Bekanntmachung über Zement. Vom 25. Januar 1917.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß⸗ nahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:
§ 1
Der Reichskanzler kann Besttmmungen über die Erzeugung und
den Absatz sowte über die Preise und Lieferungsbedingungen von eme t (§ 4 der Verordnung vom 29. Junt 1916, Reichs⸗Gesetzbl. S. 633) treffen.
Er kann bestimmen, daß Zuwiderhandlungen gegen die gemäß Abs. 1 erlassenen Bestimmungen mit Geldstrafe bis zu einhundert⸗ taufend Mark oder mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft werden. 8
Der Reichskanzler kann V⸗ träge über Lieferungen on Zement (§ 1), die eine Lieferungspflicht für mehr als sechs Monate bearünden, für aufg löst erklären Diese Erklärung ist insoweit ohne Wirkung, als der Vertrag purch Lieferung der Ware erfüllt war.
Die Entscheidung des Reichekanzlers, daß die Voraussetzungen des Abs. 1 gegeben sind, ist endgültig.
§ 3 Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Reichskanzter bestimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 25. Januar 1917. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich.
Bekanntmachung
über die Einrichtung der Ueberwachungsstelle für Seemuscheln.
Vom 27. Januar 1917.
Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung über die Ueber⸗ wachung des Verkehrs mit Seemuscheln vom 2 November 1916 (Reiche⸗Gesetzbl. S. 1243) in Verbindung mit § 1 der Be⸗ kanntmachung über die Errichtung eines Kriegsernährungsamts vom 22. Mai 1916 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 402) wird folgendes bestimmt:
Die Geschäfte der Ueberwachungsstehe für Seemuscheln werden durch den Reichekommissar für Fischversorgung wahrgenommen.
2. Dem Reichskommissar für Fischversorgung wird für die Erledi⸗ gung der Geschafte der Ueberwachungsstelle für Secmuscheln ein Ver⸗ waltungsausschuß zur Seite gestellt. Der Reichstommissar für Fischversorgung ist Vorsitzender des Verwaltungsausschusses. Die Mitgl eder des Verwalt ungsausschusses werden von mir ernannt.
3.
Die der Ueberwachungsstelle nach §8§ 2, 3, 4, 5, 6 der Bekannt⸗ achung vom 2 Nodember 1916 zußtehenden Befugnisse sind grund⸗ ätzlich von dem Verwaltungsausschuß auszuüben. In eiligen Fällen ann der Vorsitzende namens des Verwaltungsausschusses entscheiden. die Angelegenheit ist alsdann dem Verwaltungsausschuß in seiner
ächsten Sitzung vorzulegen.
4. Der Verwaltungsausschuß kann dem Vorsitzenden die Ermächtigung
erteilen, bestimmte Geschäftszweige selbständig zu erledigen.
Die alla Heulschen 6
Der Verwaltungsausschuß wird von dem Reichskommissar für Fischversorgung nach Maßgabe des Bedürfni es, jedoch mindestens inmal vierteljährlich, einberufen. Dabet foll die Tagesordnung mitgeteilt werden. Der Verwaltungsausschuß ist beschlu fähtg, wern außer dem Vorsitzenden mindestens drei 2 itglieder erschtenen sind. Bei Sttimmengleichheit gibt die Stimme des Vorßittzenden den Ausschlag. Die Beschlüsse sind schri tlich festzustellen und vom Vor⸗ fitzenden und einem weiteren Mitgliede zu vollztehen.
5. einen Anordnungen der Verwalt anzeiger“ bekanntzugeben. 1
Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung an die Stelle der Bekanntmachung über die Einrichtung einer Ueber⸗ wachungsstelle für Seemuscheln vom 16 November 1916 („Reichs⸗ anzeiger Nr. 273). Die bisherigen Mitglieder des Verwaltungs⸗ ausschusses bletben im Amte.
Berlin, den 27. Januar 1917.
Der Präsident des Kriegsernährungsamts. von Batocki.
Bekanntmachung,
betreffend die Zustimmung zur Herstellung und den Verkehr mit Ersatzsohlen, Sohlenschonern und Sohlenbewehrungen aus Leder.
Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung, betreffend Aus⸗ führungsbestimmungen zu der Verordnung über den Verkehr mit Schuhsohlen, Sohlenschonern, Sohlenbewehrungen und Lederersatzstoffen, vom 4. Januar 1917 (R7SBl. S. 7) wird folgendes bestimmt:
Die Zustimmung der Ersatzsohlen⸗Gesellschaft m. b. H., Berlin Wülhelmstr. 8, zur Herstellung und dem Verkehr mit Schuhsohlen, Sohlenschonern und Sohlenbewehrungen aus Leder im Sinne des § 1 der Verordnung vom 4. Januar 1917 wird unter folgenden Bedingungen erteilt: .
