1916 / 232 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Der Krieg zur See.

Ber lin, 30. September. (W. T. B.) Deutsche See⸗ streitkräfte haben in der Nacht pom 27. zum 28. Sep⸗ tember in der südlichen Nordsee den 8 chen Dampfer „Robert Lea“ mit Bannware, sowie die bei en holländischen Schlepper „Zuiderzee“ und „Goumzee“ mit je zwei, offenbar für militärische Zwecke bestimmten Leichtern auf⸗ gebracht. Sämtliche Fahrzeuge waren nach England unterwegs.

Kopenhagen, 30. September. (W. T. B.) „National⸗ tidende“ berichtet aus Kristiania: Nach einer Meldung aus Tromsö ist an der Finmarkenküste gestern ein unbekannter großer englischer Dampfer von einem deutschen Unterseeboot torpediert und zum Sinken gebracht worden. Auf der Route nach Archangelsk operieren jetzt mindestens drei Unterseeboote. Vier norwegische und ein schwedischer Dampfer, die sämtlich nach Archangelsk bestimmt sind, liegen in Honningsvaag und warten Bescheid ab, ob sie ihre Reise fortsetzen sollen.

London, 30. September. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der norwegische Dampfer „Vindeggen“ und die eng⸗ lischen Dampfer „Rallus“ (1752 Tonnen) und „Stathe“ (2625 Tonnen) sind versenkt worden.

London, 30. September. (W. T. B.) Nach einer Lloydsmeldung sind der russische Schooner „Emma“ und der englische Dampfer „Maywood“ versenkt worden, die Besatzungen sind gerettet.

Kopenhagen, 1. Oktober. (W. T. B.) Wie aus Dront⸗ heim gemeldet wird, ist der der Nordensfielske Dampfschiff⸗ kscaft gehörende Dampfer „Rolf Jarl“ (1265

r. R. T.) vor der Murmanküste versenkt worden. Der Dampfer „Roald Jarl“ derselben Gesellschaft lief gestern in Honningsvaag mit der ganzen geretteten Besatzung ein.

Kunst und Wissenschaft.

Dan .. Kunstgewerbemuseum veranstaltet in den

Monaten Oktober und Novemder in seinem Hörsaal, Prinz Albrecht⸗ straße 7 a, Hof, zwei öffentliche Vortragereihen von je 6 Vorträgen. Der Geheime Regierungsrat, Direktor Dr. Schuchhardt wird über Handwerk und Kunst der deutschen Vorzeit an den Montagen, Abends 8 ½ Uhr (Beginn: Montag, den 16. Oktober), der Dr. Fritz Gold⸗ schmidt über die Bronzeplastik der Renatssance an den Donnerstagen, Abends 8 ½ Uhr (Beginn: Donnerstag, den 19. Oktober), sprechen. Die Borträge sind unentgeltlich und werden durch Lichtbilder erlautert.

Literatur.

Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsamm⸗ lungen. 37. Band. Heft 3. Berlin 1916. G. Grote'’'sche Verlagsbuchhandlung. Simon Mellers tief dringende Studie über „die Reiterdarstellungen Lionardos und die Budapester Bronzestatuette“, die das kürzlich erschienene dritte Heft eröffnet, bedeutet kunstgeschichtlich einen doppelten Gewinn. Be⸗ kanntlich sind die beiden großen Reiterdenkmäler, die Lionardo in Auf⸗ trag gegeben wurden, das für Francesco Sforza wie das für den Masrschall Trivulzio, nicht zur usführung gekommen. Meller hat nun nicht bloß die Menge der erhaltenen Pferde⸗ und Reiterskizzen des Meisters in einen künstlerischen Entwicklungscang ein⸗ geordnet und gezelgt, wie der Meister das Motsv Schritt für Schritt von quatirozentistischer Befangenheit zur klassischen Größe entwickelt“, sondern er hat in einer 1914 für das Museum in Buda⸗ pest erworbenen kleinen Bronze den zeitgenössischen Abguß eines der Originalmodelle für das Trivulziodenkmal nachgewiesen. Bedenkt man, daß das Sforzamonument Lionardo nicht weniger als 16 Jahre lang, von 1483 99, beschäftigte, und daß das Projekt der Trivulzio⸗ statue in seine Spätzeit, seit 1506, zu setzen ist, so erhellt ohne weiteres, welchen Forischritt unserer Erkenntnis über Lionardos plastisches Wollen und Können die Mellersche Arbeit bringt. Zwei treffliche Lichtdrucke und eine Reihe kleinerer Abbildungen illustrieren das dei Wissenschaft neu gewonnene Bronzewerk Lionardos in Buda⸗ pest. Auf dem mächtigen, sich boch aufbäumenden Roß duckt sich ein Reiter mit Drachenhelm, den Kopf nach liu ks vorgewendet, in der Linken einen Schild,in der zurückgewendeten Rechten(ein jetzt fehlendes) Schwert haltend. Wenn eg auch Lionardo nicht vergönnt war, den Entwurf, die Frucht süeäbrige Mühen, zur Ausführung zu bringen, so ist darum die künstlerische Arbeit des Bahnbrechers an diesem schwierigsten Problem der Freiplastik doch nicht vergeblich gewesen: seine Skizzen, die eine bewußte Fortbildung der Frührenaissancelösungen bedeuten, schufen die Grundlage für die Reiterdenkmale des Barock und aller Folge⸗ zeiten bis ins 19 Jahrhundert. Oscar Fischels Abhandlung über „das Raphael⸗Bildnis der Sammlung Czar⸗ toryski“, die mwährend des Kriegs in Dresden geborgen und dadurch zuerst dem größeren Publikum im Original bekannt wurde, rückt eir es der besten und treffl chst erhaltenen eigenhändigen Bilder des Meisters in ein neues Licht. Ischels Ausfüͤhrungen gipfeln in dem überraschenden Ergebnis, daß nicht, wie man immer annahm, ein Jüngling, sondern eine schöne junge Frau dargestellt ist, in einer Gewandung, die offenbar eine launige Improvisation des Ateliers darstellt. Raffael hat dasselbe Modell noch öfter gemalt; aber das Krakauer Bildnis leuchtet selbst in dieser kostbaren Reihe durch den Adel seiner Komur und seiner Farben bervor. Rudolf Olden⸗ bourg führt in einer gedankenreichen Abhandlung über „Rubens in Italien“ den Leser in die jedem bekannten, aber wissenschaftlich noch wenig durchforschten Wanderjahre des Meisters ein (1600 1608). Verkannte, oder doch nur als Schularbeiten geltende Bilder in Stutt⸗ gart, in Dresden und Bergamo werden mit ü erzeugenden Gründen für Rubens eigene Hand in Anspruch genommen; vor allem aber gelingt es dem Verfasser, das Verhältnis des Malers zu seinen italienischen Vor⸗ bildern, zu Tizian, Tintone to, Correggio und Michtlongelo an der

