Preußen. Berlin, 15. Februar 1917.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen, für das Land⸗ heer und die Festungen und für das Seewesen, die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Rechnungswesen Sitzungen.
Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hat an alle Bundesregierungen laut Meldung des „W. T. B.“ nachstehendes Schreiben gerichtet:
Aus Anlaß der am 15. Februar stattfindenden Erhebung der Bestände an gedroschenem und ungedroschenem Ge⸗ reide und der für den 1. März angeordneten Aufnahme er Viebbestände und Kartoffelvorräte gestatte ich mir, uf die große Bedeutung hinzuweisen, die eine Aufklärung aller land⸗
wirtschaftlichen Kreise über die Trogweite dieser Maßnahmen besitzt.
Diese Bestandsaufnabmen stellen erneute Anforderungen an die Zeit und Arbestekraft der Landwirte und der zum größten Teil
mit Amteg sbäften wie mit eigenen landwirtschaftlichen Arbeiten berlasteten ländlichen O tsbehörden. Aeußersse Sorgfast und Gewiss nbaftigkeit ollr Betelligten ist bei ihrer Durchführung ber daterlän ische Pflicht. Es gilt dadurch die Versoraung unseres Heeres und ver zum errßen Teil mit Arbeiten für die Rüstung des Heeres beschöftiaten Kädt’schen Bevölkerung zu sichern. Ihre Arbeits⸗ raft muß durch richtige Einteilung und geregelte Z rführung der not⸗ denrigen Lebensmittel weiter erhalten werden, damit unsere tapferen Trupden mit allem vaseben werden, was zum Siege nötig ist. Vor⸗ bedingung für das Gelingen des Werkes der Sicherung unserer Polks⸗ rnöhrung ist eine möglichst genaue und zutreffende Ueber⸗ sicht üver alle jetzt vorhandenen Vorräte. Millionen von landwirtschaftlichen Betrieben müssen an der Ablieferung des Not⸗ wendigen mitwirken. Auf jeden einzelnen Betrieb, mag er noch so lein sein, kommt es an.
Die deusschen Landwirte und Landwirtsfrauen werden auch in iesem Falle ihre Pflicht ge en das Vaterland erfüllen. Sie werden daftr sorgen, daß ihre Bestände so genau als mölich aufgenommen
werden, daß so ann die ihnen okligenden Ahlteferungen voll und rechtzeitig geschehen und daß auch die Bestellung zur neuen Erhte tratz aller Schwiertgkeiten so aut und sorasam wie irgend mög ich erfrlat. Kein Soldat, kein Rüstungsarbeiter, kelne Keieger⸗ famtlie darf Mangel leiden durch eine Versäumnis des Lindmannes. Er hat 1ie hobe und heilige Pfl cht, dem deutschen Velke sein täg⸗ liches Brot zu liefern und es dadurch unüberwindlich zu machen gegen⸗ über dem Aushungerungsplan unserer Feinde, der sich jetzt an ihnen elber rächt.
Aus dem Ausland kommen, wie „W. T. B.“ mitteilt, neuerdings Nachrichten, denen zufolge man dort glaubt, die Seesperre gegen Englard mit U⸗Booten und Minen wäre mit Rücksicht auf Amerika oder aus irgend weschen anderen Gründen abgeschmächt worden oder sollte abge⸗ schwächt merden. Die Rücksicht auf die Neutralen gibt daher Veranlossung, nochmals mit aller Deutlichkeit zu erklären, daß der uneingeschränkte Kriea gegen den gesamten Seeverkehr in den erklärten Sperrgebieten jetzt in vollem Gange ist
Sund unter keinen Umständen eingeschränkt werden
Das englische Regierungsverbot an die in eng⸗
lischen Häfen liegenden neutralen Schiffe, nicht vor
dem 5. Februar auszulaufen, ist, wie „W T. B.“ mit⸗
it, in der neutralen Presse zwar vermerkt, aber im allgemeinen ziemlich kritiklos hinaenommen worden obwohl diese von dem „Beschützer der Rechte der kleinen Nationen“ erlossene s Verfüonng sich wiederum. als ein Akt größter Brutzlität qualifi iert. 5 Der 5. Februar wor zbekanntlich jener Termin, bis zu dem die neutrolen Schiffe die Häfen des von der deutschen Regierung gesperrten feindlichen Gebiets verlassen haben mußten, um ungehindert ihren Bestimmungs⸗ ort erreichen zu können, vorausgesetzt, daß sie keine Bannware führten. Zwischen Kriegführenden sind selbstverständlich alle völferrechtlich zulässigen Kriegemittel erlaubt, die geeignet er⸗ scheinen, dem Geaäner zu schaden. Die hier in Rede stehende Maßnahme Englands konnte aber in keiner Weise eine Schädi⸗ gung Deutschlands oder seiner Kriegführung darstellen, denn es
kannte uns gleichgültig sein, ob ein neutrales Schiff im englischen
oder, im neutvalen Hafen stilligt: der Endzweck für uns blieb immer die Stillegung des Handelsverkehrs innerhalb des ge⸗
sperrten Gebiets.
