1917 / 29 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Feb 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Mit rechtskräftigem Erkenntnis vom 9. Dezember 1916 wurde der Roman Leber Chef au, Theresia geb⸗ Berger, Egonstraße Nr. 24 hier, der Handel mit Obft untersagt.

Frreiburg, 26. Januar 1917. Großherzogliches Bezirksamt.

Dr. Klotz.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 19 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter

Nr. 5684 eine Bekanntmachung über die Vornahme kleiner Viehzählungen, vom 30. Januar 1917.

Berlin W. 9, den 1. Februar 1917.

Kaiserliches Postzeitungsamt.

““

Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

die für die Zeit vom 1. Januar d. J bis Ende Dezember 1919 erfolgten Wahlen des Ministerial⸗ und Oberbaudirekiors, Wirklichen G heimen Rats Dr.⸗Ing. Hinckeldeyn zum Präsi⸗ denten der Akademie des Bauwesens und zum Dirigenten der Abteilung für den Hochbau sowie b

des Mi isterial⸗ und Oberbaudirektors a. D., Wieklichen Geheimen Rats von Doemming zum Dirigenten der Ab⸗ teilung für das Ingenieur⸗ und Maschinenwesen dieser Akademie zu bestätigen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Landräten von Tyszka in Lötzen, von Unger in Danzig, Hagemann in Marienburg, Tappen in Putzig, von Gottberg in Krossen a., O., Dr. Krummacher in Soldin, Fretherrn von Plet tenberg in Kolmar i. P. Frei⸗ herrn von Salmuth in Liegnitz, Dr. Ißmer in Leobschütz, Wellenkamp in Natibor, von Stockhausen in Münden, Dr. Dumrath in Stade, Freiherrn von Fürstenberg in Coesfeld, Dr. Thomée in Altena, Minten in Cöln und Kesselkaul in Düren den Charakter als Geheimer Re⸗ gierungsrat,

dem Steuerrat, Katasterinspektor Einspenner in Potsdam den Rang der Räte vierter Klasse,

den Steuersekrelären Meyer in Schleswig, Hanke in Hildesbeim, Kurzhals in Danzig, Altmann in Hameln, Pittermann in Breslau, Koziel in Türen, Wucher⸗ pfennig in Zeitz, Weis in Koblenz Scharfe in Kreuznach, Lange in Neutomischel, Küster in Verden a. Aller, Hunger⸗ land in Goslar, Weinberger in Wiesbaden, Löllke in Harburg, Knake in Berlin, Wilhelms in Hannover, Bliesener in Tönning. Albrecht in Berlin, Apitz in Münsterberg, Lippitz in Danzig, Frisse in Bochum, Weinert in Osterode i. O⸗Pr. und Daske in Stettin den Charakter ales Rechnungsrat sowie

den Regierungssekretären Stoye in Merseburg und Bracklow in Potsdam, dem Eisenbahnobersekretär Lübbers in Hamm (We stf.) und dem Oberbahnmeister Hollemeyer in Aachen bei dem U betr’tt in den Ruhes benfall den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen. .“

——

Auf Grund Allerböckster Ermächtigung Seiner Majestät

s Königs hat das Staate min stermm infolge der von der Stadtverordnet nversammlung in Merseburg getloffenen Wahl den bisherigen Stadtrat Karl Hertzog in Görlitz ols Bürger⸗ meister der Stodt Merseburg auf die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt. u“ 8

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Dem Ohermusikmeister der II. M trose diviston Friedrich Wöhlbier ist der Titel Königlicher Musikdirektor vertiehen worden.

Dem Förster Max Adler in Borack, Kreis Guben, ist der Charakter als Königlicher Hegemeister beigelegt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Bekanntmachung.

1 Die Herren Forstreferendare, die die Staats⸗ prüfung, die voraussichttich im Monat April d. J. ab⸗ gehalten werden wird, abzulegen beabsichtigen, haben die vor⸗ schriffs mäßige Meldung spätestens bis zum 10. März 1917

einzureichen. . Berlin, den 30. Januar 191 ““ Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

——

Die Herren Forstbeflissenen, die die Forst⸗ referen darprüfung, die voraussichtlich im Monat April d. J. abgehalten werden wird, abzulegen beabsichtigen, haben die vorschrifte mäßige Meldung spätestens bis zum 10. März 1917 einzureichen.

Berlin, den 30 Januar 1917. Der Mmister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. 8 ““

Bekanntmachung.

Dem Produktenhändler Wilhelm Schröder in Hlldes⸗ beim, Miffelder Stroße 43, ist der Handel mit Metallwaren wieder gestattet.

Hlldesheim, den 29. Januor 1917.

