1916 / 251 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Erster Abschnitt. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben

8

Die Vorgeschichte der Schlacht von Verdun ist in großen Zügen die folgende: Um die Wende vom August jum September 1914 wurde die mittlere Heeresgruppe der Franzosen, bestehend aus etwa zehn Armeekorps, zwischen Reims und Verdun zurückgeworfen. Am 10. September nahm die Armee des Kronpeinzen die defestinte Feld⸗ stellung südwestlich Verdun und eröffnete die Beschießung der Forts mit schwerer Artillerie. Am 21. September überschritt der Angriff gegen die Sperrforts linie füdlich Verdun siegreich den Wesirand des vorgeschebenen Höhentuges der Cote Lorraine. Ausfälle wurden zurückgewiesen. Am 23. September wurde die Einschließung Verduns auf der Nord⸗ und Nordostfront durch die Armee des Kronprinzen vollendet. Am 25. September wurde das Sperrfort Camp des Romains genommen, dadurch ein Einschnitt in die Maaslinie be⸗ werkstelltgt und so die Verbindung zwischen Verdun und Toul ein für allemal zerrissen.

Diese schwere Schädigung der strategischen Gesamtlage wieder auszubessern und die Verbindung zwischen den beiden festen Plätzen wieder herzustellen, war das Ziel einer Reihe sehr schwerer, heftiger Vorstöße, welche die Franzosen noch während der letzten Monate des Jahres 1914 und während der ersten Hälfte des Jahres 1915 an verschiedenen Stellen unternahmen. Diese Wiederherstellungsversuche richteten sich vor allen Dingen gegen den rechten Schenkel des ftumpfen Dretecks, mit welchem unsere Stellung in der Wosvre⸗Ebene tief in die französische Fortlinte hineinstößt. Die hler angesetzten An⸗ griffe sind als die Combres⸗Kämpfe allgemein bekannt. Ihren Gipfel⸗ punkt erreichten sie in den Monaten März und April und in den Monaten Juni und Juli 1915. Aber auch gegen die stumpfe Spitze des Dreiecks sind bei St Mihtel und bei Apremoat mebrfach scharse und langdauernde Angriffe gerichtet worden. Auch im Norden und Nord⸗ westen von Verdun ist die Tätigkeit der Franzosen stellenweise sehr rege gewesen. Seit der Mitte des Jahres 1915 indessen sind ibre Angriffe hbei Verdun im wesentlichen zum Stillstand gekommen. Die immer wieder mit stärkstem Kräfteeinsatz wederholten Vorstöße der Franzosen aus den Jahren 1914 und 1915 haben also weder ihr lokales taktisches noch ihr großes strategisches Ziel erreicht. Sie haben weder unsere Front an irgendeiner Stelle zu erschüttern ver⸗ Hhüct 8 8 es nen gelangen, Ferase ö abzu⸗

en, wie unser Durchbruch von Galizien und die anschließende sieg⸗ reiche Offensive bewies. 5

2

Die Bedeutung und die Eigenart der Kämpfe ⸗Ium Verdun ist unmittelbar bedingt durch die strategische Lage der Festung. Das großangelegte System von befestigten Stützpuntten, welches Frankreich zur Sicherung seiner Ost⸗ und Nordostfront vor seine Haupistadt ge⸗ jagert hat, zieht sich von Belfort über Epinal und Toul nach Verdun, mit der Front nach Nordosten. Bei Verdun biegt es nach Westen um und zieht sich über die Hauptstützpunkte Reims nach Laon bis zu den Sicherangen des Oise⸗Tales bei la Foöre. Die letzteren beiden Stützvunkte sind in unseren Händen, im übrigen ziehen sich unsere Schützengräben im flachen Bogen um diese Sperrlinie herum, die sie nur bei Sr. Mihiel durchbrochen haben. Verdun bildet den nord⸗ östlichen Eckpfetler dieses ganzen Verteidigungssystems.

Aber in dieser wichtigen Bedeutung Verduns für die Verteidi⸗ gung Frankreichs liegt nicht die alleinige, ja nicht einmal die haupt⸗ sächlichste Bedeutung des Platzes. Zu einer noch wesentlich wichti⸗ geren Rolle mußte Verdun in dem Augenblick berufen sein, wo unsere Feinde es unternahmen, von der Verteidigung zum Angtriff überzu⸗ gehen. Denn in diesem Augenblick wurde Verdun das eigentliche Ausfalltor Frankeeschs gegen Deutschland. Der Vorstoß, welchen die Franzosen immer wieder vergeblich versvcht hatten, um den zurück⸗ gebogenen Teil inserer Westfront zu durchstoßen und damit in den Rücken unserer in Belgien und Nordfrankreich kämpfenden Truppen zu gelangen, sollte von Verdun aus er⸗ neuert werden. Ven dieser Stelle aus hätte er neben der strategischen Bedrohung des nördlichen und des Mittelstücks unserer Westfront zu⸗ gleich die wirtschaftlich höchst bereutungsvolle Nebenwirkung gehabt, daß er schon in seinem Beginne die Aussicht bot, die wertvollen Kohlen⸗ und Erzgebiete von Briey zurückzuerobern, deren Verlust für die Franzosen seinerzeit ebenso peinlich gewesen war, wie ihre Wieder⸗ gewinnung im höchsten Grade erwünscht sein mußte. Im weiteren Verlauf hätte dann der Vorstoß von Verdun aus die Festung Metz getroffen, deren Ueberrennung zugleich die Möglichkeit bot, die durch sie gedeckten deutsch⸗lothringischen Stahlindustriegebiete und damit vitale Teile unserer deutschen Kriegsindustrie zu entreißen.

