z e des Köͤnig lich 1 Bulgarischen Zivilverdienstordens: — dem Postsekretär Erich in Pleß sowie der Königlich Bulgarischen silbernen Verdienst⸗ medaille am dunkelroten Bande für Zivilverdienst:
dem Oberpostschaffner Johannes Müller in Beuthen O. Schl., dem Briefträger Harnoß in Ratibor und dem Leitungsausseher 1. Klasse Jendrysik in Pleß.
Deutsches Reich.
Bekanntmachung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.
Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Juli 1916 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 871) habe ich die Liquidation des in Deutschland befindlichen Vermögens der britischen Staatsangehörigen Witwe Fanny Barnato geb. Bees, in Brighton, insbesondere des ihr
ehörigen, in Wiesbaden, Leberberg 4, belegenen Villengrund⸗ süen angeordnet. (Liquidator: Kaufmann Alfred Clouth in iesbaden, Nerotal 14.) “ Berlin, den 19. Februar 1917. Der Reichskanzler. Im Auftrage; von Jonquidres.
Bekanntmachung.
ir bringen zur öͤffentlichen Kenntnis, daß mit Verfügung vom 19. Femruar 1917:
1) Hermann Bruno Fritz Pankert, Leiplig⸗Connewitz,
Dhölitzer Straße 4b, Mitinhaber der Firma Bruno
Daukert, Leipzig Connewitz, Pegeauer Straße 28 und 31. der Handel mit Gegenständen des Kriegs.⸗ und
“ Bedarft, intbesondere mit Garnen und Leder⸗ ftre briemen,
2) Orto Paul Lang, Leipzig, Turrerstroße 13, der Handel]
mir Gegen ständen des täglichen Bedarfs, insb sondere
mit Bindfaden,
3) Max August Kulius Wagnver, Inhaber der Firma Apotheker Max Waonez s chemische Fabzik, Leipzig⸗Neudnit, Chazletyuftr ße 15/19, der Handei mit Gegenssänden der täglichen Bedarfs, inebesondere mit Waschmitteln und anderen chemischen Erzeug⸗
gpissen,
2) Max Weinfeld, Leipzig, Themasiukstraße 6 1, der Handel mit Gegensänden des läglichen Bedaris, ine besondere mit Setfe und anderen chemrschen Erzeug⸗ nissen, serner mit Sägespänen, Breitern und
Brennboln,
auf Grund des § 1 der Bundesratsverordnung dom 23. Septemder
915 wegen Unzuverlä sigktat untersagt worden ist.
Leipzig, am 19. Frbruar 1917.
Der Rat der Stadt Leipzig. Dr. Dittrich.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der Körig haben Allergnädigft geruht: den bieherigen Prorektor Max Horn, zurzeit in Bütow, zum Semtnardirekror zu ernennen.
— —
Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerubt: den Reaterungsräten von Trotha in Hildesheim, Ludo⸗ vici in Düusselderf, John in Frankfurt a. O., De. Kolk⸗ mann in Triet, Dr. Lange in Hannover, Hesterbderg n Hildenheim, Höckner in Wiesdaden, von Schulz⸗ bhausmann in Magdeburg, Tilmann in Mäünster, Eschwege in Lassel, Pitsch⸗Schroener in Breslaun Dr. von Rose in Aurich, Freiherr von Tettau in ssel, Freiherr von Quadt⸗Wykradt⸗Huüchtendruck in Arneberg von Klitzing in Erfurt, Reinecke in Oppeln, Dr. Reuscher in Steitin, Struckmann in Potsdam, Dr. Thiele in Gumbinnen und Görlich in Berlin sowie em Landesrat Sedoig in Königsberg i. Pr. den Charakter als Geheimer Regierungsrat zu verleihen.
—
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner M ajestät es Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Siadtverordnetenversammlung in Eschweiler getroffenen Wahl⸗ ben Hüttendirektor Eugen Böhringer daselbst als unbesoldeten Zeigeordneten der Stadt Eschweiler und
insolge der von der Stadtwerordnetenversammlung in Dülken getroffenen Wahl den Rechtsanwalt Dr. jur. Arthur chöny daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Dülken für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren bestätigt.
Ministerium der geistlichen und Unterrichte⸗
w“ angelegenheiten.
Dem Seminardirektor Horn ist das Direktorat des Lehrer⸗ eminars in Bütow verliehen worden.
Der ordentliche Professor Dr. Erich Kalliu 8 in Greifs⸗ vald ist in gleicher Eigenschaft in die medizinische Fakultät der Universität in Breslau versetzt worden. 8
8 Finanzministeriium. Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse min, Regierungsbezirk Posen, ist zu besetzen.
Bekanntmachnngs.
Die Unterstützurgen aus der Marie Fabtan⸗GBernbsheim⸗
tiftung sisd für deeles Jahr auf Grund der Vorschzhee des en ateriums durch den
Senat der Ak demie der Künste, Sektlon fur Nusik, an Fräulein ven Hanuschemett, Frau Prinz und Fränlem Hata Geldstein verliebden worden. Berlin, den 22. Februar 1917. 1 De Prästdent. Franz Schwechten.
Preußzen. Berlin, 22. Februar 1917.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen.
