Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 3 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11 555 eine Verordnung, betreffend das Inkrafttreten des Gesetzes vom 30. April 1913, vom 8. Januar 1917, unter
Nr. 11 556 eine Bekanntmachung, betreffend die Ge⸗ nehmigung der Verordnung vom 18. September 1916 über die Beleihung landschaftlicher (ritterschaftlicher) Fonds bei den Dar⸗ lehnskassen des Reichs durch die beiden Häuser des Landtags, vom 8. Januar 1917, und unter
Nr. 11 557 eine Bekanntmachung des Justizministers, be⸗ treffend einen Bezirk, für den während des Kalenderjahrs 1916 die Anlegung des Grundbuchs erfolgt ist, sowie die Bezirke, für welche das Grundbuch auch in Ansehung der von der An⸗ legung ursprünglich ausgenommenen Grundstücke als angelegt gilt, vom 12. Januar 1917. Berlin W. 9, den 17. Januar 1917. 8
Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer.
Deutsches Reich. Prenßen. Berlin, 18. Januar 1917.
Anläßlich des Aufrufs Seiner Majestät des Kaisers an das deutsche Volk hat. Allerhöchstderselbe, wie „W. T. B.“ meldet, von Seiner Majestät dem König von Württem⸗ berg folgendes Telegramm erhalten:
Die zuversichtlichen, kraftvallen Worte, welche Eure Majestät als Antwort auf die anmaßenden Noten unserer Gegner an das deussche Volk richteten, sind Mir aus der Seele gresprocken und haben den wärmsten Widerball im Herzen Meines Volkes ge⸗ funden. Die Welt weiß nunmehr, wo die Friedensstörer sind und wer Eroberungsgelüste heat. Sie wird aber auch erkennen, daß unsere Feinde sich in der Kraft, und in der opferwilligen Ausdauer der Deutschen käuschten. Schwahens Söhne an der Front wie die alle Kraft einsetzenden Arbeiter dahetm erneuern mit Mir
in dieser ernsten Stunde das Gelöbntis, durchzuhalten mit Gut und Blut.
Hierauf ist nachstehende Antwort Seiner Majestät des Kaisers erfolgt: 8 Die Emrfintungen der Entrüstung und die Entschlossenheit, die in diesen Tagen der Enthüllung der feindlichen Vernichtungs⸗ pläͤne das grsamfe deutsche Volk beseelen, haft Du im Namen De ner tapferen Schwaben Mir kraftvoll zum Ausdruck gebracht. Ermpiange Meinen wärmsten Dank fuür das Gelöbnis, mit Gut und Blut durcheubalten, bis der Uebermut der Feinde an dem un. erschutterlichen Stegeswillen des Vaterlandes und seiner treuen Verbündelen zerschellt ist. Dazu helfe uns Gott!
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, der Ausschuß für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Justizwesen sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Haudel und Verkehr und fur Rechnungs⸗ wesen Sitzungen.
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8528 88 6
Nach der „Times“ vom 30 Dezember I * macht die englische Admiralität mit Bezug auf die Versenkung des Dampfers „Westminster“ durch ein denisches U⸗Boot und die Beschießung der in den Booten befindlichen Besatzung bekannt:
Der Grad der Wildheit, den die Deutschen in ihrer U⸗Boots⸗ toknk erreicht hätten, schiene auf das höchste gestiegen zu sein bei der Versenkung des englischen Dampfers „MWestminstr“. Am 14 De⸗ zemb r wäre er von einem deutschen U Boot ohne Warnung an⸗ gegriffen, als er sich 180 Seemeilen von Land befand und er wäre schnell bintereinander von zwei Torpedos getroffen worden, die vier Mann töteten. Offizere und Besatz ng des Dampfers wären, wahrend si sich von dem sinkenden Schiff zu retten suchten, von dem U Boct auf 2700 m Entfernurng beschessen worden. Der Kapitän u d der leitende Maschinist wären auf der Stelle getötet, ihr Boot wäre gesunken. Der 2. und 3. Maschintst und drei Mann der Be⸗ satzung wären nicht aufgefi'cht worden.
Es folgen dann die üblichen Ausdrücke der Entrüstung über „kaltblütiges Morden“, Beweis für den Tiefstand der deutschen Ehre usw., offenbar mit dem Zweck, die Erinnerung an den Baralong⸗, King Stephen⸗ und Crompton⸗Fall zu ersticken.
Wie „W T. B.“ mitteilt, wird demge genüber, nachdem die dienstliche Meldung des betreffenden U⸗Bootskommandanten vorliegt, festgestellt:
1) Es ist nur ein Torpedo auf den bewaffneten Dampfer „West⸗
inster“ abgefeuert worden.
2) Mit der Kanone ist überhaupt nicht geschossen worden.
30) Als das Unterseebeot nach dem Tonpedoschuß auftauchte, war das Sch ff schon gesunkes. Die Angabe, die Besatzung wäre, als sie sich von dem si kenden Dampfer zu retien suchte, beschossen worden, ist somtt frei erfunden.
4) Das U⸗Boot versuchte nach der Verfenkung, sich den Rettungs⸗ booten zu nähern. Bei diesem Versuch kam ein feindlicher Be⸗ wach nasdampfer in Sicht. Das U⸗Goot mußte sich im Interesse der eig nen Sicherbeit entfernen. Dies konnte um so unbedenklicher geschehen, als die Aufnabme der Besatzung des Dampfers durch den Bewach ngsdampfer gesichert erschien.
Der Bericht der englischen Admiralität ist somit in allen Einzelheiten falsch und trägt den Stempel tendenziöser Stimmungsmache im eigenen Land und bei den Neutralen an der Stirn.
Die hiesige Königliche Friedrich Wilhelms⸗Uni⸗ versität wird zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs am Sonnabend, den 27. Januar d. J., Mittags 12 Uhr, in der neuen Aulg der Universität einen Festakt veranstalten. Die Eingeladenen werden ersucht, die ihnen zugesandten Eintrittskarten am Ein⸗ gang der Aula vorzuzeigen.
Oesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ meldet, den Landes⸗ präsidenten der Bukowina, Geheimen Rat Dr. Rudolf Grafen Meran zum Statthalter in Oberösterreich ernannt. 3
Polen.
Der propisoxische Staatsrat hat an die Polen einen d. uf ruf gerichtet, in bem es laut Meldung des „W. T. B.“ u. a. heißt:
Durch den ewig denkwürdigen Akt vom 5. Norember 1916 haben die Monarchen des Peutschen Reichs und Oesterreich Urgarns die Unabbängigkeit des Polnischen Reschs prollamiert und rerbürgt. Die Wiedenbelehung Kieses Riichs, r wirtlicher Aufbau, die deteinbige Ausdehrung dch in diesem Pkte verkündeten ur abbängigen Staatswesens auf die Rußland enkrissenen, nach Polen gravitterenden Länder dies ist die große weltgeschichtliche Aufgabe unseres Volkes. Bevor eine nationale Vertretung aus den Wahlen hervorgehen, bevor die oberste Gewalt der polnische König übernehmen wird, ist zum Zwecke der Bildung des polnischen Reichs der provisorische Staatsrat berufen norden. Das Bestreben des Staatsrats wird gerichtet sein auf eine wenn möglich baldige Vorbereitung eines gesetzgebenden Land⸗ tages sowie auf Ausarbeitung einer verfassungsmäßigen Einrichtung des Reiches, die den Bedürfnissen der Neugeit ent⸗ spricht und aufgebaut ist auf der Grundlage der Gleichberechtigung aller Bürger. Die Schaffung einer zahlreichen, schlagfertigen und wohleist plinierten polnischen Armee, die treu unseren großen ritterlichen Traditionen den alten Ruhm des polnischen Schwertes wiedererwecken wird, ist für uns eine freudige und dringende Not⸗ wendigkeit. Wir sind uns nämlich dessen bewußt, daß eine solche Armee die erste Bedingung für ein unabhängiges Stoatswesen darstellt. Sie wird zur Erlangung der dem polnischen Resche notwendigen Grenzen beitragen und wird zur Handhabe des Ansehens dieses Reiches werden. Da die Anordnung der allgemeinen Weh pflicht gegenwärtig noch nscht getroffen werden kann, wird sich die Heeresorganisation auf freiwillige Werbung stützen, für die unsere heldenmütigen Legtonen eigene, bereits fertige Kaders bilden. Gleichzeitig wird der Staatsrat an die Arbeit der Organisierung der polnischen Verwaltung, namentlich auch des polnischen Finanzwesene, herantreten und bie stufenweise Ausgestaltung und Ueberrahme einzelner Teise des öffentlschen Dienstes erstreben. Seine besondere bedeutsame Aufgabe erblickt der Staatsrak in der Bezeich⸗ nung und Anwendung wirksamer Mittel zur wirtschaft1ichen Belebung des Landes, Hebung des Gewerbes und zum Beginne des Wtederaufbaues der ve nichteten Wohn⸗ und Arbeitsstätten, in dem er por allem die Be⸗ dürfnisse des arbeitenden Volkes, den Aufschwung seiner geistigen und materiellen Kultur berücksichtigt. Die Erfüllung der großen Auf⸗ gaben des gegenwärtigen Augendlicks erfordert von der Volts emein⸗ schaft entsprechend große Oufer. Der Skaatsrat wird bemüht sein, die Lasten und Unzuträglichketten, die der Kriegszustand zur Folge hat, nach Mögsichkeit zu mildein. Immerhin muß man die Not⸗ wendigkeit voraussehen, noch weitere, hierfür unentbebrliche Opfer und Lasten zu tragen, damit der Krieg für Polen günstig verlaufe, und daranf müssen alle Bürger gefaßt sein. Mögen sie auch darauf vorbereitet sein, daß der Staatsrat bei seiner Tätigkeit mit vielen Schwierig⸗ keisen wird zu kämpfen haben, und daß die Früchte seiner Arbeit nicht allein von ihm abhängen werden Die Arbeit des Staatsrats wurd umso günstigere Ergebeisse erzielen, einer je größeren Unter⸗ stützung und Mitwirkung der Nation er sich erfreuen wird. Zu dieser Mitwirkung fordern wir auf, indem wir gleichzeitig fest⸗ stellen, daß wir nicht eine beltebige politische Organisation sind, die dieser oder jener Lösung dient, sonden daß wir das volnische Staats⸗ wesen verteten und eine mit Regterungsbefugnissen ausgestattete Körperschaft dilden, die alle Staatsbürger gleich bebandeln und von allen auch gleiches Gehör für sich beanspruchen wird. Aller Söhne hedarf das Vate land heute, und keinem ist es gestattet, sich dem Dienste für dasselbe zu entziehen.
Großbritannien und Irland.
