1916 / 159 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jul 1916 18:00:01 GMT) scan diff

1— Bekanntmachnng.

Hemaß 5 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Winbeßratsz zur Fernbaltung vhges ettger Personen vom del vom 23. Sep⸗ tember 1915 (RöS Bl. S. 603) ist dem Kaufmann Leopold

arx, geboren am 4. September 1878 zu Mainz, zurzeit Duüssel⸗ dorf, Roßltratze 19 wohnhaft, die Ausübung des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarsß sowie mit Gegen⸗ ständen des Kriegsbebarfs für das gesamte Reichsgebiet ver⸗ boten worden.

Düsseldorf, den 3. Juli 1916.

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister.

1 8

J. V.: Dr. Lehr.

8 Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Pe sonen vom Handel vom 23. September 1915 (RS Bl. S. 603) ist dem Kaufmann Siegmund Schwarz⸗ schild, gehoren am 8. Mai 1883 zu Dertingen bei Wertheim a. Main, Kreis Mosbach, zur Zeit Düsseldorf, Immermannstraße 64 wohn⸗ haft, die Ausübung des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie mit Gegenständen des Kriegsbedarfs für das gesamte Reichsgebiet verboten worden. Düsseldorf, den 4. Juli 1916.

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

8 81“ B e ann t m a ch u n g. ö“ 111“1“

Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats zur Fernbaltung unzuverlässi zer Personen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (RGBl. S. 603) ist dem Schuhwarenbhändler Siegmund Koopmann, geboren am 21. Dezember 1864 zu Uedem, zurzeit Düsseldorf, Mittelstraße 3 wohnhaft, die Aus⸗ übung des Handels mit Gegenständen des täglichen Be⸗ darfs sowie mit Gegenständen des Kriegsbedarfs für das gesamte Reichsgebiet verboten worden.

Düsseldorf, den 4. Juli 1916.

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (=SBl. S. 603) ist dem Kaufmann Gottfried Hans Levy, geboren am 8. November 1869 zu Langendiebach, Kreis Nassau, zurzeit Düsseldorf, Graf Arolfstraße 18 wohnbaft, die Ausühung des Handels mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs sowie mit Gegenständen des Kriegsbedarfs für das gesamte Reichsgebiet verboten worden.

Düsseldorf, den 6. Juli 1916. 8

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermelster. E1““

J. V.: Dr. Lehr.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (-⸗GBl. S. 603) ist dem Reisenden Carl Heinrich Vogel, geboren am 19. Juli 1856 zu Langensalza, zurzeft Düssel⸗ dorf, Färberstraße 111 wohnhaft, die Ausübung des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insb⸗sondere mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln, für das gesamte Reichsgebiet verboten worden.

Düsseldorf, den 7. Juli 1916.

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich⸗Ungarn. 1 Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Budapest hat sich die oppositionelle Unabhängigkeitspartei gestern gegen den Antrag des Grafen Apponyi ausgesprochen, einen Vertrauensmann zu ernennen, der vertrauliche Aufklärungen des Ministerpräsidenten über die Lage entgegennehmen sollte. Graf Michael Karolyi, der Präsident der Partei, der sich ebenfalls gegen den Vorschlag Apponyis ausgesprocheu hatte, legte, trotzdem Apponyi seinen Antrag zurückzog, das Präsidium der Partei nieder und trat aus der Partei aus, weil die Partei seit Kriegsausbruch in Widerspruch mit seinen Anschauungen

kti eiheit bedeutend eingeschränkt habe.

Großbritannien und Irland.

Der bisherige Parlamentsuntersekretäar im Kriegsamt Tennant, an dessen Stelle, wie bereits berichtet, Lord Derby tritt, wird nach Meldung des „Rotterdamschen Courant“ Kanzler 85 Lancaster werden und einen Sitz im Kabinett rhalten.

„— Die Verlustlisten vom 5. und 6. Juli verzeichnen die Namen von 108 beziehungsweise 111 Offizieren. Unter den Gefallenen befindet sich der Brigadegeneral Charles Prowse.

Frankreich.

„Dem „Petit Parisien“ zufolge wurden die Leiter der für die Landesverteidigung arbeitenden Werke beim Ministerium vorstellig, weil das notwendige Personal auch mit Hilfe der Beschäftigung von Frauen nicht mehr beschafft werden könne. Sie ersuchten um Aufhebung der inschlägigen gesetzlichen Vorschriften. Der Minister erließ darauf eine Verordnung, wonach nunmehr für die Kriegs⸗ dauer auch Mädchen von 16 bis 18 Jahren beschäftigt werden

dürfen. Rußland.

„In St. Petersburg ist ein politisches Abkommen .. Rußland und Japan von dem Minister des uswärtigen Sasonow und dem japanischen Botschafter Motono unterzeichnet worden. Das Abkommen enthält nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ zwei Punkte und hat den Zweck, die beider⸗ seitigen Bemühungen zur Aufrechterhaltung des Friedens, hauptsächlich in Ostasien, in Einklang zu bringen. Der erste Punkt stellt die gegen⸗ eitige Verpflichtung auf, kein politisches Abkommen zu chließen und keine Verbindung einzugehen, die sich gegen den andern vertragschließenden Teil richten. Der zweite Punkt besagt, daß bei Bedrohung des Gebiets oder der Interessen des einen vertragschließenden Teils in Ostasien, die der andere Teil anerkannt har⸗ Rußland und Japan sich über

die nötigen Maßregeln zur Unterstützung und Hilfeleistung ver⸗ ständigen biese

Unterwerfung angeb

Schweden.

