1917 / 36 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Feb 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Anhaltung der Schiffe im 8 Zensur die darauf bezüglichen Telegramme des General⸗ gouverneurs an den Kolonialminister offenbar zurückgehalten hat.

Dem Haager „Korrespondenz⸗Bureau“ zufolge wird dieser Tage den Generalstaaten ein Weißbuch mit den Noten Deutschlands und Oesterreich⸗Ungarns über den verschärften C⸗Bootkrteg und den Antwortnoten der niederländischen Re⸗ gierung vorgelegt werden.

Die Erste Kammer das Recht gibt, Schiffe zu requirieren, angenommen.

Schweiz.

Nachdem der Bundesrat bereits am vergangenen Montag eine vorläufige Antwort auf die Note des Präsidenten Wilson erteilt hatte, hat er gestern den endgültigen Wortlaut der Note an Amerika festgesetzt. In ihr werden nach einer Meldung des „W. T. B.“ die Gründe auseinandergesetzt, die der Schweiz verbieten, sich dem Vorgehen Amerikas an⸗ zuschließen und aus der Neutralität herauszutreten. Ferner hat der Bundesrat gestern den Wortlaut der Note an Deutsch⸗ land festgesetzt, in der die Stellung der Schweiz zu der ver⸗ schärften Unterseebootsperre umschrieben wird. Die Noten werden heute in Berlin und Washington überreicht werden.

Dänemark.

Die Lloyds⸗Meldung, daß der dänische Dampfer Lars Kruse“ von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden sei, ruft in Kopenhagen großes Aufsehen hervor, da das Schiff in den Diensten des amerikanischen Hilfsausschusses für die notleidenden Belgier stand und mit einer Getreide⸗ ladung für Belgien von Buenos Aires nach Rotterdam unter⸗ wegs war. Die „Nationatidende“ erkärt, da das Schiff vermutlich am 4. Februar versenkt worden sei und nach der deutschen amtlichen Erklärung neutrale 8eg. bis zum 5. Februar geschont werden sollten, so stehe die Versenkung sowohl mit dem Abkommen zwischen Deutschland und Amerika, als auch mit der amtlichen deutschen Erklärung in Widerspruch. Da über die Besatzung in der Lloyds⸗Meldung nichts gesagt sei, so sei anzunehmen, daß sie gerettet sei. Hierzu bemerkt „W. T. B.“, falls der Dampfer die vorgeschriebenen Abzeichen der belgischen Hilfskommission gefahren habe, erscheine eine Versenkung durch ein deutsches U⸗Boot ausgeschlossen. Bestimmtes könne erst nach der Rück⸗ kehr der deutschen U⸗Boote festgestellt werden.

Griechenland.

Wie der „Corriere della Sera“ meldet, haben die Ver⸗ bündeten alle griechischen Schiffe beschlagnahmt

oder gepachtet. Amerika.

Amtlich wird dem „Reuterschen Bureau“ zufolge bekannt gegeben, daß Großbritannien und Frankreich dem deutschen Botschafter Grafen Bernstorff und seinem Personal freies Geleit gewährt haben.

Nach einer Meldung der „New York Times“ haben weder die amerikanischen Militär⸗ noch die Marinebehörden die Ver⸗ haftung deutscher Matrosen angeordnet. Die Matrosen, die ihre Schiffe verlassen wollten, sind aufgefordert worden, sich zur Einwandererstation zu begeben und das Land auf diesem gewöhnlichen Wege zu betreten. Den Dampfer „Kronprinzessin Cecilie“ hat man in Boston im Verlaufe eines seit langem an⸗ hängigen Zivilprozesses mit Beschlag belegt, eine Maßnahme, die aber nur getroffen worden ist, um einen eventuellen Schaden zu verhindern, der den Wert des Schiffes als Sicherheit für die Kläger vermindern könnte. Was die anderen deutschen Schiffe betrifft, hat die Regierung offiziell erklärt, daß sie diese nicht mit Beschlag belegen werde und daß die Deutschen über die Schiffe nach Belieben verfügen könnten. Die Mannschaften der internierten deutschen Kreuzer sind aus Sicherheitsgründen von dort entfernt worden. Einer von „W. T. B.“ verbreiteten weiteren Meldung zufolge hat die amerikanische Regierung entschieden, daß Schiffskapitäne das Recht haben, die Maschinen ihrer Schiffe abzumontieren, wenn die Schiffahrt dadurch nicht behindert und in Gefahr gebracht wird. Die Tatsache, daß die diplomatischen Beziehungen abgebrochen sind, ändere nichts an diesem Rechte.

Die Regierung der Republik Uruguagy lehnt, wie Reuter meldet, in ihrer Antwort auf die deutsche Note die deutsche Auffassung über den U⸗Bootkrieg ab.

Literatur.

