1916 / 195 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Aug 1916 18:00:01 GMT) scan diff

226, 246, 247, 248, 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, 1201 203 203 205 205 208 208 209 209 196 196 256, 257, 258, 259, 260, 317, 318, 319, 320, 321, 322, 207 207 207 216 216 127 126 125 124 123 122 Gemarkung Kröllwitz, Kartenblatt Nr. 1, Parzelle Nr. 27, 3⸗ 40, 41, 42, 55, 112, 136, 137, 138, 39 Sargen 1.27183 8 26 852 58 88 54a 54 26 25 195, 197, Kartenblatt Nr. 2, Parzelle 23, 39, 41, 196, S 54 40 Kartenblatt Nr. 3, Parzelle Nr. 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160, 161, 162, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 182, 183, 184, 209, 210, 211, 212, 444, 445, 448, 172, 181 181 198 Gemarkung Spergau, Kartenblatt Nr. 3, Parzelle Nr. 2, 244, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310, 311, 312, 13131313153535 313, 315, 319, 320, 411, 412, 413, 414, 415, 418, Karten⸗ 10 11 13 13 266 266 266 267 268 270 blatt Nr. 3, Parzelle 419, 420, 453, 454, 455, 456, 457, LCEEEAA11’1“” 268 268 269 458, 459, 460, 461, 462, 463, 464, 493, 494, 495, vͤͤͤ114121512151515 496, 497, 498, 499, 500, Kartenblatt Nr. 4, Parzelle Nr. 1, 4 3 263 264 264 7, 10, 19, 560, 686, 698, 699, 702, 1049, 1050, 1051, ö16868 1053, 1119, 1122, 1196, Kartenblatt Nr. 5, Parzelle Nr. 70,

88 11“ 8 1 Gemarkung Kirchfährendorf, Kartenblatt Nr. 1 östlich der Bahn, Parzelle Nr. 13, 20, 76, 77, 78, 81, 82, 83, 84, 85, 14 14 14 14 14 14 14 14 86, 87, 88, 89, 122, 123, Kartenblatt Nr. 1 westlich der Bahn, 14 14 14 14 14 14 Parzelle Nr. 8, 11, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 70, 71, 72, 73, E 1“ —01I1I1s 74, 75, 119, 155, 156, 157, 158, 15“] Gemarkung Wengelsdorf, Kartenblatt Nr. 1, Parzelle Nr. 443, 444, Kartenblatt Nr. 2, Parzelle Nr. 7, 156, 157, LI1“ 58, 159, 324, 325, 326, 327, 328, 329, 330, 331, 332,

8 8 4 1 1 [1“ 1 1 11“ 40, 341, 39 gelegenen Grundstücke, die für den Bau einer 9 1

lmmoniakfabrik nebst. Ammonsulfatfabrik,

Wasserwerk, Schienenanschluß an die Bahnhöfe s

pläͤßen, Baracken, Rohrleitungen üusw. erforderlich s ind, nötigenfalls im Wege der Enteignung zu erwerben der, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Be⸗

chränkung zu belasten. Berlin, den 28. Juli 1916. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner J des Königs.

„Das Staatsministerium. Dr. von Breitenbach. Dr. Sydow. von Loebell.

Finanzministerium.

„Bei der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse ist der Diätar Kurt Stoehr zum Buchhalter ernannt worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der bisherige Prorektor am Lehrerseminar in Köslin, Schulrat Leopold Czypulowski ist vom 1. Oktober d. J. ab zum Kreisschulinspektor in Marienwerder ernannt worden.

Der Beginn der nächsten im Königlichen Akademischen Institut für Kirchenmusik in Charlottenburg, Hardenberg⸗ raße 36, abzuhaltenden Prüfung für Gesanglehrer und lehrerinnen an höheren Lehranstalten in Preußen t auf den 8. Januar 1917 festgesetzt werden. 1

Ministerilum für Handel und Gewerbe.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom M22. Dezember 1914 (RNGBl. S. 556) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗

anzlers über das im Inlande befindliche Vermögen der Firmen:

1) E. Mayer & Co., London Stuart House Tudor Street, 2) S. Lendrum & Co., London Regents Wharf 6, Macclefield Str., 3) Alexander Jacob & Co., London 125 —129 Wapping High Street, Sturgis & Milbourn, London S.⸗E. Malt Street Old Kent Road, 5) Henry Simon Ltd., Manchester 20 Mont Street, 6) Warson & Co., Glasgow, 8 7) 8 P. Jensen & Co., London E. G. 17 Monument reet, die Zwangsverwaltung angeordnet. Rudolf Felder in Jülich.)

Berlin, den 16. August 1916.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.

(Verwalter: Fabrikbesitzer

Ministerium des Innern.

Der Landrat des Kreises Westprignitz von Gragvenitz ist zum Vorsitzenden der für Preußen errichteten Landesfettstelle ernannt worden.

Justizministerium.