Die drakonische Verfügung’ der; englischen Regierung be⸗
weist also wieder einmal aufs neue, daß sie auch nicht die gerinoste Rücksicht auf die Interessen der Neutralen zu nehmen
.gerullt’ist.⸗ Obhes sich um reine Chikane oder, um Verfolgung
egoistischer Interessen handelt, steht noch nicht fest; doch darf daraus, daß das Ausfahrverbot auch bis heute noch nicht auf⸗ gehoben worden ist, wohl geschlossen werden, doß irgendwelche rein englische Interessen sowie das Bestrehen maßgebend ge⸗ wesen sind, Zwischenfälle zwischen Deutschland und den Neu⸗ tralen zu schaffen
Was speziell Holland anbetrifft, so muß in diesem Bu⸗ sammenhang erneut auf die englische Kohlensperre gegenüber diesem Lande hingewiesen werden, eine Maßnahme, die hes dem 29. Januar 1917 bereits in Kraft ist und das Land der allerbittersten Not aussetzen würde, wenn nicht durch entgegen⸗ kommende deutsche Maßnahmen dieser Kalamität gesteuert würde. Alle diese Dranasalierungen Hollands von seiten der Entente stellen sich dar als ein für dieses Land zwar betrüb⸗ liches, für die ganze Welt aber interessantes Gegenstück zu
den von deutscher Seite in weitestgehendem Moße erteilten“ Vergünstigungen, wie 3 B durch Schafsung einer ungefährdeten,
Zone für den holländischen Schiffsverkehr nach der Nordsee. Am 15. Februar ist ein Nachtrog zu der Bekanntmachung vom 31. Dezember 1915, betreffend Veräußerungs⸗, Ver⸗ arbeitungs⸗ und Beweagungsverbot für Web⸗, Trikot⸗, Wirk⸗ und Strickgarne (Nr. W. I. 761/12 15. K R. A), erschienen, durch welche die zum Kleinverkauf in Warenhäusern und sonstigen offenen Ladengeschäften frei⸗ gegebenen Mengen an wollenen und wollhaltigen Strick⸗ garnen wiederum erhöht worden sind. Es sind nunmeh
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Jleben
60 v. H. der Vorräte, die sich am 31. Dezember 1915 bereits in Warenhäusern oder in sonstigen offenen Ladengeschäften befanden, zum Kleinverkauf oder zum Verkauf an Hausgewerbe⸗ betriebe freigegeben, mindestens doch 25 kg. Als Bedingung der Freigabe ist die Vorschrift bestehen geblieben, daß der Ver⸗ kaufspreis der einzelnen Sorten nicht höher bemessen wird als der zuletzt vor dem 31. Dezember 1915 von demselben Ver⸗ käufer erzielte Verkaufspreis.
Weitere Freigaben von Strickgarnen sind für einen späteren Zeitpunkt in Aussicht genommen worden; Einzelanträge auf Freigabe können jedoch nicht berücksichtigt werden.
Der Wortlaut der Nachtragsbekanntmachung ist bei den Polizeibehörden einzusehen. “
“ Oesterreich⸗Ungarn.
Der Deutsche Kaiser hat während seines Aufenthalts in Wien vorgestern vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, den Fürsten zu Fürstenberg, den ehemaligen Kabinettsvorsteher des ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand, Baron Rumerrskirch, den Kommandeur des 7. Husarenregiments, Obersten Freiherrn von Berg, den türkischen Militärbevollmächtigten Perteo Pascha, den Oberjägermeister Grafen Thun, den ungarischen Minister⸗ präsidenten Grafen von Tisza, den Minister des Aeußern Grafen Czernin. den Oberhofmeister Prinzen zu Hohenlohe, den Schriftsteller Dr. Hans Müller und die Kaiserlichen Kinder empfangen.
— Der brasilianische Geschäftsträger hat dem Minister des Aeußern Grafen Czernin laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Note überreicht:
Sobald ich die Ehre hatte, die Note Eurer Exzellenz vom 31. Januar zu erhalten, berilte id mich, ihren Inhalt meiner Regier ung telegraphisch zur Kenntnis zu bringen. Eure Exzellenz waren so feeundlich, mir die Entschließung der K. und K Rexterung mitzuteilen, die im wesentlichen darin besteht, daß die Küste Großbritanniens, Irlands und der den vereini ten Käncareichen benachberten Inseln, ferner die Hüste Frankreichs, Italiens sowie das östliche Mitt lmeer unter Blockade gestellt werden, und zwar mit Hilfe von Unterseebooten, die, angefangen vom 1. Februar dieses Jahres an, jeden See⸗ verkehr in den vorerwähnten Gebieten verhindern werden, wobei die ehedem im Gebrauch der Kampfmittel zur See üblichen Be⸗ schränkungen aufgehoben und vielmehr alle Kampfmittel, die zur Vrnichtung von Fahrzeugen führen, zugelassen werden. Die Note Eurer, Exzellenz füat im allgemeinen noch hinzu, die K. und K. Re⸗ gierung vertra e darauf, daß Brasilten die oben angeführten Kriegs⸗ mittel richtg einschätz n werde, Kriegsmittel, deren Wahl die K und K. Regterung mit Umständen erklät, die sie zu ihrer Verwendung gezwungen haben, und daß si⸗ hoffe, daß die brasilianischen Schiffe vor der Gefahr, die sie durch Eindringen in die Sp rrgebieie