1916 / 185 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Aug 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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Teilnabme am Kongreß ist unentgeltlich. Im Anschlu

1 Die häufigsten Kleinhandelspreise wichtiger Lebensmittel und Hausbedarfsartikel 1189182, b im Juni 1916.

Das Königliche Statistische Landesamt, das in Nr. 33 der von ihm herausgegebenen „Amtlichen Preisberichte“ eine Zusammenstellung der in 50 Hauptmarktorten Preußens im Manat Juni d. J. ermittelten häufigsten Kleinhandelspreise veröffenilicht, berechnet für die Gesamtheit der Berichtsorte die folgenden Kleinhandels⸗ Durchschnittspreise in Pfennigen: für 1 kg gelbe Erbsen zum Kochen 99,6 (gegen 104,8 im Vormonat Mai und 123, im Juni des Vorjahres 1915), weiße Speisebohnen 107,9 (gegen 112,9 und 130,½ ₰), alte Eßkartoffeln 12,4 (gegen 13,4 und 12,7 ₰), neue Eßkartoffeln 30,2 Ggegen 33, 1 im Juni des Vorjahres), Eßbutter 530, (gegen 532, im Vormonat Mai und 353,¼ im Juni des Vorjahres), Wetzenmehl 50,8 3 (gegen 50,4 und 53, ₰), Roggenmehl 417 (gegen 44 ⁄1 und 47,2 ₰, Weißbrot Aerneh 65,2 (gegen 67,6 und 69,s ₰), Roggengraubrot mit Zusatz von Wetzenmehl 38,0 (gegen 39,2 und 41,2 ₰), Reis 183,3 (gegen 203, ꝛr¶ und 125,2 J, gebrannten Kaffee 718,7 (gegen 721,1 und 336,1 ₰), barten Zucker 662 (gegen 66,⸗2 und 60, ₰), Speisesalz 23,4 (gegen 23,8 und 23,0 ₰), Fadennudeln 109,8 (gegen 114,s und 134,8 ₰), gemischtes Backobst 298,4 (gegen 290,6 und 156,1 ₰), Roßfleisch 319,, (gegen 300,2 und 128,8 ₰), für 1 Hühnerei 25,8 (gegen 23,% und 13, ₰), für 1 1 Vollmilch 29,5 geßen 29,1 und 24,2 ₰), für 1 kg inländische Steinkohlen (Hausbrandkohlen) (gegen 3,, und 32 ₰), für 50 kg in⸗ ländische Braunkohlendriketts gewöhnlitchen Formats 137,½ (gegen 136,s und 125,5 ₰), für 100 Stück derselben 126,7 (gegen 127,2 und 116,0 ₰), für 1 1 Petroleum 31, (gegen 31„% und 58, ₰). ischken Mehl und Brot handelt es sich um die vorgeschriebene

schung.

Bei einem Vergleich der Junipreise mit den entsprechenden Zahlen des vorhergehenden Monatsg ergibt sich, daß nur die Preise für Backobst, Hühnereier und Roßfleisch eine erhebliche Steigerung erfahren haben, dagegen gelbe Erbsen (die freilich nur an 20 von den 50 Hauptmarktorten im Kleinhandel erhältlich waren), weiße Speise⸗ bohnen (die noch an 23 Berichtsorten gehandelt wurden), Reis (der nur noch an 19 Hauptmarktorten käͤuflich war), Fadennudeln und auch Roggenmehl im Gesamtburchschnitt der Berichtsorte billiger geworden sind, während die Preise für die übrigen der angeführten Lebensmittel und Hausbedarfs⸗ artikel unperändert geblieben sind oder sich nur ganz unwesentlich ge⸗ ändert haben. Für Linsen sind nur noch an 2 (Kottbus und Cassel) und sür ausländisches Schweineschmalz nur an 10 von den 50 Paupt⸗ marktorten Preußens Kleinhandelspreise nottert worden, sodaß für diese Erzeugnisse Durchschnittspreise nicht haben angegeben werden können; die notierten Kleinbandelspreise für 1 kg ausländisches Schweineschmalz bewegten sich im Juni zwischen 3,00 (in Bresl und 10,20 (in Cassel). 8

Wohlfahrtspflege.

Einem Funkspruch vom Newyorker Vertreter des „W. T. B.“ zufolge berichtet die Kriegsgefangenen⸗Fürsorgestelle in New York, daß aus ihren eigenen Sammlungen bisher 100 000 Vollar an die Hilfsstelle in Tientsin für Gefangene in Sibirien abgeführt worden seien.

Die Deutsche Vereinigung für Krüppelfürsorge le. V., Vorsitzender Wirklicher Geheimer Obermedizinalrat, Professor Dr. Dietrich) veranstaltet am 21. Angust, Vormittags 10 Uhr, im Gürzenichsaal zu Cöln den IV. deutschen Kongreß für Krüppelfürsorge, dessen Abhaltung bereits im Jahre 1914 be⸗ schlossen worden war. Zur Beratung stehen folgende Themen: Wirklicher Geheimer Obermedtzinalrat, Professor Dr. Dietrich⸗Berlin: „Die vaterländische und sittliche Bedeutung der Krüppelfürsorge“; Professor Dr. Biesalski⸗Berlin: „Der Arzt in der Krüppel⸗ fürsorge“; Dr. Peter Bade⸗Hannover: „Die soziale Bedeutung der Krüppelfürsorge und ihr Eimfluß auf die Rasse“; Pro⸗ fessor Dr. Aschaffen burg⸗Cöln: „Körperliche Mängel und Seelen⸗ leben“; Rektor Schlüter⸗Bigge: „Die erzieherische Bedeutung der Arbeit in der Krüppelfürsorge“; Erziehungedirektor Hans Würtz⸗ Berlin⸗Zehlendorf: „Die Krüppelfürsorge im Lichte der Kultur“ (mit Lichtbildern und Filmen). Am Nachmittag findet eine Besichtigung des städtischen Krüppelheims, Stiftung Dr. Dormagen, und des Guffantihauses in Cöln⸗Merheim statt. Lehrer Thome⸗Cöln wird eine praktische Lehrprobe im Schreibunterricht von Krüppelkindern ab⸗ halten und im Anschluß daran Dr. von Kahlden, Generalsekretär des Rheinischen Bauernvereins, über das Thema „Angliederung land⸗ wirtschaftlicher Betriebe an Krüppelheime und ähnliche An⸗ stalten; sprechen. Am Abend findet eine zwanglose Zusammen⸗ kunft auf der Gartenterrasse des Opernhauses statt. Zu dieser Tagung ist jeder Freund und jede Freundin der Krüppelfürsorge daden. b2 an diesen

