1916 / 245 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Für Malzkeime, Ausputzgerste und Schwimmgerste findet jedoch eine Befreiung von der Ueberlassungspflicht nur insoweit statt, als eine amtliche Bescheinigung des Kommunalverbandes darüber beigebracht wird, daß andere Futtermittel in dem gewerblichen Betriebe für den Bedarf seiner Spanntiere nicht oder nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.

Artikel II.

Sogweit in der Verordnung über Futtermittel vom 5. Ok⸗ tober 1916 (RGBl. S. 1108) die Bezugsvereinigung genannt

ist, treten bei Ausputz⸗ und Schwimmgerste an die Stelle der

Bezugsvereinigung die Landesfu ttermittelstellen, in deren

Bezirke die Ausputz⸗ und Schwimmgerste anfällt, in Bundes⸗

staaten, wo solche nicht bestehen, die von der Landeszentral⸗

behörde bestimmte Stelle. Berlin, den 14. Oktober 1916. Neeichsfuttermittelstelle. Dr. Mehnert.

8* EE“

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 232 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5510 eine Bekanntmachung über Kartoffeln, 14. Oktober 1916, und unter Nr. 5511 eine Bekanntmachung über die Einrichtung der Quitiungskarten für die Invaliden⸗ und Hinterbliebenenver⸗ sicherung, vom 12. Oktober 1916.

Berlin W. 9, den 16. Oktober 1916.

vom

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenbeiten.

Der bisherige Oberlehrer an der Landwirtschaftsschule in Bitburg Ferdinand Salz berger⸗ist zum Kreisschulinspektor in St. Wendel und

der bisherige Seminarlehrer Ernst Rupke in Brieg zum Kreisschulinspektor in Wreschen ernannt worden.

Finanzministerium.

Nach § 15 Abs. 2 des Reichsschuldbuchgesetzes Reichs⸗ Gesetzbl. 1910, S. 840 sollen die Anträge für das Reichsschuldbuch gußer in den im Abs. 1 daselbst genannten Fällen öffentlich beglaubigt sein; statt der öffentlichen Be⸗ glaubigung genügt jedoch auch die Aufnahme des Antrags durch eine vom Reichskanzler (Reichsschatzamt) bezeichnete Kasse. Hierher gehören besonders die Anträge auf nachträgliche Ein⸗ tragung von Beschränkungen des Gläubigers, auf Aenderung des Zinsempfängers, auf Uebertragung der Buchschuld auf ein anderes Konto und auf Ausreichung von Schuldverschreibungen an Stelle der zu löschenden Buchschuld. Für die Anträge auf Begründung einer Buchschuld genügt dagegen einfache schrift⸗ liche Form.

Ich bestimme hiermit, daß die Zollkassen, die mit einem Hauptzollamt oder mit einem Zollamt I. Klasse verbunden sind, Anträge nach § 15 Abs. 2 des Reichsschuldbuchgesetzes auf⸗

unehmen haben.

Berlin, den 3. Oktober 1916.

Der Finanzminister. J. A.: König. An die Herren Präsidenten der sämtlichen Oberzolldirektionen (einschl. Erfurt).

8 Bkanitimochung..

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis ge⸗ bracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahr 1915 bei der Zschipkau⸗Finsterwalder Eisenbahn und der Sallgast —Lauchhammer auf 215 000 estgesetzt worden ist. Halle (Saale), den 13. Oktober 1916. Der Königliche Eisenbahnkommi J. V.: Scheringer.

ssar

Hekanntmachung9.

In Gemäßheit des § 46 des Kommunalabgabegese es vom benntnis gebracht, daß aus dem Betrieb der Kerkerbachbahn für das Jahr 1915/16 ein kommunalabgabepflichtiges Reineinkommen

14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen

nicht erzielt worden ist. Frrankfurt (Main), den 12. Oktober 1916. 82 Der Königliche Eisenbahnkommissar. 8 J. V.: Dr. Weber.

Bekanntmachungen I

SDas bevorstehende Studienhalbjahr unserer Universität nimmt mit dem 16. Oktober seinen gesetzlichen Anfang. Indem wir machen wir die⸗ Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, daß sie sich pünktlich mit dem Beginn des Semesters hier einzufinden haben, um sich dadurch vor den Nachteilen ch das Versäumen des Anfangs der Vor⸗ In Ansehung derjenigen Studierenden, Grund vorschriftsmäßiger Dürfti keitsatteste die Wohl⸗ tat der Stundung des Honorars für die Vorle nagen in Anspruch zu tipendium sich be⸗

den gesetzlichen Vorschriften zufolge derartige Gesuche bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung e nach dem gesetzlichen Anfange

dies hierdurch zur allgemeinen Kenntnis bringen, jenigen, welche die darauf aufmerksam,

zu bewahren, welche ihnen dur lesungen erwachsen müssen.

welche auf

nehmen beabsichtigen oder um ein akademisches

werben wollen, bemerken wir, daß

innerhalb der ersten vierzehn Ta des Semesters eingereicht werden müssen.

Bonn, den 14. Oktober 1916. Rektor und Senat der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität.

II.

