8 Pekannimehunhnaoa—
Der Witwe Frau Emilie Tomnitz⸗Greifenberg, ge“⸗ boren am 6. Mai 1865 in Regenwalde, wahnbaft in Greifenberg, wird hierdurch auf Grund der Bundesratsverordnung über Fern⸗ boltung unzuvperlässigen Personen vom Handel vom 23. September 1915 (KRGB’. S. 603) der Handel mit Brot und allen übhrigen Nahrungemitteln untersagt. Die Verkaufs⸗ stelle Temnitz bleibt für die Dauer des Krieges geschlossen. — Die urch das Verfahren verursachten baren Auslagen somie die Ge ühren der öffentlichen Bekanntmachung hat die Tomnitz zu er⸗
statien. G 8 reifenberg i. Pomm., den 10. Ppril 1917. 8 11““ er Landeat. von Thaoden.
Bekanntmachung. —
Dem Känd'er Georg Erles, geboren am 31. Mai 1874 in Dilgbeig, Bez.⸗Amt Heitelb ra, wohnhaft in Frankfurt a. M., am w ißen Steie Nr. 5, Geschäftelokal eber da, wird bierdurch der
andel mit Gegenständen des täslichen Bedarfs, ins⸗ es nere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner roh n Naturerzeuanissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen, sowie jegliche mittelb re oder unmittelbare Betetligung an einem solchen Hand l gegen Unzuverlässigteit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt.
Frantfurt a. M., den 11. April 1917. Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.
Dem Händler JosefListl in Oberhausen, Klörenstraße Nr. 16, habe sch auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung un⸗ zuverlä siger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und der dazu ergengenen Ausführungsbestimmungen vom 27. September 1915 den Handel mit Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art und mir sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen U zuverlässigkeit in bezug auf diesen Handesbetrieb unter⸗ sagt unter Auferlegung der durch das Verfahren entstehenden Kosten.
Oberhausen, den 10. April 1917.
8 Die städtische Poltzeivermaltun
Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Keikes.
Bekanntmachung.
Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats bvom 23. September 1915 (RSBl. S. 603) über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel habe ich dem Metzger Sebastian Weske sen., geboren am 20. Januar 1864 in Wieesenfeld, Kreis Heiliger stadt, zurzeit Düsseldorf, Ackersraße 22, wohnhaft, die Ausübung des Saags mit Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mitteln für das gesamte Reichegebiet verboten.
Düsseldorf, den 3. April 1917.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.
Bekanntmachung.
Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verorduung des Bundesrats vom 23. Septembe 1915 (RGBl. S. 603) über die Fernhaltung unzu⸗ verläfsiger Personen vom Handel habe ich dem Ingenieur Alexander Klehe, geboren em 26. April 1873 in Frankfurt a. Mam, zurzeit Düsseldorf, Chezuskerstraße 85, wohnhart, die Ausübung des Handele mit sämtlichen Gegenständen des Kriegs⸗ bedarfs, insbesondere mit Werkzeugmaschinen, für das Reichsgebtet verboten. 1 k“
Düsseldorf, den 10. April 1917.
Die Polhteiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.
Bekanntmachung.
Gemäaß § 1 Abs. 1 und 2 der Fee eun des Bundesrats vom 28. Septew ber 1915 (RG Bl. S. 603) über die Fernhaltung unzu⸗ verlässiner Personen vom Handel habe sch dem Kaufmann Alfred Hartwig, geboren am 11. April 1873 in Altenhof, Kreis Anger⸗ münde, zurzeit Düsseldorf, Graf Adolfstraße 61, wohnbaft, die Ausübung des Handels mit Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mitteln für das gesamte Reichegebiet verboten. Düsseldorf, den 11. April 1917.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. 2
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 58 der Bundesratsverordnung vom 28. Juni 915 ist die Brotverkoufsstelle der Ehefrau des Ignatz Nowitzki, hter, Gerlingstr. 124, wegen Unzuverlässigkeit der Inhaberin von Sonn’ag, den 4. Mäcz d. J., ab, geschlossen. — Die durch das Verfahren verursachten baren Aussogen, insbesondere die Gebühren für die im § 1 der Verordnung des Resche kanzlers vom 23. September 1915 vorpeschriebene öffentliche Bekanntmachung hat die von der An⸗ ordnung Betroffene zu erstatten. vW“
Hamborn am Rhein, den 1. März/3. April 1917.
Der Oberbürgermeister: Schrecker.
beerweeeerneen
Bekanntmachung.
