1916 / 184 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Aug 1916 18:00:01 GMT) scan diff

in Anlage A beigefügten Muster, im übrigen, einschließlich der Fälle des § 6, eine Liste nach dem in Anlage B beigefügten Muster *). Für die Anmeldung der unterwegs befindlichen Waren ist ein Vordruck nicht zu verwenden.

Für die Ausführung der Erhebung ist der Inhalt der Vordrucke maßgebend. 8*

Die Herstellung und Versendung der für die Erhebung erforder⸗ lichen Drucksachen erfolgt durch die Landeszentralbehörden. Die durch die Herstellung und Versendung der Drucksachen ent⸗ standenen Kosten werden den Landeszentralbehörden ersetzt. § 11 Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Be⸗ hörden haben nach den in den Anlagen C 1 bis 5 beigefügten Wcttere h hnseeeehhesehch über die ermittelten Vorräte, nach kleineren Verwaltungsbezirken getrennt, bis zum 25. September 1916 beim Kriegsernährungsamt einzureichen, und zwar je eine besondere Zusammenstellung . für Haushaltungen mit weniger als 30 zu verpflegenden Hausbaltungsmitgliedern, . für Haushaltungen mit 30 oder mehr zu verpflegenden

Haushaltungsmitgliedern, 8 9

2

3. für öffentliche Körperschaften,

4. für Anstalten,

5. für Gewerbe⸗ und Handelsbetriebe⸗ 8

Für die gemäß § 6 festzustellenden Vorräte und für die unter⸗

wegs Mengen 7) sind besondere Zusammenstellungen einzureichen.

§ 12 Die Landeszentralbehörden erlassen die zur Ausführung erforder⸗ lichen Anordnungen. Sie bestimmen insbesondere, wer als Gemeinde⸗ behörde und zuständige Behörde im Sinne dieser Verordnung an⸗

zusehen ist. 13

§ Die ve Behörde oder die von ihr beauftragten Personen sind befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorrats⸗ und Betriebs⸗ räume oder sonstige Aufbewahrungsorte, wo Vorräte der in die Er⸗ hebung einbezogenen Art (§§ 3, 4) zu vermuten sind, zu durchsuchen und die Geschäftsaufzeichnungen und ⸗bücher des zur Anzeige Ver⸗ pflichteten nachzuprüfen.

§ 14

Wer vorsätzlich die ihm nach §§ 5, 7 obliegende Anzeige nicht oder nicht rechtzeitig erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvoll⸗ ständige Angaben macht, oder wer der Vorschrift des § 13 zuwider die Durchsuchung oder die Einsicht der Geschäftspapiere oder ⸗bücher verweigert, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geld⸗ strafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe können Vorräte, die verschwiegen worden sind, ohne Unterschied, ob sie dem Anmeldepflichtigen gehören oder nicht, eingezogen werden.

Wer fahrlässig die ihm nach §§ 5, 7 obliegende Anzeige nicht oder nicht rechtzeitig erstattet oder unrichtige oder unvollständige An⸗ gaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu dreitausend Mark bestraft.

§ 15 Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 3. August 1916. 8 Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich.

ter sind hier nicht mit abgedru

111“

Bekanntmachung.

Der Firma Heinrich Schilling. Worms, Wasserturm⸗ straße Nr. 5, Tel. 296, Inh. Heinrich Albert Schilling, Sohn des Weinhändlers Adam Schilling, Worms, Wasserturmstraße Nr. 5, wurde durch Beschluß des Kreisausschusses des Kreises Worms vom 3. August 1916 der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit NKahrungs⸗und Futtermitteln aller Art, sowie rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leucht⸗ stoffen oder mit Gegenständen des Kriegsbedarfs auf Grund der Verordnung über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 untersagt. 1

Worms, den 4. August 1916.

GCroßherzogliches Kreisamt Worms. J. V.: Dingeldey.

Hekanena

Dem Kaufmann Gustay Weill, hier, Altkircherstraße 11, wird hierdurch gemäß § 1 der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915 und der hierzu ergangenen Ausführungsbestimmungen des Kaiserlichen Ministertums für Elsaß. Lothringen vom 11. Oktober 1915 Z. 1 und 2, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, wegen übermäßiger Preissteigerung der Handel mit Backwaren und Lebensmitteln untersagt.

Mülhausen i. E., den 3. August 1916. Der Kreisdirektor: Dall, Polizeipräsident. 8 1 8 8

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unterneh mungen, vom 26.11. 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden:

222. Liste. Ländlicher Grundbesitz. Kreis Diedenhofen⸗West. Gemeinde Rüssingen.

21 a Ländereien der Société anonyme des aciéries in Micheville in Villerupt; Verwalter Bürgermeister Dr. Kreuz in Deutschoth.

Straßburg, den 2. August 1916. inisterium für hiac Ir.n Abteilung des Innern.

Königreich Preußen.

Ministeriumdergeistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent Lic. Friedrich Büchsel in Halle a. S., zurzeit Garnisonpfarrer in Stettin, ist zum außer⸗ ordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der Uni⸗

in Greifswald ernannt worden.

