1916 / 209 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Majestät des Kaisers und Königs, Winkel, Willi, stud. theol. in Valkenburg, Holland, Winter, Paul, Geheimer Regierungs⸗ rat und Provinzialschulrat in Berlin⸗Lichterfelde, Wüst neck, Otto, Feinmachaniker in Göttingen, Zickler, Heinrich, Lehrer in Frankfurt a. M., Zobel, Heinrich, Fabrikarbeiter in Kirch⸗ heim bei Heidelberg, Schwester Frieda Abelmann in Schloß Sommerfeld, Kreis Krossen, Diakonisse Frieda Albrecht in Flensburg, Schwester Emmy Bachem in Cöln, Schwester Martha Baude in Breslau, Schwester Auguste Baur de Betaz in Lindenfels, Hessen, Schwester Vera Bernheim in Breslau, Diakonisse Adolfine Bierstedt in Ludwigslust, Mecklenburg⸗Schwerin, Schwester Marie Bleickert in Heidel⸗ berg, Schwester Anna Böhme in Frankfurt a. O., Schwester rieda Boy in Danzig, Schwester Else Brachwitz in Cassel, iakonisse Marie Brandenburg in Stettin, Oberschwester Frieda. Conradt, geborene Breithaupt, in Charlottenburg, Schwester rida Dambacher in Freiburg i. Br., Schwester Martha Dehmel in Frankfurt a. O., Schwester Dorothea Duncker in Brandenburg a. H., Schwester Frieda Engelke in Mühlberg a. Elbe, Kreis Liebenwerda, Schwester Christiane Frießinger in Kirchberg, Württemberg, Schwester Bertha le Grand in Berlin⸗Pankow, Schwester Johanna Grohe in Karlsruhe i. B., Schwester Helene Günther in Lauenstein, Sachsen, Fräulein Lucie Haas in Stuttgart, Schwester Emma Haberkorn in Meiningen, Kochschwester Minna Hamberg in Wolfhagen, Diakonisse Anni Haß in Altona, Koch⸗ schwester Käthe Heller in Hersfeld, Schwester Elisabeth Hengst in Karlsruhe i. B., Fräulein Pauline Heß in Geislingen a. St., Württemberg, Diakonisse Anna Hevemeyer in Bremen, Schwester Lintrudis Hezel in Kloster Untermarchtal, Württem⸗ berg, Frau Frieda Holzapfel, geborene van Boom, in Cassel, Diakonisse Emma Hübner in Stettin, Johanniterschwester Else Hundrieser in Berlin, Diakonisse Anna Jürgensen in Flensburg, Hauswirtschaftslehrerin Clara Jung in Cöln⸗ Ehrenfeld, Schwester Erna Kahnert in Königsberg i. Pr., Schwester Hildegard Kaufmann in Bergneustadt, Kreis Gummersbach, Oberschwester Martha Kettner in Wiesbaden, Diakonisse Helene Klostermann in Altona, Diakonisse Marie Klostermann in Bremen, Diakonisse Anna Knobloch in Cöln, Gräfin Kara Korff⸗Schmising⸗Kerßenbrock in Brincke, Kreis Halle i. W., Erzieherin Sophie Kraft in. Bischheim bei Straßburg i. E., Schwester Magdalena Kramolowsky in Breslau, Schmwester Anna Krikstanski in Danzig, Gemeindeschwester Anna Laatsch in Deutsch Pribbernow, Kreis Greifenberg, Fräulein Maria Lawaczeck in Straßburg i. E., Schwester CEltmaka Leins in Rottenburg a. N., Württemberg, Schwester Frieda Ludewig in Sandau a. E., Kreis Jerichow II, Schwester Alice Luewig in Praust, Kreis Danziger Höhe, Diakonisse Elisabeth Lülfing in Altona, Johanniterschwester Henny Macks in Ueckermünde, Schwester Leodulfa Mager in Kloster Untermarchtal, Württemberg, Schwester Anna Marschall in Drenken, Kreis Mohrungen, Schwester Sofie Meschke in Rummelsburg i. Pomm., Schwester Gemellina Miller in Zimmern ob. Rottweil, Württemberg, Diakonisse Gertrud Moeller in Altona, Diakonisse Elisabeth Nemitz in Greifswald, Diakonisse Sophie Papke in Stettin, Fräulein Luise Paschmann in Bonn, Schwester Alice Pernisch in Heidelberg, Schwester Marie Peter in Heidelberg, Schwester Marie Petri in Pforzheim, Baden, Schwester Dora Pitcairn in Memel, Schwester Edelina Poppen in Kloster Untermarchtal, Württemberg, Schwester Johanne Reese in Hamburg, Schwester Anna Reimers in Brandenburg a. H., Schwester Höldine Reinke in Bredstedt, Kreis Husum, Schwester Magdalena Reker in Solpke, Kreis Gardelegen, Hilfsschwester Magdalene Rhenius in Berlin, Schwester Frieda Rottenbach in Meiningen, Schwester Dora Rühr in Neu Heikendorf bei Kiel, Fräulein Lisa Schäfer in Bonn, Kochschwester Margarete Schiefferdecker in Hersfeld, Schwester Hermine Schlaak in Berlin, Laboratoriumsgehilfin Marianne Schmidt in Bingen a. Rhein, Schwester Eudelma Schmierer in Kloster Untermarchtal, Württemberg, Schwester Sabine Schmitt in Berlin, Laboratoriumsgehilfim Gertrud Schmohl in Rostock, Frau Oberbahnassistent Dina Schneider, geborene Sommer, in Bonn, Fräulein Adele Schniewind in Cöln, Schwester Edith Schönberg in Lübeck, Diakonisse Margarete Schomaker in Bremen, Schwester Frontona Schürle in Kloster Untermarchtal, Württemberg, Fräulein Margarete Schulz in Bergholz bei Potsdam, Schwester Gertrud See⸗ hausen in Arolsen, Waldeck, Diakonisse Emma Sinn in Altona, Diakonisse Minna Sörensen in Flensburg, Fräulein Mia Sohn in Cöln, Johanniterschwester Dorothea Stach von Goltzheim in Berlim, Frau Professor Marie Stade in Berlin⸗Schöneberg, Schwester Frieda Ströh in Kiel, Frau Elisa⸗ beih Tilliß, geborene Ziegler, in Bonn, Hilfsschwester Petronella Timme in Koblenz, Schwester Albertine Verhoop in Cassel, Fräulein Hilde Vogels in Cöln, Diakonisse Martje Voß in Bremen, Schwester Emma Weigenand in Heidelberg, Fräu⸗ lein Tilla Wellenkamp in Bremen, Diakonisse Helene Wetzel in Stettin, Röntgenassistentin Margarete Wilde in Itzehoe, Kreis Steinburg. Schwester Pauline Winkler in Heidelberg, verwitwete Frau Stabsarzt Lisa Wißmann, ge⸗ borene Tedden, zuletzt in Dinslaken, Schwester Martha Witt in Oliva, Kreis Danziger Höhe, Schwester Elly Wolter in Ahrensburg bei Hamburg, Schwester Meta Zacharias in Meiningen und Oberin Elisabeth Zöller in Brüssel⸗St. Gilles.

