1916 / 197 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Aug 1916 18:00:01 GMT) scan diff

bedarfs für das gesamte Reichsgebiet untersagt.

Der neugebildete Ueberwachungsausschuß der Leder⸗

Freudenberg, Weinheim, Dr. Götz, Pirmasens, Konrad Hausch, Stuttgart, Kommerzienrat Renner, Hamburg,

Ernednungen vor. Kriegsausschusses der Kriegszentrale des Hansabundes an den Sitzungen des Ueber⸗

Kreisen einschließlich der Verbraucher Sitz und Stimme zu verschaffen. 8

8 Aehnlich wie für die Bewirtschaftung anderer Rohstoffe den der vom Kriegsministerium gebildete Ueberwachungsausschuß der Lederindustrie die Aufgabe, die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung bei allen

industrie und insbesonderedie Sicherstellung des Lederbedarfs der be⸗ G vasgaeten Macht betreffen. e

beigelegt werden.

stattgefunden, der dieses Mal wegen der Ansammlung der Ver⸗

Kommerzienrat Albert Stäckel, Berlin,

Bekanntmachung. .“

Auf Grund der Belanntmachung zur Fernhaltuna unzuverlässiger n vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) abe ich dem Kaufmann, Gastwirt und Geschäftsführer der Firma Gottfried Lucas, hier, Wehrhahn 44, Josef Hermanns, Düsseldorf⸗Gerresheim, EA; 49/51 wohnhaft, geboren am 4. Dezember 1875 zu Cöln⸗Kalk, die Ausübung des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins⸗ besondere mit Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art sowie rohen Naturerzeugnissen und mit Gegenständen des Kriegs⸗

Düsseldorf, den 19. August 1916.

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. Ve Dr.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 22. August 1916.

„Der Ausschuß des Bundesrats für Handel und Verkehr hielt heute eine Sitzung.

Wie von zuständiger Seite durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, ist eine Verlängerung der Landsturmpflicht nicht beabsichtigt, wenn die Verhältnisse sich nicht von Grund aus ändern sollten. Im Gegenteil ist die Militärverwaltung be⸗ strebt, die eingezogenen Landsturmpflichtigen der ältesten Jahr⸗ gänge nach Möglichkeit ihrem Zivilberuf wiederzugeben.

Ueber den Bezug freigegebener Metalle werden durch „W. T. B.“ neue Bestimmungen mitgeteilt. Es berechtigt eine Freigabe von beschlagnahmten Metallen zur Entnahme der im Freigabeschein bezeichneten Mengen vom eigenen beschlag⸗ nahmten Lager. Soweit die eigenen Bestände des Antrag⸗ stellers die freigegebene Menge nicht erreichen, ist der Bezug der fehlenden Menge von anderer Seite gestattet. Hierbei ind folgende Vorschriften zu beachten:

a. Jedem Unterlieferer ist in solchen Fällen eine beglaubigte Abschrift des Freigabescheines auszuhändigen, die er aufzubewahren hat.

Sowohl auf der Urschrift als auch auf der Abschrift des Frei⸗ gabescheines ist der Name des Unterlieferers und die von ihm zu jefernde Menge zu vermerken und mitzubeglaubigen.

c. Die Beaglaubigung der Abschriften muß durch die für den Wohnort der bestellenden Firma zuständige Polizeibehörde erfolgen.

Die weiteren für jede einzelne Freigabe geltenden Be⸗ dingungen ergeben sich aus dem Worlaut des Freigabescheines.

industrie hat gestern seine Tätigkeit begonnen.

Er setzt sich zusammen aus folgenden Mitgliedern: Staatsminister von Möller, Brackwede, Adolf Beck, Chemnitz, Salli Cahen, Mülheim am Rbein, David Diegel, Cassel, Kommerzienrat

Konsul Heinrich Dr. Roghe, Berlin, Reichstaasabgeordneter Kommerzienrat Simon, Kirn (Nahe), Strecker, Elmshorn, Karl Tacke, Leipzig, Eugen Wallerstein, Offenbach (Main).

Im Bedarfsfalle bebält sich die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung weitere Außerdem nimmt je ein Vertreter des deutschen Industrie und der

8 München, Simon, Nürnberg,

achungsausschusses teil. Außer dem Königlich preußischen Kriegsministerium ist das Reichs⸗Marineamt, das Reichs⸗ mt des Innern und das Königlich preußische Ministerium ür Handel und Gewerbe kommissarisch im Ueberwachungs⸗ usschuß vertreten. Für die Neuzusammensetzung des Ueberwachungsausschusses war der Gesichtspunkt maßgebend, allen an der Bewirtschaftung und Verwertung von Lederrohstoffen und Leder beteiligten

amtlichen Stellen Kriegsausschüsse beratend zur Seite stehen, hat

Naßnahmen zu beraten, welche die Kriegswirtschaft der Leder⸗

Ueber die nach den Vorschlägen oder chlüssen des Ueberwachungsausschusses zu treffenden An⸗ ordnungen entscheidet die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung des Königlich reußischen Kriegsministeriums im Einvernehmen mit den be⸗ eiligten Behörden endgültig. Die Srnülsenn der Maß⸗ ahmen ist Sache der Kriegsleder⸗Aktiengesellschaft, die hierzu hre Anweisungen von der Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung empfängt.

Das bisher einmal im Jahre dem „Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger“ beigelegte Sachregister wird künftig, um den Be⸗ ziehern des Blattes schon im Laufe des Jahres das Nach⸗ schlagen zu erleichtern, halbjährlich erscheinen. Das erste Teilsachregister des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ vom 1. Ja⸗ nuar bis zum 31. Juli d. J. wird einer der nächsten Nummern

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1115 und 1116 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 613. preußische, die 291. bayerische, die 318. sächsische und die 445. württembergische

8

Oesterreich⸗Ungarn. Wie allwöchentlich hat am Sonnabend ein Ministerrat

handlungsgegenstände von längerer Dauer war. Vorgestern abend hat sich der Ministerpräsident mit einer Anzahl von Ressortministern zur Fortsetzung der wirtschaftlichen Ver⸗ ““ mit der ungarischen Regierung nach Budapest be⸗ geben.