Vorgestern ist zwischen England und Schweden, wie „Politiken“ meldet, ein wichtiges Handelsabkommen über die Regelung der schwedischen Einfuhr unterzeichnet worden. Die englische Regierung hat sich lange geweigert, die Bürgschaften, die das neue schwedische Kriegshandelsgesetz gegen die Wiederausfuhr eingeführter Waren bietet, an⸗ zuerkennen, und verlangt, daß die schwedischen Kaufleute ähnliche Erklärungen abgeben wie die Kaufleute anderer neu⸗ traler Länder. Durch das Abkommen erkennt England nun⸗ mehr diese Bürgschaften an. Die unmittelbare Polge des Abkommens ist die Freigabe großer Mengen von Waren, die in letzter Zeit in Schweden eingetroffen, aber zurückgehalten worden waren.

Wie „Svenska Dagbladet“ erfährt, ist der schwedische Amerikadampfer „Stockholm“ wider Erwarten von den englischen Behörden nach der Untersuchung in Kirkwall ge⸗ zwungen, Liverpool anzulaufen, um einen Teil seiner Ladung zu löschen. Laut „Socialdemokraten“ soll die Ver⸗ anlassung hierzu die Ladung von 750 t „817 und 350 t Leder sein. „Politiken“ zufolge hat der Minister des Aeußern bereits in London Schritte zur Freigabe des Dampfers unter⸗ nommen, von denen man aber keinen Erfolg erwartet.

1AA“ Die Sobranje hat nach einer Rede des Finanzministers Haushaltsvoranschlag in erster Lesung angenommen.

Amerika.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ dem Vorschlage Carranzas zugestimmt, die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Ländern durch unmittelbare Verhand⸗ lungen zu beseitigen.

Die Lage in Mexiko gewinnt dem „Daily Telegraph“ zufolge mehr und mehr ein friedliches Aussehen. Die ÜUrsache davon sei zum Teil, daß der General Pershing seine Truppen bereits 200 Meilen näher an die amerikanische Grenze zurück⸗ gezogen habe, und daß er, wie man erwarte, bald in El Paso zurück sein und so die dringende Forderung Carranzas erfüllt haben werde. Pershing sei bereits zum Kommandeur der Truppen in Texas ernannt worden. Die Idee, daß die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten die Zurück⸗ ziehung der Truppen nicht gestatten würde, ehe sie ihr Ziel erreicht hätten, sei durchaus trügerisch. Außerdem werde man sich immer klarer darüber, daß das Eindringen und die Be⸗ setzung Mexikos eine Aufgabe sei, der die Vereinigten Staaten durchaus nicht gewachsen wären, und diese Empfindung werde durch täglich neue Enthüllungen über den Mangel an Aus⸗ rüstung und Ausbildung der Milizen beträchtlich gestärkt.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ tritt Roosevelt in seinem Briefe an den Nationalausschuß der fortschrittlichen Partei über seine Gründe für die Ablehnung seiner Aufstellung für die Präsidentenwahl dem Ausspruch Hughes bei, daß unter den augenblicklichen Verhältnissen die Aufstellung eines dritten Wahlbewerbers lediglich ein Schachzug zugunsten der Wahl Wilsons sein würde, und sagt:

Hughes ist unvergleichlich besser zum Präsidenten geeignet als Wilson, und es würde ein schwerer Schade für das Land sein, wenn letzterer wieder gewählt würde. Man hat gegen Hughes geltend ge⸗ macht, daß er durch verschiedene sogenannte deutsch⸗amerikanische Ver⸗ einigungen unterstützt worden sei; ich glaube aber, daß die Haltung dieser gewerbsmäßigen Deutsch⸗Amerikaner am allerwenigsten ihrer Liebe zu Hughes entsprungen ist, vielmehr allein ihrem Gegensatze gegen mich; sie waren verpflichtet, mich bei der Ernennung der Wahlbewerber zu Fall zu bringen. Diese Leute haben nichts mit dem großen Volkskörper der Amerikaner ge⸗ meinsam, gibt es darin doch Leute von unvermischtem oder ge⸗ mischtem deutschen Blute, die genau so gute Amerikaner sind, wie die von irgend einer anderen Herkunft. Nie und nimmer hat es in unserem ganzen Lande bessere Bürger gegeben, als die große Masse von Männern und Frauen deutscher G⸗burt oder Herkunft, die ganz in unserer gemeinsamen amerikanischen Nationalität untergetaucht sind oder noch untertauchen. Kein guter Amerikaner, welches auch seine Her⸗ kunft oder Konfession sei, kann etwas anderes für diese gewerbsmäßigen Deutsch⸗Amertkaner empfinden, die ihren amerikanischen Präsidenten zum Zwecke des Sieges des Deutschen Kaisers auszuwählen suchen, als Verachtung und Abscheu. Die gewerbsmäßigen Deutsch⸗Ameri⸗ kaner dieser Art handeln lediglich im wohlverstandenen Interesse Deutschlands; sie haben eine eifrige Bereitschaft gezeigt, das Interesse der Vereinigten Staaten zu opfern, so oft es mit Deutschlands Interesse zusammenstößt. Hughes Charakter und die ganze Art seines Benehmens in öffentlichen Angelegenheiten rechtfertigen die sichere Ueberzeugung, daß jene Leute, die ihn ihrer eigenen Interessen wegen unterstützt haben, in keiner Form oder Art seine öffentlichen Hand⸗ lungen vor oder nach der Wahl beeinflussen werden; dafür bürgt sein ganzes öffentliches Leben.

Asien.

Das Auswärtige Amt in Peking hat der chinesischen Ge⸗ sandtschaft in Berlin, wie „W. T. B.“ meldet, telegraphisch mitgeteilt, daß Tongshaoyi zum Minister des Aeußern und Dr. Chenchintao zum Minister der Finanzen ernannt worden sei. Bis zur Ankunft Tongs in Peking sei Dr. Chen vor⸗ läufig stellvertretender Minister des Aeußern.