4

Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratkverordnung vom 25. September 1915 ist am 30. Mat 1916 der bhiesigen Firma „Carl Blume“, auch „Carl Blume, Chemische Werke“ und ibrem Inhaber Christoph Carl Friedrich Blume hier, wohnbaft Bremerhavenerstraße 92, der Handel mit Schmieröl, Oelen, Fetten und chemischen Präpgraten, die in der chemischen Industrie gebraucht werden, untersagt worden.

Auf Grund des Absatzes 2 des § 2 der obigen Bundesrats⸗ verorbnung wird der genannten Firma die Wiederaufnahme des untersagten Betriebes gestattet.

Bremen, den 2. September 1916.

exNeah Die Poltzeidirektion. Stee ng rafe.

Bekanntmachung. 8

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung v nn. er Unternehmungen,

vom 26. November 1914 (o⸗Bl. S. 487) ist für die folgenden

281. Liste.

Ländlicher Grundbesftz⸗ 8— K eis Straßburg⸗Land. (19. Nachtragtverzeichnis. Gemeinde Schnersheim.

Witwe Feltz, Maria Anna Luise geb. Verdin,

1,43 ha Feld der Notar von der Way in

Rentnerin in Lausanne (Verwalter: Truchtersheim). Kreis Zabern. (21. Nachtragsverzeichnis.) Gemeinde Waldolwis heim. ha, Wiesen des Heinrich Bolla, Einnehmer in Nancy (Ver⸗ walter: Rechtsanwalt Neitzel in Zabern). Straßburg, den 29. August 1916.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. 85 8

1,21

Abteilung

des Innern.

11““

J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Fe⸗ bruar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgende Unter⸗ nehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden: Kreis Straßburg⸗Stadt. (Nachlaßmassen..l) Der gesamte Nachlaß der Witwe Ingenieur Emil Becker, Emilie eb. Roos, verstorben in Straßburg am 24. Februar 1916, im erte von rund 119 800 (Zwangsverwalter: Bürgermeister Dr. Schwander in Straßburg).

Straßburg, den 1. September 1916.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Königreich Preußen. 8

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Oberkriegsgerichtsrat Treftz vom Generalkommando des VI. Armeekorps, z. Zt. beim Oberkommando der Heeres⸗ gruppe von Mackensen, den Stellenrang der dritten Klasse der höheren Provinzialbeamten,

den Intendantur⸗ und Bauräten Sonnenburg und Sorge von den Intendanturen des II. und IX. Armeekorps den Charakter als Geheimer Baurat,

dem Regierungsbaumeister Gerhardt, Vorstand des Mili⸗ tärbauamts Hagenau, den Charakter als Baurat mit dem per⸗ sönlichen Range der Räte vierter Klasse,

den Oberzahlmeistern Hammer vom Infanterieregiment von Manstein (Schleswigschen) Nr. 84, Bauermeister vom Füsilierregiment General⸗Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannoverschen) Nr. 73, von Dziegielewski vom Füsilierregiment von Gersdorff (Kurhessischen) Nr. 80, Finck vom 5. Großherzoglich Hessischen Infanterieregiment Nr. 168, Runge vom 2. Westfälischen Feldartillerieregiment Nr. 22 den Charakter als Rechnungsrat, sowie aus Anlaß des Ueber⸗ tritts in den Ruhestand:

dem Vermessungsdirigenten, Landesvermessungsrat Erfurth von der Landesaufnahme den Charakter als Geheimer Landes⸗ vermessungsrat und 8

Feldartillerieregiment Nr. 52 den Charakter als Rechnungsrat

dem Oberzahlmelsker Schubpp .1b Ostpreußeschen zu verleihen.