Die Führer der ungarischen Oppositionsparteien Graf Julius Andrassy, Graf Albert Apponyi und Stefan ö1gLena, sind gestern nachmittag, wie „W. T. B.“ meldet,

nacheinander vom Kaiser Franz Joseph in Audienz empfangen worden und hierauf nach Budapest zurückgereist. 1

Dem dringenden Bedürfnisse nach einer entsprechenden Ausgestaltung der Maßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung mit unentbehrlichen Bedarfsgegen⸗ ständen trägt eine in der „Wiener Zeitung“ veröffentlichte Kaiserliche Verordnung Rechnung, die unter teilweiser Aufhebung der Bestimmungen der Kaiserlichen Verordnung vom 7. August 1915 die erforderlichen Ergänzungen und Ab⸗ änderungen des geltenden Rechts vorsieht. Die neue Ver⸗ ordnung bietet der Regierung die Möglichkeit, den Betrieb der Erzeuger unentbehrlicher Bedarfsgegenstände sowie die Händler und die Gewerbetreibenden einer weitgehenden staatlichen Ein⸗ flußnahme insbesondere hinsichtlich der Art des Absatzes, des Erwerbes und der Preisbildung zu unterstellen.

Großbritannien und Irland.

Der Minister Runciman ist aus Italien wieder in London eingetroffen.

Das Oberhaus hat die Parlamentsbill in zweiter Lesung angenommen.

Unter den Arbeitern herrscht, wie die „Times“ schreibt, eine wachsende Beunruhigung wegen der ständig steigenden Preise der wichtigsten Bedürfnisse, namentlich der Lebensmittel. Die Frage wird im Unterhaus noch vor der Vertagung zur Sprache kommen. Ein Eingreifen des Staates ist wiederholt gefordert worden. Der Gewerkschafts⸗ kongreß, der am 4. September in Birmingham zusammentritt, wird sich voraussichtlich für diese Forderung einsetzen.

Die Verlustlisten vom 18. und 19. enthalten die Namen von 187 bezw. von 169 Gfficeren und 3646 bezw.

4674 Mann. 8 8 Frankreich.

Der „Matin“ ist zu der Mitteilung ermächtigt, daß die Nachricht von einer eventuellen neuen Untersuchung Zurück⸗ gestellter verfrüht sei. Tatsächlich sei eine Kommission im Kriegsministerium zum Studium der Frage ernannt, gewisse Zurückgestellte der Nummer 2 auf ihre Kriegswunden hin zu prüfen, um die ihnen zustehenden Pensionen und Gebühren

festzustellen. Schweden.

Das Ministerium des Aeußern hat nach einer Meldung des „Schwedischen Telegrammbureaus“ von der englischen Gesandtschaft eine amtliche Mitteilung erhalten, die gleich der betreffenden Reuterdepesche als Grund für die neuen englischen Ausfuhrverbote die Notwendigkeit angibt, von den Importeuren abzugebende und von der schwedischen Handels⸗ kommission genehmigte Verbindlichkeiten, betreffend alle Ausfuhr aus England, zu fordern, anstatt der Auskünfte, die die

Exporteure bisher durch englisches Gesetz abzugeben verpflichtet

Griechenland.

Der bulgarische Gesandte Passarow teilte vorgestern Zaimis mit, daß die bulgarische Offensive mit der Be⸗ setzung mehrerer strategischer Punkte auf griechischem Gebiet begonnen habe. Zaimis war am Nachmittag im Tatoi⸗Palast beim König.

Der englische und der französische Gesandte richteten dem „Reuterschen Bureau“ zufolge vorgestern an Zaimis die Frage, welche Schritte die Regierung angesichts der Tatsache tue, daß die Bevölkerung in Mazedonien vor den Bulgaren in alle Windrichtungen flüchte.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ hat die Landung der italienischen Truppen in Saloniki vorgestern begonnen.

Montenegro.

Nach dem Einmarsch der österreichisch⸗ungarischen Truppen in Montenegro eröffnete sich nach Mitteilungen des Wiener „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ für die Militär⸗ verwaltung auch ein weites Feld wirtschaftlicher Be⸗ tätigung. Bedeutende Waarenmengen, die aus der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Monarchie nach Montenegro eingeführt wurden, ermöglichten der Bevölkerung eine nahezu normale Deckung ihrer Bedürfnisse. montenegrinischen Währungsverhältnisse wurden be⸗ seitigt. Die von der Militärverwaltung abgestempelten Perper⸗ bons werden im Verhältnisse zwei Perper gleich einer Krone montenegrinischen Hartgeldes zum vollen Nennwerte angenommen. Jedermann kann sich in den militärisch orga⸗ nisierten Magazinen die notwendigsten Lebensmittel zu ge⸗ regelten Preisen beschaffen. Der Abbau des Mora⸗ toriums ist für den 1. November festgesetzt. Das Zoll⸗ und Steuersystem ist im wesentlichen unverändert geblieben. Wegen der Wirtschaftslage zog die Mititärverwaltung die vielen rückständigen Steuern nicht ein. Die Monopole, die bisher Tabak, Salz und Zigarettenpapier umfaßten, wurden auch auf Petroleum und Zündhölzchen ausgedehnt, um Preis⸗ treibereien zu verhindern.

Amerika.

Die amerikanische Regierung hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine neue Anfrage an die englische Regierung wegen der Verzögerung der britischen Antwort auf die letzte amerikanische Note, betreffend die Postbeschlagnahme, gerichtet.

