1917 / 65 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Mar 1917 18:00:01 GMT) scan diff

eebaeeweehl zur Tagevorbnung ubergeher. Werbeitsemwirig war seine Behauptung, daß von den samtltchen Mablern in Potedama sthareilane nur 5000 für den Frieben gestimmt 1 5

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Atien. Wirt E 1917 ab. ““ 8,ns b Orbgranrmt 88 Fnslens des Innern erichspite sich lediglich in schönen orten. Soieke Neemwrurgsvrikaäͤrungen sind Lurchaus problematisch. atlchlich geichtehl, stetht damitt in schroffstem Widerfpruch 82 e Vormenge im Derrewbaue bemmstm. Das scheint auch dem Mi⸗ mterntiüsbenten zum Bemußtsein gekemmen zu sein, sonst hatte er wiß seine Lrstrige Rede micht gebalien. Herr von Loedell bat mit vebase in dieirn Saal bineingerusen: „Wir baben gute Geseße Dms sind, wumerliche Nussichten auf eine Neuomnentierung. TWenn vreutziseche Minztter det Iynern bie vorbandupen Geseze fur gut finder, woe sell denn der Wille zur Verbesserund kertommen? Was pen ven Polen und Daäͤnen soliche Verprechungen, wenn nicht die Ic olgte Wie die Vertreter dieser Landesteile denken, haben mir ja Pente geborte Man wendet jetzt die Ausnahmengesetzgebung nicht⸗ 1. He bält sich aber vor, sie nach dem riene wieder in Anwendung au ringen. Auf dem Gebiete der Schulverbältnisse ilt der alte raktiehate Kurn weiter. Preußen erscheint weiter in Eurora neben ußland als das rraktionarste staatliche Gebilde. Je langer der Kiegz, dauert desto starler want sich diese Reaktton mit den Mittein des Velagermnanzastandes und der Zenfus hervor. Der gehassige klein⸗ iche Polizetkamuf gegen die Arbeitertigsse ist nur zuzzett und nur tmatz zueruckgestellt. Man ist weit entsernt aus der großen Welt⸗ rragehte die rechte Lehre zu zieben. Den Sigatsarbeitern, befonders den Eisenbahnarbeltemn mwird das freie Koalitionsrecht werter vor⸗ enzbatten ebenso den Landarbeitern. Ausnabmegesetze, wie die Ee⸗ fucheyhremung, bdleiben bestehen, obwohl se noch das mittel⸗ alterltche. Recht der Zuchtigung dem Arbeitgeber einräumen. Die Fraae der⸗Balksernahrung ist zurzert die Prennendste Frage der inneren und der nußeren Polrtik. Lösen wir sie nicht befriedigend, o Prechen wir trotz aller Siege wirtschuftlich und militärisch zu⸗ sammen. Ich muß unkt die neuliche Rede des Herrn von Schorlemer noch zuruckkommen, nachdem Herr Stull die volle Schale seines Lobetz uber ihn auagegessen bat, wobet doch selbst diesem Minister schwul gemworden ein muß. Herr von Kardorff meinte, die Sache sei ganz einfach: Mehr Geld, mehr Lebensmittel! Dieses Rezept ist völlig verattet und unwirksam. Das Ergebnis der Hindenburgspende bahe ich aut die Zahl der landwrrtschaftlichen Betriebe berechnet und danach kommen nur 300 Gramm auf den einzeinen Betrieb beraus. Seine Gegenbeweisführung bezog sich auf die Zahl der Hausschlach⸗ tungem, womit gar nichts demeesen werden kann. Auf keinen Fall wird dannt die Opfermwilligkeit der Landwirtschaft in ein glanzendes Licht gestellt. Millionen Betrirbe haben nichts abgegeben, der Apell an ihre Vaterlandsliche ist nach dieser Richtung erfolglos geblichen. Den Zuckerrubeninteressenten habe nicht ich Landesverrat vorgeworfen, ich habe eine Neußerung des Generals Groener angezogen. Die Zuckerfahrrten verteilen bis zu 26. 5 Dividende, sie arbeiten also noch nicht mit Minus. Die Rücenvauern widersetzen sich dem Rübrnanbau, um sich einen höheren Gewinn zu sichern. Gerade des⸗ halb verlangen wir ja die Preisberabfetzung für Gemuse und Koht, um diesen Anreiz zur Prpduktionsfrendigteit aus der Welt zu schaffen. Die neue Hreisheraufsetzung für die Rüben, die auper⸗ ordentliche Erhohung auf 2,50 fur den Zentner, entspricht lediglich der Aten Taktik des preußrschen Landwirtschaftsministerums, durch hobe Preise knanpe Vorrate zu strerten und die Erzeuger gleichzeitig zur Produktian anzurcizen. Damt kommt der Minister wohl den eigensten Feluütten der Produzenten nach, nicht ner den Verbraucherintereffen. der Grundjatz ist salsch, und voerschafft er ihm gar Geltung in den⸗ maßgebendemn IFnstanzen der Reichsverwattung, so mutz das für die ürmere Beyölkarunie geratezn verhängmevvil werden. Zum Norwurf it stm mit Recht gemacht worden, daß er manche inf Molksernäah⸗ ungsirteruffe nowendtge Maßzmahme vereitelt eder undeilpoll beein⸗ hat fich beim Reichenwett metzr, als dem Interesfe der Merbraucher dienttch war, durchzfetzen verstanden (er ist nicht im pgertnaften ausgeschaltet“ swierer bier glauten zu machen fuchte. Das Eystem ESchorlemer hat für Produzenten und Pandter Riesen⸗ winne gebracht aber die Verbranher zu immer böheren Auagaben ür I:mmer gerfnger werdendo Probdukte genstigt, die K onfümenwn nd gusgepewverr worden. Die Produktisn ist Eclhitzweck Niicht die Produktton an sich, sondern die Gicherung der Volksernabrung ift ber Bwerck. Wohin pie unbehenderte Preistestsetzung führt, haben die Tumulte und Aufitände in Ritßland gezeigt. Der Landwirtschafte minister sprach neulich in seiner Flucht in die Oeffehtlichkeit von poalitischen Motiven, die seine eEntiornung aus dem Amt zum Ziele gehabt hatten, Eer mernte damtt offenbar die Antriebe, von denen gestern der Ministerpräfwent sprach, und es ist bezeichnend, doß die Bitrigen Anufüuhrungen des Ministerpräsibenten von der autzerften Rechten wut ettigem Schweigen aufgenommen wurden, währeind die⸗ felbe Rechte neulich dem vondwirtschaftauttmster zugefübelt hat. Es fragt sich ob mit dielem Paute überhaupt eine E durch⸗ zuführen tst. 3 Der Minmsterprätttent wird sie gegen dieses Haus drh übuen minen. Wennrer auf die (Saanterigkeit binwien weolche dif Frenzen zwischem dem einzelnen Partéten dervorgernwn werden kemtem. so glanhe ich, daß die Erinmittigkeit den Bolket nicht durch die Wahlreform wayrend den Krieges gefahrdet werden kann, sondern durch eren Pinamaschtehung. Die fretbestlichen Zusicherungen des Minitter⸗ prsfstenten werben wir gern uUnterstittzen. Es misen aber Taten gescheten. damtt wir schen, daß es der Risterung ernst ist. Die nächtte Wahl dart nicht mebr unter der ““ voll⸗ egen werren. Der Ministerprässdent hat die feste Absicht bekundet, eine Pläne vurchzuzuhten. Wird er aber später sein Versprechen rinesten förhene Pariem rasen wir ihm zur Was du tuft, das tver baldt (Beifall bai den Sozaldemokraten.)