Wie „Wolffs Telegraphisches Bureau“ erfährt, sind die an Bord des Dampfers „Yarrowdale“ nach Deutschland eing ebrachten amerikanischen Mitglieder der Besatzungen aufgebrachter bewaffneter 1616“6“ freigelassen worden. Obwohl nach Lage der Sache die Amerikaner als Kriegsgefangene behandelt werden konnten, hatte man ihre ausnahmsweise Freilassung schon vor längerer Zeit beschlossen, da sie beim Antritt ihrer Reise nicht wußten, daß sie in Deutschland als Besatzung eines feindlichen bewaffneten Handelsschiffes als Kriegsgefangene behandelt werden würden. Die nach Abbruch der diploma⸗ tischen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten hier einge⸗ troffenen Nachrichten aus Amerika über die Beschlagnahme deutscher Schiffe und die Internierung der deutschen Besatzung ließen es jedoch ratsam erscheinen, bis zu einer amtlichen amerikanischen Mitteilung über den wirklichen Sachverhalt die Leute nicht freizugeben. Dies ist nunmehr geschehen, nachdem auf amtlichem Wege die Mitteilung hierher gelangt ist, daß die deutschen Schiffe in Amerika nicht beschlagnahmt und ihre Besatzungen nicht interniert sind.
Schaumburg⸗Lippo. Seine Hochfürstliche Durchlaucht der Fürst Adolf vollendet morgen sein 34. Lebensjahr.
Wie die „Wiener Zeitung“ mitteilt, hat der Kaiser den Konteradmiral Rudolf Rodler zum Stellvertreter des Chefs des Kriegsministeriums (Marineseklion) ernannt.
— Im ungarischen Abgeordnetenhause richtete der Abgeo dneie Hollo (Karoly⸗Partei) an den Ministerpräsidenten die Anfrage, ob er geneigt sei, der Einsetzung eines par⸗ lamentarischen Ausschusses zuzustimmen, der über die Friedensbedingungen einen vertraulichen Gedanken⸗ austausch pflegen solle. In der Rede, mit der Hollo seine I terpellation begründete, machte er auch verschiedene Be⸗ merkungen über die Politik des Deutschen Reichs. Der Ministerpräsident Graf Tisza erwiderte laut Bericht des
T. B.** 1
Er müsse gegen eine Darstellung gewisser Tatsachen und Er⸗ einnisse Einspruch erhehben, die der histortschen Treue wideripr eche und nur schädlich sein könne. Vor allem erhebe er dagegen Ein⸗ sprach, daß der Abgeordnete Holo die Voggeschichss des Knteges 28 dargestellt babt, Ms ob dieser Kuzeg ung nmicht von einem ven kbösn Anmiffsabsichten erfüllzen Feind aufgezwungen, so dern als ob er durch eine in der deutschen Polstik eingetretene Wendung bervorgerufen worden sei. Er verstebe nicht, doß sich ein Marn un ungarischen Perlament finde, der eine folche Rode über, nehme Die Ausdehnung, die das Deutsche Reich seit 1871 zeigte, sei eine friedliche, wirrschaftliche und kulturelle Aus⸗ detnung, die die Unadbängigkeit, die Existen; und die Lebens⸗ inte essen kewer einztgen anderen Nation und keines einzigen anderen Staates dedredte und die, wenn sie auch für sich einen Platz an der Sonne wünsche, doch ntemanden aus der Sonne verdrängen wollte. Es sei eine ꝛenderzibse und böswillige Entstellung des Tatbesandes seitens unserer Fiede, wenn sie vor ihrer eigenen öffent⸗ lichen Meinurng die bdeutige Lage so erklärten, als bätten sie sich gegen Eroberungsabfschten und gegen andere Nationen bedrohende Machtdestrehungen Deutschlands verteidigen müssen. Die Geschichte eines Menschenalters lehre, daß der europälsche Friede stets dann bedrobt war, wenn die Kraft Frankreschs und des russischen Reiches für curepänsche politische Ziele frei war, und stets dabe die ganze Welt den europäischen Frieden für gesichert angesehen, wenn diese Mächte anderswo Komplikationen batten, sie also zum Angriff nicht bereit waren. Hrsichtlich der Kolonialpolitik, von der der Abgeerdaete Houlo gesprochen babe, sei es doch sehr natürlich, daß ein Reich, daß so expansive whttschaftliche Kräfte besise wie Deutschland, danach strebe, Kolonialpolirik zu treiben, aber man möge doch die Kolontalpolitik Deutsch⸗ lands in den letten drea Jahren mit der Kolontalpolitek anderer Großmächte vergleichen. Welcher Staat habe em seine Unabhängig⸗ keit liebendes Volk von hober Bildung und europäischen Ursprunges bloß desbalb angeariffen, um seine eroberungssüchtige Kolonialpolitik geltend zu machen? Sei es Deuischland gewesen? „Wir führen diesen Krteg’, sogte der Ministerpräffdent, „weil wer ihn zur Rettung unseres angegrissenen Lebens führen müssen. Wir werden ihn gegen seden führen und urter alen Umständen, solange, aber auch nicht eine Minute längzer, als zur Rettung unsetes Lebens, unserer Sichkerheit und unserer Existenzinte notwendig ist. Hierin stimmen alle unsere Bündekgenossen üb Wenn der Vierkund diesen Krieg mit einem Frieden beschließen mürde, wie er den Fenden vorschwebe, so könne ein solcher Frieden durch keinerlei Uedereinkommen zu einem dauer⸗ haften gewacht werden. Ein dauerbafte Friede könne nur so be⸗ schaffen sein, daß er bei niemardem den Revanchegedanken trrege. Ich bege die feste Uebemengung, daß die berechtigte Waffe, welche wir gebfauchen, eine zweckmäftze Waffe ist und den Erfolg bringen wird, der die einztze Vorbedingung eines möglicht baldigen Und zufriedenstellenden Friedens imn. Ich dirte, meine Antwort zur Kenntvis zu nehmen.“
Die Antwort des Ministerpräsidenten, der die rechte Seite des Hauses lebhaften Beifall zollte, wurde zur Kenntnis ge⸗
nommen. Großbritannien und Irland.