Dem Oberlandesgerichtspräsidenten, Wirklichen Geheimen Oberjustizrat Ratjen in Düsseldorf, dem Amtsgerichtsrat v on I.“ in Syke sowie dem Ersten Staatsanwalt, Geheimen Justizrat Savels in Marburg ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. v“

8 Corbetha und Merse⸗ urg, Fabrikgleisen, Rangier⸗ und Uebergabebahnhof, Lager⸗

Dem Notar Dr. fensehn; in Bad Pyrmont ist der Amtssitz in Oesdorf angewiesen.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Dr. Feige dei dem Landgericht I in Berlin, Ulrich bei dem Amtsgericht in Zielenzig und Dr. Baruch bei dem Amtsgericht in Koblenz.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Rechts⸗ anwälte: Dr. Feige vom Landgericht I in Berlin bei dem Kammergericht, Dr. Schocke aus Hagen i. W. bei dem Land⸗ gericht III in Berlin, Israel aus Rawitsch bei dem Amts⸗ gericht in Berlin⸗Pankow, Lovis vom Landgericht I in Berlin bei dem Amtsgericht in Zehdenick, die früheren Rechtsanwälte: Dr. Paul Aßmann bei dem Kammergericht, Dr. Rust bei dem Amtsgericht in Kirchhain i. N. L. sowie der frühere Gerichtsassessor Budnik bei dem Amtsgericht in Hameln.

Der Regierungsbaumeister Dinkgreve ist von Lünen nach Minden i. W. (Geschäftsbereich der Kanalbaudirektion Hannover) versetzt.

Dem in die 1. Pfarrstelle an der Kreuzkirche in Posen

berufenen Superintendenten Dehmel in Erdmannsdorf ist das Ephoralamt der Diözese Posen I übertragen worden.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (5RGAl. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausührungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915 (Kreisblatt Nr. 80 S. 498) ist 1) der Handelsfrau Stanislawa Kapuscinska in Koschmin, 2) der Handels⸗ frau Therese Jakubowska in Koschmin die Ausübung des Eier⸗ und Geflügelhandels wegen Unzuverlässigkeit unter⸗ sagt worden.

Koschmin, den 17. August 1916. Der Königliche Landra

Bekanntma

Dem Architekten Wilhelm Helfrich, geboren am 17. Oktober 1875 zu Frankfuct a. M., wohnhaft Im Prüfling 60, und dem Kaufmann Jultus Weinberg, geboren am 8. Oktober 1859 zu Meimbressen, wohnhaft Kleebergstraße Nr. 18, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins⸗ besondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leucht⸗ stoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässig⸗

keit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt.

Frankfurt a. M., den 16. August 1916. Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

Prenßen. Berlin, 19. August 1916.

Das Königliche Staatsministerium trat heute einer Sitzung zu ammen.

8 11“ 1““ 8 8 8

Die vereinigten Ausschüsse des Hunberrats Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen sowie der Aus chuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen. 1

Zur Feier des 86. Geburtstages Seiner Kaiser⸗ lichen und Königlichen Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph fand gestern vormittag in der hiesigen Hedwigskirche ein Festgottesdienst statt, zu dem, wie „W. T. B.“ berichtet, der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg, dessen Stellvertreter Staatsminister, Staats⸗ sekretär des Innern Dr. Helfferich, der Vizepräsident des preußischen Staatsministeriums, Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach, die Staats⸗ minister Justizminister Dr. Beseler und Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Jagow, der Minister des Königlichen Hauses Graf zu Eulenburg, der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel und der Kammerherr von dem Knesebeck im Auftrage Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, ferner der österreichisch⸗ ungarische Bot⸗ schafter Prinz zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst nebst Gemahlin und den Mitgliedern der österreichisch⸗ungarischen Botschaft, der türkische Botschafter Hakki Pascha, der amerikanische Bot⸗ schafter Gerard, der bulgarische Gesandte Dr. Rizow, der bayerische Gesandte Dr. Graf von Lerchenfeld⸗Köfering, der württembergische Gesandte Dr. Freiherr von Varnbüler und andere erschienen waren. Anwesend waren ferner Offiziere des Kaiser Franz Gardegrenadierregiments Nr. 2 und mehrere österreichisch⸗ungarische Offiziere, die hiesige katholische Geistlich⸗ keit, die österreichisch⸗ungarische Kolonie, die Vereine der Oester⸗ reicher und der Ungarn. Der Gottesdienst begann mit Orgel⸗ spiel, Chorgesang und Gebet. Die heilige Messe und das Hochamt wurde vom Curatus Rust zelebriert.

Nach dem Gottesdienst empfing der österreichisch⸗ungarische Botschafter Prinz zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst die Mitglieder der österreichischen und ungarischen Kolonie, in deren Namen der Präsident des Hilfsvereins v. Hollitscher die Glück⸗ wünsche zum Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph übermittelte. Der Botschafter erwiderte mit folgender Ansprache:

Altem, gutem Brauche folgend, möchte ich Sie, wie immer, wenn wir uns versammeln, vorerst auffordern, pflichtgemäß, aber auch einem wahren Herzensbedürfnisse 1” des erlauchten Verbündeten und treuen Freundes Seiner ajestät, unseres Allergnädigsten Herrn, zu gedenken, des erhabenen Monarchen, in dessen mächtigem Reiche wir hier in Deutschland zu Gaste sind. Als ich vor einem Jahre hier in diesem Saale das Wort an Sie alle richten durfte, da hat wohl niemand von uns daran gedacht, daß wir, wenn dieser österreichisch⸗ungarische Festtag sich abermals jähren würde, noch immer mitten im Weltkriege stehen werden. Als nach Zurückdrängung Rußlands, wir feierten vor Jahresfrist an diesem Tage den Fall Kownos, später nach Bestrafung und Vernichtung Serbiens und Montenegros im Westen neue Kämpfe erfolgversprechend entbrannten