A. Ersatzsohlen. I. Herzteller.
Die am 25. Januar 1917 vorhandenen Bestände, findliche Waren und zur Herstellung von Ersatzsohlen verwendbaren Bodeni derabfälle sind der Ersatzsoblen⸗Gesellschaff m. b. H. bie zum 5 Februar anzumelren, unter Beifügung von Proben und Preis⸗
angeboten für Ersoatzsohlen. Von den Beständen und in Arbeit befindlichen Waren dürfen
10 v. H, jedoch nicht mehr als 1000 Paar ve kauft worden zu einem der den Herstellerpreis (Mater ialkosten + Arbeitelohn + Un⸗ kotten) zuzüglich höchstens 10 v. H. Gewinn entspricht. Für die übrigen Mengen bleibt besond ere Vereinbarung nach erfolgter Bestands⸗ anmeldung vorbebalten.
Verkauf oder sonstiges Inverkehrbringen entgegen diesen Be⸗ stimmungen ist verboten und nach § 3 der Verordnung vom 4
nuar 1917 strafbar. II. Händler.
§ 2.
Allgemeire Zustimmung wird erteilt für Verkauf und Inverkehr⸗ bringen von den im Besitz des Groß⸗ und Kleinhandels befindlichen Ersatzsohlen, bestehend aus Vache⸗ oder Sohllebderstücken, Spalt⸗ kernleder, Gummi, imprägnierte Filze oder Holz, unter der Bedingung,
daß der Zusch 8 Senalg. H. auf den Netto⸗
des Großhändlers nicht mehr als b v. einkaufspreis,
in Arbeit be⸗
b. des Kleinbändlers nicht mehr als 15 v. H. auf seinen Nettoeinkaufspreis beträgt. Neito inkauf pieis im Sinne dieser Bestimmung ist der von dem Händler tatsächlich bezahlte Warenpreis, Kassaskontt dis höchstens 3 v. H. braucht nicht abgezogen zu werden, dagegen sind alle übrigen Vergütungen zu kürzen.
§ 3.
Der Verkauf oder das Inverkehrbringen aller anderen nament⸗ lich aufgefüährten Schuhsohlen, z. B. solcher aus Pappe jeder Art oder in Verbindung mit Pappe, aus Kunstleder, Fattts (Spalt⸗ abfälle zusammengeklebt oder gepr ßt) darf nur erfosgen nach Zu⸗ Fezmung der Ersatzsohlen⸗Gesellschaft m. b. H. in jedem einzelnen
alle.
B. Sohlenschoner und Sohlenbewehrungen aus Leder könvnen vorerst ohne besondere Genehmiaung der Ersatzsohlen⸗Ge⸗ ellschaft m. b. H. verkauft und in den Vekehr gebracht werden. Die Her⸗ steller können die vorhandenen Bestände in Bodenlederabfällen für Sohlenschoner und Sohlenbewehrungen aufarbeiten.
Der Verkauf oder das Inverkehrbringen darf aber nur unter der Bedingung ersolgen, daß der Hersteller zu seinen 1g keinen höheren Zuschlag als 10 v. H, der Großhändler keinen öheren Zuschlag als 20 v. H. auf seinen Nettoetnkaufspreis (s. o. § 2) und der Kleinhändler keinen böheren Zuschlag als 33 ½ v. H. auf seinen Nettoeinkaufspreis ( o. § 2) berechnet.
ar Bestimmungen treten mit dem 27. Januar 1917 in aft. Berlin, Wilhelmstraße 8, den 27. Januar 1917.
Ersatzsohlen⸗Gesellschaft m. b. H. Jacobowski. Moll.
—
Bekanntmachung,
betreffend Zustimmung zur Anfertigung von Leder⸗
ersatzstoffen, die zux Herstellung oder Ausbesserung
von Schuhwaren und für die Herstellung von Schuh⸗ warenbestandteilen Verwendung finden.
Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung, betreffend Aus⸗ führunasbestimmungen zu der Verordnung über den Verkehr mit Schuhsohlen, Sohlenschonern und Sohlenbewehrungen und Lederersatzstoffen, vom 4. Januar 1917 (RGBl. S. 10) wird folgendes bestimmt: b
Bis auf Widerruf wird die allgemeine Zustimmung erteilt, daß folgende Lederersatzstoffe, dte zur Herstellung oder Ausbesserung von Schubwaren und für die Herstellung von Schuhwarenbestandteilen Verwendung finden, gewerbsmäßig bergestellt werden, unter der Be⸗ dingung, daß die Hersteller für diese Waren keinen höheren Preis verlangen und sich zahlen lassen dürfen, als sie vor dem 25. Januar 1917 erzielt haben.
Hinsichtlich der Verwendung dieser Stoffe zur Herstellung und Ausbesserung von Schuhwaren und zur Herstelluna von Schuhwaren⸗ besjandteilen wird auf die Bekanntmachung Jahrgang 1917 Nr. 3 vom 27. Januar 1917 verwtiesen.
Melvo⸗, Wako⸗, Koko⸗, Kowa⸗, Union⸗Pappe, Lederersatz „Erreicht“, Beste Qualität Leder⸗ Granitol⸗,
Holz⸗Hideite, Badenta⸗Pappe, Kunstleder aus Spaltstücken, Futterleder auch Crispinus genannt, Ugal, pappe, Vulkanfiber, Paptergewebe, mindestens 3 fach, Nilosa⸗, Steifl-inen, Linoleum, Lederbord, Filze.
