1917 / 12 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Jan 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Provinziallandtag der Provinz Ostpreußen zum

6. März d. J. nach der Stadt Königsberg, den Prooinziallandtag der Provinz Westpreußen zum 13. März d. J. nach der Stadt Danzig, den Provinziallandtag der Provinz Brandenburg zum 25. Februar d. J. nach der Stadt Berlin, den Provinziallandtag der Provinz Pommern zum 14. März d. J. nach der Stadt Stettin, den Provinziallandtag der Provinz Schlesien zum 18. März d. J. nach der Stadt Breslau, 1 den Provinziallandtag der Provinz S leswig⸗Holstein zum 18. März d. J. nach der Stadt Kiel, den Provinziallandtag der Provinz Hannover zum 28. Februar d. J. nach der Stadt Hannover, den Provinziallandtag der Provinz Westfalen zum 20. Mai d. J. nach der Stadt Münster, den Provinziallandtag der Rheinprovinz zum 18. März d. J. nach der Stadt Düsseldorf, den Kommunal landtag des Regierungsbezirks Cassel zum 26. Februar d. J. nach der Stadt Cassel, den Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wies⸗ baden zum 30. April d. J. nach der Stadt Wies⸗ baden und den Kommunallandtag der Hohenzollernschen Lande zum 25. März d. J. nach der Stadt Sigmaringen zu berufen. Zugleich haben Seine Majestät den Königlichen Re⸗ gierunge präsidenten Dr. von Meister in Wiesbaden zum Stellvertreter des Oberpräsidenten der Provinz Hessen⸗Nassau in seiner Eigenschaft als Königlicher Kommissar für den Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden zu er⸗ nennen geruht. . 111166“*“ zum Statut der Zentral⸗Landschaft für die Preußischen Staaten vom 21. Mai 1873.

In § 8 des Statuts der Zentral⸗Landschaft für die Preußischen Staaten in der Fossung des Nochtrags vom 3 Januar 1884 werden in Absatz 2 hinter „geringeren“ die Worie „oder hoheren“ eingeschaltet.

Zentral⸗Landschafts⸗Direktion.

Vorstehender Nachtrag zum Statut der Zentral⸗Landschaft für die Preußischen Staaten vom 21. Mai 1873 wird mit der Maßgabe genehmigt, daß die geänderte Vorschrift des § 8 Abs. 2 folgenden Zusatz erhält: „Die Ausgabe von lanoöschaft⸗ lichen Zentral⸗Pfandoriefen mit einem viereinhalb Prozent über⸗ steiaenden jährlichen Zinssotze bedarf der Genehmigung des Mmisters für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.“

Berlin, den 9. Oktober 1916.

uf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät

des Königs. Das Staatsministerium. b Beseler. Frhr. von Schorlemer.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der bisherige Oberlehrer Dr. Walter Kranz in Charlotten⸗

burg ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität in Göttingen und

der Maler, Professor Emil Rudolf Weiß zum ordent⸗ ichen Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunst⸗ gewerbemuseums in Berlin ernannt worden.

Dem Dekan Fremdt in Langenschwalbach ist das

ekanat Langenschwalbach, Regierungsbezirk Wiesbaden, über⸗ ragen worden.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. Januar 1917.

Der Bundesrat versommelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr Sitzungen.

Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Die neutralen Regierungen, die diplomatische Vertreter in Bukarest haben, sind laut Meldung des ‚W T. B.“ ersucht worden, diese abzuberufen, da nach dem Abzug der rumänischen Regierung aus Bukarest, der Einnahme der Festung und nach Einsetzung einer militärischen Verwaltung ü2 2 Ausübung diplomatischer Funktionen kein Raum mehr

eibt.

Die neufralen Gesandten haben Bukarest vorgestern in einem ihnen zur Verfügung gestellten Extrazug verlassen.

Die in der feindlichen Presse ausgestreuten Gerüchte von einer Ausweisung der Gesandten und die daran geknüpften

hämischen Kommentare entbehren jeder Begründung.

Militärische Vorbildung der Jugend.

Das Kriegs ministerium veröff ntlicht im Armee⸗ verordnungsblatt vom 13. d. M. nachstehende Allerhöchste Kabinettoorder:

Ich habe von Ih em Bericht über den Staond der militärischen Vorbildung und über den erfreulichen Ve lauf der vom Kriecs⸗ ministerium in die m Herbst veran stal eten Wettkämpfe im Wehr⸗ turnen mt G nugtvu ig Kenntnis genommen.

Es erfüht Mich mit groß 1 Freude, doß die zum Heeresdienst heranteber den j naen Männer in emer Z2rt, in der clle Keäfte auch in der Hem t aufs bechne ongespannt sind, thre gering⸗ Kretzeit der Kräftmung und Stählung de 95 pes wdmen in dem Bemußt⸗ seir, damit eine vat rlän ische Pflicht zu e üllen

Ich ern ächt ne Ste, Preu ens Jun monnschaft ür den bieber gezeigten Eifer und die erzieiten guter Leißunoden Meire Ane k ynung arsn sprechen. Gonz hesonders aber ers che ich Sie, den Vertrauens⸗ männ’rn, gr mpagr i tührern, Zrgeübrern und v usbeldern frwe den btjeilioten Jugertafle eorgerssa onen Meu er Küniglichen Xank für

ihre aufopf unde vrbeit und die mertve hen Tiensie, die ße damit

dem Vate sa de bisber geleistet hohen z m Arekruck zu bringen. Großes Hauptquartier, den 8. Januar 1917.