Ministeriumder geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenbeiten.

Dem Obermusikmeister Clausen im Infanterieregiment von der Goltz (7. Pommerschen) Nr. 54 ist der Titel König⸗ licher Musikdirektor verliehen.

Finanzministerium. Zu Rentmeistern bei Königlichen Kreiskassen sind ernannt: In Oppeln der Steuersekretär Sekorski aus Tarnowitz, in Rastenburg der Steuersekretär Löschner aus Kattowitz, in Zeitz der Steuersekretär Ameis aus Liebenwerda

Bekanntmachung.

Dem Metzgermeister Nathan Sommer, geboren am 15. Juli 1872 in Freudenberg, wohnhaft in Frankfurt a. M., Sandweg 83, Geschäftslokal ebendaselbst, wird hierdurch der Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner roben Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittel⸗ bare Beteiligung an eimem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt.

Frankfurt a. M., den 2. September 1916. Der Polizeipräsident. J. A.: Dr. Auerbach.

Deutsches Reich. 1 Preußen. Berlin, 5. September 1916. Der argentinische Gesandte Dr. Molina ist nach Berlin

zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen. 1

Der heutigen Nummer des „Neichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1139 und 1140 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 625, preußische, die 296. bayerische und die 454. württembergische Verlustliste.

1 b

8 esterreich⸗Ungarn. 11““ Gestern fand in Anwesenheit der Vertreter der ungarischen Regierung, des Handelsministers Baron Harkanyi, des Acker⸗ bauministers Baron Ghillany, der Staatssekretäre Dr. Lers, Nemethy, Baron Kazy, der Vertreter der österreichischen Regie⸗ rung, des Bürgermeisters von Wien Dr. Weiskirchner, des Bürgermeisters von Regensburg Dr. Bleyer, ferner des Ge⸗

Zwangsverwaltung angeordnet worden:

heimen Regierungsrats Prof. Dr. Paasche⸗Berlin, der Magnaten⸗ ““

hausmitglieder Leo Lanczi und Adolf von Ullmann, des Präsidenten der Direktion der ungarischen Staatsbahnen Ludwig von Rolnay, des Vizepräsidenten der Budapester Börse Jaques von Somon und des Geheimrats Albert Berzewiczi im Prunksaale der ungarischen Wissenschaftlichen Akademie in Budapest die feier⸗ liche EFröffnung der dorthin einberufenen Donaukonferenz statt. Der Hauptzweck der Konferenz ist, in Erkenntnis der großen Wichtgkeit des die Länder der Zentralmächte und Bundes⸗ genossen eng verbindenden Donauweges sowohl in wirtschaftlicher wie in kultureller Beziehung den technischen Ausbau und die ent⸗ sprechend intensive Benutzung desselben vorzubereiten. Die aus diesem Anlaß in der ungarischen Hauptstadt eingetroffenen zahlreichen deutschen, österreichischen wie auch bulgarischen und türkischen Gäste wurden, wie „W. T. B.“ meldet, zuerst im Namen der Stadt Budapest vom Präsidenten der Donaukonferenz, Bürger⸗ meister Stesan von Barczi, herzlichst begrüßt. Sodann richtete der Handelsminister Baron Harkanyi im Namen der ungarischen Regierung Begrüßungsworte an die Konferenz⸗ teilnehmer und betonte, daß Ungarn in vollem Bewußtsein der Wichtigkeit einer zukünftigen Entwicklung der Donauschiffahrt alles beitragen g9 was dem gemeinsamen Ziele nütze. Er rechne hierbei auf die Sympathie und Mithilfe der am Donau⸗ verkehr beteiligten Staaten und Städte. Sodann begannen die Beratungen. Die Konferenz nahm einen Beschlußantrag an, in dem es u. a. heißt: 8

Der Grundsatz der freien Schiffahrt für die Donau ist auch für die Zukunft aufrecht zu erhalten und möalichst auszugestalten. Jeder Uferstaat hat dafür Sorge zu tragen, daß der auf seinem Gebiete liegende Teil des Donaustroms der Schiffahrt ohne Hindernisse zur Verfügung steht. Zur Bestreitung der Kosten können Gebühren er⸗ hoben werden, die aber die Selbstkosten nicht übersteigen. Auf Grund

rungen der Uferstaaten sobald als möglich ein Staatsvertrag über die Donauschiffahrt auszuarbesten. Als Vorbild hat die Rheinschiffahrts⸗ akte vom 17. Oktober 1886 zu dienen.

