1916 / 225 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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Oberhausen, Flockenfeld 62, die weitere Ausübung des Handels mit Milch wegen bewiesener Unzuverlässigkeit untersagt worden. Die Kosten dieser Bekanntmachung sind von den von der Anord⸗ nung Betroffenen zu erstatten. Oberhausen, den 18. September 1916.

Die Städtische Polizeiverwaltung. F. V.: Dr. Neikes.

8 8 Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 31. Jult 1916, betreffend die Genehmigung von Aenderungen des Statuts der Lebensversicherungsanstalt der Ostpreußischen Land⸗ schaft, durch die Amtsblätter 1

der Königlichen Regierung in Königsberg Nr. 35 S. 587, aus⸗ gegeben am 26. August 1916, der Königlichen Regierung in Gumbinnen Nr. 35 S. 383, aus⸗ ggegeben am 26. August 1916, ver Königlichen Regierung in Allenstein Nr. 35 S. 293, aus⸗ gegeben am 26. August 1916, und ier Königlichen Regterung in Marienwerder Nr. 34 S. 417, ausgegeben am 26. August 1916;

2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 12. August 1916, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Stertin zur Erweiterung des Industri⸗geländes ihres Industriehafens, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Stettin Nr. 35 S. 251, ausgegeben am 26. August 1916;

3) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 25. Auaust 1916, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Anhaltischen Koblenwerke, Aktiengesellschaft in Halle a. S., zwecks regelrechten Fortbetriebs ihres Braunkohlenbergwerks Elisabeth bei Mücheln, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Merseburg Nr. 37 S. 255, ausgegeben am 9. September 1916.

8

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 23. September 1916.

Der bisherige rumänische Gesandte Beldiman ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute vormittag mit den Herren der

Gesandtschaft im Sonderzuge v ahnhof nach Kopenhagen abgereist. .

1“

Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ hört, hat die Frage des Untergangs der „Tubantia“ zu einer Aussprache zwischen der niederländischen und der deutschen Regierung ge⸗ führt. Die deutsche Regierung hat sich aus Rücksichten freund⸗ nachbarlicher Gesinnung gegen die Niederlande bereit erklärt, die Frage nach dem Kriege einer internationalen Untersuchungs⸗

kommission zu unterbreiten.

Die Lösung aller noch vor uns liegenden Kriegs⸗ und Wirtschaftsausgaben ist hauptsächlich von der Höhe unseres Goldbestandes abhängig. Nicht zuletzt bietet die Höhe des Goldbestandes der Reichsbank gs eingekehrtem Frieden die Gewähr einer vorteilhaften Umstellung unserer Wirtschaft auf ihre Friedensaufgaben. Hiermit ist aber auch die Lebens⸗ haltung des deuischen Volks aufs engste verknüpft. Aufgabe und heilige Pflicht eines jeden Deutschen ist es daher, an der Erhaltung und Erhöhung unserer Goldbestände nach Kräften mitzuarbeiten. Da die in den Händen des Volkes befindlichen Bestände an gemünztem Golde durch freiwilligen Umtausch naturgemäß abgenommen haben, die Zahlungspflichten des Reichs dem Auslande gegenüber aber fortdauern, hat die Reichsbank zur Vermehrung ihres Goldschatzes eine neue Quelle erschlossen, indem sie Goldschmuck und Goldgeräte aller Art zu ihrem reinen Goldwert im ganzen Reiche ankauft. Unter Leitung der Ver⸗ waltungsbehörden und Führung der angesehensten Persönlich⸗ keiten werden aus Vertretern aller Berufskreise Ehrenausschüsse gebildet, die die Goldsachen annehmen, abschätzen 1 ihren Wert für Rechnung der Reichsbank auszahlen und sie an die Reichsbank abführen, die sie einschmelzen läßt und das ge⸗ wonnene Feingold ihren Beständen hinzufügt. Die Organisation wird in einigen Wochen im ganzen Reichsgebiet beendet sein. Von nicht geringerer Bedeutung ist die Hingabe hochwertiger