Das Staatsdepartement hat der amerikanischen Botschaft in London den Einspruch der amerikanischen Zeitungskorrespondenten in Berlin gegen die britische Zensur ihrer Meldungen ohne Bemerkungen dazu übermittelt.

Zu dem Schiffahrtsgesetz hat der Senator Tho⸗ mas, um die britische Schwarze Liste zu treffen, einen Zu⸗ satzantrag eingebracht, der das Schatzamt ermächtigt, jedem Schiffe in amerikanischen Häfen die Ausklarierung zu ver⸗ weigern, dessen Führer oder Eigentümer sich aus irgend einem anderen Grunde als wegen Raummangels weigert, Frachten anzunehmen.

Bei der Besprechung des Gesetzes im Senat verlangte der Senator Jones obiger Quelle zufolge eine Aufhebung der Verträge, um die Wiedereinführung von unterschledlichen Zöllen zu ermöglichen als Mittel, eine amerikaulsche Handelsflotte zu schaffen und England in dem entgegenzutreten, was er einen Handelskrieg nannte, der ebenso scharf gegen die Vereinigten Staaten geführt würde, wie gegen irgend einen Feind. ones erklärte, Englands Vorgehen bei der Zurückhaltung von Post, der Aufführung amerikanischer Firmen auf der Schwarzen Liste und der Einschränkung des neutralen Handels set ein wesentlicher Bestandteil des Krieges als Mittel zur Beaufsichtt⸗ gung des Welthandels.

Die demokratischen Mitglieder des Finanz⸗ ausschusses des Senats haben sich auf eine Steuer von 10 vom Hundert für die Fabrikanten von Kriegsmunition

Die in Unordnung geratenen

geeinigt an Stelle der im öSee. des Re⸗ präsentantenhauses vorgeschlagenen Munitionssteuer. Diese würde 72 Millionen Dollar einbringen, während die Abände⸗ rung des Senats nur 45 Millionen ergeben würde.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 21. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatzz.

Nördlich der Somme sind mehrfache zusammenhanglose, aber kräftige feindliche Infanterieangriffe aus Ovillers und Pozisres, westlich des Foureaux⸗Waldes und an der Straße Cléry —Maricourt sowie Handgranaten⸗ angriffe bei Maurepas abgewiesen.

Rechts der Maas wurde der zum Angriff bereitgestellte Gegner nordwestlich des Werkes Thiaumont in seinen Gräben durch Artilleriefener niedergehalten, am Werke selbst und bei Fleury wurden starke Handgranatentrupps durch Infanterie⸗ und Maschinengewehrfeuer zusammengeschossen.

Zahlreiche Unternehmungen feindlicher Erkundungs⸗ abteilungen blieben ergebnislos, deutsche Patrouillenvorstoße sind nordöstlich von Vermelles, bei Festubert und bei Embermenil gelungen.

In den Argonnen beiderseits lebhafter Minenkampf⸗ Auf der Combres⸗Höhe zerstörten wir durch Sprengung die feindliche Stellung in erheblicher Ausdehnung.

Vor Ostende wurde ein englisches Wasserflug⸗ zeug durch Feuer vernichtet und ein französisches Flug⸗ boot abgeschossen. Aus Luftkampf stürzte ein englischer Doppeldecker südöstlich von Arras ab.

Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Am Stochod sind russische Angriffe südwestlich von Lubieszow gescheitert, mehrfache mit erheblichen Kräften unternommene Versuche des Feindes, seine Stellungen auf dem westlichen Ufer bei Rudka Czerwiszeze zu erweitern, mit großen Verlusten für ihn abgewiesen. Zwischen Zarecze und Smolary nahmen wir bei erfolgreichen kurzen Vorstößen 2 Offiziere und 107 Mann gefangen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.

In den Karpathen ist der Höhenzug Stepanski (westlich des Czarny⸗Czeremosz⸗Tales) von uns genommen; hier und auf der Kreta⸗Höhe sind russische Gegenangriffe abgewiesen. fielen 2 Offiziere, 188 Mann und 5 Maschinengewehre in

unsere Hand. Balkankriegsschauplatz.

Südlich und südöstlich von Florina sind der Berg Vic und der Malareka⸗Kamm genommen, östlich von Banica die serbischen Stellungen auf der Malka Nidze⸗Planing gestürmt. Alle Anstrengungen des Feindes, den Dzemaat Jeri zurückzuerobern, blieben ergebnislos. Bei Ljumnica wurde ein schwächerer feindlicher Vorstoß zurück geschlagen. Südwestlich des Dojran⸗Sees lebhafte Artillerie⸗ Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 22. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Kämpfe nördlich der Somme haben wieder größere Ausdehnung angenommen. Mehrfache eng⸗ lische Angriffe gegenunsere zwischen Thiepval und Pozières vorgebogene Linie wurden abgewiesen; eine vorspringende

Ecke ist verloren gegangen. und am Foureaux⸗Walde brachen die feindlichen Sturmkolonnen in unserem Feuer zusammen. Erbitterte Kämpfe entspannen sich um den Besitz des Dorfes Guillemont, in das der Gegner vorübergehend eindrang. Das württembergische Infanterieregiment Kaiser Wilhelm hat alle Angriffe siegreich abge⸗ wehrt und hat das Dorf fest in der Hand. Mehrere Teil⸗ unternehmungen der Franzosen zwischen Maurepas und Cléry blieben ohne Erfolg.

Südlich der Somme griffen frisch eingesetzte französische Kräfte im Abschnitt Estrées —Soyecourt an; verlorene Gräben sind im Gegenstoß wieder genommen. 1 Offizier 80 Mann blieben gefangen in unserer Hand.