Kongre veranstaltet die Stadt Cöln in Verbindung mit dem Reichs⸗ B

8

Drobin (zwischen Plo

ausschuß für Kriegsbeschädigtenfürsorge einen Kongreß für Kriegs⸗ beschädigtenfürsorge, für den der Rest der Woche in Aussicht genommen ist. Der Verkehrsverein in Cöln, Bischofsgarten 16, ver⸗ mittelt den Kongreßteilnehmern auf Wunsch geeignete Wohnungen. Weitere Auskunft wird durch das Bureau in Cöln, Rheingasse 6, 82 durch die Kanzlei der Deutschen Vereinigung für Krüppelfürsorge, Zehlendorf bei Berlin, Kronprinzen⸗Allee 171—173, erteilt. Für die Unterkunft der Schwestern beider Konfessionen ist gesorgt.

In das Ehrenpräsidium der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen ist der Staatssekretär des Innern, Staalsminister Dr. Helfferich ein⸗

getreten. Kunst und Wissenschaft.

„Dem Oberpräsidenten z. D. von Batorki hat nach einer Blättermeldung die juristische Fakultät der Alberts⸗Universität Königsberg die Würde eines Doctor juris honoris causa verliehen in Anerkennung 8 außerordentlichen Verdiensic um die Verwaltung der Provinz Ostpreußen und im Hinblick auf seine gesetz⸗ eberische Tätigkeit als Präsident des Kriegsernährungsamts.

“.““

Der Direktor der vor⸗ und feihe schchliches Abteilung des königlichen Museumg für Völkerkunde in Berlin, Gebeimer Regie⸗ ungsrat, Professor Dr. Schuchardt veröffentlicht im Augustheft der „Amtlichen Berichte aus den nge. Kunstsammlungen“ einen ericht über eine Reise, die er zur Besichtigung von vorgeschicht⸗ ichen e die bei der Anlage von Feldbefestigungen und beim

Straßenbau in Russisch⸗Polen gemacht wurden, ausgeführt hat. Demnach wurde bei dem Dorfe Wylczica bei Lodz ein vorgeschicht⸗

licher Friedhof aufgedeckt. In den Steinkreisen der Gräberfelder sind

Topfscherben gefunden, die der späteren „Lausitzer“ Gattung angehören,

wie sie besonders in der Provinz Posen vorkommt. In Deutsch⸗ and finden sich teinkreise um Urnengräber nur noch elten (bei Nauen); vielleicht hat die Pflugkultur die an der Oberfläche ursprünglich vorhandenen Steine beseitigt. In

und Mlawa) sind in einem vorgeschicht⸗ lichen Grabe ein zierliches Tongefäß von der Art der thüringi⸗ schen Schnurkeramik und ein schlankes jugendliches Skelelt mit einem schönen Langkopfe aufgefunden. Bei Kutno fand man bauchige Urnen

im Laténestil mit rauhem Unterteil und glattem Hals sowie einem

Schnurwulst auf der Schulter, wie sie in der Lausitz und in West⸗

preußen vorkommen. Zu dem Topf, in dem verbrannte Menschen⸗

knochen ohne Beigaben lagen, gehört eine Eßschale mit Deckel. Bei

Mlawa wurden bei Aushebung eines Schützengrabens Urnen mit

Menschenknochen und Trinkschalen freigelegt. Die eine Urne

ist schwarz poliert und hat ein großes Mäanderband als Schulter⸗

verzierung; die andere, gelbbraune, weist Watéêmesorm auf.

Auch dieser Fund gehört einer Kultur an, die in Ost⸗

germanien zu den betreffenden Zeiten beheimatet war. Geheimrat Dr. Schuchardt hat bei seiner Reise auch die öffentlichen und privaten Feaeen vorgeschichtlicher Funde in Warschau bdesichtigt, deren Reberblick die von ihm schon im Gelände gemachte Beobachtung be⸗ stätigte, daß in Russisch⸗Polen die ganze vorgeschichtliche Kultur von der Steinzeit an bis in die römische Kaiserzeit von Ostgermanien ab⸗ bamfhc gewesen ist, d. h. daß offenbar die ostgermanischen Stämme selbst bis mindestens zur Weichsel gesessen haben. Von hier haben sie dann leicht den Durchgang jzum Dnjepr und Dnjestr und an das Schwarze Meer gefunden, wo in der Kaiserzeit ein gotisches Reich in

Blüte stand. Technik.

eutschlands technische Leistungen in englischer Be⸗ 28 leuchtung.