JIJuwelen, die an das neutrale Ausland veräußert werden. Da⸗ durch werden im Auslande Guthaben geschaffen, die die Zahlungs⸗ verpflichtungen dem Auslande gegenüber erheblich erleichtern

und die Exporte von Gold ersparen.

zwischen

Bei den Grenzübergangsstellen, die den Verkehr Deutschland und dem verbündeten sowie neutralen Ausland vermitteln, ergeben sich vielfache Schwierigkeiten, insbesondere Zeitverluste daraus, daß die Reisenden ihre Pässe nicht mit

ordnungsmäßigen Sichtvermerken haben versehen lassen. Um dies abzustellen, den Grenzübergangsstellen ihren anstrengenden Dienst zu erleichtern, den Reisenden ahber Unannehmlichkeiten nach Möglichkeit zu ersparen, wird nochmals auf folgende Be⸗ stimmungen hingewiesen:

Die Ueberschreitung der deutschen Reichsgrenze nach oder aus dem verbündeten und neutralen Ausland ist nur mit

einem im Paß eingetragenen deutschen Sichtvermerk ge⸗ stattet. Der Sichtvermerk wird für die Ausreise aus Deutsch⸗ land von der hierzu zuständigen Sichtvermerksbehörde in Deutschland, für die Einreise in das deutsche Reichsgebiet von dem hierzu zuständigen deutschen Konsul oder Gesandten im Auslande erteilt.

Der Sichtvermerk kann unter besonderen Voraussetzungen auch als Rückreise⸗ oder Dauersichtvermerk ausgestellt werden. Personen mit Pässen ohne ordnungsmäßigen Sichtvermerk

müssen an der Grenze zurückgewiesen werden.

Für die Ueberschreitung der deutschen Reichsgrenze nach oder aus den von uns besetzten feindlichen Gebieten und im Verkehr mit Luxemburg ist kein Sichtvermerk, sondern neben dem Paß ein militärischer Passierschein er⸗

forderlich. 8 E11“ 1 1“ 16“

In den Tageszeitungen und in Eingaben an das Kriegs⸗ ernährungsamt wird zur Zeit vielfach einer reichlichen Aus⸗

V

ernährung das Wort geredet. Teilweise werden die Forde⸗ rungen dahin präzisiert, daß eine Million Tonnen Hafer für die Volksernährung, d. h. zur Herstellung von Hafernährmitteln, Verwendung finden soll. Wie das Kriegsernährungsamt be⸗ kannt gibt, hat es der Angelegenheit, deren Bedeumng nicht zu verkennen sei, bei Aufstellung des Haferwirtschaftsplanes seine volle Aufmerksamkeit zugewendet, und es ist im Haferwirtschafts⸗ plan für die Herstellung von Hafernährmitteln diejenige Hafermenge bereitgestellt worden, die die bestehenden Hafer⸗ nährmittelfabriken bei Inanspruchnahme ihrer Einrichtungen bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit verarbeiten können. Die Leistungsfähigkeit der bestehenden Fabriken reicht aber bei weitem nicht so weit, wie die gestellten Forderungen anzunehmen scheinen. Die Möglichkeit einer Steigerung dieser Leistungs⸗ fähigkeit wird zurzeit geprüft. Eine wesentliche Erweiterung bestehender oder die Errichtung neuer Hafernährmittelfabriken scheitert schon an der derzeitigen Unmöglichkeit, die erforderlichen neuen Maschinen und Einrichtungen rechtz itig zu beschaffen und in Betrieb zu setzen. Ob die Heranziehung anderer bestehender Betriebe zur Hafernährmittelfabrikation sich technisch durchführen läßt, wird geprüft werden. Jedenfalle wird keine Möglich⸗ keit der Steigerung der Erzeugung unbenützt bleiben. Im übrigen bedeutet die vorgesehene volle Ausnützung der be⸗ stehenden Hafernährmittelfabriken gegen das Vorjahr bereits eine ganz bedeutende Steigerung der Hafernährmittelerzeugung, die bei den wertvollen Eigenschaften der Hafernährmittel der Ernährung ganz wesentlich zugute kommen wird. Die ge⸗ steigerte Erzeugung kann allerdings erst in der nächsten Zeit fühlbar werden, da die Fabrikation aus der neuen Ernte erst jetzt in Gang kommen kann, während die Fabrikate aus der alten Ernte naturgemäß zur Zeit sehr knapp geworden sind.

