmittelbar hinterher erfolgen. Insbesondere muß darauf geachtet werden, daß sich die Pflänzchen nicht erwärmen. So behandelt, dürfte das Material immerhin für einige Tage gut zu erhalten sein. Wer rahe am Verbrauchsorte wohnt, kann die Abfahr dabin ganz lose in Körbe gefüllt bewerk⸗ stelligen, in gleicher Weise, wie Spinat befördert wird. Zweckmäßig wird es auch sein, gleichzeitig die Städte und Industrieorte darauf aufmerksam zu machen, daß sie gut daran tun werden, selbst als Abnehmer aufzutreten, sich mit den zunächst gelegenen Rübenwirtschaften in Verbindung zu setzen und die angelieferten Mengen planmäßig an Markthallen oder andere Verkaufsstellen zur Verteilung zu bringen. Jedes längere Lagern der überaus zarten Rübenpflänzchen muß durch einen geordneten Ver⸗ teilungsplan an möglichft viele Elnzelstellen vermieden werden. Der Erfolg des Unternehmens bängt ganz allein von der Sorgfalt in der Behandlung des zu versendenden Materials ab, und zwar vom Ver⸗ — der Rübenpflänzchen anfangend bis zur Zubereitung des emüsfes.
Die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte, Berlin W. 35, Kraftfuttermittelabteilung, weist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 1. Mat 1916 darauf hin, daß sich ihr Ueberlassungsverlangen nunmehr auch auf alle solche Futtermittel der ihrem Anforderunagsrecht unterworfenen Arten erstreckt, die aus aus⸗ ländischen Rohstoffen im Inlande hergestellt sind, ebenso auf alle Mischfutter, die irgendwelche Bestandteile solcher Waren enthalten. Die Eigentümer solcher Futtermittel werden ersucht, sie der Bezugs⸗ vereinigung ohne Verzug brieflich anzumelden. Jeder freihändige Verkauf und die Ablieferung auf noch unerfüllte Verträge ist strafbar.
Saatenstand in Bulgarien.
Die im Monat März a. St. (14. März bis 14. April n. St.) vorherrschende warme und mäßig feuchte Witterung begünstigte das Wachstum und die Weiterentwfcklung der Herbstsaaten, deren Stand überall im Lande zurzeit als sehr günstig bezeichnet werden muß. Der Herbstroggen bat an vielen Stellen beretts Aehren an⸗ gesezt. Auch für den Anbau der Frühjahrssaaten war die Witterung des Berichtsmonats außerordentlich günstig. Die Feld⸗ arbeiten konnten fast den ganzen Monat hindurch ohne Störung fort⸗ gesetzt werden. Die mäßigen Niederschläge verbinderten die Ueber⸗ wucherung der Aecker durch Unkraut und das Auftreten von Schäd⸗ lingen aller Art. An der Frühjahrsbestellung der Feloer nahm auch das Militär an vielen Stellen regen Anteil, insbesondere dort, wo es an Arbeitskräften mangelte. Der Anbau von Zuckerrüben hat bereits überall begonnen. Hie und da hat man auch ausnahmsweise früh mit der Aussaat von Mais begonnen. Die Vorbereitungsarbeiten zur Aussaat von Kartoffeln, Reis, Bohnen, Erbsen, Linsen, Hirse usw. sind überall im Gange. Der Weinstock hat mit geringen Ausnahmen den Winter ohne Schaden überstanden. Die Bearbeitung des Wein;ocks hat im Be⸗ richtsmonat begonnen und schreitet, wenn auch infolge Mangels an fachkundigen Arbeitskräften etwas langsam, so doch steltg fort. Auch die Rosenfelder haben im allgemeinen gut überwintert. Von den Obstbäumen standen gegen Ende des Berichtsmonats die Pflaumen, Aepfel, Bhnen in poller Blüte, während Kirschen und Aprikosen be⸗ reits Frucht angesetzt hatten. Nach dem Blütenreichtum zu urteilen, müßte es dieses Jahr eine reiche Obsternte geben. (Bericht vom 25. April 1916 des Kaiserlich Deutschen Konsulats Sofia.)
