1916 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

meisten und die Gemeinden des Regierungsbezirks Marienwerder mit am wenigsten aus. Von den Armen kosten sämtlicher in Berracht kommenden Gemeinden entfielen 37,28 Mill. Mark oder Mb59,0 v. H. auf die offene und 18,za Mill. Mark oder 28, v. H. uf die geschlossene Armenpflege, die übrigen 7,80 Mill. Mark auf die Kinder⸗ und Waisenpflege. Von den Auf⸗ wendungen für das Krankenwesen erforderte die Anstalts⸗ flege 27,80 Mill. Mark oder 92,°6 v. H., die sonstige Kranken⸗ ürsorge 2,3,0o Mill. Mark oder 7,84 v. H. 111“ 8

1 Kunst und Wissenschaft.

Für die Sammlung der Bildwerke der christlichen Epoche im Kaiser Friedrich⸗Museum konnten aus dem Nachlaß Adolf von Becke⸗ aths einigge Bildwerke der italienischen Renaissance er⸗ orben werden, die zwar nicht von großen Meistern herrühren, aber och die Sammlung dankenswert vervollständigen, weil sie Arbeiten on Bildhauern sind, die bisher hier noch nicht vertreten waren. Die Keuerwerbungen bestehen in einer etwa einen halben Meter hohben onstatuette des Johannesknaben, die dem Antonio Rossellino 8 der einem ihm nahestehenden Künstler zuzuschreiben ist; einem Steinrelief Wappenbild zwischen vier Engeln von der Hand eines völlig von Donatellos Kunst in den dreißiger Jahren abhängigen Bildhauers, und einem Marmor⸗ elief mit der Darstellung der Taufe Christi, das gleichfalls uter Donatellos Emfluß und um 1450 entstanden ist. Auch die bteilung der italtenischen Plaketten konnte durch einige gtücke vermehrt werden. Unter ihnen sind ein kleines goldenes Täfelchen mit den zierlichen Geslalten von Judith und Merkur und eine runde Plakette mit der Europa auf dem Stier bemerkenswert, rbeiten Paduaner Künstler vom Ende des Quattrocento. as Kupferstichkabinett gelangte kürzlich durch Ankauf den ve eines allem Anschein nach außerordentlich eltenen Nürnberger Druckes vom Jahre 1526 aus der Werk⸗ att des Hans Hergot. Der Band enthält einen Nachdruck des rsten Teils von Luthers Bibelübersetzung des Alten Testaments, d. h. ie fünf Bücher Moses, deren erstes 88 zahlreiche kleine Holzschnitte nach Zeichnungen Hans Sebald Behams illustriert ist. Diese Zeich⸗ nungen erfreuten sich einer großen Beliebtheit und sind in 5 ver⸗ schiedenen Abdrucksarten auf uns gekommen. Der neuerworbene Berliner Druck kann als ein Exemplar der ursprünglichen Ausgabe angesehen werden, für die Bevam die Bilder gezeichnet hat. Auch dieses Exemplar hat das Schicksal vieler Volksbücher, zerlesen und verbraucht zu werden, gehabt; es ist leider arg mitgenommen und durch die Benutzung unansehnlich geworden. Die letzten Seiten und weitere 5 Seiten innerhalb des Bandes fehlen. 6 1

Wie „W. T. B.“ übertr aiser Franz Foseph dem Erzherzog Eugen die Stelle eines Kurators der Akademie der Wissenschaften in Wien, dem Erzherzog Karl Stephan die Stelle eines Protektors der Akademie der Wissenschaften in Krakau und dem Erzherzog Leopold Salvator die Stelle eines Protektors der böhmischen Kaiser Franz Joseph⸗Akademie der Wissenschaften, Literatur und Kunst i n Prag. Diese Ehrenstellen waren seit dem Tode des Erz⸗ herzogs Franz Ferdinand verwaist.

Literatur.

Das von dem Kapitänleutnant B. Weyer mit teilweiser Benutzung amtlicher Quellen herausgegebene Taschenbuch der Kriegsflotten liegt mit der Ausgabe für 1916 in seinem 17. Jahrgang vor (Verlag J. F. Lehmann in München). Der Herausgeber ist mit Erfolg bemüht gewesen, den Inhalt des Taschen⸗ buches nicht nur auf dem Laufenden zu erhalten, sondern ihn auch zu ergänzen und zu bereichern, soweit dies der Krieg zuließ, durch den namentlich die Beschaffung von Nachrichten aus dem Ausland erschwert wurde. Die Flottenlisten der fremden Staaten wurden möglichst bis Ende Mai des Berichtsjahres richtig gestellt, wie auch das Ver⸗ zeichnis der feindlichen Kriegschiffsverluste bis auf diesen Zeitpunkt vervollständigt wurde. Die in der Seeschlacht am 31. Mat d. . vernichteten S Schiffe sind in der Flottenliste stehen geblieben, doch als Verluste besonders kenntlich gemacht, auch konnten sie in das Verzeichnis der Kriegsschiffsverluste noch aufgenommen werden. Neu beigegeben wurde dem Taschenbuch u. a. ein Kapitel „Der Krieg zur See vom August 1914 bis Mai 1916“, das nach einem zusammen⸗ fassenden Vergleich der Flottenkräfte der kriegführenden Staaten, eine Chronik und eine knappe Darstellung aller in den genannten Zeitraum fallenden Kriegsereignisse zur See, ein eines Be⸗ richts über die Seeschlacht am Skagerrak, bietet. Von Interesse dürfte auch die Zusammenstellung der Handelsschiffsverluste des Vierverbandes durch Kreuzer und Hilfskreuzer sein. Im Anschluß an diese Zu⸗ sammenstellung werden die Kriegsschiffsverluste des Vierverbandes nach Ländern und Schiffstypen geordnet dargestellt. In beiden Zu⸗ sammenstellungen haben nur solche Schiffe Aufnahme gefunden, deren Namen amtlich festgestellt worden sind. Die aus den Uebersichten zu gewinnenden Verlustziffern geben also, da die Namen zahlreicher feindlicher Handelsschiffe unbekannt geblieben sind und der Feind die Verluste an Kriegsschiffen systematisch zu verheimlichen sucht, das Mindestmaß der dem Feinde tatsächlich zugefügten Verluste an.