Die Immatrikulation für das bevorstehende Studienhalb⸗

bis zum 7. November d. J

bestehenden Vorschri

1“ 81

jahr findet vom 19. Oktober einschl. statt. Später können nach den

*.

nur diejenigen Studierenden noch immatrikuliert werden, welche die Verzögerung ihrer Anmeldung mit gültigen Verhinderungs⸗ ründen zu entschuldigen vermögen. Behufs der Immatrikulation aben 1) diejenigen Studierenden, welche die Universitätsstudien beginnen, insofern sie Inländer sind, ein 2eseehege Schulzeugnis und, falls sie Ausländer sind, einen⸗ oder sonstige ausreichende Legitimationspapiere sowie einen Ausweis über die erforderliche Schulbildung, 2) diejenigen, welche von anderen Uni⸗ versitäten kommen, außer den vorstehend bezeichneten Papieren noch ein vollständiges Abgangszeugnis von jeder früher besuchten Universität vorzulegen. Diejenigen Inländer, welche keine Reifeprüfung be⸗ standen, beim Besuche der Universität auch nur die Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für die höheren Lebenskreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Berufsfach zu geben, ohne daß sie sich für den eigentlichen gelehrten Stgaats⸗ oder Kirchendienst bestimmen, können auf Grund des § 3 der Vorschriften vom 1. Ok⸗ tober 1879 immatrikuliert werden. Inländerinnen jedoch nur nach vorheriger Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. 1b

Ebenso bedürfen Ausländerinnen in jedem Falle zur Im⸗ matrikulation ministerieller Genehmigung. Inländerinnen mit dem Lehrerinnenzeugnis für mittlere und höhere Mädchenschulen, welche das Universitätsstudium mit dem Ziele der Prüfung für das höhere Lehramt (pro facultate docendi) beginnen wollen, haben zum Zwecke ihrer Immatrikulation eine von dem Direktor der wissenschaftlichen bbecen Seene Bescheinigung darüber vorzulegen, daß hinsichtlich ihrer Vorbildung und ihrer praktischen Lebhrtätigkeit die Voraussetzungen für die Zu⸗ lassung zur erwähnten Prüfung gemäß der Ministerlalverfügung vom 3. April 1909 zutreffen. Bonn, den 14. Oktsber 1916. 8 8 Die Immatrikulationskommission.

Anschütz. 8G

Li st e

der im verflossenen Halbjahr (1. April bis 30. September 1 916) an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin Promovierten.

Vor⸗ und Zunamen V Geburtsort 1 der Promovierten

Someiset, Westestrand, I Beilin Kapland, Südafrika

Lfd. Wohnort Nr.

1 Petrus Dr. du Toit 2 Max Leber soönigsberg 5 3 Emil Rudat Wirtkallen Berlin, den 7. Oktober 1916.

Der Rektor der Tierärztlichen Hochschule Schütz.

Berlin Berli

9

Bekanntmachun g.

Dem Bäckermeister Gottlieb Riesner, hierselbst, ist auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats vom 23. September 1915

untersagt worden. Frankfurt a. Oder, den 13. Oktober 1916. Die Polizeiverwaltung. Richter. EE 38 Dem Bäckermeister Richard Nielow, hierselbst, ist auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats vom 23. September 1915 wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit Backware jeder Art unter⸗ sagt worden Frankfurt a. Oder, den 13. Oktober 1916. 88 Die Polizeiverwaltung. Richter.

88

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. Oktober 1916.

Der Ausschuß des Bundesrats für Handel und hielt heute eine Sitzung.

Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Schätzung über den Umfang der Herbstkartoffelernte haben das Kriegs⸗ ernährungsamt veranlassen müssen, tief einschneidende Maß⸗ nahmen zu treffen, die auch für den Fall, daß der Ertrag sich endgültig als sehr gering ergeben sollte, die Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln unter allen Umständen gewähr⸗ leisten. Wie durch „W. T. B“ mitgeteilt wird, ist daher auf Vorschlag des Kriegsernährungsamts durch den Reichskanzler angeordnet worden, daß die Verbrauchsreglung in allen Kommunalverbänden nach dem Grundsatz zu erfolgen hat, daß bis zum 15. August 1917 nicht mehr als 1 ½ Pfund Kartoffeln für den Tag und Kopf der Bevölkerung durch⸗ schnittlich verwendet werden dürften. Verbrauchsregelung weiter dahingehend zu erfolgen, daß der Kartoffelerzeuger auf den Tag und Kopf bis 1 ½ Pfund

seiner Wirtschaft verwenden darf, Tageskopfsatz auf höchstens 1 Maßgabe festzusetzen ist, daß Kartoffeln, erhält. Ferner ist Kartoffelstärke, Kartoffeltrocknerei

2 Pfund von Kartoffeln, zeugnissen der worden, je och dürfen

ausnahmslos und an Federv eh verfüttert werden.

Mengen. Um die rechtzeitige zu gewährleisten, ist ferner der Saatkartoffeln bis auf weiteres untersagt.

eine

für manchen nichtschwerarbeitenden Verbraucher

ist aber unbedingt erforderlich, alle anderen treten lassen und lediglich Vorkehrungen zu Durchhalten mit Kartoffeln bis zur neuen unter allen Umständen sichern. kartoffelernte kann erst durch werden.

