1916 / 225 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Mufir. Deutsches Opernhaus.

Direktor Georg Hartmann, der im erften Jahre des Bestebens

des Eharlottenburger Opernhauses den „Figars“ und 8 letzt⸗ vergangenen „Die Entführung“ aufführen ließ, bot gestern eine mit Sorgfalt vocbereitete Erstaufführung von Mozarto größter Oper „Don Juan“. Er halte ihr die Rochlitzsche Textbearbeitung zu grunde gelegt und sich im übrigen darauf beschränkt, durch einige Streichungen (Dktavio⸗Arie, Schlußsextett) und durch Ausnutzung aller Vorteile der Schiebebühne die dramatische Geschlossenheit der Oper kräftig hervorzuheben. Das war ihm auch im wesentlichen ge⸗ lungen, nur die Menueltszene verlor dadurch, daß sie in den Schloßgarten verleat war, sowohl an musikalischer wie an szenischer Wirkung. Als Regiefehler werden es manche auch empfunden haben, daß in der Kirchhofszene das Standbild des Komturs zwar auf der Bühne stand, der ihn darstellende Sänger aber hinter der Kulisse sang. Dadurch wurde das Schauerliche dieser Szene herabgemindert, obwohl die Partie des Komturs im übrigen durch Herrn Wucherpfennig durchaus angemessen besetzt war. Volle Anerkennung verdiente Hertha Stolzenberg, die die Donna Elvira sang, und auch Nelly Merz, der die Partie der Donna Anna anvertraut war, erfreute in den zwei letzten Akten durch eine klare und sichere Führung ihrer wohllautenden, gut geschulten Stimme; im ersten Akt klang ihr Gesang stellenweise scharf. Ebenfalls aut besetzt waren die Partien des Masetto und der Zerline durch Jacques Bilk und Mizzi Fink, auch Eduard Kandl sang und spielte den Leporello ansprechend und mit guter Laune. In der Schlußszene freilich hätte er seine Er⸗ griffenhett ven der unheimlichen Geistererscheinung des Komturs schauspielerisch zurückhaltender ausdrücken sollen. vm Gegensatz zu den Genannten war Holger Börgesen, der den Don Juan sang, für diese Partie nicht recht geeignet. Ihm fehlt vor allem das Lebensprühende und DPämonische, das diese Figur unbedingt verlangt. Völlig verfehlt war das überhastete Tempo, in dem er das Champagnerlied vortrug. Dieser Fehler fiel um so mehr auf, als in der Gesam taufführung geflissentlich die Uebereile vermieden mu de, mit der vielfach Mozartsche Opern zum Schaden der mustkaltschen Wurkung aufgeführt werden. Trotz der nicht glücklichen Besetzung der Hauptpartie bot die gestrige Don Juan⸗Aufführung aber so viel Gedienenes und zeugte von so ernstem künstlerischen Streben, daß man sich ihrer freuen konnte, und daß der reiche Beifall, den sie fand, wohlverdient war.

Volksbühne (Theater am Bülowplatz).

August Strindbergs Jugendwerk, die Historie „Meister Olaf“, die gestern in der Volksbühne am Bülowplatz zum ersten Mal aufgeführt wurde, baut sich ähnlich auf wie sein in reiferen Jahren geschriebener Luther“. Eine Folge lose aneinandergefügter Bilder zeiot den Helden des dramatischen Vorganas in den für sein Schicksal entscheidenden Augenblicken. Auch inhaltlich lassen sich zwischen diesen Werken, die beide die Reformation behandeln, interessante Vergleiche anstellen. Beide sind im Grunde Bekenntnisdramen des Dichters, der sowohl in der Jugend wie in späteren Jahren geschichtliche Gestalten unbekümmert um Ueberlieferungen vom eigenen Standpunkt zu be⸗ trachten und zu beleuchten liebte. Sie sind eben aus echt Sirindbergschem Geist geschaffen, in dem die Zeiten sich bespiegeln. In seiner Lebens⸗ geschichte spricht es der Dichter mit Bezug auf sein Olaf⸗Drama selbst aus, daß er sich hinter den geschichtlichen Her alichtetten selbst verhergen wollte. In der Gestalt des schwedischen Reformators Olaf (Olaus Petri) wollte er als Idealist auftreten, in Gustav Wasa als Realist und im Wiedertäufer Gerdt als Kommunist, um seine Gedanken von drei Standpunkten aus aussprechen zu können. Auf den Inbalt des umfangreichen Werkes näher einzugehen, verbietet der zur Versügung stehende Raum. Meister Olaf wird darin als ein zuerst mit jugendlicher Begeisterung an sein Reformwerk gehender Eiferer geschildert, dessen Kraft aber im Kampfe erlahmt, sodaß er sich zuletzt mit halben Maßregeln zufrieden gibt und sich dem Willen Gustav Wasas füͤgt, während sein Freund und Kampfgenosse Gerdt zum Schaffot geführt wird. Die Aufführung in der Volksbühne stand zum ersten Mal unter der Spielleitung des in Berlin von früher her als Schauspieler wie als Regisseur bekannten Professors Ferdinand Gregort. Er hatte die einzelnen Szenen fein abgestimmt, wobei er ebenso sehr auf deren bildhafte Wirkung

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Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opernhaus. 196. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sird aufgehoben. Mignon. Oper in drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Ballett: err Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 202. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Ggmont. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Goethe. Musik von Beethoven. Musilalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. In Szene geietzt .“ Regisseur Dr. Bruck. Anfang

r.