Auf Grund de8 § 1 der Fern nung des Reichskanzlers vom 23. September 1915 babe ich die Metzgerei Stachelhaus, Sterkaderstraße 11, vom 11. d. M. ab weg n Unzuverlässigkeit des Gesche tsführers geschlossen. — Die durch das Verfabdren ver⸗ ursachten haren Auslagen, insbesond re die Gebühren für die im § 1 der Veio dnurng vo geschriebene öffentlche Bekanntmachung hat der von der Anordnung Benoffene zu erstatten. Hamborn a. Rhein, den 3. März/3. April 1917.
Der Oberbürgermeister. Schrecker.
Nichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser hat den General der Infanterie Stoeger⸗ Steiner von Steinstätten laut Meldung des „K. K. Telearaphen⸗Korrespondenzbureaus“ zum gemeinsamen Kriegs⸗ minister ernannt.
— Der König und die Königin sind gestern mittag in Budapest eingetwoffen Der Minigyerpräsident Graf Tisza, der den Masestäten bis Preßburg entgegengefahren war, wurde im Hofsalonwagen vom König in Audienz empfangen.
— Unzer dem Vorsitz des Ministers des Aeußern Grafen Czernin haben obiger Quelle zufolge am 12. und 13. d. Mts. im Miniserium des Aeußern Beratungen von Vertretern der interessierten Ressortstellen der beiden Staaten der Monarchie
b11““
und Deutschlands über die Lebensmittelversorgung statt⸗ gefunden. Diese Besprechungen haben zu einer vollen Einigung über die Beratungsgegenstände geführt und die sichere Gewähr geliefert, daß der Bedarf der Monarchie und Deutsch⸗ lands bis zur nächsten Ernte durch die vorhandenen Vor⸗ räte vollauf gedeckt ist.
— Zu Beginn der heutigen Wiener Gemeinderatssitzung hielt Bürgermeister Dr. Weiskirchner eine wiederholt von leb⸗ haftem Beifall unterbrochene Rede, in der er, wie „W. T. B.“ meldet, ausführte:
Mit der gespanntesten Aufmerksamkeit hat die Wiener Be⸗ völkerung die letzten Aeußerungen des Ministers des Aeußern Grafen Czernin zur Kenntnis genommen, und mit auf⸗ richtigem Danke dürfen wir feststellen, daß sich die Haltung unserer Regierung in der öö vollkommen im Emklang befindet mit den Wünschen und Hoffnungen der ge⸗ samten Bevölkerung. Wir dürfen noch mehr sagen: Diese Auf⸗ fossung, wie dem pölkermordenden Krieg ein Ende gesetzt werden kann, entspricht auch dem tiefsten rechtlichen Bewußtsein unserer Mitbvürger, die in einer von den kriegführenden Ländern beschickten Friedenskonfe enz das Mittel sehen, wie den wahren, von den Wünschen der gesamten Bevölkerung getragenen Bestrebungen der Staaten Rechnung getragen werden fann. Ob Bürger oder Arb iter, wir sind einig darin, unser Letztes zu geben für unsere Freiheit und unser Leben im geliebten Vaterlande. Wir sind aber auch alle daerin einig, daß unseren Feinden, sobold sie diese unantastbaren Rechte auch für uns und unser Land anerkennen, die Hand zum F ieden geboten werde. Ich habe es als meine Pflicht erachtet, dem Minister des Aeußern für seine Kund⸗ gebung und seine Haltung in der Friedensfrage im Namen der ge⸗ samten Wiener Bevölkerung zu danken. g ist uns weiter eine Herzenssache, für die Anerkennung zu danken, die in der Regierungs⸗ erklärung dem Mittelstande und den breiten Massen der Bevoöͤlkerung für ihre beispieliose Aufopferung in diesem Kriege gezollt werde. Völkern, die eine solche Kraft und einen solchen Heroismus auf⸗ bringen, gehört die Zukunft.
Polen.
Der provisorische Staatsrat hat in seiner letzten Flega fihtaho am 6. April nach Prüfung des Aufrufs der provisorischen russischen Regierung an die Polen, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Erklärung einstimmig angenommen:
Der eurepai che Krieg hat die polnische Frage als großes Problem der internationalen Politik auf den Weltplan gerückt. Unsere Nation fühite, daß ihre jehrhundertelangen Kestrebungen in Erfüll ng. gehen könnten, und die opferwillige Teilnahme der sich freiwillig und selbstios zum Kampf um die Unabhngigkeit E“ Legionen war dieser Bestrebungen lebendiger
asdruck.