Hand der Werke neu und einsichtig zu erläutern. Die Entlehnungen

vpon den Italienern, die Rubens auch sräter, als er sich selbst ganz

gefunden hatte, noch vornimn t, tun seiner schöpferischen Kraft ebenso⸗ weelg Eintrag, wie die Wiederholungen eigener Motive in späteren Werken: Was er wollte und ausführte, war schon damals größer als alles, was die Feteenssalcsg. Maler in Italien hervorbrachten. Sein Weg empor wird in der Komposition der großen Altarbilder und noch mehr in der Lebensfülle seiner Bildnisse effenbar, am meisten dort, wo Rubens frei vom Zwang des höfischen Repräsentionestils gestalten durfte.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Mpoos als Verbandstoff. Schon im Anfang der 80 iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war man, wie Dr. Kronacher in der „Münchner medizinischen Wochenschrift“ schreibt, bemüht, statt der Watte sich noch einem besseren aufsaugungssähigen Verband um⸗ zusehen. Neben dem Torfmull wurde Waldmoos empfohlen. Die große Saugfähigkeit des Mooses kommt daber, daß sich die aufgesaugte Flüssigkeit nicht zwischen den einzelnen2 flanzenteilen, sondern vor⸗ wiegend in den Zellschläuchen sammelt. Kronacher hat vergleichende Versuche zwischen Watte, 88 olz, Wolle und Moos angestellt; die weitaus größte Auffaugefähigkeit zeigte das Moos. Die Anwendung ist sehr einfach. Das in den Verbandstoffabriken zweckmaͤßig her⸗ gerichtete Moos wird in Gazesäckchen gefüllt und so als Deckverband⸗

als Moosvappe Anwendung. Dirse wird . brauch mit steriler Kochsalzlösung angefeuchtet.

e

Nr. 79 des⸗Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 30. September 1916 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Runderlaß vom 13. Sep⸗ tember 1916, betr. die Zeitangaben bei Wasserstands beobachtungen vom 1. Oktober 1916 ab. Dienstnachrichten. Nichtamtliches: Neuere Bauten von Emanuel p. Seidl. (Schluß.) Geheimer Oberbaurat Delius †. Neues Gebrauchsfahrzeug fuͤr den Wasserbau. Ver⸗ mischtes: Wetthewerbe um den Strauchpreis des Architektenvereins in Berlin, der Kunstdeputation der Stadt Berlin und für Entwürfe zu einer Friedhofanlage mit Feuerbestattung in Magdeburg. Be⸗ festigung von Straßenbahnschienen auf Holzlangschwellen für eiserne Brücken. Ehrenscheiben in Glasmalerei für gefallene Krieger. Bücherschau.

Theater und Musik.

Kammerspiele des Deutschen Theaters.

„Jonathans Töchter“, ein Lustspiel aus der New Yorker Ge⸗ sellschaft von dem bisber hier unbekannten amerikanischen Bühnenschrift⸗ steller Langdon Mitchell, erzielte am Sonnabend bei seiner Erstaufführung im Kammerspielhause keine sehr starke Wirkung; auch bedeutet die deutsche Bearbeitung keinen nennenswerten Gewinn für unsere Bühne. Immerhin aber macht der Verfasser den Versuch, nicht nur zu unterhalten, sondern ungesunde Erscheinungen in der New Porker Gesellschaft satirisch zu beleuchten. Insbesondere wird die Leichtfertigkeit, mit der dort Ehen geschlossen und wieder getrennt werden, an zwei Beispielen gezeigt, deren Verallgemeinerungsfähtgkeit man, ohne die Verhältnisse näher zu kennen, freilich nicht beurteilen kann. Die eine der beiden hier vorgeführten geschiedenen Frauen, Cynthta Karlelake, hat ihren Mann, den sie eigentlich liebt, nach einem unbedeu⸗ tenden Streit verlassen, ist aber zuletzt froh, daß ein in dem Scheidungs⸗ prozeß vorgekommener Formfehler, der das Urteil nichtig macht, es thr ermöglicht, nach völliger Aussöhnung zu ihm zurückzukehren. Denn sie stand im Begriff, mit einem langweiligen, unbedeutenden Berufsmenschen Phtlipp Phillimore eine zweite Ehe einzugehen. Der zweite Fall be⸗ krifft die geschiedene erste Frau des genannten Phillimore, die das 8 und Scheiden als Sport betreibt. Diesmal hat sie es auf