Montag: Opernhaus. 197. Abonne⸗ mentsvorstellung. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Ro⸗ mantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballertmeister Graeb. Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 203. Abonnementsvor⸗ stellung. An Stelle der ursprünglich an⸗ gekündigten Vorstellung „Kabale und Liebe“: Der Widerspeustioen Zäh⸗ mung. Lustspiel in fünf Akten von Shakespeare, nach der Uebersetzung von Wolf Grafen Baudissin für die Bühne b-arbeitet von Paul Lindau. Reaie: Herr Oberregisseur Patiy. Anfang 7 ½ Uhr.

Opernhaus: Dienstag: Die verkaufte Braut. Mittwoch: Die Afrikanerin.

das Parkett und den 2.

Schauspielhauses.

Sonntag, kleinen Preisen: Abends 8 Uhr: Kranke.

Hedda Gabler.

Töchter.

Sonntag,

Montag, Dienstag,

Der Rosenkavalier. Sonnabend: Die verkaufte Braut. Sonntag: Die Meistersinger von Nürnberg.

Schauspielhaus. Dienstag: Peer Gyut. Mittwoch: Die Rabensteinerin. Donnerstag: Egmont. Freitag: Die Zwillingsschwester. Sonnabend: Ezgmont. Sonntag: Die Jour⸗ nalisten.

Die Ausgabe der Oktober⸗Abonne⸗ mentskarten für je 30 Vorstellungen im Königlichen Opernhause und Feasglichen Schauspi r Königlichen

schneider.

Ernst Welisch.

fiebente

““

Theaterhauptkasse gegen Vorzeigung der

Abonnementsoerträge von 9 ½¼ 1 Uhr statt,

und zwar: am 28. d. M. für den 1. Rang, ng des 8. Maria Stuart. Abends 8 ¼ Uhr

lichen Opernhauses und am 29. d. M.

für den 3. Rang des Königlichen Opern⸗

hauses und für alle Plätze des Königlichen

Deutsches Theater. (Direktion: Mar Reinhardt.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Der Biberpelz. Abends 7 ½ Uhr: Rose Bernd.

Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend: Rose Bernd.

Dienstag: Faust, erster Teil.

Kammerspiele.

Nachmittags 3 Uhr:

Wetterleuchten. Der etngebildete

Montag, Mittwoch und Donnerstag:

Dienstag: Der Weibsteufel. Freitag: Zum ersten Male: Jonathaus

Sonnabend: Jonathaus Töchter.

Volksbühne. (Theater am Bülowplatz. (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.

Nachmittags 3 Uhr: kleinen Preisen: Kabale und Liebe. Abends 8 Uhr: Meister Olaf. Mittwoch Donnerstag: Das Wintermärchen. Freitag und Sonnabend: Meister Olaf

Berliner Theater. Sonntag, Nach. mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Wenn zwei Hochzeit machen. Abends 8 78 r s,s C Donnerstag: 7 eöhücötha : Heiteres Lebensbild in vier Aufzügen von

Doanta,sgs een⸗ Frrttag Fener; Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo und Willy Bred⸗

Montag und folgende Tage: Flügeln des Gesanges.

Komödienhans. Sonntag, Nach. Schz nüteg⸗ 3 Uhr: Filmzauber. Abends 8 ¼ Uhr: Der siebente 7. Lustspiel H in drei Akten von Rudolph Scha

Lea e folgende Tage: Der

8 888 11““

wie auf lebendige Bewegung innerhalb des gegebenen Rahmens bedach gewesen war. Den Olaf gab Bruno Decarli männlich und, wo es der Charakter erfordert, auch weich, den Gerdt Ferdinand Bonn, sprech⸗ künstlerisch besonders beachtenswert, und den Gustav Wasa Paul Heeen herrisch und doch edel. In den Frauonrollen zeichneten sich

arka Fein als Dlafs Gattin und besonders Rosa Bertens als dessen im alten Glauben beharrende Mutter aus. Auch die vielen Nebenrollen waren befriedigend besetzt. Die Zuhörer folgten den Sabeeeveheasin mit Aufmerksamkeit, aber eine tiefere Anteilnahme wollte si cht

einstellen. Deutsches Künstlertheater.