Im Verlag der Gebrüder Paetel in Berlin ist eine lesens⸗ werte Schrift von Professor Dr. Gerber in Königsberg i. Pr. er⸗ schienen, die der Verfasser „Alte Stimmen in die neue Zeit“ benannt und als „literarische Kriegsunterhaltung“ näher gekennzeichnet hat (geb. 2,50 ℳ). Als gründliche Kennerr unserer Literatur wußte er, daß deutsche Dichter, Denker und Gelehrte vieles niedergeschrieben haben, was als Prophezeiung auf unsere Gegenwart oder als Parallele für beutige Geschehnisse gelten kann. An zahlreichen Stellen aus deutschen Schriften weist er nach, daß unseren Vorfahren die Zeiten des siebenjährigen und des Befreiungskriege s, die sie miterleben mußten, als die größten, fu: chtbarsten und schickjalsschwersten erschienen, daß damals ähnliche Verhältnisse Stimmungen und Gedanken weckten, wie sie uns heute bewegen. Frelac aber bringt Professor Gerber Belege dafür bei, daß deutsche Denker, Dichter und Geschichts⸗ forscher schon in längst vergangener Zeit den gewaltigen Kampf vor⸗ aussahen, in dem das Deutschtum sich gegen eine Welt von Feinden werde behaupten müssen. Die Schrift verfolgt aber nicht zuletzt auch den Zweck, in dem Leser denselben Glauben an die Zukunft des deutschen Volkes zu festigen, der in vergangenen schweren Zeiten die Besten unserer Vorfahren beseelte und im Ringen aufrecht erhielt: den Glauben an die Sendung unseres Volkes, die Zuversicht an unserm endgültigen Sieg.

Das von Rudolf Presber und Leo Walther Stein gemeinsam verfaßte Lustsptel „Die selige Exzellenz“, das in der verflossenen Spielzeit im Deutschen Künstler⸗Theater in Berlin zahlreiche Aufführungen erlebte, ist von der Deutschen Verlagsanstalt 8* 2vb in Buchform (geh. 2 ℳ, geb. 3 ℳ) heraukgegeben

orden.

Im Sevptemberheft der „Deutschen Rundschau“ (heraus

egeben von Dr. Bruno Hake, Verlag Gebrüder Paetel) setzt füem Fromme seine Ausrührungen über „Niederdeutsche und Nieder⸗

nder“ fort. Das Kriegstagebuch des Generalleutnants Kurt Haubold von Einsiedel, 1866 Hauptmann in der köntglich sächsischen Leibbrigade“, berausgegeben von Witticho von Einsiedel, findet mit der fünften Fortsetzung seinen Abschluß. George von Graevenitz würdigt zum Gedächtnis des Generalfeldmarschalls beider Katserreiche Kolmar Freiherrn von der Goltz „Die deutsche Militärmission in der Türkei“. Ein Geschichtsbild der vierziger Jahre bietet Theodor Schiemann in einem Aufsatz über „Kaiser Nikolaus der Erste, in Haus, Familte und Tagezarbeit“. Von literar⸗historischen Beiträgen und Veröffentlichungen sind Berthold Litzmanns Mitteilungen über ein Drama aus dem Nachlaß Ernst von Wildenbruchs „Ermanarich der König“, sowie der Schlußteil aus „Gustay Freytags Briefwechsel mit Graf und Gräfin Wolf Baudissin“, herausgegeben von Gustav Wtlli⸗

bald Freitag zu nennen. Jakob Schaffners zeitgenössischer Roman „Die Schweizerreise“ ist zum Abschluß des ersten Buches gelangt. In der Literarischen Rundschau bespricht Ewald Banse eine Reibe „Türkenbücher“. Buchbesprechungen und ein Verzeichnis eingegangener Bücher bilden den Abschluß des Heftes. 1

——

Kurze Anzeigen 3 neu erschienener Schriften, deren alten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm⸗ straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Einheits⸗Schule und Freie Bahn dem Talent. Vor⸗ trag von Geh. Oberschulrat Rudolf Block. 1,20 ℳ. Leipzig, Quelle u. Meyer. 8

Die deutsche Einheitsschule von J. Tews. 1 ℳ. Leipzig, Julius Klinkhardt.

Der Weltkrieg und der Aufsatz in der Vorprüfung. Von Heinrich Quast. 2 ℳ. Berlin W. 10, Lützow⸗Ufer 5, S. Gerstmanns Verlag.

Die Kriegsgesetze und Verordnungen über die Höchstpreise, Sicherstellung der Volksernährung, der Rohstoffe, Metalle usw. nach dem Stande von Anfang Mai von Viktor Szezesny. Stuttgart, J. Heß.

Kriegsbeschädigten⸗Fürsorge und Versorgung der Hinterbliebenen von Kriegsteilnehmern Von G. Sackel. 0,60 ℳ. Wer hat Anspruch auf Altersrente? Von

Landesrat Seelmann. 0,60 ℳ. Altenburg, S.⸗A., Stephan

Geibel.