vnthita Karlslakes Gatten abgesehen; da dieser aber aus den oben angeführten Gründen nicht frei ist, nimmt sie einstweilen mit einem Engländer vorlieb, der allen Damen, die ihm gefallen, Heiratsanträge macht, als handelte es sich nur um eine Aufforderung zum Tanz. Fesselnder als diese für drei Akte etwas dünne und nicht allzu geschickt durchgeführte Handlung sind die humoristisch gezeichneten Szenen aus dem Familienleben, ferner Frau Phillimores Gebaren in ihrem für die Anlockung von Bewerbern hergerichteten Boudoir sowie der stellenweise recht witzige Dialog. Die Parstellung unter der Spielleitung Karl Heines verdient Lob. Johanna Terwin als leicht aufbrausende, launenhafte Cynthia Karlslake und Hermine Koerner als berechnende Vida Phillimore wurden ihren Rollen völlig gerecht, ebenso Hans Waßmann als liebenswürdiger Karlslake und Werner Krauß als phlegmatischer, schwerfällig sprechender und sich bewegender Phillimore. Eine Reihe recht wirkungsvoller Episoden⸗ rollen wurden von den Damen Wagner, Bley und Straßmann⸗Witt, den Herren Rex, Diegelmann und Gülstorff gut gespielt.

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Im Königlichen Opernhause wird morgen „Die verkaufte Braut“ mit den Damen Artoôt de Padilla, Goetze, Alfermann, von Scheele⸗Müller und den Herren Bergman, Bohnen, Bischoff, Bachmann, Henke und Pbilipp in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Goethes „Egmont“ mit der Musik von Beethoven in Szene. In den Haupt⸗ rollen wirken die Damen Conrad, Durieux, Thimig, die Herren Pohl, Sommerstorff, Clewing, Keppler, von Ledebur und Vespermann mit⸗ Spielleiter ist Dr. Bruck, musikalischer Leiter der Kapellmeister von Strauß. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Der Königliche Opernchor wird in diesem Winter die seinerzeit mit großem Erfolge gegebenen „Volkstümlichen Konzerte“ fortführen. Das nächste Konzert findet am 1. No⸗ vember, Abends 8 Uhr, in der Neuen Philharmonie, Cöpenicker Straße 96— 97, statt unter Mitwirkung der Königlichen Sängerin Fstn Hansa und des Köntglichen Sängers Herrn Habich. Karten

nd im Vorverkauf in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock, im Warenhaus Wertheim und in der Musikalienhandlung von A. Glas, Markgrafenstraße, zu haben.

In der Volksbühne (Theater am Bülowplatz) findet am Freitag die Erstaufführung von Gorkis „Nachtafyl“, nach der Spiel⸗ femnun 88 Richard Vallentin, neueinstudiert von Eduard von Winter⸗

ein, statt.

Das Schillertheater Chaxlottenburg hat seit einigen Tagen das früher vielgegebene Lustspiel „Der Herr Senator“ von Schönthan⸗Kadelburg wieder in seinen Spielplan aufgenommen. Das unterhaltsame, in Hamburger Bürgerkreisen spielende Stück bereitete bei der Erstaufführung am Freitag den zahlreichen Zuschauern offenbar wieder viel Vergnügen, und der lebhafte Beifall rief den an⸗ wesenden Mitverfasser, Herrn Kadelburg mehrfach auf die Bühne. Von den Mitwirkenden schuf insbesondere Karl Elzer als Senator Andersen in seiner lebensfrischen Darstellung eine humorvoll gezeichnete, charak⸗ teristische Gestalt. Auch Marie Gundra, Paul Harmuth und Heinz Senger sind mit Anerkennung zu nennen.

Mannigfaltiges. u“

„Ihre Majestät die Katiserin und Königin besuchte „W. T. B.“ zufolge am Sonnabendnachmittag die Kriegsbücherei in der Königlichen Bibliothek.

Am Sonnabend, den 7. d. M., Abends 8 Uhr, veranstaltet die Ortsgruppe Groß Berlin des Deutschen Luftflottenvereins im großen Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses, Eingang Prinz Albrechtstraße 5, einen Vortragsabend, an dem der Bergwerksgeneral⸗ direktor G. Horst Steber, Berlin⸗Steglitz, einen mit 100 Lichtbildern ausgestatteten Vortrag über das Thema „Der Kampf in der Luft im großen Weltkrieg“ halten wird. Karken sind, soweit der Vorrat reicht, schriftlich zu bestellen bet der Geschäftsstelle der Ortsgruppe Groß Berlin des Deutschen Luftflottenvereins Pankow, Wilhelm Kuhrstraße 5. Sie werden zugesandt.

Bei der Berliner Missisn, die am 2. Oktober das 2b jährige Bestehen ihrer ostafrikanlschen Arbeit feiern sollte, sind jetzt, wie „W. T. B.“ berichtet, aus dem Gefangenenlager in Blantyre Nachrichten Ihgedahhen. Ste bestätigen, daß mit anderen deutschen Familien ihre sämtlichen Njassamissionare in die Gefangenschaft abgeführt sind. Am 2. August waren bereits 61 Männer, Frauen und Kinder von der Berliner Mission in Blantyre eingetroffen, weitere Transporte waren unterwens. Die Missions⸗ stationen sind in Militärstationen umgewandelt; die Missionare haben nur das bescheidenste Handgepäck mitnehmen dürfen. All ihr sonstiger Besitz und das gesamte Missionseigentum sind in den Händen der Eroberer geblieben, und, nach dem zu urteilen, was noch vor den Augen der Missionare geschah, ist alles verloren. Die Missions⸗ angehörigen waren, soweit die Nachrichten reichen, noch sämtlich am Leben, mit Ausnahme der um die Kolonie hochverdienten, auch in heimatlichen Misstonskreisen weithin bekannten Njassabundschwester Anna Böhlau, die schon im Sommer

handen. Die Missionsarbeit war, bis im Juni der Feind einbrach, in gutem Gang gewesen. Die Missionare erwarten auch zuversichtlich, daß die Gemeinden, die sich in den ersten beiden Kriegsjahren trefflich bewährt haben, die harte Probe ihrer jetzigen Lage überstehen werden.