8 Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Am Stochod setzten die Russen ihre hartnäckigen Angriffe in der Gegend von Rudka⸗Czerwiszeze fort. Bayerische Reiterei mit österreichisch⸗ungarischen Dragonern wies den Gegner unter für ihn größten Verlusten jedesmal ab, nahm 2 Offiziere 270 Mann gefangen und erbeutete 4 Ma⸗ schinengewehre.

Erfolgreiche Unternehmungen gegen die feindlichen Vorposten bei Smolary brachten 50 Gefangene und 2 Maschinengewehre ein.

Am Luh⸗ und Graberka⸗Abschnitt und weiter süd⸗ lich brachen russische Angriffe im allgemeinen schon im Sperrfeuer zusammen. Bei Pieniaki und Z wyzyn drang der Gegner in kurze Grabenstücke ein, bei Zwyzyn ist er noch nicht wieder geworfen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl. Wiederholte Gegenangriffe beiderseits des Czarny⸗

Czeremosz gegen unsere neuen Stellungen

Stepanski und der Kreta⸗Höhe hatten keinerlei Erfolg.

Balkan⸗Kriegsschauplatz.

Alle serbischen Stellungen auf der Malka Nidze⸗ Planina sind genommen, der Angriff ist im Fort⸗ schreiten. Mehrfach ist der zum Gegenstoß angesetzte Feind am Dzemaat Jeri und im Moglena⸗Gebiet blutig zurückgeschlagen.

Zwischen dem Butkova⸗ und Tahinos⸗See sind febe⸗ zösische Kräfte über den Struma geworfen, weiter östlich ist Kamm der Smijnica⸗Planina gewonnen.

Oberste Heeresleitung.

Lage

1 Dnjestr verlief der Tag ruhig.

Nussen, erweitern unter schweren Feindverlusten zusammen.

Bei der Erstürmung der Kreta am 19. Augusft. hbatte,

reicht beschädigt worden und wohlbehalten in den Hafen

August,

Nordöstlich von Pozières

auf dem

Wien, 21. Auguft. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Heeresfront

des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.

Westlich von Moldawa in der Bukowina und auf den Höhen südöstlich und südwestlich von Zabie, bei deren Er⸗

gpberung 2 Offiziere, 188 Mann und 5 Maschinengewehre ein⸗

gebracht worden sind, macht der Gegner vergebliche Anstren⸗ gungen, verloren gegangenes Gelände zurückzugewinnen. Beider⸗ seits des Dartarenpasses währen die Kämpfe fort; die blieb unverändert. An der Eisenbahn südlich von Zielone wurde eine feindliche Abteilung geworfen. An der Bistricza Solotwinska nördlich des

Heeresfront

des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Bei Smolary und südlich von Stobychwa kleinere

UIJõnternehmungen von Erfolg.

Bei Rudka⸗Czerwiszeze brachen alle Versuche der ihre Stellungen auf dem westlichen Stochodufer zu

Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stelbvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

London, 21. August. (W. T. B.) Amltlicher Bericht der Admiralität. Am 19. August entwickelte der Feind in der Nordsee beträchtliche Tätigkeit. Die deutsche Hochseeflotte kam heraus, kehrte aber, als sie ersuhr, daß die Stärke der briti⸗ schen Streitkräfte ansehnlich war, ein Gefecht vermeidend, in den Hafen zurück. Auf der Suche nach dem Feind verloren

wir zwei le ichte Kreuzer durch einen U⸗Boot⸗Angriff, und zwar die „Nottingham“ und die „Falmouth“. Alle Offiziere von „Nottingham“ wurden gerettet, 38 Mann der Besatzung werden vermißt. Alle Offiziere und Mann⸗ schaften von „Falmouth“ mit Ausnahme eines Heizers, der an Verwundungen starb, wurden gerettet. Ein feindliches U⸗Boot wurde zerstört, ein anderes wurde gerammt und ist möglicher⸗ weise gesunken. Die deutsche Behauptung, daß ein britischer Zerstörer und ein britisches Schlachtschiff beschädigt wurden, ist unwahr. Hierzu wird amtlich durch „W. T. B.“ mitgeteilt: 8 Die im aamtlichen Bericht der englischen Admiralität vom 21. August gemachte Behauptung, daß eines unserer U⸗Boote gerammt worden sei, trifft zu. Das Boot ist, nachdem es einen geschleppten engllischen kleinen Kreuzer der „Chatham“⸗Klasse vernichtet bei dem Versuch eines englischen Zerstörers, es zu rammen,

zu rückgekehrt. Zu der englischen Behauptung, daß ein zweites eutsches DU⸗Boot vernichtet worden sei, kann erst Stellung genommen erden, wenn alle U⸗Bootsmeldungen eingegangen sind. Gegen⸗ über den englischen Ableugnungsversuchen, daß ein englischer Zerstörer vernichtet und ein englisches Schlachtschiff beschädigt worden seien, wird auf den amt⸗ lichen deutschen Bericht vom 20. August Bezug genommen, der in allen Teilen aufrecht erhalten wird. Das im Bericht der britischen Admiralität angegebene angebliche Zurückweichen der deutschen Hochseeflotte vor nirgends in die Erscheinung ge⸗ tretenen Pritischen Hochseestreitkräften ist ein Phantasiegebilde.