Die Bundesratsverordnung über die Bewilligung von Zahlungsfristen an Kriegsteilnehmer vom 8. Juni 1916. 0,30 ℳ. Berlin W. 9, Linkstr. 16. Franz Vahlen. 8

1 Berliner Theater. 88

Im Berliner Theater, das sich seit Johren zu einer Pflegestätte der volksstückartig ausgebauten Berliner Posse entwickelt hat, wurde am Sonnabend ein neues Werk dieser Gattung: „Auf Flügeln des Gesanges“, zum ersten Male aufgeführt. Wiederum sind Bernauer uͤnd Schanzer die Verfasser, Kollo und Bredschneider die Komponisten der musikalischen Einlagen. Ein „heiteres Lebens⸗ bild“ nennt sich das Stück, das in vier mit besonderen Titeln ver⸗ sehenen Aufzügen den Werdegang eines Musikers zeigt, den das Schicksal auf⸗ und abführt. Der mittellose Hilfslehrer Lautensprung kommt durch eine Verkettung glücklicher Umstände in die Lage, die Melodien für eine Possenneuheit zu komponieren. Seine Taschen füllen sich, und seine Lieder erlangen die Volkstümlichkeit der Gasse. Aber nicht lange erfreut er sich des Besitzes und des Ruhmes. Leichtsinn und wucherische Ausbeutung bringen ihn um sein Geld, und seine auf allen Leierkasten und Grammovphonen erklingenden Melodien werden ihm selbst widerwärtig. Aus seiner äußeren und inneren Bedrängnis rettet ihn schließlich die Dame seines Herzens, eine junge Schauspielerin, die als sein guter Genius durch das Stück geht. An ihrer Seite wird er fortan seinem Musikerideal leben und an der Oper arbeiten, die er in den Tagen des Glückzrausches schmählich vernachlässigt hatte. Diese Handlung haben die Verfasser im Verein mit den Komponisten mit den üblichen Zutaten aufgeputzt und da, wo Lautensprungs ton⸗ setzerische Tätigkeit vorgeführt wird, auch mit etwas Selbstironie recht wirksam gewürzt. Oskar Sabo und Lisa Weise hatten in den beiden Hauptrollen Gelegenheit genug, ihre Sanges⸗, Tanz⸗ und Spiel⸗ gewandtheit von der besten Seite zu zeigen. Ihnen reihten sich die Damen Dora und Petri, die Herren Beckersachs, Paulig und Picha in den wichtigeren Nebenrollen würdig an. Von dem Verlauf des barmlos⸗heiteren Abends waren die zahlreichen Zuschauer, wie der Beifall erkennen ließ, vollauf befridittt.

Im Königlichen Overnhause wird morgen „Siegfried“ mit den Damen Leffler⸗Burckard, Goetze und Herwig und den Herren Kraus, Knüpfer, Henke, Groenen und Habich in den Hauptollen auf⸗ geführt. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Erde“ gegeben. In den Hauptrollen wirken die Damen Conrad, Durieux und Thimig sowie die Herren Pohl und Sommerstorff mit. Spiel⸗ leiter ist der Oberregisseur Patry.

Das Schillertheater Charlottenburg bereitet als nächste Neuheit eine Darstellung des Volksstücks „Das grobe Hemd“ von C. Karlweis vor. Die erste Aufführung ist für Sonnabend dieser Woche angesetzt.

Der Tonsetzer Professor Friedrich Gernsheim, Vorsteher einer akademischen Meisterschule für Komposition und Senats⸗ der Königlichen Akademie der Künste, ist am 11. d. M. in Berlin gestorben. Gernsheim, der am 17. Juli 1839 in Worms geboren wurde, erhielt seine musikalische Ausbildung auf dem Leipziger Konservatorium, wurde 1861 Musikdirektor in Saarbrücken und folgte 1865 einem Rufe als Lehrer nach Cöln, 1874 als Direktor der Musik⸗ schule nach Rotterdam. Seit 1890 war er Lehrer am Sternschen Konservatorium in Berlin und, solange dieser bestand, Direktor des Sternschen Gesangvereins. Seit 1901 übte er seine Tätigkeit an der Königlichen Hochschule für Musik aus. Seine Komposilionen, namentlich vier Symphonien, Ouvertüren, Streich⸗ und Klavier⸗ quartette, Chorwerke mit Orchester sowie andere Instrumentalwerke, zahlreiche Männerchöre usw. haben sich hohe Achtung erworben.

Mannigfaltiges.

Nluürnberg, 11. September. (W. T. B.) Heute vormittag ist in Gegenwart Seiner Majestät des Königs Ludwig das neue Justizgebäude mit einer schlichten, dem Ernst der Zeit ent⸗ sprechenden Feier eingeweiht worden. Bei der Feier im Justizgebäude richtete der Justitzminister von Thelemann eine Ansprache an Seine Majestat den König. Er gab darin einen Ueberblick über die Entwicklung des Baues des neuen Justizgebäudes, gedachte der Ver⸗ dienste Seiner Majestät um den Bau und schloß mit einem drei⸗ fachen Hoch auf den König, in das die Festversammlung begeistert einstimmte. Nachdem die Königshymne verklungen war, hielt Seine Majestät der Köntg folgende Ansprache:

„Gern bin ich der Etnladung, zur Einweibung des Justiz⸗ palastes nach Nürnberg zu kommen, gefolgt. Prunkende Feiern können wir in der schweren, ernsten Zeit nicht vornehmen, aber mit vollstem Ernst und mit vollstem Stolz können wir auf dieses Werk blicken. Es ist doch ein erhebendes Gefühl, daß während wir in einem Kampf stehen, wie er noch nicht in der Welt vorgekommen ist, wir ein Werk des Friedens ausführen konnten, ein Werk, dem ja dieser Palast dienen soll. Wir danken es dem Volk in Waffen denn das ist ja das deutsche en —, daß es möglich ist, in dieser schweren Zeit ein solches erk zu vollenden. Wir wünschen alle, daß eine nicht zu ferne Zeit uns den Frieden bringen wird, einen Frieden, der ehrenvoll und ruhmreich sein wird und der uns auf Jahrzehnte hinaus davor sichern wird, daß wir nicht mehr von der ganzen Welt überfallen werden. In diesem Saale sind zwei schöne Sprüche angebracht: „Justitia fundamentum regnorum“ und „Salus publica suprema lex est“. Das sind die obersten Grundsätze, nach denen die Justiz verfahren soll und, Gott sei Dank, in Bayern immer verfahren ist. Es ist ja eine der wichtigsten Sachen, daß jedermann, hoch oder gering, ohne Unterschied die Sicherheit hat, wenn er sich an die Justiz wendet, sein Recht zu finden. Das ist bei uns schon lange so, und das soll so bleiben. Die Verdienste, die verschiedene Herren sich um das Zu⸗ standekommen dieses Gebäudes erworben haben, hat der Herr Justtz⸗ minister vorher ausdrücklich erwähnt. Ich danke allen denen, die da mitgewirit haben. Der Herxr Justizminister hat auch meine Person