und bald hierauf auch unser Vorstoß an der Sütwestseoat verheißungs⸗ voll einsetzte, da schien die Hoffnung nicht unberechtigt, daß das Ende des großen Ringens nähergerückt sei. Im Westen brochten die heroischen Anstrenguugen der deutschen Armeen einem bartnäckigen und tapferen Gegner die ungeheuerlichen blutigen Verluste bei, während unsere Trupyen, für deren unvergleichliche Bravour selbdst die unwirtlichsten Alpenregtonen kein Hindernis bildeten, sich an⸗ schickten, der italienischen Armee dasselbe Schicksal zu bereiten, das ihr noch jedesmal beschieden war, wenn sie es wagte, sich mit Teilen der österreichisch⸗ungarischen Wehrmacht zu Wasser oder zu Lande zu messen. Auch in der zweiten Hälfte des Monats Mai dieses Jahres ist es bei diesen traditionellen italienischen Niederlagen geblieben; neu war hier⸗ bei nur, daß wir nicht den wohlbekannten Gegner früherer Tage vor uns hatten, sondern diesmal den noblen Bundesgenossen der letzten Jahrzehnte bekämpfen mußten, der im Momente der Gefabhr mit seltener Schamlosigkeit zum wort⸗ und eidbrüchigen Verräter wurde. Während wir alle mit gespanntester Aufmerksamkeit diesen Vorgängen im Westen und Südwesten solgten, erhob sich im Osten eine schwere Wetterwolke und entlud sich mit ungeahnter Heftig⸗ keit über unsere, gegen Rußtand stehenden Fronten. Wohl kannten wir sie schon, diese russische Sturmflut, mit ihrem unerschöpf⸗ lichen, rücksihtslos eingesetzten Menschenmaterial; jetzt aber waren diese zähen Massen auch noch ausgestattet mit all den Zer⸗ störungsmitteln, die nur die neueste Technik ersinnen konnte und die dem sonst so ungeschlachten ru sischen Bären diesmal von den modernsten Industrien nur zu bereitwillig zur Verfügung ge⸗ stellt worden waren. Und der Horizont, der sich schon zu lichten schien, erdüsterte sich wieder und wieder, es brachen schwere nerven⸗ anspannende Zeiten hervor. Wir sind stark genug, um uhig ugeben zu können, daß unsere Gegner im Osten und mittelbar serdurch sogar jene im Südwesten in diesen heute noch nicht abgeschlossenen schweren Kämpfen Erfolge errungen baben. Der Jubel aber, den sie bereits in der ersten Woche ihrer Offensive an⸗ stimmten und durch den sie der Welt lärmend, wie gewöhnlich, an⸗ kündigen wollten, daß wir bereils niedergeworfen und vernichtet seien, dieser Sieges jubel war verfrüht und er wird es bleiben. Denn ohne Vermessenheit können wir heute wohl schon fest darauf vertrauen, daß wir auch diese neuen, allseitigen Anstürme abschlagen werden und daß hienach die Fahnen HOesterreich⸗ Ungarns, Deutschlands und ihrer tapferen Verhündeten auf den Zinnen der uneinnehmbaren zentraleuropäischen Feste voch stolzer wehen werden als bisher. Meine Herren! Als wir im Jahre 1914 zum ersten Male Kaisers Geburtstag im Weltkriege feierten, da hat an diesem Tage wohl mancher von uns ein Gefühl banger Sorge nicht unterdrücken können, wie unser Allerhöchster greiser Landes vater all die Prüfungen des Welikrieges überstehen werde Schon das erste Kriegsjahr schlug der Monarchie furchtbar blutt

Wunden, und all das schwerste Leiden, das der Krieg über unse

schönes Vaterland brachte, lastete bei uns doch in erster Linte auf den

Schultern unseres Allergnädigsten Herrn. Um so stolzer und gli⸗

licher sahen wir am 18. August des Vorjahres, dem zweiten im Well⸗ kriege, wie unser erhabener Herrscher in sein 85. Lebensjahr eintretend

in unerschütterlicher Festigkeit all die schweren Tage überwunden hatte, die ihm in diesem abgelaufenen Lebensjahre beschieden waren. Heute, wo durch des Allmächtigen weisen Ratschluß Sein Majestät dieses 85. Lebensjahr beendend, in ein neues eintritt, heut erheben wir alle unsere Blicke in ehrfurchtvollster Dankbarkeit zu unserem geliebten Kaiser und König, der trotz der schweren Büͤrde langer forgenvoller Jahre nach wie

Entschlossenheit voranleuchtet, eines Mutes und einer Entschlossen⸗ heit, wie sie so fest und stark nur aus geschöpft werden können, daß Gott noch hat, der eine gerechte Sache vertritt und verteidigt.