Aübg9:*G sesberts (Zentr) Wenn der Abg. Ad. Hoffmann die Krfegaziese der Entente verbfecherfiche genannt hat, so ziete ich darhus den Schluß, daß, wenn wir⸗veon nem Lande verhrecherisch über⸗ sallen wenen, wir zede Rücksicht pettsite lasten müssen. Der Abg Holfmenn deüryrkt ftonker nicht, daß die Kriegechiele der tyytkente nicht ven beute aufemorgem wahrend des Krisges entftanden sind sondern schoͤn vor Jahnehrten. Gr eht nicht ein, daß lenten tonden der Krieg egen die sostalen und kulinrelten Grundkagen Heutschlanda gerichtet si, und daß dan Merbrechen der Entente sich gegen die Lebensintervpisen rer vrbetter rüttet. (rneute Zustimmung.) Deabalb mnüffen wir diese gewaltigen Anstrengungen machen, um unser Ziel zu erpeichen (Zu⸗ stimmahng imt Bentrumxh. Dee veulichen Rere des Lahpwirtschests⸗ mnhsters ist ala eise Arl Flucht in die Oeffentlichkeit autgefaßt worbenn. TDas Urter darster der Presse, auch in dem Zeitungen derselben pofttischen Parmt, war verschfeden. Jodenfalla hatebie üde lohertte Bennrubigune in den Kreisen der A rherterschaft sund der ünmnten heworzernten, Nunwareres nach mainer Auffassung zweck⸗ mäßig gewelen, wenn ich die Möglichkeit gehabt bätte, die Frage da⸗ mels sogleich zu erledigen, Durch den Schluß der DPebatte ist mir das Immöchlich gewesen, Ich mochte aber der fallchen Auffastung ent⸗ gegenteefem doß meine polrtischen Freunde die Abficht gebaht b tten init ⸗das Mart abzuscinenen. Sie hatten mit anderen bürgertteken artetem pewefhbart, an einembestimmten Piutte die Dobatte abzu⸗ cließen. Ich war verhimert geweten und batte feine Gelegenbeit Hehabtzrmit meinen Freunden zu sprechen⸗ als ich dann in den Saal vtistngestürzt kamf sah ich, daß die Debatte schon auc wur. Die olitik memer Fractien liegt vietmehr auf der Seite der Berück⸗ schtigung der Konsumentenintoreifen, als umgekehrt. Aber die In⸗ tersssen der Konsumenten und Prormenten kommeon jeht überbaupt nicht in Frane, sondermenur pas Interesse, wie wir Lebensmittet be⸗ schatfen können, um durchhalten zu können. Dab ist ein allgemeines notienales Interesle. Ich vperwayhra meine Freunde da⸗ gegenh daß sie in der Eingabe and das Kriegsernahrungp⸗ anste irgent, enran anveres im Auge gchabt haben, als . um. eine bessere Versorgung, Bem politischen veftcheet ana isti die Gaͤngabe nicht gemtacht. Ueber die Neu⸗ grienteru Fbot sh der Reichskwmer gestern so deutlich ausgesprochen, vaß ein Stateminister, der die Beibehaltung des heutigen Wabl⸗

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rechts befürworten wollte, der Volksstimmung entgegenarbeirten würde.

(Sebr richtig!; Aber mit den Ernahrungsfragen hat das Wahlrecht

nichts zu tun. Ich bedaure; daß die Ernabrungssorge mnt folchen inner⸗

olttif Fragen vertnupft worden ist Dehr richtigt im entrum.) Mie manchen Srpen Eingabe, gegen die sich der Laadwirtschafts⸗

mnitster gewehrt hat, identifiziere durchaus nich diese Sätze, und aus Arbeitertreisen selbst sind sie beenftandet worden. DTur Landwirtschaftsminister hat sein Urteil uüber das Machwert⸗ sicherlich nicht auf den fachlichen Inhalt der Eingade, sondern nur auf bie gegen ihn gerichteten perionlichen Angriffe bezogen, sonft rrüßte ich gegen dieses Urteil (Finspruch erdeben. Ich bin von jeder An⸗

borz ——

npsttat gegen den Minister frer aber die Meinung, daß er in den (rmadrungsfragen binderlich gewesen ist, ist weit verbreitet und nicht bloß in Atbeiterkreisen. Er batte schon früber dieser Auffaffung ent⸗ gegentreten sollen. Ich bin in einer Versammtung der Berbraucher Sarnen Angriffen gegen die Landwirtschaft und gegen den Landmwirt⸗ schaftsminister entgegengetreten. Die Preispolitik ist eine umsftrirttene Frage. Nach unserer Meinung mussen die Preise so demessen daß sie entsprechend den Kriegszeiten dem Landwirt sein Gut rentabe machen, aber der Landmwirt foll nicht wie andere Leute, die die Kriegs⸗ kentunktur ausnutzen können, außerordentlich viel Geld berausschlagen. Der Minister meinte, die Eingabe fordere ein Berfurterungeverbot für die Kartoffeln, obwohl es schon bestehe. Die Verordnung vom 14. Oktober war aber kein vollständiges Verbot, sondern verbor nur⸗ die Verfütterung von Speisekartoffeln;

Landwirts überlassen. 8 langte die Eingabe ein allgemeines Verbot der Kartoffetverfuünerung, und der Bundesrat hat ja das erste Verbot am 7. Februar noch dußer⸗ ordentlich verschärft. Die Eingabe der Gewerkschaften hat also nirtto gefordert, was schon erfüllt war. Dasfelbe gilt für den Kartoffélanvan. Der Eingabe kann man keinen Vorwurf machen, wenn sie in dieser Hinsicht Bermutungen hatte, die auch viele andere Leute datten. Die Landwirtschaft hat sicherlich alles getan, aus dem Boden heraumzuholen. was herauszuholen war. Von diesen Schwierigkeinen dat man in den Städten gar keine Ahnung. (Sehr richtigt im Zentrumg Anderer⸗ seits sind die Arbeitertreise durch die Ernahrungsscheierrgieiten in große Mißstimmung geraten. (Ebenso wie man in den Stäödien die

.