Der parlamentarische Ausschuß, der zur Beratung der kommerziellen und industriellen Politik des Ver⸗ einigten Königreichs eingesetzt ist, hat einen Bericht erstattet, in dem laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“ festgestellt wird, daß nach den im ee gewonnenen Erfahrungen be⸗ sondere Maßnahmen zur Anregung der Erzeugung von Nahrungesmitteln, von Rohmazerial und Manufakturwaren im Reiche getroffen werden müssen, wo nur immer zur Sicherheit und Wohlfahrt des Reiches als eines Ganzen die Ausdehnung der Erzeugung möglich und wirtschaftlich wünschenswert ist. Der Ausschuß empfichlt daher, die englische Regierung solle schon jetzt erklären, daß sie grundsätzlich für die Bewilltaung einer Varzugsbehandlung der Landegerzeug⸗ nisse und Manufakturmaren aus den er glischen überseeischen Dominions in bezug auf jetzige ader künflige Einsuhrzülle oder
Abgahan das Vereinigten Kön greichs einirele. Der Ausichuß
ist auch der Meinun
; ß notwenbigerweise als einer der ege, um diese Dinge zu einer endgültigen Ents eidung zu bringen, bald in Erwägung hezogen werden solle, wie weit der Kreis der aufzuhehenden oder herabzusetzenden Steuern au Landeserzeugnisse und Manufakturwaren gezogen und welche Form und Grundlage den Handelsverträgen mit den Verbündeten und neutralen Mächten gégeben werden soll.
In einer dem Bericht angefügten Denkschrift sagt der Kronanwalt Smith, während er sich im allgemeinen mit den Entschließungen des Ausschusses im Einklang befinde, sei bei ihm doch die Empfindung sehr stark, daß ganz besondert wegen der jetzigen internationalen Lage der Augenblick nicht geeignet sei, eine Vorzugsbehandlung der Reichostelle empfehlen, die eine Aenderung der Steuerpolitik gegenüber den Verbündeten mit sich bringen könnte. Nach der Meinung von Smith würde es wünschenswert sein, daß man, bevor man zu irgendwelcher Beschlußfassung über den Gegenstand käme, mit den Vertretern der Dominions in eine vertrauliche Besprechung eintrete, bei der die Frage der Handelsbeziehungen Englands zu seinen Verbündeten und anderer sachlicher Schwierigkeiten in vollem Umfange und frelmütig zu erörtern seien.
— Die „London Gazette“ teilt mit, daß bis auf weitereg nur britische und verbündete Schiffe Plymouth anlaufen dürfen. Die Admiralität hat verbaten, daß fremde Lotsen in den Häfen und Territorialgewässern des Vereinigten Königsreichs von Yarmouth bis St. Abbs Head tätig sind.
— In der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses fragte Noel Burton, wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ ergänzend berichtet, den Staatssekretär für Kolonien, ob er eine Aufklärung zu seiner Bemerkung geben könne, daß England die deutschen Kolonien behalten wolle. Long erwiderte:
Er habe nicht in seinem eigenen Namen oder in dem der Regie. rung gesprochen, sondern im Namen der Dominions, deren Want⸗ führer er als Kolontalsekretär sei. Er habe, übrigens nicht gesagt, daß Deutschland keinerlei Kolonten haben dürfe. Die Regelung am Ende des Krieges wüunde von den Bedingungen abhängen, die von den Teilnehmern der. Friedenskonferenz aufgestellt werden würden, und sie würden nicht von dem Worte eines einzelnen Ministers abhängen, sondern davon, ob England entschlossen wäre, seine ganze Kraft einzu⸗ setzen, um den Krieg zu Ende zu bringen.
Bei Vorlegung des Marineetats sprach der Erste Lord der Admiralität Carson, wie „W. T. B.“ herichtet, eingehend über die Unterseebootbedrohung.