Warschau, 22. September. (W. T. B.) Heute nachmittag 1 Ubr erfolgte bei sonnigem Herbstweiter eine Besichtigung der von den Russen bet ihrem Abzuge zerstörten und jetzt unter der deutschen Verwaltung wied erhergestellten Poniatowski⸗ brücke durch den Generalgouverneur von Beseler, den Gouverneur und den Verwaltungschef unter Führung des Leiters der Strombau⸗ abteilung, Geheimen Baurats Koehn. Die Brücke, von der jetzt eine Fahrbahn vollständig wiederhergestellt ist, war am 5. August 1915 durch zwei Sprengungen zerstört worden, deren erste einen Pfeiler derart beschädigte, daß die Brücke zwar für den Verkehr mit großen Lasten nicht mehr in Betracht kam, einen Not⸗ verkehr aber immerhin ermöglicht hätte, deren zweite jedoch durch die völlige Zertrümmerung eines Pfeilers und die Zerstörung der Gurte der anschließenden Bogen das Niederstürzen der ganzen Eisen⸗ konstruktion in das Flußbett der Weichsel bewirkte. Die Wieder⸗ herstellungsarbeiten wurden bereits am 17. November in Angriff enommen. Es galt, dabei eine Bauweise anzuwenden, die das voll⸗ ftaͤndige Wegräumen der gewaltigen im Flußbett liegenden Trümmer sowie die Aufstellung eines sich über den ganzen Fluß erstreckenden Gerüstes nicht erforderlich machte, was wegen der ständigen Hochwassergefahr nicht ratsam gewesen wäre. Die neuartige, von dem Leiter der Strombauabteilung gefundene technische Lösung gestattete mit Hilfe von im ganzen nur sechs Pendel⸗ jochen das Ueberschieben der 300 Meter langen Konstruktion vom Warschauer Ufer über die Weichsel nach dem Pragaer Ufer, eine Lösung, wie sie bisher noch nirgends ausgeführt worden war. Die Träger ließen sich mit verhältnismäßig geringen Kräften über⸗ chieben. Nach dem Ueberschieben der Träger wurden die Ver⸗ steifungsketten unter die einzelnen Träger gebracht und diese dann auf die Lager heruntergelassen. Die vier neuen Bogen in der Mitte haben einen anderen Charakter als die erhalten gebliebenen je zwei Bogen an den beiden Ufern. Während diese wuchtig und massig aussehen und selbst auf Laten den Eindruck einer großen Materialverschwendung machen, sind die vier mittleren Spannungen leicht und luftig und zeigen elegante Linien. Ebenso wie bei der be⸗ nachbarten Kierbeszbrücke ist trotz der starken Verschtedenheit in der Konstruktion der alten und der neuen Spannungen die Symmetrie ge⸗ wahrt, da die Russen bei beiden Brücken genau die Mittelstuücke ge⸗ sprengt hatten.

Mailand, 30. September. (W. T. B.) Mailänder Zeitungen berichten üher die großen Verbeerungen, die das Unwerter der letzten Tage in den verschiedenen Provinzen angerichtet hat. Savona und Umgebung seien durch einen schrecklichen Wolkenbruch überschwemmt und alle Telegraphen⸗, Telephon⸗ und Zugverbindungen unterbrochen worden. Der genuesische Segler „Emma“ sei vor Vado Ligure zerschellt, die Besatzung gerettet. In Livorno stünden die Straßen einen Meter unter Wasser und ein Teil des Kanals sei weggerissen. Auf Elba seten durch die Gewalt des Sturmes mehrere Häuser abgedeckt, andere unter Wasser gesetzt und

der Dampfschiffverkehr mit Piombino unterbrochen worden.

Melbourne, 28. September. (W. T. B.) Laut Meldun des „Reuterschen Bureaus sind in Victoria bundert (englische Geviertsmeilen überschwemmt. Die Stadt Mooropan steht unter Wasser. In Ballan sind in der letzten Woche zehn Zoll Regen gefallen und in Melbourne sechs.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 205. Abonne mentsvorstellung. Die verkaufte Braut. K Akten von Friedrich Smetana. Text von K. Sabina, deutsch von Max Kalbeck. Mustkalische Leitung: Herr Generalmusikoirektor Blech

Regie: Herr Regisseur Bachmann. Chöre: Herr Professor Rüdel.

Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 211. Abonnementsvorstellung.

Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 206. Abonnementsvorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner Vorabend: Das Rheingold. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 212. Abonnementsvorstellung. Der Raub der Sabinerinnen. Schwank in vier Aufzügen von Franz und Paul von Schönthan. Anfang 7 ½ Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Olga Grisson mit Hrn. Oberleutnant z. S. Warmuth (Hamvurg). FrlI. Elisabeth Schaeper mit Hrn. Oberleutnant Walter Strobel (Nordhausen).