Finanzministerium. DPer C11““ Saesae⸗ Zoll⸗ und Schiffahrtsvertrag vom 3. Dezember 1904 blatt von 1892 S. 97 und von 1905 S. 413) wird von der italienischen Regierung als nicht mehr wirksam angesehen. Demgemäß werden nunmehr auch deutscherseits auf die italienischen Boden⸗ und Gewerbserzeugnisse die Sätze des autonomen Tarifs angewendet werden.

straße 20, ist auf Grund des § 1 Abs. 1 der Bundesratsverordnung

Dem Kaufmann Karl Warncke, geboren am 1. 5. 76 in Ham⸗

Infolge des Wegfalls der vertragsmäßigen besonderen Zoll⸗ begünstigung für Marsalawein sowie der Zugeständnisse für Wein, Baumöl (Olivenöl) und für Sumachauszug (vergl. Schlußprotokoll zu Artikel 10 und 7 des Handelsvertrags) dürfen keine Untersuchungszeugnisse italienischer Untersuchungs⸗ anstalten und Fachchemiker über die Einfuhrfähigkeit von Wein, Traubenmost und Traubenmaische sowie über die Reinheit von Baumöl (Olivenöl) und über die Reinheit von Gerb⸗ stoffaussügen und ebensowenig Ursprungszeugnisse sizi⸗ lianischer Handelskammern für Marsalawein in Flaschen mehr zugelassen werden. Dagegen sind die Begünstigungen des bis⸗ herigen deutsch⸗italienischen Handelsvertrags weiter auf Waren anzuwenden, die aus meistbegünstigten Ländern stammen oder sich auf deutsche Rechnung in deutschen Zollausschlußgebieten, Freibezirken oder Zollagern befinden; die Bekanntmachung, be⸗ treffend die Wirkung des Außerkrafttretens von Handelsver⸗ 1heg s vom 10. August 1914 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 367), ist an⸗ wendbar.

Diese Verfügung erscheint im „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“; vom Tage nach der Ausgabe des betreffenden Stücks des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ab ist nach ihr zu verfahren.

Berlin, den 5. August 1916. 8 Der Finanzminister. J. A.: Wolffram.

An sämtliche Oberzolldirektionen (einschl. Erfurt).

Der bisherige Kassierer bei der Preußischen Zentral⸗ genossenschaftskasse, Rechnungsrat Weßling ist zum Vor⸗ steher des Revisionsbureaus dieser Kasse ernannt worden.

Bekanntmachung. Der ledigen Anna Weigmann in Liegnitz, Gustav Adolf⸗

vom 25. September 1915 über die Fernhaltung unzuverlässiger Per⸗ sonen vom Handel der Handelsbetrieb untersagt worden. Liegnitz, den 29. Juli 1916. Die Polizeiverwaltung. Charbonnier.

Bekanntmachung.

burg, hier, Gartenstraße 109, und dem Kaufmann Fritz Wedel, wohnhaft in Hamburg, Hafenbrücke 1, sowte dessen Firma „Süd⸗ deutsche Dünger⸗Industrie Fritz Wedel, Frankfurt a. M., Hansahaus 62“, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Dünger⸗ und Futter⸗ mitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverläfsigkeit in bezug auf die e Gewerbeb untersagt. Frankfurt a. M., den 3. August 19166. Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

8

Bekanntmachung.

Durch Bescheid vom 24. Junt 1916 habe ich dem Kaufmann Hermann Teuber, hier, Kopstadtsplatz 23, die Herstellung und den Handel mit Seife, Seifenpulver, fetthaltigen Wasch⸗ mitteln sowie Nahrungs⸗ und Genußmitteln und die Ver⸗ mittlertäatigkeit hierfür untersagt. 8

Essen, den 26. Juni 1916. Diie Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberburgermeister. J. V.: Rath.

Bekanntmachung. Durch Bescheid vom 21. Juni 1916 habe ich dem Kaufmann

den Handel mit Seife, Seifenpulver, fetthaltigen Waschmitteln sowie Nahrungs⸗ und Genußmitteln und die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt. Essen, den 26. Juli 1916. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 7. August 1916.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen.

Der Königlich dänische Gesandte, Graf Moltke ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen. 8

3 8 Der Präsident des Direktoriums der Reichsversicherungs⸗ anstalt für Angestellte, Wirkliche Geheime Oberregierun srat

Koch ist mit Urlaub abgereist. 8

Es ist eine neue Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise und Beschlagnahme von Leder (Ch. II 888/7. 16 K. R. A.), erschienen, die an die Stelle der bisherigen Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise von Leder Ch. II 888/1. 16 K. R. A., tritt. Durch die neue Bekanntmachung sind die Höchstpreise für Leder entsprechend den kürzlich erlassenen neuen Höchstpreisen

für Häute verändert und vielfach herabgesetzt worden. Auch die Bestimmungen über die Freigabe von beschlagnahmtem Leder und seine Verwendung haben Abänderungen erfahren. Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, sind Anfragen von nichtamtlichen Stellen wegen der Bekanntmachung, sofern sie sich auf die Preise beziehen, an die Geschäftsstelle der Gut⸗ achterkommission für Lederhöchstpreise in Berlin W. 9 (Buda⸗ pesterstraße 11/12) und sofern sie sich auf die Beschlagnahme⸗ bestimmungen beziehen, an die Meldestelle der Kriegs⸗Rohstoff⸗ Abteilung für Leder und Lederrohstoffe in Berlin, ebenda, zu richten. 8 Die Bekanntmachung tritt mit dem 1. September 1916 in Kraft. Ihr Wortlaut, der für die beteiligten Kreise von Wichtigkeit ist, ist bei den Polizeibehörden einzusehen.