Produktionsschwierigkeiten der Landwirtschaft übersiebt, übersieht man

den Stäadten, sonst

auf dem Lande die Ernahrungsschwirrigteiten in der Die Annwort

hbätten wir diese Schwierigkeiten gar nicht. Die Ministers hat uns doch in mancher Beziebung zu denten gegebden. Was Unrube und Unzufriedenbeit schafft ist nicht allein die Knapp⸗ beit der Lebensmittel, sondern der Umstand, daß emdglich ist. berm⸗ lich Lebensmittet in groner Menge zu erlangen wenn nar ge⸗ nuüͤgend Geld aniegt. Es ist Patiunde, daß man leicht genugend Fleisch kaufen kann, wemn man für das Pfund 8 dder 10 zablt. Das zu unterbinden, muß doch moglich sein. Dem einmwinen Land⸗ wirt kann man keinen Vorwurf machen. Es ist eben noch nicht das richtige Softem durchgeführt, um alle uberschufsinen Norrate auf die bequemste Weise zur Vermwilung an die Gesamtheit zu dringen. Untereisaß ist rin Ssitem in Uebung, welches die Landerirm desser kontrolliert und welches dazu hilft, diesen Ueberfiun fast remlos herauszubolen, so daß sich die reichen Leute jetzt dort beschreren, daß sie auch für ihr schweres Geld nichts mehr kriegen kummen. Dieses Sritem wurde sich nicht nur für die küunftige allgememe Fleischver⸗ sörgung, sondern vor aliem nuch für die Verteilung vom Butter und Fiern empfedien. Auf eine wichtige Tatsacbe muhz ich ader noch hinweisen: Der Brief des Herrn vden dendurg⸗ Januschau, wonach die Verordnungen des Kriegeernahrungsamtes sa doch uut durchführbar seien und die Landwirte sich darum niht kummern olten, hat geradezu; verhrerend gewirkt Wir wifen, sa wir ein

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Nitglied des Herrenbaufes. Graf Korporh. fich über die Krage der

Kartoffelversorgung geänsert hatt Ich kümmere mich dem Teufrt um behorptiche Norschriftenz wenm fich mr micht in den AEtriec panen. Daß dieser Sturmtauf gegen die Merordnungen auch dei dem Kputn⸗ menten den allereigentümlichtten Gindruch machen muß das ist doch klarz Dem muß entschinden entgegengetreten werven jedenkalles viel entfchiedener als bisher Wenm es vicht gelingt, die Maßrumnwererrwl gleichmaßzig zwischen Stadt und Land und zwitchen Rrch mb Atm zu verteilen, dam können wir nicht durchhalten Der Mot des Volkes muß gesteuert werden Unsere Feinte drauten wissemn sa genau, wie es mit unteren Lebenemttein bestehlt ist. Die Mot ist grog, und ebenio groß muß der Wille zur Lindorung der Mot Lein. Ich freue mich, daß im Reichstagsansichuß gestern ein bezüglicher Beschluß durchgegangen ist. Der dart nun nicht gleichfalln wieder in Grund und Boden fritistert werden. Wir mußen rintg und entschlonen sein, ihn durchzuführen. Nur dann schaffen wir die Gryndlage zum Durchdalten und Ausbalten.

Minister für Landmirtschaft. Damanen Dr. Freiherr von Schorlemer:

und Faͤrsten

Meine Herrent Ich will aut die Frage, inwieweit die gegen mich

in letzter Zeit in der Oeffentlichteit und in der Ptesse erbodenen

Angriffe auch auf innerpelktische Motwoe zurückzuführen sinda bier nicht nochmals eingehen. Ich darf aber wohl bervorhedem daß ent⸗

sprechend meinen am 8. Maͤrz dieses Jahrra hier gemartzten Ausind⸗ rungen kein Zweifel daruber obwatten kann, daß noch den Aeuse⸗ rüungen in der Preste von der Richtung des „Berliner Tagebtarzs⸗ und der „Frankfurter Zeitung“ zweifellkod amnzumnehmen ist, daß der Widerspruch gegen mich auch wegen meiner Haltung in sonstigen mit der Ermchrungafrage nicht in Zusammenbang stehendem politiseden Fragen sich erboben bat. (Sehr richtigt rechta.) Ich konftatiere aber ausdrücklich, daß ich damit nicht der Ansicht Auadruck geben will, als sei ich bier in diesem boben Haufe auch von diesem Gsichtspunkte angegriffen. Was ich am 8. Marz nach dieser Richtung bin gesaat habe, bezog sich nicht auf die Haltung der linken Seite dieses Hamtern, sondern auf die Haltung der Preffe, die ja zweifellos derartige Lin⸗ schauungen vertreten bat.

Nun komme ich zu der Rede des Herrn Abgeordneten Gienberta und freue mich, aus seinen Anafübrungen feststellen zu können, daß er sich mit der Eingabe der Gewerkschaften, sowert sie einen Angriff gegen meine Person und das Landwirtschaftaministerium emntbölt, nicht einverstanden erkkärt hat. Meine Herren, ich habe das nuch eigentlich keinen Angenbtick hezwerfeln können. Denn Herr Giosberm hat sebon angeführt, daß er im Monat Deczember vorigen NJähren mit verschie⸗ denen Vertretern der Konfimmentenverbände bet mur gewosen ist, daß wir uns über drer Stunden unterhalten haben, und daß die Herren mehr oder wemger befriedigt von mir geschieden sind. Ich kaun

wenigstens feststellen, daß sämtliche Herren, mit denen ich noch am

Schlusie gesprocen dabe, mir ihren Dant dafür ausgesprochen haben daß ich ihnen einmal offen meine Ansschten in den Ernahrnngafragen mitteisen konnte. Sie waren auch erfrrut und erstaunt, daß sir in wesentlichen Punkten mit mir übereinstimmten. nicht gebindert, daß ich in der Presse und inder Oeffemntlichkeit als Sündenbock hingestellt werde. Ich wundere mich daruder auch nicht; denn gerade dei unserer Zusammenkunft kam zur Sprache, daß Herr Giesberts meine Rede, die ich am 6. Drzember v. J. in diesem hoben Haufe bielt, nicht einmal gelesen batte. Wenn das, was ich hier sage, nicht gelesen und beachtet wird, ist es erilärlich, wenn nachber falsche Mittrilungen über meine Ansichten verbrettet werden⸗ Wogegen ich vor allem Front gemacht habe, und was ich besendern an der Eingade der Gewerkscheften getadelt habe, ist edven das, daß

ein undewiesener Angriff gegen mich nicht allein dem Herren Reichs⸗

ich mich durchaus nicht; ich bedaure

die Beurtettung, was Futret⸗

kartoffeln und was Speisekartoffein sind, war dem Belinbei des Wegen der jetzigen Kartoffelknappheit ver⸗