Kommentar zum Kriegssteuergesetz vom 21. Juni 1916 und Besitzsteuergesetz vom 3. Juli 1913 sowie zu den Ergänzungsgesetzen vom 9. November und 17. Dezember 1916 nebst den Ausführungsbestimmungen des Bundesrats und Preußens vom 30. November und 1 Dezember 1916 von Professor Dr. jur. Fritz Stier⸗Somlo. Mit dem Gesetz über vorbereitende Maßnahmen zur Besteuerung der Kriegsgewinne vom 24. Dezember 1915 nebst den Ausführungsbestimmungen des Bundesrats vom 27. Januar 1916 und Preußens vom 11. Februar 1916. Zweite Auflage. 441 Seiten. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Geb. 7 ℳ. Das Erscheinen einer zweiten Auflage dieses Werkes schon wenige Monate nach seiner erstmaligen Veröffentlichang beweist, daß der Stier⸗ Somlosche Kommentar zum Kriegssteuer⸗ und Besttzsteuer⸗ gesetz den Bedürfnissen weiter Kreise gerecht geworden ist. Er verfolgt nach einer geschichtlichen und allgemeinen Einführung jede Bestimmung des Kriegsneuergesetzes von ihrer ersten bis zur end⸗ gültigen Fassung, stellt ihren rechtlichen Jahalt bis ins einzelne klar, erläutert ihre wirtschaftliche Tragweite, ihren Zweck und Sinn und legt auch die Bedeutung der handelsrechtlichen Vorschriften für das neue Geset; und die Zu ammenhänge mit anderen Steuergesetzen, insbesondere mit dem Besitzsteuergesetz und dem preußischen Ein⸗ kommensteuergesetz, dar. Die einschläͤgigen Vorschriften des Besitz⸗ steuergesetzes sind in den Kommentar zum Krtegssteuergesetz an den entsprechenden Siellen eingefügt und dort eingebend miterläutert; auf sie wird am Kopf der betreffenden Seiten besonders verwiesen. Der Verfasser hat nicht nur die Kommissionsberichte, die Ver⸗ handlungen im Plenum des Reschstags und die amtlichen Be⸗ gründungen, sondern auch die Praxis der steuerlichen Veranlagung und die Rechtsprechung, soweit sie für die beiden Gesetze von Be⸗ deutung ist, zu ihrer Erläuterung gewissenhaft verwertet und auch die einschläͤgige Literatur herangezogen. So nehmen z. B. allein die Ausführungen zu § 2 des Kriegssteuergesetzes, der bestimmt, daß abgabepflichtiger Vermögenezuwachs im Sinne dieses Gesetzes vor⸗ behaltlich der in den §§ 3 bis 7 vorgesehenen Abweichungen der nach den Vorschriften des Besitz euergesetzes festgestellte Vermögenszuwachs ist, einschließjich der Erläuterung dieser eingefügten ergän⸗ zenden Bestimmungen des Besitzsteuergesetzes nicht weniger als 136 Geiten ein. 2 der neuen Auflage sind auch die im Dezember 1916 veröffentlichten Ausführungsbestimmungen des

aag eingetroffen, da die englische; Bundesrats und die

hat das Gesetz, das der Regierung

vremgeüschen Fesshbeünoborschriften in den Kom⸗ mentar eingearbeitet, ebenso das Gesetz über die Feststellung von Kursen der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpaplere vom 9. No⸗ vember 1916 und das Gesetz zur Ergänzung des Kriegssteuergesetzes vom 17. Dezember 1916. Praktische Beispiele, die vielfach in die Erläuterungen eingeschaltet sind, erleichtern das Verständnis. Ein Anhang enthält Hilfstafeln zur Berechnung der Besitzsteuer, der vom Vermögenszuwachs zu entrichtenden Kriegsabgabe und der vom Mehr⸗ gewinn der ausländischen Gesellschaften zu zahlenden Kriegssteuer sowie den Text des Gesetzes über vorbereitende Maßnahmen zur Besteuerung der Kriegsgewinne nehst den hierzu ergangenen Ausführungs⸗ bestimmungen des Bundesrats und Preußens. Den Schluß bildet ein ausführliches alphabetisches Sachregister.

„Dem Bedürfnis nach einer kurzen, leicht faßlichen Aufflärung über alle wesentlichen Fragen des neuen Besitzsteuer⸗ und Kriegs⸗ steuerrechts entspricht eine kleine Schrift, die von der Genossen⸗ schaftsbank des Stralauer Stadtviertels zu Berlin, e. G. m. b. H., Bürger⸗, Handwerker⸗ und Gewerbebank für Berlin und Vororte, herausgegeben und „Die Besitzsteuer, die Kriegs⸗ steuer, von wem, wovon und wie sie erhoben werden“ be⸗ titelt ist (46 Seiten). Die durch zahlreiche Beispiele be⸗ lebten Darlegungen geben den Belehrung suchenden Geschäfts⸗ leuten und anderen Personen, die die beiden Steuern treffen, eine Anleitung zur genauen Befolgung der neuen Vorschriften. Eine weitere kleine Schrift der Genossenschaftsbant, betitelt

Hausbesitzer und Vermögenssteuer, zur Bedeutung der Besitzsteuererklärung“ (16 Seiten), behandelt in gemeinverständlicher Darsiellung ins besondere die Frage, wie der Hausbesitzer sein Elgentum in die Steuererklärung einzusetzen h⸗t, und zesgt, welche außerordentliche präjudizielle, d. h. den steue pflichtigen Hausbesitzer für die Zukunft festlegende Bedeutung die Feststellung des Wertes des bebauten städtischen Grundbesitzes zur Besitzsteuerveranlagung hat oder doch der Wahrscheinlichkeit nach haben wird.