laufen, gewarnt werden würden. Dies würde in gleicher Weise auch für Reisende brasilianischer Staatsangehörigkeit und für Waren gelten, die sich an Bord irgendwelcher neutraler oder nicht neutraler Handels⸗ schiffe befänden. Ich e halte soeben Weisungen, Eurer Exiellenz zu erklären, daß die Bundesregierung von Brasilien unbedingt Wert dwrauf lege, daß bis zum Ende des Krieges in ken Neu⸗ tralftätsverhältnissen zwischen den befreund ten Natsonen keinerlei Veränderug sich vollziehen dürfe Die Bunvresreaier ng habe i mer in diesem Sinne geheindelt, indem se, wie ihre Pflicht war sich in gerau festgestellt n Fäll“en, in denen 6see niiche Interessen berührt wurden, das Recht des Einspruches gewahrt habe. Sie set auch immer in dieser Art vor gangen. Die unerwartete Mineilung, die die Bundesregierung soeben er⸗ bielt, nämlich die Ankünd gurg von ausnedehnten Gebieten für die Blockierung ven Län erk, mit denen B ast ien sehr rege wirischaft liche Verbindungen unte hielt und durch Schiffahrt im allgemeinen sowie durch brasilianische Schiffahrt im besonderen in ununterbrochenem Nerkehr stebt, hat, da nicht zu rechtfertigende Opfer an Menschen⸗
pnabänderlichen. Versolgung der Aufuabe, pie sie, wie oben erwähnt, sich zgesetzt bat, atht die Buündesreg erung nach Perüfung des Gegenstandes der österreichisch ungc schen. Noe bei dieser Gelegenheit bie Erklätung ab, daß sie die, von soesben plätzlich verhängte Blockade nicht als worksam (eff ktiv) an⸗ erkennen kann. Der Gruünd dafür ist der, daß Jebenso sehr wegen der Mittel, um die Blockade zu einer wirklichen zu machen, als auch wegen der maßlosen Auedehnung der Sperrgebiete, ferner weil jegliche Einschränkung, darunter auch die einer vorherigen Warnung der Schiffe — die neutralen nicht ausgenommen — fehlt und die Vernichtung mit allen Kampfmitteln angekündigt wird, ein⸗ solche Blockade weder berechtigt noch wirksam (ni régulier ni effectif) wäre und den Grundsätzen des Rechts und den für militärische Ore rationen dieser Art ausgemachten Bestimm ungen zuwtderliefe. Die brasilianische Regierung hält es demnach für ihre Pflicht, trotz ihres lebbaften und aufrichtigen Wunsches Gegensätzlichkeiten mit befreundeten Nationen, die sich gegenwärtig in bewaffnetem Streit befinden, zu vermeiden, gegen diese Blockade Einspruch zu erheben, wie es mit der gegenwärtigen Note geschiebt. Infolge dessen hält die brasilia⸗ (nische Regierung dorauf, daß auf die K. und K. Regterung die Ver⸗
blick an, in dem die ane kannten Grunrsätze des Völkerrechts ader die von Brasilten und Oesterteich Ungarn mit unterzeichneten Ver⸗ träge verletzt werden, brasilianische Staaitangehörige bhetre ffen könnten.
— Der ungarische Landesverteidiaungsminister Freiherr von Hazai hat zeitweilig einen militärischen Wirkungskreis erhalten, der für die nächste Zeit seine Arbeitskraft in dem Maße in Anspruch nimmt, daß es notwendig ist, ihn für die Dauer dieser dienstlichen Verwendung von der Leitung des Honvedministeriums zu entheben. Ob dieses Ressort neubesetzt oder von einem anderen Minister provisorisch verwaltet werden wird, ist noch nicht bestimmt.
— Etwa zweihundert Vertreter der ungarländi⸗ schen Rumänen, darunter sämtliche Bischöfe unb hervor⸗ ragende Männer aller Berufsstände, haben an den Minister⸗ präsidenten Grafen Tis za eine Adresse behufs Ueberreichung an Seine Majestät den König gerichtet, in der sie obiger Quelle zufolge gegen das in der Ententenote an den Prä⸗ sidenten Wilson aufgestellte Kriegsziel der Befreiung der Nationalitäten, darunter der Numänen, von der Fremd⸗
land nicht unter fremder Herrschaft stünden, und entschieden die gewiesen. Z13““ .
„Die Rumänen’“, heißt es in der Adresse, „sind freie und gleich⸗ berechttgte Bürger des ungarisch n Vaterlandes. Es gibt in Uagarn kein einziges Gesetz, das in den bürgerlichen Rechten und Freiheiten itgendwelchen Unterschied zwischen den St atsbürgern ungarischer und nichtungarischer Sprache m chen mwürde. Das jetzt in Strömen ver⸗ gossene Blur der ungarischen Rumänen, die seit vielen Jahrhunderten für die Integrität des ungartschen Vaterlandes kämpflen, legt be⸗ redtes Zeugnis für den „pferwihigen Potriotismvs und die bingebende
Treue der Ungarländischen Rumemnen ab. Wir ungatländischen
Rumänen halten daran fest, daß wir unter die Herrschaft der heillgen ungarischen Krone gehören. diesen unseren unerschütterlichen Entschsuß kämpften Tausende unserer Söhne auf den Schlachtfeldenn und wir werden mit allen geistigen und physischen Kräften den Kampf wenerführen.“
Polen.