Die Bezugsvereinigung der

wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit Backware jeder rt

Im einzelnen hat die

Kartoffeln seiner Ernte für sich und hes jeden Angehörigen

rend im übrigen der Pfund Kartoffeln mit der der Schwerarbeiter eine täg⸗ liche Zulage bis 1 Pfund Kartoffeln, insgesamt also bis das Verfüttern Kartoffelstärkemehl und Er⸗ verboten Kattoffeln, die als Speisekartoffeln oder als Fabritkartoffeln nicht verwendbar sind, künftig an Schweine Verboten ist das Ein⸗ säuern von Kartoffeln und das Vergällen und Vermischen der an die Trockenkartoffel⸗Verwertungs⸗Gesellschaft abzuliefernden Wintereindeckung mit Kartoffeln Handel und der Verkehr mit

Es darf nicht verkannt werden, daß diese I Lin⸗ schränkung seiner Ernährung bedeuten, daß vornehmlich aber durch die neuen Vorschriften der Landwirt betroffen wird. Es Rücksichten zurück⸗ treffen, die das Frühkartoffelernte Das genaue Ergebnis der Herbst⸗ eine Bestandsaufnahme ermittelt Ergibt diese ein besseres Resultat, als jetzt vorsichtiger⸗

Vorschriften gemildert werden können. Bis dahin aber müssen die geschilderten Anordnungen in Kraft bleiben, denn nur durch sie allein wird die Gewähr geboten, daß auch unter den schwierigsten Ernteverhältnissen genügende Mengen Speise⸗ kartoffeln vorhanden sind und daß diese Mengen derart ver⸗ braucht werden, wie es die Interessen des deutschen Volkes und die Interessen der Heeresverwaltung gebieterisch fordern.

deutschen Landwirte, Kraft⸗ (Genthiner Straße 34), weist

futterabteilung, Berlin W. 35 m daß durch die Bundesrats⸗

durch „W. T. B.“ darauf hin, rch verordnung vom 5. Oktober 1916 (Reichs⸗Gesetzbl. 222) nunmehr sämtliche Futtermittel, die nicht ausdrücklich ausgenommen oder von anderen Verordnungen erfaßt sind, nur durch die Bezugsvereinigung abgesetzt werden dürfen. Noch unerfüllte Lieferungsverträge begründen keine Aus⸗ nahme. Etwaige Vorräte und die voraussichtliche Viertel⸗ jahrserzeugung sind anmeldepflichtig. Die Herstellung von Futtermitteln, außer von Mischfutter, wird durch die neue Verordnung keineswegs beschränkt, ebensowenig die Ein⸗ fuhr. Der Hersteller oder Einführer setze sich mit der Be⸗ zugsvereinigung in Verbindung; sie wird voraussichtlich in der Lage sein, jede im allgemeinen Interesse liegende Her⸗ stellung oder Einfuhr von Futtermitteln durch entsprechende Festsetzung der etwa noch nicht gesetzlich geregelten Uebernahme⸗ preise auch weiter zu ermöglichen. Die getroffenen Verfügungen über Naßhefe bleiben bis auf weiteres bestehen; im übrigen darf Naßhefe, sofern keine Trocknungsgelegenheit vorhanden ist, unter Einhaltung der gesetzlichen Höchstpreise vorläufig noch freihändig abgesetzt werden. 8

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1211 und 1212 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 661. preußische, die 343. sächsische und die 478. württembergische Verlusftliste.

Großbritannien und Irland. .“

Ueber die Sitzung des Unterhauses, in Premierminister Asquith die Kredite beantragte, folgender ergänzende Bericht des „W. T. B.“ vor: Der Abgeordnete Carson meinte, daß die Operationen am Balkan Anlaß zu einer gewissen Besorgnis zu geben schienen. „Ich bin natürlich froh und dankbar wie der Premiermtnister selbst,“ sagte er, „daß die Rumänen eingegriffen haben; aber die, welche die Er⸗ eignisse verfolgen, müssen recht besorgt sein, ob es nicht die deutsche Politik war, die Rumänen zu zerschmettern. Das würde meiner An⸗ sicht nach ein großes Unglück sein. Wenn konsolidierte Balkanstaaten sich unter deutscher Herrschaft befänden, wenn Friedensvorschläge ge⸗ macht würden, Vorschläge sehr erschwert werden würde ihre Aufmerksamkeit auf die Tatsache richten, Politit der deurschen Regierung nicht nur auf Europa, auch auf das Balkangebiet gerichtet ist, mit der Absicht eines weiteren Angriffes auf dem Orient, wo wir so große Interessen haben. Das sollten wir niemals außer Acht lassen, wenn wir die verschiedenen Operationen ins Auge sassen, die wir veranlaßt sind zu unternehmen.

der der liegt noch

Die Nation sollte

Somme Fortschritte gemacht. Der Premieiminister sagte, wenn ich recht verstanden babe, daß wir als Ergebnis von dreimonatigen Operationen sieben M. haben. Wir alle wissen, daß wir diesen Gewinn durch großen Mut, aber auch mit großen Verlusten gemacht haben, keinen Zweck, daß wir uns dieser Tatsache verschließen, weil sie tagsäglich der ganzen Welt bekannt gegeben wird. Machen wir uns klar, was dos bedeutet. Wir wollen diesen Kampf bis zu Ende auskämpfen. Was das bedeutet, kann niemand sagen, aber wenn wir die Verluste und unsere Fortschritte der letzten drei Monate und dabei natürlich die gesamten Overationen in Anschlag bringen, so können wir uns und der Nation nicht verhehlen, daß wir noch eine Herkulesarbeit vor uns haben, um den endgültigen Sieg zu erringen, den die ganze Nation entschlossen ist, zu gewinnen“. Zum Schluß fagte Carson, er habe nur das Wort in der Debatte ergriffen, um den Kriegssekretär zu fragen, ob er die notwendigen Versicherungen über die militärischen Reserven geben könne. Das sei im Augenblick eine vitale Frage für die ganze Kriegführung, und es sei sehr zu be⸗ denken, daß England jetzt nicht alte, ausgebildete Reserven habe.

