1916 / 146 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Jun 1916 18:00:01 GMT) scan diff

dald derfelben, der sweite die Verletzung und die im Hinblick auf diese als vorliegend angefebenen Beschäftigungsmöglichkelten in den Vordergrund stelli. In erster Linie kommt nach der Ansicht der befraaten Firmen für jeden Eöe die Verwendung im früberen Betrieb oder wentgstens im früher⸗n Bezuf in Betracht, bei dessen Ausübung der Arbeiter Fertigkeiten besitzt oder sich bald aneignen kann; in dieser Beutehung verschafft ihm der e ste Teil der Zusammenstellung die erforderlichen Unterlagen. Stehlt er auf Grund derselben die Un⸗ möglichkeit seiner Verwendung innerhalb des alten Berufes fest, so kann er aus dem zweiten Teil die Beschäftigungsmöglichkeiten ersehen,

die im Hinblick auf seine Verletzung für ihn etwa noch bestehen. Die

Einzelheiten der Zusammenstellung von Verwendungsmöglichkeiten lassen erkennen, daß die Industriellen des Handelskammerbezirks den Kriegsbeschädtgten in weitestem Maße entg-genzukommen bereit sind; auch sehr schwere Beschädigungen schließen in vielen Industrien von der Beschäftigung nicht aus. Es wäre außerordentlich dankenswert, wenn alle Handelskammern Deutschlands sich dazu entschließen könnten,

dem Vorbilde der genannten badischen zu folgen und auf Grund von

Erhebungen bei den Industriellen ihrer Bezirke ähnliche Zusammen⸗

stellungen zum Gebrauche für die Kriegsbeschädigten und zur Unter⸗

stützung der Arbeitsnachweise für Kriegsbeschädigte berauszugeben. Die Arbeit der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten würde hierdurch eine erhebliche Förderung erfahren. 8 8

Kunst und Wissenschaft.

8 Die Königliche Akademie der Wissenschaften bhielt am 18. Mai eine Gesamtsitzung unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Diels ab. Herr Penck sprach über Horizontal⸗ verschiebungen bei Verwerfungen. Bei allen Verwerfungen, die nicht senkrecht stehen, gibt es Verschiebungen in der Hortzontalen, senkrecht zur Streichrichtung der Verwerfung. Außerdem gibt es aber bei sehr vielen Verwerfungen Verschiebungen in der Richtung ibres Sltreichens. Ihr Vorhandensein hat sich an den Verwerfungs⸗ spalten der großen Erdbeben in den letzten 25 Jahren offenbart. Es wird auf deutschem Boden durch dag Vorhandensein zahl⸗ reicher hortzontal verlaufender Rutschitreifen angezeigt. Gewisse Störungszonen, wie die von Bücking im Südwesten des Thüringer Waldes beschriebene, sowie die Boskowitzer Furche mahnen an die Längsstörungen am Boden des großen Verwerfungs⸗ tales von Kalisornien. Auf Grund der Untersuchungen von Franz Sduard Süß kann man auf eine horizontale Verschiebung im Aus⸗ moße von 70 km beiderseits der Boskowitzer Furche schließen. Man arf auch die Verwerfungen nicht mehr so allgemein, wie es geschieht nd manche Theorien verlangen, als Beweise für radiale Bewegungen Blätteen, hängen sie mit tangentialen Bewegungen zusammen. Die Akademie hat auf den Vorschlag der vorberatenden Kom⸗ isston der Bopp⸗Stiftung aus den Erträgnisson der Stiftung dem Professor Dr. Josef Karst in Straßburg t. C. zur Förderung seiner armenischen Dialektstudien 1350 zuerkannt. 8 Das ordentliche Mitglied der physikalisch⸗-mathematischen Klasse Karl Schwarzschild ist am 11. Mai verstorben, desgleichen vor kurzem das korrespondterende Mitglied derselben Klasse Sir William Turner in Edinburg. In der am 25. Mat unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn iels abgehaltenen Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse las Herr Goldschmidt über das Nachleben der antiken Prospektmalerei im Mittelalter. Die bellenistische Prospekt⸗ malerei, die auch für die pompejanischen Dekorationen die Grundlege bildete, setzt sich im Mittelalter fort, zunächst auf orientalischem Gebiet, davon abhängig dann aber auch im Abendland. Statt der zein dekorativen Bewertung im Altertum gibt das Mittelalter ihr svmbolische und auch reale Bedeutung. Die realistische Entwicklung r Archttekturdarstellung des 14. Jahrhunderts knüpft an diese über⸗ agenen Reste der Prospektmalerei an und gelanat dadurch zu Ver⸗ mittlungssormen, die ein reines Wiedereinsetzen der Antike in der Renasss ance ebenso ausschließen wie eine voraussetzungslose Betätigung der Naturbeobachtung. 6“