Im Deutschen Künstlertheater wurde am Freitag ⸗Der Jüng⸗ ling mit den Ellenbogen“, ein Volksstück aus Neu Berlin von Karl Rößler und Ludwig Heller mit Musik von Ernst Steffan, zum ersten Male aufgefübrt. Wenn man von der Be⸗ zeichnung Volksstück absieht, die zu bochgegriffen ist, denn die Neuheit erwies sich als Posse mit Gesangseinlagen, so kann man nicht leugnen, daß sie, trotz bemerkbarer Längen, dem Teil der Zuschauer, der keine lite⸗ rarischen Ansprüche ins Theater mitbrachte, einen recht vergnüglichen Abend bereitete. Der Held des Stückes, der noch sehr junge, aber schon ausgeprägt schlaue und betriebsame Jude Adolf Neustädter, kommt aus Bentschen nach Berlin, um sein Glück zu versuchen. Durch einen Zufall gelingt es ihm, als Listhoy in einem großen Warenhause anzukommen und sich von dieser ersten Stufe seiner Glücksleiter aus in kurzer Zeit zum erfolgreichen Häuserspekulanten aufzuschwingen. Aber der liebenswürdige Schlaue gewinnt auch eine Braut, die hübscheste Verkäuferin des Warenhauses, die gleich ihm aus den dürftigsten Verhältnissen stammt. Die glückliche Häusersp kulation des Helden gibt den Verfassern Gelegenheit, uns auch das ö“ des alten Gärtners Kolbe zu zeigen, dessen Enkelin ieze die zweite Braut des Stückes ist, das flott gespielt wurde. An erster Stelle stand Adalbert Lieban (Neustädter), der in Spiel und Maske durchaus überzeugend wirkte. Hübsches boten auch Hery Uiy und Käte Haack als Grete Gluckow und Mieze. Die Herren Heinrich Schroth, Max Adalbert und Georg Baselt trugen gleichfalls zum Gelingen der Aufführung bei. Eigenartige Bühnen⸗ bilder der Weihnachtsmarkt in Berlin, der Empfangsraum des Warenhauses, die Gärtnerei des alten Kolbe erfreuten das Auge. Ernst Steffan hat zu dem lustigen Vierakter eine Musik geschrieben, die sich mit ihren melodischen und rhvthmischen Eigenheiten eng an den zeitgenössischen Operettenstil anlehnt. Seine entschiedene Be⸗ gabung für diese Form verhalf einzelnen Couplets zu starkem Beifall.

Im V Opernhause wird morgen „Mignon“ mit den Damen Marherr, Herwig, den Herren Philipp, Schwegler, Habich, Funck und Krasa in den Hauptrollen gegeben. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Goethes „Egmont“’ mit der Musik von Beethoven in der Neueinstudierung in Szene. In den Hauptrollen wirken die Damen Conrad, Durteux, Thimig, die Herren Pohl, Sommerstorff, Clewing, Keppler, von Ledebur und Vespermann mit.

Das Schillertheater Charlottenburg hat Schönherrs Tragödie emes Volkes „Glaube und Heimat' in den Spielplan aufgenommen. Die Erstaufführung am Donnerstag war von der an der Charlottenburger Nolksbühne gewohnten Gediegenheit und machte auf die zahlreichen Zuschauer einen tiefen Eindruck. Die Hauptrollen waren sämtlich in guten Händen. Alexander Ekert war ein markiger Christof Rott, Julius Geisendörfer ein fesselnder Sandvperger, und Georg Paeschkes Kaiserlicher Reiter kraft⸗ und ausdrucksvoll. Von den Damen zeichnete sich besonders Frieda Schrantz in der Knaben⸗ rolle des „Spatz’ aus. Auch Hedwig Pauly und Fanny Wolff fügten

sich vortrefflich in das einheitlich straffe Zusammenspiel.

mMannigfaltiges. 8

Ihre Majestät die Kaiserin und Koͤnlgin besichtigte „W. T. B.“ zufolge gestern vormittag die Hauptküche und die Aus⸗ gabestelle der städtischen Volksspeisung in der Zentral⸗

markthalle und am Nachmittag das Lazarett im Gebäude der

großen Landesloge, Eisenacher Straße.

Theater in der Königgrützer Straßte. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

lottenburg,

Kameraden. Komödie in vier Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering. Montag, Donnerstag und Sonnabend: Kameraden. Dienstag: Der Vater. Mittwoch und Freitag: Ein spiel.

Dentsches Künstlerthenter. (Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zooloaischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Schwarzer Peter. Abends 8 Uhr: Zu Der Jüngling mit den Ellenbogen. Volksstück aus Neu⸗Berlin in vier Akten von Carl Rößler und Ludwig Heller. Musik von Ernst Steffan.

Montag und folgende Tage: Der Jüngling mit den Ellenbogen.

Montag:

raum⸗

oonntag,

Lessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Die gutgeschnittene Ecke. Abends 8 Uhr: Die beiden Klingsberg. Lusispiel in vier Aufzügen (8 Bildern) von August von Kotzebue.

Montag, Mittwoch, Donnerstag und Zu Sonnabend: Die beiden Klingsberg

Dienstag: Die Wildente Freitag: Peer Gynt.

ins Glück.

Theater

und

Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Schirin und Gertraude. Abends 8 Uhr: Alt⸗Heidelberg. Schauspiel in fünf Akten von Wilhelm Meyer⸗Förster.

Montag, Mittwoch und Freitag: Kater Lampe.

Dienstag und Sonnabend: Das grobe Hemd. 8 arin.

Donnerstag: Halbe Dichter. 6

Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Die gelbe Nachtigall Abends 8 Uhr: Glaube und Heimat Die e eines Volkes von Karl nherr.

Mhutaa und Mittwoch: Das grobe

emd. Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Glaube und Heimat.

Freitag: Zum ersten Male: Der Herr

Jungens.

Auf Sonntag,

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nzer und Walter

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Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Preisen: Hoffmanns Erzählungen. Abends 8 Uhr: Don Juan. Oper in zwei Aufzügen von W. A. Mozart. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg.

