1916 / 214 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachun 8 8

Der Milchhändlerin Auguste Wilhelmine Henriette Kröger, geb. Kammever, in Hamburg, Barielstr. 33 wiro auf Grund der Bundesratsbekaontmachung zur Fernhaltung unzuverläffiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Milch untersagt.

Hamburg, den 5. September 1916. Die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe.

Justus Strandes. 88

Bekanntmaschung.

Dem Milchhändler Julius Johannes Andreas Krüdener in Hamburg, Reginenstraße 5, Keller, wird auf Grund der Bundesrats⸗ bekanntmapung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Milch untersagt.

Hamburg, den 5. September 1916. Die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. AIustus Strandes. 8 8

Bekanntmachung.

Auf Grund der §§ 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 25. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (=7GBl. S. 603) und der Ziffern 1, 2, 4 und 5 der Anweisung des Kaitserlichen Ministeriums vom 11. Oktober 1915 zur Ausführung dieser Verordnung (Z. u. BABl. S. 305) wird den Kaufleuten 1) Albert Huntzinger, Kageneckerstraße 17, 2) August Ledermann, Nußbaumgasse 4, der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗und Futter⸗ mitteln aller Art sowie rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen, und mit Gegenständen des Kriegsbedarfs von heute ab für das ganze Gebiet des Deutschen Reichs untersagt.

Der Verkauf von Seiden⸗ und Manufakturwaren, sofern er in offenen Verkaufsstellen unmittelbar an Selbstverbraucher und in den dementsprechenden kleinen Mengen erfolgt, und der Ankauf

der hierzu erforderlichen Gegenstände bleibt dem Ledermann erlaubt.

Straßburg i. E., den 31. August 1916. Der Polizeipräsident. von Lautz.

Königreich Preußen

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen den Di⸗ rektoren: Dr. Erich Sehmsdorf an der Realschule in Kolmar i. P., Jakob Mas berg an der Realschule nebst Realgymnasium i. E. in Geisenheim, Leonhard Jäger am Realprogymnasium in Benrath, Dr. Richard Kuhn am Lyzeum in Berlin⸗Wilmers⸗ dorf und Dr. Friedrich Traugott am Städtischen Lyzeum in Wittenberge.

8.

Ministeriumder geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der Charakter als Professor ist verliehen worden den Oberlehrern: Max Voigt am Realgymnasium nebst Real⸗ schule i. E. in Trier, Dr. th. Franz Fleischer an der Real⸗ schule in Heilsberg, Heinrich Reinkemeier am Königlichen Realgymnasium i. E. in Hagen, Karl Straßbach am Gym⸗ nasium in Warburg, Hans Noeldechen am Realgymnasium in Nauen, Dr. Ferdinand Keselinag am Gymnasium Josephinum in Hildeshéim, Dr. Julius Poewe an der Real⸗ schule in Magdeburg, Oskar Pauly an der Oberrealschule in Wiesbaden, Dr. Hans Otto an der Hohenzollern⸗ schule (Oberrealschule) in Berlin⸗Schöneberg, Dr. Richard Amelung am Gymnasium in Graudenz, Dr. Georg Dittmann am Gymnasium in Göttingen, Dr. Fritz Boy an der Realschule in Oschersleben, Dr. Theodor Middel am Realgymnasium in Duisburg⸗Ruhrort, Dr. Bruno Schulze an der Oberrealschule in Gummersbach, Dr. Bernhard Luther an der Oberrealschule in Mülheim a. d. Ruhr, Michael Walter am Königlichen Realgymnasium in Elber⸗ feld, Dr. Joseph Kaußen an der Rheinischen Ritterakademie in Bedburg, Dr. August Ackermann am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in Bonn, Karl Krause am Gymnasium in Schweidnitz, Dr. Nudolf Arnold am Realgymnasium in Essen, Dr. Gustav Dittrich am Matthias⸗Gymnasium in Breslau, Dr. Wilhelm Süß⸗ mann am Wilhelms⸗Gymnasium in Cassel, Bernhard Wesener am Realprogymnasium in Schlawe, Dr. Georg Klatt an der Oberrealschule in Görlitz, Peter Hübinger an der Oberrealschule in Fulda, Albert Habricht am Gymnasium nebst Realgymnasium zum heiligen Geist in Breslau, Dr. Wilhelm Blumenthal am Gymnasium Johanneum nebst Realgymnasium in Lüneburg, Dr. Johannes Bourauel am Gymnasium in Neuß, Joseph Boehr am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in Essen⸗Rütten⸗ scheid, Dr. Emil Dieckhöfer am Kaiser Karls⸗Gymnasium in Aachen, Dr. Karl Vick am Stadtgymnasium in Stettin, Dr. Ernst Bungers am Realgymnasium in Halle a. S., Dr. Max Schulz am Joachim Friedrich⸗Gymnasium in Berlin⸗Wilmers⸗ dorf, Dr. Ludwig Walters am Gymnasium in Montabaur, Middendorff am Realgymnasium in Aachen, Franz Ottawa an der Katholischen Realschule in Breslau, Dr. August Preime am Gymnasium in Hersfeld, Albert Goedecke am Gymnasium Andreanum in Hildesheim, Dr. Bernhard Dentzer am Gymnasium in Schweidnitz, Dr. Ferdinand Ropohl an der Realschule in Cöln, Dr. Ludwig Schütte am Matthias⸗Gymnasium in Breslau, Emil Schwartz an der Oberrealschule nebst Realgymnasium in Cöln, Adolf Schmeding am Städtischen Gymnasium nebst Real⸗ gymnasium in Essen⸗Rüttenscheid, Max Huber an der Oberrealschule in Stargard i. Pomm., Heinrich Froning am Realgymnasium in Aachen, Ludwig Rein⸗ gardt an der Oberrealschule am Clevertor in Hannover, Dr. Gustav Grimme an der Oberrealschule nebst Real⸗ gymnasium in Aachen, Johann Pütz an der Oberrealschule in Mülheim a. d. Ruhr, Ludolf Lützen am Gymnasium nebst Realschule in Eschwege, Dr. Joh.⸗Maria Ruötz am Schiller⸗ Gymnasium in Cöln⸗Ehrenfeld, Franz Schild an der Ober⸗ realschule nebst Realgymnasium in Cöln, Dr. Augustinus Alt⸗ meyer an der Oberrealschule am Fürstenwall in Düsseldorf, Dr. Ferencz Jüttner am Johannes⸗Gymnasium in Breslau, Dr. Otto 4 an der Oberrealschule am Fürstenwall in Düsseldorf, Franz Lindemann an der Stiftischen Oberreal⸗ schule in Halle a. S., Kuno Anders am Realgymnasium in Görlitz, Paul Nitzer am Realgymnasium nebst Realschule in Geestemünde, Dr. Wilhelm Kalbe an der Oberrealschule am Clevertor in Hannover, Dr. Oswald Pautsch am Gymnasium in Oppeln, Dr. Max