Für die Erceichung dieses strategisch wie krlegswirtschaftlich gleich bedeutungsvollen Zieles bot die Festung Verdun eine ganz einzigartig günstige Operationsvasis. Zunächst sicherte Verdun mit seinem breiten Fortgürtel, der noch dazu durch einen weit vorgeschobenen Kranz von vorzüglich gelegenen und auegebauten Feldbefestigungen erweitert worden war, die Uebergänge der wichtigsten von Paris nach Metz führenden Straßen und Eisenbahnen und diente also als Brücken⸗ kopf für die Maaelinic. Für die östlich der Maas zum Vorstoß nach Nordosten b reitzusteller den Trupper massen bot der Befestigungsring von Verdun in der Ausdehnung, wie er bis zum Februar 1916 be⸗ stand, ein vortreffliches Aufmarschgelände mit einem vorzüglich aus⸗ gestalteten Straßen⸗ und Eisenbahnnetz, einer Menge geräumtger Kasernen, Lebenemittellager, kurz mit allen denjenigen Anlagen, welche zu einer Operationsbasis größten Stils gehören. Mit einem Worte: Verdun war das Ausfallstor Frankreichs gegen Miuteldeutschland.

Dieses Ausfallstor zu schließen, war uns bis zum Frühjahr 1916 unmöglich gewesen. Der Zweifrontenkrieg hatte wesentliche Teile unserer Streitkräfte auf dem russischen und auf dem Balkankriegs⸗ schauplatz gefesselt gebalten. Erst als diese Kräfte durch den zeit⸗ weiligen Abschluß des ussischen und des Balkanfelezuges freigeworden waren, konnte an die Niederkämpfung Verduns herangegangen werden mit dem strategischen Ziele: die Arsfalspforte Frankreichs zunächst einmal von deutscher Seite aus zu verrammeln und im weiteren merlaufe eer Kriegshandlungen sie nach Frankreich zu einzustoßen.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.

Wien, 23. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeresfront des Generals der Kavallerie

Erzherzog Carl.

In den Kämpfen bei Predeal wurden sechs rumänische

Offiziere und 555 Mann gefangen. Die Gesamtlage ist un⸗

verändert. 8 Heeresfront des Generalfeldmarschalls

Prinz Leopold von Bayern.

Das westliche Narajowka⸗Ufer wurde durch Wegnahme des letzten, noch von den Russen besetzten kleinen Gelände⸗ stückes vom Feinde vollkommen gesäubert. An den übrigen Frontteilen außer stellenweise lebhaftem Artilleriefeuer keine

Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz.

An der küstenländischen Front nahm das italienische Artilleriefeuer gestern wieder an Heftigkeit zu. In Tirol und Kärnten war die Gefechtstätigkeit gering. 8

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Bei den K. und K. Truppen nichis Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes n Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht. G

Sofig, 23. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher vom 23. Oktober.

Mazedonische Front: Zwischen dem Prespa⸗See und der Cerna schwache Artillerietätigkeit. Im Cerna⸗ Bogen haben die Kämpfe noch nicht ihr Ende gefunden. Unsere Truppen, verstärkt durch deutsche Bataillone, rückten gegen die Dörfer Brod und Slivitza vor. Im Mogle⸗ nitza⸗Tale und westlich vo Wardar schwache Kanonade. Oestlich des Wardar lebhaftes Geschützfeuer. Ein starker H Angriff des Feindes gegen das Dorf Bogoroditza wurde durch unser Feuer und stellenweise im Nahkampfe ab⸗ geschlagen. Am Fuße der Belasica⸗Planina Ruhe. An der vhaee font beschoß die feindliche Artillerie mehrere bewohnte Ortschaften vor unseren Stellungen. Am ägälschen Gestade Ruhe.

Rumänische Front: Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudscha setzten die verbündeten Truppen am 22. Ok⸗ tober die Verfolgung des Feindes fort. Um 1 Uhr Nach⸗ mittags ritt unsere Kavallerie in die Stadt Constantza ein. Am Abend erreichten und besetzten Abteilungen des rechten Flügels die Linie Islam Tepe (16 km. nordwestlich Constantza) Dorf Alacap nächst der Eisenbahnlinie, während Truppen des linken Flügels die Linie Idris Cuius⸗Cote 127 (6 km südlich Medschidis) und die Höhen 5 km nördlich von Cuius Mamut⸗Cote 156 besetzten. An der Küste des Schwarzen Meeres zog sich ein russisches Geschwader, das mit der Artillerie am Kampf teilgenommen hatte, zurück und verschwand in der Richtung nach Norden. Ein deutsches Wasserflugzeug landete hinter der feindlichen Front auf dem Flugplatz beim Dorfe Karaksum und zerstörte zwei Flugzeuge, nachdem es die Soldaten des feindlichen Postens getötet hatte. Das Wasserflugzeug ist unversehrt zurückgekehrt.

Bericht

Türkischer Bericht

Konstantinopel, 23. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 22. Oktober.

„Kaukasusfront. Auf dem rechten Flügel für uns günstig verlaufene Scharmützel. Erkundungspatrouillen, die sich auf dem linken Flügel zu nähern versuchten, wurden unter Verlusten für sie zuruͤckgewiesen. Von den anderen Fronten ist nichts von Bedeutung zu melden.