des

Im

Aber guch das hat

nicht bekannt

kangler und dem Kriensernäbrungsan vergekregen murde h roütbe ich mich ohse weiteres rechtfertigen urd peitedygen kennen sondern daß ein solcher Angriff in das vmd geht unbeihsesen und vn. bewehcbar, und dutch alte Herhungen sosrhl der Gortöldervkraten der cheiftlicen Gewerkschaften vetbritrt wird u die Seimrite zu diel zu derkemen, daß die rten die üit r in der Foeokeünh zugegen waren und die ußr zugebken nißten doß mriem Nrssichten n gtoßen gangen befriebdinten enermsch dättrn pibheftierrn koͤnsen f die trigabe der ewerfschaften mit solchen Mygliffen gesfen mͤch e. venn mir Norwuüͤrke dabin gemoörht werden, daß ich miins Pflicht ag⸗ Mitglied der Staataminifternum und gegenüber der Migemtinhen nicht wabrgenommen hbabe. renmn ich soschen Verwürfen gegenüöber gin bartes Wort gebemiche und eine Fingabe mie die der Gewersschffhe ala Machwerk beeichne. Au Herr Gierberis mird mir zugeben daß, soweit Vornwürfe dieser Art gegen mich in dirser Eingabe enf⸗ balfen wernen, auch für mich die Berrchtigung vorbanden war solce Austübrungen als Mabwerk zu bezeichmen. 1 Ich kanm aber auch den Herrn Abvesrdneten Giesberis mh so leichten Kaufed muüͤt der Bemerfuhg durchlassen, daß die sac. lichen Ausfübrmmen der Gewerkschaften in scher Besehnng e renend und don mir sallch vetusßenhvhwwärrh. We der Fingabs. Gewertschaftenn bate sch zunächt de Ansfükringen über die e⸗ wislversoruufgf gerat: Herr Geakers bar cs⸗so dargestellt als⸗ die Fingehe sich darauf beschränkt vatte eine Berfürüng behnesch der Einschrmkung der Ahbauflöche und der schlechten Besrirsschaftuw⸗ mzusprechen. Der Wortlat der Fingehe an der in Ftane steben⸗ den Stenle ist folgender: 1 : Mor allem Fate sich binsschtlich der mit der Kartbifelverson nmg Semathten Shobtunen wse Fnktüstuns aufgebeäukt. Meine Perren weirmn hes sich nur um die verwutliche Einschrönhme r Andauilöäche und schlechte Briwirtschaftung handeite, die ledialts auf den Mamstel an Gespannen Leiten und Duühgewitteln zurns.

zufuͤbrenrn iste were diele Enkrustuun nicht naiwendig zu &

toner geterfen Das Wort Enkrüstündn deufeie doch darchlf dee doh mam Voneürhe erkeden weollfe, und dis sind auch in den folwender Sczen aungefuühht, Ste richten sich gegen die Landwirkschoft. d. wie derst dech der bübsche Aüerrick aus pribotwirsschaftliche⸗ Gründen die Anbauttäche eikgeschaänkt und den Acker schlecht bewirt schaftet bätte. Auch das, meine Herfen, babe ich, wohl mik Ret gctatelt. Denn was soll en bedeuten, wenn deraärtine Ausfükrungern in einer Eingade der Gewerkichaften, von der jeder Leser aunmimme daß sie gerruft worden sind, im vande unter den Verbranchern rer. brettet werten? Dann mislen sie doch den Eindruck erwecken, da die vändwirm nicht idre Schuldigkeit getan daden. Dagegen bade ich ir Uebereimummung mir den Aüsführungen des Herrn Abss ordnetenn Gidederts enrschieden Proteit einlegen mirsten. Aecbelich livats de der dem Mertuütterungeverbot. udeneflichnin der Cingade der Gewerkschaften: sst der Merracht naht von der Hund zu westen, dag der Erntvanstall- rmger augochen worden ist. ung roßeren Meuge des Nertolfein ter Menschennahrung zu cntzieren und füͤr Füte⸗ mmsasevecke zu refervieren, wan mangela der Steberung der Rur⸗ ioifelmiten vor digennunthen Eirngrien leicht mosglich ist. Tünn beizt es weiter das em Merfütterungwerdot dezüglich ie Kartoktein unkedingt zu erlaäten und mit wirksamen Maßmnadmar durchehführen ift Ja. meine Herren, wer diese Eingade undefonaer und in Unkennmnin der zablreichen Bundevratsvererdnungen liesn kamm aus ibrem Wortlaut doch nur emmnehrnen, daß bisber em Kortotwlvertättermnasverdor üderbaudt nicht ertaffen werden tst, uns Ms wan der Abgeordnete Giesderts amefünrt bat daß drer Ner ordnungen sich mmt demm Nerfütterungsperbot deschäftigten und di Mögticdkeit offen liesen, faulec imd zur menschlichen Ernahrune ungeeimete Karwoifein zur veriuttern ändert nichts daran, daß ineder Gingade der Gewerkschaften debautet werden ist, das bisbei ein Verfütterungsverbot überbamrt mniet erlassen warde. Etwen anderrs, meine Gerren, dade ich nicht debauptet. Und wenn die er gangenen Verfͤtternnasvderrete errdald demangelt worden sind, mweus sierdie Möglichkrir zuliesen, zur moenschlichen Ernahrung ungeerz neie Katosßrln zu de Frage ich jeden, der auf dem seimne Kartoffeln nusliest untd zablreiche faule Karteffein finden? Scet⸗ eresie aut den Mist werfen und verkommen lassen? Da ist es dock rechteh Die Forderung der Gewerkschalten gebt also zu weit und dientenicht dauu, die Lantwirte friedlich zu stimmen, sondern mmß icjer Eingabe geiurchtet und wesdasd ich mich gegen sie gewandt bacr⸗ Im übrigen din ich weit daven enisernt, die schwere Lage der Stödter und der Induftriearbeiter und auch den Beneggrend dieser (Engate zu verkennen. Viellricht bat der Adgeprdnete Giesterts nucd meme Rede vom 7. Mürz noch nicht gelesen. (Heiterteit rechts. Aber wenn er sie geiesen Hat, dann darz ich ihn an die Worie erinmwrn die ich damais gesprochen habt⸗

Gemwiß empfinde ich mit den Unterzeichnern dieser Eingabe vollauf die schwere und schwierige Lagf, in der sich dic Breobner der größeren Stätie unt cvenso rie ingustricllen Arbeiter befinder Ich dabe diese Lage nie rerkannt und verkenne sie auch heute nicke und ich kann ebenio ehrsich versichegn, daß alle Bemühungen meiner Verwaltung inrtirirr Arirgeseit nicht dae Interesse der lanpwart⸗ schaftichen Erzeuger, ibre an anberer Stlle sogenannten pripei⸗ wirtschaftlichen Anspruche, soncern in erster Linie vas Interesie de⸗ Verdraucher unt den Hesichtepuntt im Auge gehabt daben, wie die Lage der Atbester unt ter Stauzer geessert, ie ihnen mahr und dauermd Mäbrunes. init ctensm. nei zugefühnt nerden föngen⸗