DVer UÜberale Abgeordnete Holt lenkte die Aufmerksamkeit auf das Interview Lloyd Georges mit einem amerikanischen Journalisten. Da die auswärtigen ngelegenbeiten in den sicheren Händen zweier Minister lägen, sei es verwunderlich, weshalb der Kriegsminister überhaupt ein Interview gegeben habe. Aber das sei eine Kleinigkeit gegenüber dem Charakter des Interviewé. Die britischen Soldaten gingen nicht wie sportmäßige Gladtatoren in den Krieg, sondern wie christliche Krieger, die für eine große und beilige Sache kämpften. England gehe mit den edelsten Zielen in den Krieg, und wolle Sorge tragen, daß diese Ziele nicht entarten.

Der Abgeordnete Dillon (Ire) sprach sein Bedauern aus, daß der Premierminister in seiner Rede vom Tage vorher dem rumänischen

mittel aufbieten werde, um Rumänien vor der Gefahr zu retten, das Schicksal Belgiens und Serbiens zu teilen. sehß befremdlichen Aeußerungen, daß das Kriegsamt und be-· onders der Generalstab alles getan hätten, was in ihrer Macht gelegen habe, um die Salonikiexpedition zu entmutigen und sie nicht zu unterstützen und tatsächlich sei sie als eine Ab- weichung von den strategischen Grundsätzen betrachtet worden, die für die Führung des Krieges maßgebend sein müßten. Es wäre wünschenswert, daß der Kriegssekretär noch während der Dehatte etwas sagte, um dem rumänischen Volke zu versichern, daß England alle Kräfte anspannen würde, um ihm ohne Verzug durch eine starke Gegenoffensive in Mazedonien zu Hilfe zu kommen. Es würde ein beispielloses Unglück seln, wenn England Rumänien über den Haufen rennen ließe. Dillon sagte, ihm selen aus Quellen, die er nicht aut angeben könne, Gerüchte zu Ohren gekommen, aber eine Quelle könne er nennen, nämlich die Berichte des Dr. Dillons im „Daily Tele-⸗ graph“, daß man die Forderungen des Generals Sarrail nicht be⸗ achtet hätte, und daß, wenn man seine Forderungen und die darauf erfolgte Antwort veröffentlichen würde, die ganze Welt einen ge⸗ waltigen Schreck bekommen würde. Es seien beständig Gerüchte im Umlauf, daß hinter der Szene zwischen dem Generalstab in England und gewissen anderen ees-; ein fortwährender Kampf gegptelt habe, ob die Expedition von Salonikt nicht vernachlässigt und schließ⸗ lich ganz von der Tagesordnung abgesetzt werden sollte. Der Redner sagte, er habe stets geglaubt, daß die Entscheidung des Krieges auf dem Balkan fallen würde, und wenn man die Besiegung Rumäniens zulasse, so könnte es geschehen, daß England doch den endgültigen Sieg niemals erringen würde.

Ein hoher englischer Beamter erklärt in New York World, wie „W. T. B.“ mitteilt, daß das Erscheinen eines Erlasses der Admiralität erwartet werde, falls dieser nicht überhaupt schon veröffentlicht worden sei, in dem alle Schiff 8 gewiesen würden, Geschütze so schweren Kalibers an Bord

ften

weise angenommen werden muß,

so werden die heute gebotenen

zu nehmen, als dies ihre Bauart zulasse. Dies solle aus⸗

so würde mir scheinen, daß die Annahme solcher

daß die aggressive sondern Wir haben seit dem 1. Juli in unseren Operationen an der

Meilen auf einer neunmeiligen Front gewonnen

und es hat

Volke keine Versicherung gegeben habe, daß England alle seine Hilfs-

Man spreche von seeboot eines krieaführenden Staates, das einmol einen neutralen

schließlich zu Zwecken der Verteidigung geschehen. Der Erlaß ee ee gasigne aler gaussahaiaen Paslchct, und Fenna⸗ portschiffe an, für ausgebildete Geschützmannschaften zu sorgen, um auf den Schiffen für den Fall eines Angriffs bis zum Aeußersten zu kämpfen. b

—., Die letzte Verlustliste enthält die

148 Offizieren (32 gefallen) und 2550 Mann.

Italien. Ein außerordentlicher Abgesandter des Kaiser 1b ; b veEé e. rs von Japan ist dem „Secolo“ zufolge vorgestern in E Sendung beim Papste in Rom Auf dem republikanischen Kongreß in 2 erklärte der Abgeordnete Colajanni bei E11 wirtschaftlichen Notlage Süditaliens, daß von einer Milliarde dv“ während auf Mittelitalien 136 und Süditali - 64 Millionen entfielen. uf Süditalien nur Portugal.

