London, 12. September. (W. T. B.) „Lloyds“ melden:
r Dampfer „Lyderhom“ aus Bergen sst gesunken. Die Besatzung ist in Sicherheit. Bern, 12. September. (W. T. B.) „Echo de Paris“ meldet: Der Frachtdampfer „Saint Marc“ der Com⸗ pagnie Transatlantique ist gestern versenkt worden. Die Be⸗ satzung von 34 Mann ist gerettet.
Wien, 12. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In der Nacht vom 11. auf den 12. September hat ein See⸗ flugzeuggeschwader die Luftschiffhalle in Gesi, Bahnhofsanlagen von FalconaraI und Abwehr⸗ batterien von Ancona angegriffen. In der Halle wurden mehrere Volltreffer erzielt. Die Flugzeuge wurden von Abwehrbatterien beschossen, kehrten jedoch alle unversehrt zurück. Flottenkommando.
Kristiania, 12. September. (W. T. B.) Das norwegi⸗ sche Vizekonsulat in Falmouth teilt mit, daß die norwegischen Dampfer „Fredavore“ aus Haugesund, „Furu“ aus Bergen, „Polynesia“ aus Larvik im Kanal von einem deutschen Unterseboot versenkt wurden. Die Besatzungen sind größtenteils gerettet.
Amsterdam, 13. September. (W. T. B.) Nach einer Lloydsmeldung sind von dem. versenkten Dampfer
8 ia“ 24 Mann in Penzance gelandet, vier werden vermißt.
8
Die russische Sommer⸗Offensive 1916.
II. Aus den Kämpfen um Baranowitschi. Erster Abschnitt.
Aus dem großen Hauptquartier wird uns geschrieben:
Aufang Junt hatte die russische Heeresleitung das Gewicht ihrer
Menschenmassen in Bewegung gesetzt zu der einheitlich geplanten, groß angelegten Offenfive mit den strategischen Zielen Baranowitschi— Kowel — Lemberg. „ Wiährend der Gang der Ereignisse den operativen Schwerpunkt über die Gegend von Luck zunächst auf den Durchbruchspunkt Kowel verlegte, ohne das politisch wichtige Ziel Lemberg aus dem Auge zu lassen, entwickelten sich auch an der Sschtschara⸗ und Serwetsch⸗Front erbirterte Kämpfe, deren nächstes Ziel der wichtige Eisenbahnknoten⸗ punkt Baranowitschi war.
Die zunächst fert chreitende Offensive über Luck schlug nach dem Einsetzen stärkerer deutscher Kräfte ein langsameres Tempo an und kam donn zum Stillstand. Um diesen Zeilpunkt mag vielleicht für die russische Heeresleitung das ursprüngliche Ziel Baranowitschi einem weiter sengeheg. Ziel gewichen sein: — etwa dem Gedanken eines strategischen Durchbruchs über Baranowitschi in Richtung Brest Litowsk gegen den Rücken der Heeresgruppe von Linsingen. Unter dieser oder einer ähnlichen Annahme wäre die maßlose Erbitterung der russischen Angriffe am Sschtschara⸗- und Serwetsch⸗Ufer, wäre 18 so ungeheurer Opfer gegen Baranowitscht leichter er⸗
ärlich. Brandenburger, posener und schlesische Truxpen sowie österreichisch⸗ ungarische Verbünbe halten unter 8. von Woyrsch die Wacht am Sschtschara und Seiwetsch. Die Stellungen folgen im allgemeinen dem Laufe des Oginski⸗Kanals, erreichen beim Wygo⸗ nowskoje⸗See die Sschtschara, durchqueren das Gelaͤnde östlich Bara⸗ nowitscht —Gorodischtsche und ziehen sich dann auf dem linken Serwetschufer nach Norden hin. Etwa Mitte Juni setzte hier die russische Führung den ersten roßen Angriff im strategischen Zusammenhang mit den Operationen m Gelände Luck— Kowel an. Die Vorboten jeder großen Offensive trafen ein: „Baranowitschi oll genommen werden“ sagten Ueberläufer. Gefangene des Grenadierkorps erzählten auch von einem Armeebefehl des Zaren, der en Kampf Rußlands bis zum letzten Mann und die Froberung Warschaus ankündigte. 8 Am 13. Juni bricht das Unwetter los. Starkes Artilleriefeuer setzt ein gegen unsere Stellungen im Gelände von Stolowitschi und
ehnt sich bald in nördlicher Richtung auf die österreichisch⸗ ungarischen Gräben aus. Bald iis der ganze Ahichnitt Sagorje (östlich Stolo⸗ witscht) -Skrobowa (östlich Gorodischtsche) unter heftigem Artillerie⸗
euer, dem Sturmboten des Infanterieangriffs. Ueberläͤufer behaupten, der Fein⸗ wolle noch an demselben Tage angreifen, zwei Korps seien dicht hinter die Front berangezogen. Rasendes Artilleriefeuer scheint ihre Aussagen zu bestätigen. Auf unsere Gräben westlich efafle allein wirft der Gegner 12 000 Schuß. Nach etwa zwölfstündiger Artillerievorbereitung bricht der Angreifer gegen Abend in mehreren Wellen über die Linie Kraschin — Wolkowitschi vor. Stebenmal treibt er seine Sturmwellen gegen die teilweise erheblich be⸗ schädigten Gräben vergeblich an. Weder das 12 stündige Trommelfeuer, noch siehenmaliger Angriff, noch seine Begleitung durch belgische Panzer⸗ automobile erschüttern das Selbstvertrauen des Verteidigers. Aus den zerschossenen Gräben werden die sieben Sturmangriffe restlos ab⸗ geschlagen. Der deutschen Artillerie und den westlich des Koldytschewo⸗ Sees stehenden österreichisch⸗ungarischen Batterien gebührt die An⸗ erkennung I““ Mitwirkung bei der Abwehr der Angriffe. In die unter schwersten Verlusten zurückflutenden Grenadiere der 1. und 2. Grenadterdivision freuert die russische Artillerie ihr Straf⸗ gericht. Die Einnahme von Baranowitschi ist mißglückt.