Berlin, Wilhelmstraße 8, den 27. Januar 1917.
Ersatzsohlen⸗Gesellschaft m. b. H. 8ee prwil
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 16. des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 5679 eine Bekanntmachung, betreffend die Verordnung über gewerbliche Schutzrechte feindlicher Staatsangehöriger, vom 25. Januar 1917, und unter
Nr. 5680 eine Bekanntmachung 25. Januar 1917.
Berlin W. 9, den 26. Januar 1917.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
über Zement, vom
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Rentner Franz von Morawski Dzierzykraj in Berlin und den Rittergutsbesitzer Franz von Guenther auf Grzybno, Kreis Schrimm, auf Grund des § 3 Nr. 3 der Verordnung vom 12. Oktober 1854 zu Mitgliedern des Herrenhauses auf Lebenszeit zu berufen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Seminardirektor Johannes Vahlbruch, zurzeit in Schleswig, zum Regierungs⸗ und Schulrat und
den Oberamtmann Kloubert in Gammertingen zum Re⸗
gierungsrat zu ernennen.
8 Ministerium für Handel und Gewerbe.
Zum Baugewerkschuloberlehrer ist ernannt worden der Lehrer, Regierungsbaumeister, Dipl.⸗Ing. Ernst Koeppel in Breslau. —
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22 Dezember 1914 (RGBl. S. 556) und 10. Februar 1916 [7GBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ kanzlers für den in Frankfurt a. M., Miquelstraße 5, Feld⸗ bergstraße 17 und 22 und Staufenstraße 30, belegenen Grund⸗ besitz des englischen Staatsangehörigen, Obersten a D. Franz Tweddel in Dinau, Côte du Nord, und seiner Ehefrau, Mathilde geb van Dulcken, die Zwangsverwaltung angeordnet egggehrer Kursmakler Ernst Meyer⸗Selbach in Frankfurt a. M.).
Berlin, den 23. Januar 1917.
Der Minister für Landen und Gewerbe. J. A.: Lusensky.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die Zwangs⸗ verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und 10. Februar 1916 (ℳGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn eichskanzlers über das in Deutschland befindliche Vermögen der Firma
L' Hélice Intégrale Société anonyme in Paris I Zwangs⸗
verwaltung angeordnet (Verwalter: Kursmakler Ern
Selbach in Frankfurt a. M., Goethestr. 33).
Berrlin, den 23. Januar 1917. Der Femner für Handel und Gewerbe.
Unterrich
A.: Lusensky.
Ministerium der geistlichen und “ angelegenheiten.
Bei dem Ministerium der geistlichen und Unterrichtsg legenheiten ist der Inspektor bei der Königlichen Kunstschul Berlin Fritz Deicke zum Geheimen erxpedierenden Sekretär Kalkulator ernannt worden.
Der Regierungs⸗ und Schulrat Vahlbruch ist der N⸗ gierung in Schleswig überwiesen worden.
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Nichtamtliches.
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, Januar 1917.
Anläßlich des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs traf gestern Seine Majestät dem Kaiser von Oesterreich, Apostolischer König von Ungarn im Großen Hauptquartier zur Beglückwünschung en Bei der Frühstückstafel, an der auch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Auguste Victoria, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Heinrich und Waldemar von Preußen sowie ein zahlreiches Gefolge teilnahmen, wurden von den beiden Monarchen Trinksprücghe ausgebracht Wie „W. T. B.“ meldet, sagte Seine K. u. 5 Apostolische Majestät:
Ich habe Wert darauf
097 27.
gelegt, am beutigen Tage her 1 erscheinen, um Earer Majestät, Meinem treuen Freund und rreuen Verbündeten, persönlich Meine wärmsten Glückwünsche darn⸗ bringen. Zum dritten Male begehen Eure Mafestät Inn Geburtsfest inmitten des Krieges, den die Feinde uns aufgezwungtn haben und für dessen Fortsetzung sie durch die Ablehnung unseng lovalen Friedensangebotes alle verantwortlich sind. Majestät ruhmbedecktes Heer im Verein mit Meiner und u Verbündeten taͤpferen Armeen hat mit dem Beistande del Allmächtigen auch seit Jahresfrist wieder reiche Erfolge errungen, die uns mit berechtigtem Stolz, aber auch mit zuversichtlichem Van trauen auf den weiteren Verlauf der Kämpfe erfüllen. Durchdrungen
Seine Majestät, Mein erlauchter Großohm, Eurer Majestät en⸗ gegenbrachte, fasse Ich Meine Wünsche in dem Ruf zusammen, Seine Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preuße lebe heoch!