In der Dob rudscha setzen unsere Truppen und die der Verbündeten erfolgreich die Verfolgung des Feindes nach Norden fort. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantinopel, 23. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Bericht.

An der Euphratfront griffen unsere Erkundungs⸗ patrouillen in der feindlichen Stellung eine Batterie an und machten ein Geschütz unbrauchbar. In Persien schlugen unsere Abteilungen nordwestlich von Sawudschi Blak eine feind⸗ liche Abteilung unter großen Verlusten für diese zurück.

Kaukasusfront. Im allgemeinen für uns günstige Scharmützel, bei denen wir eine Anzahl Gefangene machten.

Von den übrigen Fronten ist kein Ereignis von Be⸗ deutung zu melden.

Dobrudscha. Unsere Truppen, die zusammen mit den Verbündeten die Linie Constanza⸗Medj idie über⸗ schritten haben, setzen die Verfolgung des fliehe nden Feindes erfolgreich fort.

Generalfeldmarschall von Mackensen hat Seine Majestät den Sultan zu dem Erfolg beglückwünscht, den die Tapferkeit unserer Truppen in der Dobrudscha davon⸗ getragen hat.

Unsere Unterseebote haben dieser Tage verschieden nach Constantza bestimmte, mit Lebensmitteln beladene Segel⸗ schiffe sowie einen großen Transportdampfer von dreitausend Tonnen Gehalt an der rumänischen Küste versenkt.

Ein Teil unserer mit der Unterdrückung des Aufstandes beauftragten Streitkräfte hatte am 6. Oktober die im Abschnitt Bir Ruha Situl 6 km südwestlich von Medina ver⸗ schanzten Aufständischen getroffen. Nach der Ankunft unserer kürzlich von Medina abgesandten Verstärkungen wurden sie an⸗ gegrifften. Der Angriff war von Erfolg gekrönt. Die Aufständischen mußten unter Zurücklassung zahlreicher Toter gegen das Meer hin fliehen.

Deer Stellvertretende Oberbefehlshaber.

1.“

Der Krieg zur See.

Amsterdam, 23. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus London ist der niederländische Dampfer „Fortuna“ gesunken. Zehn Mann der Besatzung wurden letzte Nacht von einem Patroui len⸗ fahrzeug gelandet. Man fürchtet, daß der Kapitän und fünf⸗ zehn Mann ertrunken sind. Die Direktion der Nieder⸗ ländischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft, der das Schiff gehört, hat den Bericht erhalten, daß der Dampfer in der Nähe von Newhaven durch eine Mine zum Sinken gebracht worden ist.

London, 23. Oktober. (W. T. B.) „Lloyds“ meldet, daß der dänische Dampfer „Hebe“ versenkt worden ist und der englische Dampfer „Cabatia“ gesunken sein soll.

Berlin, 24. Oktober. (W. T. B.) Amtlich. Eines unserer Marineflugzeuge belegte am 23. Oktober Vor⸗ mittags Hafenanlagen und Bahnhof von Margate an der Themsemündung mit Bomben.

Am Nachmittag des gleichen Tages wurde an der flandri⸗ schen Küste über See ein feindliches Flugzeug⸗ geschwader, bestehend aus drei Flugbooten und zwei Land⸗ kampfflugzeugen von zwei deutschen Seeflugzeugen an⸗ gegriffen und nach erbittertem Luftgefecht in die Flucht geschlagen. Im Laufe des Gefechts wurde ein feindliches Flugboot abgeschossen. Der Flugmeister Meyer (Karh) hat damit sein viertes feindliches Flugzeug vom Seeflugzeug aus im Luftkampf vernichtet.

Nach einiger Zeit kamen die feindlichen Flugzeuge, ver⸗ stärkt durch sechs weitere Landflugzeuge, warac. von acht unserer Flugzeuge angegriffen und verjagt.

SDSDer Chef des Admiralstabes der Marine.

1“

heater und Musik.

Im Königlichen Opernhause werden morgen „Die Meister⸗ 8

nger von Nürnkerg“ mit den Damen Hafgren⸗ Waag, von Scheele⸗ Möür. den Kirchboff, Knüpfer, Bischoff, Henke, Habich, Bronsgeest, Krasa und Bachmann in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Dr. Strauß. m Königlichen Schauspielhause geht morgen der Schwank „Jahrmarkt in Pulsnitz’ in Szene. Es sind darin die Damen Arnstädt, Heisler, von Mayburg, Schlüter, die Herren Boettcher, von Ledebur, Patry, René und Vespermann beschäftigt. Spielleiter ist der Oberregisseur Patry. 1 Im Lessing⸗Theater wird am Donnerstag Henrik Ibsens dramatischer Epilog „Wenn wir Toten erwachen“ in neuer Ein⸗ studierung zum ersten Mal aufgeführt.

Das nächste Konzert des Philharmonischen Chores Se Professor Siegfried. Ochs) bringt die „Große otenmesse“ von Berlioz. Das umfangreiche, in seiner Art eg Werk ist seit neun Jahren nicht mehr in Berlin aufgeführt worden.

Der erste Kammermusikabend des Friedemann⸗Quartetts findet am 4. November in der Singakademie statt. Der General⸗ musikdirektor Dr. Richard Strauß wird an diesem Abend selbst in seinem Klavierquartett den Klavierpart spielen. Außerdem stehen noch Quartette von Brahms und Mozart auf dem Programm.