Verebelicht: Hr. Oberleutnant Johann Kaspar Troost mit Frl. Cläre Grundtmann (Berlin). Hr. Regtierungsassessor Hugo Frhr. von Doernberg mit Frl. Donata von Rosenberg (Wilhelms⸗

höhe). G Gestorben: Hr. Roman von Janta⸗Polczinski⸗Zabitschin (Zoppot).

Hr Major z. D. Carl von Thümen (Liegnitz). Hr Professor Dr. Otto Warschauer (Berlin).

Beim Ausbleiben oder bei verspäteter Lieferung einer Nummer wollen sich die Postbezieher stets nur an den Briefträger oder die zuständige Bestell Post⸗ anstalt wenden. Erst weun Nachlieferung und Aufklärung nicht in angemessener Frist erfolgen, wende man sich unter Angabe der bereits unternommenen Schritte an die Expedition des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tvrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, J. V.: Rechnungsrat weyher in Berlin.

Verlag der Expedition . .. Re yher) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Huchdruckerei und Verlag sanstalt, Berrlin, Wilhelmstraße 32.

Sieben Beilagen und das Postblatt Nr. 4

sowie die 1185. und 1186. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.

1915 dem Fieber erlegen ist. In Blantyre werden die 8 Männer von den Frauen und Kindern genennt gehalten; doch 1 dürfen verheiratete Missionare täglich ihre Familien besuchen. Be⸗ handlung und Verpflegung sind befriedigend. Blantyre ist gesund gelegen; es ist also kein Grund zur Sorge um die Gefangenen vor⸗

erzeugung und das Verfügungsrecht über den erzeugten eingeräumt. Gleichzeitig mit der Neuordnung der Zucker⸗ produktion und des Zuckerverkehrs enthält die Verordnung

Egmont. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Goethe. Musik von Beethoven.

auch die Frauen, teil. F

eutschen Reichsanz

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1916

6

Berlin, Montag, den 2. Oktober

nxerxc ervn⸗ ern ee —ggee

Nichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich⸗Ungarn. In der „Wiener Zeitung“ ist eine Kaiserliche Verordnung veröffentlicht, durch welche die Lizenzgebü⸗ hr bei der Ein⸗ fuhr von ausländischen Dabakfabrikaten erhöht wird, und zwar für Zigarren von 35 Kronen auf 150 Kronen, für Zigaretten von 60 Kronen auf 100 Kronen, für andere

Tabakfabrikate von 30 Kronen auf 50 Kronen.

Durch eine im Reichs⸗Gesetzblatt veröffentlichte Regierungs⸗

verordnung wird die Wirksamkeit der Zuckerzentrale auf das Betriebsjahr 1916/17 ausgedehnt. Um der Zuckerzentrale

die Durchführung der Aufgabe zu ermöglichen, wurden ihr weitgehende Befugnisse hinsichtlich der Regelung der Pncsr⸗ Zucker

auch die Neuregelung des Zuckerpreises für das Betriebs⸗

jahr 1916/17. Insbesondere wird mit Rücksicht auf die be⸗

deutende Steigerung der Rübenpreise der Zuckerpreis um 8 ½ Kronen erhöht, somit auf 41,50 Kronen für 100 kg, gegen

33 Kronen im Vorjahre, festgesetzt und der Preis für Ver⸗

brauchszucker von 89,50 Kronen auf 100 Kronen erhöht. Im

Detailverkehr wird die Erhöhung des Zuckerpreises etwa 12 Heller

für das Kilogramm betragen. Die Verbrauchsregelung für

Zucker bleibt dieselbe, und auch das Zuckerkartenregime erfährt

vorläufig keine Aenderung, da auch die Zuckerwirtschaft des Betriebsjahres 1917 von ernster Sparsamkeit geleitet werden muß. Ein italienisches Bratt hat vor kurzem die Meldung gebracht, daß die österreichische und ungarische Regierung aus⸗ gedehnte Besitztümer des Hochadels italienischer

Herkunft habe konfiszieren lassen, so unter anderem

5 000 ha des Prinzen Odescalchi, ferner die Güter des Fürsten

Frasso Dentice, der Prinzessin Bonocompagni usw. Wie die Politische Korrespondenz“ von zuständiger Stelle erfährt, ent⸗

ies Meldung durchaus nicht den Tatsachen.

Großbritannien und Irland. 6

Die Einnahmen für die sechs Monate bis zum 30. September betragen 163 922 899 Pfund Sterling gegen 102 866 764 Pfund Sterling in dem gleichen Zeitraum des Jahres 1915. Die Ausgaben betragen 904 801 729 Pfund Sterling gegen 674 497 420 Pfund Sterling.

„Freemans Journal“ nennt einige Bedingungen, unter denen die freiwillige Rekrutierung in Irland neue Aussichten haben könnte. Dazu gehöke, daß man alle Forde⸗ rungen nach Einführung der Wehrpflicht in Irland aufgebe, ferner die Aufhebung des Kriegsrechts, die Ent⸗ fernung des Generals Sir John Marpell, die Beseitigung des Koalitionssystems für Irland, die angemessene Behandlung von irischen politischen Gefangenen usw.

Die Verlustlisten vom 28. und 29. verzeichnen die Namen von 286 Offizieren (63 gefallen) und 1376 Mann und 168 Offizieren (37 tot) und 2468 Mann.

Rußland.

Der Kaiser Nikolaus hat an den König von Eng⸗

land die herzlichsten Glückwünsche zu den großartigen An⸗ strengungen der englischen Truppen in der Sommeschlacht telegraphiert; der König hat dem Kaiser in seiner Antwort lebhaft für dessen Glückwünsche gelegentlich des im Zusammen⸗ wirken mit den tapferen französischen Verbündeten erreichten Erfolges gedankt.