Nach Erledigung der Tagesordnung hielt der Bürger⸗ meister Barczy die Schlußrede, in der er die Wichtigkeit der Arbeit der Konferenz nochmals hervorhob und den Teilnehmern für ihre Mühe dankte.

Die Führer der rumänischen Bevölkerung des Grenzkomitates Beszter Genaszod haben, wie „W. T. B.“ berichtet, dem Regierungskommissar Grafen Blasius Bethelen anläßlich des rumänischen Einfalls in Siebenbürgen die Ge⸗ fühle ihrer patriotischen Treue und Hingebung, in der sie unter allen Umständen beharren würden, ausgesprochen. Die rumä⸗ nische Geistlichkeit des Komitates Marmaros erschien bei dem Obergespan, Regierungskommissar Ladislaus Nyegre, um ihm den Unmut und den Schmerz über den rumänischen Ueberfall auszudrücken. Ferner übersandte das Blasen⸗ dorfer vbLE6 im Namen der Geistlichkeit und der Gläubigen der Erzdiözese ein in seiner letzten Sitzung be⸗ schlossene Manifest, in dem es die untertänige Treue und An⸗ hänglichkeit an Herrscher und Vaterland ausdrückt, dem Ober⸗ gespan des Komitates Unter Weißenburg mit dem Ersuchen,

es dem Ministerpräsidenten Grafen Tisza zu übermitteln.

Frankreich. 8

sich, wie die

loren gegangenen Handelsschiffe beläuft Aufstellung des

„Frankfurter Zeitung“ meldet, nach einer

Tonnen. Auf die Handelsflotten der Verbündeten kommen

vier Fünstel dieser Verluste, nämlich 49 Schiffe mit 81 601

Tonnen. Italien hat unter den feindlichen Unterseebooten am

meisten zu leiden gehabt. Es verlor 12 Dampfer, 13 Segel⸗

schiffe mit rund 37 000 Tonnen. Die Verluste Englands im

Juni betragen nach der Veritas 13 Dampfer Niederlande.

Die niederländische Regierung wird, wie im „Staatscourant“ erklärt, wird, in dem Kriege, der zwischen den mit den Niederlanden befreundeten Mächten Rumänien und Oesterreich⸗Ungarn, Rumänien und Deutschland, Rumänien und der Türkei sowie Rumänien und Bulgarien ausgebrochen

ist, eine absolut neutrale Haltung einnehmen.

Schweden.

Das Schwedische Telegrammbureau meldet, daß nach einer jelegraphischen Mitteilung der schwedischen Gesandtschaft in St. Petersburg die russische Regierung eine entgegen⸗ kommende Antwort bezüglich der Kaperung des deutschen Dampfers „Desterro“ gegeben hat.

Türkei. Auf Grund des neuen Statuts der kirchlichen nationalen

88

Verwaltung der gregorianischen Armenier der Türkei ist der

bisherige Katholikos von Sis (Cilicien) Monsignore Sabak Habajan zum Katholikos und Patriarchen aller in der Türkei wohnenden Armenier mit dem Sitze in Jerusalem ernannt worden. Zu seinem Vikar in Konstantinopel ist der Bischof Gabriel Dscheva⸗Hirdschian ernannt, dem die Archioe des armenischen Patriarchats in Konstantinopel übergeben

wurden.

GSriechenland. 1

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hat die griechische Regierung die Forderungen der Entente in vollem Umfange angenommen. Die Kontrolle über Post und Telegraphen hat gestern begonnen.

Dem „Secolo“ wird aus Athen gemeldet, die Ver⸗ bündeten hätten nicht nur im Piräus, sondern auch in Salamis und Eleusis die deutschen und öster⸗ reichischen Schiffe beschlagnahmt, wobei sie behaupteten, die Funkenstationen dieser Schiffe hätten mit feindlichen U⸗ Booten Verständigung gepflogen. Es handelt sich um etwa 20 Schiffe, darunter mehrere große Ueberseedampfer.

Das Blatt „Embros“ meldet, daß eine Abteilung portugiesischer Artillerie in Saloniki ausgeschifft worden sei, und versichert, daß demnächst 15 000 portugiesische Soldaten gelandet werden würden.

ng B u lgarien.

Die bulgarische Regierung hat Somovit als den Ort. bezeichnet, an den das gesamte Personal der Gesandt⸗ schaften und Konsulate Deutschlands, Oesterreich⸗Ungarns, Bulgariens und der Türkei sowie die Staatsangehörigen dieser Länder in Rumänien gemeinsam zu Schiff sich begeben können. Dasselbe Schiff wird sodann das Personal der rumänischen

Gesandtschaften und Konsulate sowie die Mitglieder der 1 t 8

der freien Schiffbarkeit der Donau ist durch die Vertreter der Regie⸗

auswärtigen oder heimischen Häfen anzunehmen.