Erich Müller am Gymnasium in Berlin⸗Steglitz, Max Wichmann am Paulsen⸗Realgymnasium in Berlin⸗Steglitz, Johannes Berzen am Realgymnasium in Duisburg, Dr. Georg Pfeffer am Goethe⸗Gymnasium in Frankfurt a. M., Bern⸗ hard Lippold am Gymnasium in Torgau, Dr. Hans Schmiot am Realgymnasium nebst Realschule an der Rethelstraße in Düsseldorf, Dr. Erich Franz an der Oberrealschule II in Kiel, Walter Kluge am Comenius⸗Gymnasium in Lissa i. P., Dr. Paul Dreyer am Königlichen Realgymnasium in Wies⸗ baden, Dr. Franz Bender am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in der Kreuzgasse in Cöln, Dr. Wilhelm Pfeffer an der Oberrealschule II in Kiel, Dr. Heinrich Bode an der Oberrealschule an der Lutherkirche in Hannover, Dr. Viktor Müller am Gymnasium in Cöln⸗Kalk, Karl Konradi am Gymnasium nebst Realschule in Eschwege, Franz Getz am Gymnasium in Münstereifel, Lothar Bresler am Realgymnasium in Tarnowitz, Dr. Anton Kreyes am Real⸗ gymnasium in Cöln⸗Nippes, August Stehr am Gymnasium in Oppeln, Dr. Johannes Mättig an der Oberrealschule i. E. in Remscheid, Dr. Paul Schulze an der Realschule in Garde⸗ legen, Dr. Gustav Klausing am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in Düsseldorf, Karl Theodor Fries an der Rödel⸗ heimer Realschule in Frankfurta. M., Franz Neureuter am Gym⸗ nasium in Heiligenstadt, Dr. Martin Müller am Gymnasium in Lötzen, Ulrich Wächtler am Realgymnasium in Potsdam, Eugen Wißmann am Realgymnasium in Löwenberg i. Schl., Kurt Schweiger am Städtischen Gymnasium in Danzig, Dr. Kurt Valentin am Wilhelms⸗Gymnasium in Eberswalde, Eduard Wag ner am Gymnasium nebst Realgymnasium zum heiligen Geist in Breslau, Dr. Geoorg Rosenthal am Gym⸗ nasium in Ratzebure, Max Schroeder am Gymnasium in Stolp i. P., Karl Most an der Klosterschule in Roßleben, Peter Halfmann am Gymnasium nebst Realprogymnasium in Viersen. Dr. Stephan Glöckner am Gymnasium in Bunzlau, Wilhelm Reime am Gymnasium in Hersfeld, Gustav Lauf am Gymnasium in Neuß, Dr. Albert Mennung am Realgymnasium i. E. in Schönebeck a. E., Dr. Walter Werckmeister an der Bismarck⸗Oberrealschule in Stettin, Dr. Otto Rohte an der Oberrealschule am Clevertor in Hannover, Dr. Ernst Wenzel am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in Bonn, Max Piske am Gymnasium in Treptow a. R., Kurt Hoffmann an der Oberrealschule in Hirschberg i. Schl., Dr. Ernst Weisker am Friedrich Wil⸗ helms⸗Gymnasium in Neuruppin, Karl Friedrich Meyer am Schiller⸗Realgymnasium in Stettin, Dietrich Heetfeld an der Herderschule (Realgymnasium nebst Realschule) in Charlotten⸗ burg, Lothar Hultzsch am Pädagogium in Putbus, Dr. Heinrich May am Gymnasium in Neustadt O. Schl., Dr. Friedrich Ranke am Gymnasium in Anklam, Johannes Schmiedeberg an der Oberrealschule in Delitzsch, Dr. Karl Homann am Gymnasium in Lauenburg i. Pomm., Dr. Johannes Bethmann am Realgymnasium in Essen, Johannes Klein an der König Wilhelms⸗Schule (Real⸗ gymnasium) in Reichenbach i. Schl., Dr. Walter Upmeyer am Realgymnasium in Hannover, Walther Greve am Real⸗ aymnasium nebst Realschule in Geestemünde, Dr. Albert Nachtigal am Realgymnasium nebst Realschule in Blankenese, Georg Reutlinger am Gymnasium nebst Realprogymnasium in Limburg g. L., Dr. Karl elau am Realgymnasium 11. in Berlin⸗ Wilmersborf, Vßr, o Haise am Jahn⸗Real⸗ gymnasium in Berlin⸗Lichtenzberg, Dr. Hermann Engler an der Vorstädtischen Realschule in Königsberg i. Pr., Dr. Hans von Hymmen am Lessing⸗Gymnasium in Berlin, Dr. Georg Laubenthal am Realgymnasium in Cöln⸗ Nippes, Dr. Paul Trense an der Oberrealschule nebst Gymnasium in Rheydt, Karl Bahmer am Gymnasium in Dillenburg, Dr. Paul Ribbeck am Mommsen⸗Gym⸗ nasium in Charlottenburg, Kanrad Dörbecker an der Oberrealschule in Marburg, Wilhelm Lieser am Gym⸗ nasium in Düren, Heinrich Schmidt an der Oberrealschule in Berlin⸗Pankow, Dr. Friedrich Sturm an der Evangelischen Realschule I in Breslau, Dr. Rudolf Bernhardt am Realgymnasium nebst Realschule in Düren, Dr. Wilhelm Schmidt am Realgymnasium in Remscheid, Johannes Ebert am Gymnasium in Montabaur, Ernst Steffen am Gymnasium in Dt. Krone, Dr. Friedrich Meinecke an der Oberrealschule an der Scharnhorststraße in Düsseldorf, Otto Mendius am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in der Kreuzgasse in Cöln, Heinrich Seip an den Vereinigten Gymnasien in Brandenburg a. H., Dr. Werner Hermkes am Gymnasium in Eschweiler, Paul