Die Polizeidirektion. Dr. G

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der Bu desratsverordnung zur Fernhaltung unzu⸗ verläfsiter Personen vom Handel vom 23. S ptember 1915 und der daz t erganen en Nussüprungsanweit na vom 27. S piember 1915 wird hi rmit rem Kaufmann Franz Bychek in Lobsens der Beirieb des Kolontalwarengeschäfts sowte der Gast und Schank⸗ wirtschaft untersagt. Diestg Verbot erfireckt sich awG. auf alle im Geschaft tätigen Personen. Die Waren nerden dem Magstrat

in Lobsens zum Verkauf übereignet. Die Festsetzung des Uebernahme⸗ 8.Ie nach der Bestandsaufnahme erfolgen. Der e Kaufmaan Franl Mypczek hat die Kosten des Verfahrens und die Konen der Bekanntmachung im Wusitzer Krelsblatt sowie im Deut⸗ schen Reichs- und Preußischen Szaatsanzeiger zu kragen.

Warsit, den 31. Januar 1917.

Der Landrat. J. V.: Dr. von Buchka, Regierungsassefsor.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Max Susmann, gehoren am 7. Januar 1881 in Mannbeim, wohnhaft Frankfurt a. M, Wolfgangstraße 35, Geschäftstokal: Gotbestraße 16 wirp hierdurch der Handel⸗ mit Geyenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nah⸗ rungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Natur⸗ erzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowis jegliche mittel⸗ hare oder unmittelbare Beteiligung an inem solchen Handel wegen Unzuverlässigkett in bezug auf dielen Gewerbebetrieb untersagt.

Frankfurt a. M., den 29. Januar 1917. Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. Februar 1917.

Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog Maximilian von Oesterreich ist vorgestern zur Ueberreichung der offiziellen Mitteilung der Thronbesteigung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Apostolischen Majestät im deutschen Großen Hauptquarteer eingetroffen. Seine Majestät der Kaiser empfing den hohen Gast am Bahnhof und geleitete ihn in das Hauptquartier, wo die Uebergabe des Schreibens erfolgte. Seine Majestät stellte den Erzherzog Maximilian à la svite des Husarenregiments Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn (Schleswig⸗Hosteinisches) Nr. 16, dessen Chef der verstorbene Kaiser Franz Joseph wer, in dem Wunsche, die engen Beziehungen, die zwischen diesem Regiment und dem Hause Habsburg⸗Lothringen bestanden, durch ein der Allerhöchsten Person des Kaisers Karl so nahe verwandtes Mitglied des Hauses fortsetzen zu lassen. Am Nachmittag trat Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit die Rückreise an.

II

Auf die von sämtlichen Generalsuperintendenten und sonstigen führenden Geistlichen der evangelischen Landes⸗ kirchen Preußens Seiner Majestät dem Kaiser und König zum Geburtstage gemeinsam namens ihrer Geistlichen dargebrachten Glückmwünsche ist zu Hä⸗ den des Oberhofpredigers D. Dryander, wie „W. T. B.“ milteilt, folgende telegraphische Antwort eingegangen:

Mit herzlichem Danke habe Ich die treuen Worte und Segens⸗ wünsche et gengenommen, mit denen Mich die Geistlichen der pre’ußischen Landestkirchen an Meinem in so ernster Zeu begangenen Geburtgtage erfreut haben. Das Bew ßisein, koß tbas Vertrauen des deutschen Nelkes in allen s inen Sa chten Mich umgibt und seine Gebete Mich in dr Ausübung Me nes s., veranta ortungs⸗ voll n He isch 1beruses geletten, wi d Mu mit Golt s Hilfe auch ferner Kratt geben, zum Smutze des Poterlandes gegen die auf sr iae Zetrümmerung ausgeh nien feindlichen Pläne zu wuken und zu sch ffen. Geotz segne das deutiche Volk und seine nur in Not⸗ wehn ergaiffenen Wasfen, er scheate uns in dm En kan pfe des blutigen Vökterringens weitelen Sie und senensreichen Frieden.

CQUr*

In der am 1. Februar unter dem Vorsitz des Königlich bayerischen Gesandten, Staatsrats Dr. Grafen von Lerchen⸗ feld⸗Koefering abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes⸗ rats wurde dem Entwurf emer Verordnung, betreffend Fest⸗ setzung der Inlandsverkaufspreise für bestimmte Arten von Kalisalzen, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangte die Vorlage, betreffend Anrechnung des Kriegsdienstes auf die Ausbildungszeit der Studierenden der Medzzin, der Zahnheil⸗ kunde, der Tierheilkunde, der Pharmazie und der Nahrungs⸗ mittelchemie Demnächst wurde über die Gemwährung von Reichsbeihitfen zur Kriegswohlfahrtspflege und über Eingaben Beschluß gefaßt. 8

Ebenso wie für den Verkehr der regelmäßigen amerika⸗ nischen Passagierdampfer im Sperrgebiet Festsetzungen ge⸗ troffen sind, ist, wie „W. T. B.“ mitteilt, auch dem Bedürfnis des kontinentalen Passagierverkehrs dadurch Rechnung getragen, daß zwischen Vlissingen und Southwold wochentäg⸗ lich in jeder Richtung ein holländischer Raddampfer unter der Bedingung verkehren darf, daß das Sperrgebiet bei Dageslicht passiert und auf dem Hin⸗ und Rückwege Noord⸗ hinder⸗Feuerschiff angaesteuert wird. Auch für diese Schiffe sind wie für die amerikanischen Passagierdampfer, besondere Abzeichen für Tag und Nacht vorgesehen, und die holländische Reuierung muß die Garantie übernehmen, daß die Dampfer keine Bannware (nach deutschen Bannwarenlisten) nach Eng⸗ lasd 8