Dienstag: Carmen.

Mittwoch: Bocraccio.

Donnerstag: Don Juan.

Freitag: Die Kammersänger Friedrich Plaschke. linde: Kammersängerin Eva von der Osten.)

Sonnabend: Martha.

Theater des Westens. (Station: oologischer Garten. Nachmittags 3 ½¼ Uhr: Fräulein vom 8 Uhr: Die Fahrt ins Glück. Operette in drei Akten von Franz Arnold und Ernst Bach. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: Die Fahrt die

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Königsleutnant. 8

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr: Immer feste druff! Abends 8 ¼ Uhr: Blaue

ungens. Marine⸗Volksstück in fünf Bildern von Hermann Haller und Kurt Kraatz. Gesangsterxte von Hermann Frey. Musik von Rudolf Nelson.

Montag und folgende Tage: Blaue

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Lohen⸗

Lustspielhang. (Friedrichstraße 236.) Nachmittags 3 ½ Uhr: Zu v Preisen: Pension Schöller. ends 8 ¼ Uhr: Der selige Balduin. Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Erich Urban und Willi Wolff. Ge⸗ san 7* Willi Wolff. Musik von ollo. Montag und folgende Tage: Der selige ““

Wie die „Deutsche Zeitung für Chile“ berichtet, hat in dem deutschen 7. in Valparaiso ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen des deutschen Kreuzergeschwaders Aufstellung gefunden. Die einzelnen Felsblöcke für das Denkmal sind von den deutschen Turnvereinen in Chile gesammelt und oft unter großen Mühen zur Bahnstation gebracht worden, von wo sie nach Valparaiso weiterversandt werden konnten. An dem Denkmal wird eine Tafel mit lee ber Inschrift Aufnahme finden: „Die Deurschen in Chile den

apferen von S. M. SS. „Scharnhorst“, „Gneisenau“, „Nürnberg', „Leipzig“ und „Dresden“. 1914 1915.“ Zu Füßen des Denkmalz wird ein eiserner Eichenlaubkranz niedergelegt werden, dessen Schleife die Worte trägt: „Besatzung S. M. S. „Dresden“ den gefallenen Kameraden des Kreuzergeschwaders“.

. 21. September. (W. T. B.) Die Missionsleitung der Brüdergemeinde erbielt einen im Gefangenenlager (Njassa⸗Land) abgestempelten und vom 14. Juli datierten Brief der Frau Missionar Uhlmann aus Blantyre auf dem Schire⸗ Hochland südlich des Njassa⸗Sees. Sie meldet, daß alle Stationen der Herrnhuter und Berliner Mission im Innern von Deussch Ostafrika verlassen sind. Die Engländer brachten die Missionarsfamilien in Gefangenschaft. Die Reise nach Blantyre erfolgte zunächst auf Lastkraftwagen, dann auf einem kleinen Dampfer vier Ta e über den Njassa⸗See, während deren die Reisenden an Hunger zu leiden hatten. In Blantyre wurden die Männer von ihren Frauen und Kindern getrennt. Letztere wurden in einem Regierungegebäude untergebracht, wo sie einige Boys er⸗ hielten und zusammen essen. Für die auf der Reise Erkrankten, namentlich die Kinder, ist ärztliche Pflege vorhanden. Die Missionare konnten von ihrem Eigentum nur einige Koffer und Bettsachen mit⸗ nehmen. Gerade vor 25 Jahren wurden diese blühenden Misstonen bedonnen, deren selbstlose Arbeiter England jetzt in Gefangenschaft ührt.

Wien, 22. September. (W. T. B.) Die Regierung hat zur Hilfeleistung für die durch den Talsperrenbruch an der Weißen Desse in Notstand Geratenen 250 000 Kronen zur Ver⸗ fügung gestellt.

Paris, 22. September. (W. T. B.) Der „Matin“ meldet aus Calais: Starke Weststürme haben besonders in den westlichen Hafenanlagen ziemlich bedeutenden Schaden angerichtet.

Christiania, 21. September. (W. T. B.) Zur Vor⸗ bereitung der Arbeiten für den Empfang und die Ver⸗ pflegung kranker und verwundeter Kriegsgefangener hat das Landesverteidigungsministerium ein Komitee ernannt, dem der Chef des Santtätswesens des norwegischen Heeres Oberst Daage und der Präsident des norwegischen Roten Kreuzes Eisen⸗ bahndirektor Dame Jensen angehören. Eine endaültige R gelung erfolgt erst, wenn die Antworten der betreffenden Mächte ein⸗ getroffen sind.

Sofia, 21. September. (W. T. B.) Die Leiche des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen, die vom Schlacht⸗ felde bei Cara Orman nach Rustschuk gebracht worden war, wurde dort unter großer Beteiligung der Behörden und der Bevölke⸗ rung zur Bahn übergeführt und nach Deutschland weiterbefordert. Während der Ueberfübrung folgten dem Sarge der Metropolit von Rustschuk Wassili, der Kreispräsekt Partenjew, der Bürgermeister, zahlreiche andere Vertreter der staatlichen und der Gemeindebehörden und Offiziere. Gedächtnisreden hielten der Metropoltt und der Oberst Freiherr von Gemminaen, die die Verdienste und den Heldenmut des Prinzen hervorhoben. Der Sarg war mit Kränzen bedeckt, welche die Behörden, die Truppenkörper und die deutsche Schule gSPecset hatten. Die Leiche trifft am Montag, den 25. d. M. Abends, in Cronberg im Taunus ein, wo am Dienstag früh in der Johanniskirche die Trauerfeier stattfindet. .