8

Ergänzungssteuer, Besitzsteuer und Kriegsabgaben

in vergleichender Darstellung zu behandeln, unternahm Re⸗ W. Reinert in den ersten Heften vom 20. Jahrgang 1117) des unter Mitwirkung von Oberverwaltungegerichtsrat, Pro⸗ essor Dr. Lotz⸗Berlin, Oberregierungsrat Maatz Osnabrück, Ober⸗ regierungsrat Dr Jacobi⸗Arneberg i. W. und Beigeordnetem Rohde⸗ Berlin⸗Zehlendorf von Karl Pohl Frankfurt a. M. herausgegebenen „Steuer⸗Archivs“, Zeitschrift für das gesamte Gebiet der direkten Steuern (Verlag der Haude⸗ und Spenerschen Buchhandlung, Max Paschke, Berlin, Bezugepreis 2,50 für das Vierteljahr) „IIn leicht verständlicher und klarer Weise wird hier über die wichtigsten Be⸗ stimmungen des Ergänzungssteuer⸗, Besitzsteuer, und Kriegssteuer⸗ gisebes ein ihre Beachtung erleichternder Ueberblick gegeben, während

egierungsrat Dr. jur. Walter Moll einen Beitrag zur Auslegung der §§ 6 und 7 des preußischen Einkommensteuergesetzes liefert, in dem u. a. befürwortet wird, die durch Annahme des Antrags Schweckendieck für die Kriegszeit gesicherte Erfassung einmaliger Einnahmen im Rahmen der Einkommensteuer auch für die künftigen Friedensjahre beizubehalten. Gerichtsassessor Dr. Erwin Hirschfeld⸗ Berlin erörtert die Frage, wie Aussteuer, Mitgift und Ausstattungen kriegssteuerpflichtig sind. Die vorausgegangenen Hefte vom Jahrgang 1916 dieser Halbmonatsschrift enthalten neben zahlreichen kürzeren Beiträgen über Fragen des neuen und des bisherigen Rechts der direkten Steuern und fortlaufender Berichterstattung über die Recht⸗ sprechung in Steuersachen u. a. Aufsätze über die Steuerpflicht der Auslandsdeutschen (von Oberverwaltungsgerichtsrat Mrozek), über zwei Entscheidungen des v zu Bestim⸗ mungen des Besitzsteuergesetzes (von berregierungsrat Dr. Jacobi), über die Strafrechtsfälle des § 7 A 2 des Einkommensteuergesetzes (unentschuldbarer Rechtsirrtum des Steuerpflichtigen) und die Frage, inwieweit mit einer Entschuldbar⸗ keit des Rechtsirrtums gerechnet werden kann, über Zweifelsfragen bei Berechnung der Kriegsgewinnsteuer⸗Rücklage, über die nicht⸗ physischen Personen im Rucklagegesetz und im Kriegssteuergesetz (von Oberregierungsrat Dr. Jacobi), über die Sicherungsmaßnahmen gegen der Auslandsflucht verdächtige Personen gemäß § 12 des Kriegs⸗ steuergesetzes in ihrer praktischen Anwendung (von Regierungsrat Buck), über die Verhinderung der Steuerflucht überhaupt, über Erlaß und Ermäßigung beranlagter Gebäude⸗ und Gewerbesteuer während des Krieges, über Beibehaltung und Neueinführung der Grundsteuer vom gemetnen Wert, über die Verteilung des Ertrages des Waren⸗ umsatzstempels auf mehrere Gemeinden, über die Frage, ob der Zinsfuß nach dem Kriege steigen oder sinken wird (von Dozent

Dr. Stillich). Fischerei.

Von neuen Forschungen über das Aufsteigen d die Flüsse berichtet die vom Internationalen Landwir herausgegebene Rundschau. Danach besteht zwischen den des Lachses und dem Sauerstoffgehalt des W⸗ un⸗ mittelbare Beziehung. Die Wanderung erfolgt * „21⸗8 den weniger sauerstoffhaltigen Wasserläufen in die Jesem Gas reicheren, und den stärksten Vorrat an Sauerstoff bieten bie Wasser⸗ läufe, in denen der Lachs seine Wanderung unterbricht, um zu laichen. Er laicht dort, wo der Sauerstoffvorrat des Wassers eine aktiöse Atmung gestattet. Diese Forschungen sind nicht nur theoretisch wert⸗ voll, sie haben auch praktische Bedeutung. Man weiß jetzt, waz den Lachs lockt, und man wird also bei Versuchen zur Wiederbesetzung von Wasserläufen mit Lachsen nur solche Flußläufe zu berücksichtigen haben, die genügend Sauerstoff besitzen. 1“

ichse in zeinstitut

Verkehrswesen.