unius an der Oberrealschule I in Bochum, Friedrich Florstedt am Realgymnasium in Halle a. S., Emil Niemann am Gymnasium in Gelsenkirchen, Friedrich Land⸗ wehr an der Leibnizschule (Realgymnasium nebst Gymnasium) in Hannover, Dr. Rudolf Strothmann an der Landesschule in Pforta, Ernst Humpf am Gymnasium in Hanau, Adalbert Hildebrand an der Bertram⸗Realschule in Berlin, Karl Kleuker am Gymnasium Andreanum in Hildesheim, Wilhelm Fueß am Gymnasium Georgianum in Lingen, Dr. th. Karl Pieper an der Oberrealschule in Hamm i. W., Reinhold Starke am Gymnasium in Rastenburg, Hans Stöckert am Realgymnasium in Nauen, Dr. Peter Opladen an der Realschule in Crefeld, Ferdinand Bremer am Gymnasium in Brühl, Paul Rzegulla am König Wilhelms⸗Gymnasium in Breslau, Peter Eisen am Realgymnasium nebst Realschule i. E. in Trier, Heinrich Mainz am Realgymnasium in Cöln⸗Lindenthal, Dr. jur. Robert Schnütgen am Dreikönigs⸗Gymnasium in Cöln, Leo Mausbach am Gymnasium in Essen⸗Borbeck, Lic. Dr. th. Joseph Rink am Königlichen Gymnasium in Danzig, Johannes Zender am Realgymnasium nebst Real⸗ schule an der Rethelstraße in Düsseldorf, Dr. Roman Niestroj am Städtischen Gymnasium nebst Realgymnasium in der Kreuzgasse in Cöln, Gustav Junge am Lyzeum II in Berlin⸗ Steglitz, Dr. Erich Schwartze am Städtischen Oberlyzeum in Frankfurt a. M., Dr. Georg Frauscher am Bismarck⸗Lyzeum in Berlin⸗Grunewald, Dr. Karl Eberhard an der Schiller⸗ schule (Lyzeum) in Hannover, Dr. Erich Lahse am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeum in Neukölln, Joseph Breuer an der Städtischen Studienanstalt in Cöln, Johannes Bock⸗ horn am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeum in Dortmund, Walter Schmidt am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeum in Potsdam, Johannes Rech am Städtischen Lyzeum in Remscheid, Gerhard Haselmann an der Königin Luise⸗Schule in Friedenau, Heinrich Meyer an der Kaiserin Augusta⸗Schule in Cöln, Wilhelm Oppermann am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeum in Cassel, Karl Heinzelmann am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeum in Osnabrück und Arthur

Siegel am Städtischen Lyzeum in Küstrin.