Gummilösungen meldepflichtig und beschlagnahmt. § 6 Absatz b dieser Bekanntmachung dürfen aus den beschlag⸗ nahmten Vorräten nur die Mengen entnommen werden, die durch die Kriegsrohstoff⸗Abteilung, Sektion V. I. Berlin SW. 48 (Verlängerte Hedemannstraße 10/11) für den jeweiligen Auftrag bewilligt sind. Die Meldungen der meldepflichtigen Mengen

Gummilösung Sektion V. I. sowie auch an die Kautschuk⸗Meldestelle Berlin

W 9 (Potsdamerstraße 10/11) erfolgen.

Verlustliste

Richard Petereit hier, Gutenbergstraße 62, die Herstellung und

Laut Bekanntmachung Nr. V. I. 663/6. 15 K. R. A. 8— 0.

müssen an die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung,

gepflogenen Besprechung wurde über Maßnahmen gegen die

auf dem Leimmarkt herrschenden Preistreibereien beraten. Vorgeschlagen wurde, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird,

eine einheitliche Bewirtschaftung des Leims jeder Art, ins⸗ besondere Leder⸗, Knochen⸗ und Mischleims, unter Festsetzung von Höchstpreisen. Um genaue Unterlagen für eine Ent⸗ schließung in diesem Sinne zu erhalten, wurde zunächst be⸗ schlossen, eine Vorrats⸗ und Bedarfserhebung zu ver⸗ anstalten. Bei der Vorratserhebung soll Anmeldung der Be⸗ stände am 1. August 1916 und an einem noch zu bestimmenden Tage nach Erlaß einer entsprechenden Verordnung verlangt werden.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers liegen die Ausgaben 1085 und 1086 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 600. preußische und die 285. bayerische

1 98 8

ͤ

Seine Majestät der König hat vorgestern vormittag in Anwesenheit des Vorsitzenden des Ministerrats, Staats⸗ ministers Grafen von Hertling und des Kriegsministers General⸗ obersten Freiherrn Kreß von Kreßenstein in gemeinsamer Audienz den Geheimen Rat Professor Dr. von Gruber, die Reichsräte Graf Preysing Lichtenegg⸗Moos und Franz Buhl, die Landtagsabgeordneten Einhauser, Löweneck und Hübsch, die Reichstagsabgeordneten Dr. Pfleger und Weilnböck, den Oberlandesgerichtsrat Ke die Kommerzienräte Fromm und Seitz empfangen. ie die „Korrespondenz Hoffmann“ meldet, verlas der Geheime Rat, Professor Dr. von Gruber eine Adresse, in der er namens der zur Audienz Erschienenen deren Auffassung über die politische und militärische Lage dar⸗ legte und ihre von patriotischer Sorge getragenen Wünsche vor⸗ brachte. Seine Majestät der König mahnte in seiner Erwide⸗ rung zum Vertrauen in die verantwortlichen und leitenden Stellen, da ein verständnisvolles und einiges Zusammenwirken aller Stände und aller Parteien in so ernster Zeit unerläßlich sei. Er⸗-warnte davor, Spaltungen in das deutsche Volk zu tragen, um nicht das Durchhalten bis zu einem ehrenvollen Frieden zu erschweren. 8

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Deutsche Kaiser hat während seiner Anwesenheit an der Ostfront, wie aus dem Kriegspressequartier gemeldet wird, dem Feldmarschall Erzherzog Friedrich im Standort des K. und K. Armeekommandos einen Besuch abgestattet.

Das Ministerium des Aeußern veröffentlicht einen zweiten Nachtrag zur Sammlung von Nachweisen über Verletzung des Völkerrechts durch die Staaten, die mit Oesterreich⸗UUngarn Krieg führen. Das in diesem Nachtrag enthaltene Material reicht bis 30. November 1915. Er um⸗ faßt drei Teile, und zwar die Behandlung österreichisch⸗ ungarischer diplomatischer und konsularischer Funktionäre durch die Behörden feindlicher Staaten, die Behandlung österreichisch⸗ ungarischer Staatsangehöriger in feindlichen Staaten und Ver⸗ letzungen des Kriegsrechts.

Der gestern in Hermannstadt abgehaltene griechisch⸗ orientalisch⸗rumänische Kirchenkongreß hat den Bischof Basilius Mangra mit großer Mehrheit zum Metropoliten der griechisch⸗orientalisch⸗rumänischen Kirchengemeinschaft in Ungarn gewählt.

Großbritannien und Irland.

Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge ist Lord Wim⸗ borne wieder zum Vizekönig von Irland ernannt worden.