Heft 1 vom Jahrgang 1917 der ⸗„Zeitschrift für Klein bahnen“, herausgegeben im preußischen Ministerlum der öffentlichen Arbeiten, zugleich Organ des Veceins deutscher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen (Verlag von Julius Sprinaer, Berlin), er⸗ schien mit folgendem Inhalt: „Die selbsttätige Signalanlage der Berliner Hoch- und Untergrundbahn nebst einigen Vorläufern“ von Geheimem Baurat G. Kemmann, mit zahlreichen Abbildungen und mehreren Tafeln (Fortsetzung). Gesetzgebung: Preußen: Erlaß des Königl. Staatsministeriums vom 15. Dezember 1916, betr. die Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Minden zum Bau und Betriebe einer Kleinbahn vom Uebergabebahnhof der Mindener Kreisbahnen in Minden nach Kleinenbemen; Erlaß des Königlichen Staats⸗ ministeriums vom 30. Dezember 1916, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadigemeinde Cöln zum Uaäbau und Betriebe der Gleisanlagen der Privatanschlußtahn nach dem Schlacht⸗ und Viehhof; Erlaß des Königlichen Staats⸗ ministeriums vom 5. Januar 1917, betreffend die Verleihung des Entetanungsrechts an die Opalenitzaer Kleinbahngesellschaft zum Umbau und zur Erweiterung des Bahnhofs Opalenitza. Kleine Mittellungen: Neuere Pläne, Vorarbeiten, Genehminungen, Betriebseröffnungen und Betriebsänderungen von Kleinbahnen. Bücherschau, Zeitschriftenschqu. Mitteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen: Mitgliederverzeichnis; Verzeschnis der Mitglieder des Vorstands und der Ausschüsse; Straßen⸗ und Kleinhahnberufsgenossenschaft; Patentbericht (mit 5 Abbildungen). Statistik der deutschen Kleinbahnen für den Monat November 1916.

Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

„Isn den letzten Tagen sind mebrfach Nachrichten über das Auf⸗ treten von Pocken in Berlin in die Presse gelanat und baben an einigen Stellen Beunruhigung hervorgerufen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, sind tatsächlich einige Pocke fälle von Rathenow aus, wo am Anfang des Jahres mehrere Pockenfälle vorgekommen sind, durch Wanbderarbeiter in zwei Berliner Herbergen eingeschleppt worden. Die Fal sind aber sofort erkannt und die Grkrankten in einem Kranken⸗ ause abgesondert worden. Ihre Umgebung wurde von neuem der

Gesundheitswesen,

getroffen worden 9

Gesundheitsstand

Schutzpockenimpfung unterwworfen. Da somit seitens der Behörd alle Maßnahmen zur Verhütung einer Weiterverbreitung der Poch

nruhlgung nicht vorhanden. und Gang der Volkskrankheiten. (Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts⸗ Nr. 6 vom 7. Februar 1917.) Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 28. Januar 3. Februar wurden 76 Erkrankungen gemeldet, davon 6 in Berli

3 in Charlottenburg, 3 im Reg.⸗Bez. Maadeburg, nämlich je in Dewitz (Kreis Osterburg), in Milow (Kreis Jerichow II) ug in Friedrichsfleiß (Kreis Stendal), 19 im Reg.⸗Bez. Schlesm und zwar 9 in Sonderburg (Kreis Sonderburg), 4 in Pre (Kreis Plön), 2. in Glückstadt (Kreis Steinburg) und je 1

Garding (Areis Eiderstedt), in Rleseby (Kreis Eckernförze in Groß Stover (Kreis Bordesholm) und Husum, 3

Hannover, 2 in Hildesheim, 1 in Celle (Reg.⸗Bez. Lün burg), 7 im Reg.⸗Bez. Stade davon 3 in Hiddingen 8 Rotenburg) und 4 in der Stadt Rotenburg —, 1 in Wilheln dorf (Kreis Wiedenbrück, Reg.⸗Bez. Minden), 17 in Warendo (Reg.⸗Bez. Münster), ferner 1 in Friedrichshafen (Donaukn Württemberg), 2 in Neuklüß (Amt Hagenow, Mecklenburg⸗Schwers 1 in Lübeck, 1 in Bremen sowie 9 im hamburgischen Staa gebiete, nämlich 7 in der Stadt Hamburg und 2 in Bergedo Awßerdem wurde noch 1 Erkrankung beieinem Kriegsgefangenen

Reg.⸗Bez. Schleswig festgestellt. . Für die Vorwoche sind noch 21 Erkrankungen nachträglich,

meldet worden, nämlich 4 im Reg.⸗Bez. Potsdam (Kreis Westharg

land), davon 2 in Rathenow, je 1 in Premnitz und Rhinol 15 im Reg.⸗Bez. Lüneburg, und zwar 6 in Lüneburß, b in Wal rode (Kreis Fallingbostel) und je 1 in Harburg, Jestebu (Kreis Harburg), in Soltau und Salzhausen Rrchs Winse 1 in Hiddingen (Kreis Rotéenburg, Reg.⸗Bez. Stade), endlich 1 Mistorf (Amtsbezirk Schwaan, Mecklenburg⸗Schwerin). 1 Kaiserlich deutsches Generalgouvernement Warscha In der Woche vom 14. bis 20. Januar wurde 1 Todesfall ind Stadt Warschau festgestellt.

Fleckfieber. .

Deutsches Reich. In der Woche vom 28. Januar bis 3. Febru wurden 4 Erkrankungen bei polnischen Arbei ern in Uthlebenn Bielen (Kreis Sangerhausen, Reg.⸗Bez. Merseburg) festgestellt.

Kaiserlich deutsches Generalgouvernement Warsche In der Woche vom 14. bis 20. Januar wurden 243 Erkrankungen ( 26 Todesfälle) an ejeigt, und zwar in der Stadt Warschau 98 6 im Landkreis Warschau 18 (1), in der Stadt Lodz 22 (6), fen in den Kreisen Kalisch 5, Lukow 8, Plock 1, Siedlee 12 G Wloclawek 1, Bendzin 2, Brieziny 10, Kolo 4 (1), Kon 2 (1), Kutno 1, Lask 3 (1), Lenczyca 9, Lowicz 7, Mint Mazowicki 1, Ostrolenka 3 (3), Ostrow 1, Plonsk Praschnitz 2, Pultusk4, Sieradz 4, Sierpe 7 (2), Sokolon Wengrow 7 (1) und Wielun 3 (2).