Seine Majestät der König haben Alleranädigst geruht, den vorgenannten Professoren den Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Dem Oberlehrer Dr. Karl Saß am Realgymnasium in Arolsen im Fürstentum Waldeck ist der Charakter als Professo verliehen worden.

für Landwirtschaft, Domänen

und Forsten.

Dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Dr. Lorscheid ist die Kreistierarztstelle in Peine verliehen worden. 8

Ministerium

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

8 Die am 1. April 1917 zur Rückzahlung gelangende Serie der auslosbaren 4 prozentigen preußischen Schatz⸗ anweisungen von 1914 erster und zweiter Ausgabe wird am Sonnabend, den 14. Oktober 1916, Vormittags 10 Uhr, in unserem Dienstgebäude, Oranienstraße 92/94, vorn 1 Treppe, öffentlich in Gegenwart eines Notars durch das Los bestimmt werden. ¹

Berlin, den 6. September 1916.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis ge⸗ bracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs⸗ jahre 1915 bei der Halberstadt⸗Blankenburger Eisen⸗ bahn bezüglich ihrer preußischen Strecken auf 15 125,45 festgestellt worden ist. 8 1

Magdeburg, den 7. September 1916.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.

—-—

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetzsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß aus dem Betriebe der auf preußischem Gebiete gelegenen Strecken der Großherzoglich oldenburgischen Staatseisenbahnen Quakenbrück —-Osnabrück, Ihrhove Neuschanz, Oldenburg—Leer und Oldenburg-—Wil⸗ helmshaven im Jahre 1915 ein kommunalabgabe⸗ pflichtiger Reinertrag von 224 633 erzielt worden ist.

Münster (Westf.), den 8. September 1916.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Schellenberg.

Nichtamtliches

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. September 1916.

Seine Majestät der König der Bulgaren, begleitet von Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, traf, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern im Großen Haupt⸗ quartier im Osten zu Besprechungen mit Seiner Majestät dem Kaiser und König ein. Im Gefolge Seiner Majestät des Königs befinden sich der Kabinettschef Erzellenz Dobrovitsch

ie Flügeladjutanten Oberst Stojanoff und Major Kolsoff.

““ 1“ 8

Dem Vernehmen nach bestätigt sich, wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, die Nachricht, daß der deutsche Gesandte in Bukarest Freiherr von dem Bussche⸗Haddenhausen mit dem Personal der Gesandtschaft in Uleaborg eingetroffen ist. Ueber seine demnächst zu erwartende Weiterreise nach Deutsch⸗ land und über die Ausreise der hiesigen rumänischen Gesandt⸗ schaft finden zurzeit Besprechungen statt, die demnächst zum Ab⸗ schluß kommen dürften.

.“

Einer vom „W. T. B.“ verbreiteten amtlichen Mit teilung zufolge hat sich der Generalmajor Friedrich, Departemensdirektor im preußischen Kriegsministerium, im Auftrag des stellvertretenden Kriegsministers und im Ein⸗ vernehmen mit dem Auswärtigen Amt in der vergangenen Woche nach der Schweiz begeben, um u. a. mit den Schweizer Behörden verschiedene Fragen, betreffend die Internierung der deutschen Kriegs⸗ und Zivil gefangenen, zu besprechen und einige der Inter⸗ nierungsorte zu besuchen. Erfreulicherweise konnte festgestellt werden, daß Unterkunft, Verpflegung usw. der Internierten in jeder Beziehung zufriedenstellend sind und daß die Schweizer Behörden in dankenswertester Weise für deren Wohlergehen sorgen. Auch die Verhandlungen über die wichtige Frage der Beschäftigung arbeitsfähiger Kriegsgefangener und andere Angelegenheiten haben volle Einigung ergeben. Die Ange⸗ hörigen der in der Schweiz internierten Deutschen können versichert sein, daß für ihre Lieben in jeder Beziehung gesorgt ist und daß sie körperlich und geistig erholt nach Abschluß des Krieges in die Heimat zurückkehren werden.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, bestimmt unter Aufhebung seiner Bekanntmachung vom 5. November 1915, betreffend die Veröffentlichung von Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, auf Grund des §4 des Gesetzes vom 4. Juni 1851, wie „W. T. B.“ mitteilt, folgendes: a. Verboten sind:

1) Anzeigen, deren Text ganz oder teilweise chiffriert ist;