Im Morgengrauen versucht der Russe sein Glück noch einmal. Sein Vorgehen beiderseits der Bahn Kraschin— Baranowitscht sowie bei Wygoda und Zirin gegen die Stellungen unserer Verbündeten bleibt erfolglos. Die rusfüche Artillerie mag am 13. und 14. Juli gegen den ganzen Angriffsabschnitt etwa 30 000 Schuß verfeuert haben. Sie beschädigte unsere Gräben, sie zerstörte die mühsame Arbeit vieler Monate — sie beugte aber nicht den Geist der Truppe: — das beweisen etwa 6000 Tote und Verwundete, die der zurückweichende Angreifer nach sieben vergeblichen Sturmversuchen liegen lassen mußte. Ueberläufer gaben einige Tage später die Verluste des Grenadierkorps auf 8000 bis 10 000 Mann an. Den Grenadieren war der Angriffsbefehl erst am Morgen des 13. Juni bekannt gegeben worden. In gebrückter Stimmung hagtte ihn die Truppe aufgenommen. Sie wußte, was ihr bevorstand. Sie hatte Erfabrung gesammelt in russischer Angrlffs⸗ methode und deutschem Verteidigungsfeuer.
Der völlige Zasammenbeuch des Grenadierkorps hatte seine ein⸗ drucksvolle Wirkung auf die russische Fübrung wohl nicht verfehit. Jedenfalls wurde ein für den 14. Juni geplanter nochmaltger Massen⸗ angriff durch Gegenbefehl zunächst aufgehoben. Einize Tage ver⸗ hältnismäßiger Ruhe traten ein. (W. T. B.)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Deutsche Wissenschaft gegen Kriegsseuchen.
Die Gesundheit der Feldheere war in früheren Zeiten im all⸗ gemeinen dem guten Glück überlassen. Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuchen im heutigen Sinne gab es nicht. Es konnte sie auch nicht geben, da man ja über die Ursachen der Seuchen und also auch über ihre zweckmäßine Bekämpfung völlig unwissend war. Man nahm in der ältesten Zeit das „große Sterben“ entweder als eine gött⸗ lche Zuchtrute oder als kösen Zauber hin. Im Mittelalter glaubte man LDielfach an Vergiftung der Brunnen, wie oft noch heute in kulturell zurückgebliebenen Ländern bei verheerenden Krankbeiten.
Furchtbar wurden die Seuchen bei großen Heeresansammlungen namentlich in den heißen Ländern. Als Sanherid von Assyrien mit einem gewaltigen Heer gegen Jerusalem zog und das Volk Juda
8 11“
11“]
eern bernieder und schlug in einer Nacht im Lager der Assyrer undertfünfundachtzigtausend Mann. Eine schreckliche Seuche raffte das assprische Heer hinweg. Vor Neapel erlagen die Krieger Karls des Achten der Lustseuche. Der Typhus soll unter den Soldaten der Verbündeten und Napoleons nach der Schlacht bei Leipzig sechzig⸗ tausend Tote gefordert haben. Schon vorher waren ihm nach der Schlacht bei Bautzen und Dresden viele zum Opfer gefallen; auch der pbllosoph Fichte ging beit einer Typhusepidemie zugrunde, die napo⸗ eonische Soldaten nach Berlin eingeschleppt hatten. Noch im deutsch⸗ österreichischen Feldzuge starben 1866 mehr preußische Soldaten an der Cholera als durch den Feind; die deutsche Armee verlor 1870 — 71 durch den Typhus 8000 Mann, die russische Donauarmee im russisch⸗ türkischen Kriege am Fleckfieber und Typhus 19 000 Mann. Regel⸗ mäßig übertrugen sich diese Seuchen auch auf die bürgerliche Bevölke⸗ rung, und auch hier mähte der Tod oft Opfer ohne Zahl. Man stand diesem ;großen Sterben“ bis in die neueste Zeit, wie das Mittelalter der Pest, fast hilflos gegenüber. Erst die deutsche Wissenschaft hat die Menschheit auf den rechten Weg zur Seuchen⸗ Fr geführt. Den Untersuchungen Ehrlichs und von Behrings baben wir einen klaren Einblick in Wesen und Ursache der verheerendsten Infektionskrankheiten, in die Welt der kletnen furchtbaren Lebewesen zu danken, die heute jedes höhere Schulkind in Deutschland wenigstens dem Namen nach kennt. Seit⸗ dem wir hier sehend wurden, ist uns auch die frühere unheimlich schnelle Verbreitung mancher Seuchen nicht mehr unbegreiflich. Man hat ausgerechnet, daß bei ungestörter Fortpflanzung ein einziger Cholerabazillus in 24 Stunden 1600 Trillionen Nachkommen er⸗ zeugen würde. Diese Menge hätte 100 000 kg Gewicht, und man müßte einen kleinen Eisenbahnzug haben, um sie fortzuschaffen. Natürlich ist in der Wirklichkeit eine derartige nur in der Theorie mögliche Vermehrung ausgeschlossen. Auch den mikroskopischen Tod⸗ feinden der Menschheit sind furchtbare Gegner entstanden, nicht zuletzt im gesunden menschlichen Organismus selbst und in neuerer Zeit durch die auf breiter Grundlage durchgeführte öffentliche Gesundheits⸗ pflege. Die deutsche Wissenschaft hat Mittel gefunden, um die gefähr⸗ lichen Seuchengifte unschädlich zu machen. Seit der Anwendung unserer wirksamen Gegengifte haben Cholera und Typhus ihre alten Schrecken verloren. Auch in Friedenszeiten ist der Rückgang der Sterb⸗ lichkeit an diesen Seuchen im deutschen Heere auffallend. Vor einem Menschenalter fiel von tausend Soldaten einer dem Typhus zum Opfer, im Jahre 1910 kamen auf zehntausend nur noch 0,48. Wie moderne Hygiene wirkt, erhellt aus der Tatsache, daß im Jabre 1911 in Deutschland 2462, im europäischen Uen jedoch 451 865 Typhusfälle zur Kenntnis der Behörden kamen. Dabei ist die deutsche Zahl zuverlässig, während die russische jedenfalls hinter der Wirk⸗ lichkeit zurückbleibt. Bei den italienischen Truppen in Libyen, die gegen Typhus geimpft waren, sab es unter tausend Mann 1,04 Er⸗ krankungen und keinen Todesfall an dieser Seuche, unter den nicht geimpften jedoch auf tausend 33,3 Erkrankungen und 7,1 Todesfälle. Es ist selbstverständlich, daß unsere Heeresleitung die Ergebnisse der deutschen baktersologischen Wissenschaft für den gegenwärtigen Krieg im weitesten Sinne nutzbar machte. Es wurde jedem Armee⸗ korps eine Anzahl erfahrener Bakteriologen und Hygieniker zugeteilt, umfangreiche Desinfektionseinrichtungen und Wassersterilister⸗ apparate wurden überall geschaffen, sogar weit öö Wasser⸗ leitungen sind angelegt, um unsere Truppen selbst bis in die vordere Kampffront mit einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen. An der Ostgrenze gibt es acht große militärische Desinfektions⸗ anstalten, die innerhalb von 24 Stunden 96 000 Mann von Ungeziefer und 8 reinigen und mit neuen Kleidern versehen können. Ganz allgemein sind heute im deutschen Heere die Schutzimpfungen nicht nur gegen Pocken, sondern auch gegen Cholera und Typhus eingeführt. Sie haben sich glänzend bewährt. Nach Mitteilungen des Leiters des preußischen Gesundheitswesens, Ministerialdirektors, Professors Dr. Kirchner, erkrankten zwar im Anfange des Krieges zahlreiche deutsche Soldaten am Typhus, der jedoch nach der Impfung so stark zurückging, daß er kaum noch vorkommt. Als der Krieg ausbrach, herrschte in Belgien die Ruhr, in dem nördlichen Frankreich der Typhus und in Podolien und Wolhvnien die Cholera. Diese latztere Seuche war aus Rußland auch nach Oesterreich verschleppt; sie hatte in österteichischen Lazaretten um sich gegriffen. Um dieser Gefahr zu be⸗ gegnen, wurde die ganze deutsche Feldarmee im Osten gegen Pöoiere geimpft. Der Erfolg war trotz der guten Erwartungen überraschend. In der ganzen deutschen Feldarmee wurden sehr wenig Cholerafälle festgestellt, die Sterblichkeit war sehr gering, und die Zivilbevölkerung blieb dank den ergriffenen Vorsichtsmaßregeln und dem peinlichen Ueberwachungedienst unserer Sanitätsbehörden von der Seuche fast ganz verschont. Im vorigen Jahte konnten nur 41 Cholerafälle in Deutschland festgestellt werden, also nicht mehr als in manchen Friedensjahren, in denen die Seuche namentlich aus Rußland eingeschleppt wurde. Bei den Typhusimpfungen wurden im vorigen Jahre von der deutschen Heeresverwaltung nicht weniger als 29 000 1. Schutzstoff verbraucht. Noch an den jetzten deutsch⸗französischen Krieg schloß sich eine Pockenepidemie, die auch in Deutschland zahl⸗ reiche Opfer forderte. Im gegenwärtigen Kriege verloren wir dank der Schutzpockenimpfung an den Pocken bis zum Ende des vorigen Jahres nur sechs Soldaten, und ihre Zahl wird sich seitdem auch kaum erhöht haten. Es ist eine Folge unserer guten sanitären Einrichtungen, daß in diesem Kriege Lungenentzündung und Lungentuberkulose keine gößeren Zahlen als im Frieden aufweisen. Auch gegen den gefäbrluben Wund⸗ starrkrampf, an dem im Anfange des Krieges zahlrelche Verwundete starben, wird jetzt die Impfung mit dem von Behring erfundenen Tetanusserum angewendet. Es verhindert nur bei rechtzeitigem Ein⸗ greifen die Krankheit. Die Heeresverwaltung ordnete daher an, daß jeder Verwundete alsbald nach Eintritt der Verwundung gegen Starr⸗ krampf geimpft wird. Seitdem fordert er fast keine Opfer mehr. So hat die deutsche Wissenschaft und der kraftvolle Geist deutscher Organisatton, vereint mit einem großen Verantwortlichkeitsgefühl, auch die Opfer der Kriegsseuchen in unseren Heeren auf eine ver⸗ hältnismäßig sehr geringe Zahl beschränkt. Heute steht der Arzt auf den Verbandplätzen und in den Lazaretten den unsichtbaren gefähr⸗ lichen Feinden nicht waffenlos gegenüber. Er betrachtet die Seuchen im Kriege nicht mehr als ein unabänderliches Schicksal, dem man sich ergebungsvoll beugen muß. Er weiß, woher sie kommen, und durch weise Vorbeugungsmaßnahmen zieht er gegen sie eine Mauer, die, wie die Erfahrungen des jetzigen Krieges lehren, auch gegen die ge⸗ waltigsten und bösartigsten Bazillen⸗ und Bakterienbeere sich als sturmsicher erweist. (Sozialkorrespondenz)
Theater und Musik.