Oesterreich⸗Ungarn. In Ungarn wurden in der Zeit v 25. bis 31. Dezember v. J. 32 Erkrankungen festgestellt, und 1 in den Städten Szatmarnemeti und Klausenburg je 1, ind Komitaten Sopron 2 und Nyitra 28. Außerdem ist für die 3. vom 11. bis 17. Dezember v. J. je 1 Fall in den Komita Sopron und Csik nachträglich gemeldet worden.

Rückfallfieber. Deutisches Reich. In der Woche vom 28. Januar 3. Februar wurden 12 Erkrankungen unter Kriegsogefange im Reg.⸗Bez. Marienwerder und 4 unter solchen im Reg.⸗L Oppeln ermittelt. Genickstarre.

Preußen. In der Woche vom 21. bis 27. Januar je 1( krankung in folgenden Regierungsbezirken lund Kreis Reg.⸗Bez. Arnsberg (Dortmund Stadt], Breslau (Neumar Königsberg [Königsberg i. Pr. Stadt!, Merseburg [Sang hausen), Pots dam (Osthavelland]!, Schleswig (Kiel].

Schweiz. In der Woche vom 14. bis 20. Januar je 1 G krankung in den Kantonen Zürich und Neuenburg.

Spinale Kinderlähmung. In der Woche vom 14. bis 20. Januar 1 Erkn Aargau. 8 Preußen. In der Woche vom 21. bis 27. Januar sind 81 G krankungen (und 12 Todesfälle) in folgenden Regierungsdezir! Kreisen) gemeldet worden: Landespoliteibezitk Berlin 5

Schweiz. kung im Kanton

Berlin Stadt 2 (1), Berlin⸗Schöneberg 2, Berlin⸗Lichtenberg

eg.⸗Bez. Aachen 2 (Aachen Stadt], Allenstein 1 (Allens Stadt), Arnsberg 2 (Bochum Land, Dortmund Land je ½ Breslau 8 (Guhrau 7, Schweidnitz Land 1 % Cassel 3 [Ca Land 2, Wolfhagen 1]), Düsseldorf 41 (8) [Rheidt 1, Solin, Land 40 (8)), Frankfurt 1 [Calau], Hannover 1 [Hannon Stadt), Königsberg 1 (1) [Königsberg i. Pr. Stadt]. Közl 4 (1) (Lauenburg i. Pomm.), Liegnitz 1 (1) [Lüben’, Marie werder 1 Tuchel]l, Merseburg 2 [Saalkreis], Posen 1 (Meser Potsdam 2 ([Niederbarnim, Teltow je 1), Trier 5 [Saarbrüch Land 1, Saarlouis 4].

Verschiedene Krankheiten in der Woche vom 21. bis 27. Januar 1917 (für die deutschen Orte).

Pocken: Budapest 2, Prag und Vororte 1 Todesfälle, Bud pest 14, Prag und Vororte 3 Erkrankungen; Vartzellen: Bu pest 73, Wien 72 Erkrankungen; Fleckfteber: Wien 2 Todesfäl Prag und Vororte 2, Wien 3 Erkrankungen; Toll wur: Budan 1 Todesfall; Bißverletzungen durch tollwutverdächtt Tiere: Reg.⸗Bez. Oppeln 5; Influenza: Berlin 6, Brang schweig 7, Amsterdam 3, Kopenhagen 6, New York 1 Todesfälle, R. Bez. Posen 60, Nürnberg 71, Kopenhagen 522, Stockholm 13 G krankungen; Genickstarre: Hessen 1, New York 2, niederländesze. Orte (17. bis 23. Januar) Haag, Leiden, Roiterdam je 1, Hardt wijk 2, Prag und Vororte, Wien je 1 Erkrankungen; spina Kinderlähmung: New York 7, Stockholm 1 Todegfälle, h Vork 14, Stockholm 1 Erkrankungen; epidemische Oitf speicheldrüsenenttündung: Nürnberg 21 Erkrankung Krätze: Reg.⸗Bez. Posen 86, Kopenhagen 202 ( krankungen; Nahrungsmittelvergiftung: Reg.⸗Bez. Lünebn 2 Todesfälle, 5 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel all Gestorbenen ist an Masern und Roͤteln (Durchschm aller deutschen Berichtsorte (1895/1904: 1,10 %) genonl in Fürth, Offenbach Erkrankungen wurden angezeigt in Nün berg 19, Hamburg 38, Badapest 68, Kope hagen 42, New Y 27, Stockholm 33. Ferner wurden Erktankungen gemeh an: Scharlach in Berlin 37, Hamburg 26, Amft. dam 63, Budaptest 47, Kopenhagen 30, New York 46, Stockbolm Wien 59; Diphtherie und Krupp im Landespoltzeibett Berlin 242 (Berlin Stadt 128), in Breslau 37, in den Reg.⸗Beaitk Cöln 108, Düsseldorf 104, Magdeburg 141, Potsdam 173, in Stum gart 34, Baden 131, Lübeck 21, Bremen 26 [Bremen Stadt 2 Snn 84, Budapest 50, Kopenhagen 37, New Yock 156, Sto olm 53, Wien 75; Keuchhusten in New York 20; Typhut

Nachweisung über den Stand von Oesterreich⸗Ungarn am 31. Januar 1917. (Kroatien⸗Slavonien am 24. Januar 1917.)