Haag, 21. August. (W. T. B.) In Scheveningen sind hGeute auf einem Fischerfahrzeug der Kapitän und die Be⸗ nannung des norwegischen Schoners „Rufus“ aus

tavanger angekommen, der, mit einer Ladung Holz auf dem Wege von Fredrikshald nach Sunderland, am Sonnabend, den urch ein deutsches Tauchboot in der Nordsee in Brand gesteckt worden ist. 8

Ueber die Schlacht an der Somme im Monat Juli

wird durch „W. T. B.“ folgender Bericht aus dem Großen Hauptquartier verbreitet: 8

Als nach dem ersten stürmischen Anprall der deutschen Heere unsere Front im Vesten aus strategischen Gründen an die Aisne zurückverlegt war, entstand in den Herbstmonaten 1914 jene Linie, die, bei Noyon in den bekannten scharfen Winkel umbiegend, sich bis zum Meere erstreckt. Indem sie sich von Punkt zu Punkt verkno pelte, ging der Bewegungskrieg allmählich in die Form des Stellungskrieges über. Beide Gegner „bauten ihre Stellung aus“, verwandelten sie in ein genau den örtlichen Verhältnissen angepaßtes, kunstvolles, nach der Tiefe gegliedertes Svyvstem von Schützengräben mit vorgelegten Draht⸗ hinderntssen, nach rückwärts mit den erforderlichen Verbindungs⸗ und Annäherungsgräben. 1

Der Abschnitt, welchen unsere Gegner für ihre neuen und gewaltigen Anstrengungen auserwählt batten, ist in der Luftlinie etwa 40 km breit; er erstreckt sich in der Picardie zwischen den Dörfern Gommécourt, westnordwestlich von Bapaume, und Vermandovillers, lüdwestlich von Péöronne. Die beiden genannten Städte bildeten das Angriffsziel.

Das Gelände ist eine teilweise leicht, teilweise kräftig gewellte

Ebene, fruchtbar und gut angebaut, mit vielen wohlhabenden Hörfern und wenigen kleinen Waldbarzellen durchsetzt. Zwei Wasserläufe bilden starke Einschnitte. Zunächst der Sommefluß. Er läuft in kanalisiertem Zustande durch eine versumpfte Niederung von Süden her bis an die Stadt Pronne heran, dann mit starken Windungen in hauptsächlich westlicher Richtung. Zwischen den Dörfern Curlu und Eeclusier unterbrechen se Windungen mit den von ihnen um⸗ schlossenen Sumpfwiesen auf eine Breite von 4 km senkrecht das beider⸗ seitige Grabensystem, an dessen Stelle hier nur Drahthindernisse vor⸗ handen waren. 8 Einen ähnlichen, allerdings nicht ganz so bedeutungsvollen Ein⸗ schnitt bildet der Ancre⸗Bach, welcher von Nordosten nach Südwesten durch die Stadt Albert hindurch der Somme zuströmt, die er hinter der feindlichen Front westlich Corbie erreicht. Seine Niederung durch⸗ schneidet zwischen den Dörfern Thiepval und Hamel die hier etwas nach Südwesten zurückgebogenen beiderseitigen Ausgangsstellungen.

So gliedert sich das Gebiet der Somme⸗Schlacht in drei Ab⸗ schnitte: den Nordabschnitt von Gommécourt bis Hamel, den mittleren Abschnitt von Thiepyal bis Curlu und den Südabschnitt vom Süd⸗ rand von Frise bis Vermandovillers, der alten Haupistadt der Viro⸗ manduer. Die Dörfer und Waldstücke des Schlachtfeldes wurden zu Stütz⸗ und Brennpunkten des gewaltigen Ringens.

Die feindliche Stellung war 1 ½ Jahre lang ganz von Franzosen besetzt gewesen, bis die Engländer einen Teil übernahmen. Der Punkt, an welchem sich die englische und die französische Front be⸗ rührten, liegt auf einer Stelle, welche man etwa findet, wenn man eine gerade Linie vom Nordrande von Combles nach dem Südrande von Carnoy zieht. 8

Der Angriff auf eine derartige befestigte Ferdstellung. bedarf erheblicher Vorberestungen. Anzeichen wurden von unseren Truppen schon etwa Mitte Mai beobachtet. Von Ende Mai an wurde erhöhte Erkundungstätigkeit angeordnet, der gegenüber der Feind sehr wachsam

8

Patrauillenunternehmungen mißglückten daher. Bei anderen erfolgreichen Aufklärungsversuchen wurden Gefangene eingebracht, wobei man feststellen konnte, daß der Gegner seine Grabenbesatzungen zusammenschob und verstärkte. Unsere Flieger erkannten hinter der feindlichen Front erhöhte Tätigkeit, eine Menge neuer Feldbahnen und Unterkunftsanlagen. Das alles gestattete aber noch keinen sicheren Schluß auf Stärke und Umfang des bevor⸗ stehenden Angriffs. Denn der Feind entfaltete zugleich auch auf der übrigen Front eine lebhafte Tätigkeit, um seine Absichten zu verscheiern. Volle Klarheit kann erst der tatsächlich einsetzende An⸗ gr efern.

Das erste bestimmte Anzeichen der feindlichen Absichten war das Einsetzen einer starken Artillerievorbereitung, welche vom 22. Juni ab sich zu immer größerer Heftigkeit steigerte. Es wurde nun erkennbar, daß der Feind auf schmalem Raum sehr viele Geschütze, darunter auch schwere Schiffsgeschütze, angehäuft hatte. Der taktische Zweck einer solchen Beschirßung ist, die ausgebauten Stellungen, ins⸗ besondere die deckenden Unterstände und Stützpunkte sowie die vorgelagerten Drahthindernisse, endlich auch die Ruhestellungen hinter der Front und die Annäherungswege so vollständig wie möglich zu zerstören und die Widerstandskraft der Ver⸗ teidiger gründlich zu erschüttern. Dieses Wirkungsfeuer wurde da⸗ durch unterstützt, daß der Feind auch vielfach Gasgranaten verwandte und in den Pausen seines Sperrfeuers bei geeigneter Luftströmung Gas über unsere Stellung hinstreichen ließ. Den Verteidigern, deren Nerven durch das vieltägige Trommelfeuer ohnehin einer starken Be⸗ lastungsprobe ausgesetzt waren, brachte das den weiteren Nachteil, sie während des erschöpfenden Wartens auf den Angriff auch no beständig die Gasmaske tragen mußten. Vom 25. bis 30. Juni steigerte sich die Beschießung zu einem ununterbrochenen Trommel⸗ feuer. Es richtete sich gegen die ersten und zweiten Stellungen und die Artilleriestellungen, sowie gegen die Sommebrücken. Nach diesem siebentägigen Trommelfeuer hatten die Gräben der gesamten Angriffs⸗ front stark gelitten. a