„Im Königlichen Opernhause wird morgen „Ein Masken⸗ ball' mit den Damen Goetze, Kemp, Engell und den Herren Berg⸗ man, Schwarz, Habich, Bachmann, Schwegler und Philipp in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Sing⸗ spiel „Die Blumen der Maintenon“ in Szene. Beschäftigt sind darin die Damen Marherr, Heisler, Nesper, die Herren Boettcher, von Ledebur, Keppler und de Vogt. — Die Neueinstudierung von Goethes „Egmont“ mit der Beethovenschen Musik ist auf Dienstag, den 19. September, festgesetzt. Die Titelrolle spielt Herr Clewing, die übrigen Hauptrollen sind mit den Damen Conrad, Durievx, Thimig und den Herren Boettcher, Eggeling, Eichbolz,
In der Kaiser⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche veranstaltet
der Organist Walter Fischer morgen, Donnerstag, ein Orgel⸗ konzert, bei dem Fräulein Maria Mora von Götz (Sopran) und Frau Anna Hopf⸗Geidel (Harfe) mitwirken. Das Orgelprogramm enthält Kompositionen von J. S. Bach, Robert Schumann, Franz Liszt und Max Reger, sämtlich über das Thema B-A-C:H. Außer⸗ dem werden Lieder von Schumann und der 23. Psalm für Sopran, Harfe und Orgel aufgeführt. Karten zu 1 ℳ (Stuhlplatz) und 50 ₰ (Kirchenschlff) sind bei Bote und Bock, A. Wertheim und Abends am Eingang der Kirche zu haben. 11“
Mannigfaltiges.
Im Lessing⸗Museum (Brüderstraße 13) beginnen die regel⸗ mäßigen Dornerstagsveranstaltungen am 14. September, Abende 8 Uhr, mit einem Vortrag von Dr. Günther Noth über Hoffmann von Fallersleben und sein Lied „Deutschland, Deutschland über alles, unter Mitwirkung des Lichterfelder Kriegschors und seines Dirigenten Fritz Haupt. Zugleich mit dieser Ankündigung versendet der Vorstand ein stattliches Heft: „Mitteilungen der Gesell⸗ schaft zur Erhaltung des Lessing⸗Museums in Berlin, das als Einleitung ein von Felix Dahn zu Lessings 100 jährigem Todes⸗ tage 1881 verfaßtes Gedicht, „Held Lessing“, enthält, dem sich ein Aufsatz „Gellert und Lessing“ (zu Gellerts 200. Geburtstage) von Dr. Fritz Behrend anschließt. Aus dem übrigen Inhalt des Heftes seien, außer einer Lessing⸗Bibliographte, eine ausführliche Angabe über die Bücherei des Museums von der Bibliotbekarin Fanny Wiener, ferner der von dem Schriftführer und Direktor des Museums Dr. Georg Richard Kruse erstattete Jahresbericht des Ver⸗ eins sowie das Verzeichnis der Veranstaltungen des Vereins im Jahre 1915 erwähnt. Von diesen waren der vaterländischen Ge⸗ schichte gewidmet: die Erinnerung an die Schlacht bei Waterloo vor 100 “ an den 100. Geburtstag Karl Wilhelms, des Kom⸗ ponisten der „Wacht am Rhein“, und an Max Schneckenburger, den Dichter dieses Lierdes. Der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers und Königs trug diesmal ein ganz besonders ernstes Gepräge. Die 500 Jahrfeier der Hohenzollernherrschaft in Preußen wurde mit der Feier des 100. Geburtstages Emanuel Geibels, des „Herolds des Reiches“, verbunden. Außerdem wurden Gedenktage an Gellert, Menzel, Heinrich Kruse, Rückert, Shakespeare, Cervantes, Rethel, Prutz und Lessing begangen sowie Gedächtnis⸗ feiern für die verstorbenen Dichter Gustav Falke und Carmen Sylva veranstaltet. Darüber wurden aber auch die Lebenden nicht vergessen, und eine große Aazahl neuerer Dichter trugen ihre Werke selbst vor. Eine Anzahl von Vorträgen (zum Teil mit Licht⸗ bildern) galt der deutschen Volkskunde; daneben gab es noch eine Reihe musikalischer Veranstaltungen. Auch seinem 2 eeruf als Lehr⸗ stätte ist das Museum im Berichtsjahre treu geblieben.
Amsterdam, 12. September. (W. T. B.) Wie ein hiesiges Blatt meldet, haben sich in Mitteljava in der Nacht von Sonn⸗ abend auf Sonntag vier sehr heftige Erderschütterungen er⸗ eignet. Der Schaden ist ziemlich bedeutend.