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

nd, ist ein Grund zu irgendwelcher berechtigt

Mr. des Sperrgebiets

Königreiche und Länder

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstaäͤdte (M.)

Maul⸗ und Klauen⸗

seuche

2

feuche)

Viehseuchen

Rotlauf der Schweine

Zahl der verseuchten

2

d Femeinden Höf

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Gemeinden

Gemeinden

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Nr. des Sperrgebiets

Königreiche und Länder

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

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en⸗ seuche

(SHAme. seuche)

Zahl der verseucht

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4

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Gemeinden 8

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a. Oesterreich.

4 3 Oberösterreich

. Salzburg. ... * Steiermark...

1 Fetnten 8 Krain ... Küstenland

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4

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Vorarlberg 8 Böhmen.

5

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Acc⸗

7 Mähren

Schlesien. 8 Galizien..

22

Bukowina Dalmatien

b. Ungarn.

K. Abauj⸗Torna, M. Kaschau (Kassa)..

K. Unterweißen

St. Arad, Borosjenö, Elek, Kisjenö, Magyarpécska, Vilaͤgos, M. Arad....

St. Borossebes, Märia⸗ radna, Nagyhalmaͤgy, Tornova

K. Arva, Liptau (Liptô), Turoch ....

St. Baͤcsalmäs, Topolya, Zenta, Zombor, Städte Magyarkanisza, Zenta, M. Baja, Maria

heresiopel (Szabadka), Zombor..

St. Apatin, Hödsäg, Kula, Obeese, Palänka, Titel, Neusa niodc) Zsa⸗ blya, M. Ujvidk...

K. Baranya, M. Fünfkirchen

(Pécs).. K. Bars, Hont, M. Schemnitz (Selmecz⸗és Bélabänya) K. Bereg, Ugoesäa.. K. Bistritz (Besztereze⸗ A* St. Berettyoͤujfalu, De⸗ recske, Ermihaͤlyfalva, Margitta, Säuͤrrét, Szé⸗ e“ St. Biharkeresztes, Cséffa, Flesd, Központ, Szalärd, M. Großwardein (Nagy⸗ St. Belényes, Bél, Ma⸗ vareséke, Nagyszalonta, Tenke, Vastöhh. K. Borsod, M. Miskolcz K. Kronstadt (Brassô), Haäromszkk ... K. Csanäd, Csongräd, M. Dödmezö⸗Väsuͤrhely, Ien (Szeged) .

* * * * 2

EEZE1I11A“ K. Gran (Esztergom), Raab (Györ), Komorn Komaͤrom), M. Gypör, omaàrom/m .. K. Stuhlweißenburg(Fejér), M. Stuhlweißenburg (Szskesfehérvär) K. Fogaras, Hermannstadt (Szeben) . K. Gömör 6s Kis⸗Hon Sohl (Zölvom) . K. Hadju, M. Debreczin (Debreczen).. K. peh. . . ....... K. Kleinkokel den he llö), Großkokel(Nagy⸗Kükülls)

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(Schweinesenche) Pockenseuche der Schafe 4 Gemeinden und 4 Gehöften

K. Klausenburg (Kolozs), M. Klausenburg (Kolozsvär)

St. Béga, Botsanbaͤnva, ZSTT111 Maros, Temes, Städte Karänsebes, Lugos....

St. Bozovics, Jäm, Ora⸗ viczabänya, Orsova, Re⸗ siegh abha⸗ Teregova, Amoldova 1“

K. Märamaros.

K. Maros⸗Torda, Udvarhely, M. Maros⸗Vaͤsärhely..

K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M. Sopron..

K. Neograd

K. Neutra (Nyitra). .

St. Aszöd, Bia, Gödöllö, Pomäz, Waitzen (Vaͤcz), Städte St. Andrä (Szent⸗ Tnn Väecz, Upest, M. Budapest..

St. Alsédabas, Gyömrö, Kispest, Monor, Nagy⸗ kaͤta, Raͤczkeve, Städte Nagykörös, Czegléd, M. Kecskemét .

St. Abony, Dunaveese, Kaloesa, Kiskörös, Kis⸗ kunfslegyhäza, Kunszent⸗ miklos, Städte Kiskun⸗ félegyhaza, Kiskunhalas

K. Preßburg (Pozsony), M. Pozsony.

14“*“

St. JIgal, Lengyeltöt, Marczal, Tab

St. Bares, Csurgé, Ka⸗ posvar, Nagyataͤd, Sziget⸗ var, Stadt Kaposvär ..

K. Szabolcs

K. Szatmär, M. Szatmär⸗ Németi..

K. Zips (Szepes)

K. Szilaäͤgy

K. Szolnok⸗Doboka.

St. Buziäsfürdö, Központ, Lippa, Temesrékas, Uja⸗ rad, Vinga, M. Temesvar

St. Csuak, Detta, Weiß⸗ kirchen (Fehértemplom), Kevevar, Werschetz (Ver⸗ secz), Stadt Fehortem⸗ plom, M. Versecz....