In der letzten Zeit wurde mehrfach angeregt, Kutsch⸗ wagenreifen, Billardbande, Gummiteppiche und ⸗läufer usw. ähnlich wie die Auto⸗ und Fahrradbereifungen zu beschlagnahmen. Hierzu wird, wie „W. T. B.“ meldet, bemerkt:

Die abgelieferten Auto⸗ und Fahrradbereifungen werden nach Ausbesserung entweder der Heeresverwaltung oder Personen zugeführt, denen die weitete Benutzung des Autos bezw. Fahrrades gestattet ist. Die Bereifungen finden also nach ihrer Ablteferung in ihrer ursprüng⸗ lichen Form weitere Verwendung zum Nutzen des Heeres oder der Allgemeinheit. Nur gänzlich unbrauchbare Bereifungen werden zu Regeneraten umgearbeitet. (Im Volksmund „Einschmelzen“ genannt.)

Anders ltegt die Sache aber bei Kutschwagenreifen und Billard⸗ banden, die seit längerer Zeit überhaupt nicht mehr angefertigt werden, sowie bei Gummiteppichen und ⸗läufern, deren Anfertigung zwar nicht verboten, jedoch nur unter Verwendung von Gummi⸗ abfällen geringster Art zulässig ist. Würde die Heeresverwaltung auch auf diese Gegenstände zurückgreifen, so käme nicht in Betracht, sie in ihrer ursprünglichen Form weiter verwenden zu lassen, sondern es könnte sich nur darum handeln, sie als Altgummi zu Regeneraten zu verarbeiten. Die Altgummtmengen, die auf diese Weise gewonnen würden, wären nicht beträchtlich. Diese Waren, besonders Gummi⸗ teppiche und ⸗läufer, würden nur ein minderwertiges Regenerat er⸗ geben. Die Einztehung derartiger Gebrauchswaren würde demnach in überwiegendem Maße wirtschaftliche Werte zerstören, ohne einen entsprechenden Vorteil für die Heeresverwaltung oder Allgemeinheit

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zu bieten. 8 8

8

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1171 und 1172 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 641. preußische, die 302. bayerische, die 332. sächsische und die 467. württembergische Verlustliste.

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Oesterreich⸗Ungarn.

m ungarischen Abgeordnetenhause erklärte der Ministerpräsident Graf Tisza mit Bezug auf die von einem Redner berührte Frage der bisherigen Nichtbesetzung des Bot⸗ schafterpostens in Amerika, er könne dem Hause die Ver⸗ sicherung geben, daß alle zuständigen Faktoren der Monarchie großes Gewicht auf die Beziehungen mit den Vereinigten Staaten legten und durchaus nicht auf dem Standpunkt des Schmollens stünden und jedenfalls seinerzeit Mittel und Wege zur entsprechenden Erledigung der Angelegen heit finden würden.

6 1 Großbritannien und Irland.

Die „Evening News“ melden, daß die Aussonderung der militärtauglichen Arbeiter aus den Werften und Fabriken, die unter Regierungsaufsicht arbeiten, bereits im Gange sei. Die brauchbaren Männer würden vielfach durch solche ersetzt, die als untauglich aus der Armee entlassen worden seien Regierungsbeamte besuchten die Industriebezirke. 3000 Arbeitgeber in den Midlands seien zu einer Versammlung eingeladen worden, die nächste Woche stattfinden und in der über die Aussonderung der Militärtauglichen beraten werden solle.

Frankreich.