keinen Diesen Ver⸗

dem Bewußtsein

verlassen

1 vor gleich unge⸗ beugt uns allen als ein glänzendes Benpiel des Mutes und der

teidigungskampf kämpfen Oesterreich⸗Ungarn, Deutschland und seine

Bundesgenossen durch Blut und Leĩ aufs engste miteinander ver⸗

kittet aus. Wir kämpfen nicht nebeneinander als verschiedene Völker und Nationen, wir streiten nicht für einzelne oder Sonder⸗ interessen, wir fechten auch nicht als Heeresteile, sondern als ein großes Ganzes,

unlösbar vereint,

kämpfen wir für ein einziges, gemeinsames Ziel, für die Erhaltung

unserer Existenz und für ihre Sicherung nach dem Kriege, soweit dies menschlicher Voraussicht nach möglich ist. Auf diesem Wege vollster Einheitlichkeit, den auch die hohe Weisheit unseres Allergnädigsten Herrn als den einzig richtigen und in diesem Welt⸗ kriege gangbaren erkannt hat, auf diesem Wege möge uns unser Allerhöchster, Oberster Kriegsherr weiterführen durch Kampf zum Sieg und durch den Frieden zu einer glorreichen Zukunft. Wir alle aber wollen Sr. Majestät neuerlich geloben, nicht zu ruhen und zu rasten, nicht nachzulassen mit der Arbeit, und sei sie auch noch so schwer, weiter zu kämpsfen und zu ringen, wohin immer wir auch berufen sind, im Felde oder daheim, bis wir mit Anspannung aller Kräfte das Unsrige geleistet haben, um diesen Kampf, dieses große Ringen um Sein oder Nichtsein zu unseren Gunsten zu entscheiden. Daß Seine Majestät aber diesen von uns allen beiß ersehnten Tag in derselben unerschütterlichen Festigkeit, der gleichen bewunderungswürdigen Frische und derselben ungebeugten Schaffenskraft erleben möge, in der er den heutigen Tag begeht, darin gipfeln die Wünsche aller seiner treuen Untertanen in und außerhalb der Grenzen seines Reiches, und auch wir hier in Berlin, der Hauptstadt unseres mächttasten Verbündeten, wollen uns aus tiefstem Herzensgrunde diesem Wunsche anschließen und ihm Ausdruck geben durch die altehrwuürdigen Worte: Gott erbhalte und beschütze Seine Majestät unseren Alleranädiasten Herrn, Seine Majestät der Kaiser und König Franz Joseph I lebe hoch! Hoch! Hoch!

Der Premierminister Asquith hat erklärt, daß die eng⸗

einzelne Heere oder

lische Regierung beschlossen habe, die Wiederaufnahme des

diplomatischen Verkehrs mit

Deutschland nicht zu

dulden, bis Genugtunng für die „Ermordung“ Fryatts

gegeben sei. Zeitung“:

Der englische Ministerpräsident scheint anzunehmen, daß nach Friedensschluß deutscherseits mit Ungeduld der Wiederkehr eines eng⸗ lischen Vertreters entgegengesehen wird. Herr Asquith irrt. In Deutschland steht man der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit einem Lande sehr kühl gegenüber, dessen Staatsmänner und Presse in Beschimpfungen und Verleumdunzen Deutschlands wetteifern und einen Mangel an Anstand in Form und Gesinnung gegenüber dem v erkennen lassen, wie er in der Geschichte wohl ohne Beispiel asteht.

Lord Crewe soll, wie vorgestern berichtet, auf eine Anfrage im englischen Oberhause behauptet haben, die deutschen U⸗Boote hätten neuerdings in sieben Fällen ohne Warnung Handelsschiffe versenkt. Er läßt dabei durch⸗ blicken, daß von den U⸗Booten auf die Rettungsboote mit den Ueberlebenden der Schiffe gefeuert worden sei. Damit be⸗ hauptet er, daß die U⸗Boote mehrfach das Versprechen ge⸗ brochen hätten, das die deutsche Regierung in der letzten U⸗Bootsnote der amerikanischen Regierung gegeben habe. Wie dem „W. T. B.“ hierzu von unterrichteter Seite geschrieben wird, ist seine Absicht durchsichtig. Er will erneut die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten vergiften, um für England weitere Deckung hinter Amerika zu finden. Seine Behauptungen sind unwahr. Seine gewundene Redeweise zeigt auch schon, daß es ihm unmöglich ist, den Beweis für seine Worte beizubringen. Besonders hingewiesen sei aber auf die nichtswürdige Behauptung, deutsche U⸗Boote hätten auf Flüchtlinge in Schiffsbooten geschossen. Diese Behauptung

1 2

Hierzu bemerkt die „Norddeutsche Allgemeine

paßt zu der Regierung, die sich schützend vor die Baralong⸗ und King Stephenmörder stellt und das Heldenm idchen von Loos für gemeinen Mord mit einem Orden auszeichnet.

1 1“ 8 8— Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats mzeigers“ liegen die Ausgaben 1111 und 1112 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 611. preußische, die 291. bayerische

umd die 8 sächsische Verlustliste. ““

Oesterreich⸗Ungarn. 1 8

1 Der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph wurde in der ganzen Monarchie mit Festlich⸗ keit durch Tagesreveille, Festgottesdienste und mannigfaltige Veranstaltungen für die Kriegsfürsorge begangen. Die öffent⸗ lichen und sehr viele Privatgebäude aller Städte des weiten Reichs sind mit Fahnen in den Reichs⸗ und Landesfarben, neben denen Fahnen der Verbündeten flattern, geschmückt. Alle Blätter, ohne Unterschied der Parteirichtung, feiern den Kaiser, dessen Persönlichkeit ein einigendes Band um seine Nationen schlingt, die mit unverminderter Zuversicht und Treue ein siegreiches Ende des dem friedliebendsten aller Herrscher aufgezwungenen Titanenkampfes erflehen, in der Hoffnung, daß es ihm ver⸗ gönnt sein werde, den dem Kriege folgenden Zeitabschnitt des

Aufschwungs der neuerstarkten Monarchie zu erleben.