In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldeyer abgehaltenen Sitzung der physikalisch⸗mathe⸗ matischen Klasse las Herr Hertwig über eine neue graphische Darstellungsmethode für genealogische Forschungen Bisher hat man sich in der Wissenschaft der Genealogte zur Ver⸗ anschaulichung verwandtschaftlicher Zusammenhänge entweder des Stammbaums oder der Ahnentafel bedient. Jede von diesen Methoden gestattet nur in einen Teil der Verwandtschastsverhältnisse einen Ein⸗ blick, der Stammbaum gibt ein Bild von den Deszendenten, die von einem gewissen Vorfihren im Laufe einiger Generationen ab⸗ stammen, die Ahnentafel dagegen eine Zusammenstellung der Ahnen, die sich in der Genealogie eines bestimmten Individuums, des so⸗ genannten Probandus, nachweisen lassen. Erst eine Vereinigung beider Metboden führt zu einer erschöpf’nden Kenntnis von Deszendenz und Aszendenz einer in verwandtschaftlich n Beziehungen stehenden Grurpe von Individuen und zu einer Form der graphischen Dar⸗ stellung, welche der Vortragende als das genealogische Netzwerk be⸗ zeichnet und durch Projekten von Diape sitiven erläutert. Auf der Grundlage des genealogischen Netzwerks wird zum Schluß eine Ent⸗ scheidung in der Streitfrage der monophyletischen oder der polyphvletischen Abstommungshypothese der Organismen herbeizuführen versucht. Herr Planck legte eine Mitteilung des Prof. Dr. M. Born in Berlin uüber anisotrope Flüssigkeiten vor. Man pflegt die an flüssigen Kristallen beobachteten Erscheinungen durch die Annahme zu erklaͤren, daß die Moleküle dr Substonz eine stäbchenartige Form haben und sich parallel zu stellen suchen. Die starke Temperaturabhängigkeit vieler physikalischer Parameter, z. B. der Brechungsinpices, weist darauf hin, daß die Panallelstellung der Moleküle nicht vollständig ist, sondern daß ihre Achsen einem von der Temperatur abhängigen, statistischen Verteilungsgesetze gehorchen. In der vorliegenden Mit⸗ teilung wired dieses Verteilungsgesetz aufgestellt unter der Annahme, daß die Moleküle elektrische Dipole und die Richtkräfte rein elektrischen Ursprungs sind. Der flüssige Kristall wird also als ein elet⸗ trisches Analogon eines „Magneten“ nach der bekannten Theorie von Langevin und Weiß aufgefaßt. Dem „Cureeschen Punkte“ oes Magneten entspricht dabei ungefähr die Uebergangstemperatur aus dem isotropen in den antsotropen Zustand; aus den beobachteten Temveraturen berechnet sich umgekehrt das elektrische Moment des Moleküls, für das man zulässige Werte erhält. Dann werden die optischen Eigenschaften der Substanz abgeleitet, die qualitativ mit den Beobachtungen übere instimmen (eine quantitative Prüfung, die später veröffentlicht wird, liefert ebenfalls gute Uebereinstimmung). Zutetzt wird gezeigt, daß elne aus Dipolen bestehende Flüssigkeit bei hoben Temperaturen Doppelbrechung im elektrischen Felde (elek⸗ trischen Kerr⸗Effekt) zeigen muß; für die Kerrsche Konstante ergibt sich ein ähnlicher Ausrruck, wie ihn Langevin aus etwas anderen Annahmen aboeleitet hat.

In der Gesamtsitzung der Akademie am 8. Juni, die unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Diels stattfand, machte Heir Planck eine Mitteilung über die absolute Entropie ein⸗ atomiger Körper. Aus der phvsikalischen Struktur des Phasen⸗ raumes werden die Ausdrücke der charakteristischen thermodynamischen Funktionen abgeleitet, zuerst für ein in einer Hohlkugel oder in etnem rechtwinkligen Parallelepiped frei herumfliegendes Atom, so⸗ dann für ein aus gleichartigen Atomen bestehendes Gas, wobei sich zeigt, daß die den inkohärent angenommen werden müssen. Herr F. E. Schulze berichtete über die Ergebnisse seiner Untersuchungen an den Lippen⸗ und Wangenschleimhauterbebungen der hasen⸗ artigen Nagetiere (der Duplicidentata). Es wird eine bisher nicht beachtete hügelförmige Erhebung der Schleimhaut be⸗ schrieben und Colliculus admandibularis benonnt, welche am Boden der Mundhöbhle über dem vorderen Ende der Mandibula liegt und vorn in einen dicht neben dem Schneidezahn befindlichen kolbenförmigen Zapfen, Capitulum, ausläuft. An der freien Oberflaͤche des Collieulus sieht man bei den Leporiden

der Erdkruste auffassen; in vielen Fällen, und zwar nicht bloß in den

einzelnen Atomen entsprechenden Freiheitsgrade als

ein Sostem paralleler Spalten, aus welchem das Sekret darunter⸗ liegender Speicheldrüsen austritt. Diese Spalten fehlen bei den Ochotoniden. Bei beiden Familsen findet sich aber am Lateralrande des Colliculus eine frei emporrogende Falte, Limbus, durch welche das Drüsensekret bis 88 den Mahlzähnen geleitet wird. Herr Lüders legte eine Abhandlung von Professor Dr. Sten Konow in Hamburg vor: Indoskythische Beiträage. Die Abhandlung behandelt das Verhaͤltnis zwischen Sakas und Yüe⸗ischi (Tocharer). Die letzteren sind die Erben der ersteren; ihre Sprachen waren nur dialektisch verschieden und die Völker verwandt. Der Begründer der Sakagära war wahrscheinlich nicht ein Saka, sondern der Büe⸗tschi Vima Kadphises. Die frühere Heimat der Sakas war der Norden, die der Tu⸗ho⸗lo, d. h. Büe⸗ischt, der Süden Ostturkistans. Die Kosanas, die Yüe⸗ischi in Indien, hatten enge Beziehungen zu diesen Gegenden, und die Sprache, die sie auf ihren Münzlegenden gebrauchten, wurde dort gesprochen. Dies muß die Sprache der Yüe⸗tschi gewesen sein, während die U'guren die Bezeichnung tocharisch auf eine andere Sprache übertragen haben.

Zu wissenschaftlichen Unternehmungen haben bewilligt: die Gesamtakademie dem Dr. Paul Viktor Neugebauer in Berlin zur Erweiterung des I. Hef'es seiner Tafeln zur astro⸗ nomischen Chronologie als zweite Rate 450 ℳ;

die phvsikalisch⸗mathematische Klasse Heirn F. E. Schulze zur Fortführung des Unternehmens „Das Tierreich“ 4000 und zur Fortführung der Arbeiten für den Nomenclator animalium generum et subgenerum 3000 ℳ; dem hregf Dr. August Thienemann in Münster i. W. zu Unter⸗ uchungen über die Beziehungen zwischen dem Sauer⸗ stoffgehalt des Wassers und der Zusammensetzung der Fauna in norddeutschen Seen 2000 ℳ;

die philosophisch⸗historische Klasse zur Fortführung der Arbeiten der Orientalischen Kommiffion 20 000 ; für die Bearbeitung des Thes aurus linguae Latinae über den etatsmäßigen Beitrag von 5000 hinaus noch 1000 ℳ; zur Be⸗ arbeitung der hieroglyphischen Inschriften der griechisch⸗ römischen Epoche für das Wörterbuch der ägyptischen Sprache 1000 ℳ; der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde in Metz zur Drucklegung eines von Prof. Zéͤliqzon daselbst bearbeiteten Wörterbuchs des lothringischen Patois als zweite Rate 1000 ℳ; dem Dr. Karl Döhrtng in Berlin zur b“ seines Werkes „Siamesische Tempelanlagen“

ℳ.