Ein Dekret bestimmt dem „Temps“ zu Nns, de 1. November an keine Zinsscheine oder amortisiert werden, wenn nicht unterschriftlich erklärt ist, daß sie gegenwärtig nicht Staatsangehörigen Deutschlands oder eines ihm verbündeten Landes gehören.

Dänemark.

Die dänische Generalpostdirektion teilt mit, daß vom dänischen Motorschiff „Falstria“ die nach Siam Ehnvam ünischerKost 15 Untersuchung des Schiffes in S von den en en ö der glisch 1““ beschlagnahmt

Der Handelsverkehr mit England ist Meldung der „Nationaltidende“ in dgs aufgenommen worden. Einer späteren Meldung des ge⸗ nannten Blattes zufolge sind die neuen Verhandlungen mit England über ein Handelsabkommen aus unbekannter Ursache plötzlich verschoben worden.

gre Griechenland. 18 Der französische Gesandte Guillemin hatte vorgestern mit dem Ministerpräsidenten und dem 65 Aeußern eine Unterredung, und darauf hatte der Minister⸗ präsident eine Audienz beim König. Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge wird berichtet, daß die Gesandtschaften der Entente in der griechischen Hauptstadt den Auftrag erhalten haben, nochmals vorzuschlagen, daß Griechenland die Neutralität aufgeben solle. . Die Ausschiffung französischer Offiziere und Seesoldaten im Piräus dauert an; sie haben sich im Sitz der Hafen⸗ behörden eingerichtet und verhindern hier und in anderen Häfen jeglichen Truppentransport. Wie der „Corriere della Sera“ mitteilt, wird in ministeriellen Kreisen eine weitere Note des Admirals Fournet erwartet, in der die Zurücknahme getech e ee 8 verlanat wird. in Dekret se ie Kammererö 13. November fest. 8 ““ Nach einer Meldung der „Agence Havas“ wird der Krofessor für Strafrecht an der Athener Universität Tilmoleon Zliopulos das Amt des Justizministers übernehmen.

auf den

Rumänien.

Der frühere Minister Filipescu ist nach italienischen Blättermeldungen in Bukarest gestorben. 8

Amerika.

Die Denkschrift der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika vom 31. August ist nach einer ver⸗ spätet eingetroffenen Meldung des „W. T. B.“ nunmehr in vollem Wortlaut veröffentlicht worden. Das Staatsdepartement antwortet darin auf das vom 23. August datierte Verlangen 85 vitg öb eeboote der Kriegführenden

en neutralen Gewässern ausgeschlossen würden, i folgender Weise: d ]

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat gleichlautende Denk⸗ schriften von den Regierungen Frankreichs, Großbritanniens, Rußlands und Japans erhalten, in denen die neutralen Regierungen ersucht werden, zwirksame Maßregeln zu ergreifen, um Unterseeboote der Kriegführenden, ohne Rücksicht auf ihren Verwendungszweck, daran zu verbindern, neu⸗ trale Gewässer, Ankerplätze oder Häfen zu benutzen.“ Dlese Regie⸗ rungen weisen auf die Leichtiakeit hin, mit der sich solche Fahrzeuge der Ueberwachung, der Durchsuchung und der Feststellung ihrer Natio⸗ nalität und ihrer Wesensart entziehen können, und auf ihre Fähig⸗ keit „Schaden anzurichten, wie es in ihrer Natur liegt“, wie auch auf die „besonderen Erleichterungen“, die ihnen gewährt werden, wenn sie Plätze zur Verfügung haben, an denen sie sich aufhalten und ihre Vorräte ergänzen können. Offenbar auf Grund dieser Feststellungen sind die Regterungen der Verbündeten der Meinung, „daß Untersee⸗ doote vom Genuß der bisher völkerrechtlich anerkannten Regeln über den Aufenthalt von Handels⸗ und Krieasschiffen in neutralen Gewässern, Ankerplätzen oder Häcen ausg schlossen werden sollten. Jedes Unter⸗

Hafen anläuft, sollte dort festgebalten werden“, und deshalb „warnen die Regierungen der Alliterten die Neutralen vor der großen Gefahr des Fahrens neutraler Unterseeboote in Gewäͤssern, die von Untersee⸗ booten der Kriegführenden besucht werden.

6 In Erwiderung hierauf muß die Regierung der Vereinigten Ftaaten, ihrem Erstaunen Ausdruck geben, daß es das Bemühen 8 Regierungen der Verbündeten zu sein scheint, für die neutralen Regierungen Regeln für das, was sie „eine neue Lage“ in bezug auf en Gebrauch von Unterseeboten nennen, aufzustellen und die An⸗ wendung dieser Regeln, oder wenigstens eines Teiles davon, zu fezwingen, indem sie die neutralen Mächte vor der großen Ge⸗ 8 für ihre Unterseeboote in Gewässern, die von Unterseebooten ür Kriegführenden besucht werden könnten, warnen. Nach der Meinung der Regierung der Vereinigten Staaten haben die ver⸗ Findeten Mächte betreffzs des Gebrauches von Handels⸗ oder Eriegzunterseebooten nichts vo gebracht, noch kann die Regierung sr Vereinigten Staaten einen Anlaß sehen, durch den die be⸗ stebenden Regeln des Völkerrechts auf diese nicht anwendbar würden. Angesichts dieser Tatsache sowie der Mitteilung und War⸗ sbenc der verbündeten Mächte, die in ihrem Memorandum ausge⸗ prochen und in Erwägung gezogen ist, sieht sich die Regierung der Wereinigten Staäaten gezwungen, den Regierungen von Frank⸗ ch, Großbritannten, Rußland und Japan mitzuteilen, daß, was die Gehandlung von Handels⸗ oder Kriegsunterseeboten in amerikantschen 1 ewässern betrifft, die Regierung der Vereinigten Staaten ihre Hand⸗ sungsjreiheit in jeder Beziehung sich vorbehält und solche Fahrzeuge 9. ehandeln wird, wie nach ihrer Meinung das Verhalten einer mheacht iu sein hat, von der gesagt werden kann, daß sie nei ersten Schritte der Festlegung der Grundsätze der Neutralität 1”. hat, und die mehr. als ein Jahrhundert lang diese Hrundsätze in überliefertem Geiste und mit hohem Sinn