Trotz wiederholter Hinweise werden noch immer in großem Umfange Nachfragen nach vermißten Militärpersonen an Einzelpersonen des In⸗ und Auslandes, an die Rote Kreuz⸗ und andere Vereine neutraler Länder gerichtet. Demgegenüber wird von amtlicher Seite dringend empfohlen, nur die Nach⸗ weisebureaus der Kriegsministerien in Berlin, München, Dresden und Suntgart in Anspruch zu nehmen (für Preußen: Zentral⸗ nachmeisebureau in Berlin NW. 7, Dorolheenstraße 48). Liegt bei diesen Stellen keine Meldung vor, so wende man sich an den zuständigen örtlichen Verein vom Roten Kreuz (Hilfe für kriegsgefangene Deutzche, Provinzialverein oder Landes⸗ verein vom Roien Kreuz). Alle diese Vereine sind in einer großen Organtsation zusammengeschlossen, die die Anfrauen zunächst auf Grund des bereits vorliegenden Materials prüft und, wenn dieses nicht ausreicht, unentgeltlich Ermittlungen im feindlichen und neutralen Auslande anstellt. Unmittelbare Schreiben von Priontpersonen ins Ausland, mögen sie an Ver⸗ eine oder Bureaus gerichtet sein, führen meistens nicht zum Zlel, verursachen oft unnütze Kosten und schaden l’ tzten Endes der Vermißtennachforschung überhaupt. Noch weniger sind irgend⸗ welche prinate Bureaus im Inlande in der Laae, Auskünste zu beschaffen die nicht berelts von den amllichen Nachweise⸗ bureaus oder von dem Roten Kreuz erteilt werden könnten.

Privatpersonen, die trotz dieser Warnung unmittelbare Anfragen über Vermißte an ausländische Stellen rich

üs dem gewärtigen, daß ihre Briefe aus militärischen E und nicht weiterbefördert werden.

i Generaloberst von befehlshaber in den Marken, G b

E h Befehlsbereich unter Aufhebung seiner

Kessel hat für seinen Befe 1916, berkeffens Ver⸗

Bekanntmachung vom 8. September 6, betreffe er⸗

öffentlichung von Anzeigen in 5

und Zeitschriften, wie W. T. B. mitteilt, folgende Be⸗ kanntmachung erlassen: 2

Verboten sind: 8

Anzeigen, in denen Namen und Standort angegeben ist von

a. staatlichen Fabriten, v“

b. chemischen Fabriken,

c. Konservenfabriken,

d. metallurgischen Neuanlagen,

e. fiskalischen Magazinen und Rohstofflagern. 1

2) Anzeigen, in denen Namen und Standort einer Fabrik ge⸗ nannt ist, die Kriegsrohstoffe oder militärische Bedarfsarti el herstellt, wenn die Fabrik 8

a. in dem von uns besetzten Gebiete,

b. westli 1 Pfal sruhe —Rastatt —-Bühl i. Baden—Laar— Frei⸗ burg i. Br. Rheinfelden einschließlich dieser Orte liegt,

c. seit Kriegsbeginn errichtet oder in Betrieb genommen worden ist.

d. vor dem Kriege keinen Heeresbedarf herstellte, aus der Veröffentlichung jedoch zu ersehen ist, daß sie ihren Be⸗ trieb auf die Lieferung von Kriegsbedarf umgestellt hat.

Denjenigen Firmen, denen nach Ziffer 1 und 2 das Inserieren

mit voller Adresse nicht gestattet ist, kann das Inserieren unter Chiffre gestattet werden. Anträge auf Zuteilung einer Chiffre sind an die Presseabteilung beim Oberkommando in den Marken zu richten. Die einmal zugeteilte Chiffre ist bis auf weiteres bei⸗ zubehalten. v1““

¹3) Anzeigen, deren Text ganz oder teilweise chiffriert ist,

4) Anzeigen unter Chiffre, die mittelbar irgend ein Gebiet des Heeresbedarfs betreffen können, soweit nicht Ziffer 1 und 2 anzuwenden ist,

5) Anzeigen, die sich auf die Lieferung von im Inlande beschlag⸗ nahmten Kriegsrohstoffen aus dem neutralen Auslande be⸗ iehen, 8 8

6) nzeigen, in denen der Eindruck erweckt wird, als ob durch

persönliche Beziehungen oder e Heeresaufträge ver⸗ mittelt werden können, oder die sonst geeignet sind, das An⸗

sehen der Heeresverwaltung zu schädigen, 7) Anzeigen unter Chiffre oder Deckadresse, soweit sie 1

a. der Anwerbung gewerblicher männlicher oder weiblicher

Arbeitskräfte, einschließlich der Werkmeister und Vor⸗ arbeiter, dienen, 1 1 35 b. Stellungsgesuche männlicher oder weiblicher Arbeitskräfte enthalten. 8

Ausgenommen von dem Verbote sind Anzeigen, die kaufmännische, technische und wissenschaftliche Angestellte (in weiterem Sinne), den Neueintritt von Lehrlingen (männlichen oder weiblichen), Hauspersonal jeder Art und landwirtschaftliche Arbeitskräfte betreffen.