Wilhelm. An den Kriegsminlster.

s Kriegsministerium bestimmt hierzu im wesentlichen

folgendes:

1) Die milkärische Vo bildung ist eine von der Jugendpflege scharf getrennte, milttärd enstliche Einrichtung. 1

2) Zur Uvterstotzung der Vertrauens männer und zur Abhaltung von Füdrerkursen baben die Köntglichen stellvertretenden General⸗ kommandos (das Königliche Generalkommissariat) je nach dem Um⸗ fange des Geschätt⸗bereichs des Vertrauensmanns bis zu zwei geeignete inaktive Offiziere ehrenamtlich zu gewinnen oder dauernd g. v. Offiziere des Friedensstandes oder Beurlaubtenstandes zu kom⸗ mandteren. In erster Linie kommen hierfür solche Offiziere in Betracht, die schon früher auf dem Gebiet der Jugendpflege täꝛtg gewesen sind.

3) Auf die Gewianung äarztlicher Berater, insonderheit amtlich bestellter Jugendärzte, wird hingewiesen.

4) Die Bestellung der Kompagnie⸗(Zug⸗)führer und Ausbilder erfolgt durch den Vertrauensmann. Sie sind dabei ausdrücklich zu veipflichten, die Ausbildung nach den Bestimmungen der Heeres⸗ verwaltung zu betreiben. Schulen, Vereine, Fugendpflege⸗ vereine usw können Vorschläge für die Wahl der Führer und Ausbilder machen.

5) Beim Mangel an Kompagnfe⸗(Zug )fübrern und Ausbildern beantragen die Vertrauensmönner beim stellvertretenden General⸗ kommando die aushilfsweise Kommandierung von kriegsbeschäcigten Offizteren, Unteroffizteren und Mannschaften.

6) Die Vertrauensmänner, Führer und Ausbilder werden erneut nachdrücklichst auf ein engstes Zuammenarbeiten mit den Zivil⸗ bebörre, den Schulen, der Heistlichteit, den staarlichen Jugendpfl ge⸗ ausschüssen und den freien Vereinen hingswiesen. Zur Vereinf. chueg bei den Verhandlungen mit der Geistlichkeit über Sonntags⸗ übungen empfiehlt es sich, eine den jeweiltgen örtlichen Verhältnissen entsprechende Uebungszeit im voraus ein⸗ für allemal festzusetzen. Für ausgedehntere Uebungen (z B. Marschübungen) ist für jeden Einzelfall. ein Einvernehmen mit der Geistlichkeit besonders her⸗ beizuführen.

7) Jede U beranstrengung der Jungmannen (z. B große Märsche mit Gepäckhelastung) ist verboten. Uebungen bei Dunkelbeit sollen der jingen Mannschaft nicht den Schlaf kürzen und sind daber auf die DHämmerungs⸗ und Abendstunden zu beschränken (Erläuterungen und Er änzungen Abschnett VII)

8) Von großer Wichtigkeit ist die Erhaltung urnd Schaffung ge⸗ eigneter Uebungsplätze und U bungsmittel. Die erzielren Erfolee lissen mit Bestimmibeit die E wa tung zu, daß die beteiltaten Kreise bii tatkräftiger Unterstützung durch die staatl’ch n und kommunalen Behörden unserer Jugend die notwendigen Uebungsplätze ganz besonders ver den Toren der Großstädre so vie die e forderlichen U bunge mittel im Interesse der Ertüchtiaung und Wehrhaftmachurg der Jugend sch ffen weren. In der Wir terzeit werden sich in den Flecken und Ssrädten zablreiche Säle usw, auf dem Lende vie fach Dielen und entleerte Scheunen für die Zwecke des Wehrturnens nutzbor mochen lassen.

Mit Freude und Genugtuung wird in den beteiligten Kreisen unser s Vaterlandes hbegrüßt werden, daß der opfermwilligen Täutgkein der Letter und Fahrer und dem taten reudigen Eintreten der Jung⸗ ma nen von Allerhöchster Stelle aus die gebübrende Anerkennung ge⸗ worden ist. M t Recht stebt zu erwarten, daß die Führer und Jong⸗ mannen auch fr.ehn mit Lust und Liebe sich ih er ernsten, freiwillte übernommenen Arben widmen werden, nachdem der Landes herr sein reges Jntentsse an ihrem vate ländischen Werk bekondet und durch set e Anerkennung die militärische Vorbileung der Jugend in ihrem hoben West für das Heer vor aller Oeffentlichkeit in das richtige Licht gerückt hat.

Vorgestern vormittag fand hier unter dem Vorsitz des Ministers der O. ffentlichen Arbeiten eine Konferenz der Präsidenten sämtlicher preußischen Eisenbahndirektionen und der Generaldirektion der Reichseisenbahnen statt. Haupt⸗ gegenstand der Tagesordnung war, wie „W. T. B.“ mitteilt,

1

Maßnahmen zu ihrer Erleichterung.