—Wie „W. T. B.“ meldet, wohnte der Kaiser Morgens im

Schönbrunner Schlosse einer stillen Messe bei und nahm Vor⸗

mittags die Glückwünsche der Mitglieder des Kaiserhauses ent⸗

gegen. Nachmittags fand Familientafel bei dem Monarchen statt. Dem von dem Kardinal⸗Fürsterzbischof Piffl zelebrierten

Festgottesdienst im Stephansdome wohnten alle Minister, die

hohen Staatswürdenträger, die Vertreter der autonomen Be⸗

häörden und Körperschaften und ein überaus zahlreiches

Publikum bei.

8 Wie aus dem Kriegspre ssequartier gemeldet wird, hat der

Feldmarschall Erzherzog Friedrich anläßlich des Geburts⸗

stages des Allerhöchsten Kriegsherrn nachstehenden Armee⸗

oberkommandobefehl erlassen:

3 Soldaten und Kriegskameraden! Ich habe Seiner Majestät,

unserem Allergnädigsten Obersten Kriegsheirn zum Allerhöchsten eburtsfest in Eurem Namen folgenden telegraphischen Glückwunsch

unterbreitet:

1 Eure Majestät, Allergnädigster Herr! Oesterreich⸗Ungarns Heer und Flotte begehen zum dritten Male das Geburtsfest Eurer Majestät im Donner der Geschütze. Das erste Mal fiel der große Tag in die Erwartung der knapp bevorstehenden Feuertaufe. Vor Jahresfrist war er voll von dem Glücksjubel eines der schönsten Siegeszüge, die die Weltgeschichte kennt. Heuer feiern wir ihn mitten im Ringen gegen eine erneut zusammengeraffte Uebermacht jener Feinde, die sich noch immer an die Hoffnung klammern, den Erfolg durch die Zahl an sich reißen zu können. Eure Majestät! Harte Kämpfe hatten die meinem Oberbefehl aller⸗ gnädigst anvertrauten Streitkräfte in den letzten Wochen abermals zu bestehen; mit nie dagewesenen Opfern versucht der Feind, uns den Sieg zu entwinden, und doch erfüllt uns gerade das Ergebnis dieses Ringens entgegengehalten dem wider uns fechtenden Kräfteaufgebot, entgegengehalten den Hoffnungen, mit denen die Feinde zum Stresch ausgeholt haben, und entgegengehalten den Erfolgen, auf die wir in zweifährigem Kriege zu Land und zur See zurückblicken dürfen bei aller soldatischen Bescheidenheit mit stolzester Zuversicht. Der Tag der Einkehr für unsere Gegner wird kommen. Die auf Leben und Tod zusammengeschweißten österreschisch⸗ungarischen und deutschen Hcere und Flotten und die Armeen ihrer Bundesgenossen sind nie und nimmer nieder⸗ zuringen! Eure Majestät wurden vor zwei Jahren in schwerer Stunde gezwungen, das Schwert zu ziehen Eure Majestät

werden es in Sieg und Ehren wieder versorgen, mag der Augen⸗ blick dazu schon nahe sein oder noch in der Ferne liegen. Diese stolie Gewißheit erfüllt heute mehr denn je unsere Herzen, die alle in Nord und Süd, zu Land und zur See zu einem einzigen inbrünstigen Gebet zusammenschlagen: Gottes Gnade für Eure

bee Gottes Segen für unseren innigstgeltebten Kaiser und nig!

Seine Apostolische Majestät geruhten darauf zu antworten:

So tief zu Herzen Mir die Glück⸗ und Segens⸗ wünsche drangen, die Sie, Mein lieber Feldmarschall, Mir zu Meinem Geburtsfeste im Namen Meiner in harten

Kämpfen stehenden Wehrmacht zu Lande und zur See aus⸗ sprachen, so freudig begrüße Ich die Zuversicht, mit der Sie und all unsere Streitkraͤfte den kommenden Ereignissen des gewaltigen Ringens entgegensehen. Ungebeugt stehen Oesterreich⸗Ungarns Streitkräfte, gehoben durch das Bewußtsein ihres Wertes, gestärkt durch das Gefühl des festen Zusammenhaltens mit thren ver⸗ bündeten ruhmvollen Waffenbrüdern, und begleitet von den Segens⸗ mwünschen des alle Lasten der schweren Zeit des Krieges tragenden

Vaterlandes dem Feinde gegenüber, dessen umfassender Ansturm

an nie versagender Standhaftigkeit und dem Drange

zum entscheidenden Erfolge brechen wird. So trete Ich mit Ihnen,

mein lieber Feldmarschall, in das dritte Kriegsjahr im Vertrauen

auf Meiner Wehrmacht Kraft und Ausdauer und mit der Bitte

um Gottes Beistand. Dankerfüllten Herzens grüße Ich Meine treue heldenhafte Wehrmacht. Franz Joseph.