Die Angabe nicht gewerbsmäßiger Arbeitsnachweise, zu denen auch die deutsche Arbeiterzentrale gehört, ist nicht als Deckadresfe anzusehen. Gewerbsmäßige Arbeitsnachweise bedürfen, falls sie ihren Namen als Anzeigenunterschrift benutzen wollen, der Genehmigung der S ae Polizeibehorde. 1“

) Anzeigen, in denen Arbeit in neutralem feindlichem

Auslande angeboten oder gesucht wird,

9) Anzeigen jeder Art, in denen

a. ein Hinweis auf hohe Löhne oder besondere Vergünsti⸗

gungen enthalten ist,

b. eine Zusage auf Befreiung oder Zurückstellung vom

Heeresdienst oder auf Stellung eines entsprechenden An⸗ trags des Arbeitgebers gegeben wird, c. von Arbeitsuchenden Zuruckstellung vom Heeresdienst an⸗ gestrebt wird,

10) Anzeigen, die einen direkten oder indirekten Hinweis auf das Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst enthalten, soweit sie nicht vom Kriegsamt oder Kriegsamtsstellen ausgehen oder genehmigt sind.

Anzeigen in den Zeitungen usw. gleichzuachten sind in den Fällen unter Ziffer 7 bis 10 Plakate, Flugblätter (Handzettel) sowie verviel⸗ fältigte Werbeschreiben jeder At.

Zensurpflichtig sind: 6

1) Anzeigen, die sich auf die Bearbeitung und Lieferung von

Artilleriemunition oder auf die Lieferung von Maschinen und Geräten zu deren Herstellung beziehen,

2) Anzeigen, die sich auf Lieferungen aus dem neutralen Aus⸗ lande beziehen, soweit sie nicht nach Ziffer II a 5 ver⸗ boten sind. 1

Wer den porstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt oder zu ihrer Uebertretung auffordert oder anreizt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft. Sind mildernde Umstände vorhanden, so kann auf Haft oder Geldstrafe bis zu 1500 erkannt werden.

Diese Veror tritt am 15. Februar 1917 in Kraft.

oder

Der vom Kriegsamt (Kriegsrohstoffabteilung) ins Leben gerufene Kohlenausgleich verlegt, wie „W. T. B“ mit⸗ teilt, vom 3. Februar l. J. ab seine Geschäftsräume aus der verlängerten Hedemannstraße 10 nach der Budapester⸗ straße 5. Alsdann sind alle Eingaben dorthin zu richten; in dringenden Fällen ist der Kohlenausgleich unter Amt Zentrum 9304, 9305 zu erreichen.

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Bayern. Seine Majestät der König von Sachsen ist gestern nachmittag, wie „W. T. B.“ meldet, in München eingekroffen und auf dem Bahnhof von Seiner Majestät dem König Ludwig, den in der Hauptstadt anwesenden Prinzen des Königlichen Hauses, dem säͤchsischen Gesandten von Stieglitz, dem Oberstzeremonienmeister Grafen Moy, dem Kriegsminister Generalleutnant von Hellingrath, dem stellvertretenden Stadt⸗ kommandanten Generalleutnant von Manz und dem Polizei⸗ präsidenten Beckh empfangen worden. Nach herzlicher B grüßung fuhren die Majestäten nach der Residenz, wo in den Reichen Zimmern Ihre Majestat die Königin und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Hildegar und Wiltrud den hohen Gast willkommen hießen. Bald nach der Ankunst empfingen Seine Majestät de König von Sachsen, den Staatsminister des Könialichen Hauses und des Aeußern Grafen Hertling und den Kriegs⸗ minsster General von Hellingrath und Seine Majestät der König Ludwin den sächsischen Kriegsminister Generalleutnant von Wilsdorf in Audienz. Später fand bei dem Köniage paa

in den Steinzimmern eine Abendtafel statt, an der Ihre König⸗

lichen Hoheiten die Prinzessinnen Hlldegard und Helmtrud und die Prinzen des Königlichen Hauses, der sächsische Kriegs⸗ minister, der sächsische Gesandte, die obersten Hoschargen, der Staatsmint ler Braf Ertling⸗ der Kriegsminister von Hellingrath

WGaltzien und der Bukowina.

ich!

der Linie Trier—Kaiserslautern —Landau i. Pfalz

lauernder Friede erkämpft sei.

Müämpfer an der weißkorps gedachte, und zollte volle Anerkennung der ihren Paterländischen Pflichten stets nachkommenden Bevölkerung im mterlande, die die Mühen und Entbehrungen dieses langen

inettschef von Dandl, die beiderseitigen Gefolge u. ga. Abends um 8 Uhr fuhr der Känig von Sachsen sächsischen Gesandten und dessen Gemahlin in die Hohen⸗ taufenstraße. wohin ihm der König von Bayern später folgte. Dort fand ein geselliger Abend statt. Nach 9 Uhr trat Seine Majestät der König von Sachsen, von Seiner Mafestät dem König Lubwig zum Bahnhof geleitet, die Rückreise an. 2

Oesterreich⸗Ungarn.