Wiederholt muß, wie von besonderer Seite geschrieben wird, auf § 8 des Hilfsdienstgesetzes hingewiesen werden. Dort heißt es:

„Bet der Ueberweisung zur Beschäftigung ist auf das Lebensalter, die Familtenverbältnisse, den Wohnort und vte Gesundheit sowie auf die bisherige Tätigkeit des Hilfsdienstpflichtigen nach Möng lichk it Rücksicht zu nehmen; desgleichen ist zu prüfen, ob der in Auesicht gestellte Arbeitelohn dem Beschäftigten und etwa zu versorgenden An⸗ gehörigen ausreichenden Unterhalt ermöglicht.“

Hieraus geht ganz klar hervor, daß bei den Arbeitern

oder Angestellten, die einem bestimmten Betriebe überwiesen sind, darauf Rücksicht genommen werden muß, daß ihr Verdienst auch die Versorgung ihrer Familien deckt. Der verheiratete Arbeiter, der außerhalb seines Heimatsortes arbeitet, hat naturgemäß doppelte Kosten, da er nicht nur sich selbst, sondern auch noch den getrennten Haushalt in der Heimat unterhalten muß. Die Angehörigen eines Hilfsdiensipflichtigen haben im Gegenfatz zu denen der Kriegsteilnehmer, die auf Grund ihrer Wehrpflicht einberufen sind, keinen Anspruch auf gesetzliche Familien⸗ unterstützung. Das soll aber nach § 8 des Gesetzes durch die Bemessung des Arbeitseinkommens des einzelnen Hilfs⸗ dienstpflichtigen ausgeglichen werden Diejenigen, die sich ihre Arbeitsstätte im vaterländischen Hilfsdienst frei wählen, müssen natürlich zunächst selbst erwägen, ob ihnen dies außerhalb des Wohnortes ihrer Familie möalich ist. Aber auch sie haben nach dem richtig verstandenen Gesetz Anspruch auf angemessenen Arbeitsverdienst im Sinne des § 8. Den Betriebsinhabern, die auswärtige Arbeiter beschäftigen, muß dringend geraten werden, diesen einen Lohn zu gewahren, der nicht nur an sich angemessen ist, sondern den Arbeitern auch die Versorgung ihrer Familien ermöglicht. Es liegt nicht im Sinne des Gesetzes, ja, der ihm zugrunde⸗ liegende große Gedanke könnte gefährdet werden, wenn sich jetzt herauestellen sollte, daß die Arbeitnehmer die Betriebsstelle, der sie überwiesen worden sind, allzuleicht nur deswegen verlassen, weil ihnen anderwärts bessere Arbeitsbedingungen geboten werden. Der Zweck des Gesetzes, alle Käfte der Nation zur Kriegsarbeitaufzubieten, muß immer deroberste, alles beherrschende Grundsatz bleiben. Es muß deshalb an den vaterländischen Sinn aller Beteiligten appelliert werden. Zunächst an die Arbeit⸗ nehmer selbst und diejenigen, die auf sie Einfluß haben: aus⸗ zuharren, so lange es geht an der alten Betri⸗ bostelle. Nicht minder aber auch an die Arbeitge ber, ihren Mitarbeitern. genügenden Lohn zu geben urd nicht etwa was besonders beklagenswert wäre einem anderen Betriebe die Arbeits⸗ kräfte durch ein Inaussichistellen höherer Löhne auszuspannen. Sowohl Lohndrückerei als auch Lohntreiberei gefährden das Gesetz.

Wie „W. T. B.“ mitteilt, laufen fortgesetzt Stellen⸗ gesuche aus allen Kreisen der weiblichen Bevölkerung beim Kriegsamt und beim Kriegsarbeitsamt ein.

Die Absender sind der irrigen Meinung, daß dort auch Stellen

die Aussprache über die gegenwärtige Betriebslage und über

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vermittelt werden. Da dies nicht der Fall ist, sind Stellen⸗

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gesuche an die genannten Aemter zwecklos. Arbeiterinnen und kaufmännische Angestellte müssen sich ihre zuständigen Arbeitsnachweise wenden.

woll kannt gegeben. Arbeit sind bis auf weiteres an die städtischen und privaten Fürsorge⸗ und Wohlfahrtseinrichtungen zu richten.

den Kaiser un lge, nachstehendes Telegramm gerichtet:

schaffenen besonderen Verhältnisse. stärkere Heranziehung des Eisenbahnverkehrs für Zwecke staatl cher Einnahmen; sie regelt die Verkehrssteuern im Eisenbahnbetriebe

wird, höhte Einnahmen die Einführung einer 15 prozentigen Frachtsteuer vom Be⸗ förderungspreis, ferner die Erhöhung der Fahrkarten⸗

Gepäcksteuer kartensteuer.

verk zuschla gs geplant, der zusammen mit einer 15prozentigen Fracht⸗ steuer bei den Staatsbahnen 30 Prozent des Beförderungs⸗

Steuern und Tarifmaßnahmen ist 1. Februar 1917 in Aussicht genommen. ertrag für den Staatsschatz aus der Einführung der erwähnten Abgaben sowie des Kriegszuschlages auf die Staatsbahnen

auch Ihr Sieg sein. E⸗ gili, Bildung des Provisorischen Staatsrates vorgezeichneten gemeinschaft⸗

Gefüne des neuen Köntereiches gleich von Festigkeit und Sicherheit nach außen geben wird. Erfassen Sie die Größe diefer von Ihrem Lande so lange freiwillig zu übernehmenden Aufgabe, bis die Entwicklung Ihres Staatswesens erlauben wird, sie

Gewerbliche

an Für Frauen, die in soztalen Fürsorge und in den höheren Berufen arbeiten en, wird näheres nach Einrichtung von Meldestellen be⸗ Bewerbungen von Frauen um ehrenamtliche

Seine Maßea⸗ der König hat an Seine Majestät König, der „Korrespondenz Hoffmann“ zu⸗

Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser. Großes Hauptquartier.