In der Apostel Paulus⸗Kirche in Berlin⸗Schöneberg (Grunewaldstraße) findet am Donnerstag, Abends 8 Uhr, eine geist⸗ liche Musikaufführung statt. Mitwirkende sind Anna Reschner⸗ Veiten 1 Emil Severin (Baßbariton), Max Schulz⸗ Fürstenberg (Violone llo), der Apostel Paulus⸗Chor und der Organist Paul Weise (Orgel und Chorleitung). Der Eintritt (mit Pro⸗ gramm) kostet 0,20 ℳ, ein Platz auf den Emporen 0,50 ℳ. Der Erlös dient zur Beschaffung von Liebesgaben für die Ver⸗ wundeten des Reserbvelazaretts im Gesellschaftshause des Westens.

Mannigfaltiges.

Der nächste Vortragsabend der „Gesellschaft für Volksbildung“ im Theatersaal der Alten „Urania“ (Invaliden⸗ straße) findet morgen, 8 ⅜UUhr, statt. Der Ingenieur Emil Fromholz wird über „das U⸗Boot als Seekriegswaffe“ (mit Licht⸗ bildern) sprechen. Der Eintritt kostet 30 ₰.

„Unsichtbares Leben im Wasser und in der Luft“ lautet das Thema emes Vortrags, den der Dozent Franz Fürstenberg morgen, Abends 8 ¼ Uhr, im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte an der Hand zahlreicher farbiger Lichtbilder für den „Verein von Freunden der Treptower Sternwarte“ halten wird. Der Vor⸗ tragende wird hauptsächlich folgende Abschnitte eingehend be⸗ handeln: Ansichten der Alten; Antony van Leuwenhoeks Entdeckung; Otto Friedrich Müllers Arbeiten; Ehrenbergs Forschungen; unsere Atmosphäre; Sonnenstäubchen; Lebewesen im Luftraum; Uebertragen von Krankheitskeimen durch die Luft auf Pflanze, Tier und Mensch; Mikroskopische Untersuchung de; Wassers und seine Bedeutung für die gesamte Lebewelt; der Wald im Wassertropfen; eigenartige Tier⸗ und Pflanzenwelt; die Wechselbeztehungen zwischen dem Leben im Wasser und in der Luft. Gäste sind willkommen; Nichtmitglieder zahlen die üblichen Kassenpreise.

London, 21. Oktober. (W. T. B.) Morning Post“ meldet

aus Madrid vom 20: Acht griechische Schiffe, die Getreide von Argentinien nach England beförderten, werden im Hafen von Las Palmas auf den Kanarischen Inseln wegen Gehorsams⸗ verweigerung der Mannschaften festgehalten. Die Mann⸗ schaft weigerte sich, nach Häfen kriegführender Länder zu gehen, wenn ihnen nicht eine Lohnzulage verbürgt würde. Mehrere der Leute wurden an Land gebracht und gefangen gesetzt. Paris, 23. Oktober. (W. T. B) Nach einer Meldung des „Journal“ aus Grenoble sind auf der Linie Grenoble—Bourg. d'Disans zwei Personenzüge zusammengestoßen. 52 Per⸗ sonen wurden verletzt.

Vlissingen, 22. Oktober. (W. T. B.) Mit dem Post⸗ dampfer aus England sind 53 Frauen und Kinder von 11“ die früher durchgekommen sind, hier einge⸗ voffen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) 8

Theater.

. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 226. Abonne⸗ mentsvorstellung. Die Meisterfinger von Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard Wagner. Mustkalische Leltung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 232. Abonnementsvorstellung. Jahrmarkt in Pulsnitz. Ein Schwank in drei Akten von Nehr Harlan. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 227. Abonnementsvorstellung. Richard⸗ Strauß⸗Abend. Ein Heldenleben. Tondichtung von Richard 8 88 Kn Sefeg 1 Aufzuge nach Se Wildes gleichnamiger ung in deutscher Uebersetzung von Hedwig Lachmann. Musik von Richard Strauß. Anfang 8 Uühr.” ““

Schauspielhaus. 233. Abonnementsvorstellung. Egmont. Famuersbien. 14 fünf Aufzügen von Goethe. Musik von Beethoven.

nfang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Hauptmann a. D. Ernst Meier mit Frl. Hilde⸗ gard Krekel (Rirteraut Ziebendorf bei Lüben). Hr. Leutnant d. R. Hans Bock mit Frl. Ruth von Carnap (Ober Steinkirch).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hauptmann von Trotha (Mei⸗ ningen, z. Zt. Göttingen). Hrn. Zlvilkommissar von Cossel (Mons im Hennegau).

Gestorben: Hr. Kammerherr Dr. Arnold von Frege⸗Weltzien (Abtnaunder†). Hr. Albrecht von Calowitz (Schreiberhau). Fr. Geheimrat Ella Seidel, geb. Brandt (Berlin⸗Friedenau). Frl. Elisabeth von Knebel⸗Doeberitz (Berlin). Frl. Con⸗ radine von Perbandt (Langendorf).