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Komische Oper. (An der Weiden⸗ dammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Das Glückskind. Abends 8 ½ Uhr: Die schöne Kabanerin. Operette in 3 Akten von Georg Okonkowski⸗ Musik von Max Gabrtel.

Montag und folgende Die schöne Kubanerin.

(Char⸗ Zu ermäßigten

Tage:

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kam'rad Männe. Abends 8 ½ Uhr: Blondinchen. [Febte mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Kurt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: Blon⸗ dinchen.

Walküre (Wotan:

Sieg⸗

Kantstraße 12.) Das

Birkus Busch. Sonntag, Nachmitt. Abends

3 ½ Uhr und Abends 8 Uhr: Zwei große Vorstellungen. In beiden Vor⸗ stellungen: Das glänzende Programm. Außerdem in der Nachmittagsvorstellung lustige Pantomime: Hannes Piepenbrinks Abenteuer. (Nach⸗ mittags hat jeder Erwachsene ein an⸗ gehöriges Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind zahlt halbe Preise.)

mSaxs HIHri RvMeremmnmmewrmmganel

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Bertha von Jacobi mit Hrn. Leutnant Hans⸗Albrecht von Per⸗ bandt (z. Zt. Bad Altheide).

Gestorben: Fr. Mathilde von Merckel, geb. Flottmann (z. Zt. Warnemünde).

Der

am Nollendorfplatz.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil:

Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Drei Beilagen

sowie die 1171. u. 1172. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten

7

zum Deutschen Reich⸗

eichsan

8

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Königreich Preußen. Ministerium des Innern.

In der Woche vom 10. bis 16. September 1916 sind folgende öffentliche Sammlungen und Vertriebe von gegenständen für Kriegswohlfahrtszwecke genehmigt worden: *

——

2

Name und Wohnort des Unternehmers

Zu fördernder Kriegswohlfahrtszweck

Zeit und Bezirk, in denen das Unternehmen ausgeführt wird.

Stelle, an die die Mittel abgeführt werden sollen

Ausschuß für Unterstützung der Evangelischen Militärseelsorge im Felde, Rheydt

2 Zentralausschuß für die Innere Mission der deutschen evange⸗ lischen Kirche, Berlin⸗Dahlem

Ausschuß zur Versendung von Liebesgaben an Dozenten und Studenten (Deutsche Christliche Studentenvereinigung) und Aus.. schuß für fahrhare Kriegsbüche- reien an der Front, Berlin

Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften, Berlin

Arbeitsausschuß katholischer Ver⸗ einigungen zur Verteilung von Lesestoff im Felde und in den Lazaretten, Berlin 8

Verband deutscher gehilfen, Leipzig

Feldgeistlichen

gefangenen mit Lesestoff Versorgung der Truppen im Büchern

Lesestoff

lied Nationaler Frauendienst, E. V., beenc.

Posen Verlag Ullstein & Co., Berlin und der Lazarette

Präsidialgeschäftsstelle des deut⸗ schen Flortenvereins, Berlin Kaiserliche Marine

b 1

ö““

verlag Adolf Fürstner, Berlin

Paul v. Damnitz, Berlin

S

Kreuz Zentralkomitee der deutschen Ver⸗ eine vom Roten Kreuz, Berlin

Berlin, den 21. September 1916. . Der Minister des

1) Sammlungen.

Versorgung des Feldheeres mit gedie⸗ genem Lesestoff durch die Hände der

Versorgung des Feldheeres, der Marine, der Lazarette und der deutschen Kriegs⸗

Felde mit

Versorgung des Feldheeres usw. mit Verteilung von Lesestoff an die Soldaten

Handlungs⸗ Unterstützung von Frauen und Kindern eingeiogener Mitglieder und von son⸗ stigen Angehörigen, für die eingezo⸗

gene Mitglieder unterhaltungspflichtig 8

waren, sowie von kriegsinvaliden Mit⸗ 8

Kriegswohlfahrtszwecke des Vereins Zum Besten des Feldheeres, der Marine

Zum Besten der Zentralstelle für Ange⸗ legenheiten freiwilliger Gaben an die

b. Dreuckschriften. Zum Besten des Zentralkomitees der deutschen Vereine vom Roten Kreuz

c. Sonstige Gegenstände.

Zum Besten des Zentralkomitees des Preußischen Landesvereins vom Roten

Kriegswohlfahrtszwecke des Roten Kreuzes Rotes Kreuz

Vom . Okt. bis 31. Dez. 1916, Preußen.

V Vom 1. Okt. bis 31. Dez. 1916, Preußen.

Vom 1. Okt. bis 31. Dez. 1916, Preußen. 8 8

Der Verein Der Arbeitsausschuß

Vom 1. Okt. bis 31. Dez. 1916, Preußen. Vom 1. Okt. bis 31. Dez. 1916,

4 Preußen.

Der Verband

Bis Ende des Jahres 1916, Provinz Posen.

Bis 31. März 1917, Preußen.