Die kraftvollen Worte, die Eure Majestät in der Entrüstung über die anmaßende Autmwort unserer Feinde zum deutschen Volte gesprochen haben, erwecken lebhaften Widerhall in unser aller Herzen. ehernen Willen, den Uebermut der Feinde zu brechen, und Ich weiß Mich eins mit allen Meinen Bavern, wenn Ich Furer Majestät in schickf lsschwerer Stunde erneut versichere, daß wir in uner⸗ schütterlicher Bundestreue den uns aufgezwungenen Hampf fortsetzen wollen, um den Frieden zu erzwingen, den die Feinde uns jetzt noch verweigern.

Mit Euren Majestät teilt das ganze deutsche Volk den

Mit ihren Krlegszielen haben unsere Gegner ihre maßlose

Eroberungesucht und den Willen, uns und unsere Verbün eten zu vernichten, enthüllt. Ahe Welt weis jetzt, wen die Schuld an diesem furchtba en Völkerringen nifft und wer nach 30 Monaten des Kampfes die Verantwortung für das weitere Blutvergießen trägt. Wir waren zu einer Verständigung bereit, unsere Feinde

ollen dies anders. Der Helcenmut unserer siegreichen Heere, der

Opfermut des ganzen Volk.s wird auch ferner jedem Ansturm und

der Tucke unserer Feinde trotzen, wird uns zum Siege und um

Fepen führen. Golt sei auch weiter mit uns und unserer gerechten Sache.

Ludwig. v“

8 8

Oesterreich⸗Ungarn. In Vertretung des Kaisers ist der Erzherzog Max auf

seiner Reise zum Besuche der wichtigeren Orte Albaniens

der dort befindlichen Truppen in Skodra eingetroffen, wo

er von der Bevölkerung mit Jubel begrüßt wurde.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Kaiserliche

Verordnung über die Steuer⸗ Wund Tarifmaßnahmen im

enbahnverkehr aus Anlaß der durch den Krieg ge⸗ Die Verordnung bezweckt

ordnet Maßnahmen an, wodurch die Möglichkeit geboten den Bahnen für die erhöhten Gestehungskosten er⸗ zu gewähren. Die Verordnung verfügt

er für Hauptbahnen von 12 auf 20 Prozent, für Lokal⸗ ien von 6 auf 10 Prozent sowie die Einführung einer in gleichem Ausmaße wie die der Fahr⸗ Um der Staatseisenbahnverwaltung die Mögalich⸗ einer Deckung der durch den Krieg bewirkten Betriebs⸗ rausgaben der Staatse senhahnen zu bieten, sollen die Per⸗

sonentarife durchschnittlich um 30 Prozent mit Einschluß der

hten Fahrkartensteuer heraufgesetzt werden. Im Güter⸗ ehr jedoch ist die Einführung des sogenannten Kriegs⸗

es ausmacht. Der Wirkungsbeginn der angeführten im allgemeinen für den

Der jährliche Mehr⸗

mit rund 300 Millionen veranschlagt. Die e Ziffer liefert

den neuerlichen Beweis, daß das österreichische Abgabensystem

Elastizität und Ausgestaltungsfähigkeit nicht verloren hat.

Polen. Im historischen Säulensaal. des Stadtschlosses in Warschau,

in dem am 5. November die Verkündung des Königreichs

n stattgefunden hatte, wurde gestern der provisorische atsrat durch die Generalgouverneure General der In⸗ rie von Beseler und Feldzeugmeister Kuck feierlich er⸗ et. Wie „W. T. B.“ meldet, richtete der General von

Beseler folgende Ansprache an die Versammelten:

Meine sehr geehrten Herren!

In dem beute erfolgenden Z sammentritt des provisorischen Staatsrates im Köntgreich Polen vollieht sich der erste entscheidende Schritt zur Verwirklichung der in der Kundgebung vom 5. November

Ihrem Vaterlande gemachten Zusage. Sie si d berufen, im

Verein mit den Regierungen der berden Okkupationsgebiete dle grund⸗ legenden Arbeiten für die Neubildung des polnischen Stoates in Angriff zu nehmen Zeichen eines nabenden Frierens heranzutreten, ist zunichte ge⸗ worden, Monarchen zurückgestofen und Kampfes, den wir nunmehr mit unbeugsamer En sichlossenheit bis zum

Die Hoffnung, an diese A beit schon im

Felnde hochberzig

unsere haben die von unseren Erlauchten gebotene Hand zum Fieden schroff

zwingen vuns zur Fortführung eines

eidenden Siege durchzuführen willens sind. Und unser Sieg wird Ste stehen daher vor einer doppelten Aufgabe. nach Maßgabe der uns in der Verordnung für die

Arbeit, Ihrem Lande eine neue staalliche Ordnung als dlage für eine nationale und freiheitliche Enta icklung zu schaffen,

und ihm zugleich die niedergewonnene Freiheit zu sichern. Für

finden Se das erste Mittel in einem eigenen Heere, das dem vornh rein innere

Gesetz zu fordern. Mit uns steht Ihre tapfere Lerion bereit, wehrbafte Jugend für die große vaterländische Aufgabe heran⸗ en Gehen Stie denn mutig und vertrauensvoll ane Werk vnd

bleiben Sie dessen eingedenk, daß Ihr großes Ziel nur in ruh ger

gung und Berücksichtigung der schwierigen Verhältnisse des noch uenden ernsten Kriegszustandes erreicht wer en kann. Und so ich Sie denn zu gemeinschaftlicher Arbeit von Herzen will⸗

kommen! Nachdem Graf Hutten⸗Czapski die Ansprache in polnischer

che wiederholt hatte, ergriff der Feldzeugmeister Kuck das zu folgender Rede, die in polnischer Sprache Rütter von woki wiederholte: 8 Meine sehr geehrten Herren! nknüpfend an die beredten Worte, wesche Seine Exzellenz, der

Herr Generalgouverneur von Reseler soehen an Sie gerichter hat,

ich auch meinerseits jenen aufrichtigen Wünschen Ausdruck

ümpf, in welchem

ütze trauen auf Gottes Segen und Hilfe an die Ausübung Ihres

and des Landtages ab.