Höhen östlich des Neagra⸗Baches.

An den Paßstraßen auf der Ostfront leisten die Rumänen

geworden sind. Damit aber kein Mißverst indnis über die Haltun

eenaue Staaten bestehe, teilt die Regierung der erafthealen erne nat cehees-rda 292 für die Pflicht der

ü hält, zwischen Unterseebooten neu

teer Nationalität zu unterscheiden, und daß die e; G 5* 5. Zwischenfall, der zwischen Kriegsschiffen der Kriegführenden nd neutralen Unterseebooten infolge Außerachtlassung solcher Unter⸗ scheidung zwischen diesen Arten von Unterseebooten entstehen kann,

völlig e s schei ässi 8 Ss 18b den diese Unterscheidung vernachlässigenden Mächten Asien.

Das offiziöse arabische Blatt „Alschark“, das in Da⸗ maskus erscheint, meldet, daß der mächtige westarabische Scheit Abdul Azis Ilk Sond Imir Nedschi dem ehemaligen Emir Hussein, nachdem er von dessen Abfall Kunde erhalten hatte den Krieg erklärt, seine triegerischen Stämme auf Kriegsfuß gestellt und einen Abgesandten nach Damaskus gesandt habe,

um erneut die Versicherung sein 4 zugeben. sicherung seiner Treue zum Kalifat ab⸗

Einer Blättermeldung aus Weltevreden zufolge wird mitgeteilt, daß 2000 Aufständische einen vegelsanics ngriff auf Soeroelangoen unternommen haben. Die Regierungsgebäude sind unbeschädigt geblieben. Mehrere Häuser in Moeara Roepit wurden geplündert, der Bazar ist abgebrannt. „Die Telephondrähte sind über eine Strecke von 17 üm zerstört, ebenso alle Brücken. Vorige Woche wurden kurz vor Ausbruch des Aufstandes alle Feuerwaffen konfisziert, sodaß die Aufständischen größten Teils nur über primitive Waffen verfügen. Bisher wurden 30 Aufständische gefangen genommen. In der Tambir-⸗Strecke nimmt die Bevölkerung eine feindliche Haltung ein. Der Radschah marschiert mit 300 Anhängern nach Ajer Item, ebenso nach Hadschi Matsales mit 300 Mann. Nach einer anderen Meldung hatten die Aufständischen, die Soeroelangoen angriffen, 38 Tote, darunter einen Anführer. Gerüchtweise verlautet, daß die Aufständischen auch einen An⸗ griff auf Bangko unternommen haben.

Westlicher Kriegsschauplatz. Armee des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg.

An vielen Stellen der Front rege illen⸗ Feuer⸗ ütigken er Front reg Patrouillen⸗ und Feuer Bet der 1 Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 1 lagen die Stellungen beiderseits der Somme tagsüber unter starkem Artilleriefeuer, das kräftig erwidert wurde. Bei der Bekämpfung feindlicher Batterien leisteten unsere Beobachtungs⸗ . wertvolle Dienste.

Angriffe erfolgten Abends nördlich des Flusses gegen die Anschlußlinien von Gueudecourt und Sailly, südlich gegen unsere Stellungen nördlich von Fresnes Mazancourt. Bei Gueudecourt brachen die Anstürme im Sperrfeuer zusammen, bei Sailly und Fresnes scheiterten sie im Nah⸗ kampf, der um kleine Grabenteile noch andauert.

Unsere Kampfflieger schossen 6 feindliche Flugzeuge ab, davon 3 hinter den feindlichen Linien. Hauptmann Boelcke setzte wieder 2 Gegner außer Gefecht.

Heeresgruppe Kronprinz. „In der Champagne wurde ein französischer Vorstoß nördlich von le Mesnil abgewiesen, im Argonnen⸗ und Maasgebiet war der Artilleriekampf stellenweise lebhaft