Das bieherige korrespondierende Mitglied der philosophisch⸗ historischen Klasse Emile Boutroux in Paris ist auf seinen Wunsch aus der Liste der Mitglieder gestrichen worden.

Theater und Musik.

Eberhard Buchners neue Groteske „Ein zwölfjähriges Mädchen gesucht“ wurde vom Kleinen Theater zur Aufführung erworben.

Mafalda Salvatini, das frübere Mftglied des Könialichen Opernhauses, ist für das Deutsche Opernbaus dauernd verpflichtet worden. Sie tritt am Dienstag, den 4. Juli, zum zweiten Male in der Rolle der Carmen auf.

Das Lessingtheater und das Deutsche Künstlertheater haben ihren Sptelplan im zweiten Kriegsjahr um 15 Werke vermehren können. Darunter sind an Uraufführungen und Berliner Erstaufführungend zu verzeichnen: Ernst Hardts König Salomo“, Molières „Don Juan“, Mechtild Lichnowskys Spiel vom Tod“, Franz Werfels „Troerinnen“, mit denen das Lessingtheater auch eine größere Gastspielreise in Deutschland und Oesterreich unternommen hat. Ferner Schnitzlers „Komödie der Worte“, Sudermanns Tragt⸗ komödie „Die gutgeschnittene Ecke“, Presvers und Steins Lustspiel „Die selige Exzellenz“, das das zweite Hundert seiner Wiederholungen längst hinter sich gelassen hat. Als letztes Lust piel beherrscht „Schwarzer Peter’ von Bergström und Larsen zurzeit den Spielplan des Lesugihen s. Der Ibsen⸗Zyklus ist durch die Utaufführung von „Kaiser und Galiläer; und durch die Neueinstudterung von „Nora“ und Gespenster erweitert worden. „Baumeister Solneß“ und der „Volksfeind“ biieben auf dem Spielplan. „Peer Gynt“, das Eröffnungsstück der Direktion Barnowoky, erlebte im Lessingtheater die zweihundertste Aufführung. 8

Konzerte.

Turch den Tod Max Regers werden in erster Linie die Organisten veranlaßt, ihrer Trauer um den Dahingeschiedenen dessen Hauptverdienst unstreitig die Bereicherung der Orgelliteratur durch kühn und groß angelegte, ganz von modernem Geist durchwehte Werke bildet, durch Reger⸗Gedächtnisfeiern Ausdruck zu geben. Als erster trat am 16. d. M. Professor Arthur Egidi mit einem „Reger⸗Abend“ in der Paul Gerhardt⸗Kirche in Schöne⸗ berg hervor. Leider war die Veranstaltung schwach besucht, was um so mehr zu bedauern ist, als das Otgelsptel Egidis von hervorragendem Wert war und ihn erneut als einen der besten Ber⸗ liner Orgelmeister in Erinnerung brachte. Sein Programm umfaßte vier stimmungsvelle Choralvorspiele sowie Variationen und Fuge über ein Origtnalthema (Op. 73). Letztere Komposition, deren Vortrag fast dreiviertel Stunde dauert, enthält in der Emleitung, wie auch in einzelnen Variationen und in der Fuge manche bedeutungsvolle und interessante Einzelheiten, läßt aber als Ganzes die nöttge Plastik in der Grfindung und Architektur vermissen, sodaß das Werk dem Spieler sicherlich infolge der gewaltigen Schwierigkeiten in bezug auf Manual⸗ und Pedaltechnik, Registrierung und Vortrag ein hochinteressantes Studienmaterial bietet, für den Zuhörer aber infolge der ermüdenden Längen nichts weniger als einen Genuß bedeutet. Zur Mitwirkung war die Konert⸗ uad Oratoriensängerin Anna von Pilgrim berufen worden; mit threr ausdrucksvollen, schöngebildeten Stimme und feinmusikalischem Vortrag sang sie vier Gesänge mit Orgel, deren einfache und melodische Lintenführung lobend hervorgehoben werden muß. Im letzten, „Mariae Wiegenlied“ (aus Op. 76), ist ein altes Weihnachtslied wirksam verarbesitet. Zwei Tage spaͤter fand in der Sin gakademie, Mittags 12 Uhr, eine ähnliche Feier statt. Eine würdige Einleitung lieferte der bekannte Organist und Reger⸗Interpret Walter Fischer mit dem prachtvollen Vortrage einer Fuge für Orgel, der ein zum ersten Male gespieltes Quarteit für Klavier, Violine, Viola und Cello, würdig dargeboten durch die Herren James Kwast, Ossip Schnirlin, Erna Schulz und Alex Schuster, folgte. Georg Stern wies in einer Gedenkrede auf die unermüdliche Tätigkeit und den lauteren Charakter Recers hin. Den Schluß bildeten einige Lieder, die Gertrud Fischer⸗Maretzki mit löblicher Auffassung, aber nicht immer gutem Gelingen sang, und Variationen und Fuge über ein Thema von Telemann für zwei Klaviere, vollendet schön vorgetragen von der svmpathischen Pianistin Frieda Kwast⸗ Hodapp und ihrem Gatten James Kwast. Auch diese Veranstaltung erbrachte den Beweis, daß die Orgelmusik und das Gebiet der Variation und Fuge über festumrissene Themen der Klassiker den Höbepunkt im Schaffen Regers bildet, während seine freien Komvpostionen für Orchester, Kammermusik und Gesang noch reichlich problematische Musit dar⸗ stellen, deren endgültige Bewertung wohl noch der Zukunft vorbehalten

bleiben dürfte.

Im Theatersaal der Königlichen ochschule für Musik zeigte das Ehepaar Richard und Dora S vor einigen Tagen seine hochentwickelte pianistische Kunst, die, abseits vom bloßen Virtuosentum, eigene Pfade gebt und tiefe Empfindungen zu erwecken vermag. Die Vortragsfolge wies diesmal ausschließlich Werke aus der Feder Richard Rößlers auf, die durchweg als eine vorteilhafte Bereicherung der Klavierliteratur bezeichnet werden dürfen. Klarhbeit des Gedankens, Durchsichtigkeit und Einheitlichteit der Form, melodiöse Verwertung der Motive mochen den Hauptinbhalt der Arbeiten dieses ehemaligen Schülers von Mox Bruch aus. Die Sonate für zwei Klaviere (Op. 22) zeigt ganz besonders Farbenpracht, und das ihr folgende Klavierquintett (Op. 28) unter? üwirkung des Klingler⸗

Quartetts hervorragend schön gespielt hat in der Erfindung seine

Motive seine Hauptvorzüge. Besonders gilt das von dem Poco allegro.

ußsatz. Den Schluß bildete eine kontrapunktisch fem 2 Arbeit —8 das thüringische Volkslied: „Ach, wie ist's möglich dann“, die in allen Teilen fesselte und öfter gehon zu werden verdient. Mannigfaltiges. 1

stät die Kaiserin und Königin besichtlgt Z. P Mozsaste gestern nachmittag auf der Station Wilb⸗ park den Lazarettzug „Kaiserin“ vor dessen Ausfahrt nach dem

Kriegsschauplatz.