8 sistorischen Mission bewußt, die die Ausdehn mg unserer Grenzen ouf

Berufungsurkunden überreichten.

Stemme der Ententemwächte in den Vereinigten Staaten einmültgen

hen, die von Seite der österreichtscheungarischen Verwaltung Ihrer heutigen Tage beginnenden, für die Zukunft Polens hochbedeut⸗ men Tätigkeit entgegengebracht werden. Noch tobt der ungeheure sich das Schcksal von Völkern und Staaten ent⸗ bidet. Er hat auch Ihrem Lande schwere Wunden geschlagen, doch rfen Sie, meine Herren, nicht aus den Augen verlteren, daß ührend anderwärts die Wogen dieses ver heerenden Krieges üker nze Staatswesen zusammenschlagen sich hier dank unseren sieg⸗ ichen Waffen die staatliche Wiedergeburt Ihres Landes vollzieht. hnen ist die historische Aufgabe zugefallen, die Fundamente für plenz Staatlichteit zu legen. Wenn Sie dieser Aufgabe gerecht tden sollen, so müssen Sie Ihre Tätigkeit frei von jeder Partei⸗ litik all den manntgfaltigen Gebieten widmen, die in der Verord⸗ ng über den Staatsrat vorgesehen sind. Sie werden sich der wich⸗ gen Aufgabe des Wiederaufbaues Ihres Landes zuwenden müssen und h vor allem mit den großen Problemen der Schaffung etgener staatlicher nrichtungen, der künftigen Staatsverwaltung in allen ihren Zweigen d eines starken, wohlorganisierten nationalen Heeres, als dessen udres die ruhmbedeckte polnische Legion bereit steht, zu befassen den. All dies ohne Ausnahme gehört zum Wesen eines jeden Staates dliegt im eigensten Jateresse der Nation als dessen Tragertn. Vergessen hee nicht, meine Herren, daß ein Staat, der lebenskräftig und lebens⸗ big sein soll, kein bloßes Geschenk des Schicksals sein darf; das Volk bst muß durch halte Mühe und opferfreudige Arbeit mitschaffen, hh den Staat zu erringen; es muß bereit sein, für ihn zu kämpfen d zu bluten. Bringen Sie deese Wabrheiten in das Bewußtsein hres ganzen Valkes, dann werden Sie Ihrer Aufgabe gerecht nden, dann wird Ihnen der Dank des Vaterlandes gesichert sein, un werden aber auch die Hoffnungen Ihrer Feinde zu Schanden erden, die an die Wiederherstellung Polens nicht glauben, wie man Dinge nicht glauben will, welche man nicht wünscht oder fürchtet. nd nun schreiten Sie, verehrte Mitglieder des Staatsrates, im

phen und verantwortungsvollen Amtes.

Auf die Ansprachen der beiden Generalgouverneure er⸗ iderte das Mitglied des Provisorischen Staatsrats Niemo⸗ pwski, der Enkel des letzten Vorsitzenden der National⸗ egierung des Königreichs Polen im Jahre 1830:

Ja diesen ehrwürdigen Mauern, dem alten und künftigen Sitze serer Könige, wo am 5. November 1916 im Namen zweier bächtiger Perrscher die Wiederaufrichtung des polnischen Staates terlichst proklamiert wurde, erleben wir heute das erste sichtbare zeichen der Verkörperung der uns grofßherzig gemachten Zusagen. le Mitglieder des Provssor schen Staatsrats, des ersten Keimes der bolnischen Regierung, erscheinen wir vor Curen Exzellerzen und sp echen öhnen für die von Wohlwollen und Ernst getragenen Worte der egrüßung unseren aufrichtigen Dank aus Noch ist der eherne flig des Krieges, von der Hand der Vorsehung gelenkt, nicht ehen geblieben. Aber schon ist es uns vergönnt, auf den durch 'sen Pflug ve rackerten und der russischen Unterdrückung entrissenen pebieten den Grundstetn für das Gerbäude eines unabhängigen pol⸗ sschn Sta tes su legen. Wir verstehen die Größe dies r Aufgabe, ie Verantwortung, die auf uns laster, die Schwierigkeiten, die zu berwinden sind. Wir werden di⸗ polnische Narton aufforde n, uns

unseren Bestrebungen zu unterstützen und uns in unserer A bieit zu elfen. Von der wohlwollenden derung Ew. Exz Ulenzen der Ver⸗ seter der Monarchen des Deutschen Reiches und Oesterreich⸗ ngarns, hängt im hoben Grade der Prozeß der Ent⸗ thung von Organen der polnischen Verwaltung und die amit, verbundene Realisiereang der polntischen Regierung Die Bildung einer den eigenen Fahnen plgenden nalionalen, zum Kampfe im Dienste des Vaterlandes sereiten Armee wird neben der Arbeit zur Organisie ung des volnischen Staates unsere große Aufgabe sein. Wir sind uns unserer

sie von russischer Herrschaft befreiten zu Polen gravitierenden Ge⸗ eeee ven für die edle Ankündigung der Monarchen, m fisten Glauben an deren volle und glückliche Erfüllung, werden bir an unser Werk mit der tiessten Ueberzeugung schreiten, daß eine uf gegenseitigem Vertrauen beruhende Arbeit dauernde Ecgebnisse eiligen wird.