Wie „Telegraaf“ aus Weltevreden meldet, werden die Dampfer

Die Zahl der im Monat Juni durch Kriegsereignisse ver⸗ 8

Bureaus Veritas in Paris auf 60 mit insgesamt 103,075 3G

nit 28 399 Tonnen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.

verbündeten Truppen in den beiden letzten Tagen 2 Offiziere

(Luftschiffe haben Bukarest und die Ploesti mit gutem Erfolge

mmänischen Kolonien von Sofia und Konstantinopel nach Numänien zurückbringen.

Mit Bezug auf die von verschiedenen Agenturen ver⸗ breiteten Nachrichten, daß beim Vormarsich der ersten bulgarischen Armee in griechisches Gebiet die Be⸗ völkerung bei Annäherung der Truppen sich geflüchtet habe, gibt der Oberkommandierende der ersten Armee laut Meldung der „Bulgarischen Telegraphenagentur“ folgendes bekannt:

Bis Mitte August zwangen serbische Behörden, die sich längs unserer Grenze eingerichtet hatten, die Bevölkerung aller Dörfer zum Verlassen ihres Herdes, ohne sie mehr als die unumgänglich nötigen Venemände mitnehmen zu lassen. Wir sahen aus der Fen⸗ ganze Kolonnen von Einwohnern die Dörfer verlassen und nach dem Innern Griechenlands begeben. Und in der Tat fanden, als unsere Armee die Offensive aufnahm, unsere vorgestoßenen Abteilungen die Dörfer leer, wo serbische Truppenteile sich breit gemacht hatten. Indessen genügte es, daß unsere Truppen ein und das andere Dorf erreichten, um die Einwohner zu bestimmen, im vollen Vertrauen auf die Eigenschaften der bulgarischen Soldaten und strahlend vor Freude ihren Herd wieder auf⸗ zusuchen. Die Leute ergingen sich in Verwünschungen gegen den Feind, der es für nötig gehalten, sie aus den Häusern zu ver⸗ treiben und mitten im Sommer aus den Feldarbeiten zu reißen, und begrüßten in unseren Truppen ihre Befreier von serbischer Tyrannei. Nunmehr haben die Dörfer in der Gegend von Florina wieder ihr gewöhnliches Aussehen angenommen. Von den Einwohnern ist jeder an seinem Platze und geht seinen Geschäften wie zu normalen Zeiten unter griechischen Verwaltungs⸗ und Gemeindebehörden nach. Die griechische Regterung kann dies alles feststellen, indem sie sich an ihre in den von bulgarischen Truppen besetzten griechischen Gebieten ihren Amtspflichten obliegenden Organe wendet.

Amerika.

Das amerikanische Repräsentantenhaus hat die vom Senat beschlossenen Zusätze zum Schiffahrtsgesetz einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge angenommen. Durch diese wird das Schatzamt ermächtigt, durch die Zollbeamten die Ausklarierung solcher Schiffe zu verweigern, die nicht voll befrachtet sind und sich weigern, amerikanische Fracht nach he Diese Zusätze sollen der Benachteiligung von Firmen, die auf der britischen Schwarzen Liste stehen, begegnen. 8

Asien.

Nach dem amtlichen Bericht über die Unruhen in Djambi hat der Generalgouverneur von Niederländisch⸗ Indien ein Telegramm aus Bangko des Inhalts erhalten, daß die Aufständischen Moearyatambesi, Moearatebo und Soeroe⸗ langoon geplündert haben. Vom Chef des Postamts in Moes⸗ batebo ist der telegraphische Bericht eingetroffen, daß der Ort in Brand stehe. Ferner wird berichtet, daß in einem Gefecht mit den Aufständischen 15 Aufständische getötet wurden, von den holländischen Truppen wurden drei Mann leicht verwundet.

11“

Landsbergen“ und „Van Hogendorp“ mit Trup

. sbbs EEqE 2r Truppen na

Djambi abgeschickt. S h 8

1u“

Großes Hauptquartier, 5. September Westlicher Kriegsschauplatz.

Die große Sommeschlacht dauert an. Unsere Truppen stehen zwischen Le Forest und der Somme in heißem Kampf. Südlich des Flusses erwehren sie sich des auf der 20 km breiten Front von Barleux bis südlich von Chilly anstürmenden Gegners. Das Dorf Chilly ist verloren gegangen.

Rechts der Maas sind neue Angriffe der Franzosen gegen unsere Linien östlich von Fleury und gegen die am 3. September an der Souville⸗Schlucht gewonnene Stellung abgeschlagen.

Oestlicher Kriegsschauplaz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Die Lage ist unverändert.

8 .

(W.

In hartnäckigen Kämpfen haben deutsche Bataillone den mehrfach zum Gegenstoß ansetzenden Feind südöstlich von Brzezany wieder vertrieben. An Gefangenen haben die 259 Mann eingebracht.

In den Karpathen entspannen sich an mehreren Stellen lleinere Gefechte. Südwestlich von Zabie und von Schipoth wird gekämpft; stärkere russische Kräfte sind südwestlich von Fundul Moldowi blutig abgewiesen. 8

8 Balkan⸗Kriegsschauplatz 8

Deutsche und bulgarische Truppen stürmten die

befestigten Vorstellungen des Bruͤckenkopfes von Tutrakan.