Auf die anläßlich der Gründungsversammlung von „Deutschlands Spende für Säuglings⸗ und Kleinkinder. schutz' an Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten abgesandten Telegramme sind nachstehende Antworttelegramme eingegangen:

An Herrn Kammerherrn Dr. v. Behr. Pinnow, Berlin.

Großes Hauptquartier.

Seine Majestät der Kaiser und König halken die Meldung von der unter dem Protektorat Ihrer Köneglichen Hoheit der Frau Herzogin von Braunschweig und Lüneburg er olgten Gründung der Peutschlands Spende für Säuglings⸗ und Klein⸗ kinderschuß“ mit besonderem Interesse entgegengenommen und wünschen dem bedeutungspollen, segenversprechenden Unternehmen immer guten Erfolg. Auf Allerhöchsten Befehl, Geh. Kabinettsrat

v. Valentini. Neues Palais, 22. Juni. Mit besonderem Jateresse habe ich die Kunde von der glänzenden Versammlung erhalten, in welcher die Spende für Säuglings⸗ und Kleinkinderschutz begründet wurde. Es gereicht mir zur großen Freude, daß die Herzogin von Braunschweig, meine Tochter, sich an die Spi⸗ dieser so wichtigen Unternehmung geftellt hat, welche, so Gott will, sich zum Segen unserer deutschen Volkskraft stetig entwickeln wird. Ihnen aber und all den öö und Förderern dieser Bestrebungen gilt mein besonderer Dank. A. Victoria I. R.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurze der Entwurf einer neuen Satzung für die Sparkasse der Stadt Berlin nach den Vorschlägen des vorberatenden Ausschusses angenommen. Im Mittelpunkt der Beratungen standen zwei An⸗ träge, betreffend Bebauungspläne für die Berliner Außenbezirke. Die Stadtvv. Barkowski und Ge⸗ nossen stellten folgenden Antrag: „Die Versammlung ersucht den Magistrat: 1) ihr baldigst in einer Vor⸗ lage den Bebauungsplan für den Berliner Grundbesitz in Treptow mitzuteilen, und 2) mit ihr in gemischter Depu⸗ tation uͤber die Erstellung kleiner gesunder und preiswerter Woh⸗ nungen insbesondere auch auf dem Gebiet der Jungfernheide sowie über eine Nachprüfung der bestehenden Bebauungepläne zu beraten.“ Ein Antrag der Stadtv. Mommsen und Genossen lautete: „Die Versammlung richtet an den Magistrat das E(Ersuchen, mit ihr in gemischter Deputation baldmöglichst zu beraten: 1) über eine Abänderung des bestebenden, veralteten und den heutigen Bedürfniss'n nicht mehr entsprechenden Be⸗ bauungsplanes für die noch unbebauten Außenbezirke der Stadt, 2) über die Schritte, welche zu tun sind, um moglichst schnell zu einer den heutigen wirtschaftlichen und soztalen Anforderungen Rechnung tragenden Unterlage für die bauliche Ausnutz ung der genannten Be⸗ zirke zu kommen.“ Beide Anträge wurden nach eingehender Aut⸗ sprache angenommen. Sodann bewilligte die Versammlung dem Kriegsausschusse für Groß⸗Berliner Laubenkolonien für das Jahr 1916 eine Beihilfe von 7000 und für das Statistische Amt eine Summe von 30 000 zur Deckung noch entstehender Kosten für Rarkht ische Kriegsarbekt. Eine eingehend begründete Magistratsvorlage, betreffend die Ein⸗ richtung einer Kriegshinterbliebenenfürsorge der Stadt und die Bildung eines Provinzialausschusses der National⸗ tiftung fallenen für die Stadt Berlin wurde einem Ausschuß zur Vor⸗ beratung überwiesen, desgleichen eine Magistratsvorlage, betreffend Aenderungen der Bestimmungen über Kriegszulagen an städtische Arbeiter, Angestellte, Beamte, Lehrer und Lehrerinnen. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Der Direktor Dr. F. S. Archenhold hält am Dienstag, den 27. Juni, Abends 7 Uhr, im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte an der Hand zahlreicher Lichtbilder einen Vortrag über „Kometen und Sternschnuppen“. Ferner sinden in den nächsten Tagen folgende kinematographische Vorträge statt: Morgen, Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr: „Theodor Köͤrner; Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Vom Monte Rosa zur afrikanischen Küste, 5 Uhr: Mit Ozeandampfer von Bremen nach New York“, Abends? Uhr: „Unsere Luftflotte“ (Lichtbilder und Kino); Mittwoch, den 28. Juni, Nachmittags 5 Uhr: „Unsere Feldgrauen an der Front“. Kriegsverwundete haben zu allen Vorträgen freien Zu⸗ tritt. Mit dem großen Fernrohr werden bei klarem Wetter am Tage die Sonne mit ihren Flecken und die Venus und Abends Doppel⸗ sterne und Sternhaufen beobachtet. Die Sternwarte ist von 10 Uhr Morgens bis 12 Uhr Nachts geöffnet.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Athen, 22. Juni. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“)

Das neue Kabinett wird heute nachmittag vereidigt. ist Ministerpräsident und Minister des eußern. Die Gesandten des Vierverbandes haben ihren Regierungen empfohlen, die Blockade aufzuheben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

—OC——C—————QQ——— —————xxxx 2 ——EEETTT

Familiennachrichten. .““ Geboren: Ein Sohn: Hrn. O. von Könemann⸗Pritzier (z. 8 Hemdn⸗g). Eine Tochter: Hrn. Bergafsessor Verner (Berlin⸗

alenfee). Gestorben: Hr. Major a. D. von Seydlitz und Ludwiesdorf⸗ . (Wehlefronze). Hr. Carl von Flotow⸗Altenbof (Altenhof bei Wend. Priborn). Fr. Clotilde Stettmund von

Brodoroiti, geb. von Brodorotti (Dresden).