Darauf erklärte der Generalgouverneur, General von Beseler im Namen Ihrer Majestäten des Deutschen Kaisers nd des Kaisers von Oesterreich und Apostolischen Königs von Ungarn den provisorischen Staatsrat für eröffnet. Nachdem der Geheime Rat Freiherr von Konopka die erste Sitzung des Staatsrats für heute anberaumt und die Tagesordnung: Wahl des Kronmarschalls und seines Stellvertreters, festgesetzt hatte, stellten die beiden Generalgouverneure die Kommissare dem Staatsrat vor, worauf Graf Lerchenfeld und Geheimrat von Konopka den einzelnen Mitgliedern des Staatsrats die

Großbritannien un

m Freitag hat ein wichtiger Ministerrat, an dem e1ensene gre⸗ Bezersan. Chamberlain, Prothero, Lord Rhondda nd Hodge teilnahmen, über die Verstärkung der Armee und die allgemeine Dienstpflicht stattgefunden. Wie die „Times elden, sollen die bereits getroffenen Maßregeln zur Auffüllung er Armee noch ausgedehnt werden. Man erwartet, daß jedermann unter 31 Jahren, der körperlich geeignet ist, zum aktiven Militärdienst aufgerufen werden wird. Die letzte Verlustliste enthält die Namen von 27 Offizieren (6 gefallen) und 1740 Mann.

Frankreich.

Die Pariser Blätter veröffentlichen folgende amtliche g. der belgischen Note an den Präsidenten Wilson:

Anstatt wie gemeldet: „Belgien könnte nur einen Frieden an⸗ sühmn semme vollständige poltische und wirtschaftliche Un⸗ abhängigkeit zurückgibt, der die Unversebrtheit seines Gebtetes 8 seiner afrikanischen Kolonie verbürgt und ihm gleichzeitig gere 8 Wiedergutmachungen und sichere Garantien für die Zakun schafft“ usw. muß es heißen: „Belaten könnte nur einen Feieden an⸗ nehmen, der ihm gleichzeitig gerechte Entschädigungen und Sicher⸗

0 pie (Gar e für die ükunft verbürgt.“ 2 ss’ L“” See des Königs haot die Reeütigt⸗ Hoffnung, daß bei der end⸗ürtigen Revelung dieses langen v te Summe der Vereinigten Staaten sich mit Kraft erheben wird ng. moß es heißen: „Die Regierung des Köntgs hat E Heffnung, daß bei der endgultigen Regelung dieses langen Krteges die

Widerhall finden wird“ usw.

Der Senat hat am Freitag einen Gesetzantrag ange⸗ nommen, in dem noch einer Meldung des „W. T. B.“ be⸗ stimmt wird, daß die Vermögen der Deserteure 8g9 zogen werden. Der Gattin eines Deserteurs soll das Re 9 zustehen, ihre Ansprüche als Gläubigerin Sdemannes geltend zu machen. Den Kindern soll der Pflichtteil zuste hen.

Der Kammerausschuß für Auswärtige An⸗ gelegenheiten hat drei Mitglieder der Kammer nach Saloniki entsandt, wo sie genaue Untersuchungen über die

militärische und politische Lage vornehmen sollen.

lagerungszustand aufgehoben worden.

eine Vorlage auf Ausdehnung und Verstärkung der Kontrolle und Untersuchungsbefugnisse der Armee⸗ kommissare vorgelegt. Die Kontrolle soll künftig ständig sein, und die Zahl der Armeekommissare auf 20 erhöht werden. An den Kriegsminister wurde eine Liste aller in der Schwebe befindlichen Fragen gesandt, über die dem Heeresausschuß trotz wiederholter Anfragen niemals Bescheid erteilt wurde.

Der Vorstand des Zentralkomitees der fran⸗ zösischen Reeder stellte in der letzten Sitzung laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ fest, daß die Vernichtung von Handels⸗ schiffken durch den U⸗Bootskrieg immer größeren Um⸗ fang annehme. In der letzten Woche seien 90 Handelsschiffe, darunter 20 französische, versenkt worden. Infolge eines Regierungsverbotes sei es unmöglich, den Schiffsverlust durch Ankäufe im Ausland wieder zu ersetzen. Die fran⸗ zösische Handelsflotte könne nur durch Neubauten reorgani⸗ siert werden, aber auch dies sei unmöglich, da die Regie⸗ rung trotz wiederholter Bemühungen der Reeder und Schiffbauer noch keine Maßnahmen ergriffen habe, die den Werften gestatteten, sich mit dem nötigen Herstellungs⸗ material zu versehen. Das Zentralkomitee macht die Regie⸗ rung nochmals darauf aufmerksam, daß die französische Handelsmarine völlig zu verschwinden drohe, wenn die Werften nicht schnellstens Neubauten vornehmen könnten. Ferner habe die Neubildung des Marineministeriums leider zu weiterer Dezentralisation der Verwaltungsstellen für die Handelsmarine

geführt. Italien.

Das Amtsblatt enthält laut Meldung des „W. T. B.“ eine Bekanntmachung des Ministeriums des Aeußern, wonach die Handelsverträge mit Japan, Rumänien, Rußland, Serbien, Spanien und der Schweiz gekündigt werden

und mit dem 31. Dezember 1917 ihre Wirksamkeit verlieren.

Portugal. Nach einer Reutermeldung aus Lissabon ist der Be⸗

Dänemark.