11“

erwähnt. Ich habe lange in der Ersten Kammer gewirkt, ein balbeg Jahrhundert, und ich war jederzeit bestrebt, für des Landes Wohl bestens zu sorgen, und selbstv.rständlich auch für die Justiz, für die Beamten, die Bediensteten und für diejenigen, die ihr Recht bei der „Justiz suchen. Als junger Mann war ich ja selbst Schüler an der Hoch.⸗ schule München und habe mit hohem Interesse die juristischen Vorlesungen gehört. Meine Herren, es ist jetzt der Moment gekommen, dieses Gebäude zu eröffnen. Es freut mich, daß es gelungen ist, es zu voll, enden. Ich wünsche und zweifle nicht, daß immer darin ohne Ansehen der Person Recht gesprochen wird. Ich wünsche, daß dieses Gebäude nicht nu; dem ganzen Königreich, sondern insbesondere der Stadt Nürnberg und der unmittelbar angrenzenden Stadt Fürth zum Segen gereiche und daß alle, die das Ihrige getan haben, damit dieser Bau vollendet und ausgestattet werde, Freude erleben möchten. Ich eröffne hiermit dieses schöne Gebäude.“ 1

Am Schlusse seiner Ansprache verteilte Seine Majestät der König Ordensauszeichnungen und überreichte dem Oberbürgermeister 5000 zur Beschaffung von Lebenesmitteln für die minderbemittelte Bevölke⸗ rung. Der Feier schloß sich ein Rundgang durch das neue Gebäude an. Um 1 Uhr fand auf der Burg ein Mittagessen zu 34 Gedecken statt. Nachmittags 5 Uhr fand im alten Rathaussaal die Begrüßung Seiner Majestät des Königs durch zahlreiche Ver⸗ treter von Industrie, Wissenschaft, Handel, Beamtentum und Geistlichkeit statt, zu der die Stadt eingeladen hatte. Es gab einen einfachen kalten Imbiß. Im Laufe des Mahles erhob sich der Oberbürgermeister der Stadt und fuührte in einer Ansprache aus, daß der Besuch des Königs auch in diesem Jabre unter glückhaften Sternen stehe. Möge damit endlich die Bahn frei werden für einen siegreichen ehrenvollen Frieden und eine glückliche Zukunft des Vater⸗ landes. Die Ansprache schloß mit einem dreifachen Hoch auf den König. In seiner Erwiderung wies Seine Majestät der König darauf hin, daß er in der 1 weren Kriegszeit nun schon zum dritten Male nach Nürnberg gekommen sei. „Wie lange der Krieg noch dauern wird“ fuhr der König fort „wissen wir nicht, aber etwas anderes wissen wir gewiß, daß wir keinen Frieden schließen werden, der uns erniedrigt, sondern nur einen Frieden, der uns eine bessere Stellung gibt, als wir sie bis jetzt hatten. Es gitt wenige Familien, die nicht dem Kriege schon schwere Opfer an Gut und Blut bringen mußten. Alle, die draußen für uns geblutet haben, sollen aber nicht glauben, daß die zuhause Gebliebenen verzagt sind. Schon lange ehe der Krieg ausgebrochen war, habe ich wiederholt gesagt, wir können unserem Kaiser nicht genug danken, daß er den Frieden so lange bewahrt hat. Trotz der Friedens⸗ liebe des Kaisers stehen wir mitten im schwersten Krieg, und wir werden ihn bestehen dank der Standhaftigkeit und der Ausdauer unserer tapferen Truppen.“ Seine Majestät beglückwünschte die Stadt Nürnberg schließlich zu ihrer vorbildlichen Opferwilligkeit und dankte für den ihm bereiteten freudigen Empfang. Der Rede folgte lebhafter Beifall. Nach einer zwanglosen Unterbaltung erfolgte die Abfahrt zum Bahnhof und die Abreise. Vor dem Rathaus hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die Seine Majestät den König mit Jubel begrüßte. Paris, 11. September. (W. T. B.) „Echo de Paris“ meldet aus Le Havre: In der Hafeneinfahrt stieß ein englischer Dampfer mit dem Schleppdampfer „Abeille 6“ zusammen. Der Schlepper ist gesunken, die Besatzung konnte bis auf den ersten Maschinisten, der ertrunken ist, gerettet werden. Später stieß der Dampfer an die Hafenbrücke an, die derart beschädigt daß die Schiffe nicht mehr in das Bassin de l'Heure einfahren

nnen.

Vlissingen, 11. September. Mit dem Postdampfer „Prins Hendrik“ sind hier aus England 45 deutsche Internierte an⸗ gekommen. Einer von ihnen ist unterwegs an Erschöpfung gestorben.