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls

Prinz Leopold von Bayern. Wieder war die Front der Heeresgruppe Linsingen mwest⸗ lich von Luck und die des Generblobersten von Boehm⸗ Ermolli an der Narajowka der Schauplatz siegreicher Abwehr starker feindlicher Angriffe, bei denen der Russe ohne jeden Erfolg von neuem Menschenmassen opferte. So stürmten seit frühem Morgen frisch herangezogene und wieder aufgefüllte Verbände 10 mal gegen die unter stärkstem Artilleriefeuer gehaltenen Stellungen hannover⸗ scher und braunschweiger Truppen zwischen Siniawka und Zubilno und gegen österreichisch⸗ungarische Linien südwestlich von Zaturcy vergeblich an. Abends setzten gegen den Abschnitt Pustomyty Bubnom nach heftiger Feuervorbereitung Z mal wiederholte starke Angriffe ein, die ebenfalls verlustreich mißlangen. Das gegen die Stellungen der Armee des Generals Grafen von Bothmer gerichtete feindliche Artilleriefeuer steigerte sich Mittags zu größter Heftigkeit und dauerte, nur durch die wiederholten feindlichen Anläufe unterbrochen, bis zur Dunkel⸗ heit an. Alle Infanterieangriffe wurden auch hier abgeschlagen und dem t eine schwere Nieverlage bereitet. Gardefüsiliere und pommersche Grenadiere stießen dort dem zurückweichenden Feinde nach, nahmen die vordersten feindlichen Gräben in 2 km Breite und brachten 36 Offi⸗ ziere, 1900 Mann gefangen, 10 Maschinengewehre als Beute ein.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl. Ein am 15. 10. unternommener Vorstoß russischer Bataillone bei Jamnica (nördlich von Stanislau) hatte ebenso⸗ wenig Erfolg wie Angriffe gegen den Gipfel des D. Coman in den Karpathen.

Südlich von Dorna Watra gewannen unsere Truppen

Kriegsschauplatz in Siebenbürgen.

Widerstand. Südlich und westlich des Beckens von Kronstadt (Brasso) ist die Lage im allgemeinen unverändert.

Balkan⸗Kriegsschauplatz. In der Dobrudscha nichts Neues. CC16“ An der Mazedonischen Front wurden räumlich be⸗ grenzte Angriffe bei Gradesnica (südlich von Monastir), an der Cerna und nördlich der Nidze Planina abgewiesen.

Der Erste Generalquartiermeister.

für Unparteilichkeit aufrechterhalten hat, aus dem heraus sie

Berlin, 16. Oktober. (W. T. B.) Von zuständiger militärischer Seite wird über die Großkampftage an der Somme geschrieben:

Die näheren Einzelheiten über die Kämpfe der letzten Tage an der Somme lassen immer deutlicher erkennen, daß die Angriffe zwischen dem 9. und 13. Oktober mit zu den größten Kampfhandlungen der ganzen Sommeschlacht gehören. Bapaume und Pöronne, das waren die Ziele dieser gewaltigen Kampfanstrengungen der Franzosen und Engländer. Die Hauptwucht der zablreichen feindlichen Angriffe richtet⸗ sich noͤrdlich der Somme besonders gegen die Front von Courcelette bis zum St. Pietre⸗Vaast⸗Walde, südlich der Somme gegen die Front zwischen Fresnes Mazancourt und Chaulnes. Die größte Heftiakett erreichten indes bisher die Kämpse nördlich der Somme. Während am 9, 10. und 11. vor allem die Gegend nördlich von Thiepval nördlich Cour⸗ celette bei Saily und am St. Pierre⸗Vaast⸗Wald die Hauptbrenn⸗ punkte des Kampfes waren, richtete sich am 12. ein großer einheit⸗ licher Angriff gegen die ganze Front von Courcelette südöstlich Bouchavesnes, besonders erbittert waren an diesem Tage die Kämpfe bei Le Sars, bei Gueudecourt, Lesboeuffs, bei Sailly und am St. Pierre⸗Vaast⸗Walde. Bei Saillv stürmte der Gegner am 12. nicht weniger als sechsmal vergeblich an. Eingeleitet war hier der Angriff bereits am 11. Oktober, durch stärkstes, vom Morgen bis zum Abend sich ständig steigerndes Trommelfeuer vorbereitet, das am Vormittog des 12. Oktober unter Einsatz allerschwerster Kaliber äußerste Hestigkeit erreichte. Gleichzeitig fand eine systematische Vergasung aller Ver bindungen der Deutschen, sowie sämtlicher irgend eine Deckung