Ich bin glücklich, Euch diese Botschaft unseres Allergnädigsten Herrn mitteilen zu dürfen, und bin stolz, zu wissen, daß Ihr des Wortes Seiner Majestät würdig seid. Es lebe unser Kaiser und König! Erzherzog Friedrich, Feldmarschall.

Ueber festliche Veranstaltungen anläßlich des Geburtstages des Kaisers liegen noch folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor:

Warschau, 18. August. Aus Anlaß des 86. Geburtstages Seiner Apostolischen Majestät des Kaisers und Königs Franz Joseph fand heute vormittag in der Ptaristen⸗Kirche ein Festgottesdienst statt, dem der K. u. K. österreichisch⸗ungarische Bevollmächtigte Baron von Andrias und die Obersten von Paic und Sikorskt mit den Herren ihrer Stäbe beiwohnten. Von deutscher Seite waren erschienen der Generalgouverneur, der Gouverneur, der Verwaltungschef, der Kom⸗ mandant sowie Offiziere und Beamte der hiesigen Stäbe und Be⸗ hörden. Mittags fand im Stadtschloß ein Festessen statt, bei dem Us das Hoch auf den Katser Franz Joseph aus⸗

rachte.

Lublin, 18. August. Die Feier des Geburtstages des Kaisers Franz Joseph wurde am Vorabend durch einen Zapfenstreich eröffnet. Am Vormittag wurde ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, nach dem der Milttärgeneralgouverneur die Parade über die Truppen ab⸗ nahm. Das Militärgeneralgouvernement spendete zum Geburtstag des Kaisers 250 000 Kronen für den Wiederaufbau der zerstörten Kirchen, für das Zentralhilfskomitee für Kinderschutz, für den Wieder⸗ aufbau zerstörter Ortschaften und für das jüdische Hilfskomitee. Ueberdies wurden 5000 Kronen als erster Beitrag zu den Kosten für ,. der alten Fresken in der Lubliner Schloßkapelle

estimmt.

Belgrad, 18. August. Der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph wurde dunch eine Feldmesse geseiert, die zur gleichen Stunde stattfand, in der Stadt und Festung vor 199 Jahren dem Prinzen Cugeg übergeben wurden. In der serbischen Kathedrale, der protestan⸗ teschen Kirche, den beiden israelitischen Tempeln sowie der Moschee

wur den gleichfalls stark besochte Festgottesdienste abgehalten. Mittags erschienen Abordnungen des Belgtader Stadtrats und Vertreter der Kultusgemeinden beim Mililärgonverneur, um den Gefühlen uner⸗ schütterlicher Treue und Eigebenbeit Ausdruck zu geben. Abends fand großer militärischer Zapfenstreich statt.

Wien, 18 August. Die Frier des Geburtstages des Kaisers und Königs Franz Joseph wurde am 17. August Abends in ganz Montenegro mit einer glänzenken Höhenbeleuchtung eingeleitet; in Cet mie fand ein großer milstärischer Zapfenstreich statt, der das prächtig erleuchtete Gouvernements ebäude zum Ziele hatte. Am 18. Vormittags fand ein Festgottesdienst in Anwesenheit aller Offiziere und Beamten der ganzen Garnison statt. Vormittags erschien eine Ab⸗ ordnung montenegrinischer Notabeln unter Führung des Metropoliten Mitrofan und des Woiwoden Gavro Fukovic beim Militärgeneral⸗ gouvorneur Feldmarschalleutnant ven Weber, die ihre Glückwünsche für das Wohlergehen des Kaisers urd Königs aussprach. In gleicher Weise brachten die Gemeindeverwaltung von Cetinse mündlich und - Gemeinden telegraphisch ihre wärmsten Glückwünsche zum

usdruck.

Brüssel, 18. August. Zur Feier des Geburtstages des Kaisers Franz Joseph fand heute vormittag in der St. Gudula⸗Kathedrale ein feierlicher Militärgottesdienst statt. Der Generalgouverneur Freiherr von Bissing, der K. K. Kommissar Legationsrat Georg Freiherr von und zu Franckenstein, die diplomatischen Vertreteter der Türkei und Bulgariens, die Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden, die höheren Beamten des Generalgouverneurs und Offiziere der Ssae rr wohnten dem Gottesdienst bei. Militäroberpfarrer D. Middendorf

hielt die Festpredigt. Großbritannien und Irland.

Der König hat, dem Reuterschen Bureau zufolge, die Verordnung unterzeichnet, durch die jede Ausfuhr nach Schweden außer mit besonderer Erlaubnis des Kriegshandels⸗ rats verboten wird.

Graf Salis ist an Stelle von Sir Henry Howard zum britischen Gesandten bei dem päpstlichen Stuhle ernannt worden.

Anmtlich wird mitgeteilt, daß der Marqueß of Crewe zum Präsidenten des Unterrichtsministeriums ernannt worden ist an Stelle des Arbeiterministers Arthur Henderson, der Generalzahlmeister geworden ist und im Kabinett als Berater der Regierung in Arbeiterfragen bleibt. Lord Newton, der sein Amt als Generalzahlmeister niedergelegt hat, ist zum Hilfsunterstaatssekretär für auswärtige Angelegenheiten ernannt worden. Der Marqueß of Crewe bleibt Lordpräsident des Rates.

Im Kabinett tritt keine Veränderung ein.