Der Staatssekretär des Acußern Balfour hat an den britischen Botschafter in Washington, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Depesche gerichtet, die der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten am 16. Januar übermittelt worden ist:
Indem ich Ihnen die Ueber etzu g ter Note der Verbündeten übersende, möchte ich folgende Bemerkungen machen, die Sie zur senntnts der Regterung der Vereivnigten Staaten zu bringen haben:
Ich entnehme aus dem allgemeinen Gedankengang der Note des Prist enten, daß er, während er von dem lebhaften Wunsch er⸗ füllt ist, daß der Frieden bald kommt und daß er, wenn er kommt, dauerhaft ist, sich für den Augenblick wenigstens nicht selest mit den B dingungen befaßt, unter welchen er zustande gebracht werden skoll. Seiner Mazjestät Reglerung teilt völlig das Ideal des Prä⸗ sidenten, hat aber das starke Gefühl, daß die Dauerhaftigkeit diees Friedens in weitem Maße von seinem Cdarakter ab⸗ hängen muß und daß kein dauerhaftes Svstem internationaler Be⸗ ztehungen auf Grundlagen errichter werden kann, die tatsächlich hoff⸗ nungslos mangeihaft sind. Dies tritt klar zu Tage, wenn wir die Hauprumstände betrachten, die das Unglück ermöglichten, unter dem die Welt jetzt leidet. Diese bestanden in dem Vorbandensein einer Hroßmacht, die von Herrschbegterde verzehrt wurde, inmttten einer Ge⸗ meinschaft von Notionen, die für die Verteidtgung schlecht vorbereitet waren, zwar in zeichem Maße unterstützt durch internattonale Gesetze, aber durch keine Maschinerte, um sie durchzusetzen, und geschwächt durch die Tarsache, daß weder die Grenzen der verschiedenen Staaten noch ihre innere Verfassung mit den Bestrebungen ihrer einzelnen Rassen übereinstimmten oder ihnen gerechte und billige Behandlung sicherten.
Daß dieses letztere Uebel stark gemildert werden würde, wenn die Verbündeten die in ihrer gemeinschaftlichen Note entworfenen Veränderungen in der Karte Europas durchsetzen könnten, ist offenbar, und ich brauche nicht besonders darauf hinzuweisen. Es ist tat⸗ sächlich eingewendet worden, daß die Austreibung der Türken aus Europa keinen eigentlichen oder logischen Teil an diesem allge⸗ meinen Plane bilde. Die Erhaltung des türkischen Reiches wurde viele Menschenalter hindurch von einem Staatsmann von Weltruf als wesentlich für die Erhaltung des europäischen Friedens betrachtet. Weshalb, so wird gefragt, wird jetzt die Friedenssache mit dem vollkommenen Umsturz dieser überlieferungsgemäßen Politik in Verbindung gebracht? Die Antwort darauf lautet: weil die Umstände sich vöhlig geändert baben. Es ist unnötig, jetzt in Erwägung zu ziehen, ob die Schaffung einer reformierten Türkei, die wischen den feindlichen Rassen des nahen Ostens vermitt Je, ein Plan war, der niemals auegerührt werden konnte, als der Sultan aufrichtig war und die Mächte geeint waren. Sicher ist es, daß er Itzt nicht ausgeführt werden kann. Die Türkei der Einheit und des Fortschritts ist mindestens ebenso barbarisch und viel angressiver als die Türkei des Sultans Abdul Hamid. In den Händen Deutschlands hat sie sogar offenbar aufgehört, ein Bollwerk des Friedens zu sein, und sie wird offen as ein Werkzeug der Eroberung benutzt. Unter deutschen Offijeren kämpfen jetzt türkische Soldaten in Ländern, aus denen sie lange vertrieben waren, und eine türktsche Regierung, die von Deutschland beaufsichtigt, durch Hilfsgelder und andere Mittel unterstützt wird, hat sich Metzeleien in Armenten und Svrien zuschulden kommen lassen, wie sie so schrecklich selbst die Geschichte dieser unglücklichen Länder nicht aufzuweisen hat. Augensch inlich erfordern die Friedensinteressen und die Ansprüche der Nattonalttäten in gleicher Weise, daß die türkische Herrschaft über fremde Rassen wenn möglich beendet wird, und wir dürfen hoffen daß die Austreibung der Türkei aus Europa ebenso viel zur Friedens⸗ sache beitragen wird, wie die Zurückgabe von Elsaß⸗Lothringen an Frankreich, der italienischen Irredenta an Italten oder jede andere der Gebietsveränderungen, die in der Note der Verbündeten angegeben werden. Es ist augenscheinlich, daß solche territorialen Wieder⸗ herstellungen, wenn sie auch die Gelegenheiten zum Kriege permindern können, keine hmreichende Sicherheit gegen dessen Wiederkehr bieten, wenn Deutschland oder vielmehr diejenigen Kreise in Heutschland, die seine öffentliche Meinung bilden und seine Geschicke leilen, sich wiederum vornehmen, die Welt zu beherrschen. Sie mögen dann zwar fighen, daß das Abenteuer durch die neue O dnung der Dinge schwieriger, aber kaum, daß * unmöglich ge⸗ worden ist. Sie werden immer noch ein politisches Spstem zur Hand haben, das durch und durch auf militärischer Grundkage aufgebaut ist. Sie werden weiter große Vorräte militärischer Ausrüstungs⸗
gegenstände anhäͤufen und weiter ihre Angriffsmethoden
vervollkommnen, sodaß ihre friedlicheren Nachbarn nseder⸗ geschlagen werden können, bevor sie sich selbst zur Verteidtgung vorzuhereiten vermögen. Wenn in dieser Weise Europa, sobald der Krieg vorbei ist, weit ärmer an Leuten, Geld und geger seitigem guten Willen ist, als es zur Zeit des Kriegebeginns wor, trotzdem aber nicht in größerer Sicherheit sich befinden wird, dann werden die Zukunftshoffnungen für die Welt, die der Präsident hegt, ihrer Erfüllung ferner als jemals sein. Es gibt Leute, welche glauben, daß internationale Verträge und Gesetze für diese traurigen Zustände eine hinreichende Vorsorge zu tteffen vermögen. Aber solche Leute haben die Lehren schlecht begriffen, die von der neuesten Geschichte so klar aufgestellt worden sind. Während die anderen Nationen, insbesondere die Vereinigten Staagten und Großdritannien, danach strebten, durch Schiedsgerschts. verträge die Sicherheit zu gewinnen, daß keine Aussicht auf einen Streit den Frieden stören könne, den sie bouernd zu gestalten wünschten, stand Deutschland atzsetts. Setne Gesc nhenhes und Pbhllosophen predigten den Glanz des Krieges. Die Macht wurde als das wahre Ziel des Staates proklamiert. Der Generalstab schmiedete mit der unermüdlichen Industrie zusammen die Waffen, mit denen im geeigneten Augenblick der Machtgedanke vollendet werden sollte. Diese Tatsachen beweisen klar genug, daß Vertragsabschlüsse zur Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens nicht dazu angetan waren, viel Geneigthelt Berlin zu finden und lietzen daxauf schließen, daß derartige einstmals abgeschlossene Verträge schließlich unwirksam werden könnten. ds sprang erst in die Augen, als der Krieg aus⸗ gebrochen war, aber dann war die Beweisführung dafür allerdings überwättigend. Solange Deutschland das Peutschland bleiht, das ohne einen Schatten von Berechtigung in barbarischer Weise ein Land überrannte und mißhandelte, zu dessen Verteidigung es verpflichtet war, kann kein Staat seine Rechte als geschützt anfehen, wenn er keinen besseren Schutz für sie besitzt als einen feierlichen Vertrag.