granaten in Flammen gesetzt worden. des feindlichen Munitionseinsatzes ließ klar die Absicht erkennen, einen entscheidenden 88“ unternehmen zu wollen. Offenbar in der Hoffnung, seiner Infanterie durch diese gewaltige Kraftanstrengung der Artillerie den Weg zu einem leichten Siege geebnet zu haben, brach die englische und französische Infanterie gegen Mittag auf der ganzen Linie in dichten Massen sechs bis zehn Wellen hinter⸗ einander, dahinter wiederum dichte Kolonnen, zum Angriff vor, letztere geführt von Offizieren hoch zu Pferde. glaubte bestimmt, die deutsche Infanterie durch diesen Masseneinsatz schwerster Kaltber bereits völlig vernichtet zu haben. Laut johlend und schreiend stürmten die Massen vor, dem sicher gewähnten Siege ent⸗ gegen. Um so erschütternder war, was nun folgte. Der Tod hielt reiche Ernte. Die deutsche Infanterie batte trotz dieser tagelangen schwersten Beschießung, trotz fehlenden Schlafes und der Unmöglichkeit einer ausreichenden Verpflegung bei der Bedrohung der rückwärtigen Verbindungen ihren inneren Halt und die Kraft zum Durchhalten nicht eingebüßt. Groß war die Zähigkeit, mit der der Feind trotz blutigster Verluste immer wieder von neuem anstürmte, größer aber war der Todesmut, mit dem die deutsche Infanterie, trotz der großen zahlenmäßigen Ueberlegenheit des Feindes ihre Stellungen nicht nur hielt und verteidigte, sondern den Feind auch da, wo er eingedrungen war, im schneidigen Gegenstoß stets wieder hinauswarf. Beispielsweise verließ die Infanterie der 6. Infanteriedivision bei Gueudecourt beim Vorbrechen des Feindes zum Angriff ihre jer⸗ schossenen Stellungen und die kaum Schutz gewährenden Granat⸗ löcher und schoß stebend freihändig die dichten englischen Massen mit Gewehr und Maschinengewehr völlig zusammen. Die dichten Kolonnen waren in dem überlegenen Feuer der deutschen Infanterie, Maschinen⸗ gewehre und Artillerie an einzelnen Stellen im wahren Sinne des Wortes niedergemäht. An den Haupthrennpunkten des Kampfes, so vor. allem vor dem Pierre Vaast⸗Walde, befindet sich eine wahre „Leichenbarrikade’. Am 13. Oktober ließen die feindlichen Angriffe schon an Heftigkeit nach. An diesem Tage richteten sich die Hauptanstrengungen des Feindes gegen Sailly, den Pierre⸗Vaast⸗ Wald und die Gegend östlich Bouchavesnes. An allen ge⸗ nannten Stellen kam es zu erditterten Nahkämpfen gegen die stark überlegenen feindlichen Massen. Es ist außer allem Zweifel, daß der Feind mit dieser gewaltigen Kraftanstrengung eine große Entscheidung sösti nemexüic am 12. Oktober einen Durchbruch größten Stils be⸗ absichtigte. und den Meldungen unserer Truppen haben die Verluste der Feinde,

Feind ist offensichtlich stark geschwächt. Die französische Führung hatte, um den Kampfesmut ihrer Truppen zu beleben, dem bedenklichen Minel gegriffen, die Infanterie vor dem Antreten

zum Sturm überreichlich mit Alkohol zu versehen. Diese Tatsache

beleuchtet blitzartig die wahre Stimmung im französischen Heere.

Alle Gefangenen schildern diese als „kriegsmüde“; sie selber wären

frob, durch ihre Gefangennahme der Hölle an der Somme“ ent⸗

ronnen zu sein. Den Angriff des 12. Oktober bezeichneten sie als

„nutzlose Schlächterei⸗ und zwecklose Vergeudung wertvoller

Menschenkraft“. Es ist begreiflich, daß die französischen und eng⸗

lischen Berichte die Ercignisse dieser Tage nur kurz berühren oder sie

zum Teil vollständig verschweigen. Man will die Schwere des Miß⸗

erfolges verheimlichen, da bei den gespannten Erwartungen der Rück⸗

schlag naturgemäß ernster und die Stimmung gedrückt ist.

Um so zuversichtlicher und siegesfroher ist die Stimmung der tapferen Verteidiger an der Somme. Ihre Kraft und ihre Ausdauer

wuchsen mit der Schwere und Größe ihrer Aufgabe. Die Kampftage

an der Somme vom 9. bis 13. Oktober waren Großkampftage erster

Ordnung. Sie stellen einen eben so großen und vollen Erfolg der

deutschen Waffen wie eine schwere Niederlage der Franzosen und

Engländer dar. Das Drama an der SommeV scheint sich seinem

Höhepunkt zu nähern.

8* Wien, 16. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. 1t

Heeresfront des Generals der Kavallerie 8 Erzherzog Carl.

An der ungarisch⸗rumänischen Grenze keine wesent⸗ liche Aenderung in der Lage; es wird weiter gekämpft. In der Dreiländerecke süblich von Dorna Watra drängten wir die Russen über den Negrabach zurück, wobei sie einen Offizier, 217 Mann und 2 Ma chinengewehre in unserer Hand ließen. Bei Kirlibaba wurden in den letzten Kämpfen 5 Offiziere, 1097 Mann und 5 Maschinengewehre, auf dem Smotreec 3 Ofsiziere und 381 Russen eingebracht. In beiden Ab⸗ schnitten scheiterten gestern russische Gegenstöße. Im Ludova⸗ 9 n 84 bemächtigten sich bayerische Bataillone einer feindlichen Stellung.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bagyern.

An der Narajowka, am obersten Sereth und süd⸗ westlich von Brody hatte die Heeresgruppe des General⸗ obersten von Boehm⸗Ermolli starke Angriffe abzuwehren; der Feind wurde überall unter schweren Verlusten geworfen. Die Armee des Generalobersten von Tersz⸗ tyanski stand den ganzen Tag über unter schwerem russischen Artillerieseuer. Beiderseits von Zaturcy brach auch die feind⸗ liche Infanterie zum eben genannten Ortes unter großem Massenaufgebot mehrmals wiederholt wurde. Der Feind erlitt abermals einen schweren

8 Ludendorff.

Mißerfolg.

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Angriff vor, der namentlich nördlich des

bietenden Mulden und Ortschaften statt; diese waren durch Brand- Der außergewöhnliche Umfang

Der Feind

Nach den übereinstimmenden Aussagen aller Gefangenen namentlich der Enaländer, eine bisher noch nie dagewesene Höhe er⸗ reicht. Die französischen Infanteriekompagnien zählen nach Gefangenen⸗ 8 aussagen zurzeit kaum noch eine Kopfstärke von 50 Mann. Der

zu

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