In einem Rückblick auf die zwei Jahre des See⸗ krieges sagte der Erste Lord der Admiralität Lord Balfour laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“:

Die Zeit, die längst aufgehört hat, unseren Feinden zu helfen ist seit der Schlacht bei Jütland stark auf unserer Seite. Jede Woche, seitdem die deutsche Flotte beschädigt in ihre Häfen zurück⸗ getrieben worden ist, hat einen neuen Erfolg der Verbündeten auf dem einen oder dem anderen Teile des Schlachtfeldes gesehen. Es wäre jedoch ein Irrtum, anzunehmen, daß der Seesieg die Lage ver⸗ ändert habe; er hat sie nur bestätigt. Vor ver Schlacht bei Jütland ebenso gut wie nach ihr war die deutsche Flotte eingekerkert. Die Schlacht bei Jütland war ein Versuch, die Sperre zu durch⸗ brechen, er ist mißlungen, und mit seinem Mißlingen ist die deutsche Flotte zur Ohnmacht herabgesunken. Das Ziel einer Seeschlacht ist die Herrschaft über die Meere zu gewinnen oder aufrecht zu erhalten Es steht fest, daß Deutschland sie nicht erlangt und wir sie nicht ver loren haben. enn die Deutschen glaubten, sie wären auf dem Weg zur Gleichstellung auf der See, würden sie dann mit so viel Lungen kraft die Tat eines Unterseebootes ausposaunen, das unter der Handels flagge 280 Tonnen deutscher Erzeugnisse, nicht zu erwähnen das Hand schreiben des Kalsers, von Bremen nach Baltimore gebracht hat? Die Tat selbst enthielt keinerlei seemännische Schwierigkeit; die Handels ergebnisse sind notwendigerweise unendlich winzig. Das ganze Interesse mit dem deutsche Augen die Fahrt begleiteten, beruhte auf de Hoffnung, sie könnten durch den Gebrauch von Unterseebooten die von der britischen Flotte aufgerichtete Schranke die di deutsche Flotte weder brechen noch schwächen kann. Aber die See gewalt zeigt sich nicht nur durch Verlegung der Wasserstraßen für de Feind, sondern auch durch deren Gebrauch für die etgenen milit

ergossen, dessen Wirkung wohl entscheidend sein mag. aesahs vor dem Angriffe feindlicher Schlachtschiff⸗ oder Kreuze sicherer gewesen, als seit dem deutschen „Siege“ vom 31. Mai⸗

Der Wert, den die Deutschen in Wirklichkeit ihrer siegreichen

dargetan. Der Vorteil von Unterseebootangriffen auf den Handel besteh

darin, daß sie in großem Maßstabe nicht in Uebereinstimmung mi den Kriegsgesetzen oder den Forderungen der Menschlichkeit durch

geführt werden können. Sie verlangen daher ein Doppeltes: Klug⸗

In einer vorgestern im Reichsamt des Innern mit Ver⸗ tretern der Leimhersteller, des Leimhandels und Verbraucher

Versammlung in Queenshall abgehalten.

tärischen Zwecke. In den letzten zwei Jahren hat sich ein stetiger,

stets wachsender Strom von Männern und Munition über den Kanal Indessen ist

Flotte beimessen, wird durch ihre Politik der Unterseebootkriegführung 1

darin, da e nicht durch eine stärkere Flottenmacht in derselben Weise werden können wie Kreuzer; ihr Nachteil besteht

heit und Brutalität. reiche Flotte ihnen nichts nützen kann; sie stetig und

führung lustig weiterging.

werden rkann.

dem Justizmord an Kapitän Fryatt.

nach dem Sprecher.

bedeutet. Es bedeutet, daß die deutsche der See ebenso aufführen soll, wie das deut dem Lande.

Zahl wächst mit jedem Tage.

deutsche Freiheit bilden kann.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ verbreitet sich in der englischen Bevölkerung mehr und mehr die Erkenntnis, daß der deutsche Bericht über die Seeschlacht vor dem Skagerrak richtig, der Jellicoesche Bericht dagegen zurechtgemacht war. Zu dieser Erkenntnis habe besonders

die Anweisung an die englische Presse beigetragen, die Ant⸗ wort der deutschen Admiralität auf den Bericht Jellicoes weder zu besprechen, noch zu veröffentlichen, sowie das kürzlich er⸗ lassene Regierungsverbot einer vom englischen Volk beabsich⸗ tigten Dankadresse an die Admirale Jellicoe und Beatty.

Anläßlich des zweiten Jahrestages der Kriegs⸗ erklärung wurde unter dem Vorsitz Lord Derbys eine große er 1 Der Premier⸗

minister Asquith brachte folgende Resolution zur Ab⸗ stimmung: Am zweiten Jahrestage der Erklärung dieses gerechten Krieges gibt diese Versammlung der Londoner Bürger ihrer unwandelbaren Entschlossenheit Ausdruck, den Kampf für die Ideale Freiheit und Gerechtigkeit, die die gemeinsame geheiligte Sache der Verbündeten bilden, bis zu einem siegreichen Ende fortzusetzen.