Der Fall wird noch schwieriger gestaltet durch die Ueberlegung, daß diese Methoden herechneter Grausamkeit von den Mittelmächten nicht nur dazu bestimmt sind, die nigen zu zerschmettern und auf⸗ zuretben, mit denen sie sich im Keieg befinden, sondern auch dazu, diejenigen einzuschüchtern, mit denen sie noch in Frieden leben. Belgien war nicht bloß ein Opfer, es war ein Beispiel. Die Neu⸗ tralen wurden darauf hingewiesen, sich die Schandtaten zu megken, von denen seine Eroberung begleitet war die Schreckensberr⸗ schaft, die seiner Besetzung folgte, die Wegichaffung eines Tetls seiner Bevölkerung und die grausame Unterdrückung des zu ückbleibenden Teils. Und damit die entweder durch die britische Flotte odet dusch ihre eigene vor den deutschen Armeen glückliche weise geschützten Völker sich trotzdem vor den deutschen Metboden nicht sicher glauben solllen, wetteiferte das Unterseebvot innerhalb seines Wirkangs⸗ bereichs beharrlich mit den barbarischen Praktiken der Schwesterwaffe. Die Kriegestäbe der Zentralmächte sind sicher dürteren die Welt in Schrecken zu versetzen, wenn sie sie nur auf diese Weise ihter Sch eckensherrschaft unterwerfen können. .
Wenn dann die Mittelmächte erfolgreich sind, so werden sie solch Methoden ihren Erfolg verdanken Wie kann irgendeine Reform der internationalen Beziebungen auf einen solchen Frieden gegründet werden? Ein solcher Frieden wuͤrde den Triumph glles dess n be⸗ deuten, was den Krieg gewiß und was ihn brutal macht. Es würde die Unzulänalichkeit aler der Mittelk bebdeuten, auf die die Zioilisation baut, um Gelegenbeiten für internafionale Streitig⸗ teiten sowte deren Grausamkeit zu beseitigen. Deutschland und Oester⸗ reich⸗Ungarn machten den gegenwärtigen Krieg unvermeidlich, indem sie die Rechte eines kleinen Staates antasteten, und sie erzielten ihre anfänglichen Triumphe, indem sie die das Gebiet eines andern schützenden Verträge verletzten. Werden kleine Stagten in ihnen ihre Beschützer für Verträge erhlicken können, die pon ihnen als Schutz gegen Angriffe abgeschlossen worden sind? Terrorismus zu Lande und zur See wird sich als Mittel zum Siege erwiesen haben. Werden ihn die Sieger aufgeben auf einen Appell der Neu⸗ talen hin? Wenn bestehende Verträge nicht mehr find als Fetzen Papier, können uns dann neue Verträge, helfen? Wenn die Ver⸗ Iötzung der grundlegenden Regeln des Völkerrechts von Erfolg gekönt ist, werden die versammelten Nationen nicht umsonst daran arhbeiten, diese Verträge zu verb ssern? Ntemand wird von ihren B stimmungen Nutzen haben als die Verbrecher, die sie verletzen. Die, die sie halten, werden unter den Paragraphen leiden. 1
Daher kann das englische Volk, obwohl es den Wunsch des Präsidenten nach Frieden vollauf teilt, nicht glauben, daß der Frieden dauerhaft sein kann, wenn er nicht auf den Erfolg der Sache der Verbündefen gegründet; ist. Denn ein dauerhafter Frieden kann kaum erwartet werden, wenn nicht, drei Be⸗ dingungen eifüllt sind: Erstens, daß die bestehenden Ur⸗ sachen internationaler Beunruhigung so weit wie möglich entfernt und geschwächt werden sollten. Zweitens, daß die Angriffslust und die bedenkenlosen Methoden der Mitlelmächte bei ihren eigenen Nölkern in Mißkredit geraten. Drittens, daß hinter alle vertragsmäßigen Abkommen zur Verhütung oder zur Begrenjung von Feindseligkelten irgend eine Form internationaler Sühne gesetzt werde, welche dem kühnsten Angreifer Einhalt gebietet. Diese Be⸗ dingungen mögen schwer zu erfüllen sein, aber wir glauben, daß sie im allgemeinen im Einklang mit den Idealen des Präsidenten stehen, und wir sind überzeugt, daß keine von ihnen selbst unvollkommen erfüllt werden kann, wenn der Frieden nicht, wenigstens soweit Europa betroffen wird, innerhalb der großen Grundlinien gesichert wird, die in der bei⸗ gefügten Note gezogen sind. Deshalb hat England gebracht, bringt noch und ist bereit, noch wetterhin Obfer an Gut und Blut zu bringen, die ohnegleichen in seiner Geschichte da⸗ stehen. Es trägt diese schweren Lasten nicht nur, um so seine vertragsmäßigen Verpflichtungen zu erfüllen, auch, nicht um einen unfruchtbaren Triumph einer Gruppe von Natsonen über die andere zu sichern, es bringt sie, weil es fest glaubt, 1 von dem Erfolge de Verbündeten die Aussicht auf einerfriedliche Zivilisatton und auf diejenigen internationalen Reformen abhängt, welche, wie die besten Denker der neuen und der alten Welt zu hoffen wagen, der Beendigung des gegenwärtigen Unheils folgen werden.