Quebec, 12. Sepfember. (W. T. B.) Die eingestürzte Brücke von Quebeec (val. Nr. 215 d. Bl) war die größte Aus⸗ legebrücke der Welt. Gestern früh wurde, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, mit der Arbeit begonnen, das Mittelstück der Brücke aufzustellen, wobei die berühmtesten Brückenbauingenieure der Ver⸗ einigten Staaten und von Kanada anwesend waren. Das Mittelstück wurde auf Pontons herausgeschleppt und mit Kranen zu den Lagern nhongeh6 Hunderte von Fahrzeugen ließen in diesem Augenblick ihre Dampfsnenen spielen. Alles schien in bester Ordnung zu sein, als plötzlich einer der Träger am nördlichen Brückenlager brach und das Mittelstück an diesem Ende in den Fluß glitt. Da die übrigen Stützen noch hielten, versuchte man, in fieberhafter Eile eine Kette um das schwankende Mittelßück zu schlogen. Es war aber bereits zu spät. Mit einem Knall wie von explodierenden Granaten brach eine Stütze nach der andern, und schließlich 78 das Mittelßück der Brücke ins Wasser und verschwand in der Tiese. Man sah, wie die auf dem Brücken⸗ gerüst stehenden Arbeiter in den Fluß sprangen. — Wie „Central News' mitteilen, haben bet dem Unglück acht Arbeiter den Tod 8 e f 8 nden; sechs andere konnten von herbeieilenden Booten gerettet
erden.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Theater.
Königliche Schauspiele. Donnerst. Opernhaus. 186. Ahonne⸗ ments vorstellung. Ein Maskenball. Oper in drei Akten. Musik 8 1“ Mehessüche rung⸗ Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Ba Chöre: ⸗ fessor Rüdel. 7 ½ Ubr. 1“ Schauspielbaus. 192. Abonnementsvorstellung. Die Blumen der Maintenon. Ein Spiel mit Musik in vre Akten (frei nach Die Fräulein von St. Cyr“) von Reinhard Bruck. Musik von Robert Winterberg. Worte der Gesänge von Eddy Beuth und Rein⸗ hard Bruck. Mustkalische Leitung: Herr Schmalstich. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Opernhaus. 187. Abonnementsvorstellung. Afrikanerin. Oper in fünf Akten von Giacomo Mexyerbeer. von Eugoͤne Scribe, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr.
„Schauspielhaus. 193. Abonnementsvorstellung. Colberg. Zistorisches Schauspiel in fünf Aufzügen von Paul Heyse.
Die Text
Familiennachrichten. 1
Hermann Spruner von Mertz (Gut Haus Berglinden bei Naum⸗ hurg a. S. Kiel). Fri. Gerta Schanzenbach mit Hrn. 18 Leulnant Christoph von Rauchhaupt (Frankfurt a. M.). Verehelicht: Hr. Dr. Alexander Tschuschte mit Frl. Martha — Hr. Oberleutnant Bokelmann mit Fri.
Kiock (Breslau). Margarete Boenninghaus (z. Zt. Breslau), Geboren: Eine Tochter: Hrn. Landrat ottheiner (Johannis⸗
burg, 9. — Hrn. Frhrn. von Bredow. Wagenitz (Wagenitz). Gestorben: r. Generalmajor z. D. Wilhelm Wehmeyer (Berlin). — Hr. Rechnungsrat Max Heimann (Breslau). Fr. Geheime Hofrat Antonie Fabrini de Gasperini, geb.
(Zerbst). r. Fabrikoirekkor Mari (Breslau). n;g karie Fromm, geb. Buder
“
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tvrol in Charlottenburg.
Engels, Keppler, von Ledebur, Leffler, Pohl, Sommerstorff, Vesper⸗ manr, Winter und Zimmerer besetzt. Spielleiter ist Hr. Bruck, die musikalische Leitung hat der Kapelkmeister von Strauß. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters wirken in der am Sonnabend stattfindenden ersten Aufführung von Ibsens „Hedda Gabler“ neben Hermine Koerner mit: Ferdinand Bonn, der wieder dem Deutschen Theoter verpflichtet wurde, Werner Krauß, Eduard von Winterstein, Camtlla Eibenschüͤtz und Pau’a Ebertv, die in dieser Vorstellung zum ersten Wale im Verband der Reinhardt⸗
venweiselte, fuhr nach der biblischen Erzählung der Engel des
11“n 8
Bühnen auftritt. Spielleiter ist Max Rein⸗ “ “ “ 1
zardt. 183. 11X“ 11u.“ 8
Verantwortlich für den Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat engering in Berlin.
8 288 der Expedition (Mengering) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsan talt, Berlin, Wilhelmstraße 32. 8 5
Drei Beilagen
1153. und 1154. Ausgabe Deutschen Verlustlisten.
sowie die
nKriege Gefallenen sind in letzter Zeit u. a. nachstehende
Waden
Verlobt: Frl. Martha von Hinckeldey mit Hrn. Kapitänleutnant
1 in Oberbergamtsbezirk Halle
zum Deu 216.
en Nei
*
ᷓ1111“ r Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der
enden zugegangen: 100 000 ℳ von der Allgemeinen Hher ernnas⸗Akktengesellschaft „Wilhelma“ in Magde⸗ re, 10 000 ℳ von der Direktion der Großen Berliner enbahn, 10 000 ℳ von der Deutschen Delta⸗Metall⸗ gesellschaft Alexander Dick u. Co. in Düsseldorf⸗Grafenberg. ter dem Trommelfeuer in Ost und West bringen Deutschlands dlrensöhne ihr Letztes dar zum Schutz und zur Erhaltung ihres ischen Vaterlandes. Für weitere Tausende von Witwen und zaisen ist zu sorgen, und reiche Spenden werden dringender denn je mnötigt. Auch Kriegsanleihen und andere Wertpapiere werden gern lgegengenommen bei der Geschäͤftsstelle der Nationalstiftung, Berlin W. 40, Alsenstraße 11.