Quebec, 12. September. (W. T. B.) Laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist der Mittelbogen der großen Aus⸗ legerbrücke über den Lorenzstrom, der als Ersatz für die 1907 gebrochenen Brückenteile eingesetzt wurde, zusammengebrochen. Viele Arbeiter fielen in den Strom. Man fürchtet, daß der Verlust an Menschenleben groß ist. Die Schiffahrt auf dem Strom wurde auf unbestimmte Zeit eingestellt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

1 Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Overnhaus. 185 Abo mentsvorstellung. Siegfried in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 191. Abonnementsvorstellung. Erde. Eine Komödie des Lebens in drei Akten von Karl Schönberr. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 186. Abonnementsvorstellung. Ein Maskenball. Oper in drei Akten. Musik von Giuseppe Verdi. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 192. Abonnementsvorstellung. Die Blumen der Maintenon. Ein Spiel mit Musik in drei Aken (frei nach „Die Fräulein von St. Cyr“) von Reinhard Bruck. Musik von

Robert Winterberg. Worte der Gesänge von Eddy Beuth und Rein⸗

hard Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.

1 Familiennachrichten. Verlobt: Peestien (Reinhardsbrunn z. Zt. Bad Pyrmont). Verw. r. Thea von Reden, geb. von Elterlein, mit Hrn. Oberförster Friedrich Pabst (z. Zt. Hannover). Frl. Johanna Grünig

mit Hrn. Leutnant Walter Holters (Schweidnitz). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Hans Beyer (Thorn). Eine Tochter: Hrn. Amtsrichter Walther Gaebel (z. Zt.

Kattowitz). Hrn. Regierungsrat Fulda esbers. Hrn.

Rittmeister Hanno von Dittmar (1. Zt. Berlin).

Gestorben: Hr. Justizrat Dr. Ignaz Cohn (Charlottenburg). Verw. Anna Freifr. von Richthofen, geb. von Hartz (Hannover). Fr. Angelika von Petersdorff, geb. Freiin von Amelunxen (Sachsenhausen bei Oranienburg).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition

Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt,

Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen .

(eeinschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 72)

und die Inhaltsangabe Nr. 36 zu Nr. 5 des öffentlichen 8 Anzeigers

sowie die 1151. und 1152. Ausgabe

- 106)

der Deutschen Verlustlisten.

„Eisenbahnverordnungsblatts“, heraus⸗ im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 6. September 1916 hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des

ne⸗

eersucht, ihn festzunehmen, an die nächste

8 Frl. Wally von Minckwitz mit Hrn. Hauptmann Fut Adler und Matrose auf den Unterarmen.

eigene Schnürschuhe.

133933]

wegen unerl. Entfernung

f Wartin, Kreis Randow, am 17.

zum Deut

Nr. 19 des gegeben Stellvertreters des Reichskanzlers vom Aenderung

Nr. 36 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen esundheitsamts“ vom 6. Seprember 1916 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Cholera. Gesundheitswesen in Hamburg, 1914.

(Deutsches Reich.) Weintrester und Trauben⸗ Tuberkulöse Heeresangehörige.

Maßregeln gegen Gesebgedung 8 1

Gummisauger. reußen. beng- und Haselnüsse. Vermischtes.

des

und mehr Einwohnern.

städte. Witterung⸗

des Militärtarifs für Eisenbahnen; Nachrichten.

Saarbrücker Knappschaftevereins, 1914. Vochentabelle über die Sterbefälle in deutschen

Desgleichen des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Groß⸗ Desgleichen in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken.

88

bekannt: 12. August 1916, betr.

(Preußen.) Jabresbericht werden usw. Geschenkliste. Orten mit 40 000

in größeren Städten

Statistik und Volkswirtschaft. 8

Zur Arbeiterbewegung.

In Getreidemühlen von Liverpool, gräͤßten Mühlen Europas gehören, ist, wie „W. T. B.“ erfährt, ein gusstand ausgebrochen. Mehrere tausend Arbeiter legten die Arbeit Kundgebung gegen die Bestimmung, daß sie ihre Mahl⸗ zeiten nicht zu derselben Zeit einnehmen sollen.

einer Meldung des „W. T. B.“ aus New York haben

en

nieder als

Nach die Vereinigten Gewerkschaften am

sammlung einen allgemeinen Ausstand sämtlicher Mitglieder per genannten Gewerkschaften, zusammen 800 000 Personen, als

Sympathiekundgebung für die

dahner und Straßenbahnangestellten vorgeschlagen. Vor der Durchführung des Ausstands ist es notwendig, in jeder einzelnen Ge⸗

werkschaft darüber abzustimmen.

die zu den

10. d. M. in einer Ver⸗

ausständigen Eisen⸗

SFSFKFandel und Gewerbe. dus den im Reichsamt des Innern zusam

gestellt Nachrichten für

Niederlande.

Ausfuhrbewilligung für Bohnen. minister hat Abschnitt 4 seiner Verfügung vom 12. August 1916 auf⸗ gehoben und statt dessen folgendes bestimmt: von Heinrichs Riesenbohnen und von underen in der obigen Verfügung nicht erwähnten Sorten Stammbrech⸗ bohnen sind verpflichtet, für je 100 kg dieser Bohnen,

Die Ausführer

eine Ausfuhrbewilligung beantragen, 35

schittbohnen zum Preise vom 6 Cent 99 1 kg oder 35 kg einzelne e

Brechbohnen ohne Fäden zum Preise oder 35 kg doppelte Brechbohnen zum 1 kg zu liefern. Amsterdam.)

und Landwirtschaft“.)

andel, Industrie

Der Landwirtschafts⸗

allen

für die sie kg weißblühende Prunk⸗ von 11 Cent für 1 kg

Preise von 6 Cent für behauptet.

(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in

gekauft, sondern au

Ausfuhrverbote.