Die Bedrohung sei ernst, und es gebe kein einselnes Wunder⸗ mittel dagegen. Er vertraute aber darauf, daß durch den Ausbau der jetzt erdachten Mittel ihr Ernft allmählich gemildert werden würde. Die englischen Verluste seien ernst, aber sie entsprächen vicht der übertriebenen Prahleret der deutschen Berichte über sie, Während der ersten 18. Tage im Februar seien 134 englische, verhündete und neutrale Schiffe aller Art ver. senkt worden. Aber während dieses Zeitraumes seien 6075 Sch ffe in englischen Häfen angekommen und 5873 hätten sie verlassen De Politik des Schweigens über die Vernichtung feindlicher U⸗Boote set die Politik, die der deutschen Admiralität am wenigsten lieh sii. Ein weiterer Grund gegen die Bekanntgabe daon Zahlen über die feindlichen Verluste sei die Schwierigteit, mit Sicherheit die Vernichtung eines U⸗Bvootes festzustellen. Carson sagte, er habe Berichte von 40 Kämpfen mit U⸗Booten seit Anfang Februar erhalten. 40mal in 18 Tagen mit dem Feind bandgemein geworden zu sein, sei eine große Leistung. Der Redner erwähnte die Gefangennahme eines U⸗Boots durch einen englischen Zerstörer als einen der feststehenden Fälle. Er bat die Nation, der Flotte durch Einschränkung der Einfuhr zu helfen, und erklätte, er vertraue darauf, daß die Bedrohung gelöst werden würde.
Der Kanzler der Schatzkammer Bonar Law teilte dem Hause mit, daß die Darlegungen Lloyd Georges bis zum Freitag verschoben seien.
— Die Kommission zur Untersuchung des feind⸗ lichen Einflusses in England hat ihre Arbeit beendet. Nach Vernehmung einer großen Zahl von Zeugen über die unter den jetzigen Geseßen bestehenden Rechtsverhältnisse ist sie nach den „Times“ zu dem Schluß gelangt, daß die vielfach kritisierte Verzögerung von Liquidierungen von Geschäften feindlicher Untertanen mehr auf Lücken in der Gesetzgebung als auf die Art der Handhabung der Gesetze zurückzuführen set. Das Handelsamt hat, der Kommission zufolge, unter den früheren Regierungen nicht genug Machtbefugnisse besessen, um die Ge⸗ schäfte rasch aufzulassen, und die Kommission empfiehlt deshald eine ganze Reihe von Maßregeln, um in Zukunft alle Aus⸗ flüchte, die die Gesetze gewährten, unmöglich zu machen. 8
Der frühe 1 ist mit vier anderen Mitgliedern der Botschaft gestern in Madrid angekommen.
— Die Reeder von Valencia haben dem „Wiener K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureau“ zufolge beschlossen, die Sperrzone zu meiden und sobald als möglich den Schiffs⸗ verkehr mit neutralen Ländern aufzunehmen. „Accion“ meldet, daß die Schiffsbauer in Barcelonag in der Genenal⸗ versammlung bei der Regierung gegen das Vorgehen einiger Reeder Einspruch erhoben, die beabsichtigten, span ische Schiffe in das Sperrgebiet zu schicken und dadurch der Unterseebats⸗ gefahr auszusetzen.
Niederlande.
Der Finanzminister van Gijn hat dem „Haager Korre⸗ spondenzbureau“ zufolge seine Demission angeboten. — Die Erste Kammer hat die Gesetzesvorlage zur 2 4 „ 72 4 — 1 2½ ernstlichen Bekämpfung des Schmuggelhandel
genommen.
Laut „Stockholms Dagblad“ hat der Ausschuß für zur Wahrung der Neutralität nötigen Maßrege die von der Regierung geforderten 30 Millionen auf 10 Millta⸗ herabgedrückt. Die konservative Minderheit im Ausschuß gegen diesen Beschluß der liberalen und sozialdemokratische Mehrheit Verwahrung eingelegt. Die Frage wird am nächste Sonnabend im Neichstag besprochen werden.
1“
Norwegen. 1 Da zwei englische Hochseetorpedoboote am 20. f brugr den norwegischen Dampfer „Sortland“ 1 norwegischem Seegebiet hei Stat angehalten haben, der Minister des Aeußern, wie „W. T. B.“ mel die Gesandtschaft in London angewiesen, bei der englisch Regierung bestimmt Verwahrung gegen diese N litätsverletzung einzulegen. “
Bulgarien. 1
hat sich die Koönligin vor eigigen Lagen einer glu
Berlin Gerard
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enen Operation unterzogen. B. Prinzessinnen, die aus 8 König Ferbinand zum Kurgehrn
Amerika. Der amerikanische Senat hat eine Regierungs⸗ lage gegen Spionage mit 60 gegen 10 Stimmen an⸗ ömmen. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, sieht die lage schwere Strafen für Verschwörungen zur Verletzung amerikanischen Neutralität und Ausspähung in Sachen der esverteidigung vor. Sie beschäftigt sich auch mit den rnierten Mannschaften und Seeleuten und enthält Straf⸗ nahmen gegen Paßschwindel. Ein anderer Abschnilt er⸗ hiigt den Präsidenten der Republik. Munition und Schiffe, olche führen und die für den Feind einer Nation bestimmt mit der die Vereinigten Staaten im Frieden leben, zu blagnahmen, zurückzuhallen und für verfallen zu erklären.