Statistik und Volkswirtschaft.
Brotgetreide⸗ und Kartoffelernte der deutschen Die i egaier in den Jahren 1904 bis 1913.
Im Deutschen Reiche wurden nach der amtlichen Statistik in n letzten zebn Jahren vor Kriegsausbruch, 1904 bis 1913, 96 334 434 t Roggen, 39 391 505 t Weizen und 4 436 657 t Winter⸗ delz, zusammen 150 162 596 t Brotgetreide gewonnen. Hiervon itfielen in Tonnen
Brot⸗ getreide
Winter⸗ spelz
239 350 1 082 378
2 106 749 945 435 51 792
Roggen Weizen
105 515 842 14 739 277 5 868 384
3 335 361
2 462 641
2 253 856
80 576 693 24 699 799 8 977 379 4 679 520 4 358 252 1 510 132 583 723 644 889 802 092 715 114 1 497 919/ 704 145 3 275 212 1 008 246 536 581 532 475 465 462 241 856 1 198 591 117 611 699 412 796 676 276 233 165 688 317 736 221 653
167 706 183 326 568 265 363 913 104 640 ꝑ138 724 119 245 81 046 203 162 89 396 67 658 3 700 142 498 57 946 123 280 46 626 289 571 139 156 60 337 18 226 29 567 639 39 195 15 796 854 025] 2 205 207
Bavern hachsen Pürttemberg..
hessen
slnenö. Echtsettn 8 Froßherzogt. Sachsen hecklenburg⸗Strelitz Braunschweig.. achsen⸗Meiningen. achsen⸗Altenburg. Fachsen⸗Coburg⸗ 1“ jnhalt 88 Schwarzb.⸗Sondersh. Schwarzb.⸗Rudolst. Paldeck
euß älterer Linie. euß jüngerer Linie Schaumburg⸗Lippe. ippe
LE1““
Bremen
damburg glsaß⸗Lothringen
351 881 932 236
200 574 292 558 81 358 200 478 169 906 428 727 78 563 30 206 54 991
7305
lusfuhr 4 187 225 t. nit 20 522 804 t Weizen auf das Ausland angewiesen.
3 066 537.
Die Einfuhr betrug in den zehn Jahren an Roggen 4 712 125, ie Ausfuhr 099 t, an Weizen die Einfuhr 24 710 029 und die Das Deutsche Reich hatte hiernach noch 108 974 t Roggen über seinen Bedarf hinaus geerntet, war dagegen Außer seiner
Brotgetreideernte von 150 162 596 t hat das Reich mithin noch
Erste Beilage
nzeiger und Königlich Preußischen Stnats
Berrlin, Mittwoch, den 13. September
19 413 830 t verbraucht. Dies ergibt in zehn Jahren einen Bedarf von 169 576 426 t. ee S
Bei Berechnung des Verhältnisses von Brotgetreide⸗Ernte zu „Bedarf der einzelnen deutschen Staaten ist der Bedarf nach ihrem Bevölkerungsanteil angenommen, wennschon das Brotgetreide außer zur menschlichen Ernährung auch zu anderen Zwecken (gewerblichen, Futter, Aussaat) gebraucht und dieser Verbrauch zu anderen Zwecken in den einzelnen Staaten nicht allein durch die Bevölkerungsmenge bestimmt wird. Nachstehende Zusammenstellung mag „durch diesen Mangel der Grundlage beeinflußt sein, die Darstellung bleibt trotzdem beachtenswert. Es hatten
Brotge⸗ Ernteanteil treideernte mehr (+), 1904 — 1913 weniger (—) 0%ooo des als Be⸗
Reichs⸗ völkerungs⸗
bedarfs anteil
neben⸗ stehende Unterschiede umgerechnet in Tonnen
070000 die Einzelstaaten Reichs⸗ db*
rung
+ 61 047 — 324 909 668 470 303 033 313 77 109 546 261 147 2 204 42 903 5 426 20 519 28 319 2 544 31 880 6 783 848
6 274 13 227 10 853 19 840 4 748
3 391 22 723 75 122
62 223 8 692 3 461 1 967 1 452 1 329 2 526
630 417 776 882 262 318 208 550 144 118 173
48 118 100 253
46
18
+ 360 — 1 916 3 942 1 787 1 848 646 1 540 13 253 32 121 167 15 188 40
5
37
78
64 117 28
20 134 443
61 863 10 608 7 403 3 754 3 300 1 975 986 643 164 744 761 429 333 396 510
Bayern. Sachsen Württemberg Baden bbbb1111““ Mecklenburg⸗Schwerin. Großherzogtum Sachsen Mecklenburg⸗Strelitz Hlbenburg ..... Braunschweig.. Sachsen⸗Meiningen.. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha 14“*“ Schwarzburg⸗Sondersh. 139 Schwarzburg⸗Rudolstadt 155 E1113“” 95 Reuß älterer Linie 112 Reuß jüngerer Linie.. 235 Schaumburg⸗Lippe .. 72 Lippe 88 233 remen.. 8 Hamburg 1 563 32 — 259 622 Elsaß⸗Lothringen.. 2 886 1 808 — 182 803. Die letzte Zahlenreihe gibt die Mengen an, die im Jahresdurchschnitt 1904 — 1913 am Bedarf gefehlt hatten (—) oder über diesen hinaus gewonnen waren (+). Am günstigsten standen hiernach Mecklenburg⸗ Schwerin mit einer Ertragsziffer von 2526 bei einer Bevölkerungs⸗
IEEEEIIIWIIII EII33Z11I
tausend des Reichsbedarss = 261 147 t oder 156 % über den eigenen Bcsen binaus Ke und Mecklenburg⸗Strelitz mit 154 % Ueber⸗ schuß. Lippe 39, Braunschweig 16, Lippe 9, Anhalt 8, Oldenburg und EbEEE je 4 % ; auch Preußen hatte ausreichend geerntet (+ 0,8 % Ueberschuß). In allen übrigen Emzelstaaten blieb die Ernte hinter dem Bedarf zurück, in den Staaten mit mehr als
berg um 48, Elsaß⸗Lothringen um 37 und Bayern um 18 %. Weniger als der Bedarf an Brotgetreide ist der Bedarf an
ziffer von 986, das also im Jahresdurchschnitt 1540 vom Hundert⸗
Weiter konnten noch abgeben Waldeck 83 %, Schaumburg⸗
einem Hundertstel der Reichsbevölkerung (abgesehen von Lübeck, e. und Hamburg): Baden um 56 %, Sachsen um 53, Württem⸗
Kartoffeln von der Verbraucherzahl abhängig, da von diesem weit
anzeiger.