Seine Majestät der Kaiser Wilhelm erwiderte: Für den heutigen Besuch Eurer Maäjestät sowie für die Me ausgesprochenen Wünsche zu Meinem Geburtstag soreche Ich Eum Majestät als treuer Freund und Verbündeter Meinen wärmften Dank aus. Die Anwesenheit Eurer Majestät am heutign Tage ist für Mich ein neuer hehrer Beweis dessen, daß in Freuke und Leid in schweren Stunden wie in den sonnigen Tagen Em Majestät und Eurer Majestät Heer und Volk sich eins mit Mn
und Meinem Heere und Volke fühlen in dem unerschütterl
Vorsatz den gegenwärtigen Krieg mit des Allmächtigen Hilfe zue
Ablehnung unseres Fri⸗densangebotes wird auf die zurückfallen, de unser lovales Entgegenkommen schroff zurückgewiesen haben. De ruhmbedeckten Streitkräfte Oesterreich⸗Ungar s und Deutschlante im Verein mit ihren Verbündeten werden unseng Ländern den Frieden eikämpfen, in dem die dur Blut und Eisen gehärteten Freundschaftsbande wischen uns und unseren Völkern sich in gemeinsamer Friedensarbeit weiter⸗ hin als fest und treu erweisen werden Besonders danke Ich Eum
Majestät Kaiser Franz Joseph, Metnen erlauchten väterlichen Freund. Die Erinnerung an ihn, den hochseligen Kaiser, möge jet und in Zukunft unsere Freundschaftsgefuhle beiligen. Ich faßt
Karl lebe hoch! Hurra! Hurra! Hurra! Aus dem gleichen Anlaß wurden Seiner Majestät
Der Präsident des preußischen Herrenhauses Grff von Arnim⸗Boitzenburg sandte folgende Depesche:
In schicksalsschwerer Zeit entbietet Eurer Kaiserlichen uind Königlichen Majestät heute das Preußische Herrenhaus ehrfurcte vollen Segenswunsch. Fester denn je fühlt in dem untrennbaran Bund der deutschen Stämme das preußische Volk seinem König ung Herrn sich verbunden. An Feinden wie an Siegen reich it Preußens Geschichte. Aber medr noch als von unsern Vätern mf König und Vaterland von dem lebenden Geschlecht an Opfermut und staht⸗ harter Kraft verlangen. Eurer Majenät dem obersten Kriegsherrn fong freudig unser ruhmreiches Heer. Eurer Mejestät dem Vater de Vaterlandes wird auch unser Volk getreulich solgen, denn es mweiß Eurer Majestät Weg ist der Weg der Ehre und des Steges. Gete schütze und segne den Kaiser, unsern geliebten König und Herrn!
Der Präsident des preußischen Abgeordneten⸗ hauses Dr. Graf von Schwerin⸗Lowitz richtete nachstehende Depesche an Seine Majestät den Kaiser:
Am heutigen nationalen Festtage und zugleich am Vorabend schwernen Entscheidunsskampfes um die ganze Zukunft unseres Landes
Auftrage des versammelten preußischen Abgeoronetenhauses des heißesten Segenswünsche des treuen preußischen Volkes darzubringa⸗ Einmütig mst ECurer Majestät in der Entschlossenheit zum Kang wie in der Bereitschaft zum Frieden ist — mit dem ganzen deutschen — auch unser Preußenvolk bereit, . tragen, um sich von seinem geliebten Kaiser und König zum vol Siege und damit zu einem gesicherten Frieden führen zu lasfer Gott segne Eure Majestät im kommenden entscheidung Lebensjahr.
Die Vertretungen sämtlicher preußischer vinzialverbände überreichten Seiner Majestät folge Adresse:
Allerdurchlguchtigster, Großmächtigster Kaisser und Könitg
Allergnädigster Kalser, König und Herr
Cure Kaiserliche und Königliche Majestär begehen dritten Male im Toben des Welikrtege; Allerhöchst Ihren Ge tag. Als Hüter des Weltfliedens, gis Mehrer des 9 im friedlichen Wettbewerbe der Völker gedachten Majestät die Regierung zu führen: das baben Majestät unzählige Male feierlich durch Worte bekräftigt un ein Menschenalter dorch unvergeßliche Taten bewiesen. Doch und Eroberungssucht feindlicher Nachbarn, die dem unter Majestät weiser Führung zu ungeahnter Blüte entfalteten Deu Reiche den Platz an ter Sonne nicht gönnten, schleuderten die K fackel unter Europas Vö ker und das deultsche Schwert muß Verteidigung des heimischen Herdes gezogen werden. Gort
mit uns! Er führte unser ve⸗ Heer von —. Sieg, Deutschl. Grenzen schützt der eherne Wall sein
Glückwunschdepesche im Großen Hauptquartier
von dem gleichen Hefühl warmer Freundschaft, welche weilant
[Kriegswerkstätzten Berlins das neu gestiftete Verdienst⸗
glücklichen, für unsere Völker gleich segensreichen Ende zu bringen. Def
Majesät für die Worte warmen Gedenkens an weilard Seire
Meinen Dank in den Ruf zusommen: Seine Majestät der Natses..
dem Kaiser zahlreiche Glückwunschtelegramme übermittel 8
(mird, verläuft auch diesmal,
auren Ausdruck, auf dessen Bedeutung bei den Festgottesdiensten, nanerländischen
ne im der Reichshauptstadt abgehaltenen Feiern und Vorfeiern habe ich die Ehre, Eurer Kaiserlichen und Königlichen Mafestät
schac iffentliche Sitzung zur Feier des Geburtsfestes Seiner das Schwerste noch freudig Maj e8 K.