Am 1. Juli, Morgens 5 Uhr, schwoll auf der ganzen Front von Gommécourt bis Vermandovillers, am meisten aber unmittelbar nördlich und südlich der Somme das Trommelfeuer zu unerhörter Heftigkeit an. Verderbendrohend wälzten sich Gaswolken ihm nach. Von 9 Uhr an ward es deutlich, daß der Sturm unmittelbar bevor⸗ stand: Das Feuer prasselte hauptsächlich auf die vorderen Gräben. Um 10 Uhr 30 Minuten verlegte der Feind es auf unsere zweite Stellung, und gleich darauf erfolgte auf der ganzen Linie der allge⸗ meine Sturm.

In einem Teil der berannten Stellungen fielen dem Feind Ge⸗ fangene anheim; zerschossene Maschinengewehre und eingebaute Ge⸗ schutze älterer Art wurden seine leichte Beute diese selbstverständlich im letzten Augenblick von den Verteidigern gesprengt. Das Feuer der französischen Artillerie wurde durch Flieger gelenkt, welche aus , Höhe Bomben auf unsere Schützengräben warfen. Divisionen auf dem rechten Flügel des Südabschnittes hatten am Abend des ersten Schlachttages einen starken Ausfall an Artillerie.

Trotzdem bedeutete für die Angreifer der erste Kampftag eine Enttäuschung. Aus allen Gefangenenaussagen geht hervor, daß Engländer wie Franzosen des festen Glaubens gewesen waren, der siebentätige Eisenhagel müsse die Widerstandskraft der Verteidigung big auf den letzten Rest zertrümmert haben. Sie waren auf einen „Spaziergang“ gefaßt gewesen und fanden trotzigen, hartnäckigen Widerstand, mußten sehen, wie der vernichtet geglaubte Feind schwere blutige Verluste in ihre Reihen riß. Unsterblich wird der Ruhm der Männer bleiben, die nach solcher Tage Höllengraus noch unverzagt dem Feind die Stirn geboten, seine Pläne gleich im Beginn zer⸗ schlagen haben. In der Dankbarkeit des Volkes leben die ihrem Posten bis zum Tod Getreuen fort, denen der einstürzende Graben das Ehrengrab geworden ist.

An diesem ersten Tage des großen Angriffs haben die deutschen Truppen den nördlichen Abschnitt bis zur großen Straße Albert Bapaume in seinem ganzen Umfange gehalten. Südlich der Straße gelang es den Engländern, an vielen Stellen in unsere vordersten Gräben einzudringen, während die Franzosen gar bis zu den äußersten Rändern der Dörfer Hardécourt und Curlu vorstießen und während der folgenden Nacht letzteres Dorf ganz in ihren Besitz brachten. In dem Abschnitt südlich der Somme fielen den Franzosen unsere vordersten Stellungen in der ganzen Breite des Abschnitts zwischen Somme und der Römerstrate in die Hand, und auch der Ortschaften Dompierre, Becquincourt, Bussus und Fay konnte sich der Feind be⸗ mächtigen. Wie wenig aber der Gewinn des Tages den Hoffnungen der Engländer entsprach, geht am deutlichsten daraus hervor, daß nach einem Angriffsbefehl, der sich bei einem gefangenen Eng⸗ länder gefunden hat, schon am ersten Tage die Linie Puisieux Miraumont Martinpuich erreicht werden sollte, eine Linie, die heute, nach sieben Wochen, an keinem Punkt ein feindlicher Soldat es sei denn als Gefangener betreien hat.

Während der Nacht vom 1. zum 2. Juli wurde auf deutscher Seite die Artillerie soweit angängig verstärkt. Viele außer Gefecht gaseßte Geschütze holte die hingebende Arbeit ihrer Bedienungsmann⸗ schaften noch im Laufe der Nacht aus den verlassenen Batterie⸗ stellungen zurück. Auch gelang es ohne Kämpfe und ohne nennens⸗ werten Verlust, Infanterieverstärkungen in die gehaltene Zwischen⸗ stellung einzubringen.

war. Verschiedene

Nr. 33 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 16. Auaust 1916 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Sterbefälle im Juni. Schweden. Gesundheits. und Sanitätswesen, 1914. Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich.) Berufstrachten ꝛc. in der Krankenpflege. Lebens⸗ und Futtermittel, Kettenhandel. (Preußen.) Impfpocken. Vermischtes. (Preußen.) Schafräude. (Sachsen⸗Altenburg.) Anstalten für Geisteskranke, 1915. (Ver⸗ einigte Staaten von Amerika. New Jersey.) Geburts. und Ge⸗ sundheitsverhältnisse 1912, 1913. Geschenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Oiten mit 15 000 und mehr Ein⸗ wohnern, Juni. Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgleichen in größeren Städten des Aus⸗ landes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgleichen in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