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Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 49) e 1025. Anobgabe der Deutschen Verlustlisten,

für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge⸗ 1†

tinzelnen Krankheiten im

1

146.

——

gesundheitswesen, Tierkrankheiten maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundhettsamts“ Nr. 25 vom 21. Juni 1916) hüa. b Weeee⸗

Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 11. bis 17. Juni wurden Erkrankungen festgestellt, davon je 1 in Godrienen (Kreis und g⸗Bez. Königsberg), Zschipkau (Kreis Kalau, Reg.⸗Bez. zankfurt) und Wilhermsdorf (Bezirksamt Neustadt. Reg.⸗ e. Mittelfranken), ferner 2 in Weiß bach (Kreisbauptmann⸗ seftt Chemnitz) sowie 1 in Elmenhorst (Großherzogtum seklenburg⸗Schwerin). Für die Vo woche wurde noch 1 Er⸗ mkung aus Fulda (Kreis Fulda, Reg.⸗Bez. Cassel) mitgeteilt.

Fleckfieber. eng he ce Reich g 5 5g 1 . bis 17. Junt ide unter Kriegsgefangenen Regierungsbezirkes Köslin Anitteft u1u“

Genickstarre.

preußen. In der Woche vom 4. bis 10. Juni sind 17 Er⸗ mtungen (und 4 Todesfälle) in folgenden CEE“ n Kreisen] gemeldet wordeg: Landespolizeibe zirk Berlin 4 [Berlin dt, Neukölln je 22¹ Reg.⸗Bez. Arnsberg 1 (Soest“, Breslau l greslau Stadt)!. Düsseldorf 6 (1) (Barmen, Essen Stadt je 1, iem Land 2, Mettmann 2 (1]), Frankfurt (1) [Arnswalde), nigsberg 1 (Königsberg Stadt], Köslin 1 [Neustettin, finster (1) (Burgsteinfurt], Oppeln 1 [Kattowiz Stadt), üldam 1 (1) [Templin)], Wiesbaden 1 (Frankfurt]. . Schweiz. Vom 28. Mai bis 3. Juni im Kanton Waadt

Erkrankung. Spinale Kinderlähmung.

In der Woche vom 4. bis 10. unt sind 2 Er⸗ Wenh. 88 1 Fesenfan) in senses R 5 g 5 n eg n Kreisen) gemeldet worden: Reg.⸗Bez. 1 St. c, Hildesheim 1 (Münden). 21b le Schweiz. Vom 28. Mai bis 3. Juni in St. Gallen 1 Er⸗

nkung. Ruhr.

hreußen. In der Woche vom 4. bis 10. Junz sind 35 Er⸗ ümgen (und 7 Todesfälle) in folgenden Regierungsbezirken 0 Kreisen] gemeldet worden: Landespolizeibezirk Berlin 2 elln. Schöneberg), Reg.⸗Bez. Allenstein 3 Neidenburg], Arns⸗ 117 (Dortmund Land 14, Gelsenkirchen Land, Herne, Lippstadt Breslau 4 (1) [Breslau Stadt), Koblenz 1 [Abrweiler], furt 1 [Erfurt Stadt], Frankfurt 1 [Cottbus]), Gum⸗ nen 1 (2) Tilsit Stadt], Hildesheim 1 (Göttingen], Magde⸗ 1 (2) [Magdeburg], Oppeln 1 (Falkenberg], Posen 1 (2) heritz’, Trier 1 (Saarbruͤcken Land]. Nachträglich wurden noch für die Woche vom 28. Mat bis zunt gemeldet: im Reg.⸗Bez. Liegnitz 6 (3) (Kreis Lüben]. S Verschiedene Krankheiten er Woche vom 2 10. Juni 1916 (für die deutschen Orte). Hocken: Budapest 2, Krakau 1, Lemberg 7 Todesfälle, Buda⸗ 5, Wien 3 Erkrankungen; Varizellen: Budavpest 30, Wien Eikrankungen; Fleckfieber: Budapest 3 Erkrankungen; Milz⸗ ind: Reg.⸗Bez. Bromberg 1 Todesfall, Herzoatum Braun⸗ 1 Erkrankung; Tollwut: Budopest 1 Todesfall; Biß⸗ letzungen dur tollwutverdächtige Tiere: Reg⸗⸗ ke Breslau 5 (Breslau Stadt 2), Gumbinnen 1, Liegnitz 2, emn. 1; nfluenza: Budapest 1, Kopenhagen 4 Todes⸗ Kopenhagen 109 Erkrankungen; Genickstarre: Nürnberg 1, hopest 2, Kopenhagen 1 Todesfälle, Amsterdam, Budapest je 1, inhagen 6, niederländische Orte (31. Mai bis 6. Juni) Haag 2, eaterk, Overschie, Zegwaard, Koudekerke, Aalten, Bergh, Greven⸗ und Stein je 1, Wien 3 Erkrankungen; spinale Kinder⸗ mung: Großh. Hessen 2 Erkrankungen; Köͤrnerkrankheit: „Bez. Posen 25 E krankungen; epidemische Ohrspeichel⸗ senen tzün dung: Budapest 46 Erkrankungen; Krätze: Reg.⸗ Posen 128 Erkrankungen (einschließlich 1 Nachmeldung); hrungsmittelvergiftung: Reg⸗Bez. Potsdam 3 Todes⸗ „Berlin 1, Reg.⸗Bezirke Potsdam 4, Schleswig 7 Er⸗ kangen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen n Diphtberie und Krupp (Durchschnitt aller deutschen Be⸗ kerte 1895/1904: 1,62 %) gestorben in Brandenburg a. H. kankungen wurden angezeigt im Landeepolizeibezirk Berlin 260 Un Stadt 189), in Breslau 30, ig den Reg⸗Bezirken Düsselt orf „Magdebueg 131, Potsdam 162 in Sluttgart 36, Hamburg 111, vest 41, Wien 60; an Keuchhusten gestorben in Altenburg kankungen wurden angezeigt in Budapest 21, Kopenhagen 75. ser wurden Erkrankungen gemeldet an: Scharlach im Landes⸗ hebbezirk Berlin 158 Ben Stadt 98), in den Reg.⸗Bezirken terg 106, Düsseldorf 140 Marienwerder 115, Opveln 107, turg 28, Amsterdam 27, Bubapest 53, Kopenhagen 20, Stock⸗ 30, Wien 84; Masern und Röteln in Nürnberg, Hamburg 8, seugapest 172, Christiania 23, Kopenhagen 174; Typhus in Lape 8