Ein Kaiserlicher Erlaß ernennt den Adelsmarschall der Provinz Simbirsk Protopopow zum Minister des Innern an Stelle Chwostows, dessen Rücktritt genehmigt wird. Protopopow war bisher Vizepräsident der Duma.

Italien.

Im vorgestrigen Ministerrat berichtete der Minister des Aeußern Sonnino über die Lage in Griechenland und führte dem „Secolo“ zufolge aus:

Der Gedankenaustausch der Ententemächte hierüber set besonders in den beiden letzten Tagen sehr lebhaft gewesen. Griechenland werde, wenn es wolle, gegen Bulgarien eingreifen und auf diese Weise die

im zweiten Balkankrieg offen gelassenen Fragen lösen können, wobei

es die Unterstützung des Vierverbandes finden werde. In dieser Hin⸗ sicht könne das griechische Eingreifen nicht abgelehnt werden.

Der Ministerrat beschloß, im Palazzo Venezia ein nationales Museum für italienische Kunst und Geschichte ein⸗ zurichten.

Spanien.

Der Kriegsminister hat vorgestern im Senat über die geplante Reorganisation des Heess Bericht erstattet. Wie der „Temps“ meldet, sollen die Balearischen und die Kanarischen Inseln in den Stand gesetzt werden, sich allein zu verteidigen. Für das Flugwesen verlangte der Kriegsminister 20 Millionen. .

Die Dampfer „Kambang an“, von Amsterdam nach Batia, „Frisia“, von Südamerika nach Amsterdam, und „Commowijne“, von Paramaibo nach Amsterdam haben ihre Post in England zurücklassen müssen.

Dänemark. Sowohl das Folkething wie das Landsthing haben vor⸗ gestern den Vorschlag, betreffend die Bildung einer parla⸗ mentarischen Kommission von 15 Mitgliedern jeder Kammer, angenommen, die die Konvention über die Ab⸗ tretung der dänischen Antillen einer Prüfung unter⸗ ziehen soll. Wie „W. T. B.“ berichtet, soll die Kommission ihre Arbeit binnen sechs Wochen beenden. Stimmt die Kom⸗ mission dem Vorschlage auf Abtretung zu, so soll über die Ab⸗ tretung eine Volksabstimmung stattfinden. An der Abstimmung nehmen alle nach dem neuen Grundgesetz wahlberechtigten Wähler, nicht über die Hälft

in welchem Falle die Abmachung fällt, so trifft der Reichstag und nach dem Kriege mit anderen Staaten folgen werden, werden di unabhängig die Entscheidung. Weiter wurde der Vorschlag Grundlage für die Abmachungen bilden, die wir in Zukunft auf der Grund

8 v. 5 si Alb der Kapitu⸗

angenommen, das gegenwärtige Ministerium durch- drei] lage des Völkerrechts schließen werden, und sie werden den 1 F G . üvs EEö lationen ein für allemal abtun. Der Bericht erwähnt dann noch Minister ohne Porte feuille zu ergänzen, nämlich je einen die Tätigkeit deutscher Sachverständiger auf gewissen Ministerien und