— Der Präsident des Ackerbauamts Prothoro teilt dem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ zufolge mit, ex sei vom Kriegsamt verständigt worden, daß es ssch als nötig heraus⸗ gestellt habe, die Hälfte der vom Militärdienst befreiten Männer, die in der Landwirtschaft tätig seien, aufzurufen. Es sollen Maßregeln getroffen werden, um so rasch als möglich entsprechenden Ersatz zu schaffen.
Der „Manchester Guardian“ veröffentlicht die Vor⸗ schläge der Wahlrechtskommission, des Unterhauses. Danach würden die Soldaten und Seeleute des aktiven Dienstes ihr Stimmrecht behalten, auch wenn sie es durch die Bestimmung über die Seßhaftigkeit verloren haben sollten. Die Wahlen würden an einem einzigen Tag durchgeführt werden. Das Pluralwahlrecht im alten Sinne würde aufhören, aber wer in einem Distrikt wohnt und in einem anderen Distrikt arbeitet, würde in beiden stimmen können. Auch einige neue Universitäten würden besondere Vertreter erhalten. Die Frauen würden kein Stimmrecht erhalten.
— Die Verlustlisten vom 15, und 16. enthalten die Namen von 58 Offizieren (26 gefallen) und 3454 Mann.
Frankreich.
In der vorgestrigen Sitzung der Deputiertenkammer exsuchte der Abgeordnete Cegcgldi nach Wiederaufnahme der Irgrlexuns des Gesetzantrags über die Fritgsschäßen —o einer langen Rede die Regierung utn Ferigetfgen über die finanziellen Maßnahmen, die die 9 gtesung ergreifen
er
werde, um dem Gesetzesantrag na 711, 9. Finanz⸗ minister Ribot erklärte, Lhoner Blh
1
Iber die außerpolitischen Verhältnisse Norwegens
erstellung planmäßig und unbehindert vom Feinde geräumt.
her Ueberlegenheit in eine norgeschobene Feldwa lawachstellung ist wieder in unserem Besitz. An anderen
gin allgemeines Gefühl von Solidarität müsse alle beherrschen. der besetzten Gebiete zugute brauche nicht 2Sne auch zu bezahlen jei, sie Ah chneller Frankreich sein Fabriken und Bauernhöfe in ben besetzten Gebieten wieder herstelle, desto schneller Finanzen verbessern. Ribot Lasten für Frankreich eben so des Krseges, weshalb er sich der Es gebe
Dieses. Geset, dag den Bemohnern 22 solle, fei Notwendigkeit. inmal gestellt zu werden. Welch müffe belablt merden. Aher j⸗
Die finanzielle Frage
zune es auf Einfuhr verzichten und seine erklärte sodann, daß nach dem Kriege die hoß sein würden, wie während weigere, diese Kiiegsschäden zu bezahlen, indem er von Bank von Frankreich eine neue Banknotenausgabe verlange. bber ein Mittel, nämlich von
1 rankreich selbst die notwendsge Napftalten zu leihen. gen
egterung werde cch eyentu ll direkt an venden. Schließlich verlangte Ribot einen provisorischen 00 Milllonen, um einige zerstörte Werkstätten und
- erzur ichten.
Kredit von
ben Munitionzminister zur Rede zu stellen, weil das ament in der Frage des Neubaues des Arsenals in — der Millionen gekostet hat, nicht befragt worden ist. jn den nächsten Tagen wird eine Abordnung von Mitgliedern der Ausschüsse des Senats und der Kammer ür Auswärtiges nach Rom fahren, um verschiedene Fragen politischer, militärischer und wirtschaftlicher Natur mit dem Ministerpräsidenten Bosellt und den italienischen Parlamen⸗ riern zu besprechen.
— Der Finanzausschuß des Senats hat Löe,
Spanien.
Am Montag nachmittgg hat im Ministerium des Aeußern ine lange Jea bers zwischen dem Ministerpräsidenten, dem Minister des Aeußern und dem österreichisch ungarischen Bat⸗ chafter stattgefunden. Nachher wurde, wie Lhoner Brhti elden, folgende amtliche Note veröffentlicht:
Man hat allen Grund zu der Annabme, daß infolge der heutigen . 5 Umlauf Hnc Bescte deaüahns unwahrschein⸗
er Forderungen und ange er fremder Einmif nere Politik zum Schweigen kommen — mischungen in unsere
In der gestrigen geheimen Sitzung des Storthings ab der Minister des Aeußern eine lange Erklärung b, die fast die ganze Sitzung in Ans eschlossen, die Erklärung in einer prechung zu stellen.
pruch nahm. Es wurde päteren Sitzung zur Be⸗
Griechenland.
In der neuen Note, die die Gesandten der ntentemächte am 13. Januar an die griechische Re⸗ ierung richteten, heißt es der „Agence Havas“ zufolge:
Die Gesandten der Perhündeten hätlen ihren Regterungen die iechische Note vom 28. Deymber, 10. Januar ühermittelt und den ustrag empfangen, die griechische Regterung wissen zu lassen, daß e verbündeten Regijexungen zwar Kenntnis nähmen von ihrer Zu⸗ mmung zu den durch die Note vom 6 Januar geforderten milt⸗ rischen Maßnahmen, daß sie aber diese. Antwort auf einzelne orderungen der Note vom 31. Dezember nicht annehmen könnten r Klarstellung über folgende Punkte: 1) Trotz der durch e Verbündeten Pegesanezen Verpflichtungen, die Kontrolle wenig lästig als mög ch zu gestalten, könnten die Verbündeten ine Einschräͤnkung der griechischen Regierung zulassen, die ihre birksamkeit in Frage stellen könnte. 2) Die Verbündeten bestünden f der sofortgen und bedingungslosen Ausführ ung des Versprechens r Freilassang der aus politischen Gründen in Haft genommenen rsonen. 3) Die Verbündeten könnten sich infolge des speziellen barakters der durch § 3 der Note vom 18.,31. Dezember vorgesehenen ntersuchung nicht darauf festlegen lassen, daß die infolge dieser ntersuchung zu bewilligenden Entschäadtgungen nach den Bestim⸗ ungen der griechischen Erklärung festgelegt würden. Die Blockade de erst aufgehoben werden können noch der genauen und formellen nnahme dessen, was vorbergehe, und ebenso nach Annahme aller rderungen der Verbündeten und Erfüllung der in der Note vom Dezember/8. Januar angezeigten Bet ingungen.