Die beiden Häuser des Reichstaas sind für morgen zu einer gemeinsamen geheimen Sitzung zusammenberufen worden. In oer Geheimsitzung, der in politischen Kreisen mit großem Interesse entgegengesehen wird, wird der Minister des Aeußern, wie „W. T. B.“ meldet, Mitteilungen über die gegen⸗ wärtige internationale Lage, namentlich in handelspolitischer Beziehung machen. 1“ 8

Türkei.

Wie die Konstantinopeler Blätter melden, hat die zu⸗ ständige Kommission des Bautenministeriums, die mit der Prüfung der Frage der Verlegung des Konstantinopeler Hafens betraut war, den Bau von Hafenanlagen in der Bucht zwischen Kumkapu und Jedikule empfohlen.

Griechenland.

Die griechische Regierung hat dem Präsidenten Wilson, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Antwortnote überreichen lassen:

Die Königliche Regierung bat mit lebhaftestem Interesse Kennt⸗ nis genommen von dem Schritt, den der Präsident der Vereinigten Staaten bei den Kiiegsührenden unternommen hat in Hinsicht auf die Beendigurg eines grausamen Krieges, der auf der Menschheit lastet. Außerordentlich empfänglich für die Mittetlung, die ihr gemacht wurde, schätzt sie in bohem Maße den edlen Schwung wie den von Grund aus humanitären Geist, der diesen Schritt des weisen Staatsmannes diktierte, der die Geschiche der großen amerikanischen R⸗publik leitet und einen ebreahaften Frieden für Alle und die Stättung einer stahilen Lage der internaltionalen Beziebungen annrebt. Dieser Schritt bedeutet eine erinnerungswürdige Seite im Buche der Ge⸗ schichte. Die Betrochtungen, die in der Note des Präsidenten ent. halten sind bezüglich der Leiden der neutralen Nationen infolge des gewaltigen Kampfes, ebenso die Garantten, die von den beiden krieg⸗ führenden Parteien gegeben werden sollen, um die Rechte und die Sicherbeit aller Staaten zu sichern, haben in der Seele Grsjechen⸗ lands emn ganz besonders svmpathisches Echo gefunden.

In der Tat gibt es kein Land, das unter diesem Krieg ebenso gelitten hätte wie Griechenland, obwohl es dem Kampf ferngeblteben ist. Infolge der ganz besonderen geograpbischen Lage konnte Grirchen. land weniger als jedes andere neutrale Land sich einer direkten und verderblichen Eiswirkung der Feindseligkeiten zwischen den Krieg⸗ fühbrenden ent tehen. (Lücke im Telegromm.) In diesem Augenblick noch seiner Fiotte beraubt und fast vollständig entwaffnet, ist unser Land beunruhigt durch eine künstliche Revolte, die Gewinn zieht aus der fremden L'esetzung. Es ist eingeschlossen durch die fremde Blockade, die die Verbindungen unterbricht und dee friedliche Bevölkerung dem Hunger ausliefert, inbegriffen die vollkommen friedlichen Personen, wie Frauen und Kinder, die nach den elementarsten Regeln des Völkerrechts davon veischont sein müßten, selbst wenn Griechenland im Kriege stünde Dennech bemüht sich Grichenland, mit allen möglichen Mitteln, neutral zu bleiben. Das Gesagt⸗ genügt, um zu zeigen, wie sehr jene Initiatitve, die den Frieden herbeiführen könnte, ganz abge⸗ sehen von humanstären Erwägungen allgemeiner Art, geeignet ist, den Lere 8interessen Griechenlands zu dienen.

Die Königliche Regjerung würde sich denn auch gewiß beellen, unter den ersten dem edlen Schritt des Präsidenten beizutreten nach Maßgabe ihrer ganzen Macht, damit er von Erfolg gekrönt würde, wenn sie nicht außerstande wäre, mit der einen Gruppe der Krieg⸗ füh enden zu verkehren, während sie Zgegenüber der anderen Gruppe die Lösung außerordentlicher Schwiertakeiten abwarten muß, die gegenwärtig die Loge Griechensands beherrschen. Aber die Königliche Regierung verfolgt mit ganzem Herzen die kostbaren Bemühungen des Präsidenten und bringt ihre aufrichtigsten Wünsche dar für deren Gelingen. Nachdem die Regierung seit den ersten Tagen des euroräischen Krieges an die Her⸗ stelung einer Verbindung zwischen den Neutralen gedacht hat zum Zwecke, die gemeinsamen Interessen wahrzunehmen, ist sie glücklich üͤber die ihr gebotene Gelegenheit zu einem demnächstigen Meinungs⸗ auctausch, wenn dies als opportun betrachtet werden könnte, und er⸗ klärt sich bereit, im gegebenen Augenblsck teilzunehmen an einer Aktion, die zum Zwecke hat, die Schaffung eines dauer haften Friedens, der die Rechte aller Staaten sichern und ihre Souveränität und Un⸗ abhängigkeit gewährleisten würde.