ENIW

K. Tohrenburg, Aranyos)..

St. Csene, Großkikinda (Nagykikinda), Nagyszent⸗ miklos, Päuͤrdaͤny, Per⸗

jämos, Törökbeese, Törö⸗ tanizsa, Hatzfeld (Zsom⸗ bolya), Stadt Nagy⸗ kikinda..

St. Alibunaêr, Antalfalva, Bänlak, Möodos, Groß⸗ beecskerek (Nagybecskerek), Panesova, Stadt Nagy⸗ becskerek, M. Panesova

K. Trentschin (Trenesén).

K. Ung, St. Homonna Mezölaborez, Szinna, Sztropköö..

St. Bodrogköz, Nagymihaͤlv Saͤrospatak, Saͤtoraljaujhely, Sze⸗ rencs, Tokaj, Varannòô, Stadt Saͤtoraljaujhely.

St. Czelldömölk, Felsöör, Güns (Köszeg), Német⸗ ujvaͤr, Suüͤrvuͤr, Stein⸗ amanger (Szombathely), Städte Köszeg, Szom⸗ bathely 88

S. Körmend, Olsnist (Mu⸗ raszombat), Szentgott⸗ huürd, Eisenburg (Vasvaͤr)

K. Weszprim (Veszprém).

St. Balatonfüred, Kesz⸗ thelv, Paecesa, Sümeg, Tapolcza, Zalaegerszeg, 1“ Stadt Zalaegerszeg 8. .

St. Alsölendva, Csaktor⸗ nya, Letenye, Nagykanizsa, Nova, Perlak, Stadt Groß⸗ kanizsa (Nagykanizsa) ..

Fiume ..

(Torda⸗

K. Belovaͤr⸗Körös, Va⸗ rasdin (Varasd), M. Va⸗ rasd .

K. Lika⸗Krbava

K. Modrus⸗Fiume ...

K. Pozsega

K. Syrmien (Szerém), M.

Veröcze, M.

4,G k) 8sze 8 K. Agram (Zaͤgrüäb), M.

N

Zägrub . ..

Semlin (Zimony) .1

1

Kroatien⸗Slavonien.

1

9

1

2

Zusammen Gemeinden (Gehöfte) a. in Oesterreich:

Rotz 9 (9),

Maul⸗ und Klauenseuche 368 (1691), Schweinepest 98 (490), Rotlauf der Schweine 23 (70). Schafe in den Sperrgebieten Nr. 15, 22, 35 in

Außerdem

8

b. in Ungarn lausschl. Kroatien⸗Slavonien): Rotz 18 (18), Maul⸗ und Klauenseuche 477 (7270), Schweine⸗ pest (Schweineseuche) 360 (1617), Rotlauf der Schweine 103 (347). Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 21, 23, 27, 35, 37, 38, 39, 54 in 12 Gemeinden und 24 Gehöften. Kroatien⸗Slavonien: Rotz 12 (38), Maul⸗ und Klauenseuche 15 (107), weinepest (Schweineseuche) 26 (172), Rotlauf der Schweine 10 (33). Außerdem Pockenseuche der Schafe im Sperrgebiet Nr. 68 in 1 Gemeinde und 1 Gehöft.

Lungenseuche des Rindviehs und Beschälseuche der Zuchtpferde sind in Oesterreich und Ungarn nicht aufgetreten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Weinerntefläche im Deutschen Reiche

ist nach einer Veröffentlichung des Kaiserlichen Statistischen Amts im Jahrgang 1916 der „Vierteljabrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“, während sie von 1893 bis 1906 von 115 766 ha auf 120 207 ha stetig angestiegen war, seitdem in rascherem Schritt und wesentlich stärkerem Maße gesunken, bis auf 97 057 ha im Jahre 1915. 1913 waren es noch 105 876, 1914 noch 101 952 ha. Der Hektarertrag war sehr schwankend; doch weist er dies war wohl eine Hauptursache der Anbauverminderung einen sichtlichen Rück⸗ gang auf. Während er im Jahresdurchschnitt 1893 98 25,6, 1902 05 (für 1899 1901 fehlen die Angaben) gar 29,9 hl betrug, waren es 1906 —15 nur noch 17,8 hl. Uebrigens zeigt auch in 22 . reich, der Schwein und anderen Ländern der Umfang des Rebgeländes seit den 70 er Jahren einen stetigen Rückgang.