Die Meldungen japanischer Zeitungen, daß das Ab⸗ kommen wegen der Uebergabe eines Teils der chinesischen Ostbahn an Japan unterschrieben worden sei, ist nach einer Meldung des „Rußkoje Slowo“ unrichtig, da die Ausarbeitung der Einzelheiten noch nicht abgeschlossen sei. Grundsätzlich sei aber beschlossen worden, daß die 75 Meilen lange Eisen⸗ bahnstrecke von Chuan⸗Tschen⸗Tsi bis zur Station Sungala an Japan übergehen solle. Die Zeitung „Nitschi⸗ Nitschi“ gibt die Entschädigungssumme mit 14 Millionen Yen an, doch ist laut „Rußkoje Slowo“ die Höhe der Summe noch nicht endgültig festgesetzt. 8 G

Afrika. 5 Eu“

„Ueber die Kämpfe in Spanisch⸗Marokko wird vo

Wiener K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau gemeldet, daß eine kombinierte Operation unter Mitwirkung Raisulis gegen den aufrührerischen Jerastamm stattgefunden hat, der die Gegend zwisen Ceuta und Tanger bewohnt. Es kam zu heftigen Gefechten. Mehrere gefährliche Rebellenführer, von denen einige in französischem Solde stehen, sind im Kampfgebiet eingetroffen. Die eroberten Stellungen werden befestigt. Spanische Kriegsschiffe beschießen mit Erfolg die feindlichen Ansiedlungen an der Küste. Die Verluste auf spanischer Seite, die hauptsächlich bei den marokkanischen Hilfstruppen eintraten, sind verhältnismäßig gering. Ein Teil des Stammes hat seine

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werben, um Rechte und Interessen zu schützen verteidigen.

Wohlfahrtspstege.

Ueber die Berufsvormundschaften in Deutschlanb während des Krieges

hat das Archiv deutscher Berufsvormünder Ermittlungen angestellt, deren Ergebnisse in Heft 5⁄66 (1916) des von ihm herausgegebenen „Zentralblatts für Vormundschaftowesen, Jugendgerichte und Für⸗ sorgeerziehung“ (Berlin, Karl Heymanns Verlag) veröffentlicht sind. Die Erhebung hatte mit großen Schwierigkeiten zu küämpfen. Während die Berufsvormundschaft, ebenso wie alle anderen Behörden und Ver⸗ eimmigungen, durch die Einberufung ihrer Angestellten an Arbeitskräften verlor und viele freiwillige Mitarbeiter und vor allem tt⸗ arbeiterinnen durch die vielfältigen Arbeiten der Kriegsfürsorge ab⸗ Fachen wurden, nahmen die Arbeiten der Berufsvormundschaften in tarkem Maße zu. Es waren namentlich zwei Aufgaben, die neben allem anderen ins Gewicht sielen:

Beim Beginn des Krieges gelang es, den unehelichen Kindern die Kriegeunterstüßung, die ihnen in dem verbündeten Oesterreich schon lange gesetzlich zustand, ebenfalls zu erwirken. Damit erwuchs den Berufsvormündern die pflicht, ihren Schützlingen diese Unterstützung in weitestem Maße zugänglich zu machen. In welchem Umfange dies gelungen ist, zeigt die Erhebung. Rechnet man alle jene Berufsvor⸗ mundschaften zusammen, welche die Frage nach der Zahl der kriegs⸗ unterstützten Mündel beantwortet haben, so ergibt sich, daß bei ihnen 141 830 Mündeln 46 714 Unehel che gegenüberstanden, die die Kriegsunterstützung bezogen. Auf die Gesamtzahl von etwa 1 000 000 unehelichen Kindern im schulpflichtigen Alter würden danach etwa 326 540 uneheliche Kinder entfallen, die Kriegsunterstützung beziehen. Rechnet man, daß im Durchschnitt diese Unterstützung monatlich 10 betrage, was nach den gemachten Angaben sicher zu niedrig ge⸗

riffen ist, so würden uneheliche Kinder monatlich 3 265 000 an

riegsunterstützung beziehen. Daß durch diese Summe ihre Lage wesentlich gebessert wird, daß die Summe in der Form besserer Er⸗ ziehung und Ausbildung, geringerer Kriminalität und geringerer Sterblichkeit der unehelichen Kinder der Fefedgsebase in reichem Maße wieder zugute kommt, braucht nicht näher mehr bewiesen zu werden. Von hier aus ist es möglich, die Zahl der Unehelichen zu schätzen, die ihren Vater bereits im Felde verloren haben und daher Anspruch auf eine Waisenrente hätten, wenn diese bereits gesetzlich den Unehelichen zustände. Jenen 141 830 Mündeln entsprechen 2113 Verwaiste. Danach würden auf jene Milltion unehelicher Kinder, die mindestens in der Bevölkerung vorhanden sind, schon um die Mitte des vorigen Jahres (die meisten Zahlen entstammen etwa dem August vorigen Jahres) 14 900 solcher Kinder entfallen sein, die Anspruch auf Kriegs⸗ waisenrente gehabt hätten. Ihre Zahl wächst seitdem von Tag zu Tag; kaum etwas dürfte dringlicher für eine gleiche Behandlung der unehelichen und der ehelichen Kriegerwaisen sprechen als der Hinweis auf diese Zahlen.

Neben dieser Tätigkeit, die besonders im Anfang des Krieges nicht gering war, dehnte sich eine andere Arbeit der Berufsvormundschaften während des Krieges stark aus: die Beratung der Einzelvormünder. Waren die Berufsvormünder schon im Frieden vielfach als Auskunfts⸗ stelle von Vormündern benutzt worden, hatten nicht selten auch die Gerichte die Vormünder an sie verwiesen, so nahm dies alles im Kriege bedeutend zu, wo die Vormundschaftsgerichte, soweit die Vormünder und Mütter sich an sie wandten, diesen Aufgaben weniger als je gewachsen waren. Es ist kein geringer Ruhmestitel der Berufsvormünder, daß sie, gegenüber der großen Menge der alten Arbeit mit weniger Kräften zu arbeiten gezwungen, doch diese beiden neuen Aufgaben auf sich genommen und, soweit es irgend ging, erfüllt haben. Es ist zweifellos, daß der Krieg auf die unehelichen Kinder in der unheilvollsten Weise gewirkt hätte, wenn nicht die Berufsvormund⸗ schaften mit Aufopferung aller Kräfte sowohl ihre eigenen Mündel geschützt wie auch noch ihre Kraft zum Besten aller anderen bevor⸗ mundeten Kinder den Vormündern zur Verfügung gestellt hätten.