Die parlamentarische Gruppe der Unifizierten Sozialisten hat einstimmig, mit Ausnahme von Blanc, Brizon, Raffin und Dugens, eine Erklärung angenommen, die nach einer Meldung der „Agence Havas“ daran erinnert, daß die Unifizierten Sozialisten am 4. August 1914 für die Kredite gestimmt hätten, um Frankreich gegen einen tückischen Angiff zu schützen und zu verteidigen. Sie würden auch heute dafür stimmen, weil das angegriffene Frankreich seine Unab⸗ hängigkeit sichern und Europa vor jeder Bedrohung mit einer Hegemonie bewahren müsse. Trotz zufälliger unbedeutender individueller Meinungsverschiedenheiten, die nur ihre Urheber binde, stimme die Partei weiter darin überein, zu erklären, daß nicht ein Sozialist einen Frieden annehmen könnte, der Frank⸗ reich verstümmelt oder verkleinert ließe.

„Wir werden daher,“ heißt es in der Erklärung weiter, „für den Kredit stimmen, denn wir sind zu allen Anstrengungen bereit, um die territoriale Integrität Frankreichs zu sichern und für Elsaß⸗Loth⸗ ringen die Wiederherstellund des 1871 zertretenen Rechts sicherzustellen, um die vollständige politische und wirt⸗ schaftliche Wiederherstellung Belgiens und Serbiens zu sichern und um die Gewißheit eines dauerhaften Friedens zu erlangen. Es hängt von den Regierungen der Verbündeten ab, die Stunde dieses Friedens des Rechts zu beschleuntgen, ebensosehr durch eine kräftige und zu⸗ sammenarbeitende Führung ibrer militärischen Aktion wie durch eine diplomatische Aktion von völliger Klarheit, indem sie dafür sorgen, die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf die Bedingungen zu lenken, welche die Unabhängigkeit der Nationen sichern und eine Organisatton der internationalen Gerechtigkeit vorbereiten werden.“

—Die Deputiertenkammer setzte gestern die Beratung der provisorischen Zwölftel fort. In Beantwortung einer An⸗

Oberbefehlshaber der Armee in Salontki sagte der Ministerpräfident Briand der „Agence Havas“ zufolge:

enn der Befehlshaber in Saloniki eine wichtige Rolle zu spielen habe, stehe der Präsident des Ministerrats für alles ein. e ganze P ce habe festgestellt, daß der General einen Erfolg davon getragen habe. Wenn der General nicht das Vertrauen der Regie⸗ rung besäße, würde diese sich strafbar machen, wenn sie ihn auf seinem Posten beließe. Er werde in voller Freiheit seine ruhmyolle Aufgabe erfüllen können. Brtiand versicherte dies und erklärte, sich glücklich zu schätzen, Gelegenheit zu haben, dies öffentlich zu erklären. Nach der Verlesung der oben mitgeteilten Erklärung der Unifizierten Sozialisten nahm die Kammer die Vorlage der provisorischen Zwölftel . 448 gegen 4 Stimmen an. G Nach einer Meldung der „Berlingske Tidende“ haben die englischen Zollbehörden den in Swansea liegenden schwedischen Dampfer „Helios“ beschlagnahmt, der vor ein Prisengericht gestellt werden soll. „Helios“ hat eine Wolladung an Bord, die „Afton Tidningen“ zufolge für die schwedische Heeresverwaltung bestimmt ist. Der Grund der Beschlagnahme ist unbekannt. Das schwedische Ministerium des Aeußern hat die erforderlichen Schritte unternvommen.

Norwegen.