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Der provisorische Staatsrat hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ die von der Heereskommission ausgearbeiteten, Entwürfe zur Organisation der Heeresabteilung und der Frei⸗ willigenwerbung mit geringen Abänderungen angenommen und den Kommissaren der Okkupationsbehörden überwiesen. Ferner wurde ein Antrag, daß die Erlaubnisscheine für den Personan⸗ verkehr innerhalb beider Okkupationsgebiete aufgehoben werden seües vö und der vrn nnß fin innere Ungelegen⸗ eiten zur Ausgrbeitung und zur Verständigung mit den Be⸗ hörden überwiesen. 88. ü. üüs 2 1
1 rie, Vernichtung von Pringteiensum und völlige Störung von Ha delsunternehmungen vnmitteltarancer robt wer den, sehr berechfigter Weise titfsten Eindruck hervorgerufen Unter dieser Ucslänren und in der
rer K. und. K.: Regierung
ontwortung werde fallen müssen, in allen Fällen, die von dem Augen⸗
herrschaft aufs entschiedenste Stellung nehmen. In, dieser, Adresse wird erklärt, daß sie in ihrem ungarländischen Vater⸗
Absicht⸗ einer Befreiung von’ einer; Fremdhetrschaft’ zurück⸗
8 Großbritannien und Irland. Im Oberhause sprach Admiral Lord Beresford über die Bedrohung durch den Unterseebootkrieg und fragte die Regierung, ob neue Pläne für den einheitlichen Bau von Handelsschiffen aufgestellt worden seien, ob der Stapellauf und die Fertigstellung von Handelsschiffen, die die entstandenen Verluste ersetzen würden, vorgesehen sei, ob neus Vorkehrungen getroffen seien, durch die die Verzögerung bei der Löschung der Schiffsladungen vermindert werden könnte, oh der Vorrat an Minen vermehrt worden sei, ob Schritte getan seien, die Zahl der kleinen Schiffe und Zerstürer zu ver, mehren, und ob die Bewaffnung der Handelsschiffe schnell fortschreite. „Seit Beginn des Krieges haben wir“, sagte Lord Beresfotd aut Bericht des „Reuterschen Bureaus“, „über vier Milltonen Tonnen an Schiffen verloren, das ist aber nicht annähernd so ernst, als es scheiat. Wir haben diesen Verlust zum großen Teil ausge⸗ glichen, drei Millionen Tonnen, die verloren gingen, sind h Anbetracht der Umstände, in denen wir uns befinden, mehr oder weniger ausreichend ersetzt worden. Es besteht nicht der geringste Grund für eine Panik. Wire haben uns gut ge⸗ halten und werden in Zukunft noch besser dastehen. Anfang August 1915 wurde der Oeffentlichkeit mitgeteilt, daß wie der Unterseebootgefahr Herr würden. Soweit ich ersehen kann, sind wir heute diesem Zustande näher als je zuvor. Dses iit auf die neuen Ideen zurück,uführen, die die Admlralktät von See⸗ leuten erhalten hat, die jetzt an Land zurückgekehrt sind und Er⸗ fahrung in dieser Art von Kriegführung besitzen. Die Seesperte erschreckt mich nicht, denn sie ist ein Versuch, eine Blockade damit zu fuhren, daß man Schrecken einflößt und die Neutralen überredet, in ihren Häfen zu bleiben. Die Neutralen mögen dies tun oder nicht. Wenn die Deatschen glauben, daß englische Seeleute im Hafen bleiben, so irren sie sich sehr.’“ Lord Beresford zollte dann der englischen Handelsmarene seine Anerkennung und erwahnte, es gebe Fälle, in denen englische Seeleute, denen ihre Schiffe bereits ein⸗ oder zweimal versenkt worden seien, unmittelbar nach ihrer Ruückkehr in den Hafen sich zum driiten Male hätten anmustern lassen. Lord Lytton erwirderte für die Armualttät und saagte, alle von vord Beresford angeregten Mittel würden git größter Energte angewandt, was er aü88 nur von diesen, sonder auch von einer großen Zahl anderer Mittel sagen könne. Jerch Mittel, das der menschliche Geist ersinnen könne, werde gegenwäetsg angewandt, um die Meere dem Handelsverkehr der Welt als sichen Straße zu erbalten, England set die Seepolizei für die ganze West, und Deutschland spiele die Rolle des Räubers. Man sei überzeugt, daß man auch in Zukunft ebenso, wie in der Vergangenhelt, nicht nur die englischen Armeen an der Front mit Munttion und Vorrͤleg versehen und die Wapflichtungen gegenüber den Verbündeten erfüllen könne, son dern auch einen bestimmten Weg für den neuttalem Handel freihalten und die notwendtsen Votkräte für das eigent
keine vierzehn Toge im Gange sei, hätten die vorgesehenen Mah. regeln bereits sehr erheolsche Erfolge gezeitigt Der Redner nilte noch mit, daß mit Rücksicht auf die Tatsache, daß die neutrale Schiff⸗ fahrt, ernster betroffen werde als die englische, die braische Regierung daür höhere Krachten bezahlen und die Versicherungeprämfen auf sich nehmen, sowie Prämten für die Besatzungen der neutralen Schiffe aussetzen werde. Sowett als möglich werze sie auch neutrale Schiffe ankaufen. Lord Curzon sagte, im Juli 1914 sei die Zahl der, britischen Handelsschiffe über 1600 Tonnen 3890, mit einem Gesamtinhalt von 1 ⁸ 850 000 Brattotonnen g wesern, am 31. Januar 1917. 3540 mit einem Gesamtinbalt von 16 00,000 Brattotommen. Es seien neue Ahbwehrmittel gefunden ünd die vorhandenen vervollkommnet worden, sodaß man mit wachsendem Vertrauen in die Zukunft blicken könne. Die ganze Energie der Armialität sei darauf gerschtet, U Boote im zerören. Für die Sicherheit der neutralen Schiffahrt seien b sondere Vorsichtsmaß egeln getroffen worden England lasse in Ame ika und Japan neue Schiffe bauen, ändere die Passogier⸗ in Fachteampfer um und habe durch die Erlaubnis zu Decklad ngen die Tiagfähigkeit der Handeleflotte um eine halbe Millton Tonnen erhöht.