2) Anzeigen unter Chiffre, die mittelbar irgend ein Gebiet des Heeresbedarfs betreffen können;

3) Anzeigen, die sich auf die Lieferung von im Inlande beschlag⸗ nahmten Kriegsrohstoffen aus dem neutralen Auslande beziehen;

4) Anzeigen, in denen der Eindruck erweckt wird, als ob durch persönliche Beziehungen oder dergleichen Heeresaufträge vermittelt

werden könnten, oder die sonst geelgnet sind, das Ansehen der Heeres⸗ verwaltung zu schädigen; c

5) Anzeigen unter Chiffre oder Deckadresse, die der Anwerbung von männlichen oder weiblichen Arbeitskräften dienen. Nicht als Deck⸗ adresse anzusehen sind die Namen der öffentlichen Arbei snachweise. 6) Anigen unter Chtffre oder Deckadresse, in denen männkiche der weibliche Arbeite käfte außer den technischen und kaufmänmschen Angestellten Stellung suchen.

7) Anzeigen, mit deren Hilfe Arbeit im neutralen oder feindlichen Auslande angeboten oder gesucht wird.

8) Anzeigen, die die Zusage enthalten, die Uebernahme der ange⸗ botenen Arbeit habe Befreiung oder Zurückstellung vom Heeresdienst oder einen entsprechenden Antrag des Arbeitgebers zur Folge.

b. Zensurpflichtig sind:

1) Anzeigen, die sich auf die Bearbeitung und Lieferung von Artilleriemunition oder auf die Lieferung von Maschinen und Geräten zu deren Herstellung begiehen.

2) Anzeigen, die sich auf Lieferungen aus dem neutralen Aus⸗ lande beztehen, soweit sie nicht nach Ziffer II a 3 verboten sind.

Wer den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt oder zu ihrer Uebertretung auffordert oder anreizt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Sind mildernde Umstände vorhanden, so

kann auf Haft oder Geldstrafe bis zu 1500 erkannt werden. Diese Verordnung tritt am 11. September 1916 in Kraft.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen diee Ausgaben 1149 und 1150 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 630. preußische, die 327. sächsische und die 458. württembergische Verlustliste.

8

Sachsen. Seine Majestät der König hat anläßlich des bulgarischen Erfolges von Tutrakan, wie die Sächsische Staatszeitung“ meldet, an Seine Majestät den König der Bulgaren folgendes Telegramm gerichtet:

Heute, wo ich den ganzen Umfang des Erfolges von Tutrakan übersehen kann, spreche ich Dir und Deiner heldenmütigen Armee zu diesem glänzenden Siege meinen wärmsten Glückwunsch aus. Gott helfe uns weiter. Friedrich August.

““ 1““

Oesterreich⸗Ungarn.

Niach einer Mitteilung der holländischen Regierung an das österreichisch⸗ungarische Ministerium des Aeußern hat der bisherige österreichisch⸗ungarische Gesandte in Bukarest Graf Czernin mit den Mitgliedern der Gesandtschaft Bukarest am 6. Sep⸗ tember verlassen. Er hat die Reise über Rußland nach Schweden angetreten, nachdem die in Rumänien befindlichen österreichisch⸗ungarischen Konsulatsbeamten und etwa 60 Mitglieder der österreichisch⸗ungarischen Kolonie schon tags vorher denselben Weg eingeschlagen hatten.

Vorgestern fand unter dem Vorsitz des Ministers des Aeußern ein gemeinsamer Ministerrat statt, an dem die beiden Ministerpräsidenten, die gemeinsamen Minister, die öster⸗ reichischen und ungarischen Minister der wirtschaftlichen Ressorts und der Leiter des K. K. Ministeriums des Innern teilnahmen. Den Gegenstand der Beratung bildeten, wie „W. T. B.“ meldet, die mit dem Kriege zusammenhängenden wirtschaft⸗ lichen Fragen, insbesondere die Angelegenheit der Lebens⸗ mittelversorgung. Es wurde eine Erörterung über die Versorgung der Bevölkerung gepflogen und über die in dieser Hinsicht ls notwendig erkannten Maßnahmen Beschluß gefaßt.

Großbritannien und Irland.

Der König hat nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ einen Aufruf unterzeichnet, durch den die britischen Untertanen aufgefordert werden, eine Aufstellung über das ihnen gehörige, in feindlichem Gebiete befindliche Ver⸗ mögen und über ihre Forderungen an feindliche Untertanen und Regierungen einzureichen.

Amtlich wird bekannt gemacht, daß künftig und bis auf weitere Bekanntmachung keine Erleichterung für die Ein⸗ fuhr von Zwieback, Borsten, Eiern, Eigelb und Eiweiß, Fisch⸗ tran, Obst, Nüssen und Nußkernen, Klebstoffen (gums), Haaren, Honig, Dochten, Pech, konservierten und eingemachten Waren, Schwefel, Spirituosen, Spezereien, Gummireifen und Balat⸗ gummi, pulverisiertem Talkum, Holzteer, Pflanzenfasern und Hefe nach Holland gewährt werden soll. .