Verantwortlicher Redaktenr: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition,

Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 84)

und die Inhaltsangabe Nr. 42 zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers 1 sowie die 2285 und ven Ausgab

(1267

en Reichsa

8

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich⸗Ungarn.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht folgendes Kaiser⸗ liche Handschreiben an den Minister des Innern Prinzen zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst: Lieber Prinz zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst! „Die Mir nach Ihrer Wiederherstellung erstattete Meldung über Ihre Rückkehr vom Urlaube und Ihren Dienstantritt habe Ich mit Genugtuung zur Kenntnis genommen und enthebe gleich.⸗ zeitig den Statthalter von Oberösterreich Freiherrn von Handel von der ihm für die Zeit Ihrer Beurlaubung übertragenen Leitung des Ministeriums des Innern unter voller Anerkennung seiner in dieser Funktion geleisteten hingebungsvollen Dienste.

Der gemeinsame Finanzminister von Koerber ist vor⸗ gestern und der Minister des Innern Prinz zu Hohenlohe vorgestern und gestern vom Kaiser Franz Joseph in Audienz empfangen worden.

Der Kaiser hat an den Statthaltereirat Grafen Heinrich von Stürgkh laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Depesche gerichtet:

Aufs tiefste erschüttert durch das Ableben meines vor wenigen Stunden einem ruchlosen Anschlage zum Opfer gefallenen öster⸗ reichischen Ministerpräsidenten Karl Grafen von Stürgkh, Ibres nun jäh aus dem Leben geschiedenen Bruders, drängt es mich, Sie, lieber Graf, sowie Ihre Geschwister, die Grafen Josef und Ferdi⸗ nand und auch die Gräfin Anna Paar aufrichtigst zu versichern, daß ich Ihren Schmerz ob dieses überaus schweren Verlustes aus ganzem Herzen innigst teile. Mit Wehmut gedenke ich des unge⸗ wärtigten Abschlusses, den hiedurch die pflichtgetreue, in ernsten Zeiten bewährte und stets hingebungsvolle Betätigung des Grafen Karl gefunden hat. Franz Joseph.

Auch der Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph hatte an den Statthaltereirat Grafen von Stürgkh eine in den wärmsten Ausdrücken gehaltene Beileidsdepesche gerichtet. Der deutsche Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hat dem Minister des Aeußern Baron Burian im eigenen Namen sowie namens der deutschen Regierung anläßlich der Ermordung des Grafen Stürgkh die wärmste Teilnahme ausgesprochen. Der König von Bulgarien hat dem österreichisch⸗ungarischen Gesandten in Sofia sein Beileid ausgedrückt mit dem Ersuchen, seine Teilnahme auch der österreichisch⸗ungarischen Regierung bekannt zu geben.

Der Landesverteidigungsminister Freiherr von Georgi hat an den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Tisza nachfolgendes Telegramm gerichtet:

Im eigenen und im Namen meiner Ministerkollegen bitte ich Eure Exzellenz, innigsten Dank für die warme Beileidskundgebung aus Anlaß des Todes des Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh gütigst entgegennehmen zu wollen. Der herzliche Anteitl, dem wir in diesen traurigen Tagen bei der Königlich ungarischen Regterung be⸗ gegnen, berührt uns überaus wohltuend, und es gereicht uns zu hoher Genugtuung, aus den erhebenden Worten Eurer Exzellenz neuerlich entnehmen zu dürfen, wie sehr das von tiefster Ueberzeugung getragene

Bestreben unseres verblichenen Chefs, den ernsten Aufagaben der Zeit Kdurch treues Zusammenwirken mit den leitenden Persönlichkeiten Ungarns gerecht zu werden, von diesen gewürdigt wurde und welch warme Erwiderung die Gefühle verehrungsvoller Symbathie, die der Verewigte Eurer Exzellenz stets entgegenbrachte, bei Hochdemselben gefunden haben. Georgi, Generalobeirst.

Gestern nachmittag versammelten sich die Vertreter der parlamentarischen Parteien des österreichischen Abgeordneten⸗ hauses unter dem Vorsitz des Präsidenten Sylvester im Parla⸗ mentsgebäude zu einer Besprechung. Der Präsident hielt auf den Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh einen überaus warmen Nachruf, in dem er sagte:

„In tiefster Seele erschüttert, beklagen wir das Walten des un⸗ erbittlichen Geschickes, das den Leiter der Staatsgeschäfte mitten in der Vollkraft seines Schaffens getroffen hat. Vor der Bahre schweigt jedwede Gegnerschaft. Die Geschichte ist berufen, über seine politische Tätigkeit ein Urteil abzugeben. Graf Stürgkh ist als stiller Staats⸗ mann, festen Willen zur Erreichung seiner Ziele stets bekundend, über die politische Bühne geschritten. Wir, die wir seit Jahren in engster Fühlung mit dem Grafen Stürgkh gestanden haben, haben stets die höchste Achtung vor ihm gehabt, vor seiner Hingebung für den Stoat und dessen Völker, vor dem seltenen Pflichteifer und dem emsigen Fleiß, mit dem er die Staatsgeschäfte sührte. Im persönlichen Verkehr bekundete er ein warmfühlendes Herz für jeden einzelnen. Die hervorragenden Vorzüge seiner Charakteranlagen werden wir alle Zeit in wärmstem Andenken behalten. In diesem traurig feierlichen Augenblick lassen Sie uns aber den mannhaften Entschluß fassen, um so fester zu halten an Kaiser und Vaterland und in treuer Arbeit auszuharren bis zum siegreichen Ende.