Das Kaiserpaar empfing vorgestern nachmittag Hul⸗ bdigungsabordnungen der autonomen Vertretungen von Ober Oesterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Gärz und Gradiska, Mähren, Schlesien, Tirol, Vorarlberg, In den an das Kaiserpaar ge⸗ eten Ansprachen gaben die Landeshauptmänner oder deren Stellvertreter, wie „W. T. B.“ berichtet, der unwandel⸗ aren Treue und innigen Liebe sowie der unerschütter⸗ lichen Anhänglichkeit der Bevölkerung aller Nationali⸗ fäten an Kaiser und Resch Ausdruck und betonten, daß, wie sich die Söhne aller Kronländer an der Front durch patrio⸗ lische Begeisterung, Mut und Tapferkeit auszeichnen, auch alle Bevälkerungsschichten im Hinterlande fest entschlassen eien, in voller wvve durchzuhalten, bis die Pläne unserer Feinde zuschanden geworden, ein ehrenvoller und Sämtliche Redner flehten Gottes reichsten Segen für das Kaiserpaar und Kaiserhaus herab und erbaten Schutz und Gnade für die Zukunft. Der Sprecher der Vertretung von Görz und Gradiska hoh insbesondere hervor, daß die engen Bande, die das schöne Grenzland seit Jahrhunderten mit der ruhmreichen habsburgischen Dynastie ind dem machtvollen Reiche verknüpfen, in den gegenwärtigen viicsalsschweren Tagen sich mwamöglich noch inniger gestalteten. zn den Antworten auf die Ansprachen dankte der Kaiser

kür die Versicherung der Treue und Anhänglichkeit und b aller

Hingebung und kaisertreue Haltung Er betonte den Heldenmut aller wobei er besonders seines Edel⸗

bie patriotische Bevölkerungsklassen hervor. Front,

srieges mit opferfrendiger Entschlossenheit ertrage. Er ver⸗ cherte alle Kronländer seiner väterlichen Fürsorge, wobei er vetonte, daß ihm die Heilung der Wunden, die den einzelnen Nonländern durch den Krieg geschlagen worden seien, be⸗ onders am Herzen liegen werde, und sprach die Hoffnung aus, haß mit Gottes Beistande ein ehrenvoller Friede, würdig der argeb achten Opfer zustande kommen werde.

Nach den Landesvertretungen empfingen der Kaiser und die Kaiserin auch eine Huldigungsabordnung der Landwirt⸗ chaftsgesellschaften Oesterreichs. Auf eine An⸗ prache des Präsidenten der Niederösterreichischen Land⸗ virtschaftsgesellschaft gab der Kaiser seiner großen Befriedigung Ausdruck, daß Männer und Frauen der österreichischen Land⸗

pirtschaft ihre gesamte Kraft der Bearbeitung der teuren

geimatlichen Scholle widmen und so die ruchlosen Aushunge⸗ ungspläne der Feinde wirksam vereiteln helfen. Der roße Krieg habe mehr noch als bisher die Bedeutung der Landwirtschaft für den Staat rkennen und würdigen gelehrt und gezeigt, daß, pie auf allen anderen Gebieten der produktiven Tätigkeit, ie Gemwähr für einen vollen Erfolg in einer von patriatischem Zemeinsinn getragenen rastlosen Arbeit und in der Schaffung nd Ausgestaltung einer den Bedürfnissen der Zeit ent⸗ prechenden Organisation liegt. Der Kaiser forderte die Land⸗ birischaft auf, in diesem Sinne weiterzuarbeiten und bat allen raven Landwirten und den tüchtigen Landfrauen, deren so iele ihre Männer und Söhne im Felde haden, seinen Kaiser⸗ chen Dank zu überbringen und ihnen zu sagen, daß er ie dem Staate durch ihre ausdauernde Arbeit im Hinterlande eleisteten Dienste vollauf würdige, daß er ihre Mühsale kenne nd daß sie seiner steten Fürsorge sicher sein könnten sowie des ankes des geliebten Vaterlandes.

In der gestrigen Sitzung des ungarischen Nagnatenhauses gab der griechisch⸗katholisch⸗rumänische bischef von Nagyvarad (Großwardein) Demeter Radu, eine rklärung ab, in der er namens der ungarländischen Numänen egen die „Befreiungsabsichten“ der Entente ent⸗ chieden Einspruch erhob und obiger Quelle zufolge sagte:

Die Treue zum Thron und zum erbabenen Herrscherhause ist eine ilige, edle Ue erlieferung des ungarländ sch⸗rumänischen Volkes. Von tesen hehren Gefühlen durchdrungen, kfämpfen wir auch jetzt mit Dlut und Gut vereint mit unseren ungarischen Brüdern für das ge⸗ einsame Vaerland. Uns ist daher die Herrschaft der heiliagen ggarischen Krone nicht fremd. Wir verlangen nicht nach der Be⸗ etung durch die Entente, wir halten fest an der Unverletzlichkeit unserer heimat. Flieden wünschen auch wir, aber wir wollen nur einen schen Frieden, der unter Achtung der Integrität der Monarchie 5 msbeson dere unseres geliebten ungarischen Vaterlandes zustande⸗

Smmt. Polen.