b Die königlichen die em Anlaß am Kranken⸗ nach Pistyan vSncenhes wo e befinde
Von der Westfront. “ Die Westfront steht bei unsichtigem, regnerischem Wetter immer im Zeichen von Artillerie⸗ und Vorfeldkämpfen. Engländer haben trotz aller Bemühungen an der Ancre Neujahr nur ein unbedeutendes Geländestück, das ttenteils Plaumäßig geräumt wurde, besetzen können. Es och nicht einmal das Doppelte des deutschen Gewinnes Beinzigen Tages, des Vorstoßes auf die Höhe 185 südlich nt, der Gelände von 2600 Meter Breite und 800 Meter eeinbrachte. Die Beute hat sich hier auf 30 Maschinen⸗ hre, 22 Schnellfeuergewehre, 1 schweren und 2 leichte enwerfer erhöht. An der Ancre ist es wieder stiller erden. Dagegen griffen die Franzosen mit Erkundungs⸗ lungen aus dem Raume Remieres⸗Wald westlich Flirey deutschen Stellungen an. In der Hauptsache brachen die riffe vor den deutschen Stellungen zusammen, einzelne Ab⸗ gen kamen an der Bahn Thiaucourt — Bernecourt in die chen Gräben, wurden aber durch sofortigen Gegenstoß ber hinausgeworfen. Ebenso wurden starke englische Er⸗ ugsabteilungen, die nach Sprengungsversuchen beiderseits Bahn Npern —Comines vorgingen, durch das deutsche feuer schnell zum Stehen gebracht. Auch hier gelangten leine Teile südlich der Bahn in die deutschen Gräben, die, Gegenstoß wieder geworfen, unter Zurücklassung von genen flüchten mußten. Bezeichnend ist, daß die hier genen unverwundeten Engländer infolge völliger Trunken⸗ bernehmungsunfähig waren. (W. T. e11“ erlin, 21. Februar, Abends. (W. T. B.) Auf den Kriegsschauplätzen keine wesentlichen Ereignisse.
8 22.
Großes Hauptquartier, Februar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. W Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Südlich von Armentisres drangen nach starker g mehrere englische Kompagnien in unsere Stellung; poller Gegenstoß warf sie sofort hinaus, Bei Säuberung Präben wurden 200 tote Engländer gezählt, 39 Mann ge⸗ n zurückgeführt. Erkundungsvorstöße des Feindes südwestlich von Warne⸗ südlich des La Bassée⸗Kanals und zwischen Ancre omme schlugen fehl.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls
Prinz Leopold von Bayern. Südwestlich von Riga und am Südufer des Naroecz⸗ scheiterten Unternehmungen russischer Abteilungen bis pagniestärke. Bei Labusy an der Schtschara und an mehreren Stellen en dem Dnjestr und den Waldkarpathen wurden dDandstreiche von unseren Stoßtruppen erfolgreich durch⸗ rt.
An der Front des Generalobersten 17 Erzherzog Joseph ict bei der “ Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen tthte bei Schneetreiben nur geringe Gefechtstätigkeit.
Mazedonische Front. ö“ b Oestlich des Vardar versuchten sich Engländer vor unserer 2 einzunisten; sie wurden im Handgranatenkampf ver⸗
en. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.
ien, 21. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz. 89 Artilleriekampf an der küstenländischen Front Nachmittags wieder recht lebhaft. Nachts warf ein feind⸗ Luftfahrzeug auf unsere Karststellungen und auf e Ortschaften ohne jede Wirkung Bomben ab. Im Licarien⸗Abschnitte holte unser Maschinengewehrfeuer dalienisches Flugzeug östlich vom Monte Cadria herunter.
Führer ist tot, der Beobachter schwer verletzt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: 1 von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Bulgarischer Bericht. Februar. (W. T. B.) Bericht des General⸗
88
Umgegenb ne es hnkeng 8 F „ wo feindliche Infanterieabteilungen vorzurücken ver⸗ suchten, aber durch Sperrfeuer angehalten vörden Auf dem übrigen Teile der Front schwache Artillerietätigkeit. Längs der Sudabhänge der Belasica Planina und in der Ebene 5 4 8 8 ; 1“ wir durch Fener feindliche Patrouillen.
lblichee Flugzeug warf wirkungslos b
Bahase von ö “ fumänische Front. Oestlich von Tulcea Infanterie⸗ und Maschinengewehrfeuer auf beiden Seiten des S Fisse
Konstantinopel, 21. Februar. T. Ti Heeresbericht. . 8 I Tigrisfront. Schwacher Infanterie⸗ un illerie⸗ kampf auf beiden Seizen 1“ 8à Kaukasusfront. Vorfühlende Bewegungen einer schwachen feindlichen Erkundungsabteilung gegen die Vorposten unseres rechten Flügels wie gegen unseren linken Flügelabschnitt wurden erfolgreich abgeschlagen. Wir erbeuteten in einer Stellung eine gewisse Menge Waffen und Kriegsmaterial. Im übrigen richtete der Feind schwaches Artilleriefeuer gegen unsere linke Flügelstellung. An den anderen deutung.
Der stellvertretende osmanische Oberbefehlshaber.
Fronten kein Ereignis von Be⸗
Der Krieg zur See.