— Die Kommission unter dem Vorsitz Lord Balfours, die
letzten Sommer von Asquith ernannt worden war, um über die nach dem Krieg einzuschlagende Handelspolitik zu beraten, schlägt in ihrem Bericht obiger Quelle zufolge als zukünftige britische Wirtschaftspolitik ein System von Vor zugszöllen für das britische Reich vor. — Der Munitionsminister Addison sagte in einer Rede in Bedford, wenn man die durchschnittliche wöchentliche Preo duktion der leichten Feldmunition vom Juli 1915 büs Juni 1916 mit der der letzten Woche des Januar 1917 vergleiche so verhalte sich die Zahl wie 6 ½ zu 22; für die mittel schweren Geschütze sei das Verhältnis 7 ½ zu 76, fün schwere Geschütze 22 zu 365.
Frankreich.
In der Kammer hat der Abgeordnete André Lefövre einen Gesetzentwurf eingebracht, in dem er nach einer „Havas“ Meldung die Regierung auffordert, die notwendigen Maß⸗ nahmen zu treffen, um der Besatzung eines jeden französischen, verbündeten oder neutralen Schiffes, das ein Unterseeboot, von dem es angegriffen wird, vernichtet, eine Prämie von 500 000 Francs zu bewilligen. Die Kammer hat mit 309 gegen 107 Stimmen einen Antrag angenommen, wonach die vom Kriegsgericht Verurteilten das Recht auf Berufung haben.
— Im Senat wurden die Anträge, betreffend Verbaot des Alkoholverkaufs in der „Armeezone und Be stellung aller noch nicht bebguten Ländereien Frank reichs, mit großer Mehrheit angenommen.
Der Ministerpräsident Graf Romanones erklärte, wie der „Temps“ meldet, auf eine Interpelaation des ebemaligen Ministerpräsidenten Maura über rie Schiffahrtsfragen, alle Entschlüsse seien augenblicklich vom Ernst der Lage einge⸗ geben. Er könne nicht daran denken, seine Stellung als Ministerpräsibent aufzugeben, er rechne vielmehr auf die Unter⸗ stützung der Oeffentlichkeit und appelliere an das P. em,
damit dieses ihn bei seiner Aufgabe unterstütze.
linister des
Volk werde erlangen können; obwohl der Unterseebrot eldzug nech
tvirksam
Die Zweite Kammer hat die Marinekreditvorlage Der Reichstag war gestern nachmittag zu einer ver⸗ traulichen Sitzung zusammenberufen worden, in der der eußern, wie „W. T. B.“ meldet, Mitteilungen über die gegenwärtige Lage Dänemarks machte und ber Minister des Innern eine Darstellung der inner⸗ Lolitischen Verhältnisse gab. )— Die Verhandlungen, die zwischen der Vereini ampfschiffahrtsgesellschaft und den Erxportkreisen giederaufnahme der Lebensmittelausfuhr geführt wurden, haben nach der „Nationaltidende“ zu dem Ergebnis geführt, paß vorläufig der Versuch gemacht werden soll, die Ausfuhr in der Weise wieder aufzunehmen, daß die Waren von Kapen⸗ hagen nach Bergen gebracht werden, wo sie von englischen Hampfern abgeholt werden sollen. Die in Kopenhagen und arhus aufgelagerten, für England bestimmten Waren stellen bereits einen Wert von 10 Millionen Kronen dar. Sie bestehen us Schweinefleisch, Butter und Eiern. Vorläufig werden drei Hampfer mit Ladung nach Bergen abgehen. Gelingt es den englischen Dampfern, die Nordsee gl lich auf beiden Fahrten zu passieren, so sollen weitere dänische Dampfer mit Lebens⸗ nitteln nach Bergen abgehen.
— Fünf Seeleuteorganisationen, deren Mitglieder le Klassen von Schiffsbe zungen umfassen, haben, wie „W. T. B.“ meldet, in gemeinsamer Sitzung beschlossen, für Fahrten nach Amerika und England, da die Gefahren unter en jetzigen Verhältnissen auf See größer seien, die Ver⸗ boppelung der Unfallversicherungsbeträge sowie der Kriegszulagen und ferner, mit Rüchsicht auf die Ge⸗ ahren durch treibende Minen die gleiche Kriegszulage und nfallversicherung auch für Inlandsfahrten zu fordern, die bisher für die Nordsee galten.
Türkei.