esamt wurden im Jahrzehnt 1904 — 1913 448 307 756 Tonnen Taggesee geerntet, im Jahresdurchschvitt auf den Kopf der beeen⸗ rung 700 kg, etwa viermal so viel wie zur Nahrung erforderlich, wonach drei Viertel für andere Zwecke frei bleiben würden. Gleich⸗ wohl ist die Kartoffelerate im folgenden ebenso berechnet wie vg. stehend die Brotgetreideernte, nur daß Ein⸗ und Ausfuhr unberück⸗ sichtigt geblieben sind, da im Reiche so viel Kartoffeln geerntet -e daß die Ausfuhr größer ist als die Einfuhr, somit eine überwiegende Einfuhr, die zur Ermittlung des Bedarfs der Ernte zugerechnet werden müßte, hier nicht vorhanden ist. Es hatten
Anteil am
Hundert⸗
tqusend
er Reichs⸗ ernte
Ernteanteil neben⸗ mehr (+.), stehende weniger (—) Unterschiede als Be⸗ umgerechnet völkerungs⸗ in anteil*) TVonnen
Kartoffel⸗ ernte
die Einzelstaaten 1904— 1913
Tonnen
+ 9 302 + 4 170 159 — 1 346 — 3 579 — 1 363 — 1 231 + 86 + 1 014
79 151 234 102
31
36
48 110
20
21 23 57 86 16 19 152 436
71 165 9 262 3 824 2 391 2 069 2 061 2 000
722 315 510 659 398 297
348 620
159
176 118 55 149 56 214 28 25
319 039 138 41 520 787 17 142 767 10 719 8441
9 274 447 9 239 687 8 965 388 3 238 221 1 411 294 2 286 083 2 954 987 1 783 960 1 331 475
1 559 373 2 782 104
711 181
790 701 527 662 245 526 667 014 251 055 961 085 125 092 110 407
Preußen Bayern Sachsen Württemberg..
ss
Mecklenb.⸗Schwerin Großh. Sachsen Mecklenburg⸗Strelitz Oldenburg. . Braunschweig .. Sachsen⸗Meiningen Sachsen⸗Altenburg. Sachsen⸗Coburg⸗
üm Ioö
Schwarzburg⸗ Sondershausen Schwarzburg⸗ Rudolstadt.. Waldeck .. Reuß älterer Lini Reuß jüngerer Linie Schaumburg⸗Lippe
195 462
111“
8 He sen 113 979 25 1 538 689 497
Elsaß⸗Lothringen [ 10 554 499 2 354 532 — 238 500.
Bezhäl nio mäßig die reichsten Kartoffelernten hatten 1904 — 1913 wieder die beiden Mecklenburg, 103 und 92 % mehr, als nach bües Bevölkerungsziffer zu erwarten, war; dann folgen Waldeck „ 4, Anhalt mit 22, Preußen mit 15, Schwarzburg⸗Sondershausen und Rudolstadt mit je 14, Großherzogtum Sachsen mit 12 % F. Verhälthismäßig die geringsten Kartoffelernten hatten, um p Staaten mit größerer Bevölkerung zu nennen, Sachsen (— 88 Hl Baden (— 37), Württemberg (— 36), Elsaß⸗Lothringen (— 18) un Bavern (— 13 %). Lettgenannte 5 Staaten hatten auch an Brot⸗ getreide unzureichende Ernten, während umgekehrt Preußen,
ͤ““
die beiden Mecklenburg, Anhalt, Schwarzburg⸗Sondershausen und Waldeck bei
8 s gewonnen hatten. heiden Ernten über den Bedarf hinau eh⸗ vnder .Sat. Korr.“)
“) Bevölkerungsanteile siehe erste Zahlenreihe der vorstehenden
mehr zu anderen als Ernärungszwecken verwendet wird wie von jenem.