Im Unterhaus erklärte Lord Robert Cecil auf eine Frage, betreffend die Lage an der Westfront Aegyptens, laut Bericht des „W. T. B.“:

Die Lage dürfe jetzt als viel befriedigender betrachtet werden. Es wäre indessen nicht zweckmäßtg, im jetzigen Augenblick den Feind darüber zu unterrichten, welche Aktion die ägyptische und die englische Regierung, die in vollständtgem Einvernehmen zusammenwirkten, für wünschenswert halten würden.

Das Haus nahm in dritter Lesung die Parlamentsbill mit der Abänderung an, wonach die Parlamentsdauer auf sieben Monate, anstatt, wie ursprünglich vorgesehen, auf acht Monate ausgedehnt wird.

In der zweiten Lesung des Gesetzentw urfs über die neuen Wählerlisten wurde die Regierungsvorlage von Sir Edward Carson, Sir John Simon und Churchill scharf kritisiert.

Simon trat für das Frauenstimmrecht ein, Carson und Churchill forderten, daß die Soldaten an der Front und die Matrosen auf den Kriegsschiffen das Wahlhrecht ausüben dürften. Churchill bebauptete, daß die Abstimmung an der Front und auf den Kriegsschiffen nicht die geringste Schwierigkeit machen würde. Groß⸗ admiral Meux bestritt dies und erklärte die Schwierigkeiten für unüberwindlich. Bonar Law erklärte“ sodann im Namen des Premierministers, daß die Regierung die Kommissionsberatung der Bill erst nach den Parlamentsferien vornehmen lassen werde.

Auf eine Frage, betreffend das Steigen des Brot⸗ preises in London, erwiderte der Minister Harcourt:

Die Brotteuerung sei eine Folge des Steigens der Weizenpreise in Amerika. Die Ursachen dafür ljägen in den Verbältnissen und Aussichten der Ernte in Nordamerika. Am letzten Freitag sei in Marklane der Preis für Northern⸗Manitoba von 57 Schilling auf 72 Schilling 2 Pence für das Quarter gestiegen. Auf die Frage, ob die Regierung nicht eine Strafverfolgung gegen die Spekulanten ein⸗ treten lassen werde, sagte Harcourt, ü die Amerikaner habe die Regierung keine Gewalt.

In der Debatte über den Etat des Munitions⸗ ministeriums sagte der Oberleutnant Archer Shee:

Im Munntonswesen sei noch nicht alles vollkommen. Haubitzen, Eranaten, automatische Pistolen und anderes sei nicht so gut wie bei den Deutschen. Die Munition für die Haubitzen lasse an Explosions⸗ fähigkeit zu wünschen übrig. Eine Anzahl dieser Geschosse, die nie⸗ mals explodierten, habe man auf dem den Deutschen abgenommenen Gelände gefunden. Die Explosionskraft der Granaten für Feld⸗ geschütze sei zufriedenstellend, aber sie seien nicht so gut wie die deut⸗ schen Granaten. Natürlich könnten die Engländer bei ihrer System⸗ losigkeit nicht denselben Standard erreichen wie die Deutschen, aber die Leistungen des Munitionsmtnisteriums seien glänzend. Der Redner sagte noch, daß die Engländer nicht so schwere Alwehrgeschütze gegen Luftfahrzeuge besäßen wie die Deutschen.

Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ mel det, geht das Parlament am Mittwoch bis zum 10. Oktober in die Ferien.

Die Verlustlisten vom 14., 16. und 17. enthalten die Namen von 254 Offizieren (40 gefallen) und 6151 Mann, 58 Offizieren (12 gefallen) und 4733 Mann und 69 Offizieren (10 gefallen) und 3936 Mann.

Niederlande. X“

Die Erste Kammer hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ das Lebensmittelverteilungsgesetz und die Zwanzig⸗Millionen⸗Kreditvorlage zum Ankauf und zur Bereitstellung von Lebensmitteln angenommen.

Die holländischen Dampfer mit Regierungs⸗ getreide werden noch immer in Eng land zurückgehalten. Das geschieht nun schon seit sechs bis acht Wochen. In zwei

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Dampfern hat das Getreide zu keimen begonnen.

Portugal. Wie der „Temps“ meldet, bereitet die Regierung eine neue Expedition gegen Deutsch Ostafrika vor.

Dänemark.

Die dänische Generalpostdirektion meldet, daß die gesamte Brief⸗ und Paketpost des dänischen Amerikadampfers „United States“ auf der Reise von New York nach Kopenhagen von den englischen Behörden in Kirkwall be⸗ schlagnahmt worden ist. 1X“X“ 8

81 8 8 Schweden.

Von 60 000 englischen Postpaketen, die in Göteborg zurückgehalten worden sind, laut Königlicher Verordnung vom⸗ 26. Juni aber dann nach Rußland weiterbefördert werden durften, sind, wie die „Berlingske Tidende“ meldet, bisher 50 000 an die russische Postverwaltung abgeliefert worden. Weitere Postsendungen dieser Art sind nicht von England ein⸗ gegangen, da die schwedische Postverwaltung englische Durch⸗ gangsgüter nicht mehr befördert. Dagegen gehen täglich gegen 400 Postpakete für Rußland aus Frankreich, Italien und der Schweiz ein.