Diese starke Inanspruchnahme der Berufsvormünder zeigt sich auch in der Uebersicht über ihre Mündel, die sich in der genannten Zeitschrift findet. Eine nicht geringe Zahl von Berufsvormündern ist nicht imstande gewesen, die nötigen Zahlen für die statistische Zu⸗ sammenstellung zu liefern. Die vergleichende Uebersicht über die Ergebnisse im letzten und in den früheren E“ zeigt, daß weniger Berufsvormundschaften als sonst die Rundfrage beanktwortet haben. Besonders auffällig ist dies bei den Armenamtsvormundschaften, wo statt 54 nur 27 diesmal die Rundfrage beantworteten. Dagegen hat die Zahl der Sammelvormundschaften auch während des Krieges noch zu⸗ genommen. Daß sich die Zahl der Mündel der Berufsvormund⸗ schaften stark vermehrt hat, tritt in den Schlußzahlen um so deutlicher hervor. Den 368 Berufevormundschaften mit 157 137 Mündeln im Jahre 1914 stehen diesmal nur 317 mit allerdings 160 252 Mündeln gegenüber. Würden alle Berufsvormundschaften wieder berichtet haben, so wäre die Zahl jedenfalls beträchtlich größer geworden, sodaß die Berufsvormundschaft zweifellos noch fort und sort an Boden gewinnt. Ganz unmittelbar wurde vom Kriege die Berufsvormundschaft im Oberelsaß berührt. Das Aufnahmehospiz in Thann, das in der vorjährigen Statistik mit 318 Mündeln erschienen ist, gehört zu dem kleinen Teil von Elsaß, der vom Feinde besetzt ist. Kürzlich wurde berichter, daß die Mündel dieser Berufsvormundschaft, die zum aller⸗ größten Teil bei Familien auf dem Lande untergebracht waren, von den Franzosen noch Paris gebracht und von dort s unter⸗ gebracht seien. 1u

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ewiger Getreidebau. Unter gewöbnlichen sind die Vorteile des Fruchtwechsels offensichtlich, doch kann es unter vehne auh. Bedingungen wünschenswert erscheinen, den ge⸗ wöhnlichen Fruchtwechsel zu verändern und zwei Jahre hintereinander die gleiche Pflanze auf demselben Boden anzubauen. In Rothamsted in England wurden durch 72 Jahre Parzellen ununterbrochen mit Weizen angebaut, wobei sich nach Untersuchungen von Russell recht interessante Tatsachen ergaben. Auf den ungedüngten Parzellen hat der Ertrag der letzten 40 Jahre ständig einen um geringeren Durch⸗ schnitt aufgewiesen, als der der 5 erssen Jahre. Auf den Parzellen, die Stalldünger erhalten hatten, nahm der Ertrag um ungefähr 25 v. H. zu. Auf den im Frühjahr mit künstlichen Düngemitteln gedüngten Parzellen nahm der Ertrag während der ersten 30 Jahre zu, verringerte sich aber dann wieder.

Pferderassen und Pferdezucht in der Türkei. Am Anfang des 19. Jahrhunderts war der Pferdebestand in der Türket infolge der langen Kriege gegen die Russen stark zusammengeschmolzen, und es wurden deshalb seitens der Regierung Gestüte angelegt. Nach Mitteilungen von Ihssan Abbidin in der „Berliner Tierärztlichen Wochenschrift“ wurden 1829 die ersten Hauptgestüte gegründet. Während des ganzen Zeitraums von 1829 bis 1908 war die Verwaltung der Hauptgestüte jedoch nicht in der Lage, die Pferderassen erheblich zu verbessern. Das Jahr 1908 brachte die Revolution und im Zusammenhang damit die Verweigerung der Mittel für die Haupt⸗ gestüte, die 1909 aufgehoben wurden. Der Kriegsminister Mahmud Schewket Pascha führte dann das Remontewesen ein. Die Pferde der anatolischen Rasse sind äußerst widerstandsfäbig und können zu den verschiedensten Zwecken gebraucht werden. Die Tschoukour⸗Ova⸗Rasse, gleichfalls anatolischer Herkunft, liefert bither das beste Material für die ottomanische Kavallerie. Arabien ist mit der Pferderasse bevölkert, der das Land seinen Namen gegeben. Es werden hier die syrische, die Hedjas, die Nedjad, die Irak⸗Arabia, die kurdische und die Kidisch⸗Rasse unterschieden. Ihssan Abbidin macht auch Vorschläge zur Verbesserung der arabischen Pferdezucht; so fordert er die Gründung staatlicher Landesgestüte und staatliche Beaufsichtigung des Pferdemarktes. Alljährlich solle eine Tierschau mit Wettbewerb stattfinden, auch sollten Züchtervereine gegründet werden. Neben den ferden gibt es im osmanischen Reich noch 1 ½ Million Esel und 1 Million Maultiere. 4““

Wirklichen Geheimen Rats, Professors D. Dr. von Harnack

auf Karlsruhe sind,

W

Verhältnissen

Bomben ein. Die schlimmsten Verheerungen aber richtete der

Vieertelstunde wieder verschwanden, konnten sie sich des traurigen Er⸗

zum Deutschen

Verlin, Sonnabend, den 8. Juli

8

Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1916.

No. 159.

Kunst und Wissenschaft.

Seine Majestät der Kaiser und König hat die Wiederwahl des zum Pfühtzengn des außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers Dr. Krupp von Bohlen und Halbach zum ersten Vizepräsidenten und des Wirklichen Geheimen Rats, Professors Dr. Emil Fischer zum zweiten Vizepräsidenten der Kaiser⸗ Wilhelm⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissen⸗

schaften bestaͤtigt. Theater und Musik.