[Dm Varfitz
Fericht üder die von der Albert⸗Samsonstiftung unterhaltene
Prfeffer
ventung für die Bestätigung der elektromagnetischen
grmen Söhne, in Ost und West steht unser⸗ Schulter an Schulter mit tienn Verbünbeten 8 in Da — miften r-II e-9 2 — ger achten daß es zenug sei des ungeheuren lutvergteßens und ben Gegnern die Hand zum Frieren; in den ean 8 5 Feindesschar das edelmütige Anerbieten prahlend abgelehnt und der schwere Schicksalskampf geht weiter — ein Kampf um Sein oder Nicht⸗ sen unseres geliebten Vaterlandes. Im herrlichen Bau des Peutschen Ricches bildet Pezußen die tragende Säule, auf der Gebeik wer Bölbung zuhen. Anlaäßlich Eurer Majestät Geburtstag sammeln sich in ernster Stunde die preußischen Provinzen um ihten geliebten Köaig um ihm huldigend aufs neue Treue bis zum letten Blute tropfen zu eloben. Im Wetteifer mit der im Felde stebenden waffenfähigen Mannschaft wird die daheim gebliebene Bepölkerung Preußens, ob Nann oder Frau, einmütig handelnd und voll hetligen Zornes aber r Feinde Verleumtung, Heuchelei, Aamaßung und Grassamkeit zu⸗ sammenstehen, um an dem großen Rästungswerk, jeder an seiner Stelle, mitzuwirken. Gott gebe, daß aus dieser Arbeit des gesamten Volkes ver volle glänzende Steg geboren werde und Euer Majestät neues Cezeneja6r aller Tücke der Gegner ein glorrescher bauerhafter ttere kröne.
Vom Präsidenten des Deutschen Landwirtschafts⸗ rats Dr. Grafen von Schwerin⸗Löwitz traf folgende ein:
Im Auftrage des Deurschen Landwirtschartzrates und des eußi⸗ schen Landes⸗O⸗konomie⸗Kollegtums habe ich die Ehre, ECurer Tersaftn zu. Dero beutigem Geburtztage die heißeten Gluück⸗ und Segens. vünsche der gesomten deutschen Landwirtschaft ehrfurchtsvell dar⸗
rebvringen. Angesichtg des bevostehenden schweren En scheirungs⸗
irap es, zu weschem Eure Majestat unser Volk nach der schnö en Mebnung unserer Friedensbereitschaft aufrfefen, darf ich für die tertschen Landwirte he ute mit dem erneuten Gelt bnis unverbrüchlicher Teeue zu Eurer Majestät die Versicherung verbinden, daß uns Land⸗ verten keine Last zu schwer und kein Opfer zu groß sein wird, um zuch den urs aufg⸗zwungenen Wirtschaftskampf si⸗greich zu bestehen. Die deutsche Lantwirtschaft ist sich der Größe ihrer Pflichten und iner Verantwortung in diesem Daseinskampf unseres Voltes bewußt Iud wid ihr gerecht zu werden wissen. Gott segne Eure Majestät in kommenden Lebensjahr mit einem siegreichen Frieden.
Der Magistrat und die Stadtverordneten der Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin richteten nachstehendes vaegramm an Seee den Kaiser:
Mit gehärtetem Willen, mit gestählter Kraft und mit gefestigt Zuversicht schart sich am heutigen Tage um iheen geliebten K.ercehe Herliner Bürgerschaft mit dem treuen Gelöbnis, die Worte wahr zu machen, die vor wenigen Tagen der erste Mann im Reiche aus der
Heldenschar Feindetland. Eure Mazjestät,
Serie seines gesamten deutschen Volkes den Vernichtungsgelüsten mferer Feinde als Antwort entgegengesetzt hat. Den entschlossenen Wonten des Herrschers werden die entschlossenen Taten seiner Heere in Felde, zur See und zu Hause folgen und uns boffentlich in naher Zakunft schon den Tag heraufführen, an dem das schöne Fürstenschloß mmftten unserer Stadt und unserer Herzen seinem im ruhmvollen Friedensschmuck heimkehrenden Herrn zu neu erwachsendem Glanze e ebrwürdigen Tore wieder öffnet.
1111“
Seine Majestät der Kaiser und König hat an⸗ lißlich Allerhöchstseines Geburtstages, wie „W. T. B.“ meldet, m eine Anzahl Arbeiter und Arbeiterinnen der
lreuz für Kriegshilfe verliehen.