Anläßlich der nordischen Ministerkonferenz ist laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Note veröffentlicht worden: Die dret Länder sind einig, betreffend fortgesetzter Aufrechterhal⸗ tung loyaler, unparteiischer Neutralitaͤt während des gegen⸗ wärtigen Welitkrieges. Die Kränkungen der Rechte und Interessen der Neutralen seitens der kriegführenden Machte zenb die Schwierig⸗ keiten handelspolitischer Art, die daraus für die Neutralen entstanden, wurden einer eingehenden Erörterung unterzogen, die zur Einigkeit, betreffend erweiterter Zusammenarbeit, führte. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Vernichtung oder Zurückhaltung von neutralen Schiffen und Ladungen gewidmet sowie den Folgen der sogenannten Schwarzen Listen der Kriegführenden. In diesem Zusammen⸗ hona einigte man sich zwecks gegenseitiger Erleichterung der Handels⸗ politik dahin, daß teils durch die Regieruugen, teils durch die be⸗ treffenden Behörden Mitteilungen gemacht werden über die handels⸗ politischen Maßnahmen der drei Länder sowie über das Eingreifen gegen Handelsspionage. Zur Behauptung der handelspolitischen Interessen nach dem Kriege sollen in den drei Ländern vorbereitende Maßnahmen getroffen werden unter gegenseitigem Zusammenwirken derjenigen Organe, denen die Angelegenheit anvertraut ist oder werden wird.

Ein weiterer Gegenstand der Erörterungen war die Stellung⸗ nahme der nordtschen Länder zu gewissen Fragen, betreffend die Pflicht der neutralen Mächte, Maßnahmen zur Wa hrung der Neutralität zu treffen. In diesem Punkte wurde auf Grund der Haager Konpentionen vollständige Einigkeit festgestellt. Ferner einigte man sich dahm, unter den gegenwärtigen Verhältnissen zu erklären, daß die drei nordischen Regierungen es für ausgeschlossen erachten sei es allein oder in Verbindung mit anderen neutralen Regierungen —, die Initiative zur Vermittlung zwischen den kriegführenden Mächten oder zu ähnlichen Veranstaltungen zu ergreifen. Andererseits stellte man als wünschenswert fest, daß eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen so vielen neutralen Ländern wie möglich zur Wahrung gemeinsamer Interessen unter Ausschluß jeglicher Parteinahme für die eine oder andere der kriegführenden Mächtegruppen zustande gebracht würde. In Erkenntnis der Bedeutung einer Zusammenarbeit der nordischen Reiche sowohl für die Gegenwart als für die Zukunft trennten sich die Minister der drei Länder völlig einig darüber, daß neue Zusammenkänfte zwischen den Vertretern der drei Länder abzuhalten seien, so oft die nisse dies erforderten oder wünschenswert erscheinen ließen.

Griechenland.

Angelegenheiten Politis hat vorgestern dem englischen Ge⸗ sandten Elliot einen Besuch gemacht und ihm nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ versichert, daß das Kabinett Calogeropulos lediglich ein Geschäftsministerium sei. Er fügte hinzu, man sei bereit, diejenigen Minister zu opfern, die vor der Uebernahme ihres Portefeuilles sich darin gefallen hätten, die Entente anzugreifen, wenn das Kabinett anerkannt würde. Der russische Gesandte Demidoff war bei der Unter⸗ haltung zugegen.

Dem „Nieuwe Rotterdamschen Courant“ wird aus Athen gemeldet, daß eine Spaltung im ganzen Lande entstanden sei, die zu überbrücken fast unmöglich erscheine. Auf eine Versöhnung zwischen dem König Konstantin und Venizelos, die allein die Ruhe bringen könnte, scheine keine Hoffnung mehr zu bestehen. Es sei eine separattstische Bewegung zwischen Alt⸗ und Neu⸗Griechenland im Gange.

Das amerikanische Staatsdepartement hat einer verspätet eingetroffenen Meldung des „W T. B.“ in England gegen die für ungerechtfertigt angesehene Durch⸗ suchung der amtlichen Post der Marine der Ver⸗ einigten Staaten durch den britischen Zensor in Vancouver Einspruch erhoben. Die Post war von amerikanischen Marineoffizieren im Orient in amtlichen Umschlägen an das Marinedepartement geschickt worden.

Washingtoner Depeschen besagen, obiger Quelle zufolge, daß die amerikanische Botschaft in London um Aufklärungen über die Wirkung der neuesten englischen Blockadeorder auf den amerikanischen Handel erfucht habe; es werde mit⸗ geteilt, wenn irgend eine eingreifende Ausdehnung der Vor⸗ schriften oder eingchränkende Maßnahmen sich ergeben sollten, so würde das als eine bedenkliche Entwicklung des Streitfalles über die Rechtmäßigkeit der Blockademethoden der Verbündeten an⸗ gesehen werden. Das Interesse für die Wirkungen der Ver⸗ ordnung ist im Zusammenhang mit der neuen Vergeltungs⸗ gesetzgebung gewachsen.