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Kammerspiele des Deutschen Theaters.

Eine Groteske mit dem absonderlichen Titel „Der Floh im Panzerhaus“ von Robert Forster Larrinaga vermochte bei ihrer gestrigen Erstaufführung im Kammerspielhause die Zuschauer nach anfänglichem Befremden zu fesseln und zu unterhalten. Der Verfasser macht darin den Versuch, die Gedankengänge seiner Lebens⸗ philosophie an einem phantastischen Beispiel zu veranschaulichen. In einem bombensicheren Panzerhause, das ein schrullenhafter Alter sich hat erbauen lassen, um sich von der Welt und der in ihr tobenden ewigen Revolution zurückzuziehen, lebt die Panzerhaus⸗ emeinde, eine Gemeinschaft von Menschen, die der Alte in einer verliesartigen Behausung um sich versammelt hat. Völliger Quietismus ist oberstes Hausgesetz. Alles, was mit dem Treiben der Außenwelt zisammenhängt, sellen die Insassen aus ihren Ge⸗ danken und Gesprächen verbannen. Alle sind überzeugt, daß der Aufruhr niemals in dieses Asyl eindringen kann. Aber kleine Ursachen große Wirkungen. Ein Floh, den ein verschrobener Mit⸗ bewohner des Panzerhauses, ein Professor der Naturgeschichte, zu Beobachtungszwecken in einer Schachtel gefangen hält, ist ver⸗ meintlich entsprungen. Der Professor ist wütend und stellt das ganze Haus auf den Kopf, um das Tier wiederzufinden, er be⸗ kommt mit seiner Frau Streit, diese flüchtet Nachts in ein Zimmer, in dem ein Junggeselle schläft, gerät in den Verdacht, mit diesem eine Liebschaft zu haben, erweckt dadurch die Eifersucht einer anderen In⸗ sassin des Panzerhauses kurzum, die menschlichen Leidenschaften lodern auch im Panzerhause zu heller Flamme empor, und der Alte, der sie mit Gewalt unterdrücken möchte, wird als Tyrann gebrandmarkt. Zuletzt schlägt eine Bombe ein, die das ganze Panzerhaus avuseinander⸗ sprengt. Das Spiel schließt, wie es begonnen hatte, mit einem lebenden Bild: man sieht alle handelnden Personen gleich Marionetten an Schnüren hängen, während eine Dreborgel die Melodie „Freut Euch des Lebens“ spielt. Die Lebensphilosophie des Verfassers ist, wenn das seiner Weisbeit letzter Schluß sein soll, nicht eben tief, aber man darf ihm die Fähitgkeit zugestehen, die Bilder seiner Phantasie recht wirksam in das Licht der Bühnenrampe zu stellen und den Dialog mit Geist und Witz zu führen; nur zuweilen über⸗ schritt er die Grenzen des guten Geschmacks. Um die Darstellung machten sich besonders die Damen Eckersberg, Immisch, Stein, die Herten Bildt, Schwanneke und Krauß verdient. 8

Mannigfaltiges.

Die amtlichen Ermittlungen über den letzten Fliegerangriff wie „W. T. B.“ mitteflt, nunmehr ab⸗ geschlossen. Die erschülternden Einzelheiten des französischen Ver⸗ brechens gegen die friedliche badische Hauptstadt sollen daber dem deutschen Volke nicht länger vorenthalten bleiben. Es ist offenbar kein Zufall gewesen, daß die Franzosen sich gerade den Fronleich⸗ namstag für ihren Ueberfall auserwählt hatten. Sie wußten genau, daß an diesem hohen katholischen Kirchenfest, das heller Sonnenschein verschönte, ein Strom von licht⸗ und luflbedürftigen Menschen über die Straßen und Plätze fluten würde. Und auf Menschenleben hatten sie es abgesehen. Das beweist die Art der benutzten Abwurf⸗ geschosse. Brandbomben sind gar nicht, und schwere zur Sachzerstörung bestimmte Geschosse nur in sehr geringer Zahl verwendet worden. Bei weitem die meisten Bomben hatten nur kleines Kaliber, dafür aber eine Füllung, deren besonders starke Sprengkraft die auf lebende Ziele berechnete Splitterwirkung erhöhen und obendrein auch vergiftende Gase entwickeln sollte. Den Vorbereitungen und der Absicht hat der Erfolg nur allzusehr entsprochen. Auf dem Karlsruher Festplatz, wo Hagen⸗ becks Tierschau ihre Zelte aufgeschlagen hatte, wogte am Nachmittag des 22. Juni eine festlich gekleidete Menge durcheinander. Fröhliches Kinderlachen mischte sich mit den Klängen der Musik. Da plötzlich traf die Meldung ein, daß feindliche Flieger nahten. Noch ehe es möglich war, die Bevölkerung in Sicherbeit zu bringen, schlugen bereits die ersten Geschosse ein. In großer Höhe kreisten, durch leichten Dunst fast ganz der Sicht entrückt, die verderbenbringenden Sendboten feindlicher Mordlust über der friedlichen Stadt. Schlag auf Schlag zerbarst jetzt mit dröhnendem Krachen Bombe auf Bombe. Ein Teil der Geschosse traf die Stadtviertel, wo kleine Bürger und Arbeiter wohnten. Auch nahe beim Schloß, wo die Königin von Schweden auf dem Krankenbette lag, schlugen Linzeln

ein in der Nähe des Festplatzes unter den kurz zuvor noch so fröhlichen schuldlosen Kindern an. Als die französischen Flieger nach einer