Die griechische Regierung antwortete, sie habe nicht e Absicht, Einschränkungen bei der Annahme der von den erbündeten festgesetzten Forderungen vorzunehmen, sie stimme ch den durch Nummer eins und drei der Note dargelegten nzelheiten zu, sie nehme ebenfalls den Inhalt des Para⸗ aphen zwei über die Freilassung der politischen Gefangenen und sie nehme Kenntnis von den Erklärungen der Ver⸗ indeten über die Aufhebung der Blockade.
— Vorgestern sind in Athen dem „Corriere della Serra“ folge sechs italtenische Offiziere eingetroffen, die unter dem arabinerieoberst Marchese Ausilio als italienische Mission r Kontrollkommission der Verbündeten angegliedert erden sollen. Aufilio war bis zum Februar des vergangenen uahres Chef der italienischen Militärmission zur Reorganisation 8 griechischen Heeres.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 17. Januar, Abenbds. (W. T. B) Außer lehhafterer Gesechtstätigkeit bei Beaumont sind
n der Westfront keine hesonderen Ereignisse zu melden. Im Osten blieh die Artillerietätigleit füdlich Smorgon
ge, Angriffe sind bisher nicht erfolgt. v11
(W.
Großes Hauptquartier, 18. Januar. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
An eine englische Sprengung bei Loos schlossen sich kurze mpfe an, bei denen vorgedrungener Feind in erbittertem hkampf schnell wieder zurückgeworfen wurde.
In der Nacht vom 12. zum 13. 1. wurden nach den mpfen bei Serre die noch von uns gehaltenen Teile der
ündem lag täglich schweres Feuer auf den perlassenen leeren r Gestern erfolgte hiergegen der von uns erwartete kchiche Luftstoß, welcher dem Angreifer schwere Verluste
Oestlicher Kriegsschauplatz. 1 Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. 1 „In vielen Abschnitten der Front lebte die beiderseitige tillerietätigkeit bei klarer Sicht merklich auf, Nördlich Kraschin drangen russische Stoß -n, g9 mn. Die
Auf eine solche Aufforderun, 8
1 derung solle das Land pie bei den letzten Kriegsanleihen, auch einmütig ant vorten. Die die Ersparnisse des Landes
abriken wieder
.
Front des Generalobersten 8 Erzherzog Joseph.
„Während südlich der Oitoz⸗Straße
starken russischen Kräften unternommener Angrif in unserem Alrtilleri⸗⸗ und Maschinengewehr feuer zu⸗ sammenbrach, gelang es uns durch überraschenden Vorstoß zwischen Susita⸗ und Putnatal 1 Offizier, 230 Ge⸗ 515 und 1 Maschinengewehr aus den feindlichen Stellungen
zu holen. 11“
ein von f
Front des Generalfeldmarschalls von Mackensen. In der Do hrudscha werden seit einigen Tagen Tulcea und Isaccea von russischer Artillerie beschossen. Mehrere Einwohner, vor allem Frauen und Kinder, sind getötet.
Mazedonische Front. Vereinzelte geringe Gefechtstätigkeit.
Der Erste Generalquartiermeister . 1 Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 17. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.
Bei Vadeni wurden vorgeschobene osmanische vor überlegenen feindlichen Kräften auf die Hauptsicherungs⸗ linie zurückgenommen. Ein feindlicher Angriff auf die Stellungen etwa zwei Kilometer westlich von Vadeni kam durch unser Sperrfeuer zum Stehen.
Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Joseph.
Zwischen dem Casinu⸗ und Susita⸗Tal gingen die Russen und Rümänen mit starken Kräften zum Angriff über. Es gelang dem Feind, sich auf einer Höhe festzusetzen, während er auf den übrigen Frontteilen restlos abgewiesen wurde.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Bei den K. und K. Truppen keine Ereignisse.
Italie nischer Kriegsschauplatz. “ Auf der Karsthochfläche und im Wippachtale lebte die Artillerietätigkeit wieder auf. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Sicherungen
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 17. Januar. (W. T. B.) Heeresbericht.
Mazedonische Front. An der ganzen Front schwaches Artilleriefeuer. An gewissen Stellen, besonders an der Struma, Patrouillengefechte. Zwei feindliche Kreuzer be⸗ schossen erfolglos unsere Stellungen in der Nähe der Struma⸗ mündung.
Rumänische Front: Vier feindliche Flugzeuge über⸗ flogen Tulcea, wir vertrieben sie aber durch Artilleriefeuer.
Türkischer Bericht. X“
Konstantinopel, 18. Januar. (W. T. B. mtliche Heeresbericht vom 17. Januar. b „Persische Front: An der persischen Grenze schlugen wir zwei russische Kompagnien zurück, die sich in östlicher Richtung zurückzogen.
Rumänische Front: Nach späteren Feststellungen machten unsere nordöstlich von Braila kämpfenden Truppen in den gestrigen Kämpfen 144 Gefangene. Sonst kein wichtiges Er⸗
eignis. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.
Der Krieg zur See.