In der „London Gazette“ wird amtlich bekannt ge⸗ macht, daß vom 1. Oktober 1916 ab niemand ohne besondere Erlaubnis des Handelsamtes und nur unter besonderen oder allgemeinen Bedingungen, die das Handelsamt vorschreiben kann, andere Arbeit als Munitionsarbeit im Vereiniaten Königreiche oder für Verbündete außerhalb des Vereinigten Königreichs suchen darf.

Die „Times“ weisen auf den großen Aufschwung 8 den die Sinn⸗Fein⸗Bewegung in Irland genommen habe.

Die Bewegung habe enorm an Popularität gewonnen, und zwor auf Kosten der nationalistischen Partei. Die Hauptgründe dafür seien, daß sich die Nationalisten nicht völlig unabhängig von der eng. lischen Koalitionsregierung halten, daß sie dem Ausschluß der sechs protestantischen Grafschaften von Ulster zustimmten und namentlich, daß sie nicht imstande waren, für die Rebellen von Dublin eine ebenso milde Behandlung durchzusetzen, wie sie den südafrikanischen Rebellen zuteil wurde. In allen Städten des katholischen Irlands habe die Hinrichtung der Rebellen die nationale Leidenschaft gewaltig auf⸗ gestachelt.

Der Kongreß der Gewerkvereine in Birmingham hat in einer Resolution beschlossen, nach dem Kriege nachdrücklich die Aufhebung aller Gesetze über militärische und industrielle Dienstpflicht zu verlangen.

In der Debatte sagte der Abgeordnete Storne, wie „W. T. B.“ berschtet, bald nach dem Kriege würden allgemeine Parlaments⸗ wahlen stattfinden und die Arbeiter würden nicht so jörscht sein, für ihre Arbeitgeber zu stimmen. homas sagte, eine Armee würde nach dem Kriege notwendig sein. Die alte Armee und alte Territorialarmee bestünden nicht mehr und niemand könne dann annehmen, daß sich viele Freiwillige zum Militärdienst melden würden. Es bestünde große Gefahr, daß die jetzt geltenden Gesetze zur Bildung einer stehenden Armee benutzt werden würden, und er hoffe, daß die Arbeiterschaft einstimmig die Aufhebung dieser Gesetze fordern werde. Es wäre besser in einen Generalstreik einzutreten, als die Freiheit unter dem Vorwande des Kampfes gegen den preußischen Militarismus freizugeben.

Die letzte Verlustliste enthält die Namen von 127 englischen und 65 australischen Offizieren und 3050 engli⸗ schen und 2760 australischen Soldaten. 16““

Frankreich. 1 Im Laufe der vergangenen Woche haben, wie bereits gemeldet, in Paris Konferenzen zwischen den fran⸗

zösischen und britischen Munitions⸗ und Kriegs⸗ ministern stattgefunden. Nach einer amtlichen Mitteilung wurden dabei die Ansichten über die jüngsten militärischen Operationen ausgetauscht und Maßregeln getroffen, wie man die beiderseitigen militärischen Hifsmittel am wirksamsten verwenden könnte. Die Konserenzen führten zu befriedigenden Ergebnissen.

Die Denkschrift des Finanzministers Ribot beziffert die Ausgaben im französischen Staatshaushalt für 1916, wie „W. T. B.“ meldet, auf rund 32,35 Milliarden Franken (gegen 22,7 Milliarden im Vorjahr); davon ent⸗ fallen 23,66 (Vorjahr 15,7) Milliarden auf Kriegskosten im engeren Sinne.

Eine Mitteilung des Finanzministeriums gibt bekannt, daß die neue Anleihe, wie die erste, in Gestalt von 5prozentigen Renten ausgegeben werden und die Höhe der Emission nicht begrenzt sein wird. Inhaber von Bons und Obligationen der nationalen Verteidigung werden die von ihnen gezeichneten Be⸗ träge mittels dieser Titel einzahlen können, aber die drei⸗ prozentige Anleihe wird zu dieser Konversion nicht zugelassen werden. Man rechnet mit der Ausgabe für die ersten Oktobertage.

Nach dem Blatt „Homme Enchainé“ hat der Arbeits⸗ minister Métin bei einer Zusammenkunft französischer Bürger⸗ meister Regierungsmaßnahmen für gleichmätzige Kohlen⸗ verteilung und Kohlenpreise im Winter angekündigt. Das Blatt bemerkt dazu, seit zehn Monaten erneuere man dieses Versprechen immer wieder, aber der Kohlenpreis sei um keinen Centime gesunken, sondern um 25 Prozent gestiegen.

Italien.

Das militärische Amtsblatt enthält die Einberufung der Jahresklassen 1897 erster, zweiter und dritter Kategorie; das Aushebungsgeschäft soll am 21. September beginnen. Gleichzeitig haben sich die Zurückgestellten der Marinetruppen erster, zweiter und dritter Kategorie der Jahrgänge 1882 bis 1888 zu stellen.