In der vierten Sitzung des Staatsrats wurde die Ge⸗ häftsordnung angeneommen und im Anschluß an den Bericht ber die letzte Staatsratssitzung eine Erklärung veröffentlicht, 1 der der Staatsrat erkärt, daß er die Bildung der Armee ür eire seiner wichtigsten Aufgaben halte, und die Jugend, die re Einberufung erwarte, zur Geduld ermahnt.

Frankreich.

Ein dem Präsidenten der Deputiertenkammer von der fiziellen sozialistischen Fraktion zugegangener sriedensantrag, der in einer der ersten Sitzungen der üchsten Tagung im Parlament vorgelesen werden soll, geht üch einer Meldung des „W. T. B.“ dahin, die Kammer köge angesichts des Friedensvorschlages des Präsidenten Vilson und seiner Note an den Senat feststellen, daß die darin sgesprochenen Grundsätze von keinem auf der modernen emakratie beruhenden Staate verkannt werden können, ferner, ihre Verwirklichung die Beseitigung der Hauptursachen Unftiger Kriege bedingen würde. Die Kammer möge daher die Zu⸗ rsicht aussprechen, daß keiner der verbündeten Staaten die schreck⸗ che Verantwortung werde auf sich nehmen wollen, den Erfolg r amerikanischen Vorschläge zu behindern, die von den Hoff⸗ ungen und Wünschen der Völker einmütig begrüßt werden. er Antrag fordert schließlich die Regierung auf, für ihren eil den amerikanischen Vorschlag anzunehmen und sich bei den erbündeten Regterungen energisch dafür zu verwenden, daß die Feschläge Wilsons möglichst bald in den Bereich der unwider⸗

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lichen Wirklichkeit gelangen.

In der vorgestrigen Sitzung verhanbelte die Kammer über den Gesetzentwurf, betreffend die neue Musterung der vom Dienst Befreiten und der Ausgemusterten.

Der Kriegswinister, General Liauten erklärte im Laufe der Debatte, daß die Berhandlung über die Trupvpenstärkan eine Folge der Zusammenarbeit der Heeresleitungen und der NRegierungen der Verhündeten set, genaue Angaben könne er darüher natürlich nicht machen, aber wir können“, fügte er hinzu, „Vertrauen haben. Unsere lovalen Verbündeten sind einer Metnung darüber, daß der gemein⸗ samen Anstrenaung eine billige Umlegung der aufzubringenden Heeres⸗ stärken entsprechen muß.“ Der Minister ersuchte daher die Kammer, den Regterur gzentwarf zu genehmigen, der es ermöglichen werde, alle verfügbar zu machenden Kampffähigen heranzuztehen. Namens der Opgosition erklärte der Aeg. Fayre, die Regierung ver⸗ lange immer mehr Männer, Frankreich aber babe die Wrenie seiner Opfer erreicht. Die Nachmusterung Herzkranker, Tuberkulöser und sonstiger Schwerleidender werde nur die Hospitäler füllen. Die Frage der Effekziyvdestände sei von gräßtem Ernst. Die Möglichkeit sei ins Auge zu fassen, das F ankreich angesichts der während des Krieges gebrachten übertriebenen Opfer gegenüber seinen Ver⸗ bündeten in emen Zastand der Unterlegenheit gerate. Die Regierung habe diesbezüglich in den Geheimsrzungen be⸗ harrlich die Antwort verweigert. Gegen jene aber, die unnütz Menschenleben verschleuderten, sollten Maßnahmen er⸗ griffen werden. „Wer wollen“, rief der Redner aus, „den Krieg bis zum siegreichen Ende fortführen, falls wir hierzu die Mittel be⸗ sitzen, aber wir wünschen eine dollttändigere Muwirkung unferer Ver⸗ bündeten.“ Der Vorsitzende des Heeresausschuffes Maginot, der den Nachmusterungsantrag befürwortete, teille mit, das nach dem jetzigen Vorschlag 350 000 bis 400 000 Mann nachgemustert werden, statt, wie urtprünglich geplant, 950 000 Mann. Der Abg. Degnise führte bei der Beprechung seines Zusatzantrages, nach dem die seit Kriegsausbruch Nachgemusterten nicht mehr nachgemustert werden sollen, aus, die von Frankreich seit Kriegsausbruch gebrachten Opfer müßten endlich aufhören. Es sei unmöglich, neue Kontingente auszuheben, ohne das Wirtschaftsleben lahmzulegen, um so mehr, da man 400 000 Mann roa 350 000 Mann, also einen auf drei, ein⸗ zuzieben gedenke. Der Zusatz wurde mit starker Mehrheit abgelehnt. I8 dem Antrag Denais üder die Zioilmobihisierung erklärte sodann Besnard, die Regierung beschättige sich zurzeit mit der Frage der Organtsation des Zioilotenstez. Ein diesbezüglicher Gesetzesvorschlag sei in Ausarbeitung.