In der letzten Jahresversammlung der Institution of Mechanical Engineers hat der Vorsitzende, Fros W. C. Unwin, eine Rede ge⸗ halten, die in der englischen Fachpresse Beachtung fand und, wie nicht anders zu erwarten war, vielfach abfällig beurteilt wurde, denn diese Rede, die jetzt in der „Zeitschriff für angewandte Chemie“ ver⸗ öffentlicht wird, enthält in ihren wesentlichen Punkten eine An⸗ erkennung von Deutschlands Daß zwischendurch sich Stellen finden, die sozusagen zum Fenster hinausgesprochen sind, darf weiter nicht wundernehmen, denn schließlich sprach der Redner in einer öffentlichen englischen Versammlung und mußte eben der herrschenden Stimmung Rechnung tragen. „Wenn wir politssche und moralische Betrachtungen beiseite lassen“, so sagte Unwin, „müssen wir zugeben, daß der gründliche und fortgeschrittene Charakter der Ausbildung auf den technischen Hochschulen und die Forscherarbeiten ihrer Professoren denen auch viele von uns zu Dank verpflichtet sind Deutschlands Industrie so sehr gefördert haben .Es wird zuweiien be⸗ hauptet, daß die Deutschen nur die Erfindungen anderer Völker sich aneignen und sie anwenden. Ich halte dies für unwahr oder zum mindesten für stark übertrieben. Wie Dr. Ormandy ganz richtig gesagt hat, gebührt denjenigen, die nibene Erfindungen der in⸗ dustriellen Ausnutzung zugänglich machen, ebensoviel Ehre und Anerken⸗ nung wie denjenigen, welche die ursprüngliche Erfindung machten. Aber noch ein weiteres Glied in der deutschen Erziehung kann uns zur Lehre dienen: die deutschen Mittelschulen sind weit besser als unsere ... Ich bin weit davon entfernt, die Germanisterung der englischen Aus⸗ bildung herbeizuwünschen, nur glaube ich, daß viele unserer Erziehungs⸗ mittel wie auch einige unserer Betriebswerkzeuge mittelalterlich und un⸗ zeitgemäß sind, und daß viele unserer Fehler der Abstellung bedürfen... Viele künftlich geschaffene Bedingungen, von denen einige mit Vorteil nachgemacht werden können, andere nicht, haben Deutschlands Handel groß gemacht. Die deutsche Regierung hat die Forderung, die Wechsel⸗ wirkung zwischen Wissenschaft und Industrie üͤber die Privatinitiative hinaus zu unterstützen, klar erkannt Den schlagendsten Beweis für die schlimme Lage, in die wir (England) gekommen sind, bietet die chemische Industrie, die aber auch viel mechanische Ingenieurarbeit umfaßz.“ Die Erfolge sind nach Professor U. „dem gewaltigen deuischen Glauben an die Wissenschaft zuzuschreiben“. „Vor dem Kriege wurde“, so führte er weiter aus, „der Weltbedarf an 1““ für elektrische Zwecke praktisch von Deutschland allein gedeckt. Noch eine ganze Anzahl ähnlicher Fälle gibt es. Für diese Industrie besitzt Deutschland keine natürlichen Vorteile, sondern nur die größere wissenschaftliche Intelligenz und größeres Vertrauen der Finanzleute, die die wissenschaftlichen Arbeiten fördern. Obwobl Deutschland geringere Eisenerz⸗ und Kohlenschätze (2) hat, ist seine Roheisenerzeugung von 11 auf 19 Millionen Tonnen jährlich angewachsen, während die englische nur von 9 auf 11 Millionen Tonnen gestiegen ist. ist die Stahlerzeugung in Deutschland fast doppelt so groß wie die unfrige. Die Metallurgen in England und in Deutschland, in Belgien und in den Vereinigten Staaten von Amerika haben sehr viel von ein⸗ ander gelernt, und wir haben keinen Grund mit unserem Anteil an den gemachten Fortschritten unzufrieden zu sein. Lange Zeit waren wir führend, und die Erfindungen von Bessemer, Mushet, William Siemens, Thomas und Gilchrist und anderen haben uns in die erste Reihe gestellt. Wir sind zwar im Umfang der Erzeugung überflügelt worden, aber für die besseren Sorten von Stahl und Stahllegie⸗ rungen sind wir, was die Forscherarbeit sowohl wie die Qualität unserer Produkte betrifft, immer noch führend. Der gewaltige Be⸗ darf an Kriegsschiffen, Geschütz und Geschossen war zweifellos ein günstiger Faktor. Die Errichtung von Laboratorien, die von maß⸗ gebenden Fachleuten geleitet werden, in Stahlwerken und in den Be⸗ trieben der großen Verbraucher wie der Eisenbahngesellschaften, haben zur Verbesserung der Standardisierung der Qualitär beigetragen. Trotzdem haben wir nicht in allen Gebieten die Vorherrschaft. In der Stahl⸗ und in der Maschinentndustrie nehmen wir eine hervor⸗ ragende Stellung ein, aber für leichtere Maschinen haben sich Deutsch⸗ land, die Vereinigten Staaten von Amerika und Skandinavien ein roßes Absatzgebiet gesichert. In bezug auf leichten und mittleren Guß⸗ stahl, die für Motorwagen z. gebraucht werden, sind wir fast ganz abhängig von Deutschland und der Schweiz geworden. Die Verwendung von Gußstahl hat sich stark vermehrt, und Gußstahl gehört zu den wichtigsten Materialien der Ingenieure. Der Grund für die bessere und gleichmäßigere Qualität des kontinentalen Stahls liegt, soweit man es übersehen kann, in der Anwendung des elektrischen Ofens und der großen Aufmerkfamkeit, die man im Ausland der Wärmebehandlung schenkt. Sehr viel Guß⸗ stahl kommt aus der Schweiz, wo die Kosten des Rohmaterials höber sein müssen als bei uns in England, und wo die Frachtkosten die niedesgesen Aieh⸗ öhne wieder ausgleichenanu4.

Verkehrswesen. .