Die politische Frage konnte nur durch Schaffung eines polnischen Reiches gelöst werden; diese geschichtliche Notwendigkeit erkannten zuerst die Regierungen der Mittelmächte. Ihr Akt vom 5. No⸗ vember rief den unabhängigen polnischen Staat ins Leben, wenn er auch seine Landesgrenzen noch nicht bezeichnete. Nunmehr erkennt auch die provisorische russische Regierung die Un⸗ 888hg unseres Vaterlandes an und stellt auf diese Weise fest, daß die Wiedererstehung Polens eige unabweisbare ge⸗ schichtliche Frttrennt ist. Die neue russische Regierung bietet jedoch den Polen Länder an, die ihrer Herrschaft nicht unterstehen, überträgt die Festlegung von Grenzen für den polnischen Staat der russischen Konstituante und sieht überdies von vornherein eine mili⸗ tärische Vereiniaung der beiden Maͤchte vor. Jede uns aufgezwungene Verbindung beschränkt das We⸗sen der Unabhängigkeit und wider⸗ spricht der Ehre einer freien Nation. Wir müssen uns überhaupt gegen jede Bedingung verwahren, die unseren freien nationalen Willen fesselt.
Der p ovisorische Staatsrat, als einziges polnisches Staatsorgan, hegrüßt mit Genugtuung den Strahl der Freiheit in dem Punkel der Koechtschaft, in der die Völker des russischen Reiches gelebt haben; mit Befriedigung stellt er die Tatsache fest, daß die neue russische Regierung die Unabhängigkelt Polens anerkennt. Glleichzeitig betont er aber, daß der jahrhundertelange polnisch⸗ russische Streit um die ausgedehnten, ethnographisch zwischen Polen und Rußland liegenden, in alter Schicksalsbeziehung zu Polen stehenden Länder durch die Kundgebuna der russischen Regie⸗ rung nicht entschiteden ist. Die Erledigung dieses Streites können wir nicht der einseitigen Entscheidung der russischen Konstituante überlassen, das Schicksal dieser Länder muß im Sinne der staatlichen Interessen des unabhängigen Polens und unter Berücksichtigung des Willens der sie bewohnenden Völker entschieden werden. Der provisorische Staatsrat sieht seine Ziele klar vor sich: Die konstitutionelle Monarchte, eine starke Regierung und ein zahl⸗ reiches Heer, das sind die Aufgaben, die wir lösen werden. Beson⸗ ders die Bildung einer eigenen Wehrmacht als wirksamer Bürgschaft für eine unabhängige staatliche Existenz ist die Pflicht, von deren Erfüllung uns nichts abzuhalten vermag. 4
Mit dem russischen Reiche wünschen wir freundnochbarliche Be⸗ iehungen zu pflegen, doch müssen wir uns gegen die Zumutung ver⸗ wahren, Krieg gegen die Mittelmäͤchte zu führen, deren Monarchen unsere Unabhängigkeit verbürgt haben. Nicht einen längeren Krtieg, sondern den Frieden ersehnen die blutenden Völker Europas. Der durch den Akt vom 5. November verkündete und nunmehr durch die Regierung des neuauflebenden Rußlands anerkanpte unabhängige polnische Staat soll die Grundlage bilden für den Beainn der Friedensverhandlungen und die Festigung normaler Lebensbedingungen
in Europa. Großbritannien und Irland.