Hierauf sprach der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses ber 8 rstorfer (Sozialdemokrat) namens seiner Parteifreunde. Er sagte:

Wir haben den dahingeschiedenen Ministerpräsidenten stets als politischen Gegner der Demokratie betrachtet und seine Politik immer bekämpft, aber es widerspricht den sozialdemokratischen Grundsätzen und Traditionen, den Kampf nach terroristischen Methoden gegen Personen zu führen. Wie wir also die Tat als politischen Akt ab⸗ jehnen, sprechen wir unser tiefstes und aufrichtigstes Bedauern über das tragische Schicksal des Mannes aus, der, wie immer man über seine Politik urteilen mag, nach seiner Ueberzeugung und in seiner Art dem Staate mit aller Hingebung unermüdlich diente. Wir sprechen an dieser Stelle auch seiner Familie und allen, die ihm per⸗ sönlich nahe gestanden haben, unser innigstes Beileid aus.

Im Laufe der Besprechung, an der Vertreter der drei Gruppen des Herrenhauses teilnahmen, vertrat das Herrenhaus⸗ mitglied Graf Clam⸗Martinitz den in der Resolution der drei Gruppen des Herrenhauses zum Ausdruck gebrachten Standpunkt hinsichtlich der Einberufung der Delegationen und der Voraussetzungen für die Einberufung des Reichs⸗ rats. Die Redner aus dem Abgeordnetenhause sprachen sich sämtlich für die Einberufung des Reichsrats aus. Von einzelnen Rednern wurden auch die Voraussetzungen und Be⸗ dingungen für eine ersegrebliche Tagung des Reichsrats er⸗ örtert. Zum Schlusse erklärte der Präsident Sylvester, daß er die Aeußerungen der Vertreter der Parteien der Regierung

Erste Beilage

nzeiger und Königlich Preußisch

Berlin, Die

Großbritannien und Irland. 8 Ueber

Bericht des „W. T. B.“ vor:

wechseln, die jetzt etwa 1100 Millionen

deren Nachteil in dem übertrieben hoben Zinssuß liege.

wo ein gewisser Teil der Bankters deutschfreundlich set. habe jetzt an 1500 Millionen kurzfristige Wertpapiere. sei ein schrecklicher

ein so hoher Betrag vorhanden sein könnte. der Schatzkammer Me Kenna antwortete, er darauf, daß diese Schatzwechsel nach Amertka gingen. jeden Wochentag etwa 2 Millionen Dam müßte er freie Hand haben, während die Höhe des Zinsfußes vorwerfen. nicht in Amerika aufbringen könnte,

bündeten decken. Man müsse beständig daran denken,

habt, vom Parlament im geeigneten Zeitpunkt zu wählen, und es

15, 20 oder 25 Jahre laufende Anleihe auszugeben. Englands seien leider durch an die Verbündeten vermehrt worden. h MecKenna die Hauptkritik unbeantwortet gelassen habe, der Zinssuß von 6 % andere Wertpapiere herabdrücke.

Mason betonte,

eine große Schädigung des Handels. Ebe Kredit schwer geschädigt, da alle Welt wisse, borgen müsse. Er wünsche zu wissen, welche Mecennas Entschlüsse gebilligt hätten. von England versuche, vermittels der Schatzwechsel den Geldm

zu kontrollieren. Die Reglerung müsse eine große, langfristige leihe aufnehmen.

Auf eine Anfrage, die Kartoffelernte in Irland treffend, gab Russell folgende Erklärung ab:

Die Kartoffelernte gebe Anlaß nicht als Mißernte bezeichnet werden.

Ministerium sei sich der großen Bedeutung der Frage bewußt.

Bezirken Irlands gesorgt. Donelan

dehnung der Karttoffelkrankheit übersehen könne. das Ministerium erkenne den großen Ernst der Lage pöllig an,

In Beantwortung der Frage Sir Edward Carso

der allgemein herrschenden Besorgnis zu erwarten seien, s der Staatssekretär Bonar Law:

Es sei nicht wünschenswert, eine Erklärung über das, militärisch geschehen sei, abzugeben, aber die Regierung werde sobald wie möglich geben.

Die Verlustlisten vom 20. und 21. enthalten Namen von 185 Offizieren (78 gefallen) und 4490 Mann von 215 Offizieren (77 gefallen) und 2000 Mann

Italten. Nach Ausführungen des „Corriere della Sera“ über

wegen der Kohlenlieferungen erreicht, daß die für die italienische Marine,

lediglich in den hierfür nötigen Mengen. Preise der für die übrigen Industrien und den Privatverbr bestim Kohlen soll dagegen dem Handel über

Zwei muselmanische Notabeln aus der Dobrudscha, dort entkommen und nach Konstantinopel nach Mitteilungen des „W. taten, die von den Rumänen nach den

die

Niederlagen

worden sind. Sämtliche muselmanischen Soldaten

bedroht und sodann buchstäblich niedergemäht.

aber die ganze

ausgeführt, Die Rumänen plünderten die

manischer Dörfer getötet. fruchtvorräte und stahlen

angesehene Bürger von Medschidje, darunter ein Arzt,

Professor, der türkische Vizekonsul und nach Bukarest gebracht und ihr Vermögen eingezogen. Armeen von Konstanza und Wildheit.

Griechenland.