Berlin, 21. Februar. (W. T. B.) Zwei heute zurück⸗ gekehrte U⸗Boote haben 24 Dampfer, 3 Segler und 9 Fischerfahrzeuge versenkt. Unter anderem hatten ge⸗ laden Schiffe von 9100 Br.⸗Reg.⸗To. Kohlen, von 3000 Br.⸗ Reg.⸗To. Eisenerz, von 3500 Br.⸗Reg.⸗To. Lebensmittel (etwa die Hälfte davon Butter und Margarine), von 2200 Br.⸗Reg.⸗ To. Weizen und Heu, ein Dampfer von 2700 Br.⸗Reg.⸗To. Kriegsmaterial nach Italien, von 400 Br.⸗Reg.⸗To. Zinn, von 8⁰0 Br.⸗Reg.⸗T v. Stückgut, von 300 Br.⸗Reg.⸗To. Hufeisen. Ferner befand sich unter den versenkten Schiffen ein Tank⸗ dampfer von 7000 Br.⸗Reg.⸗To. Ein Geschütz wurde erbeutet.
„Bern, 21. Februar. (W. T. B.) Die in der fran⸗ zösischen Presse gestern und vorgestern veröffentlichten amtlichen Berichte über Schiffsversenkungen umfassen 36823 Tonnen, wobei die in der Liste aufgeführten beiden Neu⸗ fundlandsegler „Rosee“ und „Dorothy“, der italienische Segler „Ala“ und der englische Dampfer „Yola“ (3504 Br.⸗Reg⸗To.) in diese Tonnenzahl nicht eingerechnet sind. Die französischen Behörden beabsichtigen, künftig täglich amtliche Berichte über Kriegsverluste herauszugeben und alle privaten Meldungen zu unterdrücken. In den Tagesberichten werden anscheinend nur Lioydsmeldungen aufgenommen.
Paris, 21. Februar. (W T. B.) Liste versenkter Schiffe vom 21. Februar, 7 Uhr Abends. Am 19. Februar: Der eng⸗ lische Dampfer „Corso ex Caradoe“ (3242 Br.⸗Reg.⸗To.) und die Fischerfahrzeuge „989“ und „2979“ aus Boulogne. Am 20. Februar⸗ Der norwegische Segler „Falls of Afton“ (1965 Br.⸗Reg.⸗To.). Am 21. Februar: Der nor⸗ wegische Dampfer „Dukat“ (1452 Br.⸗Reg.⸗To.).
London, 21. Februar. (W. T. B.) Der englische Dampfer „Brigade“ (425 Br.⸗Reg.⸗To.) ist versenkt worden.
London, 21. Februar. (Reutermeldung.) Der englische Segler „Centurion“ (1828 Br.⸗Reg.⸗To.) ist versenkt worden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Hauptausschuß des Reichstags ist gestern vor⸗ mittag zusammengetreten. Die Beratungen, denen die Staats⸗ minister, Staatssekretär des Innern Dr. Helfferich und Staatssekretär des Reichsschatzamts Graf von Roedern, ferner der Staatssekretär des Reichsmarineamts, Admiral von Capelle und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Zimmermann beiwohnten, waren zunächst vertraulich.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Zimmermann machte laut Bericht des „W T. B.“ vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung eingehende vertrauliche Mitteilungen üͤber die Entwicklung der politischen Lage seit dem 31. Januar. Er behandelte die Haltung der verschiedenen neutralen Mächte und stellte ein Weiß⸗ huch mit den gewechselten diplomatischen Schriftstücken in Aus sicht. Der Staatssekretär ging dabei ausführlich auf die Lage ein, die Amerika gegevüben durch den Abbruch der diplomatischen Beztehungen eingetteien ist. Zum Schluß sprach er unter dem Betfall des Aus⸗ schusses seine feste Zuversicht aus, daß wir durch die Anwendung der C⸗Bootswaffe das vorgesetzte Ziel erreichen werden.
Der Staats sekretär des Reschsmarineamts Admiral von Capelle betonte in längeren, am Schluß mit lebhaftem Beifall begrüßien Ausführungen, daß die Erwartungen, die die Marine auf den un⸗ eingeschränkten U⸗Bootkrieg gesetzt habe, nicht nar erfüllt, sondern übertroffen worden seien. Bei der systematisch durch⸗ gefuͤhrten Verschleierung, deren sich vor allem die englische Pesse in bezug auf Schiffsversenkungen auf Veranlassung der Regserung befleißige, sei es naturgemäß schwierig, schon jetzt mit sicheren Zahlen hervorzutreten. Die vor einiger Zeit in einer großen Berliner Tageszeitung gebrachte Zahl von versenkter Tonnage sei, dafür hätten wir bereits Beweise in Händen, keineswegs zu⸗ treffend. Man täte gut, derartige summarische Zusammenstellungen, die von unseren Feinden nur dazu benntzt würden, gegen uns zu agitieren, und die großen Erfolge des U⸗Bootkrieges zu verkleinern und zu verschleiern, lieber zu uünterlassen, bis die amtlichen Fest⸗ stellungen vorlägen. Er könne, obgleich eine Reihe von Untersee⸗ booten, entsprechend ihrem großen Aktionsradius und den ihnen erteilten Anweisungen, von ihrer Streife noch nicht in ihre Ausrüstungs⸗ häfen zurückgekehrt sind, schon jetzt versichern, daß das Ergebnis die von der Martne gebegten Erwartungen übertreffe. Sehr erfreulich sei, daß keine Veranlassung vorliege, mit dem Verlust auch nur eines Bootes seit Beginn des uneingeschränkten U⸗Bootkrieges zu rechnen. Die Abwehrmaßaahmen, von denen in der englischen Presse und im englischen Parlament soviel Wesens gemacht werte, hielten sich nach den Meldungen der zurückgekehrten U⸗Boote in normalen Grenzen. In der Nordsee herrsche so gut wie kein Schiffsverkehr. Die neutrale Schiffahrt sei offenbar so gut wie eingestellt. Zusammen⸗ gefaßt, könne die Marine mit der größten Zuversicht der weileren Entwicklung des U⸗Bootkrieges entgegensehen. Die Erwartungen, die das deutsche Volk an ihn knüpfe, seien durch die bisherigen Er⸗ gebnisse voll gerechtfertigt worden.