Der Chef des Kriegsamtes, Generalleutnant Gröner hat emte Mittag im Saale des Kriegsamtes den bedachten und Arbeiterinnen als ersten Inhabern dieses Kriegsehrenzeichenss die Auszeichnungen mit einer An⸗ sorache überreicht. Die bedachten Personen werden stolz darauf fein, daß sie, nachdem Seine Majestät dies Kreuz selbst an⸗ zelegt und es sonst nur dem Generalfeldmarschall von Hinden⸗ zurg und dem Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg merltehen worden ist, als erste Männer und Frauen der harten Kriegsarbeit es erhalten haben. Sie werden darin die ver⸗ diente äußere Anerkennung für in schwerer Zeit dem Vater⸗ lande geleistete Dienste finden.
Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Zimmermann nhen sich, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern ins Große artier begeben.
——
Die Feier des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers und Königs.
Der heutige Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers und Künigs, der zum dritten Mal in einem Kriegsjahre begangen dem Ernst der Zeit entsprechend,
uüne das festfrohe Treiben friedlicher Tage, ohne Festmähler und erstharkeiten. Nur der Flaggenschmuck an den öffentlichen und den meisten Privatgebäuden gibt der Weihe des Tages sicht⸗
U Festakten und Schulfeiern durch die berufenen Mtredmer hingewiesen wurde. Soweit bisher Berichte über es Kaisergeburtstages vorliegen, seien sie nachstehend ver⸗
Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt hemits am Donnerstag, den 25. Januar, ihre statutenmäßige Nafestät des Kaisers und Königs und des Jahrestages nig Friedrichs II. Der Sitzung wohnten der vorgeordnete 8 geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten, Staats⸗ nmister D. Dr. lirttnren, Wirklichem Geheimen ummm üid Wirklichem Geheimen Oberregierungsrat Dr. da „sowie die Ehrenmitglieder der Akademie Fürst und Graf von und zu Lerchenfeld bei. führte der beständige Sekretar, Geheime Re⸗ mugarat Professor Dr. Planck, der die Sitzung mit einer Unfprache eröffnete. Darauf gab der Geheime Obermedizinalrat Fenfeffer Dr. von Waldeyer⸗Hertz einen ausführlicheren
von Trott zu Solz mit den Ministerial Rat D. Dr.
Unchengoidenstation auf Teneriffa, der Geheime Reagierungsrat — Dr. Hirschfeld einen solchen über das Corpus in-
üptionum Latinarum. Alsdann hielt der Geheime Re⸗ [Lnruagarat, Professor Dr. Rubens den wissenschaftlichen Fest⸗ ben „das ultrarote Spektrum und seine Be⸗
. Fttheazie⸗. Weiter erstattete der enn. d. [hmstericht und verkündigte, daß die Akademie die Helmholtz⸗ Meuähe dem ordentlichen Professor an der Universität München,!
Geheimen Nat Dr. Nichard von Hertwig und die Helmholtz⸗ Prämie dem ordentlichen Professor an derselben Universität Dr. Arnold Sommerfeld verliehen habe. Der Vorsitzende schloß mit Segenswünschen für Seine Majestät den Kaiser und König und verlas ein Telegramm, das die Akademie beschlossen hatte, an Allerhöchstdenselven abzusenden.
Bei der öffentlichen Sitzung, die zur Feier des Geburts⸗ tages Seiner Majestät des Kaisers und Königs von der Königlichen Akademie der Künste heute, Mittags 12 Uhr, im Konzertsaale der Königlichen Hochschule für Musik veranstaltet wurde, hielt der Zweite ständige Sekretar und Senator der Königlichen Akademie der Künste, Professor Dr. Karl Krebs die Festrede über „Krieg und Musik“. Er führte etwa folgendes aus: Richard Wagners Wort „Das Volk ist der Inbegriff aller derjenigen, welche eine ge⸗ meinsame Not empfinden ... Nur die Not, welche zum äußersten treibt, ist die wahre Not“ hat sich noch nie so be⸗ währt, wie in diesem Kriege, denn die gemeinsame Not hat alle deutschen Stämme unlösbar fest zusammengefügt und hat sie zum äußersten getrieben, hat Kräfte in ihnen ausgelöst und Eigenschaften entwickelt, an die vorher niemand geglaubt hatte. Kann diese ungeheure Anspannung aller Energien auch auf die Mufik wirken? Frühere Kriege haben manches beachtenswerte Musikwerk angeregt, namentlich in dem „Triumphlied“ von Brahms besitzen wir ein Kunstwerk höchster Art. Auch jetzt sind bereits mehrere Kompositionen von Bedeutung ent⸗ standen, und vielleicht lebt unter uns schon das Genie, in dessen Brust das Erleben dieser furchtbar erhabenen Zeit zu so starkem Klang anschwillt, daß seine Phantasie das große Lied von Deutschlands Not und Sieg erschaut und uns zusingt. Auch in der nachschaffenden Tonkunst wird sich die Wirkung des Krieges hoffentlich zeigen, wir werden dem feindlichen Ausland, das uns jetzt 8 besudeln und zu vernichten sucht, und das uns in der Musik während der letzten Jahrzehnte sehr wenig hat bieten können, mit mehr Stolz und Zurückhaltung gegen⸗ übertreten und weniger begierig nach seinen Werken greifen, wenn erst der Friede gekommen ist. Diesen Frieden wird uns der Kaiser bringen. Unter seiner Führung wird das deutsche Volk sich aufschwingen wie jener Wieland unserer Sage, der in höchster Not sich seinen Feind Neiding ins Herz traf. — Der musikalische Teil der Feier brachte u. a. einen Festgesang von Professor Robert Kahn, den der Komponist selbst leitete.