Im Stadtgebiet von Essen liegen nach den letzten großen Ein⸗ gemeindungen 7 ½ km des Rhein —Herne⸗Kanals, und zu den zahl⸗ reichen Häfen von Gemeinden und industriellen Werken treten jetzt auf Essener Gebiet auch der Stadt Essen und der Firma Krupp. Die Fertigstellung der Pläne für die städtischen Häfen war durch den Ausbruch des Krieges verzögert worden, jetzt aber sind sie den Stadtverordneten zugegangen. Nach dem Entwurfe wird, wie die „Rheinisch⸗Westf. Ztg.“ mitteilt, der Hafen 3,1 km lang; es sind ein Vorhafen von 2,2 km Länge und ein Handelshafen von 900 m Länge vorgesehen. An den beiden Seiten des Vorhafens ist Gelände für Lagerplätze und industrielle Anlagen vorhanden. Im Vorhafen wird der Wasserspiegel 39 und im Handelshafen 72 m breit. Im Handelshafen werden gleichzettig vier Schiffe löschen und laden und zwei Schiffe ein⸗ und ausfahren können. Der Gleise⸗ anschluß geht zum Staatsbahnhof Vogelheim. Die Lage des Hafen⸗ geländes ist so gewählt, daß der Verkehr auf der Landseite von und nach den Hauptteilen des Stadtgebiets sich leicht und schnell ent⸗ wickeln kann; der Hafen liegt in der Mitte der Verkehrsgebiete der Altstadt und der eingemeindeten Bezirke Altenessen und Borbeck. Im Hafengebiet verfügt die Stadt über einen eigenen Grundbesitz von 145 ha; das noch zu erwerbende Gelände beträgt kaum ein Drittel des stättischen Grundbesitzes. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt sind auf 6 ½ Millionen Mark berechnet. Für die erste Zeit des Betrlebcs werden wohl noch mäßige Zuschüsse notwendig werden. In dem Ent⸗ wurf wird ein Anfangsverkehr von 409 000 t angenommen; wird ein Anschluß der Zeche „Ver. Helene und Amalie“ und der Hütte Phönix“ bergestellt, dann dürfte die Umschlagmenge für die erste Zeit rund 600 000 t betragen. Die Verwaltung nimmt auch an, daß beihden hochentwickelten wirtschaftlichen Verhältnissen Essens der Hasenverkehr sich bald steigern wird. Durch diese Hafenanlagen gewinnt Essen, die rößte Stadt des Industriegebiets, Anschluß an das Wasserstraßennetz eutschlands. Die Bedeutung dieses neuen Werkes wird erfaßt in den einleitenden Worten der Vorlage des Entwurs: „Bei Wieder⸗ aufnahme der Friedensarbeit bilden gute Wege des Güterverkehrs das erste Rüstzeug zur Förderung des Wirtschaftslebens.“

Verdingungen.

Der Züschlag auf die vom Verwaltungsressort der Kaiser⸗ lichen Werft in Wilhelmshavpen am 27. Mai 1916 ver⸗ dungene Kieslieferung für Helgoland wurde den Firmen H. Leymann, Bremen, G. Hülskens u. Co, Wesel, und J. F. Conradt, Bremen, erteilt. Ferner ist der Zuschlag auf die von dem Verwaltungs⸗ ressort der Kaiserlichen Werft in Wilbelmshaven am 25. Juli 1916 verdungene Lieferung von 2660 Stück Eichen⸗Eisenbahnschwellen der Firma W. Hoettger, G. m. b. H., Verkaufsbureau Essen⸗Ruhr, erteilt worden.

Nr. 17 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 1. August 1916 hat folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß vom 27. Mat 1916 und Staatsministerialbeschluß vom 17. Juni 1916, betreffend Grund⸗ sätze über Anrechnung des Kriegsdienstes auf das Dienstalter der Staatsbeamten; Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 19. Juli 1916, betr. Anrechnung von Kriegedienstzeit auf das Dienst⸗ alter der Staatsbeamten. Nachrichten. 8

Theater und Mustk.

Die Proben zu der Herbstneuheit des Berliner Theaters die Anfang September ihre Uraufführung erleben wird, sind im Gange. Rudolf Bernauer und Rudolf Schanzer haben wiederum den Text geschrieben, während die Musik von Walter Kollo und Wiüly Bredschneider herrührt. 8

„Das Ostpreußlein mit seinem Dukatenmännchen betitelt sich ein neues Weihnachtsmärchen von Axel Delmar, dem Schöpfer der Deutschen Heimatspiele in Potsdam. Die Vertonung hat der Regensburger Kapellmeister Rudolf Kaiser über⸗ nommen. An den Einnahmen, welche die Aufführungen des Werkes erzielen werden, soll die „Ostpreußenhilfe“ beteiltgt werden.

Mannigfaltiges.

Warschau, 5. August. (W. T. B.) Zur Erinnerung an die vor Jahresfrist erfolgte Einnahme Warschaus durch unsere Truppen fand heute auf dem Sachsenplatz vor der russischen Kathe⸗ drale große Paroleausgabe statt, zu der die Offiztere der hier liegenden Stäbe und Behörden sowie Abordnungen der hiesigen Truppenteile erschienen waren. Der Generalgouverneur, General der Infanterie von Beseler schritt in Begleitung des Gouverneurs und des Kommandanten die Front der Ehrenkompagnie und der anderen Truppen ab, worauf er folgende Ansprache über die Be⸗ deutung dieses Tages hielt: „Kameraden! Heute ist ein Jahr ver⸗ cangen, seit unsere siegreichen Truppen unter der Führung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Leopold von Bayern ihren Einzug in Warschau gehalten haben. Große und schwere Kämpfe waren er⸗ forderlich, um diesen Erfolg zu erringen. Ich erinnere an die Kämpfe an der Bzura, Rawka und vor der Blonje⸗Stellunng. Mit der Eroberung Warschaus war der erste Schritt zur vollständigen Befreiung Polens geschehen. Immer weiter rückten dann nach dem Falle Warschaus und der übrigen polni⸗ schen Festungen unsere tapferen Truppen in das Innere des Landes vor, bis ganz Polen endlich vom Feinde ge⸗ säubert und das polnische Volk von dem hundertjährigen Druck der Russenherrschaft befreit war. Aber immer noch steht unser deutsches Vaterland mit seinen treuen Verbündeten gegen eine Welt von Feinden im Kampf. Noch gilt es, weiter auszuharren, um die uns gebübrende Stellung zu erringen und zu befestigen. Wir hoffen, daß der Tag nicht mehr fern sein wird, an dem unser Vaterland die

rüchte aller Anstrengungen und Opfer wird ernten können. Lin Wille beherrscht uns alle: Der Wille zum Stege. Jeder von uns, die wir hier stehen, hat an seiner Stelle in treuer Pflichterfüllung an dieser großen Auf⸗ abe mitzuarbeiten. Ebenso wie unsere Kameraden draußen tapfer fempfen, wollen auch wir alle Beschwerden des Dienstes hier gern auf uns nehmen. Denn wir alle haben nur einen Gedanken: den Sieg unseres teuren Vaterlandes. Dieser Gesinnung wollen wir Ausdruck geben in dem Ruf: Seine Majestät der Kaiser, unser aller⸗ gnädigster König und Krtiegsherr hurra! hurra! hurra!“ Alsdann nahm der Generalgouverneur den Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie ab. Eine dichte Menge von Zuschauern verfolgte das millitärische Schauspiel mit großem Interesse.