Hierauf hielt Asquith, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, folgende Rede:

„Vor zwet Jahren wurde Deutschland in der Woche, die dem Ausbruch des Krieges vorausging, das Opfer einer doppelten Täuschung. Deutschland war völlig sicher, daß wir, was wir auch immer als Protest ztun oder sagen würden, niemals mit den Waffen in der Hand n die Seite Frankreichs und Rußlands treten würden. Ebenso cher

wes man in Deutschland, daß das schwache und wie es Deutschland schien schutzlose Belgien mit Schmeichelworten oder Gewalt dazu gebracht werden würde, Deutschland zu gewähren, was es am meisten rauchte, nämlich das Recht des Durchmarsches nach Frankreich. Das war ein Irrtum und wie sich herausstellte ein sehr kostspieliger Irtum, denn während zweier Jahre hat das britische Reich, die riedltebendste Familte von Gemeinwesen auf der Sberfläche der olsisierten Erde, 5 Millionen seiner Söhne ausgehoben, um sie ins

Feld zu schicken, und damit Deutschlands Absichten zunichte gemacht.

koch niemals hat sich in das wirre und stümperhafte Gevilde der deutschen

Diplomatie ein so großer Irrtum eingeschlichen und eine Auffassung, die für ihre Träger so verhängnisvoll gewesen ist. Als vor zwei Jahren der Handschuh hingeschleudert war, hatten wir sehr bald eingesehen, daß wir vor einer jener epochemachenden Entscheidungen stünden, in denen der Kampf nicht zwischen einem Staat und einem anderen ge⸗ führt wird, sondern in dem es sich um einen Kampf zwischen ver⸗ schiedenen und unversöhnlichen Idealen handelt, zwischen Mächten einerseits, die für Freiheit, Mannichfaltigkeit der Typen und Organi⸗ sationen und für ungehemmten Fortschritt der Menschheit einstehen, und Mächten, die notwendigerweise früher oder später alle Staaten Umbildung und Erneuerung der Welt unfruchtbar gemacht

en.

Ich möchte gern, fuhr der Premierminister fort, besonders auf die ungetrübte Einigkeit der verbündeten Länder Frankreich, Rußland, Italien und uns selbst aufmerksam machen. Nichts ist während des letzten Jahres bemerkenswerter gewesen, als der Erfolg, mit dem die Verhündeten eine gemeinsame Politik und einen einheitlichen Plan suchten und befolgten. Ich bin froh, daß ich in diesem Augen⸗ blick sagen kann, daß zwischen uns in allen Kriegsfragen voll⸗ kommene Uebereinstimmung besteht. Es gibt kein besseres, praktischeres Beispiel für diese unzweifelhafte Tatsache, als die gleich · zeitige Offensive, die jetzt mit solcher Kraft und solchem Erfolg an nicht weniger als drei Fronten durchgeführt wird. Um auf uns felbst zurückzukommen, so halte ich es für das Glorreichste und Er⸗ mutigendste in der Aufstellung unserer neuen Armeen, daß eine so riesige Zahl von Männern in jeder Lebenslage freiwillig Heim, Familienbande und Beruf aufgegeben hat, um im Dienste des Staates ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Diese neuen Armeen, die während des letzten Monats auf dem blutgetränkten Felde der Picardie sich unsterbliche Lorbeeren errungen haben, sind das beste Denkmal, das Lord Kitchener sich hätte wünschen können.

Ich habe von der Armee gesprochen; was aber soll ich von unserer und unserer Verbündeten Dankesschuld an die britische Flotte sagen, die sich natürlich ebenso wie die Armee nach Waffengängen mit dem Feind auf offener See sehnt! Der Feind geht dabei mit größter Vorsicht zu Werke. Es werden sich nur wenig Gelegenheiten dazu bieten. Seit dem glorreichen Sieg vom 31. Mai, wie ihn der Kaiser nennt, hat sich die deutsche Hochseeflotte, oder was davon übrig ist, nicht getrant, aus dem Hafen heraus⸗ zukommen. (Hier ist die Originaldepesche sehr unklar.) Die Deutschen schrecken offenbar davor zurück, ihre glorreichen Erfahrungen zu wiederholen und nicht ohne Grund, denn noch einige solcher Siege würden nichts oder nur sehr wenig von der deutschen Flotte übrtg lassen. Wenn es aber unseren Seeleuten auch nur selten vergönnt ist, sich auf offener See im Kampf mit dem Feinde zu messen, so dürfen wir doch nie vergessen, daß es die Flotte ist, die in unaufdringlicher stiller Weise Wacht hielt und mit immer eherner Umklammerung die Macht der Deutschen und ihre Wider⸗ standskraft erschöpft und das Leben Deutschlands erdrosselt. In der ganzen Geschichte ist niemals ein so deutlicher Beweis von der alles überragenden Wichtigkeit der Beherrschung der See erbracht worden.

Der Feind befindet sich überall in der Defensive. Auf keinem Kriegsschauplatz hat er die Initiative in der Hand oder versucht er, sie in der Hand zu behalten. Es sind Anzeichen von betächtlicher Schwäche oder Erschöpfung vorhanden, die kaum täuschen können⸗ Die jüngsten Kampfmethoden des Feindes verraten meiner Meinung nach Ansätze einer verzweifelten Stimmung. Ich meine da die Verrohung und wohl überlegte Grausamkest. Die belgische Zivitbevölkerung, die sich weigert, an der Erhaltung und der Verbesserung der militärischen Stellungen der in das Land eingedrungenen Unterdrücker mitzuarbeiten, wird buch⸗ stäblich als Sklaven behandelt. Die Schrecken der vor kurzer Zeit durchgeführten Heportierung eines großen Teils der Zivilbevölkerung von Lille und anderen Städten des nördlichen Frankreichs, die mitter⸗ nächtigen Ueberfälle auf Privatwohnungen und die massenhafte Ent⸗