8 E11““ Griechenland. 8 Dem „Temps“ zufolge finden die Wahlen am 27. tember statt.

Kriegsnachrichten. Wien, 18. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Russischer Kriegsschauplatz. Heeresfront 8 des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl. Bei der Erstürmung des Berges Stara Obczyna haben die verbündeten Truppen 200 Gefangene, zwei Maschinengewehre eingebracht.

Südlich von Horozanka warfen österreichisch⸗ungarische

Bataillone den Feind aus einem vorgeschobenen Graben. Die bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer eingeteilten Kaiserlich ottomanischen Truppen schlugen Angriffsversuche zurück. 8

Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.. Bei der Armee des Generalobersten von Boehm⸗ Ermoli hat sich der Gegner in den letzten Tagen so schwere klApen geholt, daß er gestern in völliger Ruhe ver⸗ harrte. An der wolhynischen Front erfolgreiche Streifungen.

Italienischer Kriegsschauplatz. Das feindliche Geschützfeuer gegen unsere neue Front im Görzischen hält an. Abgesehen von einem abgewiesenen Angriff der Italiener gegen die Höhen südwestlich von San Grado di Merna kam es zu keinen Infanteriekämpfen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei den K. und K. Truppen unverändert. 66 Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Sofia, 17. August. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht. Es steht ganz bestimmt fest, daß die ganze 17. französische Kolonialdivision an dem am 15. August gemeldeten Gefecht teilgenommen hat. Auch gestern hörte die feindliche Ar⸗ tillerie nicht auf, unsere vorderen Stellungen südlich und westlich vom Dojran⸗See zu beschieeg⸗ Am selben Tage versuchten feindliche Infanteriekolonnen, an einzelnen Stellen bis zu fünf Gliedern tief, vorzugehen; sie wurden aber unter See Verlusten abgeschlagen und gezwungen, sich in Unordnung nach ihren Ausgangsstellungen zurück⸗ zuziehen. An der übrigen Front schwache Artillerietätigkeit.

Sofia, 18. August. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht. Gestern wiesen unsere Truppen einen serbischen Angriff auf die Front zwischen den Seen von Ostrovo und Prespa ab, verfolgten den Feind und nahmen die Stadt Lerine (Florina). Gestern abend griff der Feind nach langer Artillerievorbereitung unsere vorgeschobenen Stellungen südlich und westlich der Stadt Dojran und unseren Posten im Dorf Doltscheni an, wurde aber durch unser Feuer und an einigen Punkten durch Gegenangriff und im Bajonettkampf zurückgeschlagen und gezwungen, sich unter erheblichen Verlusten zurückzuziehen. Später erneuerte er seinen Angriff, ohne Erfolge zu erzielen. Auf der übrigen Front leichte Kämpfe von Erkundungsabteilungen. Ein Geschwader deutscher Flugzeuge griff heute früh Eisen⸗ bahnbauten beim Dorfe Lanetschewo und feindliche Lager bei den Dörfern Harsovo, Gavaliantzi, Dragomirtzi und Kalabak wirksam an. Alle Flugzeuge kehrten zu ihrem Stützpunkt zurück. 8

Der Krieg zur See.

London, 14. August. (W. T. B.) Der russische Dampfer „Kovpda“ und die italienischen Segler „Lorenzo“, „Donato“ und „Sant' Antonie“ sind ge⸗ sunken.

Wohlfahrtspflege. 8

In der Zeit vom 23. bis 25. August ds. Js. veranstaltet der Relchsausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge in Cöln im Anschluß an die Tagungen der Deutschen e. für Krüppelfürsorge und der Akademie für praktische Medizin eine Tagung für Kriegs⸗ beschädigtenfürsorge. Die bürgerliche Kriegsbeschädigtenfürsorge, die bekanntlich das Ziel verfolgt, die aus dem Heeresdienst entlassenen Kriegsbeschädigten wieder erwerbsfähig zu machen und in den Wirt⸗ schaftskörper an passender Stelle, runlichst im früheren Berufskreise einzugliedern, will uͤber das bisher von ihr Erreichte berichten und vor der Oeffentlichkeit Auskunft darüͤher geben, in welcher Weise sie idr Ziel zu erreichen sucht und welche Aufgaben ihrer für die Zukunft noch harren. Der erste Tag, Mittwoch, der 23. August, ist der Be⸗ ee allgemeiner Fragen und der Landwirtschaft und

iedlung gewidmet. Zu diesen Punkten werden prechen: der Vor⸗ sitzende des Reichsausschusses, Landesdirektor von Wtnterfeldt⸗Berlt Oberregierungsrat Dr. Schwever⸗München, Direkror von Strede Stuttgart, Regierungspräsident don Schwerin⸗Frankzurt a. O Wirklicher Geheimer Rat Dr. Dernburg⸗Berlin. Am Donners tag, dem 24. August, soll die ärztliche Fürson und die öer besprochen, am Nachmit einer Sondersitzung über die Erfahrungen derichtet werden. in der Praxis mit den Ersatzgliedern gemacht worden t werden Ber⸗ träge halten: Medihinalrat, Oderstadsarzt Dr. Offeendach. Wirklicher Geheimer Professor Dr. Dtrich⸗Berlin, Bürgermeister don Hollander⸗Manndeim. Prosessor Dr. Besalekt⸗ Berlin, K. K. Generalstahsarzt, Professor Dr. Dollinger⸗Badarest. Senaröpräftden im Reichedersschermgtamt Dr. Hartmsan⸗Berie.