Der Senat hat in seiner vorgestrigen Sitzung das bereits von der Kammer bewilligte Gesetz angenommen, wodurch die Regierung ermächtigt wird, mit der deutschen Regierung eine Vorschußanieihe im Betrage von 2 ½ Millionen Pfund abzuschließen und Geldnoten m Betrage von 32 Millionen auszugehen. Im Laufe der Verhandlungen zählte der Finanzminister Djapid Bei in inem längeren Exposé die seit Beginn des Krieges in Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn aufgenommenen Vorschüsse auf, die sich im ganzen auf 79 Millionen belaufen, alle rück⸗ zahlbar spätestens 11 Jahre nach dem Kriege. Der Minister ührte laut Bericht des „W. T. B.“ aus:
Er glaube, daß das Bündnis und die Waffenbrüderschaft, die sich
mit Deutschland während des Krieges herausgebildet hätten, alch
nach dem Kriege fortdauern würden. Damit nun das von der deut⸗ schen Regierung im Laufe des Krieges mit der Türkei abgeschlossene Bündnis auch nachher fortdauen könne, sei zweifellos nötig, aß Deutschlend der Türkei die Mittel liefere, um im Lande Ver⸗ esserungen durchzuführen, und daß es der Türkei Zeit lasse, die panzen Summen zu bezahlen, die sie schulde. „Bei den Reisen“, uhr der Minister fort, „die ich seit Beginn des Krieges pach Berlin unternahm, bin ich demselben Wunsche bei fast allen beutschen Staatsmännern begegnet. Sie erklärten mir zu wiederholten Malen, daß sie alles Nötige sun würden, um der Türket, ner Macht, die sie nicht vernachlässtgen wollten, die Bezahlung der taateschu den zu erleichtern, ja, daß die Deutschen außer den bis etzt vorgeschossenen Summen das nötige Geld zu geben gewillt wären, um die Tü kei zum Aufblühen zu bringen. Wenn sich diese Hoffnungen verwirklichen, wenn wir dieses Entgegenkommen finden, venn es uns gelinat, während der Jahre, die dem Kriege folgen, Rap talien in Höhe von 100 oder 150 Millionen Pfund ins Land zu bringen, dann sst unter der Bedingung, daß disses Geld ür Tckerbau, Eisenbahnen, Straßenbauten, Fabriken usw. gute Ver⸗ wendung findet, die Türkei zehn Jahre später imstande, ihre ordent⸗ ichen Ausgaben sowie die Zinsen und Amortisterung der Staats⸗ schald, die vor dem Kriege bestand, wie auch derfenigen Staatsschulden, die im Laufe des Krieges hinzukamen, zu decken. Aber es genügt icht, daß uns Deischland Geld leiht. Es tut auch not, aß wir eine gesicherte finanzielle und wittschaftliche Politik befolgen. Dies ist meine Ueberzeugung.“ Der kinister verbreitete sich sodann über die Einzelheiten der auf⸗ venommenen Vorschüsse und erklärte, daß keiner der Vorschüsse durch igenr welche Einkünfte gedeckt sei. Erst wenn sie in eine konsolidierte
Anleih⸗ konvertiert würden, nürde zu erwägen sein, ob es nölig sei,
Sicherheiten zu geben oder nicht. Der Minister legte dar, daß de ausgegebenen Gelbnoten kein Paptergeld seien, sondern Noten, die von Deutschland, das seine Verpflichtungen erfüllen werde, in Gold eingelöst würden. Aus diesem Grunde sei es rstaunlich, daß der Wert dieser Noten sinke und die Bezölkecung drei Papierpfunde für ein Goldpfund hergebe. ie Summen, die die Türkei von Deutschland als Vonschuß erhalten habe, würden nicht rüher eine verzinsliche Schald darstellen als erst von em Augenhlick an, wo Deutschland jene Geldnoten in Gold eingelöst habe. So⸗
übald Deutschland die ausgegebenen Geldnoten in Gold eingelöst habe,
erde es der Türkei freistehen, Deutschland die gesamte Summe, sei
nhes in bar, sei es durch Konversion in eine langfristige Anleihe, zurück⸗
uerstatten. Amerika.
Der amerikanische Staatssekretär Lansing hat dem „Daily Telegraph“ zufolge eine Note von dem Präsidenten Carranza erhalten, worin dieser die Vereinigten Staaten und die anderen Neutralen auffordert, dem europäischen Kriege dadurch ein Ende zu machen, daß sie jeden Handel mit den Kriegführenden einstellen.
— Der amtierende Präsident des amerikanischen Senats Salisbury hat, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, eine Vorlage eingebracht, auf Grund welcher, falls sie in Kraft
mtreten würde, die Häfen der Vereinigten Staaten den⸗
jenigen Kriegsschiffen der Verbündeten geöffnet werden würden, die Kauffahrteischiffe zum Schutze gegen die Angriffe deutscher Unterseeboote begleiten, und solche Kriegsschiffe die Möglichkeit erhalten würden, die Gewässer der Vereinigten Staaten nach deutschen Streifschiffen zu durchsuchen. Salisbury erklärte, diese Maßnahme könne sich auch in der jetzigen Krise
den Krieg zu erktären brauchten.
Das Repräsentantenhaus hat eine Marine⸗
vorlage angenommen, in der Kredite im Gesamtbhetrage von 369 Millionen Dollar gefordert werden. Die Vorlaͤge ent⸗ hält Notamendements für die Requirierung von Werften und Munitionsfabriken und für die Erwerbung von Patenten für Luftfahrzeuge.
8 Das Staatsdepartement in öenhr teilt obiger Quelle zufolge mit, daß auf Cuba ein Aufstand aus⸗
—
gebrochen ist. Vorgestern wurde aus Havana telegraphisch
gemeldet, daß die Rebellen in der Provinz Matanzas von den
zeigen, ohne daß die Vereinigten Staaten gegenwärtig
Regierungstruppen geschlagen wurden. Der Staatssekretär Lansing warnt die Bevölkerung von Cuba in einer Note, indem er darauf hinweist, daß die amerikanische Regierung keine aus der Revolntion hervorgegangene Regierung anterkennen könne. v“
Kriegsnachrichten.
Berlin, 14. Februar, Abends. (W. T. B.) Von keiner Front sind größere Gesechtshandlungen
Großes Hauptquartier, 15. Februar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprechtt.
In letzter Zeit haben, sich an der Front zwischen Armentiéres und Arras zahlreiche Gefechte von Auf⸗ klärungsabteilungen abgespielt. Der Gegner hat bei seinen häufigen, teils mit, teils ohne Feuervorbereitung angesetzten Unternehmungen beträchtliche Verluste gehabt. In unserer Hand gebliebene Gefangene brachten wertvolle Aufschlüsse, die durch die Ergebnisse vieler eigener, mit Geschick durchgeführter Erkundungsvorstöße ergänzt worden sind.