Eine Vorfeier des Allerhöchsten Geburtstags hat gestern abend in der festlich geschmückten Aula der Königlichen Technischen Hochschule stattgefunden. Als Ehrengäste waren Vertreter verschiedener Ministerien, ferner der Polizei⸗ präsident und der Oberbürgermeister von Charlottenburg zu⸗ gegen. Der Senat der Technischen Hochschule war vollzählig erschienen. Der Festakt wurde durch Gesang des „Berliner Lehrergesangvereins“ eingeleitet. Dann hielt der Rektor Professor Dr.⸗Ing Kloß die Festrede über das Thema: „Potsdam Wund Weimar, die Wurzeln deutscher Kraft.“ Von einem Vergleich der Lebenswerke Friedrichs des Großen und Goethes ausgehend, führte der Redner aus, daß Potsdams Losung „Vorwärts“, Weimars Losung „Aufwärts“ heiße. Hellas sei zugrunde gegangen, weil es nur seinen Schönheits⸗ idealen nachgestrebt habe, Rom, weil es, die Ideale vernach⸗ lässigend, nur auf Ausdehnung seiner Macht ausgegangen sei. Deutschland aber habe in Weimar und Potsdam Hellas und Rom in sich vereint und sei so zur Weltführerschaft gelanat, die es jetzt gegen seine Neider zu verteidigen habe Im Anschluß an das die Rede abschließende, begeistert aufgenommene Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König verlas Professor Dr. Kloß ein Huldigungstelegramm, das als gemeinsame Kundgebung aller Dechnischen Hochschulen Deutsch⸗ lands an Seine Majestät gesandt worden ist. Es hat folgenden Wortlaut: „Unter dem Eindruck der flammenden und entflammenden Worte Eurer Kaiserlichen Majestät feiert das deutsche Volk dankerfüllten Herzens das Geburtsfest seines Kaisers. Es ist durchdrungen von dem heiligen Zorn, von dem unbeugsamen Siegeswillen, dem freudigen Vertrauen auf die deutsche Kraft, die den Uebermut der Feinde brechen und ihren Ränken den verdienten Lohn geben wird. Nicht zuletzt ist in den deutschen Pflanzstätten deutscher Wissenschaft dieser Geist lebendig. Es beseelt sie das menschliche Wollen, all ihre Kraft miteinzusetzen für die Wahr⸗ heit und Chre, Freiheit und Größe, für den endgültigen Sieg. Gott, der Eisen wachsen ließ, segne auch fortan unsere Waffen, das deutsche Volk und Eure Majestät, seinen kraftvollen Führer.“
Auch die Landwirtschaftliche Hochschule beging den Geburtstag Seiner Majestät durch eine gestern nachmittag in ihrem Hörsaal abgehaltene Vorfeier, welcher der Minister für Landwirtschaf!, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte. Der Festakt begann mit der von der Musikkapelle des Ersatzbataillons des Gardefüsilierregiments gespielten Ouvertüre zu „Tannhäuser“. Der Rektor der Land⸗ wirtschaftlichen Hochschule, Regierungs⸗ und Geheime Baurat Professor Dr. Krüger erstattete hierauf den Jahresbericht, der eine allmähliche Zunahme der Hörer feststellt, da Kriegs⸗ verletzte sowie Insassen hiesiger Lazarette vielfach an den Vor⸗ lesungen teilnahmen. Dann hielt der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Lehmann die Festrede über „Aussichten und Entwicklung der deutschen Schafzucht“, in der er die Frage, ob unsere Landwirtschaft imstande sei, Deutschlands Wollbedarf allein zu decken, in günstigem Sinne beantwortete. Nach dem Kaiserhoch schloß ein abermaliger Musikvortrag den Festakt weihevoll ab.
Kriegsnachrichten.
Die Kämpfe nördlich von Mitau am 24. Januar.