Die Peutschen wußten, daß ihre sieg⸗ konnte sicher im Hafen behalten werden, während außerhalb die Unterseebootkrieg⸗ in lig Sie wußten, daß ein Unterseeboct von Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern nicht gestellt erde Sie glaubten daher, diesen neuen Handelszerstörern müßten unsere Kauffahrteischiffe, ungeschutzt durch Kriegsschiffe und nicht imstande, sich selbst zu schützen, eine leichte Beute werden. Sie haben sich in beiden Beztebungen geirrt. Zweifellos ist es ihre Wut über das Geschick und die Energie, mit denen britische Hemndelskapitäne und Schiffsbemannungen die ihnen anvertrauten Menschenleben und Eigentum verteidigt haben, die die deutsche Admiralität zu ihrer letzten und dümmsten Tat berechnender Graufamkeit getrieben hat, Was müssen die Neutralen über alles dieses denken?! Von den Verteidigern Deutschlands wird ihnen beständig versichert, daß die Mittelmächte für die Freiheit der Meere kämpfen. Das ist eine Phrase, die eine verschiedene Bedeutung hat, je Wir haben aber jetzt genug Gelegenheit gehabt, um uns ein Urteil darüber zu bilden, was es im Munde der Deutschen Flotte sich auf ie sche Heer auf Es bedeutet, daß weder feindliche Zwvilisten noch Neutrale irgendwelche Rechte gegenüber dem streitbaren Deutschland haben sollen; daß diejenigen, die ihm nicht widerstehen, ertränkt, die ihm miderstehen, erschossen werden. 244 neutrale Handelsschiffe sind unter Mißachtung von Recht und Menschlichkeit versenkt worden, und ihre Die Menschheit hat sich nach den Er⸗ fohrungen von zwei Kriegsjahren ihr Urteil über die deutsche Kultur gebildet, die auch einiges enthält, aus dem man sich ein Urteil über

führung von Frauen und Kindern vereinigen sich zu einer Geschichte, die, wenn sie einmal vollständig niedergeschrieben sein wud, selbst für die schmutzigen Annalen der deutschen Armee noch ein Schandfleck sein wird. Wir koͤnnen hier in England auch nicht die letzte, gegen uns selbst gerichtete Insamie vergessen, nämlich die Ermordung des Kapitäns Fryatt, die die ganze zivilisierte Welt entrüstet und ihr Gewissen schändlich verletzt hat. Wir erwägen im Verein mit unseren Ver⸗ bündeten die geeigneten Methoden, die gegenüber diesen Abscheulichkeiten und ihren Urhebern angewendet werden sollen und gegen die Nation, die sie verzeiht und mit Beifall begrüßt. Vergessen wir aber nicht die Voraussetzung zu jedem derartigen Schritt, wenn er wirklich Erfolg haben soll, nämlich die, daß wir den Krieg gewinnen. Das ist unser höchstes Ziel, dem wir alles unterordnen. Ich sagte, den Krieg ge⸗ winnen. Es ist, glaube ich, die einstimmige Ueberzeugung des General⸗ stabes der Verbünderen, daß unsere Aussichten auf einen Sieg nie⸗ mals so glänzend gewesen sind, wie jetzt, oder so vielversprechend. Alles, was unsere Verbündeten brauchen, oder unsere Sache, ist die Zusammenfassung unserer Energie und, was uns betrifft, die Fort⸗ dauer desselben überwältigenden selbstlosen weitblickenden Patriotismus, der Hunderttausende, ja Millionen unser besten Arbeiter, Männer und Frauen, veranlaßt hat, auf ihre Feiertage zu verzichten.

Der Minister für Kolonien Bonar Law unterstützte die von Asquith der Versammlung unterbreitete Resolution, die durch Zuruf angenommen wurde, und sagte:

Der Sieg, auf den wir ausgehen und den zu erringen wir fest eutschlossen sind, wird überhaupt kein Sieg sein, wenn er nicht be⸗ deutet, daß es sowohl für unsere Zeit, wie für die Zeit, die nach uns kommt, unmöglich gemacht wird, daß ein Mann oder eine Gruppe von Männern die Welt in solches Elend stürzt, wie es uns heute Wo immer die deutschen Truppen hinkamen, sind ihre Fiß. tapfen von Blut befleckt gewesen, und das Andenken, das sie zurück⸗ ließen, schreit laut nach Sieg und Rache. Durch ihre Methoden und den Druck, den sie ausübten, haben die Deutschen mehr dazu bei⸗ getragen, das britische Reich zusammenzuschweißen, als Generationen unseres eigenen Volkes es hätten tun können.