Lodz, 7. August. (W. T. B.) Heute trat hier zum ersten Male seit der deutschen Besetzung eine Konferenz der evan⸗ gelischen Pfarrer des Landes zusammen. Etwa 50 Personen, unter ihnen 26 aus Deutschland berufene Verweser unbesetzter Stellen, nahmen an ihr teil. Die Verhandlungen leitete der stellvertretende Generalsuperintendent, Konsistorialrat Gund lach in Lodz. Die Kon⸗ ferenz wurde durch einen eindrucksvollen Gottesdienst in der Jo⸗ hanniskirche eröffnet, an dem 4000 Glieder der Lodzer Gemelnde teilnahmen, außer den Spitzen der militärischen und bürgerlichen Be⸗ hörden. Die Predigt hielt der Superintendent Angerstein.

Kopenhagen, 7. August. (W. T. B.) „Nationaltidende“ meldet aus Stockholm: Bei starkem Sturm brannten gestern die in der Nähe der Forsaspinnerei gelegenen großen Flachslager nieder, die die Vorraͤte aller schwedischen Spinnereien bilbeten. Sie enthielten 1100 Tonnen Ware. Der Wert beträgt weit über zwei Mihlionen Kronen. Da es trotz aller Anstrengungen nicht möglich gewesen ist, ron Rußlond Flachs zu erhalten, ist Schweden jetzt ohne Flachs. Viele Spinnereien haben bereits heute den Betrieb eingestellt.

Bern, 7. August. (W. T. B.) Auf den Höhen des Appenin bei Vado in Ligurien sind ausgedehnte Waldbrände ausgebrochen, die trotz Aufbietung von Truppen immer weiter um sich greifen. Der bis jetzt festgestellte Schaden ist sehr bedeutend.

—.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

28 AK;

Familiennachrichten.

ö Frl. Erna Goerlitz mit Hrn. Landrichter Karl Schlawe

reslau).

Ver Helgn. Hr. Menno Graf zu Limburg⸗Stirum mit Frl. Hildegard Wertheim (Berlin⸗Dahlem).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regterungsrat Dr. Janssen (Flatow W.⸗Pr.). Hrn. Hauptmann Frig Wol L.

Gestorben: Hr. Prosessor Dr. Hermann Pullig (Birkenwerder).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagzbanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Drei Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 62) und die Inhaltsangabe Nr. 321 zu Nr. S des öfsentlichen Anzeiger⸗s sowie die 1087. und 1088. Ausgabe der DPeutschen Verlustlisten.

Roggen Gerste

Koblrüben

Wiesenheu .. Stand der Weiden 5,

W33 Wiesenhen . . 3,

in Berlin, wegen cr.

Miilitärbehörde abzuliefern und dem Ba⸗ taillon Nachricht zu geben.

des Westfälischen Pionierregiments Nr. 24. dunkler Schnurrbart.

1,68 m, Nase und Mund: gewöhnlich, Bart und Schnurrbart: 8 zeichen: tätowjerter Mann mit Blumen -.—

Reichsanzei

Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernte in Bulgarien.

Nach den im Ackerbauministerium bis jetzt eingegangenen Be⸗ richten über das Ernteergebnis in den einzelnen Kreisen des Landes wird der Gesamtertrag der diesjährigen Ernte wie folgt geschätzt:

. ͤ 6 P 11ö1“ u13““ Wesszen und Roggen gemischt 66 200 Gerste . 1

Der Gesamtertrag der Ernten 1914 und 1915 in diesen Getreide⸗ sorten war folgender:

1914 1915

v111161“ . 707 058 t 1 257 698 t Roggen. . 184 279 t 193 604 t. Weizen und Roggen gemischt. 66 708 t 78 621 t Gerste. 200 685 t 320 000 t

117 279 t 138 544 t

Danach ist der Ertrag der Ernte in Weizen, Weizen und Roggen gemischt sowie Hafer in diesem Jahre geringer als im Vorjahre, während in Roggen, der allerdings in diesem Jahre in weit größerem Umfang als im Vorjahre zur Aussaat gelangte, ein größerer Ertrag erztelt werden würde.

Imn Vergleich zu der Ernte 1914 ist der ö diesjährigen Ernte, abgesehen von Hafer und Weizen und Roggen gemischt, immerhin noch hedeutend besser. (Bericht vom 29. Juli d. J. des Kaiserlich Deutschen Konsulats in Sofia.)

Saatenstand in Dänemark.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Kopenbagen berichtet unterm 24. v. M.: Das statistische Amt hat die nachstebende Zusammen⸗ stellung der Berichte über die Schätzung des Saatenstandes am 15. Juli d. J. soeben veröffentlicht, wobei die Beurteilung durch Zahlen von folgender Bedeutung ausgedrückt wird: 6 besonders gut, 5 etwas über Mittelernte, 4 Mittelernte, 3 etwas unter Mittelernte, 2 mäßig, aber nicht schlecht, 1 schlecht.

Die Schätzung am 15. Juli ergab im Vergleich mit dem

1. Juli für: Die Inseln: Jütland: 15 Jꝛli 1. Juli 15. Juni 15 Juli 1. Juli 15. Juni Saaten: 1916 1916 1916 1916 1916 1916 Weizen 11111““ E“ 4,3 4,3

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Hafer. . Mischkorn. Hülsenfrüchte Buchweizen . . Wurzelfrüchte: EET1ö11ö““ Mohrrüben. Runkelrüben

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Handel und Gewerbe. im Reichsamt des Innern zusammen⸗ „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.) Niederlande.

Ausfuhrbewilligung für eingemachtes Gemüse. Der „Nederlandsche Staatscourant“ vom 19. Juli 1916 enthält zwei

Aus den gestellten

Mijnisterialverfügungen vom gleichen Tage.

Die erste bestimmt folgendes: Anerkannten Ausführern von gesalzenem, getrocknetem oder auf andere Weise haltbar gemachtem Gemüse soll von heute ab Gelegen⸗

. Untersuchungssachen.

ebote. I st⸗ 8 Ul . dergl. 2 eeeeee Offentlicher Anzeiger.

Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaft

0 Untersuchungssachen.

[28052] Steckbrief

rung: Südl. Mil.⸗Arrestanstalt. Berlin, den 2. August 1916. Königl. Preuß. Gericht

der Insp. I. immob. Garde⸗Inf.

grauem Waffenrock,

[27987] Steckbrief.

Militär⸗ oder

erlaubten Entfernung verdächtig. Es wird ersucht, ihn festzunehmen, an die nächste hierber zu geben.

Cöln⸗Riehl, den 2. August 1916.

Ersatz⸗Bataillon

wöhnlich, Haarfarbe:

Correns, Major z. D. u. Bataillonskommandeur. Beschreibung: Alter: 20 Jahre, Größe: Gestalt: kräftig, Haar: blond,

zeichen: keine.

keinen. Besondere Kenn⸗ kränzen auf einem Arm

1 Kleidung: ver⸗ mutlich Zivilkleider. 8

[27982] Steckbrief. Der Kanonier Gustav Meyer der

des Feldartillerieregiments 8 gegen Kanonier Erich Otte v. d. Ers.⸗Abt. Darmstadt, geboren 6. 12. 1877 zu Ober. Hannover, 1,66 m groß, Statur: kräftig, 5/6. Gardefeldart.⸗Regts., geb. 4. 6. 1894 lais. Kreis Schotten, zuletzt wohnhaft Haar und Schnurrbart: bellblond, ist Abliefe⸗ in Oberlats, von Beruf Tagelöhner, ver⸗ wegen unerlaubter Entfernung im Felde [27995] heiratet, war vom 19. 7. 16 bis 25. 7. 16 zu verhaften und an die nächste Militär⸗ 8 in seine Heimat Oberlais, Kreis Schotten, behörde beurlaubt und ist von diesem Urlaub bis III 64/16. heute noch nicht zurückgekehrt. war bei seiner Entfernung bekleidet mit 8 888 , eö. 8 8 nürstiefeln und grauer Schirmmütze. [27982 2.Her as ien hebdes eheen ns 68 5 88 elachn den eteat⸗ Meyer 32 v 1 8 f. t 7. 5 krutendepots ö Pionierregi. esketunggfele zu verhaften und an die Nr. 5591 erledtgt. ments 24 zu Cöln⸗Riehl, geboren am (Truppenteil oder Marineieil, in großen 9 Mai 1896 zu Eving, wohnhaft zu an die Kommandantur oder Altenderne, Kreis Dortmund, ist der un⸗ an das Garnisonkommando)

Marinebehörde

lassen zu wollen und Meldung hierüber. Der

schlank, Größe: ca. 1,58 1,60 m, Mund: gewöhnlich, Kinn: gewöhnlich, Nase: ge⸗

dunkel, Besondere Kenn⸗

Darmstadt, den 5. August 1916. Gericht der II. Ersatzabteilung des Feldartillerteregiments Nr. 25. Der Gerichtaberr:

J. A. d. 1. K: Grünert, Hauptmann.

Erste Beilag e

Berlin, Dienstag, den 8. August

heit gegeben werden, für bestimmte 22* gesalzenen Spinat Aus⸗ fuhrbewilligungen zu erhalten unter der Bedingung, daß sie für jedes Faß von 200 kg Reingewicht oder weniger, für das Ausfuhrbewilligung beantragt wird, vom 1. Oktober 1916 ab zwanzig Dreiliterbüchsen eingemachten Spinat erster Gute dem Vereine „Gemüsezentrale“ zur Verfügung stellen. Als Bürgschaft, daß die Ausführer dieser Ver⸗ pflichtung nachkommen, haben sie für jedes Faß, wofür sie Ausfuhr⸗ bewilligung beantragen, bei dem Vereine „Gemüsezentrale“ ei Sicher⸗ heit von 15 Gulden zu stellen. Die zweite Verfügung bestimmt folgendee:

I. Ausführern von gesalzenem, getrocknetem oder auf andere Weise haltbar gemachtem Gemüse, die bei dem Vereine „Gemüsezentrale“ eingetragen sind, soll von heute ab Gelegenheit gegeben werden, für bestimmte Mengen Gemüse, deren Ausfuhr in frischem Zustand ver⸗ boten ist, Ausfuhrbewilligungen zu erhalten. II. Eine solche Ausfuhr⸗ bewilligung soll ausschließlich für Gemüse erteilt werden, das aus frischem, gemäß der Verfügung vom 28. Junt 1916 auf einer Ge⸗ müseversteigerung eines bei dem Vereine „Gemüsezentrale“ einge⸗ tragenen Versteigerungsvereins für das Ausland verkauft ist. III. usw. IV. Die Erteilung von Ausfuhrbewilligungen geschieht nur für Gemüse, das unter amtlicher Aufsicht an den Orten eingeladen wird, wo eine solche Einladung von frischen Gemüsen geschehen darf, sowie an den von dem Minister noch näher zu bestimmenden Orten. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Amsterdam.)

Das Rheinisch⸗Westfälische Kohlensyndikat Essen beruft laut Meldung des „W. T. B.“ zum 15. September eine Ver⸗ sammlung der Zechenbesitzer ein, in der die Beteiligungsanteile für September und Oktober festgesetzt werden sollen. Auf der Tages⸗ ordnung steht ferner als wichtigster Punkt die Vollziehung des neuen Syndikatsvertrags.

Die Aachen⸗Leipziger Versicherungs⸗A. G. in Aachen ist laut Meldung des „W. T. B“ an die Gruppe der Frankfurter Allgemeinen Versicherungsgesellschaft in Frankfurt a. M. übergegangen. Die Gesellschaft bleibt jedoch selb⸗ ständig und behält ihren Sitz in Aachen.

Wien, 7. August. (W. T. B.) Die Börse wurde auch beute durch die zuversichtliche Beurtkeilung der politischen und militärischen Lage sowie durch die freundlichen Berliner Berichte günstig beeinflußt und verkehrte in ausgesprochen fester Haltung. Lebhaftere Beachtung fanden wieder Montan⸗ und Rüstungswerte, ferner die schweren Transportwerte sowie Petroleum⸗ und Spiritusaktien. Größere Um⸗ sätze fanden jedoch nur in den Montanpapieren statt. Anlagewerte waren unverändert fest.