folges rühmen, daß sie 117 wehrlosen Menschen, darunter 30 Männern, 5 Frauen und 82 Kindern, mitten heraus aus dem blühenden Leben einen schrecklichen Tod bereitet hatten, und daß weitere 140 Unglückliche, darunter 48 Männer, 20 Frauen und 72 Kinder, verwundet in ihrem Blute lagen. Jammernd irrten verzweifelte Mütter unter schrecklich verstümmelten Leichen umher, um ihre getöteten Lieblinge zu suchen. Drei blühende Knaben hatte eine von ihnen verloren; eine andere, die Witwe eines gefallenen Kriegers, den einzigen Sohn. Soldaten selbst, die draußen im Felde kein Schrecken des Kampfes erschüttert hatte, bekannten, daß ibnen nie zuvor so Furchtbares vor Augen gekommen sei. Die französische Nation, die sich so gern als ritterlich und vornehm rühmt, kann in ihrer Geschichte ein neues Heldenstück ver⸗ zeichnen. Einbundertvierundfünfzig deutsche Kinder haben bluten und zwelundachtzig von ihnen haben sterben müssen, damit die Flieger des stolzen Frankreich sich eines Triumphes rühmen konnten, der ihnen im Kampf mit den wehrhaften deutschen Beherrschern der Luft bisher ver⸗ sagt geblieben war. Und das deutsche Volk Wird lähmender Schreck seinem ferneren Kampfesmut Eintrag tun? Die Franzosen kennen und schlecht, wenn sie das erwarten! Aus der tiefen Trauer um die dahingemordete Jugend und aus dem innigen Mitleid mit den klagenden Müttern wird unserem festen Willen zum Siege nur neue, zornige Kraft erstehen. Auch die schuldlosen Opfer, die auf dem eeshof in Karleruhe frischer Rasen deckt, sind nicht umsonst für das

aterland gefallen. Wir wir selbst, so wird auch Frankreich ihrer noch lange und schmerzlich gedenken.

i der „Urania“ wurde vorgestern von dem Direktor Dr. Sehedün ein neuer mit hervorragend schönen Lichtbildern ausgestatteter Vortrag gehalten, der den Titel „Im Lande der Mitter⸗ nachtssonne“ tagt und die Hörer durch die schönsten Landschaften Norwegens hinauf bis zum Nordkop führt. buntem Wechsel sieß er die Fiorde mit ihren betriebsreichen Städten und einsamen Siedelungen vorüberziehen, Bilder ernster Naturschönheit. Die

über den dort im großen betriebenen Fischfang, namentlich den des Kabeljaus und seine Herrichtung zum Versand zu unterrichten. Der Vortrag fand den verdienten Beifall und seine Wiederholungen dürsten sich regen Besuches erfreuen. Der Vortrag wird in dieser Woche am Sonntag, Montag, Donnerstag und Sonnzbend wiederholt. Am Dienstag und Freitag wird der Vortrag „Von der Zugspitze zum Watzmann“ und am Mittwoch der Vortrag „Bei der Kaiserlichen Marine in Flandern“ nochmals gehalten werden.

Bremen, 7. Juli. (W. T. B.) Die Rettungsstation „Pillau am Seetief“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 6. Juli 1916 vom kurischen Kahn „Auguste“ Schiffer nebst Frau durch Motorrettungsboot „Geheimrat Schröder“ im Haff gerettet.

Bern, 7. Juli. (W. T. B.) der Provinz Ancona ein neuer Erdstoß verspürt. wurde nicht angerichtet.

In der letzten Nacht wurde in Schaden

Nr. 29 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 7. Juli 1916 hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstandshandlungen. Handels, und Gewerbewesen: Bekannt⸗ machung über die Aufhebung der Höchstpreise für Heu. Bekannt⸗ machung über die Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk, und Strickwaren für die bürgerliche Bevölkerung. Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen: Veränderungen in dem Stande und den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Marine und Schiffahrt: Erscheinen des Nau⸗ tischen Jahrbuchs oder Ephemeriden und Tafeln für das Jahr 1918.

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8 Handel und Gewerbe

Au* den im Reichsamt des Innern zusammen⸗ „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.)

Niederlande.

Ausfuhrverbot. Die Ausfuhr von wollenen Stoffen ist E1“ (Telegramm des Kaiserlichen Generalkonsulats in Amsterdam vom 27. Juni 1916.)

Ausfuhrbewilligungen für Kartoffeln und Ge⸗ müse. nnt Ausfuhr 8 gewissen Sorten Frühkartoffeln, von Blumenkohl zweiter Sorte, Erbsen, Karotten und Schoten ist mit besonderer Genehmigung gestattet. (Telegramm der Katserlichen Ge⸗ sandtschaft im Haag.)

11““ 8

Der Vorstand des Verbandes des Einfuhrhandels in Berlin hat sich laut Meldung des „W. T. B.“ gebildet und zum Vorsitzenden den Geheimen Kommerzienrat Kopetzky, Vize⸗ präsidenten der Handels kammer von Berlin, gewählt. Aufgabe des Verbandes ist die Wahrnehmung der Jnteressen des Einfuhrhandels; er dient in gleicher Weise dem Handel und der ihre Rohstoffe un⸗ mittelbar importierenden Industrie. Neben vielen Berliner Firmen haben auswärtige Fabrikunernehmen und Händler in großer Zahl dem Vorstand den Wunsch um Aufnahme in den Verband ausgesprochen. In der Erwägung, daß der Einfuhrhandel in den meisten Stäbten Deutschlands zu zersplittert ist, um ihn in örtlich abgeschlossenen Verbänden erfolg⸗ reich zusammenzufassen, hat der Verband sich ent chieden, grundsäͤtzlich alle geeigneten deutschen Firmen aufzunehmen, mit Ausnahme der in den Hansastädten ansässigen, da in Hamburg und Bremen bereits Ver⸗ bände ähnlicher 882 bestehen, mit denen der Berliner Verband in äherer Fühlung ft. 78Juil. (W. T. B.) Bei ruhiger Gesamthaltung zeigte die Börse, wie schon am Schluß des gestrigen Verkehrs, Neigung zu Realisationen, die sich besonders auf einzelne Eisenwerte erstreckten und eine weitere Abschwächung der Kurse hervorriefen. Auch einzelne Rüstungs⸗ und Transportaktien sowie Petroleumwerte und einzelne Bankpapiere waren niedriger. In keinem Zeitpunkt des Verkehrs gewann jedoch die geschäftliche Tätigkeit einen nennenswerten