In der Debatte über die Pariser Erklärungen im Unterhaus sagte der Abgeordnete Snowden (Arbeiterpartei), wie nachträglich von „W. T. B.“ berichtet wird:

Ich kann diese Vorschläge nur von dem Gesichtspunkte aus be⸗ trachten, daß die liberalen Mitglieder der Regierung wieder einmal ihre Grundsätze und Methoden zu Gunsten der Tory⸗Partei preisgegeben haben. Der Ministerpräsident hat an diesem Tage dem Freihandel eine Leichenrede gehalten, aber ebenso wie er erklärte, daß er an dem Grundsatz des Freiwilligendienstes festhalte, als er ihn aufgab, erklärt er jetzt, daß er immer noch ein Freihändler sei. Er ist ja auch eine Zeitlang ein eifriger Homeruler gewesen, aber jetzt scheint Homerule aufgegeben zu sein; das einzige, was der Ministerpräsident noch nicht preisgegeben hat, ist sein Amt, und im Interesse seines künftigen Rufes sollte er es sobald wie möglich aufgeben und die Ausführung von Torygrundsätzen denen überlassen, die sich dazu bekennen. Die Pariser Entschließungen be⸗ ruhen auf dem Trugschluß, daß das gegenwärtige Bündnis der Mächte ein dauerndes sein wird; aber sobald die Furcht, die die Verbündeten zusammenhält, ihre Wirkung verloren hat, werden widerstreitende Interessen emvorkommen und das Bündnis wird sich auflösen. Die Partser Vorschläge machen allen Hoffnungen auf den Frieden unter den Nationen ein Ende. Europa wird dauernd in zwei feindliche Lager geteilt.

Die amtlichen Verlustlisten vom 3. und 4. August ver⸗ zeichnen die Namen von 423 Offizieeren.

Frankreich. 8

Die Landesversammlung der sozialistischen Partei und der französischen Abteilung der Internationalen Arbeiterorganisation ist gestern vormittag in Paris zusammen⸗ getreten. Drei sozialistische Minister nahmen an den Ver⸗ handlungen teil. Wie „W. T. B.“ meldet, beschäftigte sich die Versammlung zunächst mit der Frage der Wieder⸗ aufnahme der internationalen Beziehungen und der Herstellung eines dauerhaften Friedens. Pressemane verlangte hierbei eine gemeinsame Konferenz der Sozialisten der verbündeten Länder, um die Regierungen zu zwingen, die Kriegsziele genau an⸗ zugeben. Die Gegner einer sofortigen Wiederaufnahme der inter⸗ nationalen Beziehungen machten die Notwendigkeit geltend, die Unabhängigkeit der Völker zu verteidigen. Cachin erinnerte daran, daß Asquith die Kriegsziele ausreichend bezeichnet habe. Brizon brachte einen Antrag ein, der sich mit der Resolution von Kienthal einverstanden erklärlt.

Niederlande.

Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ teilt mit, daß die Abteilung Vlaardingen der Vereine zur Förderung der niederländischen Fischerei täglich der britischen Gesandt⸗ schaft im Haag telegraphiert, wieviel Tonnen Heringe zum Verkauf angeboten werden sollen, um auf diese Weise auch den britischen Käufern Gelegenheit zu geben, sich am Einkauf zu beteiligen und die falsche Vorstellung zu beseitigen, daß die holländischen Heringe ausschließlich nach Deutschland gehen.

Folgende holländische Dampfer haben ihre Post in England zurücklassen müssen: Die „Oranje“, von Amsterdam nach Batavia unterwegs, die „Nieuwe Amsterdam“, die aus

1

New York in Rotterdam angekommen ist, und die „Zelandia“,

die aus Südamerika in Amsterdam angekommen ist.

Türkei. 1

Der Sultan hat den muselmanischen Hindu⸗Offizi eren, die in Kut⸗el⸗Amara gefangen genommen wurden, erlaubt, ihre Waffen zu behalten, da die Offiziere gezwungen wurden, am Kampfe gegen das Khalifat teilzunehmen.

Die Engländer melden, daß sie in Kut⸗el⸗Amara ins⸗ gesamt 8970 Personen, darunter 600 Offiziere, verloren hätten. Entgegen dieser Behauptung ist die „Agentur Milli“ zu der Erklärung ermächtigt, daß die Anzahl der von den Türken in Kut⸗el⸗ Amara gemachten Gefangenen 12 597 beträgt, darunter 615 Offiziere.

Serbien.

Die serbische Skupschtina, deren Einberufung der Kronprinz Alexander auf den 28. August a. St. festgesetzt hat, wird dem „Temps“ zufolge in svorfu zusammentreten. Das Parlament wird sich mit wirtschaftlichen Fragen und vor⸗ läufigen Gesetzen zur Regelung der Stellung Serbiens dem Ausland gegenüber beschäftigen. d“

Amerika.

Einer Reutermeldung zufolge haben die amerikanischen Konsuln in Italien den Auftrag erhalten, sich über die Umstände zu unterrichten, unter denen der Dampfer „Letimbro“ von einem Unterseeboot versenkt wurde.

Afrika. Laut Meldung des „Secolo“ besagen Nachrichten aus dem Sudan, daß der englische Generalgouverneur Sir Wingate⸗ Pascha eine Verfügung erlassen habe, durch die Aly Dinar, der Sultan von Darfur, entthront wird, da er sich

gegen die englischen Behörden empört habe. Das Sultanat steht jetzt unter der Verwaltung und unmittelbaren Aufsicht

der sudanesischen Regierung. Nach einer anderen Meldung desselben Blattes aus Kairo hat der Großscheriff von Mekka den Scheriff Sayef Omar

zu seinem Vertreter in Aegypten ernannt. 1

Kriegsnachrichten. Großes Hauptquartier, 6. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Kämpfe bei Pozières dauern an. Abends schei⸗ terten feindliche Teilangriffe am Foureaux⸗Walde und hart nördlich der Somme.