Kopenhagen, 16. Januar. (W. T. B.) Dampfer „Norma“ (2800 Br.⸗Reg.⸗To.), von Valencia nach London, ist am letzten Sonntag von einem Unterseeboot versenkt worden. In dem Telegramm wird nichts über das Schicksal der Besatzung gesagt, es ist jedoch v. v h daß sie gerettet ist, da die Versenkung im Kanal erfolgte.
London, 17. Januar. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Die Besatzung des norwegischen Dampfers „Vestfold“, dessen Versenkung bereits gemeldet wurde, ist gerettet worden. Der Dampfer „Ophir“ ist mit der Besatzung des norwegischen Dampfers „Solvana“, der am 13. Januar von einem C⸗Boot versenkt worden ist, angekommen. Der Dampfer „Sbt0“ wahrscheinlich norwegischer Nationalität, ist versenkt. worden.
„London, 17. Januar. (W. T. B.) Die Admiralität teilt mit: Seit einiger Zeit wurde angenommen, daß die folgenden Kauffahrteischiffe, die lange Zeit überfällig waren, von den Deutschen versenkt worden seien. Britische Schiffe: „Dramatist“, „Radmorshire“, „Minieh“, „Netterby“, „Hall“, „Mount Temple“, „King George“, „Georgie“ und „Volta“; französische Schiffe: „Nantes“ und „Amières“. Es liegt jetzt die definitive Nachricht aus Pernambuco vor, daß diese Annahme richtig war. Am 15. Januar Abends ist der japanische Dampfer „Hudson Maru“ in der Höhe von Pernambuco mit den Kapitänen un 237 Mann der Besatzungen einiger der verloren gegange⸗ nen Schiffe, die an verschiedenen Daten zwischen dem 12. De⸗ zember und dem 12. Januar versenkt worden sind, angekommen. Außerdem wurde der Dampfer „Saint⸗Theodore“ be⸗ schlagnahmt und mit einer Prisenbesatzung versehen, und der Dampfer „NYarrondale“ beschlagnahmt und mit ungefähr 400 Mann von anderen versenkten Schiffen, die ge⸗ landet werden sollten, weitergeschlckt. Ueber den Verbleib dieser beiden Schiffe ist nichts Näheres bekannt.
Rom, 16. Januar. (W. T. B.) Bericht des Marine⸗
Der dänische mit Südfrüchten
Dalmatinischen J
beigegeben ist, tar
(Es handelt dampfer „Zagr
schließen wird).
London, 18 Der norwegisch
„Hansi“ aus Be satzung gerettet wo
einem französischen Unterseeboot,
seindlichen Unterseeboot ohne Eine erhebliche Anzahl Passag
von den Ententestaaten
versenkt worden.
nsein
vediert und persenkt.
eh“,
Januar.
(W. T. B.) „Lloyds“ melden
e Dampfer „City of Tampico“ ist
Es bestätigt sich, rgen am 7. Januar versenkt und die
B
daß der Dampfer
In dem eitschrift für hietrich Reimer,
We
egl schen Kriegsjustt Rechtsprechung dem lischen Justiz in de seindlichen Handel z sördern. Dies wir Urteilen, die währen Dr. C. H. Schäter Dardanellen und Dardanellen für
amtlicher Statistiken und zugleich das Lebe
„Allgemeinen
gänge besprochen.
früheren Heft hegonnenen
Rußland,
nach und kommt zu dem stärktes Interesse daran hat, sich vor⸗: unabhängige Zufuhrstraßen zu sichern. Frage von ausschlasgebender oder Indien englisch bleiben die Verhandlungen des englischen Unterhauses über die Be Pariser Wirtschaftskonferenz in der Uebersetzung wiedex. 1 Rundschau⸗“ Auslandspresse über wichtige wirtschaf
Koloniales.
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den Jahrgang 1916 der „Kolonialen Run
ltwirtschaft und
Aufsatz über 3“ fort. Er zeigt, brllischen Kriegez
ein österreichisches Schiff von daß unseren Seestreitkräften b Das Unterseeboot wurde von einem österreichischen Flugzeug erfolglos angegriffen
sich um den österreichischen Kurs⸗ der, wie gemeldet wurde, von einen Warnung torpediert wurde. ine 1 iere sind diesem völkerrechts widrigen Angriff zum Opfer gefallen, der die Reihe de verübten Gewalttaten sicher nicht ab⸗
3 2
*
Baeesc . nns .S. e. (Verlag 2 erlin), abschließenden Heft 11/12 setzt Professor Dr. Albrecht Mendelsohn⸗Bartholey (Würzhurga) deen in einem „Wirtschaft und Recht in der wie sich jetzt in England die ꝛel unterordnet, wie in der eng.
c Hauptsache der Gesichtspunkt leitend ist, den
u zerstören und die britische Volkswirtschaft zu einzelden an der Hand einer Reihe von ergangen sind, gezeigt. Aufsatz „Rußland, die
d im d des Krieges in England untersucht in einem der indische Ozean“ weist
die
Bedeutung eingehend
unter
nsinteresse Englands bei seiner Getreideversorgung
Ergebnis, daß
see ob Konstantinopel oll.
werden bemerkenswerte
England in Zukunft ein ver⸗ Meerengenproblem möglichst Für den Verfasser ist die ü türkisch Professor Dr H. Grohmann gibt schlüsse der
In der Ausführungen der tliche und weltpolitische Vor⸗
Nr
Die Null in matik und der wohnheit heraus schw Schaffung dieses N. wendig war. geistigen Fortschritt da
während z B. die al
bliebenen Inschristen hat leider bis zum h Man kann nur Zritraum von 400 ganz genaue wie sie zu andere Forscher bis diesen Rälseln der
Die
gleichen. alten
Zeichen für Null, schr alten Indern,
führten. Die älteste stammt sogar erst aus
brachten. städte haben viele K. tage gesördert und Zeichen für auch die Zahlenzeiche für Zahlenwesen ge
Inder, sondern nach e also die erste Einheit entsprach einem Tag, 20 Tagen. Die Ein
Ordnung von eine von sechster Ordn.