Im Monat April

sdie deutschen Orte) sind nachstebende Todesfälle außer den in fortlaufenden wöchentlichen Mitteilungen verzeichneten Fällen hest, Cholera und Gelbfieber gemeldet worden: Pocken: aan 1, Graz 3, Linz 1; Influenza: Berlin 14, Halle a. S. 4, inschwefg 3, Bremerhaven 2, niederländische Orte ¹) Amsterdam 16, ine je 2, 6 je 1, Detroit 33; Genickstarre: Niederländische „Haag, Rotterbam, Haarjem, Utrecht, Deventer je 1.

Im übrigen mwar sn nachstebenden Orten die Sterblichkeit Vergleich mit der Gesamisterb⸗ besonderg groß, nämlich böder als ein Zehntel: an arlach (1895/1904 erlagen diesem 1,4 von je 100 in sämtlichen cen Berichteorten Gestorbenen): in Greifswald, Weißenfels, se, Limbach; an Masern und Röteln (1895/1904: 1,10 % sülen deutschen Orten): in Ingolstadt; an Diphtherie und eop (1895/1904, 1,62 % in allen deutschen Orten): in Marburg, now, Wismar; an Keuchhusten: in Feuerhach; an Typhus 1904: 0,46 % in allen deutschen Orten): in Saarlouls. Mehr fin Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden steiten erlegen; der Tuberkulofe (1895/1904 starben an Lungen⸗ nsucht 10,84 % in allen deutschen Orten): in Kreuznach, Neu⸗ i Oberschl., Odenkirchen, Ostrowo, Raltibor, Rheine, Saar⸗ , Schwientochlowitz, Siegburg, Striegau, Viersen, Bopreuth, aglaufern, Straubing, Zweibrücken, EGmünd, Rastatt, Dieden⸗ e Schiltigbeim, ferner in Aussig, Brunn, Graz, Inndbruc, Linz, a; den Krankheiten der Atmungsoraane (1895/1904 mman akuten Erkrankungen der Atmungsorgane 12,73 % in allen den Orfen): in 43 Orjen, darugter sogar wehr als ein Hriktel bnalh Siemianowit. Stollkesg, Faborhe. dem Magen⸗ Darmkatarrh, Btechdurchtail n8 l0⸗ starben an n Darmkranthelten 13,19 % in allen deutschen Orten): in Weiden.

und Absperrungs⸗

Preußen.

Februar.

geiger und Köͤniglich Preu

Berlin, Freitag, den 23. Juni

8 In Berlin ist, wie „W. T. B.“ meldet, ein Bund deut⸗ 8 scher Dörrgemüsefabriken als eingetragener Verein ge. gründet worden. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und der Schutz der Interessen der Dörrgemüsefabrilen 1 Seeh .s ö“

Von 380 deutschen Orten hatten 9 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein⸗ wohner und aufs Jahr berechnet): Göttingen 35,8 (ohne die Orts⸗ fremden, Kriegsteilnehmer und Kriegsgefangenen 10,3; 1895/1904: 19,1), Bunzlau 38,2 (ohne die Ortsfremden und Kciegsteilnehmer 18,4; 1905 14: 25,1), Lörrach 39,0 (desgl. 14,0), Tübingen 40,1 ohne die in den Kliniken Gestorbenen und Kriegsteilnehmer 13,6; 1903/12: 27,8), Straubing 41,3 (ohne die Kriegsteilnehmer 38,7; 1897/1906: 28,6), Thorn 46,4 (ohne die Ortsfremden und Kriegsteil⸗ nehmer 17,3: 1895/1904: 19,5), Völklingen 46,9 (deegl. 26,3; 1907/11: 18,7), Neuruppin 49,9 (desgl. 15,4: 1896/1905: 27,8), Prenzlau 62,4 (desgl. 15,6; 1895/1904: 23,4). Im Vormonat war der Sterblichkeitshöchstbetrag 50,1 %o. Die EE“ in 88

rittel aller Lebendgeborenen, in: Lipine 348 (Gesamtsterblichkeit v 1777). Waldenßurg i. Schl. 360 (21,5), Weiden 360 (18,1),] ꝗSchweden Zaborze 375 (23,3), Sorau 385 (34,0), Brieg 394 (27,9), Grau⸗ denz 394 (23,7), Biebrich 400 (19,1), Godesberg 412 (32,5), Ans⸗ bach 438 (28,7), Freising 500 (31,1), Hohenstein⸗Ernstthal 538 (17,5), Altwasser 545 (17,5), Saargemünd 625 (28,4), Straubing 700 (41,3).

Die Gesamtsterblichkeit war während des Bexichtsmonats geringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) in 84 Orten. Unter 8,0 %o blieb sie in Berlin⸗Oberschöneweide 7,8 (1908/12: 13,5), Berlin⸗Wilmersdorf 7,6 (1898/1907: 9,2), Berlin⸗ Friedrichsfelde 7,5 (1895/1904: 19,0), Berlin⸗Treptow 6,5 (1895/1904: 17,9). Die Säuglingssterblichkeit betrug in 107 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebhentel derselben blieb sie außerdem in 86 unter einem Fünftel in 94 Orten.

Eine höhere Sterblichkeit als 35,0 2o hatten 9 Orte gegen 5, eine geringere als 15,0 %% 84 gegen 89 im Monat März. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 Lehendgeborene starben in 15 Orten egen 13, weniger als 200,0 in 297 Orten gegen 293 im Vormonate.

im ganzen scheint sich der Gesundheitszustand unter den Säug⸗ lingen nicht wesentlich verändert zu haben.

Verkehrswesen.