Einer amtlichen, von „W. T. B. verbreiteten Meldung zufolge hat am 15. d. M. bei Rendeh⸗Doesoen mitten zwischen Moeara Tambesi und Moeara Tebo ein Gefecht mit Rebellen stattgefunden, die mit Lanzen bewaffnet waren. Die Regierungstruppen hatten einen Toten, 3 Schwerverwundete und 7 Leichtverwundete, die Aufständischen hatten schwere Ver⸗ luste. In Moeara Boengo ist es ruhig. Am 14. d. M. wurden in Rapat 4 Aufständische zum Tode verurteilt. Einer wurde bei einem Fluchtversuch erschossen, an den anderen wurde das Todesurteil vollzogen. Oberst Kroese teilt mit, daß die Bevölkerung des Doesoen Soengei⸗Manau sich unter einem einflußreichen Führer der aufständischen Be⸗ wegung angeschlossen hat. Aus Bangko wird nichts Neues gemeldet.

nützung der großen Haferernte für

die Zwecke der Volks⸗

frage über gewisse Angriffe in der Presse gegen den

8— 8

Der Generaldirektor im Ministerium der auswärtigen

nach

2392 .

Großes Hauptquartier, September.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nördlich der Somme hat die Schlacht von neuem begonnen. Nach dauernder Steigerung des Artilleriefeuers griffen .Frsnhs sen die Linie Combles -—Rancourt an. Sie hatten keinen Erfolg; ebensowenig die Engländer die bei Courcelette vorzubrechen versuchten. Nachträglich st gemeldet, daß in der Nacht zum 22. September englische Teilangriffe bei dem Gehöft Mouquet und bei Courcelette abgeschlagen wurden.

Wir haben im Luftkampf nördlich der Somme 11 feind⸗ lihe Flugzeuge abgeschossen. 1— e 8

888

2 Generalfeldmarschalle Prinz Leopold von 111“ ghe Korytnica scheiterten starke russische An⸗

Front des Generals der Kanallerie 1 Erzherzog Carl. Nördlich der Karpathen keine Veränderung.

In den Karpathen flauten die Kämpfe ab. Ei 2 lche Vorstöße blieben erfolglos.

88 in Siebenbürgen. 8 eiderseits von Hermannstadt (Nagy Szeben) griffen wa 2Z rumänische Divisionen an. Sie wurden 16 Sicherungsabteilungen unter sehr erheblichen blutigen Lerlusten abgewiesen; bei Gegenstößen nahmen wir 3 Offiziere 525 Mann gefangen. Bei Szt. Janoshegy . tam aestterungen Nachts zurückgenommen. Der Vulkan⸗Paß ist von uns genommen

fendliche Wiedereroberungsversuche Hesexpre⸗ 8

8 Balkankriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls In d Fena; Madkensem alte 8 In der Dobrudscha sind zij gähe der D scha sind rumänische Vorstöße in schlagen.

s der onau und südwestlich von Topraisar abge⸗

Mazedonische Front. „Vergebliche feindliche Angriffsversuche und stellenweise leb⸗ 92 1“ Das Gelände südlich 9 Bresg leb. is zum Krusa Balk en Krusa Balkan ist vom bee-b er Erste Generalquartierm ister

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 22. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. FEgyrront gegen Rumänien. unveränderter Lage keine besonderen Ereignisse.