Der Premierminister Lloyd George hielt vorgestern in London bei einem Mahle des amerikanischen Klubs in Er⸗ widerung der Begrüßung des amerikanischen Botschafters Page üine Rede, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ u. a. aus⸗ ührte:
Ich bin der erste englische Minister, der das amerikanische Volk als Waffengefährten begrüßi. Amerikas Teilnahme am Krieg macht ihn zu einem Kampf der Demokratie gegen die militärische Selbst⸗ herrschaft. Hierin liegt der große Wert der Wilsonschen Botschaft. Der jetzige Krieg ist ein Kampf für die Freiheit, und nur für einen solchen Kampf sind die Vereinigten Staaten stets in den Streit gezogen. Amerika war anfangs in Ungewißgeit über den Charakter dieses Krieges. Man mwußte dort nicht, was Europa von der Millttärkaste in Preußen in den letzten 50 Jahren zu ertragen gehabt hatte. Preußen bildet keinen Staat, sondern ledislich eine Armee, und seine große, hochentwickelte Industrie, seine Schulen, seine Universitäten dienen nur dem alles beherrschenden Gedanken, daß seinem Heer sich die Welt unterwerfen soll. Der Kaiser, berauscht durch seine militärische Macht, wollte der Welt die Meinung aufzwingen, als ob Potsdam ein neuer Sinai wäre. Der Druck, unter dem infolgedessen Europa seit 50 Jahren litt, lähmte überall die Tätigkeit für das öffentliche Wohl. Dies war die Lage vor Beginn des Krtieges. Jetzt wird uns Amerika die Schlacht bei Arras gewinnen lassen, Amerika ist daran b teiligt, denn es hat uns Munition, Maschinen und Stahl geliefert. Am kennzeichnendssen für Preußen ist die Erfindung der Hindenburg⸗ linie, d. h. einer Lmie, die durch das Gebiet eines anderen Volkes ge ooen wird, und die die Bewohner nur mit Lebensgefohr über⸗ schreiten dürfen. Eine so che Linie wurde in Europa schon vor 50 Jahren gezogen. Vor wenigen Jahren mußte tatsächlich unter einem von Preußen ausgehenden Druck ein fran⸗ zösischer Minister des Arußern semes Amts enthoben werden, weil er die Linie, die auf sanzöͤsischem Bo en infalge preußtscher Ty apnei bestand, übernschritten han. Endlich ist sich Europa bewußt geworden, daß die Hindenburglinie längs der Grenze Deutsch⸗ lands gezogen werden müsse. Deutschland macht den Vereinigten
Staaten klar, sie koͤnnten über den Atlantischen Ozean nur auf
Gefahr fahren. Amerikanische Schiffe wurden obne Wamung senkt, wobei amerikonische Bürger ihr Leben verloren. De , n Amerka Deutschlonds eigentlichen Zweck und trat in aicf Es handelte schnell. Durch zwei Katsachen wird beßtätigt, an der Krieg ein Kampf für die Freiheit ist, nämssch 0 durch die Teilnahme der Vereinigten Staaten und mene⸗ durch die russische Revolution. Lioyd George führte l weiter aus: Hindenburg ging von der Voraussetzung aus, deß n U⸗ Zootkrieg England außer Gefecht setzen würde, bevor Area sertig sei. Wie er annimmt, wird Amerika erst nach einem 8 bereit sein, aber da kennt er Amerika nicht. Zweitens glautt daß Amerika, wenn es nach einem Jahre fertig sein wi keine Schiffe haben werde, um sein Herr nach den Schlatz feldern zu bringen. Nach Hindenburgs Meinung kann also Amen kein Gewicht in die Wagschale werf.n. Alle Verbürdeten, erster Linte England und Fronkreich, müssen dafür sorgen, dah g Rechnung Hindenburgs sich als falsch erweist, wie die ver auben Hindenburglinie selbst, die wir jetzt zu brechen im Begriff sind. 8 Weg zum Stege, die Bürgschaft des Sieges und die unhedbrh Sicherheit des Sieges können nur in dem einen Worte, Schiße, n nochmal Schlffe und zum dritten Male Schiffe gefunden werden, 9h der vollen Erkenntnis hiervon will Amerika 1000 Schiffe von“ 3000 t für den Atlantischen Ozean bauen. Wir sind ein langseme aber sicher vorgehendes Volk. Langsam und inrend sind wir bie sn jetzigen Purkte gelangt. Sie kommen dahin schneller. Amerika im dort anfangen, wo wir jetzt sind, nicht wo wir vor drei Jahm standen. Der Schritt, den wir heute tun, kann zu einem sichen Sieg führen, während er, bis morgen verschoben, vielleicht ungd gerade eine Katastrophe verhüten würde. Amerika hilft uns s roße Schlacht bei Arras gewinnen. Amerika hat Kanonen ul Munition geschaffen und Stabl geliefert, was uns ermögli die deutschen Schanzen zu zerstören und die deutschen Stachz ld hindernisse zu zerreißen. Es hat uns seine reichen Hilfsquellen a schlossen. Es ist ein böser Tag für die Militärherrschaft in Prue gewesen, an dem sie die Republik im Westen herausforden Wir wissen, daß Amerika, nachdem es sich einmal am Kampfe zu teiligen entschlossen hat, auch dabei verbarren wird. Der Krieg vi siegreich sein, aber von noch größerer Wichttgkeit st, daß daraus h wohlraliger Friede entstehen soll. Ich freue mich über die Hiß Amerikas, aber noch mehr freue ich mich, daß Amerika jetzt das Neh erhalten hat, bei den Friedensbedingungen mitzuberaten. N Konferenz wird über das Schicksal der Nationen entsch iden und lig die Entwicklung der Menschhett auf wer weiß wie lange Zeit.