Tann fuhr ich forz⸗ v

Wenn ich ron⸗ieiem Grlichtspugtyh auß auch bie Klasgtver⸗ siebe, die ing der Eingabe der Gezvertschaf ten zuzn. Ausprucke ge⸗ kommen ist, so konn ich auf dax antgars Seait es abgp nicht gerrcet⸗ ferngt finden, baß fich 13cje Klage zu (iser Apflage vegrichtgt..,

Hier stens

2 ö mmernn,

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Feen bh Mit diesen Waorzen bate ich doch tun Wiantzwntt, ter rie Beswest⸗ schafzen zu diejer Emgche rarlaßt bat, wwlleuf Rechhing geiraget⸗

Meine Herren, ich Laun aber Sch Heilg ech auf Kinsg hter. Th⸗ sache binweisen, ves mir ag 7. unh, 5. März v. J. elne ncs⸗ d. J. also zu iaer Heit, me mnr bis Scgie des Geg⸗ ice Hn, g—h;

moar omit ehnr . ck. 89 irgen Ner non somt ehrs. Kes Rr e e.

rin ver

er.

8

1

E lch mch kanich in einen birekien Gegensatz zu dem Generalfeld⸗

Pamnn habe ich allerdings fortfahtend gesagt:

Tarauf habe ich die bekannten Auefübrungen gemacht, die sich gegen den Produktionszwang wenden und befürworten, daß man den Land⸗ mirten die Menge dessen, was sie abliefern sollten, vorschreibt und tatauf verzichtet, ihnen vorzuschreiben, was sie behalten dürfen. Ich möchte quch bier meder betonen: in den Grdanken, den Landwirten mehr zu delafsen, sondern nur in het Absicht, guf diese Weise von den Landwirten mehr für den Ver⸗ braucher Brauszudekemmen. Ich bin auch fetzt noch der Mefnung, baß cs immr Nichter ist, die Abgake zu erzwingen, als vit Erengen tch Perdnnnche für den Erzeuger frstzulegen; denn schlie⸗hlich kam hn memand dindern, daß et dei Racht und Nebel bahingehende Ter⸗ ordnungen bertritt. 88

weitiger Schrifhrvchlel viit dem Generallesdmurschall von Pihern⸗ bum bat mir Verahlasung gegeben, dem Gruneralfeltwarschall meine Rede zu übermitteln und zugleich in längeren Ausführungen meine Gebanken uber Ernährungs⸗ und Wirtschaftspolitik in der Kriegaenit zu entwideln. wenn ich ihnen mitteile, daß mir schen nach wenigen Tagen der Generalfeldmarschall von Hindenburg die Mitteilung gemacht bat, daß er mit Interesse meine Ausfüöhrungen gelesen habe und sich in allen Teilen mit ihnen einverstanden erklären anter befand sich auch meine Rete; die Behauptung kann alsc nicht

länger aufrechterhalten werden, daß diese Rete sich im Widerspruch mit der Auffassung der obersten

in der Pr vreise und Rübenpreise. ümlich, daß meine Haltung gerade in prei Fragen angegriffen wir in denen nunkt des Kriegsernährungsamtes und der betreffenden Neichssteilen in der Oeffentlichkeit und im 2 Kartoffeln angebt, so mache ich kem, Hebl daraus darin jetzt sogar auch in Uebercinstimmung mir lichen Hochschullehrern merrig waren. Aber ich bade niemals auch der kändlicher Bevolkerung

ron 2 für Zuckerrüben auch im Haushaltsanssschuß dertreten habe, vodgleich ich on Inzemn immer der Ueberzeugung gewesen din, daß er. mcht allt austeichend erachtet werden konnte. meine Amfchauungen sind nicht durchgedrungen. Dherbürgermeister der großen Stähte und die Hochschullehrer zu, der Weinunhg betennen, daß die Kartoffelpreise erhöbt werden, müssen, dormmd wird dem vatürlich schon sehr viel cher, Folee gegeben. (Hort, bort†) Bet den Rühenpreisen, ist es ahnlich. I Lontovirtschaftemmisteriums, der Landwirte hatten, keine Bedeutung⸗ donn sind aber die Hochschullchrer gekommen, uUnd dang hat mgmn auch den Preig von 2.50 als erforterlich amertannt, Meine Herren, soh zan meifler Be rteingung varguf deer herg Preise un Iiteresie, der, Procitzentzn gefordert but da8 böhs⸗ iit, schon atzer, wiererholt und kans, es seten, Augenbloch bde. lasrasich, z9, dem Zmeck. geten, umg de Gagtng, aufge hzerhalien zu

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Frorf fübrender, Mrrufugrrtossten gofugt werden, daß es nur demm nog⸗ sich ist, die üsche Menölkerung zu crnähran, wern aills auf dem ne gvintb FEmbebrlche mgpliefert wied. Ich arsüche, die Auf⸗ vener Hihssicht uf förherm Deon (eistlizen und Lehrem auf dem Lomnde ist dan Par, ant Wimsch des Nultusministertums zugestellt ] 1 Aaͤchh deeßer Erlott ist, wenm er unbefemngen gelesem und Seurteilt vüird, aab Pstaticmacg afür, daß ich in meiner amtlisen Täütigkrit mcht new dem Kensumeynten fernslaczen Stmbpunkt eingenammen dole, der pair ors imeuwr und auch laster nach der Perhanblung in Resehn ketes Hanse boß 7. unh 8. März d. J. vorgeworsen mwird. Meine Porren, mam Bat matürlich in der Presse wie ich das ses voanssoh, aüch sernethtm nicht mit der Pehauptung zarück. Fbatbken, Eih ich weßts wejter als erm ergfertiger Restortminister Esrs, üvhbd mom Hat in einer Länqgtren Awsführung, die entweder im Perkinet Tpgeblat;, erer in Voerwärtc, stant jedenfalls ist e n „VUersiter Tigeblatt! aucfß mürergegetben worden darauf bivavenstefen, boß ich in meiner Rate vom 6. Tewmber 1916 mich sah besefibers geges ken Ijrang gerentet und damit die klemen Land⸗ Spete Etwrutigt batks, mit der Abgabe von Lebensmitteln zurückzu⸗ EüEen. Mit ganz besenterer Brtonung hat man darauf hingewiesen,

marschall von Pinkenburg geseyt habe. Wenn man Reden zitiert, wash föll mah so ehflich sein, sie gans zu zitieren, jedenfalls aber den Feil ter Rebe obne Auglassungen wiedergeben, der sich mit dem be⸗ wilenben Wegenstunh beschäftigt. Ich babe in der Rede vom 6. De⸗ wmter ganz quebruücklich gesagt, daß es ohne JZwang im Kriege nicht abgeht, und hbabe kann binzugetfügt:

Die Landwirtschaft hat schon in vielen Fällen den Zwang des Gefetes und der Merorbnungen an ihtem eigenen Leibe erfahren müssen, und fie hat sich im großen und ganzen in allen diesen Fallen willig gefügt.