Heft 6 vom Jahrgang 1916 der „Zeitschrift für Klein⸗ bahnen“, herausgegeben im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, zugleich Organ des Vereins deutscher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen (Verlag von Julius Springer, Berlin), er⸗ schien mit folgendem Inhalt: „Die selbsttätige Signalanlage der Berliner Hoch⸗ und Untergrundbahn nebst einigen Vorläufern“ von

Kemmann, Geheimem Baurat, mit zahlreichen Abbildungen (Fortsetzung); „Die Fahrgeldhinterztehung auf den Straßenbabnen und ihre Bekämpfung“ von K. Röhling. Gesetzgebung: Preußen: Eisenhahnanlethegesetz vom 17. April 1916; Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 26. April 1916, betr. Vorschriften für das Befahren von Uebergängen über Eisenbahnen in Schienenhöhe durch Dampf., und Motorpflüge, Dampfstraßenwalzen und Dampf⸗ lokomotiven. Rechtsprechung: Erkenntnis des Reichsgerichts vom 9. Dezember 1913, betr. Hastung des Unternehmers für Verschulden seiner Angestellten; Erkenntnis des Reichsgerichts vom 19. Februar 1914, betr. Schuldverhältnisse der Unternehmer im Falle eines durch Uafasl entstandenen, poßt. meien Unter- nehmern zu vertretenden Schadens. Kleine 9. gent Neuste 1 288 Ee eagungeng, 6 8 Be⸗ riebsänderungen von Kleinbahnen; „Radkastentropföler für 1 Bahnmotoren (mit 5 Abbildungen); der 28. Geschäftsbericht der Pen. —.—, Suezkanal 4480, Rio Tinto 1725.

f w te deuts wvatei 8 ftg. Amsterdam, 22. Juni. (W. T. B.) Amerikaner schwach, Oel⸗ sehesgase süe Heomnte en seeeastg. wefte fest. Wechset auf Herlin 4805 Wehsel ens denescee Sede

Zeitschriftenschau. Mitteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn⸗ bus,Scheweh E“ Jnee65,00, LEöö cG Kleinbahnverwaltungen: Straßen⸗ und Kleinbahnberufsgenossen⸗ Wechsel auf Paris 40,80 5 % Niederländische Staatsanleihe 101¹³ 42 chaft: Patenibericht (mit 5 Abbildungen); Auszug nus Geschäfts. Obl. 30, Niederl. W. S. 74 3, Königl. Niederländ Petroleum 524, Nerhgn6 Statistit der deutichen Kleinbahnen fär den Monat olland⸗Amerika⸗Linie 398, Rederländisch⸗Indische Handelobank , pr Atchison, Topeka u. Santa —,—, Rock Island & Southeru Pacifie —,—, Southern Railway —,—, Union Pacific 133116, Ana⸗ conda 167, United States Steel Corp. 78 ¾. Französisch⸗

Englische Anleihe —,—. New York 21. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Zu Beginn

des beutigen Verkehrs zeigte die Börse eine recht seste Stimmung. Besonderer Nachfroge erfreuten sich die Werte des Schiffahrtstrustes und die Aktien der Chicago, Rockisland und Pacific Railway, da, nach den Anzeichen zu schließen, beide Gesellschaften in Erfolg ver⸗ sprechender Weise reorganisiert werden dürften. Im weiteren Ver⸗ laufe schien aber erneut der Liquidationsdruck vom Montag wieder aufleben zu wollen. Die sich einstellenden Verkäufe nahmen eine ziemlich erhebliche Ausdehnung an, und daher kam es, daß sich der Kursstand allgemein beträchtlich senkte. Die Börse schloß Art. 1. Die Artikel 1, 2, 4 und 5 des Großherzoglichen Be⸗ zu den niedrigsten Notierungen des Tages. An Aktien wurden schlussee vom 14 Februar 1916 über den Vertauf und die Tötung 600 000 Stück umgesetzt. Tendenz für Geld: Stetsg. Geld auf des Schlachtviehs sind abgeschafft. 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 2 ¾, Geld auf 24 Stunden letztes Art. 2. Gegenwärtiger Beschluß soll im „Memovrial“ veröffent. Darlehen 3, Wechsel auf London (60 Tage) 4,72,25, Cable licht werden und tritt am 6. Junt 1916 in Kraft. Transfers 4,76,40, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,91,50, Wechsel (Memorial des Großherzoglums Luxemburg vom 6. Juni 1916.) auf Berlin auf Sicht 75 ½, Silber Bullion 64 ½, 3 % Northern aacisie Bonds 66 ½, 4 % Ver. Staat. Bonds 1925 111, Atchison

Baltimore and Ohio 89, Canadian

opeka u. Santa F6 104 ¼, Ohio 62, Chicago, Milwaukee u. St.

Dänemark. acific 175 ¼, Chesapeake u. Ausfuhrverbote. Eine Bekanntmachung vem 10. Juni 1916 zaul 97 ¼, Denver u. Rio Grande 13 ½, Illtnois 8 194 8. orfolk u.

verbietet die Ausfuhr folgender Waren: wuisville u. Nashville 133, New York Central 1042¼, Karamel, Zuckercouleur, Marzivan, Western 130 ¼, Pennsylvania 57 ¾, Reading 101 ¼½, Southern Pacisic 96 ½, waren sowie Fruchtsäfte und Fruchtgelees mit Zuckerzusatz. Unton Pacific 135 ¼, Anaconda Copper Mining 81 , Unsted⸗ States Eigelb und Eiweiß, sowohl in getrocenetem als auch in flüssigem Steel Corporation 83 ¼, do. pref. 117 ½6 Zustand. (Berlingske Tidende.) 8 ö Janetro, 21. Junt. (W. T. B.) Wechsel auf ondon 12 ½. 1

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 23. Juni vom 22. Geld Brief Geld

2 5,175 5,195 5,175 224 ¾ 225 ½ 224 ¾ 158,75 159,25 159,25 158,75 159,25 159,25 158,75 159,25 159,25 100 Franken 102 103 ½ 102 100 Kronen 69,60 69,70 69,60 100 Lei 86 ½ 86 ½ 86 86 ½ 100 Leva 79 80 79 80 Der heutige Wertpapiermarkt zeigte eine ruhige Haltung. Auf den meisten Gebieten waren die Wertveränderungen sehr unbedeutend, weil die Teilnahme an den Geschäften sehr gering war. Bestimmte Anregungen fehlten, und da auch die fremden Börsen keine besonderen Veränderungen aufwiesen, so blieb die Haltung auch im sräteren Verlauf ruhig. Von Industriewerten walen Rheinische Metallwaren⸗ aktien begehrt.