Zuletzt sprach Lloyd George auch über die Türkei, üte die Befreiung Rußlands von seiner Unterdrückung und sind
den ewigen Frieden. B Frankreich.
Der Kriegsminister Painlevé hat die kommandierente Generale und den Oberbefehlshaber des Heeres beauftt) den Eintritt der Vereinigten Staaten von Amerilazt die Reihen und an die Seite der Verbündeten den Truyn mitzuteilen, ihnen die große Bedeutung dieses Ereignisses ka zumachen und ihnen darzulegen, daß die moralische Unt stützung der Vereinigten Staaten durch ihre materielle u doppelt werde und sicherer als je einen vollkommenen E
verbürge. Rußland.
Die provisorische Regierung hat einer Meldung te. „W. T. B.“ zufolge bestimmt, daß nicht allein die sogenannt Apanagedomänen, sondern auch die dem Kaiser persin lich gehörenden Domänen, Fübrit,g. Minen usw. . Staatseigentum erklärt werden sollen. Bezüglich des Prim⸗ vermögens des Kaisers sei noch keine Bestimmung getroff sein verfügbares Kapital soll jedoch nicht beschlagnahmt werda
hur Bestreitung der Ausgaben für die Unterhaltung der kaice i
chen Familie soll eine neue Zivilliste aufgestellt werden.
Ein Regierungserlaß ermächtigt den Finanzminister, sogenannte Freiheitsanleihe zu 5 Prozent in ute grenzter Höhe auszugeben. Die Anleihe wird frei von se Steuer sein.
— Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphe agentur“ wurde im Taurischen Palais ein Kongreß ve Vertretern der Kreisräte der Arbeiter⸗ und St datenabgeordneten Rußlands eröffnet, auf dem der Mf Tscheidse eine Rede hielt, in der er unter anderem sagte:
Der Augenblick ist gekommen, wo die Völker selbst die Frage Krieges in Angriff nehmen müssen. Wir koͤnnen sagen, daß wir!
allen denen anschließen, die darauf bestehen, daß alle Regierunge
sofort auf alle Eroberungen verzichten und zu einer Umarbeitung sh Verträge schreiten. Wir müssen in diesem Sinne arbeiten, da und Schritt zur Beendigung des Krieges führen muß.
Im Laufe der Sitzung des Arbeiter⸗ und Soldatenn schlug der Abgeordnete der zweiten Duma Tzeretelli el Entschließung vor, die sich auf den am 27. M. von dem permanenten Rat der Arbeiter⸗ und Soldan vertreter an alle Völker der Welt gerichteten Aufruf bezie und den festen Entschluß der russischen Demokratie bestält auf dem Gebiet der auswärtigen Politik die gleichen Gum⸗ säͤtze der Freiheit und des Rechtes zu verwirklichen, die sie Innern aufgestellt hat. Die Entschließung hebt die Bedeutm der Proklamation der provisorischen Regierung vom 6. Amf hervor, die von der russischen Demokratie als wichtiger Sche zur Verwirklichung der demokratischen Grundsätze auf dem b
biet der auswärtigen Politik angesehen wird, und sagt f
St. Petersburger Telegraphenagentur zufolge:
Das revolutionäre russische Volk wird seine Bemühungen einen Frieden auf der Grundlage der Brüderlichkeit und Gleich freier Völker fortsetzen. Ein amtlicher Verzicht aller gierungen auf ein annexionistischss Programm würde ein, mit tiges Mittel zur Beendigung des Krieges unter ähnlcch Bedingungen darstellen. Solange diese Bedingungen 4l verwirklicht sind, und sotange der Krieg weitergeht, st die russische Demokratie ein, daß ein Bruch der Front 1. ein Erlahmen ihrer Widerstandskraft der verhängnisvol Schlag für die Sacke der Freiheit sein würde. Infolgedessen rich der Kongreß des Arbeiter⸗ und Soldatenrats einen Aufruf an russische Demokratie zur Mobilmachung aller lebendigen Kräfte! Nation auf allen Gebieten des Volkslebens, um die Front 1. das Hinterland zu stärken. Das erfordert der gegenwärtt Augenblick gebieterisch für den der großen Revolutte Der Kongreß fordert alle Arbeiter in den Fabriken, in Anlagen, in den Eisenbahnen, im Post⸗ und Telegraphenwesen u. anderen für die Armee und das Hinterland schaffenden Unte nebmungen auf, in der Arbeit die größte Betriebsamkeit zu 9 wickeln. Die wirtschaftlichen Erwerbungen der Arbeiterklassen u die Bemühungen um Reformen nach außen dürfen nicht lf die Energie der Arbeit nicht mindern, sondern müssen die Erzeugu zu Höchstleistungen anspornen, um alles, was für die Bevölkeuun und das Heer unumgänglich notwendig tst, sicherzustellen.