Die Stadt Dobric ist von den Bulgaren genommen.

Bulgarische Kavallerie zersprengte mehrfach rumänische Bataillone.

—.——

Deutsche Seeflugzeuge belegten Constanza sowie russische leichte Seestreitkräfte mit Bomben. Unsere Erdölanlagen von bombardiert. Generalquartiermeister:

Der Erste Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 4. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien. 8 Vortruppengeplänkel. Artilleriefeuer. Keinerlei Aenderung Lage. 1 Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl. . Die Russen setzen ihre Anstrengungen, den Widerstand der Verbündeten in den Karpathen zu brechen, Tag und Nacht fort. Es kam an zahlreichen Punkten zu erbitterten Kämpfen. Die Anstürme des Feindes wurden durch Feuer oder im Bajonett⸗ und Handgranatenkampf abgeschlagen. Kleine örtliche Erfolge, welche die Russen südwestlich von Fundul Moldovi und im Gebiete des Tartarenpasses errangen, wurden durch Gegenangriffe zum großen Teil wett gemacht.

Auch südöstlich von Brzezany brachten dem Gegner seine verlustreichen Angriffe keinen Vorteil. Um ein kleines Graben⸗ stück wird noch gekämpft.

Heeresfront des 1 Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nördlich von Zborow und zwischen Swiniuchy und Szelwow in Wolhynien scheiterten neuerlich zahl⸗ reiche mit großem Massenaufgebot geführte Angriffe des

Feindes. Italienischer Kriegsschauplaz. Keine besonderen Ereignisse. 8

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Oestlich von Vlora (Valona) wurde der Vorstoß der Italiener völlig abgeschlagen. Der Feind mußte auf das linke Vojusa⸗Ufer zurückweichen.

Alle unsere Stellungen sind wieder in unserem Besitz.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Budapest, 4. September. (W. T. B.) Laut Meldung des „Az Est“ hat sich in den letzten 24 Stunden die Lage bei Orsova wesentlich gebessert. Das Blatt schreibt:

Die Stadt befindet sich in unserer Hand, und sämtliche ein⸗ treffenden Nachrichten besagen, daß der rumänische Vormarsch zum Stehen gebracht worden Nachdem die bei Orsova und Herkules⸗Fürdö (Herkulesbad) kämpfenden Truppen gestern in die Stellungen auf dem Westufer der Cerna zurückgezogen worden waren, wehrten sie in den neuen Stellungen erfolgreich heftige An⸗ griffe ab. An der Siebenbürger Südfront geht der Feind langsam und sehr vorsichtig in den längst aufgegebenen Gebieten vor. Das seit vier Tagen geräumte Nagy Szeben (Hermannstadt) wurde gestern von der feindlichen Artillerie unter Feuer genommen. Seit einigen Tagen bat sich der rumänische Vormarsch auffallend verlangsamt, weil die Rumänen im Barzer und Csiker Gebiet abwarten müssen, bis die Etappenstationen über die Grenze kommen. Im Gyergyo hat der Feind die Pässe passiert. Er gelangte in die Gegend von Gyergyo Szent⸗Niklos im Marostal. Längs der Bahnlmie versuchten die Rumänen den Fluß zu überschreiten. Unsere Artillerie vereitelte jedoch ben.

8 8

Bulgarischer Bericht. 8 8 Sofia, 4. September. (W. T. B.) Hauptquartiers⸗ bericht vom 3. September.

An der mazedonischen Front keine Veränderung der Lage. Längs der ganzen Front schwaches gegenseitiges Artilleri⸗ und Gewehrfeuer. Etwas lebhaftere Tätigkeit herrschte nördlich des Ostrowo-Sees und im Tale der Mogle⸗ nitza, wo einige schwache Angriffe durch Feuer zurückgewiesen wurden. Die feindliche Flotte beschoß die Befestigungen nördlich von Kavalla, wo auch feindliche Flugzeuge Bomben abwarfen ebenso wie auf die Dörfer Starovo, Haznatar und den Bahnhof von Anguista. Mehrere Einwohner, darunter Frauen und Kinder, wurden getötet oder verwundet.

Im Norden überschritten am 2. September unsere Armeen die Grenze an der Dobrudscha, wobei sie vor⸗ geschobene Abteilungen des Feindes kräftig zurückdrückten. Unsere Armeen rückten auf Kurtbunar, bemächtigten sich dieses Punktes nach entscheidendem Kampf, wobei 165 Soldaten und 2 Offiziere zu Gefangenen gemacht wurden. Der Feind ließ 100 Tote und eine große Anzahl Gewehre und Ausrüstungs⸗ gegenstände zurück. Eine unserer Abteilungen besetzte die Stadt Akkadinlar. Der Vormarsch wird auf der ganzen Front fortgesetzt.

ETrlrkischer Bericht. Konstantinopel, 4. September. (W. T. B.) quartiersbericht vom 3. September. Von den verschiedenen Fronten liegt keine Nachricht über eine erwähnenswerte Veränderung vor. ““ Der Vizegeneralissimus.