Verlängerung einer bereits

16 erteilten Erlaubnis.

Zentralstelle für Angelegen⸗ Am 1. und 2. Oktober 1916, heiten freiwilliger Gahen Preußen. Erwetterung einer an die Kaiserliche Ma⸗ bereits erteilten Erlauhnis rine in Kiel auf den 2. Oktober 1916.

Der Verein Der Verlag

2) Vertriebe von Gegenständen. .“ a. Postkarten. Zum Besten des Invalidendank

Invalidendank bzw. Zentral⸗ stelle für Kriegsinvaliden⸗

fürsorge

Bis 28. Febr. 1917, Preußen. Verlängerung einer bereits erteilten Erlaubnis.

V Rotes Kreuz Bis 28. Febr. 1917, Preußen.

Bis 31. Dezbr. 1916, Preußen. Vertrieb von Papterzigarren⸗ spitzen.

Bis 31. Dezbr. 1916, Preußen.

Vertrieb von Andenken aus Sprengstücken.

Rotes Kreuz

Nichtamtliches.

1 2 esen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

kach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 38 vom 20. September 1916.) 1

Pest. Großbritannien. Zufolge Mitteilung vom 14. September 8 Pest in Hull und in Liverpool an Häufigkeit zuge⸗ Niederländisch Indien. In der Zelt vom 11. bis „August wurden 21 Erkrankungen (und 19 Todesfälle) gemeldet, zwar aus den Bezirken Probolinggo, Ngawi und Paree 1 (1), Blitar 2 (2), Kediri 3 (3), Madioen 7 (6), der Stadt berabaja 6 (5). cuador. In der Zeit vom 1. bis 31. Mai wurden in nayaquil 3 Erkrankungen und 2 Todesfälle ermittelt; in mbato war die Pest in epidemischer Verbreitung aufgetreten.

Cholera.

Oesterreich⸗Ungarn. In Bosnien und der Herzegowina ide in der Zeit vom 9. bis 15. August 1 Bazillenträger in Kolibe rske bei Bosnisch Brod ermittelt. Da seit dem 16. August Nau⸗ ankungen nicht mehr vorgekommen sind, hat die Landesregierumng ut Milteilung vom 1. September Bosnien und die Herzegowina tcholerafrei erklärt. ““

Ecuador. In der Zeit vom 1. bis 31. Mai wurden in Luayaquil 21 Erkrankungen und 17 Todessälle festgestellt.

Pocken. Deutsches Reich. In der Woche vom 10. bis 16. Sep⸗ mber wurden 4 Erkrankungen angezeigt, davon 2 in Neuweide tteis Pillkallen, Reg.⸗Bez. Gumbinnen), 1 in Glashütte (Kreis ensburg, Reg.⸗Bez. Allenstein) und 1 in derstapel (Kreis und

eg.Bez. Schleswig). Fleckfieber.

Oesterreich⸗Ungarn. In Ungarn wurde in der Zei vom ebls 20. August 1 Erkrankung im Komitate Szabolces festgestellt.

Genickstarre.

gPreußen. In der Woche vom 3. bis 9. September sind erkrankungen (und 2 Todesfälle) in folgenden vHn 1 rken [und Kreisen] gemeldet worden: Rea.⸗Bel. Allenstein 1 enften, kadel 8g 99. g 1 (oltiggen . 8 e 2 Sr

gsberg nigsberg i. Pr. Stadt], Osnabrü Dönabrück Stadt], Potsdam 1 c.

esundheit⸗

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) [Zauch⸗Belzig I, Potsdam (1)].

Spinale Kinderlähmung.

Preußen. In der Woche vom 3. bis 9. September 3 Er⸗ krankungen in folgenden Regierungsbezirken (und Kreisen): Landespolizeibezirk Berlin 2 ([Berlin Stadt, Berlin⸗Wilmersdorf je 1], Reg.⸗Bez. Arnsberg 1 [(Dortmund Land].

Schweiz. Vom 27. August bis 2. September 2 Erkrankungen im Kanton Waadt, davon 1 in Lausanne.