Portugal.

Das Amtsblatt veröffentlicht nach einer Meldung des „Temps“ ein Dekret, wonach ein besonderes Komitee mit der Vorbereitung des Wirtschaftskrieges nach dem Friedensschluß beauftragt wird.

v Dänemark.

Gemäß dem Beschlusse über das Zusammenwirken der nordischen Reiche, der bei der Königszusammenkunft in Malmö gefaßt worden war, und in Fortsetzung der Minister⸗ zusammenkunft in Kopenhagen werden nach einer amtlichen Mitteilung der dänische Ministerpräsident und der Minister des Aeußern, der norwegische Staatsminister und der Minister des Aeußern und der schwedische Staatsminister und der Minister des Aeußern am 19. September in Christiania eine Zu⸗ sammenkunft abhalten.

Der Gouverneur Helweg Larsen von den Dänischen Antillen ist schiedet worden.

Schweden. 1““

In der russischen Antwort auf den schwedischen Ein⸗ spruch in der Angelegenheit des Dampfers „Desterro“, die vorgestern überreicht worden ist, wird dem „Schwedischen Tele⸗ graphenburean“ zufolge mitgeteilt, daß der Befehlshaber des Unterseeboots des Befehls enthoben und namentlich für den Mißbrauch der schwedischen Flagge schwer bestraft worden sei. Der „Desterro“ sei sofort freigegeben worden. Betreffs der Dampfer „Lissabon“ und „Worms“ bleibt die russische Regierung dabei, daß die Fälle dem Prisengericht unterbreitet werden müßten, und teilt schließlich mit, daß sie einen Sach⸗ walter ausersehen habe, der mit einem schwedischen Vertreter zusammen die Entschädigung für die Versenkung des Dampfers „Syra“ 1 soll.

Griechenland.

Der russische und der italienische Gesandte in Athen haben dem „Temps“ zufolge der griechischen Regierung mitgeteilt, daß sich ihre Regierungen dem jüngsten Schritt Frankreichs und Englands anschließen würden.

Nach einer Meldung des „Secolo“ aus Athen sind Abteilungen entlassener Reservisten in mehrere Häuser von Anhängern Venizelos' eingedrungen und haben Waffen, die die Venizelisten nach ihrer Erklärung für ihre etwaige Ver⸗ teidigung gesammelt hatten, beschlagnahmt.

Wie das „Reutersche Bureau“ aus Athen meldet, gab vorgestern abend eine Bande unbekannter Schreier auf die französische Gesandtschaft Schüsse ab, als die Ge⸗ sandten der Ententemächte dort eine Besprechung abhielten. Der Ministerpräsident Zaimis brachte unverzüglich dem französischen Gesandten Guillemin sein Bedauern über den Vorfall zum Ausdruck. Der Gesandte nahm die Entschuldi⸗ gungen entgegen, betrachtete die Angelegenheit aber nicht als abgeschlossen.

Rumänien.

Die Bukarester Bevölkerung, darunter namentlich die Arbeiterkreise, veranstaltete vorgestern, wie die „Kölnische Zeitung“ erfährt, eine große Kundgebung gegen den Eintritt Rumäniens in den Krieg. Unter freiem Himmel wurde eine Massenversammlung abgehalten, an der viele Tausende von Arbeitern und Soziaälisten teilnahmen und die einen stür⸗ mischen Verlauf nahm. Unter brausendem Beifall verurteilten sämtliche Redner die vierverbandsfreundliche Politik Bratianus. Es wurde schließlich ein Beschlußantrag einstimmig angenommen, in dem die Regierung aufgefordert wird, die Kriegserklärung gegen Oesterreich⸗Ungarn rückgängig zu machen und die alten freundschaftlichen Beziehungen zu den Mittelmächten wieder aufzunehmen. 8

Der Ausschuß beider Häuser des amerikanischen Kongresses hat laut Meldung des „W. T. B.“ das Staatshaushalts⸗ gesetz mit allen Zusätzen, die dem Präsidenten Ver⸗ geltungsvollmachten gegen Störung des amerika⸗ nischen Handels gewähren, angenommen, mit Ausnahme eines Zusatzantrages Phelan, von dem man große Härten gegen Amerikaner in fremden Ländern durch Wiedervergeltungs⸗ maßregeln befürchtet. Der Staatssekretär Lansing hat die vom Senator Thomas im Senate gemachte Mitteilung be⸗ stätigt, daß der Zusatzantrag Thomas, wonach die Aus⸗

klarierung von Schiffen der Kriegführenden, die Amerikaner benachteiligen, verweigert werden soll, mit Zustimmung des Staatsdepartements eingebracht worden ist. Dieser Zusatz⸗ antrag ermächtigt den Präsidenten, die bewaffneten Kräfte der Nation, wenn nötig, zur Ausführung seiner Verordnung in Anspruch zu nehmen. Auch die anderen Zusatzanträge mit Ausnahme des Antrages Phelan hatten die Zustimmung des Staatsdepartements.