Wten, 7. August. (W. T. B.) Nach einer Mitteilung des österreichischen Warenverkehrsbureaus hat das rumänische Handels⸗ ministerium zur Durchführung des Uebereinkommens über den Warenaustausch Delegierte nach Wien entsandt, die die rumänische Zentralcinkaufskommifsion hier zu vertreten und die Bewilligung zum Export nach Rumänien nach Prüfung der Ver⸗ kaufsfakturen zu erteilen hat. Die Delegierten sind: N. Raducan Popesstu, der lange Jahre im Orient als Handelsattaché des dumsischen Heseeheeegtite aun tätig war und alg Direktor der rumänischen Zentraleinfuhrkommission, Geschäftsstelle Wien, angestellt ist, und Dr. Jon Teodoresecu, der ebenfalls dem Stabe des rumänischen Handelsministeriums angehört.

London, 7. August. (W. T. B.) Eine von 250 Firmen be⸗ 61 Versammlung der Schiffs⸗ und Maschinenbauindustrie n Glasgow hat am Freitag beschlossen, eine starke Organisation dieser Industrien zu bilden, um nach dem Kriege der deutschen Konkurrenz gewachsen zu sein.

London, 8. August. (W. T. B.) Die englische Einfuhr erreichte im Monat Juli einen Wert von 76 772 371 Pfd. Sterl., das sind 1 048 604 Pfd. Sterl. mehr als im Juli 1915. Der Wert der Ausfuhr hetrug im gleichen Monat 46 323 057 Pfd. Sterl. (mehr 11 601 546 Pfd. Sterl).

Bern, 7. August. (W. T. B.) Das französische Mi⸗ nisterium des Auswärtigen veröffentlicht im Amtsblatt die erste amtliche Liste der Firmen, die als feindliche be⸗ trachtet oder die, wenn sie in neutralen Ländern anfässig sind, als Zwischenpersonen dem Feinde gegenüber angeseben werden. Jeder Handel mit ihnen ist verboten. Die Geschäftshäuser aufe dieser schwarzen Liste sind nach Ländern geordnet. Diese sind in Afrika: Marokfo, Portugiesisch⸗Ostafrika, in Süd⸗ und Mittelamerika: Argentinien, Uruguay, Bolivia, Brasilien, Chile, Columbia, Kuba, Ecuador, Paraguay und Peru, ferner die Vereinigten Staaten sowie in Asien: Japan, Niederländisch⸗Indien, die Phllippinen und in Europa: Dänemark, Spanien, Griechenland, Holland, Norwegen,

Portugal und Schweden.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 ₰.

ger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Brüssel, 7. August. (W. T. B.) departements der Société Générale vom 3. August (in Klammern vom 27. Jult): Aktiva. bestand und deutsches Geld 279 291 325 (278 842 072) Fr., haben im Auslande 8 834 000 (9 110 391) Fr., Darleben gegen Guthaben im Auslande 69 198 479 (68 922 089) Fr., Darlehen gegen Schatzscheine ausländischer Staaten 1 360 000 (1 360 000) Fr. lehen gegen Schatzscheine der belgischen Provinzen (gemäß Ziffer 7 der Vorschriften) 480 000 000 (480 000 000) Fr., Wechsel und Schecks auf belgische Plätze 47 761 046 (50 642 601) Fr., Dar⸗ lehen gegen inländische Wertpapiere 3 977 128 (3 982 928) Fr., sonstige Aktiven 9 255 550 (9 382 561) Fr., zusammen 899 677 528 (902 242 642) Fr. Passiva. Betrag der umlaufenden Noten 733 051 809 (732 548 822) Fr., Giroguthaben 149 928 903 (153 025 219) Fr., sonstige Passiven 16 696 816 (16 668 601) Fr., zusammen 899 677 528 (902 242 642) Fr.

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 8. August vom 7. August für Geld Brief Geld Brief A6 1 Dollar 5,37 5,39 5,37 5,39 100 Gulden 225 ¾ 226 ½ 225 226* 100 Kronen 157 ½ 158 157 ½ 100 Kronen 157 ¾ 153 ½ 151 6 100 Kronen 157 ¼ 158 ½ 157 si186 Schweiz 100 Franken 104 104 104 ½⅔ 104 ½ Oesterreich 100 Kronen 69,45 69,55 69,45 69,55 Rumänien 100 Lei 86 36 ½ 86 86 % Bulgarien 0 Leva 7. 809 7 Der heutige Wertpapiermarkt zeigte eine feste Grundstimmung, die sich im wesentlichen aus ähnlichen Gründen wie in den 8 Tagen erklärte. Hauptsächlich waren es die befriedigenden Berichte aus dem Rheinland, die die Stimmung anregten; auch die Meldungen der fremden Börsen wirkten in gleicher Richtung. Das Geschäft blieb indessen klein. Der Schluß war still.

New York olland Dänemark Schweden Norwegen

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 7. August. (W. T. B) 2 ½ % Engl. Konsols 58 ⁄, 5 % Argentinier von 1886 96 ½, 4 % Brasilianer von 1889 55, 4 % Japaner von 1899 72 ⅛, 3 % Portugiesen 55 ½, 5 % Russen von 1906 90 ¼, 4 ½ % Russen v. 1909 80 ⅛, Baltimore u. Ohio 89 ¼, Canadian Pacific 187, Erie 36 ½, Nattonal Railways of Mexito 7 ½, Pennsylvania 58 ½, Southern Pacific —X,—, Union Pacific 145 ⅛, United States Steel Corporation 90 3, Anaconda Copper 16 ⅛, Rio Tinto 61 ½, Chartered 13/2, De Beers def. 12, Goldfields 1 ⁄, Randmines 3 ⅛⅞. Privatdigkont 511½6, Silber 31 ½0. Paris, 7. August. (W. T. B.) 5 % Französische Anleihe 89,75, 3 % Französische Rente 64,00, 4 % Spantsche äußere Anieihe 99,80, 5 % Russen von 1906 89,40, 3 % Russen von 1896 59,05*), 4 % Türken unif. 63,00, Suez⸗Kanal 4650, Rio Tinto 1750. *) exklusive. Amsterdam, 7. August. (W. T. B.) Ruhig. Wechsel auf Berlin 43,22 ½, Wechsel auf Wien 29,97 ½, Wechsel auf Schweiz 45,57 ½, Wechsel auf Kopenhagen 68,05, Wechsel auf Stockholm 69,05, Wechsel auf New York 241,75, Wechsel auf London 11,52 ¾, Wechsel auf Paris 40,95. 5 % Niederländische Staats⸗ anleihe 102 ¼, Obl. 3 % Niederl. W. S. 73, Königl. Niederl. Penehlenmn 500, Holland⸗Amerika⸗Linie 399 ½, Niederländisch⸗ ndische Handelsbank 214,00, Atchison, Topeka u. Santa 104 ⁄1, Rock Island ⁄½1, Southern Pacific —,—, Southern Railway —,—, Union Pacific 136 ½, Anaconda 164 ½, United States Steel Corp. 81 ¾, Französisch⸗Englische Anleihe —,—. io de Janeiro, 5. August. (W. T. B.) Wechsel auf London 12²⁄⁄. vE11“ 1