Umfang. (W. T. B.) Bankausweis der Bank

6. Juli. vo 1L nn 81 and 8. 6. Juli d. J. Totalreserve 42 406 000

Ahn. 1 524 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 36 366 000 (Zun. 467 000)

fd. Sterl., 60 322 000 (Abn. 1 058 000) Pfd. Sterl., ortefeuille 95 807 000 (Zun. 8 494 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 103 607 000 (Abn. 2 764 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 58 949 000 (Zun. 9 670 000) Pfd. Sterl., Noten⸗ reserve 40 406 000 (Abn. 1 687 000) Pfd. Sterl., Regierungssicher⸗ belerr 42 187 000 (unverändert) Pfd. Sterl. Prozentverhältnis der Reserven zu den Passiven 26,08 gegen 28,22. Clearinghouse⸗ umsatz 341 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres

41 Millionen. 6. Juli. (W. T. B.) Bankausweis. Barvorrat in Gold 4 769 701 000 (Zun. 6 444 000) Fr., Barvorrat in Silber 343 949 000 (Abn. 5000) Fr., Guthaben im Ausland 645 864 000 (Bbn. 63 568 000) Fr., Wechsel (vom Moratorium nicht betroffene) 410 764 000 (Abn. 37 133 000) Fr., Gestundete Wechsel 1 458 082 000 (Abn. 10 737 000) Fr., Vorschüsse auf Wertpapiere 1 210 079 000 (Zun. 8 338 000) Fr., Kriegsvorschüsse an den Staat 8 300 000 000 (Zun. 200 000 000) Fr., Vorschuß an Verbündete 1 170 000 000 (Zun. 50000000 12 Notenzirkulation 16046 211 000 (Zun. 240 556 000) Fr., 1Soecch en 42 087 000 (Zun. 3 810 000) Fr., Privatguthaben 3 Abn. 149 451 000) Fr.

1ö“ EP1161““

Börse in Berlin* (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 8. Juli fůür Geld e

100 Gulden 224 ¾ 225 ¼ 100 Kronen 158 ½ 159

100 Kronen 158 159

100 e 168 159

100 Franken 102

100 Kronen 69,45

100 Lei 86

100 Leva 79

vom 7. Juli Geld Brief

5,22 5,24 224†⁸ 225 ¼ 158t 159 1588 159 159 103 69,55 86 80 ¼

Schweiz

Oesterreich Rumänien Bulgarien

utige Wertpapiermarkt zeigte wiederum eine sehr lustlose HalicDer⸗bnanfs en S. Gebieten waren die Veränderungen sehr unbedeutender Naiur, da weder die Spekulation noch das Publikum geneigi war, irgend etwas zu unternehmen. Einige Nachfrage war für ü rtsaktien zu bemerken; Banken, Industriewerte, Anleihen

Berlin, 7. Jull. (W. T. B.) Marktpreise für Salz⸗ heringe (Verkaufspreise der Einfuhrhändler), festgesetzt von der entral⸗Einkaufsgesellschaft m. b. H., Berlin, gültig vom 8. Juli bis reitag, den 14. Juli 1916, einschließlich. Norwegische Fettheringe gekehlt Ffür ein Faß mit etwa 100 kg netto Fischgewicht, Stückzahl auf 1 kg): 6 12 Stück 179 ℳ, 12 14 Stück 176 ℳ, 14 16 Stück 170 ℳ, 16 18 Stück 163 ℳ, 18 20 Stück 153 ℳ, 20 25 Stück 144 ℳ, über 25 Stück 134 ℳ. Norwegische Sloe⸗Vollheringe gekehlt: für ein Faß mit etwa 110 kg netto Fischgewicht bezw. mit 400 —500 Stück 158 ℳ, 500 600 Stück 163 ℳ, kleinere 168 ℳ, unge⸗ kehlte 2 für ein Faß weniger als die entsprechende gekehlte Ware. Norwegische Hochsee⸗Vollheringe gekehlt: für ein Faß mit etwa 110 kg netto Fischgewicht bezw. mit 400 500 Stück 150 ℳ, 500 600 Stück 152 ℳ, 600 700 Stück 154 ℳ, kleinere 158 ℳ, ungekehlte 2 für das Faß weniger als die entsprechende gekehlte Ware. Isländer Heringe: für ein Faß mit etwa 100 kg neito Fischgewicht mit etwa 350 Stück 133 ℳ, un⸗ gekehlte 133 ℳ. Sämtliche Notierungen verstehen sich ab Bollwerk oder Lager Stettin oder Lübeck. Holländische Heringe vorjährigen Fanges gekehlt: für ein Faß Holländer und Zinkbandfäͤsser 155 ℳ, für 2 halbe Fässer schottische 153 ℳ, Holländer 11 ℳ. Holländische Heringe dies jäbrigen Fanges gekehlt: Zuidersee⸗Heringe

(für ein Faß mit ekwa 100 kg netto Fischgewicht): etwa 1000 bis 1200 Stück in jedem Faß 137 ℳ. Nordsee⸗Heringe (für ein Faß mit etwa 115 kg netto Fischgewicht): Ermittelte Stückzahl etwa 800 950 Stück in jedem Faß 158 ℳ. Für kleinere Gebinde wird der handelsübliche Aufschlag erhoben. Die Notierungen für die bolländischen Heringe verstehen sich frei Bahn oder Schiff holländischer Station, mit Ausnahme der Zutdersee⸗Heringe, deren Preis sich ab Lager Duisburg oder Leer versteht. Alle Preise verstehen sich netto