Ausfuhrverbot. ordnet, daß vom 1. August 1916 ab die Ausfuhr von Waren in Umschließungen aus Jute nach kriegführenden Ländern verboten ist, außer wenn der Zollverwaltung nachgewiesen wird, daß die Um⸗ schließungen aus dem in Betracht kommenden kriegführenden Lande ausdrücklich, um als Umschließungen zu dienen, sandt worden sind.

einen sehr günstigen Verlauf. wickelte sich lebhaftes Geschäft zu steigenden Kursen, wenigen Ausnahmen bis zum Schlusse auf der erreichten Höhe zu Im Mittelpunkt der Bewegung standen

behaupten vermochten. Der Anlagemarkt

Eisen⸗, Rüstungs⸗, Kohlen⸗ und Verkehrswerte. zeigte gleichfalls feste Haltung.

ziemlich belebtem Geschäft. sowie günstige Berichte aus R ein zuversichtliches Gepräge.

und Preisbesserungen waren an

Durchfuhrbewilligungfürgewisse Tabaksendungen Die Amsterdamer Vereinigung für den Tabakshandel macht folgendes.

„Der Niederländische Ueberseetrust benachrichtigt uns, daß nach Mitteilung der britischen Gesandtschaft im Haag die britische Regie⸗ 8 rung bereit ist, die freie Durchfuhr durch die Niederlande für alle 8 Ladungen Tabak zu gewähren, die vor dem 31. August versandt sind unter der Bedingung, daß der Tabak nicht allein vor dem 4. August vor diesem Tage bezahlt ist. Diese Bekannt⸗ machung gilt für allen Tabak, der unter den neuen Bedingungen sonst an die N. O. T. hätte konsigniert werden müssen. Ausge⸗ nommen sind Tabake, die aus England ausgeführt werden müssen. Diese müssen unter allen Umständen an die N. O. T. konsigniert (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Amsterdam.)

Der Landwirtschaftsminister macht be⸗ kannt, daß Rübenblätter unter das Ausfuhrverbot für Gras, Klee und anderes Grünfutter fallen. Die Ausfuhr von Jutewaren aller Art sowie von rundem Spinatsamen ist verboten worden Genaralkonsulats in Amsterdam.)

1

Norwegen.

Die gestrige Aufsichtsratssitzung der Stahlwerke Lindenberg, Akttengesellschaft, schloß, laut Meldung des „W. T.

lheutige Wertpapiermarkt zeigte eine feste Haltung bei Die besseren Wiener Börsenmeldungen heinland⸗Westfalen gaben dem Markte Die Stimmung blieb auch späser fest der Tagesordnung. Der Schluß war

SKälserlichen

Das Landwirtschaftsdepartement hat ver⸗ Mexiko 7 ⅞, Pennsylvania 59, Southern Pacisic —,—, Untion Pacifie

nach Norwegen ge⸗ (Morgenbladet.)

Remscheid⸗Hasten, be⸗ B.“, der auf den 11. Oktober ein⸗ zuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 25 % (wie im Vorjahre) vorzuschlagen.

Die Westfälische Eisen⸗ und Drahtwerke Aktien⸗ gesellschaft in Langendreer verteilt laut Meldung der „W. T. B.“ eine Dividende von 6 gegen 0 % im Vorjahr.

Wien, 11. September. (W. T. B.) Unter dem Eindruck der Einnahme von Silistria nahm der freie Börsenverkehr heute Auf den bevorzugten Gebieten ent⸗ die sich mit

8

Boö

für

1 Dollar 100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen

100 Kronen Schwe 100 Franken Wien⸗

Budapest 100 Kronen Bulgarien 100 Leva

New York olland änemark

Schweden

Ferwegen 3

(Notierungen des Börsenvorstandes)

zanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 12. September

1916.

rse in Berlin

vom 11. Sep Geld 5,41 225 ¾ 157 159 158 ¾ 105

68,95 79

vom 12. September Geld Brief

5,43 5,45 225 ½ 226 ½ 157 157 159 159 158 ¾ 159 105 ½ 105 68,95 69,05 79 80

159 159 105

69,05 80

Kursberichte von

4 % Japaner von 1899 von 1906 —, Canadian Pacific 146 ½, United States Steel Rio Tinto 61 ½, Chartered

C1“ G⸗

Rich. still, Industriewerte sehr Wechsel auf Wien 28,75, auf Kopenhagen 66,90,

auf New York 245,37, auf Paris 41,90. 5 % 3 % Niederl. W. S.

Pacific 9713⁄16, Southern

Rio de Janeiro auf London 121 ⁄2.

4 ½ % Russen von 1909 81 ¼,

75 Holland⸗Amerika⸗Linte 441, N7 Atchison, Topeka u. Santa 104 ½⅔

auswärtigen Fondsmärkten. 8

London, 11. September. (W. T. B.) 2 ¼¾ % Engl. Konsols 60 ½8, 5 % Argentinier von 1886 96 ¼,

4 % Brasilianer von 1889 —, 3 % Portugiesen —, 5 % Russen Baltimore u. Ohio National Railways of

72, 187, Erie 40,

Corporation 108 ½, Anaconda Copper 18 ⅜, 13/1, De Beers def. 12 ¾, Goldfields 1 ¼,

Randmines 3 ½. Privatdiskont 5 11, Silber 32 ½. Paris, 11. September. (W. T. B.) 90,00, 3 % Französische Rente 64,00, 4 % Span. äußere Anleihe 99,25, 5 % Russen 1906 89,50, 3 % Russen von 1896 —,—, 4 % Türken unif. —X,—, Suezkanal 4650, Rio Tinto 1735. Amsterdam, 11. September.

5 % Französische Anleihe

(W. T. B.) Amerikanische fest. Wechsel auf Berlin 42,70, Wechsel auf Schweiz 46,05, Wechsel

Wechsel auf Stockholm 68,90, Wechsel Wechsel auf London 11,70, Wechsel

Niederländische Staatsanleihe 103 ⁄16, Obl.

Königl. Niederl. Petroleum 495 ¼,

Niederländisch⸗Indische Handelsbank 223,

Rock Island 1 ½, Southern

Railway 25, Union Pacific 141 ⅛, Ana⸗

conda 180 ½, ÜUnited States Steel Corp. 103 ½, Französisch⸗Englische

8. September. (W. T. B.) Wechse

für September 58.

notierte 74/—.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 11. September. Amsterdam, 11. September. (W. T. B.) Santos⸗Kaffee

(W. T. B.) Kupfer prompt 110.