Aufstellung.
der in den Hauptbergbaubezirken Preußens im III. und IV. Vierteljahre 1915 und im I. und II. Vierteli
Bei der Würdigung der nachfolgenden Lohnzahlen darf, worauf ausdrücklich hingewiesen herrschenden Krieges eine nicht unerhebliche Verschiebung gegen die Zeit vor Kriegsbeginn erfahren hat. 9 sind zum großen Teil zum Heeresdienst eingezogen. Dadurch ist das Prozentverhältnis ihrer Zahl zur Ges Die Verwendung jugendlicher und weiblicher polnische Arbeiter. Infolge der geringeren Leistungsfähigkeit der Belegschaft stellt sich der — Die auf den Bergwerken beschäftigten Gefangenen und die von ihnen erzielten Löhne sind
Wagenstößer getreten.
Gesamtzahl der Arbeiter
Nachweisung
werden muß, Die tüchtigsten und bestgelohnten
Arbeiter hat erheblich zugenommen. Ungelernte Arbeiter s h nsghnen der Löhne niedriger, als er
I. Durchschnittslöhne sämtlicher Arbeiter.
aft s merkbar gegen früher verändert. nh-leg eft en sind in ger Zahl eingestellt worden, sich für Arbeiter mit normaler bei der Aufstellung der Statistik außer Betracht geblieben.
Verdiente reine Löhne (nach Abzug aller Arbeitskosten sowie der Versicherungsbeiträge)
hre 1916 verdienten Bergarbeiterlöhne.
Sn icht ü W die Zusammensetzung der Gesamtbelegschaft unter dem Einfluß des eas geasshen Sehn.e. 1r emamneaff (unterirdisch beschä⸗ Ker. eigentliche Bergarbeiter)
ü d an ihre Stelle junge Schlepper und Fernernt Oberschlesien⸗ allein über 11 000 russisch⸗ Leistungsfähigkeit ergeben würde.
— —
im ganzen
auf 1 verfahrene Schicht auf 1 Arbeiter
IV. I. V..J. W.⸗I. 1915 1916
11 II. V.⸗J. V.⸗J. V.⸗J. V.⸗J.
1915 1915 1916 1916
111“ 1916
Vierteljahr 1915
48
1915 6
IV. I. 1 Vierteljahr Vierteljahr 1916 ℳ
III.1. I1. B.J V.⸗J V.⸗J. V.⸗J 1915 1915 1916
ℳ
II. IIIIVV II. 1916 1915 1915 1916 1916
EIE ℳ
(abgerundet auf ganze Zahlen) 8” 11.
5. ö1.““ 10.
13. 14. 115. 17. 1 18.
1. A 3. 4.
a. Steinkohlenbergbau
in Rücse 104 437 108 003
20 297 20 816
205 393 59 493
102 240 20 481
200 244
in Niederschtesien . . . . . .. im Oberbergamtsbezirk Dortmund:
a. Nördliche Reviere ¹) 61 237
106 944
215 384 222 222
80 81 87 86 82
86 86 84 87 87
34 578 802 6 714 639
103 345 156 29 258 040
33 991 789 6 657 636
101 505 053 28 778 307
85 88
89 89
21 076
63 128
37 343 452 6 956 912
113 132 672 31 483 848
37 201 301 6 976 820
117 696 525 32 359 589
3,92 2 332 3,70 1 3.
5,67 507 5 46 488
b. Südliche Reviere?) . . . . 58 967 Summe O.⸗B.⸗A. Dortmund (a, b 8 und Revier Hamm). E1611“
bei Saarbrücken (Staatswerke). 31 950 bei Aachen. . — 8 728 am linken Niederrhein. 9 858
b. Braunkohlenbergbau im Oberbergamtsbezirk Halle
274 100
31 632 8 880 9 940
32 145 9 202 10 168
30 027 8 286
29 668
30 419 7 978
8231
1
linksrheinischer ... c. Salzbergbau 4 781
4 709 4 948
im Oberbergamtsbezirk Clausthal 8 4 637
d. Erzbergbau
in Väncfec (Kupferschiefer). “
ve4A4“*““
in Nassau und Wetzlar.
” er rechtsrheinischer.
ünksrheinischherlr...
13 386 2 247 9 676 6 112 3 843 2 173
11 578 2 101 9 564 6 106 3 971 2 089
2 177 9 662 6 090 3 875 2 129
286 723 2
1 2) siehe Anmerkungs und der unteren Nachweisung. 1 „V.⸗J. 1915 = 0,22 ℳ — She fh der Wert der wirtschaftlichen Beihilfen, insbesondere Brotkornzulage: 8. 8* B.H 021 *
137 103 174
11 821 966 3 851 496 5 266 033
134 613 602 11 662 539 3 664 455
5 190 466
84
80 83³ 81
87 83 85 83
86 83 85 84
295 386 32 90]
9 436 10 474
89
85 86 86
9 617 042 2 998 290
9 751 932
78 80 3 145 607
81 7 80 79
83
32 048 8 788
1 504 253
9 603 619 2 1 620 922
1 78 1 651 523
80
082 3 80
21 39382 5 288 069
718 745 ³) 3 907 473 1 932 494 1 352 055
573 531
4 597 259 675 028 ²) 3 787 163 1 871 447 1 386 121 579 826
94 75 80 79 78 76
94 77 81 80 79 81
15 432 2 491 9 658 6 227 4 017 2 313
71 8 78 76 75 74
1916 = 0,22 „ 1916 = 0,22 „
8
149 406 757
12 672 037 4 146 243 5 446 474
10 066 475 3 287 802
1 745 114 1 858 388
5 755 705 797 328 4 012 694 2 002 465 1 411 261 640 129
502
376 420 527
155 006 014
12 995 071 4 248 135 5 518 025
5,62 4,41
10 664 316 326
3 509 465
1 913 899 1 954 945
6 222 951
³) 905 824 3 986 432
2 030 981
1 470 544 690 013
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