11“

Aber duch der Zwang hat seine Grenzen.

ich machte diesen Vorschlag nicht

Meine Herren, Rese Rete vom 6. Ptzember und ein anker⸗

Vicheicht wird cg auch meine Gegner etwas trösten,

onne. (Hort, hört!) Dar⸗

Heeresleitung besintet.

Ich möchte nur noch einige Worte binzufüͤgen über mer eispolitik, insbesondere binsichtlich der N

21 8 Sea Meine Herren, cs ist ganz

1 2 üls

eigene Ueberzeugung den Stand-

b

tatsächlich gegen meine

Varkament vertreten habe. Was die ich hefinde mich den landwirtschaft⸗

—, daß die disherigen Kartoffolpreise zu

ngemüder diesen einseitigen Standpinrkr ventroton, sondern hate darauf

nzuwmerken gesucht, das selbst dei der niodrigen Preucemessung nicht Altin die Verpflichtungen bohschtlich der Bosteferung orfüllt wurden, sondern auch der Andau von Nanutoffehn nicht verringert wurdy. dir Rübenpwise angeht, so konnen mir samtsliche hier anmesenden, Ab-⸗

eornneten aus dem HPaushaltsausschuß hestätigen, daß ich den Mreis

Aper, meine Herren, Wenn sich aber die

8 Anschauungen der

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dengen es mir nicht uhelnehmen, weun ich fhimveise. Ich ban nicht der Mynn⸗

*, wenn ich für hohere Pefise eingetsetbh, bin, Pobe ich es

ea, metng. Hexxs, will., 8 eber nicht schlisbCen ult vetietbn. det tet Wabsöhgaenkerise.

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8 8

sun die Ernchtung der Grsamcheit, für die Ernahrung der Städter

noch im Kiege uns definden und auch diellsicht dann, wenn der Fris⸗

an Blut kosten (wiederkelte lebhafte Zustimmung), und desbalb bin

fsft dem sie micht vergessen soll. und über den man noch in einer anderen Weise aurtttiaran sollte, wie es durch die Wahl in Potsdam geschehen if. (Großer Larmr bei den Soz., Rufes: Rühe!) Wir wissen, daß wir vertrauen kännen mf dir unentwegte Natertandsliebe, die im deutschen

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Dingen damuf ankommm, dis Erzeugung aufrecht zu halten und das Verstäntnins pischen Stadt und Land zu fürdern. Wie ich jo auch ie der Deffeutlchkeit schan dekannt gegeden hahe, gedt auch nwin Be⸗ steeben dahin, diese Friadlichen Arschemungen zu stitzen und auch die vmdwietschaft aufgufordern, someit wie maghch allos Enthehrliche

und der Pihustrienaheitern abeugehen. Wenn wir diesen Sommer

den inzinischen eingetreten ist, werden ja, wie ich hoffe, whlreiche Kin⸗ r aus der Stadt wieder auf das Land geschickt werden! Und dand wind heffentlich diese Werhindung durch die Jugend auch dazu bsi⸗ tragen, das Verständnis zwischen Land und Stadt weiter zu fördern. Nuch die städtischen Kinder werden sich auf dem Lande dayon üder⸗ Nugen, daß die serten Jabhre für die Landwirtschoft in vieten Gegen⸗ den längft vornber sind, daß auch die Landwirtschaft mit der Not der Zeit zu kämpfen hat, und daß es ihr nicht überall so gut orgeht, wie es in Verdraucherkreisen noch vielfach angenommen wird. Anderer⸗ seits können die Kinder, die aus der Stadt kommen, auch von den Noten der Skädte, von den Schwierigkeiten der Lebensmittelversor⸗ gung erzählen und können auf diese Weise auch die Landrwirte unter⸗ richten, wie notwendig es ist, den Stäadten und den Industriebezirken zu Lilfe zu kommen. Und so hoffe ich wahl nicht vergebens, daß auch diese Verhandlung trog mancher gegensfätzlichen Anschauung zum Besten des Vaterlandes nicht vergeblich gewesen ist. (Bravol rechts.)

Adg. Dr. Posch (kons.): In der Resolutioß von Hendebrand und Genossen haben wir zumm Ausdruck gebracht, daß der Herr Land⸗ wirtschaftsminister seiner Pilicht nicht getecht geworden wate, wenn er bezuglich der Produktion etwas verabsäumt haätte. An einer solchen Auffassung wird jeder sesthalten, der nicht mur Lanzwirt ist, sondein auch die konomischen Zusamnienhaͤnge kennt. Die An⸗ klagen des Ahgenrdneten Adolf Hoffmann gegen das Landesfleischamt ind vom Unterstaatssektetr Goppert einmwandsfiri widerlegt worden. Bedeutungevell waren diese Anklagen deshald, weil sie als Hinweis dazu dienen sollten, daß bei uns in Preßen die herrschenden Klassen mit Unterstützung der regierenden Kreise eine Bevorzugung für sich in Anspruch nehmen, boziehungsweise soga; Verbrechen begehen könnten, um die Allgemeinheit zu schadigen. Das muß doch mit aller Entschiedenbeit zurückgewiesen werden. Wenn der Abwordnete Hoff⸗ mann gemeint hat, daß auch bei uns die Zeit der Revolution ge⸗ kommen sei, daß auch zu uns der Ruf herüberschallen köonnte, daß die Massen sich gegen die Staatsantorität auflehnen möchten, so genügt es nicht, daß nur der Herr Minister als Vertreter der Staatsregierung sich dagegen auflehnte, sondern es muß auch vom ganzen Volke ge⸗ cheben, und es würe verfehlt, wenn ven keiner Seite es zum Aus⸗ druck käme, daß dagegen in der berufenen Volksvertretung nicht Per⸗ wahrung eingelegt wird. Wenn der Ministerpräsident gestern hier afesprach, daß im jetzigen Kriege bis zum letzten Mann jeder seine Pflicht erfüllen müsse, so liegt hier eine Ausnahme por, die uns sehr zu denken gibt. (Zustimmung rechtst) Es muß der Finger darauf gelegt werden, daß bier erwas in Deutschland gescheben kaͤnn, dessen wir uns vor unseren Feinden schämen müssen. (Lebhafter Beifall.) Der Abgeordnete Hoffmann hat ferner die Befchuldigung erboben. daß die Regierung doch Schuld trage an der Verlangerung des Krieges, denn ihr Friedensangebot sei ein Judasangebot. Das ist ein starkes Stück, anzunechmen, daß die Neizerung in einem Moment. wo sie viellescht iegendwelche anderne Rückschten zurückämmt, um mir dem enseßlichen Morden ein Eie zu üschen, mit exmmn Judas⸗ angetet vor ben Richterstube Be Fees her tzeben sallte. (In. wmumng, Fin Pensv starketz eegen ist es, wenn der Abgeordenete Hesfmann, der allgemeinen Sometuhek, der durch des Lant gtug, Ad dze Memsterumg des Nofbes in der Stulrbe allerhéchffer Wefsbr ass Megesgebeul bezeichnete (Zustinmung rec s Perr Helkerren sollte tdoch Kabrhaltig wersichtiger sein mit solchen Aksbrücken in Heiten, wo die Notien ibr Lettes und Heiligstes mit dem Miute ibrer Kinrer verseivigt. Pom Karsersobn bis zum Arbeiter haben alle mebr ober weniger geklutet, das lassen wir uns nicht verwischen durch rerartige veie. Ge ist bier der Ausdruck gefallen, Herr Hoff. mann sei nicht ernst ue nehmen. IIch stebe auf einen anderen Stand⸗ punkt. Gs ist bitter etnät zu nehmen, daß iberbaupt derartige Mußerungen in eitem deutschen Parlament fallen können (Cch⸗ bafte Zustimmung rechts.), die ungseren Feinden die Ueber⸗ wogung beibringen, es stistiem, mRer eine Volksschicht, die nicht vor Paterlandeverrat zurückschreckt. (Lebhafter Beifall.) Tus ist bitter ernst mnd das können wir nicht bier im Haufe ulden. Das Ausland wird diese 9