Das „Reutersche Bureau“ meldet, daß gestimmt habe, alle Maßregeln zu ergreifen, die der Basis des Generals Sarrails notwendig seien, daß er die Zurückziehung der

der König

sehe. Der französische Militärattaché zurückgezogen, um die maßgebenden Stellen von den wänden des Königs in Kenntnis zu setzen. ““ Wie das „Journal“ meldet, habe die griechische gierung die formelle Verpflichtung übernommen,

zur Kenntnis bringen werde.

alle zwischen nd 40 Jahren stehenden Leute sofort und

8 8 8b

ie Verhandlungen des Unterhauses über die fünfte Consolidated Funds Bill liegt heute folgender

Sir C. Henry kritißzerte die übermäßige Ausgabe von Schatz⸗ Pfund Sterling betrügen, Dieser schädige zwar nicht den Kredit, aber das finannelle Ansehen Englands, außerdem habe er den Preis erstklassiger Wertvapiere herabgedrückt. Sehr viele dieser Schatzwechsel gingen nach den Vereinigten 1.

nglan

Es

Gedanke, daß nech am Ende des Krieges Der Kanzler

lege Wert England habe Pfund an Amerika zu zahlen. und man solle ihm nicht fort⸗ Wenn man das Geld so könnte England nicht seinen notwendigen Bedarf an Weizen, Kupfer usw. für sich und die Ver⸗ daß es nicht darauf ankomme, das nötige Geld in Enpland aufzubringen, sondern in den Vereinigten Staaten. Die Regterung babe stets die Absicht ge⸗ Augenblick eine langfristige An⸗ leihe zu verlangen, aber das Schatzamt müsse in der Lage sein, den rechten läge nicht im Interesse der Steuerzahler, wenn das Schatzamt wider seine bessere Einsicht genötigt würde, eine Die Ausgaben Munitionserzeugung und durch Vorschüsse

da

vaß nämli

Dieser Ver⸗ lust gehe bereits in die Millionen; er sei ein absoluter Verlust und Ebenso werde der britische daß England zu 6 % Finanzautoritäten Samuel sagte, die Bank

arkt An⸗

be⸗

zu Besorgnissen, könne aber noch Nach den Berichten von Mitte Oktober sei der Ernteertrag armselig und enttäuschend. Bevor die Ernte beendet sei, lasse die Lage sich nicht bestimmt feststellen. Das

Die

Lage werde genau verfolgt, und es sei für Berichterstattung aus allen sprach den Wunsch aus, daß die Kartoffelausfuhr aus Irland aufgehoben werde bis man die Aus⸗ ussell 1“

nne

aber die Ausfuhr nicht verbieten, bis vollständige Nachrichten vorlägen.

ns,

wann Erklärungen der Regierung über Rumänien angesichts

agte

was sie

die und

die

jetzt abgeschlossenen Verhandlungen mit der englischen Regierung für Italien wurde nur die Staatseisen⸗ bahnen und Munitionsfabriken bestimmten Kohlen zum Preise von ungefähr 170 Lire geliefert werden sollen, und zwar Die Festsetzung der

auch

lassen bleiben.

*

von

gelangt sind, schildern T. B.“ die empörenden Greuel⸗

von

Tutrakan und Dobric gegen die Muselmanen verübt

des

34. rumänischen Infanterieregiments wurden in den vordersten Schützengraben von Tutrakan gestellt, mit Mesch m gee wees i Dobric

wurden zahlreiche Greise, Frauen und Kinder niedergemetzelt. Der von dem rumänischen Kommandanten nach der Niederlage er⸗ teilte allgemeine Niedermetzelungsbefehl wurde nicht vollständig Bevölkerung mehrerer maar⸗ eld⸗ Arbeitstiere, Wagen und Möbel. Auf Befehl der rumänischen Regierung wurden sieben musel⸗ manische Notabeln von Konstanza und sechs muselmanische

ein

sein Bruder, und in Tulcea sämtliche Hodschas und andere Notabeln unter Begleitung

Die

Medschidje zeigten besondere

zu⸗

zur Sicherung

aber

thessalischen Truppen nach

dem Peloponnes nicht als dazu notwendige Maßregel an⸗ habe darauf seine Note

Ein⸗

Re⸗ die

Reservistenverbände aufzulösen, und ferner eingewilligt,

den

n

seiger. 1916.

Jahrgang 1914 am 15. November zu entlassen. Die Jahres⸗

klasse 1916 solle nicht einberufen werden. Die provisorische Regierung hat, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, die Mobilmachung der Jahrgänge 1913 und 1914 in Neu Mazedonien, auf Kreta und auf den Inseln des Archipels beschlossen. Ferner werden die Rekruten des Jahrgangs 1916 aufgerufen werden.

Amerika.

Zu der Angabe Lord Greys, daß die britische Regierung bei den Vereinigten Staaten von Amerika wegen des deutschen Unterseebootes „U 53“ keine amtlichen Vorstellungen erheben werde, solange eine Mitteilung über die Haltung der amerikanischen Regierung noch ausstehe, berichtet die „Associated Preß“ aus Washington, man erfahre von zuständiger Stelle, die Vereinigten Staaten sähen keine Veranlassung, eine öffentliche Erklärung über die Unternehmung von „U 53“ oder über die Unterseebootfrage im allgemeinen abzugeben.