Gestern war zwischen Serre und Somme unter Einsatz vieler schwerer Geschütze der Artilleriekampf vornehmlich in den Abendstunden stark. Infanterieangriffe erfolgten nicht; es kamen in unserem wirksamen Feuer nur kleine Teilvor⸗ stöße gegen einige unserer vorgeschobenen Posten zu⸗ bas. die befehlsgemäß auf unsere Hauptkampfstellung aus⸗ wichen.
Vom Kanal bis zu den Vogesen begünstigte klare Luft 19 Fliegertätigkeit.
Die Leutnant von Richthofen zwei — Luftkampf — abschoß.
ODOestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. 8 „An der Bahn von Kowel nach Luck überfiel eine unserer Streifabteilungen eine russische Feldwache und brachte 41 Gefangene zurück. ¹ Südwestlich davon, bei Kisielin, holten Stoßtrupps 30 Russen und 1 Maschinengewehr aus der feindlichen Stellung. Nördlich der Bahn von Sessep nach Tarnopol glückte ein gut angelegtes, mit Schneid durchgeführtes Unter⸗ nehmen in vollem Umfang. Nach kurzer Feuerwirkung drangen Sturmtrupps etwa 100 m tief in die russischen Linien ein, nahmen die Besatzung von 6 Offizieren und 275 Mann gefangen und hielten sich fünf Stunden in den feind⸗ lichen Gräben. Inzwischen gelang es den Mineuren, die aus⸗ gedehnten Minengänge zu zerstören und unter unsere Stellung geführte, geladene Stollen unschädlich zu machen. Front des Generaloberste Erzherzog Joseph. Keine besonderen Ereignisse. 8 Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls
von Mackensen 8
An der Putna wurde ein russischer Posten aufgehoben, am Sereth der Vorstoß mehrerer Fexpggvier zurückgewiesen.
Der Soer und militärisch wichtige Anlagen von Galatz wurden wirkungsvoll beschossen. I
Mazedonische Front. Die Lage ist unverändert. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 14. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarsch alls
von Mackensen. 8
Keine besonderen Ereignisse.
Heeresfront des Generalobersten 8 Erzherzog Joseph. 8
Südlich von Bekas wiesen wir mehrere russische Vorstöß zurück. An der Valeputna⸗Straße erstürmten unsere Truppen eine russische Stellung, zu deren Wiedergewinnung der Feind nachher vergeblich starke Gegenstöße führte. Es wurden 23 Offiziere und 1200 Mann gefangen und 12 Maschinengewehre, sechs Minenwerfer und drei Geschütze erbeutet. 7
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nichts zu melden. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz.
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von H oe fer, Feldmarschalleutnant.
+23
Gegner verloren gestern 7 Flugzeuge, von denen sein 20. und 21. Sieg im
Bulgarischer Bericht. Sofia, 14. Februar. (W. T. B.)
vom 14. Februar. 1 Mazedonische Front. Im Cerna⸗Bogen versuchte
der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung, die Stellung an⸗
Generalstabsbericht
zugreifen, die ihm gestern entrissen worden war; er wurde
sedoch durch Maschinengewehrfeuer und Grgnaten abgewiesen. An Sh Ss Front senaeh schwaches Artilleriefeuer, das sich an zahlreichen Stellen auf einzelne Schüsse von beiden Seiten beschränkte. Südlich von Serres Zusammenstöße zwischen Erkundungsabteilungen und Vorposten.
Rumänische Front. In der Umgegend von Mah mudie schwacher Feuerwechsel zwischen den Posten auf beiden Ufern des St. Georg⸗Armes. Bei Tulcea haben wir durch vereinzeltes Feuer unserer Artillerie feindliche Gruppen, die auf dem gegenüberliegenden Ufer bemerkt wurden, zerstreut.
Türkischer Bericht.
Bericht vom 14. Februar: An der Tigrisfront nahm der Feind in der Nacht vom 13. Februar unsere Stellungen südlich des Tigris unter heftiges
nach dem Tigris lenken wollte, wurden durch das Feuer unserer
abgesessener Kavallerie, ohne indessen zum Angriff überzugehen. An den anderen Fronten hat sich nichts von Bedeutun
ereignet. . er Stellvertretende Oberbefehlshaber.
Der Krieg zur See.
Berlin, 14. Februar. (W. T. B.) Von den a 12. Februar als versenkt gemeldeten sieben Dampfern und drei Segelschiffen mit einem Gesamtraumgehalt von 22 000 Brutto⸗Register⸗Tonnen hatten fünf Schiffe von 13 100 Brutto⸗Register⸗Tonnen Getreide, zwei von 1700 Brutto⸗ Register⸗Tonnen Pyrit, eins von 1700 Tonnen Grubenholz und zwei von 5500 Brutto⸗Register⸗Tonnen Kohlen geladen. Außer⸗ dem wurde auf derselben Unternehmung noch ein Dampfer von 3000 Brutto⸗Register⸗Tonnen mit 4000 Tonnen Kohlen für Italien versenkt.
Kopenhagen, 14. Februar. (Ritzaumeldung.) Der nor⸗ wegische Dampfer „Bellar“, von Frederikstad nach Frank⸗ reich mit Bauholz unterwegs, ist am 9. Februar in der Nordsee von einem Unterseeboot versenkt worden. Ein Boot mit acht Mann landete gestern in Agger an der Westküste Jütlands. Ein zweites Boot mit dem Kapitän und sieben Mann wird vermißt.
Amsterdam, 14. Februar. (W. T. B.) Bis zum
eingegangen. Am folgenden Tage Abends hatte die Zahl bereits 125 überschritten. Die englischen Reederkreise empfinden über die enormen Verluste größte Beunruhigung.