Amsterdam, 11. September. (W. T. B.) Rüböl loko 67, für November 65 ⅛. Leinöl loko 51 ¾, für Oktober 50 %, für November 51, für Dezember 51, für November⸗Dezember 51.

London, 8. September. (W. T. B.) (Müllermarkt) Eng⸗ lischer und ausländischer Weizen tendierten Mais schwach.

fest. Manitoba Nr. 1

☛⸗

18 Unters uchungss achen. 8 2. Aufgebote, 8

4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

0) Untersuchungssachen.

[33928] Steckbrief.

Der unten beschriebene Pionier Her⸗ mann Julius Leopold Keimling des 4. Rekrutendepots Ers 8 Pionier⸗ regiments 24 zu Cöln⸗Riehl, geboren am 4 März 1888 zu Essen, wohnhaft zu Essen, Devenstraße Nr. 5, ist der un⸗ erlaubten Entfernung verdächtig. Es wird Militärbehörde abzuliefern und dem Bataillon Nachricht zu geben.

Cöln⸗Riehl, den 8. September 1916.

Ersatzbataillon des Westfälischen Pionierregiments Nr. 24. Correns, Major z. D. und Kommandeur.

Beschreibung: Größe: 1,72 m, Gestalt: käͤstig, Haare: hellblond, Nase und Mund: gewöhnlich, Bart: keinen, Schnurrbart: hellblond, tungeschnttten, besondere Kenn⸗ seschen: Tätowierungen: Leuchtturm, Köpfe,

Kleidung: Blauer Waffenrock, feldgraue Hose, feldgraue Mütze ohne Schirm,

188927] Steckbrief.

Ezegen den unten beschriebenen Musketier d. Lw. Alwin Karl Otto Holst, welcher füüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Fahnenflucht im Felde verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an die nächste Militär⸗ ehörde zum Weitertransport hierher ab⸗ zuliefern.

Beschreibung: Alter: 36 Jahre, Größe:

m 72 cm, Statur: kräftig, Haare: dunkelblond, Kleidung: grauer Waffenrock, Mütze, ohne umgeschnallt.

D.⸗St.⸗Qu., den 6. September 1916.

Gericht der 45. Reservedivision.

Steckbrief. Gegen die unten Beschriebenen, welche flüchtig sind, ist die Untersuchungshaft gegen

§ 9ͥb des Ges. v. 4. 6. 1851), Pngen ugu

916, am 1. September 1916 verhängt worden. Es wird ersucht, dieselben zu ver⸗

erlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl⸗ 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

st [32873]

Gffentlich

—, —Z 1

abzullefern sowie zu den hiesigen Akten II E. R. 1168/16 sofort Mitteilung zu

machen. Personbeschreibung: I. Familienname: Goisdeck, Vor⸗ name: Anton, Stand und Gewerbe: Ochsenknecht, anscheinendes Alter: 18 Jahre, geboren zu Stobinow, Kreis Kalisch, Ruß⸗ land, letzter Aufenthalt: Wartin, Kr. Randow, jetziger vermuteter Aufenthalt: bat sich nach der Uckermark begeben, Größe: mittel, Gestalt: schlank, Haare: schwarz, Gesicht: normal, Stirn: hoch, Augen: blau, Augenbrauen: schwarz, Ohren: etwas abstehend, Lippen: dünn, Zähne: vollständig, Gang und Haltung: schleppender Gang, Sprache: polnisch, Bekleidung: Arbeitskleidung, blaue Bluse. II. Familienname: Goisdeck, Vor⸗ name: Stanislawa, Stand und Gewerbe: landw. Arbeiterin, geboren zu Stobinow, Kreis Kalisch, Rußland, jetziger vermuteter Aufenthalt: hat sich nach der Uckermart begeben, letzter Aufenthalt: Wartin, Kreis Randow, Größe: mittel, Gestalt: kräftig, Haare: schwarz, vorn kraus, Gesicht: rund, voll, Stirn: geneigt, Augen: schwarz, Augenbrauen: schwarz, Nase: gradlinig, Ohren: durchlocht, Mund: aufgeworfene Lippen, Zähne: vollständig, Hände und Füße: Füße neigen zu Plattfuß, Gang und Haltung: etwas steif, Svprache: polnisch, etwas deutsch, helle Stimme. III. Familienname: Dominiak, Vor⸗ name: Anastasia, Stand und Gewerbe: landw. Arbeiterin, anscheinendes Alter: 21 Jahre, geboren in Korzyniew, Kreis Kalnit, Rußland, letzter Aufenthalt: Wartin, Kreis Randow, jetziger vermuteter Aufenthalt: hat sich nach der Uckermark begeben, Größe: mittel, Gestalt: kräftia, gare: schwarz und kraus, Gesicht: voll, tirn: geneigt, Augen: braun, Augen⸗ brauen: schwarz, Nase: groß, Ohren: durchlocht, Zähne: vollständig, Sprache: polnisch und deutsch, helle Stimme. Stettin, den 1. September 1916. Kriegsgericht des Kriegszustandes.

Steckbrief. Gegen den unten Beschriebenen, welcher

des Ges. v. 4. 6. 1851), begangen in Neu⸗ schivelbein, Kreis Schivelbein, am 27. August 1916, am 29. August 1916 verhängt worden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängnis abzu⸗ liefern sowie zu den hiesigen Akten III. E. R. 656/16 sofort Mitteilung zu machen.