Ruhr. 8 8

Preußen. In der Woche vom 3. bis 9. September sind 726 Erkrankungen (und 65 Todesfälle) in folgenden Regterungs⸗ bezirken lund Kreisen] gemeldet worden: Landespolizeibezirk Berlin 29 (4) ([Berlin Stadt 18 (2), Charlottenburg 1, Berlin⸗ Schöneberg 10 (2)], Reg.⸗Bez. Allenstein (1) [Lötzen’, Arns⸗ berg 163 (16) [Altena 29 (3), Bochum Stadt 3, Bochum Land 12, Dortmund Stadt 32 (6), Dortmund Land 8, Hagen Land 50 (4), Hethhes 27 (3), Soest 2]1, Breslau 10 (1) [(Breslau Stadt 4, reslau Land 2, Schweldnitz Land 1 (1), 3¹1, Bromberg 28 [Hohensalza 12, Kolmar 1. P. 4, Mogilno 6, Wirsitz 2, Zain 4)j, Koblenz 34 (2) e, Stadt 12, Koblenz Land, St. Goar je 2, Kreuznach 16 (2), Mapen 2], Cöln 8 (Cöln Stadt 1, Cöln Land 7), Düsseldorf 46 (9) (Barmen 2, Crefeld Stadt 15 89 Crefeld Land 6 (1), Düsseldorf Stadt 2 (1), Elberfeld 4 (2), en Stadt 14 (1), Essen Land 1, Geldern (2), Kempen, Solingen Land je 1], Erfurt 11 8 Stadt)], Frankfurt 6 [Arnswalde, Königsberg i. Nm. je 1, Luckau 3, Frankfurt a. O. 11, Gumbinnen (2) (Angerhurg, Goldap je (1)], Hildesbeim 1 [Uslar], Königs⸗ erg 6 (2) [Braunsberg 1, Labtau 5 (2)], Liegnitz 1 [Lauban), Füeh h5 [Burgdorf. Hecharg Land, Lüchow je 1I), Magde⸗ burg 9 [Magdeburg 4, Calbe 2, Gardelegen 3], arienwerder Nachmeldungen 15 (1) [Tuchel], Merseburg 13 (8) [Merse⸗ burg Nachmeldungen 6 (6), Saalkreis 2 (2), Sanger⸗ hausen 1, Schweinitz, Zeitz Land je 2 Minden 3 [Herford Stadt 1, Herford Land 2]1, Münster 83 (6) [Buer 6, Lüdinghausen 13 (1), Münster Land 1 (1), Recklinghausen Stadt 38 (4), Recklinghausen Land 14, Warendorf 11], Oppeln 155 (4) [Beuthen Land 9, Fitenbefo. Grottkau, Hindenburg je 1, Neisse Land 115, Oppeln tadt 11, Pleß 1, Ratibor Stadt 2, Rybnik 14 (4)]7, Posen 23 (6) Gostyn 3, Grätz 1, Meseritz 2 (2), Pleschen 5, Rawilsch 8 (2), schmiegel 1 (1), Schrimm 2, Wreschen 1 (1)] otsdam 18 (1) [Niederbarnim 4 (1), Teltow 9, Spandau 5), S leswig 3 (Kiel, Schleswig, Segeberg je 12, Stade 1 (1) [Stade], Stettin 3 Seette Trier 50 [Saarbrücken Stadt 17, Saarbrücken Land 3, arlouis 29, St. Wendel 1), Wiesbaden 14 (1) [Frankfurt

a. M. 2 (1), Rheingaukreis 10, Wiesbaden Stadt 2].

8 Verschiedene Krankheiten in der Woche vom 3. bis 9. September 1916 (für die deutschen Orte). Pocken: Prag und Vororte 1 Todesfall, 2 Erkrankungen; Fleckfieber: Lemberg, Prag und Vororte je 1 Todesfall; Milz⸗

v“

brand: Reg⸗Bez. Minden 1 Erkrankung; Tollwut: ¹) Budapest 1 Todesfall, 2 Erkrankungen; Bißverletzungen durch toll⸗ wutverdächtige Tiere: Reg.⸗Bez. Breslau 2; Influenza: Berlin 1 Todesfall, Kopenhagen 11 Erkrankungen; Genickstarre: Großh. Mecklenburg⸗Schwerin, Kopenhagen, niederländische Orte (23. bis 29. August) Katwiik und Ede je 1 Erkrankung; spinale Kinderlähmung: SiocUholm 1 Todes fall, 1 Erkrankung; Krätze: Reg.⸗Bez. Posen 54, Kopenhagen 108 Erkrankungen; Nah-. rungsmittelvergtftung: Reg.⸗Bezirke Cöln 3, Gumbinnen 66 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 %) gestorben in Danzig Erkrankungen wurden angezeigt im Landespolizeibezirk Berlin 103 (Berlin Stadt 62), in den Reg.⸗Bezirken Oppeln 117, Posen 143, in Hamburg 25, Amsterdam 69, Budapest 62, Kopenhagen 21, Stockholm 25, Wien 50. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet an: Masern und Röteln in den Reg.⸗Bezirken Frankfurt, Posen je 89, in Hamburg 44; Dipbtherie und Krupp im Landespolizeibezirk Berlin 232 eee. Stadt 161), in den Reg.⸗Bezirken Magdeburg 132, Merse⸗ urg 118, Potsdam 144, in Hamburg 91, Kopenhagen 20, Wien 48; Keuchhusten in Hamburg 26, Budapest 35, Kopenhagen 24; Typhus in Budapest 28.

Im Monat Juli 1916

(für die deutschen Orte) sind nachstehende Todes älle außer den in den fortlaufenden wöchentlichen Mitteilungen verzeichneten Fällen von Peft, Cholera und Gelbsieber gemeldet worden: Pocken: Amsterdam 2, Graz 3, Linz 2; Influenza: Berlin 5, niederländische Orte *), Zürich je 1, Detroit 3, Indiavolls 13, New Orleans 3, New York 46; Genickstarre: Niederländische Orte ²) Haag, Amsterdam je 4, Rotterdam 3, 3 Orte je 1, New Orleans 2, New York 17. Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit

han einzelnen Krankheiten im Vergleich mit der Gesamtsterb⸗

lichkeit besonders groß, nämlich höher als ein Zehntel: an Masern und Röteln (1895/1904 erlagen diesen 1,10 von je 100 in sämtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in

Geestemünde, Gnesen; an Diphtherie und Krupp (1895/1904:

1,62 % in allen deutschen Orten): in Brandenburg a. H., Schiltig⸗ heim. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Tu berkulose (1895/1904 starben an Lungenschwindsucht 10,84 % in allen deutschen Orten): in Bergisch Gladbach, Bocholt, M.⸗Gladbach, Herten, Hilden, Höhscheid, Langenbielau, Neuß, Nowawes, Ostrowo, Salzwedel, Schleswig, Sorau, Schweinfurt, Weiden, Annaberg, Goͤppingen, Pforzheim, Rastatt, Güstrow, Delmenhorst, Diedenbofen, Saar⸗ gemünd; ferner in Aussig, Brünn, Graz, Innsbruck, Linz, Pilsen; den Krankheiten der Atmungsorgane (1895/1904 starben an akuten Erkrankungen der Atmungsorgane 12,73 % in allen deutschen Orten): in Benrath, Bismarckhütte, Bitterfeld, Bogutschütz, Burg, Godesberg, Luckenwalde, Merseburg, Ostrowo, Rendsburg, Rott⸗ hausen, Siemianowitz, Wattenscheid, Speyer, Döbeln; dem Magen⸗ und Darmkatarrh, Brechdurchfall (1895/1904 starben an akuten Darmkrankheiten 13,19 % in allen deutschen Orten): in Bogut⸗ schütz, Zaborze.

Von 380 deutschen Orten hatte 1 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hobe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet): Neuruppin 35,9 (ohne die Ortsfremden und Kriegsteilnehmer 16,7; 1896/1905: 27,8). Im Vormonate war der Sterhlichkeitshöchsthetrag 41,6 %. Di Säuglingssterblichkeit war in 11 Orten beträcht lich, d. h. höher als ein Drittel aller Lebendoehorenen, in: Saarlouis 357 (Gesamtsterblichkeit 25,2), Mittwelda 357 (17,0), Altwasser 364 (20,2), Bogutschütz 366 (16,6), Schwientochlowitz 586 (19,2), Neunadt i Oberschl. 400 (27,1), Striegau 400 (20,7), Diedenhofen 444 (14,9), Freising 450 (28,7), Waldenburg k. Schl. 611 (22,8), in „Anderen Vororten Berlins 625 (16,6).

Die Gesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats geringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr be⸗ rechnet) in 141 Orten. Unter 8,0 ‧%n blieb sie: in Berlin⸗Fried⸗ richsfelde 7,7 (1895/1904: 19,0), Herten 7,6 (1904/1913: 18,1), Sulzbach 7,6 (1904/13: 13,6), Düsseldorf 7,5 (1895/,1904: 19,0), Schiltigheim 7,2 (1907/11: 15,2), Rüstringen 7,1 (1911/13: 900), Berlin⸗Friedenau 7,0 (1895/1904: 10,6), Werdau 6,9 (1895/1904: 24,6), Monteningen 6 6, Altena 6,1, Gummersbach 5,8 (1912/14: 9,2), Langerfeld 5,7 (1912/14: 9,5), Berlin⸗Niederschönhausen 5,6 (1895/1904: 18,6). Die Säuglingssterblichkeit betrug in 143 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 90, unter einem Fünftel in 81 Orten. 3

Eine höhere Sterblichkeit als 35 % hatte 1 Ort gegen 1, eine geringere als 15 % hatten 141 gegen 138 Orte im Monat Juni. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 Lebendgeborene starben in 11 Orten gegen 6, weniger als 200,0 in 314 Orten gegen 328 im Vormonate. Im ganzen scheint sich der Gesundheitszustand unter den Säuglingen ein wentg verschlechtert zu haben.

¹) Die im Reg.⸗Bez. Cassel gemeldete Erkrankung (s. „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ Nr. 200, erste Beilage) hat sich nicht als Toll⸗ wutk erwiesen. ²) Mat. b

Verkehrswesen.

Aenderungen im Postverkehr Deutschlands mit Oesterreich, Ungarn und Bosnien⸗Herzegowina.

Der seit langen Jahren zwischen Deutschland und der österreichisch⸗ungarischen Monarchie bestehende Postvertrag er⸗ reicht infolge Kündigung durch die österreichisch⸗ungarische Re⸗ gierung mit Ende September sein Ende. Für den inneren Postverkehr von Oesterreich, Ungarn und Bosnien⸗Herzegowina werden zum 1. Oktober erhöhte Gebühren eingeführt. Deshalb haben auch für den Verkehr zwischen Deutschland und diesen Ländern neue Abmachungen getroffen werden müssen, wobei die deutschen Kriegszuschläge in die Gebührenbeträge ein⸗ gerechnet sind.

Vom 1. Oktober ab treten demgemäß im Postverkehr von Deutschland nach Oesterreich (einschließlich Liechtenstein), Ungarn und Bosnien⸗Herzegowina nachstehende Aende⸗

rungen ein: 1) Gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen. CEs 8* Ee111““ für jede weiteren 20 g WW1 keine Gewichtsbeschränkung, wie im Weltpostverkehr; Postkarten S 1“ Drucksachen bis 50 g. . . über 50 bis 100 g . . . 8 für jede weiteren 100 g es das zulässige Meistgewicht ist von l auf 2 k erhöht worden;

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