rechts: leiderh, und so wahr es ist, daß durch rie Unterstützung der anwrrkaͤnischen Munitionsfabriken viele Lausende unferer Ernder kürperlich und wirtschattlich schwer gelitten baben, so kann uns unter Unrtänden oimne einzige derartige Rede noch mehr Opfer

8 Rede des Abgeordneten Hoffmann mit heißem Danke juittteren (Zuruf

ich der Mrücht duß as ain schmerzvoller Tag für die deutsche Nation

s

Bataxtande Herrscht, und daß man Ahschen Bat gegen alle diejenigen, die an einer soichen Liebe nicht teilnehmen wollen. (Stürmischer Beifall reckhtn.) G

Bizeprafitent Dr. Kransen Er liegt ein⸗ Antrag auf Schluß der Besbrechung vor. Dör. Stbluß der Besprechung ist aber von selbst eingetreten, da der Akgeorenete Hoffmann, der noch zum Worte ge⸗ meidet ist; nach unserer Geschaftsorenung beute nicht mehr das Wort

erhatten kann, nachem ihmdas Wert entzogen ist.

Arn Adolf Hoffmanen. Fur Geschaftsordnung)⸗ lerder auf Anuriffe sachlich icht antwonten. (Zuruf rechts: Gott fer Daanti) Das glaube ich. Redner versucht Aeußerungen des Abge⸗

oednelen Braun uüber de Wahl in Potsdam zu widerlegen, wird aber

vom. Prasidenten, daran verhindert.

Persoplich stellt Abg. Adolf Hoffmann Aeußerungen des Unter⸗ staatssekretars (oppert und des Adg. Dr. Hösch richtig und wendet sich schliehlich gegen die Ausfuhrungen des Landwirtschaflsmznisters und bezeichnet dessen Augfuhrung, daß er, Reduer, nicht im Interesse des Voltes und. de Vatarlandes gesprochen baße, als schamlose Ver⸗

leumdung. Larm bei den burgerlichen Parteicn.)

Wzepräszeent Dr. von Krause: Ich rufe Sie wegen dieser Agcherule, ü. rnan g. (Zutuf des Ab6g. Ad Hoffmeaänn) Lhsson Sie den Prädenlen enigstens aussprechen. Es ist unexträglich,

Ich kann

Cn. 1 1907 8 - Laststiels nicht allzu dübsche Wahn a eduett un ersten. A auch das sonst

aufglührt wunde, noch seigs Freude hahen. gg Krolcper stiegen auf, wo Boekel des Aeltere dereke l seltt HeMtahlendes

Vaeer. 1 eeht, erseht er durch Biessamkeit und Ge schmne

das auch zum Poliihonsliehe gehört,

machte sich ader gieich Pedwig Pauly in der Haupt ache um das Ge⸗

dargestellt. Spielleiter ist Dr. Bruck.

und Bl

Ihnch dauernd verletzt wird.

enn Säln nsd Aasstaind bier ven Ir

Der Etat wird hierauf gegen die Stimmwen der Sazigl⸗

demokraten und Pelen im ganthen angenemmen, ebenso das b

8 8 weniger bekannte Merke des Altmetfters der Tonkuni erkanaen So 8b das A⸗Moll. Kornzert für Klarier Ella IJon ad⸗Gtoc⸗ haufen).

4 8

Ftathgese. SSae ist, die Etatsberatung ber ndet. Sc, 889⸗ Uhr Nöͤchlte Sitzung Dienstag, den 2e2h, Marz 1917, Kachmittags 3 Uhr (kleine Varlagen ünd An⸗

rrc I. aail d . Lel.. H.

1

Ipfeter. uud gh, DPeulsches Srernbane. 1 8g. rer Bee Poestikkonsson Loazawenu, erk auvch iu de. Sower plan des Vausichen Overnbauses aufgenommmen.

W ist fuͤr die Füüche bender iselierung dirsee reig⸗ von dem Könihlichen Mastduekser Heints G

2

und, der Anmut des Rokoko heleheent vünsiig, manches, Wle 5 B. da heilor sich ost in Raumeht, Hehealt im Ruten ain nahean eindrughlos voraher. Der Spielleblt He. Lauffmanst und der muftolische Leiter Kapelme sler Kraselt sahen. 19 5 W. imnfolge dieles mgceg TS auf gröhere, t nsälligete Wiskungen hiszla „. Pem c kon.st. wan an dem alivertrauten Werke, da& io sehr ge Aigem stensschen Rahmen Fmleruunnen h cs le.

1 dem Gelst

so wu kungsholle Leczett

hohes C imn Leu Saal chmellerte und das betühmt. Peailtlons⸗ sien vies⸗ dis fünfmal wiederholen wuhle, Boetel der Jürgere, ds eru die Tuelpartie sang, hat andere Vorzuige a48 sein Wühmter 8 seimer [chlanken Tenorslimme e las dn Krest ah. C1““ som möhelos zam C emporstelgt. Im Peitschenknaster. ekanahis vae er es 8”58 b. post jeich. Die pörnehmeren Eigenschäaften seines Gesanges wants er 8 Fhehes gebährend e Rch maen EI“ vUüghte de Lsge Singer, der naturgemäß gerade in dieset Partis kins ge⸗ wüh Befangenbeit zu übermwinden barte, in den nachsten 9 freier werden. Auch seine Partnerin Mizzi Fik als Madeletse, de im brigen sehr angenebut sang und durch die Faiherkelt hrer Kologiuten ersteute, müßte im Spiel mehr Muatehkeit herharkehren. Hem Bijou seb Herr Kandi die Frundgewalt 1es Baßes. Fad den Marquis te Corcy gab Herr Lietan mit ane tenchnzchenesr Vat⸗ nehmbpeit und Zurüchaltunz. In einer Tameinlage (zach Mameang⸗ schen Moticen) im sweisen Akt fuͤhrtn die Pamen Mary Immet. mann und Giete Margot gu dee Spie des züchtigen Balertkerpz hůbsche Reoetotöme ags, bei denen sich auch eine Veine hegahre Basleitschulerin afs „Amor’ besonders auszeichnett. Die Gesamt⸗ aeslaseans fand den lebbasten Beisall des bit auf den letien Pla gefüllien Hauses.