Personbeschreibung: Famllienname: Janicki, Vorname: Johann, Stand und Gewerbe: Arbeiter, anscheinendes Alter: 22 Jahre, geboren zu Lipowa«⸗ wolka, Kreis Opatow, Rußland, letzter Aufent⸗ halt: Neuschivelbein, jetziger vermuteter Aufenthalt: Roskuwko, Kreis Rawitsch, Größe: klein, Haare: blond, Gesicht: oval, Augen: blaugrau.

Stettin, den 29. August 1916.

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

[33931]

Der am 19. 8. 16 gegen den Infante⸗ risten Wilhelm Rüberg der 11. Komp. Bayer. 8. Inf.⸗Regts., geboren 18. 9. 1889 in Berlin, von Beruf Ackerer, erlassene Steckorief ist infolge Ergretfung des Ge⸗ nannten erledtat.

Metz, den 6. 9. 16.

Gpouvernementsgericht.

8 [33932] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung. In der Untersuchungssache gegen den Jäger Joseph Mandel, Ers.⸗Batl. Jäger Nr. 2, geboren am 29. Juli 1898 in Keffis i. Elf., wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichts⸗ ordnung der Beschuldigte bierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt. Eulm, den 7. September 1916. Kommandanturgericht. Der Gerichtsherr: von Bünau, v. Morgenstern, Generalmajor und Kriegsgerichtsrat. Kommandant.

[34040] Fahnenfluchtserklärung. In der Untersuchungssache gegen den Obermatrosen Niels Kipp, geb. 4. 6.1878 zu Wonsbeck, Kreis Haderslehen, vom Bez.⸗Kdo. Flensburg, wegen Fahnenflucht

flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen

haften und in das nächste Gerichtsgefängnis

unerlaubter Entfernung (Verg. gegen § 9 b

im Felde, wird auf Grund der §§ 69 ff.

r Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 ₰. 1

—T

Bankausweise.

M.⸗St.⸗G.⸗B. sowie der §§ 356, 360 M.⸗St.⸗G.⸗O. der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. Flensburg, den 6. September 1916. Gericht der stellv. 35. Inf.⸗Brigade.

[33925] Beschlagnahmeverfügung. Bezüglich des durch Verf. dieses Gerichts vom 11. XI 15 (Reichsanz. v. 10. XII. 15 Nr. 56271) für fahnenflüchtig erklärten Ers.⸗Res. Peter Hansen Lundt, geb. 29 9. 82 zu Ressoe, Kr. Hadersl., wird hierdurch auf Grund § 360 M.⸗St.⸗G.⸗O. das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Beschuldigten mit Beschlag belegt. S Fleusburg, 8. 9. 1916. 8 Gericht st. 35. Inf.⸗Brig.

[33929] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Matrosen Willy August Rohde, früher S. M. . „Helgoland“, jetzt K. 2 II. M.⸗D., wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstraf⸗ gesetzbuchs sowie der §§ 356, 366 der Militärstrasgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Gericht der II. Marineinspektion.

[33930) Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Matrosen Hermann Beier, 4. Komp. II. Matr.⸗Div. wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militär⸗ strafgesetzbuchs sowte der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Gericht der II. Martneinspeklion.

[33926] Fahnenfluchtserklärung.

Die Musketiere:

1) Josef Skrzypezak, 1. Komp. F.R. 17, geb. 2. 3. 1889 zu Prauschwitz, Kreis Schmiegel, 8

2) Augast Gerard, 3. Komp. F.⸗R. 17, geb. 4. 2. 1881 zu Bisping, Kreis Saar⸗ burg i. L.,

3) Edmund Offroy, 3. Komp. J⸗R. 138, geb. 22. 10. 1891 zu Chäateau⸗Saltns, Els.⸗Lothr.,

4) Julius Raedersdorf, 4. Komp. J R. 131, geb. 6. 12.1892 zu Alt Pfirt, Els.⸗Lothr., 8

5) Viklor Jollein, 7. Komp. J⸗R. 17,

6. Erwerbs⸗ und Wirtscha . Niederlassung ꝛc. von . Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

sgenossenschaften. anlwälen

. Verschiedene Bekanntmachungen.

—— geb. 28. 2. 1896 zu Duß, Kreis Chateau Salins,

6) Adolf Levy, 11. Komp. J.⸗R. 138, geb. 10. 6. 1894 zu Püttlingen, Kreis Forbach,

werden für fahnenflüchtig erklärt. 360

Im Felde, den 6 September 1916.

Gericht 42. Inf⸗Division.

34039] Fahnenfluchtserklärung.

Der Reservist Alois Koch, geboren am 24. 6. 1887 in Hengweiler, Kreis Zabern, zuletzt 3. Komp. 1I. Ersatz⸗Bataillons Infanterie⸗Regiments Nr. 171, wird auf Grund der §§ 69 ff. M.⸗St.⸗G.⸗B., M.⸗St.⸗G.⸗O. für fahnenflüchtig erklärt. rSesn i. E., den 7. September

1 Gericht der stellv. 61. Infanterie⸗Brigad

Der Gerichtsberr. g

[34042]

Die am 1. Mai 1916 gegen den Jäger Cbritoph Walter vom Res.⸗Lazarett Bedburg, Hau erlassene Fahnenfluchts erklärung wird bierdurch aufgehoben.

Essen, den 11. September 1916.

Gericht der Landwehrinspektion.

[33924]

offisters Karl Selk und des Wehrmanns Ernst Reichel vom Ersatzbataillon des Landwehrinfanterieregiments 75, 2. Kom⸗ pagnie, wegen Landesverrats, wird die auf Grund von § 93 R⸗St.⸗G. B. er⸗ folgte Beschla nadme des im Veuts Reiche befindlichen Vermögens der Be⸗ schuldigten aufgeboben.

Gericht der Königl. preuß. stellv. 33. In⸗ fanteriebrigade. Amtsstelle Hamburg.

2) Aufgebote, Verlust⸗ n. Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

[33737] Zwangsversteigerung. Im e der —, 1. März 191

In der Ermittelungssache des Unter.