8 8

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten London, 4. August. (Mark Lane.) (W. T. B.) Weizen steigend und 61/— bis 1 Schilling höher, ausländischer Weizen 3,— höher. Manitoba Nr. 1 notierte 65—. Mais fest und 6,— höher. Ansterdam, 7. August. (W. T. B.) Santos⸗Kaffee

für August 58.

Amsterdam, 7. August. (W. T. B.) Rüböl loko 63 ⅛, für September —. Leinöl loko 53 ¾, für August 52 ¾, für Sep⸗ tember 53 ½, für Oktober 54, für November —.

rn

. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. 7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. .Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. . Bankausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Steckbrief.

[27985] Friedrich Adolf,

Ahrend,

abzuliefern. Mitteilung zu

Derselbe, Im Felde, den 4. 8. 16.

Gericht 47. Landw.⸗Division.

Steckbrief g. Emil Kühn R. 264

D.⸗St.⸗Qu. den 4. 8. 16. Gericht 80. Res.⸗Div.

abliefern (27992] Steckbriesserledigung.

Franz Wycyszkewicz aus (Nr. 3 5. 1. 1915) ist erledigt. Kriegsgericht des Kriegszustandes Bart: Greifswald. [27993] 8 Der am 26. Juni 1916 gegen die

brief Nr. 155 Stück⸗Nr. 21 301 Deut Jahrgang 1916 ist erledigt.

Stettin, den 28. Juli 1916. 8

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

Der gegen die Schnitterin Marianna geb. rlaffene Steckbrief vom 16. Juni 1916 Nr. 153 .

Stück Nr. 18282 ist erledigt. der L. I. geb. 30. 3. 81 zu Gone 2 Kriegsgericht des Kriegszustandes.

[27836] Beschlagnahmeverfügung. In der Untersuchungssache gegen den Weimeringen, Rekruten Jultus Müller, geb. 23. 7.1894 aus dem Landwehr zu Wittersdorf, Kreis Altkirch (Elf.⸗Lothr.), aus dem Landwehrbezirk Stockach, wegen klärt und ihr im FFabnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. liches Vermögen mit Beschlag belegt. Strelow, M.⸗St.⸗G.⸗O. das dem Beschuldigten Beschreibung: Alter: 39 Jahre, Gestalt: Kreis Grimmen, vem 21. Dezember 1914 gehörige und im Deutschen Reiche be⸗ findliche Vermögen mit Beschlag belegt. Freiburg i. B., 4. August 1916. Gericht der stellv. 57. Inf. Brigade.

[27840]! Fahnenfluchtserklärung und Bermögensbeschlagnahme. Der landsturmpflichtige Josef Erhardt. Fahnenflucht, wird auf Grund der 89

Arbeiterinnen 1) Marianna Wiatrotvöki geb. 27. 1. 89 zu Ueberstraß i. E., wird des 8

und 2) Michalene Phacka erlassene Steck. für erklärt und sein im §8 356, 360 der AMelttürstrafgerichtsordnung

beschlagnahmt. Konstanz. 10. 7. 16.

Gerscht der fid. 58. Jaf.⸗Brig.

—’ -—-—-——-— Der am 21. Juni 1916 gegen den [27989] Fahnenfluchtserklärung Kriegs⸗ Arbeiter Stanislaus Grojszezak erlassene Genesenenbatterte der II. Ersatzabteilung freiwilliger, 12. Kompagnie Landw.⸗Inf.’“, Steckbrief Nr. 150 Stück⸗Nr. 19 699 Nr. 25 in [Regt. 106, geb. 15. 4. 80 in Linden bei Jabhrgang 1916 ist erledigt. Stettin, den 31. Jult 1916. Kriegsgericht des Kriegszustandes.

und Beschlagnahmeverfügung.

1) Acker, Anton, Ers.⸗Reservist, geb. 26. 5. 86 zu Berstheim, Kreis Hagenau [27994] i. Els., aus dem Landwehrbezirk Metz;

2) Him, Johann, Gefreiter der L. II, geb. 9. 2. 76 zu Oetringen, Kreis Dieden⸗ bofer⸗ aus dem Landwehrbezirk Dieden⸗ ofen;

3) Bello, August Johaun, Grenadier

Kreis Metz, aus dem Land Metz;

4) Marchal, Engen, Füsilter der L. I. geb. 4. 7. 82 zu Elingen, Gemeinde Kreis Diedenhesen Ost.

irk Diedendofen

für sahnenflüchtig er⸗ eeutschen Reiche defind⸗

2. August 1916.

werden hierdur

den 18. und 2. T. 191636. Gericht der Landwehrunspektton Metz.

27990] Fahnenstuchtscrklärung.

In der Unterfuchwngs

gegen den Mlitärftrafgesctzbuchs sowit der

chen Reich befindliches Vermögen der Beschuldiate dierdurch für sabnenstuchtic

300 M.⸗St⸗G. O.) erklärt. Wilhelmshayen, den 28. 7. 1916. Martnetnspektion.

Gericht der I1.