Am 24. Januar nahmen die Kämpfe westlich und nord⸗ westlich von Kaluzen ihren Fortgang. Nach kräftiger Artillerie⸗ vorbereitung stürmten wiederum unsere tapferen Ostpreußen in heldenmütigster Weise die russischen Stellungen. Letztere waren nicht, wie gewöhnlich, in die Erde eingegraben, sondern des sumpfigen Geländes wegen mit Hilfe von Baumstämmen und sonstigen Materials auf dem gewachsenen Boden aufgebaut. Unsere Sturmkolonnen stießen bei ihrem Vordringen bald auf neue sehr starke feindliche Kräfte und konnten sich daher nur langsam vorarbeiten. Sie gelangten unter Benutzung eines feindlichen Laufgrabens bis 3 ½ km nördlich Rohno und zwangen dadurch die Russen zum Ausweichen nach Norden. Unsere Linie folgt jetzt
diesem Laufgraben und biegt dann in allgemein östlicher Richtung
nach der Aa ab. Die Verluste der Russen waren, wie am Tage vorher, sehr Froß. Wie die Gefangenen eines Regiments über⸗
Iu““
Flügel schmiedete und aus lichter Höhe
einstimmend aussagen, sind von ihrem Regiment höchstens 3 Offiziere und 400 Mann mit dem Leben davongekommen, der größte Teil des Regiments wurde durch die furchtbare Wirkung unserer Artillerie in den Stellungen verschüttet. Außerdem geben die Gefangenen noch an, daß sie 2 Tage nichts zu essen bekommen und daß viele ihrer Kameraden gemeutert hätten. Rechts der Aa hielten wir unsere Stellungen. Der Gegner griff sie an zwei verschiedenen Stellen fünfmal mit großer Heftigkeit an, wurde aber mit schweren Verlusten ab⸗ gewiesen. Die Zahh der Gefangenen stieg auf 11 Offtziere, 1700 Mann. (W. T. B.) 1
Berlin, 26. Januar, Abends. (W. T. B.) 8 Auf dem Westufer der Maas wurden französische, an der Aa russische Gegenangriffe abgeschlagen. 1
Großes Hauptquartier, 27. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Armee des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg Südwestlich von Dixmude wurde ein belgischer Posten
von 10 Mann ohne eigenen Verlust aufgehoben. 1
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Südlich des Kanals von La Bassse scheiterten mehrere durch Feuer vorbereitete Vorstöße englischer Abteilungen.
Südöstlich von Chilly wurden gegen unsere Gräben vor⸗ dringende Franzosen abgewiesen. 8
Eigene Erkunder fanden bei Barleux die feindliche erste Linie leer. — “
Heeresgruppe Kronprinz. 8
Dem fehlgeschlagenen Nachtangriff der Franzosen gegen die von uns gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 folgte in den Morgenstunden ein weiterer Angriff, der gleichfalls blutig zusammenbrach.
Bei Manheulles in der Woevre, auf der Combres⸗ Höhe und im Maas⸗Bogen, westlich von St. Mihiel, drangen Aufklärungsabteilungen in die französischen Gräben ein und holten etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichneten sich wie an den Vortagen Stoßtrupps des Hannoverschen Reserve⸗ infanterieregiments Nr. 73 aus. “
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls . Prinz Leopold von Bayern. Oestlich der Aa konnten auch neue Verstärkungen der Russen das von unseren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinnen. Front des Generalobersten “ Erzherzog Joseph. ““ Zwischen Casinu⸗ und Putna⸗Tal nahmen deutsche und österreichisch⸗ungarische Streifabteilungen dem Feinde 100 Gefangene ab. Bei der
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen
Mazedonischen Front sich nichts von Bedeutung.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
ereignet
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. 8
Wien, 26. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet Oestlicher Kriegsschauplatz.
Am Südflügel der Heeresfront des Generalobersten Erz⸗ herzog Joseph wurde im Casinutal ein rumäntscher Vorstoß zurückgeschlagen. ha vvvr. unserer Fleeper scoß am 8 bei
impolung ein russisches Flugzeug im kkampf Sonst bei den österreichische⸗ungarischen Suei nichts Nenes. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Begebenheiten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleummant.
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Bulgarischer Bericht. Januar. (W. T. B.) Bericht des General⸗
Mazedonische W vom Prespa⸗ See schwaches Gewehrfeuer unter den 8 Zwischen Prespa⸗See und der Cerna 1- Artillerde⸗
tätigkeit. Im Cerna⸗Bogen verein
In der Gegend von Moglena vereinzeltes C rseuer, Minenwerfen und Sa Schwache feindliche Ad⸗ teilungen versuchten gegen üjüktas vorzugehen; fir wurden aber durch Artilleriefeuer zersprengt. Im Wardar⸗ Tal schwaches Geschützfeuer; längs der Südabhe der Belasitza Planina und an der Struma Geschützseuer. An der Front an Aegäischen Meere 8
Mündung
feindliche Schiffe die Küste westlich von der g der Mest⸗
ergebnislos beschossen. beiden Usfern
Sofia, 26. stabes. Front:
Rumänische Front: Zwischen Tulcen
mudie Geschütz⸗- und Infanteri des St. Georgsarmes. — Kanal aus Prislava deschossen.
ö Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 26. Jamnar. (W. T. B. Amtlicher Bericht des Generalstabes . 21. Jannar. —
Kaukasusfront. Auf dem rechten Fl murde der Angriff einer feindlichen Kompagnie gegen umßere 8 abgeschlagen. Auf dem linken Flügel machten wir im Verlaufe eines für uns günstigen von Aufflärungspatreuillen einige Gefangene.
Persische Front. Der öftlich von Devletahad pareck⸗ geworfene Feind seßt seinen Nückemng in Rich⸗ von Dizabad und südöstlich von Tula fert. Neia Ereignis auf den