Der Staatsmin ister, Staatssekretär des Innern Dr. Helfferich
Februar. Front. Zwischen Wardar und
haftes Artilleriefeuer, das namentlich in der;
wies auf die starke Verschlechterung der Versorgung Eng⸗
hegen Mitternacht sehr lebhaft
artigen werk’ behängt, das zumeist recht guten Einsällen entsprungen ift, bis auf den Schluß des zweiten Akts, in
ser Kohlenversorgung der Verbündeten und Neutralen durch England im Dezember 1916 hin. Der Rückgang gegen Dezembet 1915 sei erbeblich größer als der Durch⸗ schulttsrückgang det ganzen Jahres 1916 gegen 1915. Die Zahlen zelgten, daß die brittsche Versorgung dicht an den Gefahrpunkt beran⸗ erückt sei. Auch vom wirtschafilschen Standpunkt könne mit aller eitmmiheit auf die vollstänbige Erfällung aller as den U. Bootkrieg geknüpften Erwartungen gerechnet werden. 1 In der Nachmittagssitzung des Hauptausschusses wurde die vertrauliche Aussprache über die politische Lage fortgeführt. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts nahm zu den Aus⸗ führungen der Mitglieder des Ausschusses mehrfach das Wort. Dabei wurden u. a. die Angaben der Presse über Verhand⸗ lungen mit Dänemark und angebliche Anknüpfungsversuche mit Amerika erörtert. Die Erklaͤrungen, die der Staatssekretär hierzu gab, wurden allgemein gebilligt.
Grubenboln) und
Kunst und Wissenschaft. 8
Bei Schulte, wo jetzt die Gruppe „Jagd und Sport“ ihre Werke ausstellt, die sich vor allem an den Jäger und den Sports⸗ freund wenden, sieht man u. c. recht gute Tierbilder von Viktor Weishaupt (†) Die Schilderungen von Zugpieh auf der Weide und auf dem Feloe stehen etwa in der Mitte zwischen den Tierbildern Oskar Frenzels und Heinrich von Zügesls. An die schönen Viehweiden Frenzels erinnern die Motive und an Zügels kraͤftige Art der alerei und an seine wuchtige Auffassung der Stiere wird man hier bisweilen durch Weizhaupts kraftvollen und sicheren Strich erinnert. Das gilt besonders von dem großen Gemälde „Heimkehr“, das unter den hier gezeigten Arbeiten Weishaupts die bedeutendste Leistung ist. Aber auch einige Vieh⸗ weiden, in denen die von klorer Luft durchwehte und von hellem Licht durchflossene Landschaft stärker hervortritt, siehbt man immer wieder gern an. — Ein Hindenburgkopf, den Hugo Lederer aus⸗ stellt, wirkt trotz des bewußten Strebens nach Größe ziemlich zerrissen und im Ausdrucke beinahe mürrisch.
Bei Gurlitt zeigt Irene Schneider⸗Koriner recht talent⸗ volle Arbeiten: Landschaften, Bildnisse und Akte. Unter den Straßen. bildern, von denen der farbig sehr reizvolle „Mühlendamm“ angenehm auffällt, sind einige Gemälde, die nicht geschlossen genug wirken. Auch bei anderen Bildern hat man manchmal den Eindruck, daß sich die Künstlerim im Format verariffen, daß Ke einen Einfall zum großen Bilde breitgeschlagen hat, der nur für eine kleine Illustration ausreichen mürde. Was diefen leereren Werken an Kraßt abgeht, das erfetzt die Malerin durch den weiblichen Sinn für clegante und feine Erscheinungen und durch eine geschmackvolle heitere Farbengebung. Beim ersten oberflächlichen Betrachten der Werke wird man sich zunächst kaum bewußt, daß Irene Schneider⸗Koriner schließlich doch nur Kunst aus zweiter Hand gibt: so persönlich ist alles zurechtgemacht und durch eine lässige, damen⸗ hafte Anmut in ein besonderes Licht gerückt. Die Künstlerin, die so keck und fröhlich drauflosmalt, wird bei stärkerer Konzentration zweifellos noch recht beachtenswerte Dinge schaffen können.