Der Artikel 1 des Gesetzentwurfs, nach dem alle nur ein einziges Mal Nachgemusterten der Jahresklasse 1896 1914 einschließlich nachgemustert werden sollen, wurde von der Kammer angenommen.

Rußland.

Der Kaiser hat die Mitglieder der in St. Petersburg tagenden Konferenz der Verbündeten in Audienz empfangen. Der Audienz wohnten die Minister des Aus⸗ wärtigen und des Kaiserlichen Hofes sowie die Botschafter Frankreichs, Englands und Italiens bei, die dem Kaiser die Vertreter des betreffenden Landes vorstellten. Der „Times“ zufolge ist die Konferenz in drei Abteilungen geteilt, von denen sich die erste mit den Kriegsoperationen, die zweite mit der Beschaffung der Vorräte und die dritte mit den Finanzen beschäftigt.

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Niederlande. Das vorläufige Verbot der Regierung, das den hollän⸗ dischen Schiffen die Ausfahrt aus den Häfen nach der See untersagt, erstreckt sich auch auf alle neutralen in Se gehenden Schiffe und hat den Zweck, den Schiffen erst genaue Anweisung über die einzuschlagende Route zu geben.

Das „Haager Korrespondenzbureau“ erfährt, daß vor⸗ gestern nachmittag im Marinedepartement eine Konferenz stattgefunden hat, an der der Marineminister, der Ackerbau⸗ minister, der Kolonialminister, ferner der Chef des Marine⸗ stabes, der Präsihent des Ninderländischen Ueverseetrusts, Direttionsmitglieder der Dampfschiffahrtsgesellschaften und der Direktor des Reichsgetreidebureaus teilnahmen.

Schweiz.

„Der Bundesrat hat als Nachfolger des aus Alters⸗ und Gesundheitsrücksichten zurücktretenden Dr. Claparede, wie die „Schweizerische Depeschenagentur“ meldet, als Gesandten der Schweiz in Berlin Dr. Robert Haab, Generaldirektor der Schweizerischen Bundesbahnen, gewählt. Dr. Haab übernimmt die Vertretung der Schweiz beim Deutschen Reich, dem König⸗ reich Bayern und dem Königreich Schweden interimistisch, der Posten eines Generaldirektors der Schweizerischen Bundesbahnen wird für ihn offengelassen.

Der Bundesrat hat gestern in zwei Sitzungen die wirt⸗ schaftliche Lage besprochen, die für die Schweiz durch die Ankündigung der Seesperre entstanden ist, und festgestellt, daß Grund zur Beunruhigung nicht vorhanden ist. Er wird in⸗ dessen die durch die neue Lage wünschenswert gewordenen Maßregeln ungesäumt treffen. 3

Dänemark.

Vorgestern abend wurde laut Meldung des uT. B.* ein Ministerrat abgehalten, in dem die durch den ver⸗ schärften U⸗Bootkrieg geschaffene Lage beraten wurde. Zu gestern Mittag waren beide Häuser des Reichstages zu einer gemeinsamen Geheimsitzung einberufen.

8 Anmerika. 8

ich einer verspätet eingetroffenen Meldung des „W. T. B.“ aus Ottawa sollen 500 Millionen Dollar von der Regie⸗ rung des Dominiums zu Kriegszwecken in das Budget für das am 31. März 1918 endende Finanzjahr eingestellt werden. Die Regierung verlangt außerdem die Ermächtigung zur Auf⸗ nahme einer inneren Kriegsanleihe von 100 Millionen Dollar. Die Ausgaben Kanadas während des gegenwärtigen Finanz⸗ em den Krieg beliefen sich auf etwa eine Million Dollar täglich.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 1. Februar, Abends. (W. T. B.)

Großes Hauptquartier, 2. Februar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zwischen Armentiéres und Arras scheiterten zahlreiche Vorstöße starker englischer Aufklärungsabteilungen. Beiderseits von Ancre und Somme herrschte lebhafter Artilleriekkampf. In den Morgen⸗ und Abendstunden rege Tänigkeit unserer Erkunder, die südwestlich von Miraumont und nordösttich von Le Sars 1 Offizier und 12 Mann aus den feindlichen Gräben holten. 89 8

Am Wege Guendecourt Beaulencourt drangen nach starkem Feuer die Engländer in Kompagniebreite ein. Im Gegenangriff wurde die Stellung gesäubert, eine Anzahl Ge⸗ fangener blieb in unserer Hand.

Heeresgruppe Kronprinz.

An der Combres⸗Höhe und im Ailly⸗Walde Stoßtrupps aus den zerschoffenen französischen Linien mit 20 Gefangenen zurück: in den Vagesen brachten unsere Auf⸗ lärer 6 Franzosen von einer Unternehmung

An der närblichen Westfrant waren die Flieger sehr tätig. Unsere Geschwader machten im englischen Teil Frank⸗ reichs wertvolle Feststellungen. Die Gegner büßten bei Luftkämpfen 7 Flugzeuge ein.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Bei starkem Frost und Schneefällen keine besonderen Ereignisse.