einfachen, sofort verstä
worden ist, hat die an
drückte, wie wenn wir 2 Hundert, 0 Zehner,
— In der fran einen breiten Raum e
Linie gegen die Anklag AHiés devant
Schrift des Profes⸗
Behandlung der lgn d“ (Verlag von He
reben lassen und in sa⸗
en wurden Jagdkommandos und Patrouillen abgewiesen.
ministeriums. Am Morgen des 14. Januar wurde bei den
den Gefangenenlagern
ist eine der fesselndsten Erscheinungen in Völkerpsvpchologie
längst untergegangenes Volk nicht n ein Schriftieichen für die Maya in Mittelamerika, öffentlichungen amerikanischer zunehmende Aufklärung erfahre
sagen, Zeitrechung,
stellte eins der Mayadokumente
interessant, ihr Zahlenspft Null; erst shre Nachkommen als Ersatz für fehlende Einbeiten.
die ibr Nullzeichen auch erst hundert unserer Zeitrechnung pl.
5 oder 6 Jahrhunderte vor den af Die Forschungen in den
verschiedene
ihren Inschriften einnimmt. Verbindung mit andern, worden ist. Der merkwürdigste Umstand ist die schon erw soche, daß die Maya nicht nach einem Der
20 Tage oder 360 Tage, also etwa ein Jahr. noch weit höher hinauf, denn 1—19 wurden mit Strichen vnd Punkten ein Zeichen, das ungefähr einem halbgeschlossenen Auge gleicht.
Zahl 20 wird durch dies Zeichen und einen Punkt Die höchste Zahl, die in P
des Siellungswerts der Ziffern kannte,
Angaben über unwürdige, ja aufgereizt wird, die angeblich d land zu erdulden bätten.
Unwersität in Freiburg i. B.
unst und Wissenschaft. der Völkerkunde.
888 8
. Man kann sich er in die chts, das
Die Erfindung der Null der Geschichte der Mathe⸗ aus seiner Ge⸗ Gedankenarbeit hineinversetzen, die zur — das doch unendlich bedeutsam ist, not⸗ Auf jeden Fall stellte diese Erfindung einen großartigen
r, und die Tatsache ist bemerkenswert, daß ein schon
ur bis 20 zu zählen vermochte,
Germanen nur bis 12 kamen, sondern sogar ten Germanen nurx bis 12 k , sond sog
Null besaß.
sowie
u Das ist das Volk der dessen uralte Hieroglyphen durch Ver⸗ Gelehrter in den letzten Jahren eine n häaben. Wie alt die erhalten ge⸗ die anderen Kulturreste der Mava sind,
eutigen Tage noch vnicht festgesteht werden können.
alle datkerten Urkunden in liegen. Die Maya hatten aber wir wissen ebhen verhält. Professor
daß Jahren
der unserigen
zu dem Jahr 300 n. Ch. hinaufgehen. Mapainschriften abgesehen,
Babplonier kannten, vor etwa
89*ʃ
2000
einem
eine nicht, Seler in das Jahr 1255 v. Ehr., während Von ist ch besonbers em mit dem anderer alter Völker zu ver⸗ so vbiel man weiß, keine Jahren hatten ein
teben es aber nicht in der Rechnung, auch nicht
Aehnliches findet sich bei den 8 um das sechste Jahr⸗ anmäßig in ihr Dertmalspstem ein⸗
unzweifelhafte Anmwendung der Null in Indien
dem Jahr 876
76. Es scheint, daß die Mapa gatischen Völkern diese Tat voll⸗ zahlreichen Ruinen der Mapa⸗
alender und chronologische Aufzeichnungen zu⸗
Man kennt
vollkommen entziffert. Tage, Monate
Zeitperioden wie
sowohl als
xn. Die Maya müssen ungewöhnlich begabt
wesen sein, da es einen großen Raum
deren Bedeutung noch nicht
inem System von 20. der nächst höheren Ordnung.
in Die Zahlenzeichen finden sich oft in erschlossen ähnte Tat⸗ malspstem rechneten wie die 20 Einheiten bildeten Die Einheit
die nächst höhere also einem Abschnitt von
heit dritter
ung mit 2 880 000 Tagen.
Orknung wären dann 18 mel Aber die Mapa zählten sie batten danach eine Einbeit vierter 7200 Tagen, eine fuͤnfte mit 144 000 und schließlich gar Die Ziffern von geschrieben, noch einen
odlichen System. Dann kommt die Null, als
sehnliche Größe von 12 489 781. ens, daß dies mathemat
Dir Tarüber dargestollt. den Inschriften der Maya aufgefunden Wundersam ist
isch so boch veranlagte Volk nicht das Prinzip
die Zahl 1203
1 schreiben würden: „1 Tausen 3 Einer’.
Literatur. zöͤsischen Pamphletliteratur nehmen Schrifte
in,
Gegen diese Schmäbliteratur, in erfter
en, die der Ministre plénipotentiaire Baron d'Anthouard in Mgr. Baudrillarts Buch „LAllemagne dt les la Conzseience Bebandlung der Kriegegefangenen erhoben hat,
ehrétienne“ gegen Dentschlande wendet sich eine kalholischen Theologie an der D. Dr. Engelbert Krebs „Hie
Kriegsgefangenen in de rder in Freiburg; ½ ℳ, geb. 8,60 ℳ).
ors der
auf Grund eigener Besuche † und ⸗Fürsorgeanstalten sowie durch Fähnhe an
sondern sich etwa so aub⸗
in denen die Bevölkerung mit unwahren grausame Behandlung geschreckt und ie französischen Gefongenen in Deutsch.
1
Verfasser hat diesen ee ee. Keenbeh einsach die Fotsachen eschreibender Weise das dargelegt, n er auf Grund amtlicher Auskünfte, gelegt, wad
1 Wiedergabe das Interesse Rußlands an den Dardanelle