Vertreter der Linken, der Konservativen und der Sozialdemo⸗ 1 4 1 rständiger kraten. Im Laufe der Verhandlungen wurde allseitig betont, hreiie a, ascee, Ee 9- mit daß hiermit beabsichtigt werde, während des europälschen Krieges Worten ehrenvollen Gedenkens für die gefallenen Helden wie für die die politische Ruhe und den Frieden im Lande zu Wege zu Kämpfer im Felde zu schließen. bringen, damit Dänemark, wie der Ministerpräsident ausführte, Der Bericht wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen die bisherige Neutralitätspolitik fortsetzen könne, die darauf instimmi 1 tit tse - te dar⸗ und einstimmig gut geheißen. ausgehe, eine loyale Neutralitätspolitik zu führen, die Däne⸗ wark vom Kriege ausschließe und dessen Wirkungen tunlichst begrenze. Der König Konstantin ist dem „Petit Journal“ zufolge , Der König hat den konservativen Abgeordneten von einer Erkältung befallen, welche die Aerzte etwas be⸗ Rottböll, den Abgeordneten J. C. Christensen von der unruhige. Trotzdem habe der König andauernd Besprechungen Partei der Linken und den Sozialdemokraten Stauning zu mit den Ministern und den anwesenden Generalstabsoffizieren. Ministern ohne Portefeuille ernannt. Das Kriegs⸗ und das Marineministerium haben Die dänische Generalpostdirektion meldet, daß die ge⸗ strenge Maßnahmen ergriffen, um zu verhüten, daß Offiziere samte Brief⸗ und Paketpost des dänischen Amerika⸗ sich den Aufständischen anschließen. Drei Schiffskapitäne wurden dampfers „United States“ auf der Reise von New York verhaftet. nach Kopenhagen in Kirkwall während der Durchsuchung des Nach Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ habe sich die Dampfers beschlagnahmt worden ist. Ferner ist die Paket⸗ Insel Chios der nationalen Verteidigungsbewegung an post des dänischen Dampfers „Vesta“, der sich in regel⸗ geschlossen. Es seien jetzt sämtliche Inseln zu der Revolution mäßiger Inlandfahrt auf der Reise von den Faeroerinseln nach übergegangen und außerdem die Stadt Kozani in Westmaze⸗ Kopenhagen befand, bei der Durchsuchung des Dampfers in donien, die 25 000 Drachmen Staatsgelder beschlagnahmt habe, Leith beschlagnahmt worden. (;·;idie von Athen nach Florina unterwegs waren. Ein Telegramm aus Kreta teilt mit, daß dort die provi⸗ SESchweden. s(scoorische Regierung „zur Rettung des Vaterlandes“, bestehend Die Regierung hat eine besondere Volkshaushalts⸗ aus Venizelos, Conduriotis und einem dritten Mitglied, das kommision eingesetzt, die den Verbrauch der wichtigsten noch zu ernennen ist, proklamiert worden sei. Das nationale Lebensmittel regeln soll. Verteidigungskomitee in Saloniki habe in seiner Antwort auf diese Depesche die Entscheidung der Kreter begrüßt und seiner⸗ Türkei. seits eine Proklamation erlassen, in der alle Griechen auf⸗ Der auf der Generalversammlung der Partei für Ein⸗ gefordert würden, sich zusammenzuscharen, um den Erbfeind heit und Fortschritt verlesene Bericht über die letzten gaus dem Lande zu jagen. 1 Jahre 1.t 1 Meldung u“ Iie . 8 8 Asien. as von seinen leichten Erfolgen in den Balkankriegen be⸗ ; ¹ g rate rauschte Serbien hat den Funken sns Pulverfaß u“ Die d 1 T11“ bene der in er Jratec Türkei beschloß bewaffnete Neutralität und ferner, alle nationalen dem Haup ort des Bezirks Djambi (Niede Feah sesr arren⸗ Kräfte zusammengefaßt, ihre Lebensinteressen zu schützen. Inzwischen eingetroffene Kontrolleur mit, daß die Lage stromaufwärts „beging England den unerhörten Schiffsraub. Die deutsche Regierung des Orts befriedigend ist. Die Häuptlinge meldeten sich dagegen gab einen neuen Beweis der aufrichtigen Beziehungen, die sie größtenteils bei der Verwaltung. Einige Dörfer in der Nähe mit der Türkei herzustellen wünschte, indem sie zwei Kriegsschiffe zur von Moearatebo waren noch verlassen. Stromabwärts war die Verfügung der Türkei stellte, und erwarb sich dadurch Anspruch auf Bevölkerung noch widerspenstig. Drei Infanteriebrigaden Dankbarkeit. griffen die Aufständischen am 26. September bei Semaboe an Der Bericht geht dann auf die von Rußland, England und fügten ihnen Verluste zu, deren Umfang noch unbekannt und Frankreich gegenüber der Türkei befolgte Politik ein, die ist. Die Bevölkerung mehrerer Dörfer stromabwärts von die Türkei unter Vormundschaft zu stellen und ihr alle Moearatebo soll nach der Tabirgegend entflohen sein. In Unabhängigkeit zu entreißen sich bemüht habe. Er erinnert mehreren anderen Dörfern bestellten die Einwohner den Acker. an die Haltung dieser Mächte nach dem Kriege von 1878, Corintji war vollkommen ruhig. 8 dem türkisch⸗griechischen Krieg und den Balkankriegen und b Australien.

fährt dann fort: Der „Daily Chronicle“ meldet aus Melbourne, daß die

18 Tve g T“ Snech er Tüͤ 1 tsächl önnte es niemals eine starke Türke S 8 Fenuchen, die für Tausehde von Wsemmamen, de unter dem englischen der E1““ . e Joch seufzen, den Pol bilden mußte. Die englische Regierung stand regeln gegen die Einfü Frung der Hiensty 3 wegen, mißglückt seien. Vorgestern wurde bekannt gemacht,

den russischen Absichten auf Indien und den Bosporus feindlich 1 8 2 8 8 gegenüber und wünschte ein fast im Vasallenverhältnis be⸗ daß alle unverheirateten Männer zwischen 21 und 35 Jahren

findliches Kalifat als Hüter der Meerengen. Aber das un⸗ in Erwartung des Ergebnisses der Volksabstimmung über die widerstehliche friedliche Fortschreiten der deutschen Kultur, die Dienstpflicht zum militärischen Dienst im Inland aufgerufen

von Tag zu Tag ausbreitete, rief Beunruhigung in werden sollen. Die Aufgerufenen werden nach ärztlicher Unter⸗ England bervor, das für seine Zukunft zu fünchten begann suchung, soweit sie nicht vom Militärdienst befreit sind, sofort und sich so gezwungen sah, den Russen die Hand zu reichen und sich nach den Militärlagern geschickt werden. Von den 75 Mit⸗ den Petersburger Absichten zu fügen. Diese Verständigung bedeutete das gliedern des Repräsentantenhauses haben nur 18 ein Manifest Ende des unabhängigen Lebens der Türkei. Das europäische Konzert die Di t den 36 Senat 16 begann, sie wie eine schutzlose Waise zu behandeln und das Reich in gegen die Dienstpflicht un erzeichnet, von den Senatoren 16. Einflußzonen aufzuteilen, in welchen die Souveränität der Türkei ver⸗ nichtet werden sollte. Das Ministerium Mahmud Schefket Pascha suchte damals die schwebenden Fragen zu regeln. England aber stellte maßlose Ansprüche, wie Eisenbahnkonzessionen Jrak Bassora und enalische Flußschiffahrt auf dem Euphrat und Tigris. Rußland betrachtete die östlichen Provinzen bis Adana als seine Zur Arbeiterbewegung. Einflußzone und hinderte dort jede auf Besserung der wirtschaftlichen Die Eisenbahner der Dublin⸗ und South Eastern Lage dieser Länder gerichtete Arbeit der türkischen Regierung; so Eisenbahngesellschaft haben, „W. T. B.“ zufolge, eine Lohn⸗ brachte es durch sein Eingreifen in die Verhandlungen den Bau von aufbesserung von 10 % verlangt und beschlossen andernfalls in Eisenbahnen nach Erzerum, Wan und Bitlis zum Scheitern. Nicht den Ausstand einzutreten. 1 deee enae sis e,es 8 Tätigkeit der von der Türkei Aus Rotterdam meldet „W. T. B.“, daß der Ausstand bei erbetenen deutschen? ärmission entgegen. EIöS