Rotterdam, 14. Februar. (W. T. B.) Der italienische Dampfer „Fridania“ (3171 Br.⸗Reg.⸗To.) sowie die eng⸗ lischen Dampfer „Shakespeare“ und „Ireland“ sind versenkt worden.
London, 14. Februar. (W. T. B.) „Reuter“ meldet, daß der britische Dampfer „F. D. Lambert“ und die britischen Fischdampfer „Barnsley“ (144 Br.⸗Reg. To.) und „Dale“ (198 Br.⸗Reg.⸗To.) versenkt worden sind.
„Paris, 14. Februar. (W. T. B.) Das Marine⸗ ministerium gibt bekannt: Gestern, am 12. Februar, um 5 Uhr Nachmittags, tauchte nahe der Adourmündung ein feindliches Unterseeboot auf und gab sechs Kanonen⸗ schüsse auf die Küste ab. Die Küstengeschütze eröffneten sofort das Feuer auf das feindliche Fahrzeug, das von unserer Artillerie mit dem ersten Schuß getroffen, schnell tauchte. schäden sind unbedeutend.
Lugano, 14. Februar. (W. T. B.)
sowie der italienische Segler „Doride“ (1250 Br.⸗Reg.⸗ To.) versenkt worden.
Cagliari, 14. Februar. (W. T. B.)
M. Law“ (1300 Br.⸗Reg.⸗To.) versenkt worden. Die Be⸗ satzung wurde in Cagliari gelandet.
Parlamentsbericht.“*)
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
In der heutigen (58.) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister des Innern von Loebell beiwohnte wurde zunächst in dritter Lesung der von den Abgg. Lucas und Genossen eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend Erhöhung der Zahl der Mitglieder der Staats⸗ schuldenkommission, angenommen und dann die zweite Beratung des Staatshaushaltsplanes für 1917 im Sonderplan des Ministeriums des Innern fortgesetzt.
Abg. Leinert (Soz.): Ez werden jetzt in Preußen Landesämter
fehlt. gesetzliche Ermächtigung wie im Reich exsstiert
trolle in den Dörfern wirksam durchzuföhren. Die Orgar isation muß so ausgebaut werden, daß jede Gemeinde entsprechend der Zahl der Tiere usw. eine bestimmte Menge von Milch, Gemüse usw. der Allge⸗ meinheit zur Verfügung stellt. Die Kreisverwaltung muß die Gewalt haben, die Ablieferung dieser Nahrungsmittel zu erzwingen, und zwar dadurch, daß den Törfern das Recht der Selbstversorgung durch Hausschlachtung entzogen wird. Die landrätlichen Ermahnungen haben sich als unzulänglich erwiesen. Die Organisation der Lebens⸗ mittelverteilung in den Städten genügt nicht. Es fehlt der städtischen Bevölkerung der Einblick in die Vertetlung. Es müßten Lebens⸗ mittelämter errichtet werden, zusammengesetzt aus allen Kreisen der Bevölkerung, mit der Aufgobe, Aufklärung über die Mengen der Lehensmittel der Bevölkerung ju geben und den Behörden mit ihrem Rat zur Seite zu stehen. Der in Aussicht genommene Stagts⸗ kommissar müßte nicht bloß die Aufsicht führen, sondern auch An⸗ ordnungen treffen, wenn er wirklich Ersprießliches leisten soll. Es ist ein Nachteil, daß sich die Selbstverwaltungsorgane nur auf dem Umweg über die Regierung an die Zeatralstellen wenden können. So wird ez auch mit dem Verkehr mit dem Staatskommissar werden. Gegen die von dem Abg. Linz empfoblene Ausdehnung des Spar⸗ zwanges müͤssen wir Einspruch erheben. Der Hinweis auf die glänzenden „Ergebnisse der Försorgeerztehung ist nicht st chhaltig. Wollen Sie Spalsamk it befördern, so müssen Sie den Sparzwang auch bei den Korpsstudenten und den jungen’ Leuten von 18 Jahren einfuhren. Uebrigens ist der Sparzwang nicht von allen Generalkommandoes ein⸗ geführt worden. Der Sparzwang könnte nur durch Gesetz allgemein ein⸗ geführt werden. Die Auflösung der Immediatkommission hat die Frage aufgedräcgt, was diese Kommission denn eigentlich gemacht hat.
*) Ohne Gewähr.
““
Artilleriefeuer. Zwei Barken, die der Feind auf einen Kanal
Br.⸗Reg.⸗To.) und „Luigi Chiampa“ ([(3988 Br. Reg.⸗To.)
Konstantinopel, 14. Februar. (W. T. B.) Amtlicher
Beobachtungsposten gezwungen, sich zu entfernen. Am Morgen 8 des 13. Februar steigerte der Feind abermals sein Artillerie⸗ feuer und näherte sich unseren Stellungen mit Infanterie und
6. Füan Abends waren bei Lloynds seit dem 1. Februar Meldungen über den Verlust von 95 versenkten Schiffen
Fünf Personen sind verwundet, eine davon schwer; die Sach⸗ 7 . 2
1 Im vorigen Mongt sind die italienischen Dampfer „Apauti“ (1723
8
1 Nach einer Reutermeldung ist das amerikanische Segelschiff „Lyman
für die Krie swirtschaft erichtet, denen jede gesetzliche Grundlage Im Etat sind Mittel dafür nicht ausgeworsen, und eine in Preußen ncht. Die Kreieverwaltung hat nicht die genügende Macht, um die Kon- .