Front des Generals der Kavallerie

8. Erzherzog Carl. 8

ie Angriffstätigkeit der Russen in den Kar athen hat

istern etwas nachgelassen. Nördlich von Doraa Watra,

idwestlich des Gestüts Luczina und im Gebiet der Ludowa

esenhng. Vercss⸗ abgewehrt. Südlich von Bystrzec gestern zurückgewonnene Höhe

tloren. Sonst nichts von Veran.S. w g

Heeresfront des Generalfeldmar challs Ls Prinz Leopold von

ei der Armee des Generalobersten von Boehm⸗ eimolli nahm der Geschützkampf an Stärke zu. lic in Swiniuchy wirft der Feind unseren Gegenangriffen neue nlonnen entgegen. Sie wurden überall zurückgeschlagen.

Italienischer und Südöstlicher Kriegsschaupl Nichts von Bedeutung. e

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoe fer, Feldmarschalleutnant.

Bei

Goste, 2 Butgarischer Berigt 8 Sofia, 22. September. (W. T. B. 2 er. igm 22. 1“ „Mazedonische Front: Auf den Höhen der Stara büüca Planina zwischen dem Prespa⸗See und Florina dlich der Bigla⸗Höhen wurde die feindliche Infanterie ech unser Artilleriefeuer zersprengt. Unsere vorderen Ab⸗ sungen haben die feindlichen Gräben genommen. In der aglenitza⸗Niederung wurde ein feindliches Bataillon, ches gegen Sborsko und die Sbe s vorzudringen uchte, durch Feuer zersprengt. estlich des Wardar he. Oestlich des Wardar ist die feindliche Infanterie nach iker Artillerievorbereitung vorgegangen. Sie wurde jedoch c Feuer zurückgeworfen und zum Rückzug in ihre alten ungen efrnsgen. An den Hängen der Belasica enina haben wir die Dörfer Calmisch und Sveti 1eae ge 8e Zwischon den letztgenannten Orten und watepe hat der Feind ein L

igsmaterial zurückgelassen. . nes 8 An der Strumafront schwaches üischen Küste Huchaf

Rumänische Front: Längs der Donau Ru [Dobrutscha entwickelte sich gestern am 21. d. 15 der 8 Casicei Enghez Karaköj ein großer Kampf. b Feind griff mit etwa 20 Bataillonen, 3 Batterien und eskadronen an, wurde aber durch einen Gegenangriff in (Flucht geschlagen und bis zum Einbruch der Dunkel⸗ von unserer Kavallerie verfolgt. Deutsche Flugzeuge hossen erfolgreich die Donaubrücke bei Cernavoda und Lager bei den Dörfern Cochirleni und nez. An der Schwarzen Meerküste Ruhe.

Artilleriefeuer, an der

In

I

Euürkischer Bericht.

Konstantinopel, 22. September. (W. T. B.)

Oestlich

m

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Ze

10

21. Da

In

27 und

von beiden Seiten ,

nördlich von Hamadan zu näher n v trieben. 8 h ersuchten,

und zeitweilig Nichts von Bedeutung an den anderen Franten.

licher Bericht vom 22.

fanterie⸗- und Bombenkämpfe statt gehende Truppen wurden 1.. geschlagen.

Flugzeuges Ad

Umgegend des Brunnens sich zurückzuziehen.

auf mehrere Bomb

Company durch deutsche aufgebracht. 8

boot „Foucault“ Fregattenleutnant Celezeny, Freiherr von Klimburg,

senkt, die gesamte

An der Frent vzn Fellgbi⸗

1 rtillerie⸗, Infanterie⸗ und Bombenkä

hn 8n,8 worden, daß die feindliche veenene n F 1 3 36

fo 2 vernbek nan euers unsever Artillerie sich hinter ihre

Front in Persien. In der Richtung auf Diz Abad

warfen wir schwache feindliche Kräfte zuruück, die Devlet

bad angriffen. Feindliche Erkundungsabteilungen, die sich

wurden ver⸗

Kaukasusfront. Auf dem recht 8 u“ Antülefeden chten Flügel Scharmützel

8 1 Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. Konstantinopel, 22. September. (W. T. B.) Amt⸗