Nach einer von dem oben genannten Telegraphenbureau verbreiteten Meldung aus San Francisco werden Transport⸗ schiffe des Heeres der Vereinigten Staaten von nun an amerikanische Post nach Manila und China befördern sowie deutsche Post erster Klasse (d. h. geschlossene Briefe und ähnliches), die nach denselben Bestimmungsorten geht. Diese Maßnahme ist getroffen worden, um die britische Zensur zu vermeiden, da ein großer Teil dieser Post bisher auf britischen oder japanischen Schiffen über Vancouver geführt worden ist.

Asien.

Das Justizportefeuille in dem neuen persischen Kabinett, das die russischen Zeitungen als russenfreundlich bezeichnen, ist laut Meldung des „W. T. B.“ Mustafa⸗nel⸗Memalik anvertraut worden, der als warmer Freund der Türkei und Anhänger der Einigung des Islams bekannt ist. Außerdem stammt der neue Unterrichtsminister Muhbir⸗uel Saltaneh, der seine Studien in Deutschland gemacht hat, aus einer als Feindin des Absolutismus und der Russen bekannten Familie. Er selbst hat als Vali von Täbris und Schiras feindselige Gesinnungen gegen die englisch⸗russische Politik an den Tag gelegt.

Telegraphische Meldungen besagen, obiger Quelle zu⸗-⸗ folge, daß Japan infolge des Zusammenstoßes chinesischer und japanischer Truppen in Chengchtatung in der Ostmongolei am 88 August geheime Forderungen an China gerichtet

abe. 6 In Niederländisch⸗Indien haben die Aufstän⸗ dischen nach einer Amsterdamer Blättermeldung Moeara Tambesi im Sturm genommen. Die inländische Polizei ist zum Sarikat Islam übergegangen.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 10. September. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Schlacht an der Somme nimmt nach der vor⸗ gestrigen Kampfpause ihren Fortgang. Der englische, auf 15 km breiter Front zwischen Thieppal und Combles erfolgte Stoß brach sich an der Standhaftigkeit der unter dem Befehl der Generale Freiherrn Marschall und von Kirch⸗ bach stehenden Truppen. Bei Longueval und Ginchy sind die Nahkämpfe noch nicht abgeschlossen. Die Franzosen wurden im Abschnitt Barleux —Belloy von Regimentern des Generals von Quast blutig abgeschlagen. Nordwestlich von Chaulnes machten wir bei Säuberung einzelner Graben⸗ teile Gefangene und erbeuteten 6 Maschinengewehre.

Riechts der Maas spielten sich neue Gefechte südlich des Werkes Thiaumont und östlich von Fleury ab. Ein⸗ gedrungener Feind ist durch Gegenstoß geworfen.

Im Luftkampf verloren unsere Gegner in den letzten Tagen vorwiegend an der Somme 9. durch unser Ab⸗ wehrfeuer 3 Flugzeuge. Hauptmann Boelcke hat den 22. feindlichen Flieger abgeschossen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Abgesehen von wiederholten vergeblichen russischen An⸗ griffen gegen bayerische Truppen bei Stara Czerwiszeze am Stochod, ist die Lage vom Meere bis an die Kar⸗ pathen unverändert.

In den Karpathen setzt der Feind seine Angriffe fort. Westlich von Schipoth hat er Gelände gewonnen. Sonst ist er überall abgewiesen.

Südlich von Dorna Watra haben deutsche Truppen mit rumänischen Kräften Fühlung gewonnen.

Balkan⸗Kriegsschauplatz.

Silistria ist gefallen. Die blutigen Verluste der Rumänen und Russen in den letzten Kämpfen stellen sich als sehr bedeutend heraus.

An der mazedonischen Front keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.

Der Erste Generalquartiermeister.

92 ff 8 Ludendorff. 1

Großes Hauptquartier, 11. September. (W.

Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg. Nichts Neues. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern.

Dem großen englischen Angriff vom 9. 9. folglen

gestern begrenzte, aber kräftig geführte Stöße an der Straße .

Poziers⸗le⸗Sars und gegen den Abschnitt Ginchy⸗Combles. Sie wurden abgewiesen. Um Ginchy und südöstlich davon sind seit heute früh neue Kämpfe im Gange. Bei Longueval und im Wäldchen von Leuze 6wischen Ginchy und Combles) sind in den gestern geschl⸗ derten Nahkämpfen vorgeschobene Gräben in der Hand des Feindes geblieben. Die Franzosen griffen südlich der Somme vergeblich bei Belloy und Vermandovillers an. Wir gewannen einzelne am 8. September vom Gegner besetzte Häuser von Berny zurück und machten über 50 Gefangene.

Front des Deutschen Kronprinzen. Zeitweise scharfer Feuerkampf östlich der Maas.

G Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls

Prinz Leopold von Bayern. Beiderseits von Stara Czerwiszeze erfuhren die aber⸗ mals und mit starken Kräften angreifenden Russen wie am Tage vorher blutige Abweisung.