Im Künstlerhause findet für den 1914 verstorbenen 87 Scheurenberyg eine verspätete Gedächtnisausstellung statt. Man kennt die wichtigsten der bier gezeigten Werke bereits von einer Akademieausstellung her. Wie damals bleikt auch diesmal der „Sommerabend“ als wertvollstes Stück Malerei im Gedächtnis haften. Die Art, wie hier eine Gänseherde flockig und locker in das dunkle Grün einer Wiese hineingesetzt und wie über den anspruchslosen Naturausschnitt eine duftige und dunstige Abendstimmung gebreitet ist, wirkt eindrucksvoll und wurde von Scheurenberg in seinen anderen altmodischen Bildern nicht wieder erreicht. — Pat von kräftigem Meereshabch und von beller Sonnc erfüllte Landschaftsbild Hang Lichts „Friesenhaus“ ragt neben einem netten Hochsommerbild Hartwig von Platens unter den übrtgen bunt zusammengewürfelten Kunstdingen als an⸗ sprechende Leistung or. 3 8 Dr. Pl.
Der Verband technisch⸗wissenschaftlicher Ver⸗ ene hat eine erhebliche Erweiterung durch den Beetritt der folgenden fünf Vereine erfahren: Deutscher Verein von Gas⸗ und Wasser fachmännern, Berlin N, Verein deutscher Straßen⸗ verwaltungen, Berlin SW. 11, Verein der Zellstoff⸗ und Papter⸗ chemiker, Berlin, Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt, Berlin⸗ Chorlottenburg, Gesellschaft deutscher Metallhütten⸗ und Bergleute, Berlin NW. In seinem Bestreben, die Angehörigen der technisch wissen⸗ schaftlichen Berufe möglichst zu einer gemeinsamen Vertretung ihrer Interessen zusammenzuschließen, hat der Verband hierdurch einen bemerkenswerten Fortschritt gemacht. Er hat nicht nur die Zahl von 30 000 Mttgliedern überschritten, sondern hat auch seine Aufaahe und Wirksamkeit wesentlich erwestert und die Mitarbeit einer Reihe von katkräftiaen Vereinen und Mitgliedern gewonnen. Der Verband hat ferner einen Vorstandsrat ernannt, dem neben elf von den Ver⸗ einen gewählten Mitgliedern dreißig führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Industree als jebenslärgliche Mitglieder angehören. Den Vorstand des Verbandes bilden nach wie vor: Geheimer Renie⸗ rungsrat Dr.⸗Ing. Busley (1. Vorsitzender), Königlicher Baurat Dr.⸗Irg. Taaks, Hannover (2. Vorsitze der). Dr. Th. Diehl, geschäfts⸗ füͤhrendes Vorstandemitglied, und als B⸗ isitzer die Herren Professor Klingenberg, Berlin, Gebeimer Oberbaurat Saran, Berlin, Kom⸗ merztenrat Dr.⸗Ing. Söringorum, Dortmund.
Theater und Musik.
Berliner Theater. 8
Rudolf Bernauer und Rudolf Schanzer haben in der „Tollen Komteß“ einen alten Schwankstoff neu gewendet und in Verbindung mit ihrem musikalischen Mitarbeiter Walter Kollo gestern bei der Erstaufführung im Berliner Theater einen lebhaften Erfolg erzielt. Die tolle Komteß sst ein zu übermötigen Streschen geneigtes Fräulein, das van seiner heiratslustigen Mutter für jünger ausgegeben wird, als es in Wirklichfeit ist. Die junge Dame verliebt sich in den neuangestellten jungen Diener der Gräfin, der zu ihrem Glück aber kein Diener ist, sondern ein Baron, ver um der Enterbung wegen Leichtsinns zu entgehen, seinem reichen Onkel den Beweis liefern muß, daß er durch ehrliche Arbett sein Brot zu verdienen imstande ist. Dieses Gerüst einer volksstück⸗ Handlung ist mit allerhand lufligem Episodenranken⸗
des zw . dem gar zu aufeinander gehäuft wird. Eine ebensv glückliche Verfasser, hatte aach Wakter Kollo, musikalische Einlagen, durch Lieder, gefällige Tanzweisen und montere Couplets die Handlung belebte. Das Ganze ist eine dem Tages⸗ bedarf eines Theaters, das nur dem Unterhaltungestüch dient, geschickt an⸗ gepaßte Arbeit, deren darstellerische Wiedergabe ohne Tadel war. Die Titel⸗ rolle gab der anmutigen und gewandten, sanges⸗ und tanzkundtnen Lisa Weise Gelegenheit, ihre mannigfache Begabung im günstigsten Lichte zu zeigen. In Emil Birron, der den vermeintlichen Diener gab, hatte sie einen eleganten und sympathischen Partner. Ein zweites Paar, nämlich die Kammerzofe der Gräfin und ihr sächselnder Liebbaber, hatten in Else Bötticher und Berthold Reissig nicht minder wirkungs⸗ volle Vertreter, und aus der Schar der anderen Mitwirkenden traten die Damen Engl und Lux, die Herren Picha, Behmer und Paulig
angenehm hervor. Kleines Theater.
Der „Raub der Sabinerinnen“, die verunglückte Römer⸗ tragödte des Professors Gollwitz in dem erfokateben Schmank
viel Unsinn Hand wie die der durch ernste und heitere
lands mit unenbehrlichen Bebarfsgütern (Lebenemittel,
der Gebrüder Franz und Paul von Schönthan, ist feit