8 September: An der Front von Fellahie fanden Artillerie⸗, In⸗ Feindliche getrennt vor⸗

durch unser Artilleriefeuer zurück⸗

„An der Kaukasus⸗Front it . Zeit Fütherinefe verhinderten den Erkundungsflug ei indli über der Halbinsel Gallipolis e Bei dem Angriff vom 18. September gegen Tschiolack a Fanden wir große Mengen von Dum⸗Dum⸗Geschossen. Oestlich von Suez griffen wir feindliche Truppen in der von Tavale an und zwangen sie,

Patrouillenscharmützel und von

Im Schwarzen Meere warf eines unserer Fl Me ugzeuge .5 auf das Linienschiff „Kaiserin Madlah un orpedobootszerstörer. Es wurde beobachtet, daß 8 Linienschiff trafen. E1“ 8

88

Der Krieg zur See. Berlin, 22. September. (W. T. B.) In der Nacht von zum 22. September wurde in der Nordfee der ö mpfer „Colchester“ von der Great Eastern Railway Seestreitkäfte nach Zeebrügge

Wien, 22. September. (W. T. B. Amtlich wird 1

der südlichen Adria wurde das 5* vlichm eee

von einem unserer Führer

Beobachter Fregattenleutnant

ö ver⸗ annung, izi

Mann, viele davon in ertrhdendehn zastnbe

fanden am 20. September

23

Seefähnrich Severa, gerettet und gefangen genommen. Eine halbe Stunde später wurden die 8 N.wvve⸗ übernommen und ein⸗ den Hafen gebracht wurd 1 f den Flugzeugen in

1

einem zweiten Flugzeug, Führer Linienschiffsleutnant

Ergebnisse der französischen Viehzählr 88 31. Dezember 1915 und 1. FAee as „Journal Officiel“ vom 21. Juli hat di bli gebnisse der französischen Viehzählung vom 1. Julit 1eE und 8-z denen der Zählung vom 31. Dezember 1915 in Veraleich gestellt. Danach wären, wie die „Mitteilungen der Deutschen Land⸗ wirtschaftsgesellschaft“ jener amtlichen Veröffentlichung entnehmen,

vorhanden gewesen: am 31. Dez. 1915 1. Juli 1916 1“ 1 Stück Stück 1141121 Jahren. 6111mq“ 8 Tiere von 3 Jahren und darüber 1 578 921 1 838 485

11“““ 88. 143 881 2 Esel 324 250

2 2 2 9 b 96

de 1 394 205 11““ 6 266 035 junge Tiere von 1 Jahr und darüber 2 555 405 junge Tiere unter 1 Jahr 2 077 934

zusammen 12 514 414

Böcke über 1 Jahr. .. Schafe über 1 Jahr . . . Hammel über 1 Jahr Lämmer unter 1 Jahr

220 835

236 008 7 407 127 1 503 585 1“ 3 232 404

zusammen 12 379 127

Schweine

Zuchttiere Lee 1““

Masttiere über 6 Monate 2 Ferkel unter 6 Monaten ..

7 143 685 1 411 211 3 314 555 12579 2I

8 5661

29 665 698 044 1 835 915 2 352 156 zusammen 4 915 780 hükegt e Ziegen 1 230 238 8 Hiernach weist, immer vorausgesetzt, daß die Zahlen ri 8n Zahl der Pferde und der Rindviehbestand, Aichtsa sind, eine Zunahme auf. Der Schafbestand nimmt ständig ab, mmer ausgenommen, was den Geburten im Frühling zuzuschreiben 8 ist. Noch schärfer tritt die Abnahme bet den Schweinen hervor.

1 317 432 2 442 404 4 448 366,

29

er Bericht vom 21. September.

snelannnanamamamananananmananmmmannnannananananonanannnnmnnammnnenannnmmanonannannnernnner ü— nanaannnmwnmnanmmamamanmaamnnaamnnaannanmmonoonmananonanavevevonaananmmnmannonmananmmae

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durch Dein Kapital und hohe Zinsen und hilfst gleichzeitig dem Vaterland in seiner schwersten Stunde.

in seinen Kräften steht,

ische Krast und stärkt da⸗ durch die Zuversicht und die

Macht unserer Feinde.

stärkt den Feind!

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