1 Theater und Musik. 1

Schillertheater Charlottenburg. Die Erinnerung an Paul Lindaus altes vieraktiges Lustspiel „Der Herr im Hause“, das einst im Königlichen Schausviel⸗ daus zum ersten Mal über die Bühne ging, wurde gestern im Charlotten⸗ burger Schillertheater wieder aufgefrischt; es errang auch dort einen freundlichen Erfolg. Der Handlung feblt zwar die Spannung, aber ihr fließender, witziger Dtalog und die recht gute Charatteristik der handeln⸗ den Personen erzeugen eine behagliche Stimmung, die jenen Mangel fast vergessen läßt. Das Ganze ist eine harmlose Abwandlung des Themas der Ehe zu Dreien. Der „Dritte“ steht in Lindaus Lustspiel dem Ehemann als Freund besonders nahe, während er mit der Hausfrau zumeist mit dem Erfolge streitet, daß sein Wille in allen wirt⸗ schaftlichen, gesellschaftlichen und geschäftlichen Dingen maßgebend bleibt. Eine junge Verwandte, die zu dem Ehepaar ins Haus kommt, will er kraft seiner Machtvollkommenheit entfernen, weil sie ibm lästig erscheint; er verliebt sich aber schon bei der eisten Begegnung in sie dermaßen, daß man schon nach dem zweiten Akt über den Ausgang des Stückes nicht mehr im Zweifel sein kann. Durch die nachschaffende Kunst der Darsteller wurde die Aufmerksamkeit der Zuschauer bis zum Schluß rege erhalten. Die Hauptrollen lagen in den Händen der Damen Dettmann, Markolf und Rupricht, welche letztere in der einst von Anna Schramm ge⸗ spielten Rolle der alten Tante Claudia einen erfrischenden Humor entfaltete, sowie der Herren Braun, Noack und Senger. Für das rechte Luzispieltempo im Zusammenspiel hatte der Regisseur Adolf Kurth

bestens gesorgt.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, „Otello“ mit den Damen Dur, Birkenström und den Herren Jadlowker, Groenen, Philipp, Bachmann, Habich und Lücke als Gast in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Stiedꝛy. Anfang? Uhr.

Im Königlichen Schauspielhaufe wird morgen Hans Müllers Schauspiel, Könige“, in den Hauptrollen mit Frau Thimig und den Herren Kraußneck und Clewing besetzt, gegeben. Spielleiter ist Dr. Brud. Das Programm der für den 25. Februar im Schauspielhause um Besten des Kriegshilfsvereins für den Kreis Ortels⸗

urg bereits angekündigten Mittagsvorstellung bringt im ersten Teil die Uraufführung eines größeren Chorwerkes mit Orchester und Sopransolo von Clemens Schmalstich (Text von Eduard von Tempeltey) durch den verstärkten Königlichen Opernchor und die Königliche Kavelle Ge. Frau Lissi Schmalstich) unter der Leitung des Ptr⸗ essors Hugo Rüdel. Im zweiten Teil findet, mit hervorragenden Künstlern der Königlichen Oper besetzt, eine Aufführung des zweiten Aktes der „Fledermaus' statt, deren Leitung der Generalmustkdirektor

Blech übernommen hat. 1 Mannigfaltiges.

Der Dr. Hauser aus Basel hat sich auf Wunsch bereit erklärt, seinen Vortrag „Der Mensch vor hunderttausend Jahren“ am Dienstag im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ noch einmal zu wiederholen. Eintrittekarten für diesen Vortrag sind schon jetzt an der Kasse der „Urania“ zu haben. Morgen, Sonntag, sowie am Montag und Donnerstag wird der Vortrag „Im U⸗Boot gegen den Feind“ wiederholt. Am Mittwoch spricht Dr. Christian von Hofe über „Militärfernrohre und ihre Entwickelungsgeschichte“. Von Freitag ab wird ein neuer Vortrag des Forschungsreisenden Rudolf Zabel mit jahlreichen farbigen Bindern nach Aufnahmen des Verfassers: „Der Balkanzug und die befreite Donau“, gehalten werden. Am Mittwoch und Sonnabend wird der Vortrag „Die Bagdadbahn“ Nachmittags zu kleinen Preisen wiederholt. Im Hörsaal spricht am Montag Dr. Keßner über „neuere Schmiede⸗ und Schweißverfahren“, am Dienstag Professor Dr. Schwahn über die Taͤtigkeit der Feuerberge’ und am Sonnabend Professor Dr. Donath über „Wärmestrahlen“.

Liegnitz, 10. Februar. (W. T. B.) Dem Tageblatt zufolge ist in der letzten Nacht ein Stück Altliegnitz, der Haynauer Tor⸗ turm, ein Ueberrest der mittelalterlichen Stadt⸗ S g bis auf die sehr starken äußeren Mauern nieder⸗ gebrannt. Der Turm diente in allen fünf Stockwerken zu Woh⸗ nungen, deren Inhaber mit größter Mühe unter Zuhilfenahme von

Magirusleitern gerettet wurden.

Kopenhagen, 9. Februar. (W. T. B.) Das Minist

des Innern veröffentlicht eine Bekanntmachung, durch die angesichts der durch die deutsche Seesperre entstandenen Lage angeordnet wird, daß alle Geschäfte Montags, Mittwochs und Donnerstags um 6 Ubör Abends, Dienstags und Freitags um 7 Uhr und Sonnabends um 9 Uhr Abends zu schlteßen haken. Theater, Vartétés und andere Vergnügungsstätten schließen um 10 Uhr, Gaßtwirtschaften und Casés um 11 Uhr. Der Straßenbahnverkehr und die Straßen⸗ beleuchtung werden bedeutend eingeschränkt. Die Bekanntmachung tritt morgen, Sonnabend, in Kraft.

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Sofia, 10. Februar. (W. T. B.) Laut Melduna der „Bul⸗ garischen Telegraphenagentur“ wurde gestern, Nachmitta.s 1 Uhr 35 Minuten, in Cuprija, Despotowatz, Swilajnotz und anderen Orten des Morawatalezs ein ziemlich starkes Erdbeben verspürt. Schaden ist nicht angerichtet worden. ..