An dem Tage, wo das europäische Konzert sich auflöste, war die dem Rotterdamschen Lloyd wieder beigelegt ist. (Vgl. erste Aufgabe der Regierung, die Ketten zu zerbrechen, die Aufhebung 230 d. Bl.) 8 der Kapitulationen zu C und ihre milttärischen Kräfte zur Verteidigung ihrer gerechten Sache bereit zu stellen. Als sodann die englische ee“ ch des Jahres 1914. gencuen Hachluchung unterwarf, während andeterseits die Die zuerst für das Jahr 1912 veröffentlichte jährliche Bestands. russischen Schiffe in der 1 Weise 1 Feindseltgkeiten statistik der Arbeitstarifverträge in Deutschland ist für das Jahr eröffneten, war der Augenbl gekommen, die fremde Vor- 1914 wieder im Katserlichen Statistischen Amt bearbettet worden, das snegte C t er. and um sich gegen sfden 55 über die Ergebnisse jetzt im 12. Sonderheft zum „Reichsarbeitsblatt⸗

re de aats zu ützen, verbün ürkei m w 8 5

Deutschland und Oesterreich zur Teilnahme an dem Weltkrieg. eingehend berichtet (33 Seiten, Preis 1 ℳ, Karl Heenns Ferla Frankreich seinerseits betrachtete n⸗ Anleihe als Gelegenheit, nisse der Statistik sich wirtschaftliche und andere Vorrechte zu khst. und ins⸗ geblieben. Erklärlicherweise waren die Unterlagen schwerer als im Frieden besondere mit Hilfe seiner 1““ 1 ständig Unruhen zu beschaffen, insbesondere konnten sie hinsichtlich der Zahl der von Tatif⸗ ————ͤ144 die Inseln herauszugeben, deren Räumung eine der Bestimmungen die im Frieden erfolgten Aufnahmen. Non wesentlichstem Einfluß des Friedensvertrages bildete. Außerdem betrachtete es die auf vie Er ebnisse der Tarifstatistik des Jahres 1914 und ihre Be⸗ Gegend von Adalia als sein Eigentum und benützte den Weltkrieg, urteilung ist aber die ungewöhnlich niedrige Zahl der in den dum sich dort Vorteile zu verschaffen. Nach dem Balkankrteg nahm Kriegsmonaten 1914 abgeschlossenen Tarifverträge. Im erlegen wollten, unerträgliche Formen an. Namentlich die Kapitu⸗ geschlossenen Tarifgemeinschaften 28,8 v. H. und im Jahre 1913 lationen, ursprünglich Akte des Entgegenkommens und der Freigebig⸗ 28, v. H., dagegen im Fahre 1914 nur . H. der Gefamtzahl keit der Kaiserlichen Regierung, unterhöhlten die Grundlagen des der im ganzen Jahre in Kraft getretenen Tarisgemeinschaften aus. Reiches. 1 ö“ Die Stockung in dem Abschluß und insbesondere in der Erneuerung

Der Bericht geht sodann auf die Taten der türkischen von Tarifverträgen während der Kriegsmonate hat auch die Gesamt⸗ Waffen und die sichtbaren Beweise göttlichen Schutzes ein, und zahl des Bestandes am Jahresschlusse beeinträchtigt. Es blieb der erwähnt die Gebietsabtretung an Bulgarien, die den Eintritt Bestand der Tarifgemeinschaften im Jahreh1914 mit seiner Gesamt⸗ Bulgariens in das Bündnis ermöglicht habe. Weiter schildert zahl von 10 840 hinter der Zahl des Jahres 1913 zurück,

schor 5 obwohl die Gesamtzahl für 1913 10 885 schon durch das der Bericht mit Angabe zahlreicher Einzelheiten das verräterische Fehlen von abgeschlossenen, aber noch nicht eingereichten raeff⸗

Treiben der Armenier unter russischem Einfluß sowie die verträgen im Baugewerbe hinter der Wirklichkeit urückgeblieben bedauerlichen Ereignisse in Syrien und im Hedschas und war. Damit fällt Ferein 8” Jahr 1914 infolge des Krieges aus sagt schließlich über die Beziehungen zwischen den Ver⸗ der regelmäßigen Entwicklungsreihe der Tarisverträge, wie sie in bündeten: nachstehender Tabelle dargestellt ist, heraus. Um dem Uebeistand, daß

Vollstes Einvernehmen und vollste Treue einigen ung auf mili⸗ die Lücke in den baugewerblichen Tarifverträgen die Vergleichbarkeit tärischem Gebiet wie in politischer Beziehung. Diese Einigung trägt der Gesamtzahlen der verschiedenen Jahre beinträchtigt, abzubelfen, ihre Früchte und wir sind im Begriff, mit Peutschland auf der die unteren Zahlenreihen der folgenden Tabelle den Bestand

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Tarifverträge im Deutschen Reiche am Ende

Grundlage der Gleschbeit Konsular⸗ und Auslieferungsverträge abzu⸗- der Tarife und der tariflich gebundenen Betriebe und Personen schließen. Diese Verträge, denen solche mit den anderen verbündeten ohne die des Baugewerbes wieder. Es wurden 1914 und in