Verkehrswesen.
Der Postscheckverkehr des Reichspostgebiets hat sich nach dem jetzt erscheinenden Geschäftsbericht in den Jahren 1914 und 1915 weiter agünstig entwickelt. Die Zahl der Post⸗ scheckkunden ist von 86 400 (Ende 1913) auf 103 068 (Ende 1914) und auf 111 931 (Ende 1915) gestiegen. 70 v. H. der Postscheckkunden sind gewerbliche Unternehmungen und Kauf⸗ leute.
Der Gesamtumsatz betrug 1914 rund 38 009 Millionen Mark, d. s. gegenüber dem Vorjahre 2103 Millionen Mark oder 5,85 v. H. mehr, und 1915 rund 47 806 Millionen Mark, d. s. gegenüber dem Vorjahre 9797 Millionen Mark oder 25,78 v. H. mehr. Bargeldlos wurden 1914 22 900 Millionen Mark oder 60,25 v. H. und 1915 29 853 Millionen Mark oder 62,47 v. H. des Gesamtumsatzes beglichen. Auf eine Postscheck⸗ rechnung entfielen 1915 durchschnittlich 1200 Gut⸗ und Lastschriften. Das Guthaben der Postscheckkunden hat von 170,5 Millionen Mark (Ende 1913) auf 241,5 Millionen Mark (Ende 1914) und auf 273,8 Millionen Mark (Ende 1915), in den beiden Jahren 1914 und 1915 also um mehr als 100 Millionen Mark zugenommen. Das durchschnittliche Guthaben eines Postscheckkunden belief sich 1915 auf 2532 ℳ, dasjenige aller Postscheckkunden im Durchschnitt des Dezember 1915 auf 307 Millionen Mark. Dieser Betrag war, bis auf die Betriebsmittel von 12,9 Millionen Mark, angelegt in Reichsschuldbuchforderungen, in Buch⸗ forderungen gegenüber verschiedenen Bundesstaäaten, in Reichs⸗ schatzanweisungen, Darlehen an Genossenschaften und Wechseln sowie durch Ueberweisung an die Reichshauptkasse, im letzten Falle als tägliches Geld gegen 3 v. H. Zinsen. Von der Gesamteinnahme 1915 mit 19,7 Millionen M entfiel die Hälfte (9,8 Millionen Mark) auf die Zinsen. Auf die Entwickkung des Postscheckverkehrs haben die durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse günstig eingewirkt; si gezeigt, wie notwendig es ist, mit den baren Zahlungsmitteln haushälterisch umzugehen, und zur Förderung des bargeldlosen Zahlungsausgleichs beigetragen. Damit sind dem Postscheck⸗ verfahren zur Erfüllung seiner vornehmsten Aufgabe, durch die Pflege des Ueberweisungsverkehrs die Barzahlungen auf das notwendigste Maß zu beschränken, die Wege geebnet worden.
Begleichung von Postanweisungs⸗ und Zahl kartenbeträgen durch Schecke. Zur Förderung des bar⸗ geldlosen Zahlungsverkehrs können, worauf erneut hingewiesen wird, bei Auflieferung von Postanweisungen und Zahl⸗ karten nicht nur Reichsbank⸗ und Postschecke, sonderm auch Schecke auf Banken, Genossenschaften und Sparkassen sowie Platzanweisungen in Zahlung gegeben werden. Die Bank usw., auf die der Scheck oder die Anweisung gezogen ist, muß ihre Geschäftsstelle im Ort und ein Girokonto bei der Reichsbank haben. Die näheren Einzelheiten sind bei j er; 8 nst t zu W“ v
Der private Post⸗ und Telegrammverkehr zwischen Deutschland und dem Postgebiet des Oberbefehls⸗ habers Ost ist unter den bekannten Bedingungen jetzt auch auf die im Postgebiet Ob. Ost neu eingerichteten Postorte Kalwarja, Mariampol, Seinn, Wladislawow, Dombrowo Knyszyn, Siemiatheze und Wolkowysk ausgedehnt worden.