Die „Agence Havas“ meldet, die Regierung habe die

Durchführung der von den Ententemächten ge⸗ forderten Maßregeln begonnen; viele Züge mit Truppen und Kriegsgerät gingen nach dem Peloponnes ab. Der

General Kallaris, kommandierender General des I. Armee⸗

korps (Athen), dessen Beseitigung der Vierverband gefordert

hätte, habe um Urlaub nachgesucht. Die offiziösen Blätter meldeten, daß die Militärbehörden den Verbündeten sechs

Batterien mit Zubehör übergeben hätten. Andererseits habe

eine Versammlung von 3000 Menschen unter Huldigungen für

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Nach einer Meldung der Bulgarischen Telegraphen⸗Agentur wurde allen Truppen an sämtlichen Fronten folgender Tages⸗ befehl vom 5. Januar verlesen:

Auf Befehl Seiner Majestät des Zaren teile ich mit, daß der von Seiner Majestät, unserem geliebten Obersten Kriegsberrn, im Verein mit den Herrschern der verbündeten Staaten gemachte F iedens⸗ vorschlag von unseren Feinden in ihrer unersättlichen Gier, noch weiter unschuldiges Blut zu vergießen, abgelehnt worden ist. Sie wollen nicht nur unseren vor nicht langer Zeit befreiten Brüdern in Maze⸗ donien von neuem rie Ketten der Stlaverei auferlegen, sondern auch das geeinte bulgarische Volk vernichten. Offiziere, Unteroffi iere und Soldaten! Nur durch die Schuld unserer gierigen Feinde wird der Krieg noch weiter dauern. Aber das bulgarische Volk hat viel schwerere Prüfungen bestanden, und es wird in dem langen kommenden Kampfe triumphieren, den ihm unsere tückischen Feinde auferlegen. Euren Händen ist das Geschick des bulgarischen Volkes, die Freiheit, Unabhängigkeit und Ehre Bulgariens anvertraut. Unser Werk ist beilig. Hierin b⸗ruht unsere Kraft und Macht. Eute bewährte Tüchtigkeit und Tapferkeit sind eine genügende Bürgschaft für den Enderfolg des erhabenen Einigungswerkes. Der Allmächtige ist mit uns, denn das Recht ist auf unserer Seste. Die germte bulga licke Nation entsendet ihren würdigen und teuren Söhbnen herzliche Grüße und Wänsche für die endgültige Niederlage der tückischen und glerigen Feinde. Es lebe das geeinte Bulgarien!

Generalissimus Schekow.

Amerika.

Einer Reutermeldung zufolge wurde die Antwortnote der Entente vorgestern im Kabinett besprochen. Hierauf konferierte der Staatssekretär Lansing mit dem Präsidenten Wilson.

Der argentinische Minister des Aeußern hat dem „Temps“ zufolge verfügt, daß die deutschen Matrosen vom Kanonenboot „Eber“, die auf der Insel Martin Garcia interniert sind, an Bord des österreichischen Dampfers „Seydlitz“ gebracht werden sollen, der im Hafen von Bahia

Blanca liegt. Hundert argentinische Marinesoldaten werden mit der Ueberwachung betraut. 1G 1

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Berlin, 13. Januar, Abends. (W. T. B.) An West⸗ und Ostfront keine besonderen Ereignisse.

Großes Hauptquartier, 14. Januar. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Außer lebhafterem Artilleriefeuer beiderseits der Somme war an der ganzen Front bei Regen und Schnee nur geringe Gefechtstätigkeit b Während der Nacht wurden an mehreren Stellen feind⸗ Patrouillenvorstöße abgewiesen. 8

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls

b Prinz Leopold von Bayern. Keine Ereignisse von wesentlicher Bedeutung. Front des Generalobersten 3 11“ Erzherzog Joseph. In den Ostkarpathen drangen nörblich der Goldenen Bistriz deutsche Grenadiere an mehreren Stellen in die

russische Stellung ein, fügten dem Fe ind schwere Ver⸗ luste zu und kehrten befehlsgemäß mit Beute und Gefangenen 8

in die eigene Stellung zurück. 1 Südlich der Oitoz⸗Straße wurde eine vom Feind be⸗

setzte Kuppe gestürmt. 50 Gefangene fielen in die Hand

des Angreifers.

RHeeresgruppe des Generalfeldmarschalls 8 von Mackensen. 888 ngünstige Witterungsverhältnisse schränkten die Gefechts⸗

tti tancnstge a russischer Vorstoß am Sereth nord⸗

westlich Braila ist abgeschlagen.

Mazedonische Front. Zwischen Vardar und Doiran⸗See blieb ein feind⸗ licher Angriff gegen unsere Stellungen südlich Stojokovo erfolglos. ““ Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Berlin, 14. Januar, Abends. (W. T. B.) An West⸗ und Ostfront keine

handlungen. 1 And der Bahn Braila Galatz ist der Ort Vadeni

genommen. 8

Kampf⸗

besonderen

Großes Hauptquartier, 15. Januar. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. 8

Nördlich der Somme hält das lebhafte Artilleriefeuer an.

Während an mehreren Stellen Vorstöße feindlicher

Patrouillen abgewiesen wurden, gelang es eigenen Erkundungs⸗

abteilungen, durch erfolgreiche Unternehmungen Ge angen und Maschinengewehre einzubringen.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Bei trübem Wetter blieb die Gefechtstätigkeit gering.

Front des Generalobersten .“ Erzherzog Joseph. Nördlich des Susita⸗Tals wurden unsere neugewonnenen Stellungen von stärkeren russischen und rumänischen Kräften angegriffen. Der Feind ist überall abgeschlagen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Zwischen Buzaul⸗ und RLE1“ wurde trotz ungünstiger Witterung der letzte von den Russen südlich des Sereth noch gehaltene Ort Vadeni im Sturm genommen

Mazedonische Fron Unverändert. Der Erste Generalquartiermeister.

8

16“

Lyoner Blätt lden, der Vorsitzende des Heeres⸗ ans er vee denner Maginot habe dem Ausschuß

den König ihren Widerspruch gegen die Annahme des Ulti⸗ matums ausgedrückt. 1“

Ludendorff.