Wohlfahrtspflege. Iu Eine Beratungsstelle für Kriegshinterbliebene bestebt 5. 1 ½ Jahren in Frankfurt a. M. Ihr werden von der Militär⸗ ehörde alle Anträge auf Gewährung von Kriegselterngeld und auf Gewährung einmaliger Zuwendungen (Zusatzrenten, Härtenausgleichs⸗ renten für Witwen und Waisen) zur Beschaffung und gutachtlichen Aeußerung überwiesen. Der halbamtliche Charakter erleichtert es der Frankfurter Stelle, zuverlässigez Angaben über alle aufzuklärenden Punkte zu gewinnen, und diese erhöhte Zuverlässigkeit der Ermitt⸗ lungen kommt wiederum der sonstigen Fürsorgetätigkeit der Beratungs stelle zugute. Dadurch, daß alle Anträge zunächst der Beratungsstelle übergeben werden, wird das Streben na eie ansen der ganzen Frankfurter Hinterbliebenenfürsorge gefördert. Die Zentralisierung kommt auch darin zum Ausdruck, daß alle sonst zur Fürsorge berufenen Organe, die Berufsberatungsstelle, die Arbeitsämter, die Unterstützungsorganisatton, die Rüchcs enfftes usw. zu intensivster Wirksamkeit gelangen, wobei die Be⸗ ratungsstelle als Vermittlungsstelle dient. Neuerdings ist eine Fühlung⸗ nahme mit der Hinterbliebenenfürsorge des gesamten Bereichs des 18. Armeekorps erzielt. Es ist ein Rundschreiben und Fragebogen abgesandt und die Abhaltung eines Ausbildungekursus in der Hinter⸗ bliebenenfürsorge in Frankfurt a. M. beschlossen. Diese gute Wirk. samkeit hat zu der Anregung geführt, daß amtliche Fürsorgestellen als Bindeglied zwischen der durch die Milltärbehörde ausgeübien Renten⸗ fürsorge des Reichs und der sonstigen amtlichen und privaten Hinter⸗

Unsere

bliebenenfürsorge eingerichtet werden. Das Kriegsministerium hat, wie die Zentralstelle für Volkswohlfahrt in ihrer „Korrespondenz für Kriegswohlfahrtspflege“ berichtet, seine Bereitwilligkeit zur Unter⸗ stützung dieses Planes erkla i und ist grundsätzlich geneigt, solche Fürsorgestellen als seine Hilfs⸗ und Vermittlungsorgane anzuerkennen.

Literatur.

Das Augustheft der „Deutschen Rundschau“ (beraus⸗ gegeben von Dr. Bruno Hake, Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin) enthält an erster Stelle eine Würdigung des Iren Roger Casement. Franz Fromme bringt den ersten Teil einer Arbeit über „Nieder⸗ deutsche und Niederländer“. Die Veröffentlichung des „Kriegstage⸗ buchs des Generalleutnants Kurt Haubold von Einsiedel, 1866 Haupt⸗ mann in der Königlich sächsischen Leibbrigade“, berausgegeben von Witticho von Einsiedel, wird fortgesetzt. Hariy Maync bietet in einem Beitrag „Karl Immermann als Student und Befreiungs⸗ krieger“ wertvolle Hundertjahr⸗Erinnerungen. Benno Erdmann macht seine in der Akademie gesprochenen „Gedächtnisworte auf Leihniz“ einem größeren Kreise zugänglich. Aus „Gustay Freytags Brief⸗ wechsel mit Graf und Gräfin Wolf Baudissin“ kommen weitere Teile zum Abdruck. Jakob Schaffners Roman „Die Schweizerreise“ wird fortgesetzt. In der „Literarischen Rundschau’“ behandelt Jakob Schaffner unter dem Titel „Schweizerische Erneuerung?“ unter Be⸗ Pprechang einiger schweizer Flugschriften das Verhältnis der Schweiz zum Weltkrieg. Helene Raff gibt eine Uebersicht über „Aeltere und neuere Wallenstein⸗Literatur“. Literarische Notizen und Lüterarische Neuigkeiten bilden den üblichen Schluß des Heftes.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ueber die Tätigkeit der Kaiserlichen Biologischen Anstalt für Land⸗ und 9.“ in den Jahren 1914 un

hat deren Direktor, Gebeimer Regierungsrat, Professor Dr. Beh⸗ rens, einen Bericht erstattet (64 Seiten, Verlagsbuchhandlungen Paul Parey und Julius Springer, Berlin), der über eine Fülle an⸗ regender e auf dem weiten Gebiet der Biologie unterichtet, die übera eijehungen zur Land⸗ und Forstwirtschaft hat und des⸗ balb sehr häufig in der vrr ist, der Praxis die Wege zu zeigen, die sie gehen muß, um fruchtbringende Ergebnisse insonderheit bei der Bekämpfung der zahlreichen das Gedeihen der Kulturpflanzen beein⸗ trächtigenden Organismen zu erzielen.

„Die Reihe der wissenschaftlichen Untersuchungen eröffnet Riehm mit einer „Prüfung von Beizmitteln zur Bekämpfung einiger Ge⸗ treidekrankheiten“. Er fand, daß Chlorvbenolquecksilber sich zur Be⸗ handlung von Gerstensaataut behufs Verhinderung des Auftreiens der Streifenkrankheit eignet. Die Gerste wurde für 15 bezw. 30 Minuten in eine 0,2 prozentige Lösung des Quecksilberpräparats gebracht und dann zum Trocknen ausgebreitet. Beide Proben ergaben einen von Streifen⸗ krankheit freien Gerstenbestand, während unbehandelte Gerste auf einem Vergleichsbeet nicht frei von dieser Krankheit war.

Den „Kartoffelkrebs“ suchte E. Werth durch Düngung mit Schwefel zu bekämpfen. Er fand dabei, daß durch das Schwefeln die Stärke des Krebsbefalles zwar fast auf die Hälfte zurückging, der aber auf erheblich wentger als ein Drittel herabgesetzt wurde.