Der Krieg zur See.

Berlin, 4. September. (W. T. B.) In Ergänzung der amtlichen Meldung über den Angriff unserer Marine⸗ luftschiffe auf England in der Nacht vom 2. zum 3. September erfahren wir noch nachstehende Einzelheiten: Von der Festung London wurden die City sowie der nörd⸗ liche und nordwestliche Teil der Stadt innerhalb von vier Stunden mehrfach mit Bomben belegt. Zahlreiche Brände und Einstürze zeigten den Erfolg des Angriffs. Andere Luftschiffe griffen in Norwich Fabrik⸗ und Befestigungs⸗ anlagen an, wo starke Explosionen und Brände hervor⸗ gerufen wurden. Ferner wurden in Oxrford, Harwich, Boston und am Humber Scheinwerfer, Batterien und Industrieanlagen mit Bomben belegt, wobei zahlreiche Brände verursacht wurden; in Narmouth, wo die Gasanstalt und die Flugstation das Ziel des Angriffs waren, wurde eine Batterie zum Schweigen gebracht. In Nottingham wurden Militär⸗ und Fabrikanlagen angegriffen. Ein hierbei hervor⸗ gerufener Brand war noch auf 40 Seemeilen Abstand deutlich sichtbar. Die Luftschiffe waren während ihrer Angriffe, be⸗ sonders über London, heftigster Gegenwirkung ausgesetzt. Außer von den an Land befindlichen Batterien wurden sie von Fliegern beschossen, die zur Verfolgung aufgestiegen waren. Obgleich die Luftschiffe durch Leuchtraketen und Scheinwerfer beleuchtet wurden ein Luftschiff war gleichzeitig von nicht weniger als 18 Scheinwerfern beleuchtet sind alle Angriffe auf sie er⸗ folglos gewesen.

London, 4. Sevptember. Bureaus.) Der britische wurde versenkt.

London, 4. September. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der französische Segler „General Archi⸗ nard“, 356 Bruttoregistertons, wurde versenkt.

London, 4. September. (Reutermeldung.) „Lloyds“ berichten, daß die norwegischen Dampfer „Gotthard“ und „Setesdal“ versenkt worden sind.

Berlin, 4. September. (W. T. B.) Deutsche See⸗ sng haben am 3. September Hafenanlagen, Korn⸗ peicher und Oelbehälter von Constanza sowie den russischen Kreuzer „Kagul“ und vier Torpedobootszerstörer aus⸗ giebig mit Bomben belegt. Es wurde guter Erfolg beobachtet. Alle Flugzeuge sind trotz heftiger Beschießung

(Meldung des Reuterschen Dampfer „Swiftwings“

Der Feind erlitt schwere Verluste.

5

zurückgekehrt.

Waffe gegen d

Wohlfahrtspflege.

Dem Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz (Berlin, Perrenhaus) wurden neuerdings folgende besondere Zu⸗ wersungen zuteil: je 100 000 von dem Rheinisch⸗west⸗ fälischen Kohlensyndikat, von Stemens u. Halske, A.⸗G, und den Siemens⸗Schuckertwerken, G. m. b. H, je 50 000 ℳ, von der Deutschen Bank und der Dis conto⸗Gesellschaft, je 20 000 von C. Lorenz, A.⸗G., Berlin, und der Deutschen Erdöl⸗A.⸗G., Berlin, 15 000 von Hardtu. Wülfing, A.⸗G., je 10000 von Direktor O. Oliven, Kattowitzer Bergbau⸗Gesell⸗

chaft und R. Stock u. Co., Berlin⸗Marienfelde, 6000 von der

kt.⸗Gesellschaft Peiner Walzwerk, Peine, je 5000 von Georg von Giesches Erben, Breslou, der ECssener Kredit⸗Anstalt der Patzenhofer⸗Brauerei, den Lüdenscheider Metall⸗ werken, der Ges. f. elektrische Untergrundbahnen und der Westfälischen Drahtindustrie, Hamm. Bei den bohen An⸗ forderungen, die der immer mehr um sich greifende Weltbrand an das Rote Kreuz und seine vielen Fürsorgeabteilungen stellt, sind weitere Zuweisungen dringend erwünscht. 8

Der deutsche Werkmeisterverband (Sitz Düsseldorf), von dessen Mitgliedern 13 000 einberufen sind, zahlte in den ertten beiden Kriegsjahren 2 252 000 Sterbegelder. Die Kriegerfrauen und Zivilgefangenen wurden mit 624 000 unterstützt. Außerdem er⸗ hielten die bedürftigen Mitglieder, Invaliden und Witwen, die durch den Krieg in Not gerieten, rund 1 040 000 ℳ. Dazu kommen 211 000 Stellenlosenunterstützungen. Mit den Beiträgen der ein⸗ berufenen Mitglierder, über deren Erloß der am 10. Dezember in Leipzig stattfindende außerordentliche Vertretertag beschließt, betragen die Leistungen des Verbandes und seiner Kassen in 24 Kriegsmonaten rund 5 Millionen Mark. Dazu kommen noch die besonderen Unter⸗ stützungen der Bezirksvereine, die bis Ende 1915 463 000 betrugen. Die Gesamtleistung des Verbandes und seiner Vereine übersteigt also 5 ½ Milltonen Mark.