Kasse ohne Abzug für Barzahlung innerhalb 3 Tagen. I“ . 8 8

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 7. Juli. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 61 ⅛, 5 % Argentinier von 1886 97, 4 % rasilianer von 1889 —,—, 4 % Japaner von 1899 74, 3 % Portugiesen —,—, 5 % Russen von 1906 91 ¼, 4 ½ % Russen von 1909 82 ¼, Baltimore and Ohio 94 ½, Canadian Pacisic 190 ½, Erie —,—, National Railways of Mexiko —,—, Pennsylvania 61, Southern Pacific 103 ½ Unton Pacific 146 3., United States Steel Corporation 90 ⅛, Anaconda Copper 17 ½, Rio Tinto 61, Chartered 13/9, De Beers def. 11 ¼, Goldfields 1 ⅛, P 3 %¾. Privatdiskont 5 ½2, Silber 29 15/16.

a kei 73 000 Pfd. Sterl. Bankeingang Pf 5 % Franzoͤsische Eb

aris, 7. Juli. (W. T. B.) 89,801 3 % 2.. Nhlche Rente 63,50, 4 % Span. äußtere Anl⸗ b 98,50, 5 % Russen 1906 88,00 3 % Russen v. 1896 57,95, 4 % Türken unif. 59,00, Suezkanal 4405, Rio 8. u“ üs b b

sterdam, 7. Jult. (W. T. B.) edrückt. echsel auf Berlene78, m b buf Bern 30,35, Wechsel auf Schweiz 45,55b, Wechsel auf Kopenhagen 69,00, Wechsel auf Stockholm 69,10, Wechsel auf New Pork 241,00, Wechsel auf London 11,49 ¼, Wechsel auf Paris 40,87 ½. 5 % Niederländische Staalt⸗ anleihe 102 ½, Obl. 3 % Niederl. W. S. 74 ½, Königl. 8 Petroleum 505, Holland ⸗Amerika⸗Linie 394 ⁄, diederl 1- 8 Indische Handelsbank 223, Atchison, Topeka u. Santa F6 1 1 8 Rock Island ½, Southern Pacisic 96, Southern Railway 22 ¼, Union Pacifie 136 ½, Anaconda 169 ½, United States Steel Corp. 81 ⅞, Französisch⸗Englische Anleihe —,—.

New York, 6. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Da die allge- meine Lage andauernd eine günstigere Beurteilung erfährt, war die Stimmung bei Eröffnung des Börsenverkehrs durchaus fest, und die meisten Kurse konnten nach den ersten Umsätzen Besserungen auf⸗ meisen. Lebhaftes Interesse herrschte für Eisenbahnwerie, von denen Readings die Führung übernommen hatten. Industriewerte traten zeitweilig mehr in den Hintergrund, doch bestand für einige Papiere, wie American Cans und Smelters, gute Nachfrage. In den Nachmittagsstunden machten sich zu den erhöhten Kursen seilweise Gewinnsicherungen bemerkbar, und die Kurse büßten 3 ihren anfänglichen Gewinn zum größten Teile wieder ein. G Schluß war unregelmäßig. Umgesetzt wurden 460 000 Aktien. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschnitts⸗ rate 3 ⅞, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen 4, Wechsel auf London (60 Tage) 4,72,00, Cable Transfers 4,76,50, Wechsel df Fr auf Sicht 5,90,75, Wechsel auf Berlin auf Sicht 73 , Silber Bullion 63 ½, 3 % Northern Pacific Bonds 66, 4 % Ver. Staat. Bonds 1925 110, Atchison, Toveka u. Santa 76 105 8 Baltimore and Ohio 90, Canadian Pacific 180 ¼, Ches e u. Obio 63. Cbicago, Milwaukee u. St. Paul 98 ¾, Denver u. Rio Grande 14 ¼, Illinois Central 105, Louisville u. Nashville 133 ½, New York Central 105 ⅞, Norfolk u. Western 131 ¾, Pennsylvania 58 ¼, Reading 99 ½ Southern Pacific 99, Union Pacific 139 ¾, Anaconda Copper Mining 82 ⅜, Üünited States Steel Corporation 86 ½, do. pref. 117 ⅜.

Rio de Janeiro, 6. Juli. (W. T. B.) Wechsel auf

London 121118.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

ndon, 6. Juli. (W. T. B.) Kupfer prompt 96 ½. 5. Juli. G. T. B.) (Müllermarkt.) Weizen fest, englischer und fremder 6 Pence höher. Manitoba Nr. 1 1 notierte 53/3. Mais 6 Pence höher. 8 Liverpool, 6. Juli. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 7000 Ballen, Einfuhr 11 640 Ballen, davon 9400 Ballen ameri⸗ kanische Baumwolle. Für Jult⸗August 7.83, für Oktober⸗November 7,73. Amerikanische und Brasilianische je 8 Punkte, Indische

5 Punkte boher, 6(Z n. (W. T. B.) Wolle fest. 40en Loto⸗

tops stetig, 27 Pence. (W. T. B.) Santos⸗Kaffee

7. Juli. ür Ju 8 msterdam, 7. Juli. (W. T. B.) Rüböl loko St. für Fmfter Leindl loko 50, für August 49 ½, für Sep⸗ tember 49 ¾, für Oktober 50 ¼. 1 W“ K New York, 6. Juli. (W. 2 ⸗) Bammne loko Laense 13,13, do. für Juli 12,92, do. September 1301. do. für Okiober 13,04, New Orleans do. middling 1200 troleum Resined (in Cases) 11,50, do. Stand. whtie in New 95, do. in Tanks 5,25, do. Credit Balanees et Oil Entih Schmalz prime Western 13,72 ½, do. Rohe 8 14,38, Hentrifugal 6,27, Weizen für Juli —, —2 do. für do. hard Winter Nr. 2 110, Spring⸗Wheat ckearh bis 4,85, Getreldefracht nach Liver 10, loko 9 ¼. do. für Juli 8.24, do. für 8,44. pffer Standard loko —,—, Zinn 2 Rio de Janeiro, 6. Juli. (W. fuhren: In Rüo 6000 Sack, in Sancod 41 000

Schilderung der Lofoten gab dem Vortragenden Anlaß, seine Zuhörer

gen still, der Schluß war behauptet.

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