Im Maasgebiet, besonders rechts des Flusses, ent⸗ wickelten die Artillerien starke Tätigkeit. Um das ehemalige Werk Thiaumont finden erbitterte Infanteriekämpfe statt. Die Gefangenenzahl im Fleury⸗Abschnitt ist auf 16 Offiziere 576 Mann gestiegen. Im Chapitre⸗Wald machten wir gestern weitere Fortschritte, hier sind an un⸗ verwundeten Gefangenen 3 Offiziere 227 Mann in unsere Hand gefallen.

Nordöstlich von Vermelles, in den Argonnen und auf der Combres⸗Höhe haben wir mit Erfolg gesprengt. Feindliche Patrouillen sind an mehreren Stellen abgewiesen, eigene Unternehmungen sind bei Craonelle und auf der Combres⸗Höhe geglückt. 8

Durch Abwehrfeuer wurde ein feindliches Flugzeug nördlich von Fromelles, im Luftkampf eins nordwestlich von Bapaume abgeschossen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Eine südlich von Zarecze (am Stochod) vom Gegner noch besetzte Sanddüne wurde gesäubert. Gegenangriffe wurden abgewiesen. 4 Offiziere 300 Mann sind gefangen genommen, 5 Maschinengewehre erbeutet.

Bei und nordwestlich von Zalocze haben die Russen das westliche Serethufer gewonnen.

Front des Feldmarschalleutnants Erzherzog Carl.

Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer fanden Vorfeldkämpfe ohne besondere Bedeutung statt.

Die Erfolge der deutschen Truppen in den Kar⸗ pathen wurden erweitert. 88

Balkan⸗Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung.

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Großes Hauptquartier, 7. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Bei Poziêres wurden den Engländern Grabenteile, die sie vorübergehend gewonnen hatten, im Gegenangriff wieder entrissen. Seit gestern abend sind neue Kämpfe zwischen Thiepval und Bazentin⸗le⸗Petit im Gange. Nördlich des Gehöftes Monacu wurde Abends ein schwächerer, heute früh ein sehr starker französischer Angriff glatt abgewiesen.

Die Kämpfe auf dem Thiaumont⸗Rücken sind, ohne dem Feind Erfolge zu bringen, zum Stehen gekommen. Am Ostrande des Bergwaldes wiesen wir einen französisch Angriff ab. 8

„Mehrfache Angriffe feindlicher Flieger im rück⸗ wärtigen Gelände blieben ohne besondere Wirkung, wiederholter Bombenabwurf auf Metz verursachte einigen

Schaden. Oestlicher Kriegsschauplatz. 3 Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Auf dem nördlichen Teile keine besonderen Ereignisse.

Gegen die vorgestern gesäuberte Sanddüne südlich von Zarecze (am Stochod) vorbrechende feindliche Abteilungen wurden durch Gegenstoß zurückgeschlagen.

Nordwestlich und westlich von Zalocze blieben russische Angriffe ergebnislos, südlich davon wird auf dem rechten Serethufer gekämpft.

Unsere Fliegergeschwader haben mit beobachtetem Er⸗ folge zahlreiche Bomben auf Truppenansammlungen an und nördlich der Bahn Kowel —Sarny abgeworfen.

Front des Feldmarschalleutnants Erzherzogs Carl.

„Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer ist die Lage im allgemeinen unverändert.

In den Karpathen gewannen unsere Truppen die Höhen Plaik und Dereskowata (am Czeremosz). Balkan⸗Kriegsschauplatz.

Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

Wien, 5. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet Russischer Kriegsschauplatz. Die in den Karpathen kämpfenden Streitkräfte der Heeresfront des Erzherzogs Carl haben auch gestern Raum ewonnen. Es wurden 325 Russen gefangen genommen, 2 Geschütze erbeutet. Die Kämpfe dehnten sich bis in die Gegend von Delatyn aus.

Nordwestlich von Zalosze am Südflügel der Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg ist es dem Feinde an einigen Stellen gelungen, die Sereth⸗Niederung zu überschreiten. Er wurde geworfen. Nur an einem Punkte ist der Gegenangriff unserer Truppen erst im Gange. Weiter nördlich keine Ereignisse von Belang. 8

Italienischer Kriegsschauplatz. „‚Im südlichen Teile der Hochfläche bei Doberdo kam es gestern zu heftigen Kämpfen.

Das feindliche Artilleriefeuer, das schon in den letzten Tagen an Stärke zugenommen hatte, setzte im Abschnitt Monte dei Sei Busi Monfalcone⸗Rücken um 10 Uhr Vor⸗ mittags mit größter Heftigkeit ein. Nach ununterbrochen anhaltendem vierstündigen Massenfeuer begannen um 2. Uhr Nachmittags die italienischen Infanterieangriffe. Die ersten Versuche des Gegners, aus seinen Deckungen vor⸗ zugehen, scheiterten an der trefflichen Wirkung der draven