8

Aus Essen berichtet W. T. B.“, daß das Bankhaus Simon Hirschland aus Anlaß seines 75 jährigen Bestehens der Stadt für Kriegsfürsorgezwecke 75 000 gestiftet und seinen Angestellten Bar⸗ zuwendungen gemacht und daß Hermann Hirschland den Beamten der Firma 10 000 uberwiesen hat.

;ee]

Schafft das Gold zur Reichsbank! Vermeidet die Zahlungen mit Bargeld!

Jeder Deutsche, der zur Verringerung des Bargeld⸗ umlaufs beiträgt, stäarkt die wirtschaftliche Kraft des Vaterlandes. 8

Mancher Deutsche glaubt seiner vaterländischen Pflicht völlig genügt zu haben, wenn er, statt wie früher Goldmünzen, jetzt Banknoten in der Geldbörse mit sich führt oder daheim in der Schublade verwahrt hält. Das ist aber ein Irrtum. Die Reichsbank ist nämlich gesetzlich verpflichtet, für je Dreihundert Mark an Banknoten, die sich im Verkehr befinden, mindestens Hundert Mark in Gold in ihren Kassen als Deckung bereit⸗ zuhalten. Es kommt aufs gleiche hinaus, ob hundert Mark Goldmünzen oder dreihundert Mark Papiergeld zur Reichsbank gebracht werden. Darum heißt es an jeden pattiotischen Deut⸗ schen die Mahnung richten:

ESchränkt den Bargeldverkehr ein!

Veredelt die Zahlungsfitten! 8

Jeder, der noch kein Bankkonto hat, sollte sich sofort ein solches einrichten, auf das er alles, nicht zum Lebensunterhalt unbedingt nötige Bargeld sowie seine sämtlichen laufenden Ein⸗ nahmen einzahlt.

Die Errichtung eines Kontos bei einer Bank ist kostenfrei und der Kontoinhaber erhält sein jeweiliges Guthaben von der Bank verzinst.

Das bisher übliche Verfahren, Schulden mit Barzahlung oder Postanweisung zu begleichen, darf nicht das herrschende bleiben. Richtig sind folgende Verfahren:

Erstens und das ist die edelste Zahlungsitte

UHeberweisung von Bank zu Bank. Wie spielt sich diese ab?

Der Kontoinhaber 8v“ seine Bank, der Firma oder Privatperson, der er etwas schuldet, den schuldigen Betrag auf deren Bankkonto zu überweisen. Natürlich muß er seiner Bank den Namen der Bank angeben, bei welcher der Zahlungs⸗ empfänger sein Konto unterhält. Jede größere Firma muß daher heutzutage auf dem Kopf ihres Briefbogens vermerken, bei welcher Bank sie ihr Konto führt. Außerdem gibt eine Anfrage am Fernsprecher, bisweilen auch das Adreßbuch (z. B. in Berlin und Hamburg) hierüber Aufschluß.

Weiß man nur, daß der Zahlungsempfänger ein Bank⸗ konto hat, kann aber nicht feststellen, bei welcher Bank er es unterhält, 2 macht man zur Begleichung seiner Schuld von dem Scheckbuch Gebrauch.

Zweitens 8 Der Scheck mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung“ Mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung“ kommt zum Ausdruck, daß der Zahlungsempfänger keine Einlösungen des Schecks in bar, sondern nur die Gutschrift auf seinem Konto verlangen kann. Bei Verrechnungsschecks ist auch die Gefahr beseitigt, daß ein Unbefugter den Scheck einlösen kann, de Scheck kann daher in gewöhnlichem Brief, ohne „Einschreiben“, versandt werden, da keine Barzahlung seitens der bezogene Bank erfolgen darf. Nach den neuen Steuergesetzen fällt de bisher auf dem Scheck lastende Scheckstempe 2 1. Oktober d. J. an fort.

Drittens

Der sogenannte Barscheck, d. h. der Scheck ohne den Vermerk „Nur zur Verrechunng“. Er kommt dann zur Anwendung, wenn der Zahlungs⸗ empfänger kein Bankkonto besitzt und daher bare Auszahlung verlangen muß. Er wird in dem Maße aus dem Verkehr ver schwinden, als wir uns dem ersehnten Ziel nähern, daß jeder⸗ mann in Deutschland, der Zahlungen zu leisten und zu empfangern hat, ein Konto bei dem Postscheckamt, bei einer Bank oder einer sonstigen Kreditanstalt besitzt.

Darum die ernste Mahnung in ernster Zeit: Schaffe jeder sein Gold zur Reichsbank! Mache jeder von der bankmäßigen Verrechnung Gebrauch! Sorge jeder in seinem Bekannten⸗ und Freundeskreis für Verbreitung des bargeldlosen Verkehrs! Jeder Pfennig, e. bargeldlos verrechnet wird, ist

eine ernichtungskrieg unserer