Jun Brief 5,195 I““ 159,7 159,7 159,7 103½ 69,7.

für

1 Dollar 100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen 100 Kronen

9 Säuglings⸗ eh erk d. h. höher als ein Helend,

Norwegen Schweiz

Oesterreich Rumänien Bulgarien

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 21. Junt. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 59, 5 % Argentinier von 1886 —,—, 4 % Brasilianer von 1889 2 4 % Jayaner von 1899 74 ½, 3 % Portugiesen —,—, 5 % Russe von 1906 90 ⅜, 4 ½ % Russen von 1909 79 ¼, Baltimore and Ohi⸗ 93 Q⅝, Canadian Pacific 184 ½, FErie 38 ¼, National Railways o Mexiko —,—, Pennsylvania 60 ½, Southern Pacific 101 ¼, Pacifie 142 ⅜, United States Steel Corporation 87 ½⅞, Anacond Copper 17 ½, Rio Tinto 61, Chartered 13/9, De Beers def. 11 ¾ Goldfields 1 ⁄16, Randmines 3 ½. Privatdiskont 5 ⁄2, Silber 30: Bankeingang 935 000 Pfd. Sterl.

London, 22. Juni. (W. T. B.) 2 ½ % Engl. Konsols 59 5 % Argentinier von 1886 99 ½, 4 % Brasilianer von 1889 —,— 4 % Japaner von 1899 75 ½, 3 % Portugiesen —,—, 5 % Russen von 1906 90 ⅜, 4 ½ % Russen von 1909 80 ¼, Baltimore and Ohio 93 Canadian Pacific 184 ¼, Erie 38, Nattonal Railways of Mexiko 7 ¼, Pennsylvania 60 ⅛, Southern Pacific 101 ½, Union Pacific 141 ½ United States Steel Corporation 87 ½, Anaconda Copper 17 ½, Rio Tinto 61, Chartered 13/7, De Beers def. 11 ½16, Goldsields 1 ⅛, Randmines 3 ⁄6.. Privatdiskont 5 ½, Silber 31. Wechsel auf Amsterdam 3 Monate 11,67 , Wechsel auf Amsterdam kurz 11,47, Wechser auf Paris 3 Monate 888v Wechsel auf Paris kurz 28,15,

e

C Bn öa’e 8) 5 % Franzbsische Anleihe 88,30 3. % Franzöͤsische Feen. (28, 4 % 8. u Anleihe 98,45, 5 % Rager 1906 88,00, 3 % Russen von 1896 57,25, 4 % Tüttewzk;

8 Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des zusammen⸗

gestellten Nachrichten für andel, Industrie und Landwirtschaft“.)

Luxemburg.

Teilweise Aufhebung des Beschlusses vom 14. Fe⸗ bruar 1916 über Verkauf und Tötung des Schlachtviehs. Die Großherzoglich Luxemburgische Regierung hat unterm 6. Juni 1916 beschlossen:

Konfekt und andere Zucker⸗

9 Norwegen.

Ausfuhrverbote. Durch Königliche Entschließung ist die Ausfuhr von Balken und Ausschußplanken aller Art ver⸗ 1 boten worden. Das Verbot ist sogleich in Kraft getreten. Ferner

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 21. Juni. (W. T. B.) Kupfer prompt 99 ½. London, 22. Juni. (W. X. B.) Kupfer prompt 96.

ist mit Wirkung vom 8. Juni 1916 ab die Ausfuhr von Rotbarsch, Liverpool, 21. Juni. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz

Hetlbutt und Köhler, frisch oder in Eis, gesalzen in Tonnen 8000 Balgen, Einfuhr 17 050 Ballen, davon 11 000 Ballen ameri⸗

oder Kisten, verboten worden. (Nach Berlingske Tidende.) kanische Baumwolle. Für Juli⸗ zugust 7,94, für Oktober⸗November Die Vereinigung der Frischfischexrvorteure hat am 5. Juni 1916 7,79. Amerikanische und Brasilianische 13 Punkte, Aegyptische

nach einer Meldung aus Drontheim beschlossen, keine Heilbutt 14 Punkte, Indische 15 unkte höher.

und Köhler zu kaufen, bevor Ausfuhrerlaubnis erreicht ist. Der größte Amsterdam, 22. Juni. (W. T. B.) Santos⸗Kaffee

Teil dieser Fische geht nämlich in das Ausland, und die Ausführer ruhig, für Juni 58. 4

meinen, die gegen wärtig gefiichten Mengen würden nicht abzusetten sein msterdam, 22. Junt. (W. T. H.) Rüböl loko —,

Das neue Auszuhrverbot merde daher, nach ihrer Apsicht, in erster Linie für Juli —. Leinöl loko —, für Jull 53 ½, für August 53 ¼,

die Fischerbevölkerung treffen. (Mor ) für September 54 ¼.

8 New York, 21. Junf. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle 8 8 loko middling 13,10, do. für Jult 12,97, do. für September 13,10,

88 8 do. für Okjober 13,12, New Orleans do. loro middling 12,88

—. Eine von seiten der Reichsbekleidungsstelle ver⸗ etroleum Refined (in Cases) 11,50, do. Stand. white in New Yo

öffentlichte Erklärung zur Bundesratsverordnung, betreffend die 95, do. in Tankg 5,25, do. Credit Balances at Oil City 2,60,

Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Stlickwaren (Wieder⸗ Schmalz prime Western 13,57 ¼, do. Rohe & Brothers 14,00, Zucker

bezugsscheine), ist für die Interessenten von größter Bedeut Sie Hentrifugal 6,08 6,27, Weuen für Jull —,—, bo. für September —,—,

hringt u. 0. zur Klärung der Frage weiteres Material, welche Waten do. hard Winter Nr. 2 110, Mehl Spring⸗Wheat eleard Er Wgr.

der Perordnung unterlirgen und welche nicht. Die Textil⸗ bis 5,00, Geireldefracht nach Liverpool 7 10, Kaffee NR

auskunftsstelle der Aeltesten der Kaufmannschaft von VBerlin lolo 9 ¼, do. für Jult 7,95, do. für Septemder 8,12, für Dezember

(Volkswirtschaftliches Sekretariat, Neue Friedrichstraße 51 1, 8,26, Kupfer Standard loko —,—, Zinn 40,00.

11—1 nbe] empfiehlt daber die Erläuterung allen Inseressenten 88

und erteilt auch hierüber Auskunft.