8 Mazedonische Front.

Die Lage ist unverändert.

1 Der Erste Generalquartiermeister

Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.

Wien, 1. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Außergewöhnlich strenges Winterwetter unterbindet auf der ganzen Ostfront jedwede stärkere Kampftätigkeit. Auch vom italienischen Kriegsschauplatz und aus Albanien

ist nichts Wesentliches zu melden. 9

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 1. Februar. (W. T. B.) Ametlicher Bericht.

Mazedonische Front: Auf der ganzen Front schwache Artillerietätigkeit. Nur westlich des Doiransees wurde das feindliche Artilleriefener am Nachmittag recht lebhaft. Oesllich der Cerna und im Wardartal Feuer zwischen Patrouillen und Wachtposten. Eine feindliche Kolonne versuchte westlich des Doiransees vorzugehen, wurde aber durch Sperrfeuer angehalten. Südlich von Serres gingen feindliche Er⸗ kundungsabteilungen vor, wurden aber durch Feuer türkischer Truppen zerstreut. Der Feind ließ einen O ffizier und 11 Mann tot zurück.

Rumänisch Ufern des St. Schneestürme.

e Front: Feuer der Posten auf beiden Georgs Kanals östlich Tulcea. Heftige

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 1. Februar. (W. T. B.) General⸗ stabsbericht.

Tigrisfront: Nach heftigem Artilleriefeuer griff der Feind am 30. Januar unsere füdlich des Tigris gelegene Stellung an. Er wurde mit beträchtlichen Verlusten für ihn zurückgeschlagen. In der folgenden Nacht versuchte eine feinditche Infanterieabtetlung einen Angriff, der gleichfalls

zum Scheitern gebracht wurde. Bei einer g ücklichen Erkundung

nahmen wir dem Feinde Material und Bomben ab. An der Fellahiefront nur Artillerietätigkeit. An der Serethfront wiesen unsere Truppen starke feind⸗ liche Aufklärungsabteitungen ab. Auf den anderen Fronten kein wichtiges Ereignis. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Der Krieg zur See.

„London, 31. Januar. (W. T. B.) Entgegen der amt⸗ lichen Meldung aus Berlin vom 30. Januar, in der mitgeteilt wurde, daß ein deutsches Unterseeboot im englischen Kanal am 18. Januar einen englischen Zerstörer der M⸗Klasse durch Torpedoschuß versenkt habe, erklärt die Admiralität, daß ein britischer Zerstärer der M⸗Klasse oder irgend ein anderes englisches Kriegsschiff zerstört worden ist, wie von der deutschen Admiralität behauptet wird. (Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, hat der Kommandant des betreffenden deutschen U⸗ Bootes den Tarpedotreffer auf den englischen Zerstörer der M⸗Klasse am 18. Januar einwandfrei beobachtet und den Zer⸗ störer in sinkendem Zustand gesehen.)

London, 31. Januar. (W. T. B.) Die Blätter melden, daß der englische Dampfer „Cambrian Range“ (4234 Tonnen) von dem deutschen Hilfskreuzer in den Grund gebohrt worden ist.

London, 31. Januar. (W. T. B.) „Llonds“ melden, daß der englische Dampfer „Glan Shaw“ auf eine Mine gelaufen und gesunken ist.

London, 1. Februar. (Reutermeldung.) Die Segler „Helena“ und „Samuel“ sind versenkt worden.

London, 1 Februar. (W. T. B.) Einer Lloydsmeldung zufolge sind der englische Dampfer „Trevan“ und der belgische Dampfer „Euphrates“ (2809 Tonnen) ver⸗ senkt worden. Der Schlepper „Ida Duncan“ (139 Tonnen) ist auf eine Mine gestoßen und gefunken. Der norwegische Dampfer „Dandy’ ist gestern durch ein Unterseeboot versenkt worden. Die Besatzung ist bis auf einen Mann gerettet. Der Segler „Trevoune“ ist durch ein Unterseeboot versenkt worden. Drei Mann wurden ge⸗ rettet. Der Kapitän und der Koch sind ertrunken. Der holländische Dampfer „Epsilon“ ist versenkt und die Mannschaft gerettet worden.

Bern, 1. Februar. (W. T. B.) Der „Progrés de Lyon“ meldet aus Madrid: Der spanische Dampfer „Punteno“ ist versenkt, die Besatzung gelandet worden. Dasselde Blatt meldet aus Cadiz, daß der griechische Dampfer „Aristoteles“ versenkt, die Besatzung in Cadiz gelandet worden ist.

Berlin, 2. Februar. (W. T. B.) Von den in diesen Tagen zurückgekehrten U⸗Booten sind 21 Fahrzeuge mit rund 30 000 Bruttoregistertons versenkt worden. Unter der Ladung der versenkten Fahrzeuge befanden sich unter anderem etmwa 7500 Tonnen Kohlen, 5000 Tonnen Erz, außer⸗ dem Phosphat und Grubenholz.