Laubert beobachtete die „Phomakrankheit des Kohles“, die sich speziell beim Grünkohl dadurch charakterisiert, daß sehr viele Pflanzen unter Gelbwerden ihrer älteren Blaätter mehr oder weniger, vielfach sehr erheblich in der Entwicklung zurückbleiben. Dabei werden die Hauptwurzeln in ihren äußeren Teilen schwarz und morsch, und die Seitenwurzeln gehen fast völlig zugrunde. An den kranken Wurzeln konnten außer Koblfliegenmaden und anderen Organismen regelmäßig zahlreiche punktförmige schwarze Fruchikörper eines phomaartigen Pilzes mit 3 —5 Mikra langen, 1,5 2 Mikra breiten, in hellpurpurnen Ranken austretenden Sporen aufgefunden werden.

Peters studierte das Auftreten von „Wurzelkröpfen bei Zucker⸗ rüben“. Nach seinen Impfversuchen, die er mit Bacillus tumefaciens Smith und Townsend vornahm, kann kein Zweifel daran bestehen, daß sich die Krankheit damit hervorrufen läßt. Es bleiht aber fraglich, ob nicht gelegentlich Rübenkröpfe auch ohne Mitwirkung von Lebe⸗ wesen entsteben und ob sie nicht auch durch andere Organismen als durch B. tumefaciens erzeugt werden können.

Appel und Werth beobachteten Massenerkrankungen und um⸗ fangreiches Absterden von Johannisbeersträuchern in einer großen Beerenobstanlage. Sie machen dafür zwet Pilze: Plowrightia ribesia und Botrytis cinerea Pers. verantwortlich. Als Be⸗ kämpfungsmittel empfehlen sie das möglichst frühzeitige Entfernen der kranken Stöcke und deren Ersatz durch andere Obstarten.

Schwarz bespricht mehrere „Versuche zur Bekämpfung tierischer Schädlinge mit Giften“. Als wirksames und deehalb beachtenswertes Mittel 8-ö er das Contraphin (Katakillz, Hopfensegen) zur Abtötung der Raupen des Koblweißlings (Pieris brassicae L..). In wässeriger Verdünnung (1:150) ist es als Spritzmittel anzuwenden. Zur Vernichtung der W Blattläufe (Aphis evonymi Fabr.) ist eine Verdünnung von 1:200 erforderlich. Sztllipikrin und Szillitoxin, die aus der Meerzwiebel (Urginea maritima) gewonnenen Giftstoffe (bergestellt von E. Merk in Darmstadt), dienten zur Ver⸗ giftung der Wanderratte. Sie kamen in einer von den Verfuchs⸗ tieren gern gefressenen neutralen Masse zur Verfütterung. Szilli⸗ pikrin tötete schon in Gaben von 0,008 g einige Tiere; sicherer noch

wirkten Gaden von 0,012 g. Bei Stilltoxin liegt die sicher täödlicbe

Menge bei 0,008 g. Zacher stellie „Beobachtungen über schädliche Insekten“ an. Als neuen Getreideschädling bezeichnete er die Schalottenfliege (Chorto- hila trichodactyla Rond.), die Gras⸗ und Getreidepflanzen zur rkrankung bringt und ein ähnliches Krankheitsbild erzeugt, wie s.

beim Befall durch die Getreideblumenfliege zu sehen ist. Sehr

Uinteressant ist, was Zacher über Speicherschädlinge“ beobachtet hact.

Auf die eingehende Untersuchung „Zur Kenntnis der Spinn-⸗ milben“, die ebenfalls Zacher zum Verfasser hat, kann hier auch nur aufmerksam gemacht werden. Nach ihm verdient vor allem d Stachelbeermilbe (Bryobia praetiosa Koch) mehr Beachtung, als ihr bisher in Deutschland geschenkt worden ist. Sie bleibt durchaus nicht auf das Beerenobst sondern tritt bisweilen auch a Kernobst in großer Zahl auf und vermag daran schwere Schädigungen hervorzurufen. Die Milbe legt ihre rotbraunen, kugelrunden Eier einzeln oder in kleineren oder Feeen. Gelegen mitunter mehr a 100 Stück nebeneinander an die Rinde der Stämme und Zweige besonders gern aber an die Kurztriebe in der Nähe von Knospen, au Aepfel⸗, Birnen⸗ und Pflaumenbäumen und recht oft auch auf Weiß dorn. Die Luven aus den Eiern eines Geleges schlüpfen nicht gleich zennig aus, sondern das Schlüpfen ist über eine längere Zeit sehr un regelmäßig verteilt. Während die ersten Larven schon Anfang Apri bei schönem Wetter die Eier verlassen, verlassen die letzten erst Mitte Mat oder noch später ihre Brutstätte; dadurch wird die Zeit eines etwaigen schädlichen Auftretens sehr verlängert. 8 Börner und Blunck bieten in ihren „Beiträgen zur Keuntnis der wandernden Blattläuse Deutschlands“ eine sedr umfangreiche Studie, deren genaue Kenntnisnahme allerdings ein speziell entomo⸗ logisches Interesse voraussetzt. Es sei daraus hervorgehohen, daß man unter dem Wanderflug der Blattläuse die Eigenschaften vieler ihrer Stammesgenossen dersteht, zu bestimmten Jabreszeiten, in der Regel in der zweiten Hälfte des Frühlings und wieder im Hochsommer und Herbst, die Nahrungepflanzen zu wechseln. Den Wirtswechsel vermitteln fast immer geflügelte Tiere. Die einzige dekannte e. n 88 8 . 8 der die aus en Blattgallen nicht durch geflü Lüͤtter, sondern durch unge flüͤgelte Junglarven erfolgt; aber auc bei ihr dermitteln te die Verbindung zwischen den Wurzelrebläusen n Ge Der Ansiche daß das Auftreten der oder der un. üüagelten bei den Blattläusen von der Menge der Kabrung abbängtg 8 derart, daß hei reichlicher Nahrung die ungeflügelten, kärglicher Nah die geflägelten Formen vorherrschen, und daß es me jet, wilkrlich