Der Hearstsche Internationale Nachrichtendienst be⸗ richtet nach einer Meldung des „W. T. B.“, daß die Ver⸗ einigten Staaten bei der britischen und französischen Re⸗ gierung wegen der Schädigung amerikanischer Bürger durch die unrechtmäßige Zensur der amerikanischen Post durch die Verbündeten Entschädigungsansprüche anmelden

würden. Asien. 1 Der „Telegraaf“ meldet aus Weltewreden, daß einer amtlichen Mitteilung zufolge der Widerstand in der Strecke von Rawas außer im Stromgebiet des Limoen und Batang Srb vollständig gebrochen ist. Alle Führer sind verhafte worden.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

1 eber die Ernteaussichten in Norwegen Ende Septembe 1916 liegen folgende amtliche Berichte vor:

Das Wetter war den Erntearbeiten im großen und ganzen günstig, doch haben in Romsdalen und den Drontheimbezirken Nieder⸗ sch äge die Ernte verzögert. Die Temperatur war durchweg niedrig und in einem großen Teil des Landes traten Nachtfröste ein, die am Kartoffelkraut, am Gemüse und an unreif gebliebenem Hafer Schaden anrichteten. Die Heuernte ergab in dem südlich Drontheims gelegenen Teil einen Ertrag über mittel; in einigen Bezirken war der Ueberschuß sogar bedeutend. In den Drontheim⸗ bezirken entspricht der Ertrag dem eines Mitteljahres, dagegen war die Ausbeute in den drei nördlichen Aemtern sehr gering. Die Qualität des Heus wird überall als sehr gut oder gut bezeichnet. Nur ausnahmsweise hat das Heu während der Ernte Schaden gelitten. Wintersaat. Der Roggen ist überall wohlbehalten eingebracht worden. Im großen und ganzen war die Ernte der Menge nach unter mitsel; zwar war sie im Süden und in den Teilen des Westens und der Drontheimbezirke, wo Reggen gebaut wird, verhältnismäßig gut, was aber den bedeutenden Unterschaß im Osten nicht aufwieagt. Frühjahrssaat. Die Aussichten haben seit Ende August keine Aenderung erfuhren. Wohl hat in einigen Teilen des Südens und Ostens der unreife Hafer durch Nacht⸗ fröste gelitten; dies dürfte aber keinen nennenswerten Einfluß auf das Ergebnis haben. Gerste und Hafer werden im Osten und Süden und dem südlichen Teil Westnorwegens ungefähr den Ertrag eines Mitteljahres geben; in dem anderen Teil des Westens und in den Drontheimbezirken wird der Ertrag über mittel werden. Die Ernte ist noch nicht ganz beendet; die Gerste ist zwar schon durchweg wohl⸗ behalten eingebracht worden, vom Hafer aber steht noch ziemlich viel auf dem Felde, namentlich im Osten. Die Erbsen werden, wo ihr Anbau eine Rolle spielt, einen mittleren Ertrag geben Die Kartoffeln dürsten den Ertrag eines Mitteljahres geben. Im Süden und in Finnmarken wird sich ein Unterschuß ergeben, im Osten etwa eine mittlere Ernte. In den übrigen Landesteilen deuten die Anzeichen auf ein Mitteljahr oder etwas darüber. In den Drontbeimbezirken ermartet man eine besonders reiche Kartoffelernte. Die Qualität ist durchschnittlich gut. In einigen Teilen des Westens ist indessen Trockensaulung und Schorf auf⸗ getreten. Die Ernte ist durch schönes Wetier begünstigt. Die Rüben scheinen den Ertrag eines Mitteljahres geben zu sollen. Der im Osten sich ergebende Unterschuß wird durch eine Ernte über mittel in den anderen Landesteilen ausgeglichen. Die Obsternte gab einen geringen Ertrag, sowohl Steinfrüchte wie Kernfrüchte sind fast überall schlecht ausgefallen; dagegen brachten die Beeren⸗ sträucher sowie das Gemüͤse eine Mittelernte. Der Ertrag aus dem Sennenbetriebe wird durchweg als mittel, teilw

darüber bezeichnet.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen⸗ gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.)

8 Schweiz.

Zum Verbote des Handels mit Milch. Das Schwei⸗ zerische Volkswirtschaftsdepartement hat unterm 12. Oktober 1916 unter anderem bestimmt:

Das durch den Bundesratsbeschluß vom 12. September 1916 erlassene Verbot des Handels mit Milch wird auf 16. Oktober 1916 bis auf weiteres außer Kraft gesetzt. Kaufverträge über Milch, die bis 30. April 1917 zu liefern ist, können unter Beobachtung der Be⸗ stimmungen dieser Verfügung ohne besondere Genehmigung der Ab⸗ jeilung für Landwirtschaft abgeschlossen werden. (Schweizerisches Handelsamtsblatt Nr. 241 vom 13. Oktober 1916.)

Bulgarien.

Aufhebung von Ausfuhrverbot . Das Zentral⸗Fü sorgekomitee hat durch Beschluß vom 18. September 1916 (Bul⸗ garische Staatszeitung Nr. 207 vom 28. September 1916) die Aus⸗ fuhr von Luxusfellen von Wild nach Deutschland und Oester⸗ eh tern gestattet. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in

ofia.

Die Graz⸗Köflacher Eisen bahn vereinnahmte im September 1916: 307 038 Kr. (September 1915: 348 495 Kr.), vom 1. Januar bis 30. September 1916: 2 949 910 Kr. (im Vorjahre: 2 870 908 Kr.), mehr 79 002 Kr. Die Einnahmen für Januar bis Mai 1916 sind

endgültig, diejenigen für Juni bis September vorläufig ermittelt. 1u““

8