Schillertheater (Charlottenburg.) Das Charlottenbarger Schillertheater unterzog sich am Mitt⸗

woch der danken swerten Aufgabe, Subdermannsz „Jaohannes. Tragödie ia einer Neuaufführung den Groß⸗Berliner Theater⸗ bdesuchern wieder nahe zu bringen. Der Versuch lohnte sich, denn die Zuschauer fühlten sich schon von Anheginn durch das sich auf das biblische Täufermotiv aufhauende Stüg essesselt. Kalsächlich hesipt Sudermanns Kragödie, der deyselben Stoff hebanbelnden Wildeschen Salome“ gegenüber, die, durch die Straußsche Mufik geschützt, immer wieder auf unseren Bühnen esscheint, den Vorzig des größeren Wurses und der rescheren inneren und äußesen Ausgetlaltung. Den Dielhelden gab Alfred Braun. Er charakterisierte mit sicheren Strichen, und seine Leiftung steigerte sich in der zweiten Hälfte ber Tragödie mit der Steigerung und Verinnerlichung des Stückes. Der Herodets Robert Aßmgans konnte dagegen nicht genügen. Es fehlie diesem jüdischen Scheinkönig alles fürstliche im Auftreten und die Atmosphäte des Unheimlichen, der den zwar schwachen, aber blutig grausamen Herrscher für unser Empfinden umwittern muß. Bebeutend Besseres boten Hebwig Pauly (Herodigs) und Gertrud Kanitz (Salome). Frau Pauly sollte aber dessen ein⸗ gedenk sein, daß der Raum des Schillertheaters sehr groß ist, und daß den Besuchern der hinteren Rorhen ein Teil des Genusses entgebt, wenn sie, wie f8 auch am Miltwoch der Fall war, ganze Säaͤtze einer führenden Rolle nur halb versteben. Größere Sprach⸗ rilege würde der degadten Schauspirlerin emen vertieften Erfyig Bertrud Kanitz wukte an er zelnen Stellen allzu wodern,

auch be

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lingen der Auffübzrung verdtent. Unter den Darftestern der kleieren Roclen ragte Mar Pareng als Pharifäer Amasal bervok. Schöne unter tüͤtzten die wi kungsvolle Auffrbeung, die bei den

am Schlus stürmtschen Beifall ausks üe

1—

Im Königlichen Opernbause wird morgen, Sosnabend, „Viose ta“- mit Fraͤulein Artbt de Pavillo und den Herren Jadloker und Schwarz in den Hauptvartien aufgeführt. DTirigen ist dere Kapellmeister von Strauß 8

Im Königlichen Schaufptelhaufe geht morgen Autvning und Cleovatra“ in Szene. Die Hauptrollen verden von Frauu Du ieux und den Herꝛen Sommerstorff, Mühlboter und ven Ledehur

Die „Berliner Liedertafel“ (veiter Professor Hugs. Rüdel) bde anstaltet am Freitag, den 23 März, in der Philt.

harmonie ihr 2. Winterkonzert (100. Aufführung währe d des

Krieges). Uanter Mitwirtung etnes ven dem Kamm⸗rirtungen RNembt geführten Hornauartetts vor werden

Mitaltedern der Keniglichen Kapelle

instrumental begleitete Chöre ven

Solistisch wirkt Frau Käte Neugebauer Redoth mit.

Konzerte.

Die Könialiche Kayelle sptelte, von Viüitl. Sumgoonteadend Werte don Brahm̃f, Stauß, und Beethoven. EFs hatte einen eigenen Neiz. Brabn s in der Belenchtun Straußscher Auffassung zu hören. Manches bälte da wohl reallstischer. anderes wiederum vertiefter gebracht werden ünnen. Tritt Strausz aber als Ausdeuter seiner cigenen Tandichtungen auf, io muß jeder Widersoruch schmweigen. Das bestätigte miederum die geradezu. glänzende Wiedergabe seines „Till Eulenspiegel Da mar allts Licht und Lust, sprudelnde Heitenkeit und Schelmenzi. Pen Abend schloß Beethovens VII. Somabenie würdig 45b. Im letzten Koaonzert des Mazdrigalchegrs des Königlichen afademichen Inflitutg füͤr Kirchenmusik in der Skng⸗ akademie wurde die Vortragsfolle der Gbeorgeinge. durch eines ausggzeichnete Wiedergate don

ihrem ständigen Dirigenten,

don Mrzeuts Sumteit für Klavirz Astrumente üunterbrrchen, um die sich Pofefsfer Nahn und die Kammertirttuosen Flemming, Kohl. Rembt und Witter verdient machten. Der Cher unter der Pstung des d ufessors Kark Thiel trug Archliche und weittiche Gesänge olter Meilten vot. ss gauze Darbletung seichneir sich wieder durch sornlawe Finstuthziernna und ein feinfühliges Emgeben la dra Ebaralter der dorgerragenen Chorwerke aus und fand den lebhaften Beifall der zabkreichen örce. Die Gesellschaft zur Pflege altklafsischer Mufik euuag: Gustay Lenzewskt) veranstaltese in vergangese? Wochs in der Kal. Dochschule für Musik einen woblgelungenen Bach⸗Abend an dem

Fiöte (Konzglicher Kam mermrsteer Nidert Kur b) Rolne (Gerdard Rasn) mwit Streichoschetter und Fembaio (2. W. AKeupold) und die abwechflungsreichte stedeafätzge Duderfürg in Fe. Aukarheitung hören. IDoe der choͤen Kantate „Wißer⸗ ehe doch der Sünde“ für Ait Steeiche „chester und Sen kinnch ang Maria Heumann die Altwariie metz großzen Perilateeh.n end teser Gampündungg Dieseh. Veab. Ahend gaha enmal Felra b848, dee e. Nen s e. B88, Zheaa11 e dervortagende kunstlerische Kräfte hatzte

ch ichens. Gehlete z0 bewumzgetrir. Förderugg der milttärtschen Iugendherketeitusgh.

igeen †. Paterländischen Ahead in der PhithzrisLls Feb. Ie. Kapels des Ersar. ate⸗ons d. (Gardert gitent4 . en ats der „Akasenzeichen es ga den Bead

Goldmark. Bruckner vorgetragen; außendem werden a cenpeiisn. Ghöre von Reger. Strauß, Bruckner, Neitzet, Ricode zu Gehor getracht.

Dr. Richard Straus geleitet, au ihrem