Der Justizminister Kerenski führte darauf in eine
Rede aus: Die Größe der Revolution besteht darin, daß mit ihr!
russische Demokratie in die Arena trat und daß ihre Anwesenheit w, Ziel des Krieges ändert. Die Demokratie bedeutet eine freie ge.
freundschaftliche Gemeinschaft der Völker im Namen der Brüderlt keit und Freiheit. Immerhia gibt es Augenblicke, im denen es il
jeden Preis.“
.
u
enen Interessen zu schützen, und dieser Augenblick ist gegen⸗ bse da. Die rustilche Demokratie hat alle Stichworte 8 Annextonisten verworfen, solange aber an unserer Grenze nicht der Verzicht arf Eroberungen gehört wird, müssen wir auf unserem Posten bleiben und die Freiheit des Vaterlandes verteidigen. Um des im Laufe des gegenwärtigen Krieges an unserer Front vergossenen Blutes der Helden willen müssen wir ihnen auf dem von ihnen vorgezeichneten Wege folgen und uns bemühen, eine freie, unabhängige und mächtige europäische Demokratie zu bleiben.
Die Debatten über die Entschließung Tzeretellis wurden auf den 12. April vertagt.
— Der Rat von Abgeordneten der Baltischen Flotte richtete an den Rat der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ abgeordneten eine Erklärung, in der er die Arbeiter tadelt, daß sie auf nicht zu verwirklichenden Forderungen und auf dem achtstündigen Arbeitstag bestehen, und fordert, daß in allen Werkstätten und Fabriken die Arbeit mit voller Kraft ausgeführt werde, indem er seine Dienste anbietet, um diesen Entschluß sogleich zur Ausführung zu bringen.
— Die Kadettenpartei hat nach einer Mitteilung der „Agentur Radio“ den Namen „Partei der Volksfreiheit“ an⸗ genommen.
— Laut telegraphischer Berichtigung heißt es in der durch „W. T. B.“ mitgeteilten, vom Fürsten Lwow unterzeichneten Erklärung der provisorischen russischen Regierung: Die Verteidigung unseres nationalen Erbes um seden Preis“, und nicht, wie auf Grund des zuerst über⸗ mittelten französischen Textes übersetzt werden mußte: „Die Verteidigung unseres eigentlichen nationalen Vaterlandes um
Portugal.
Die in Portugal herrschende Lebensmittelkrise bildet laut Meldung der „Epoca“ für die Regierung einen Gegen⸗ stand ernster Sorge. Besonders stark macht sich der Mehl⸗ mangel fühlbar. Der Kohlenmangel zwang die Eisenbahn⸗ gesellschaften zur Einschränkung des Zugverkehrs und die Gasfabriken zur weiteren Reduzierung des Betriebes, wodurch die gffentliche Beleuchtung aufs äußerste beschränkt werden mußte. Vom 1. bis zum 17. März liefen nur 6 Kohlendampfer Lissabon an, welche 1750 Tonnen Kohle brachten. Ein Eisenbahnerstreik steht in Aussicht; die Re⸗ gierung ist eifrig bemüht, ihn zu verhindern. Portugiesischen und spanischen Blättermeldungen zufolge ist durch die See⸗ transportkrise, die einen immer bedrohlicheren Charakter an⸗ nimmt, der Außenhandel Portugals auf ein Minimum ge⸗ sunken. Die Abgabe der deutschen und österreichischen Schiffe, von denen kaum 10 Prozent dem portugiesischen Handel zugute kommen, an die Engländer erregt in erhöhtem Maße die Un⸗ zufriedenheit der Kaufleute und Industriellen und nährt d Haß gegen England. “ 2
Niederlande. “
Die Erste Kammer hat die Gesetzesvorlage, die die Einführung der Sommerzeit vom 16. April an vorsieht, angenommen.
— Der Finanzminister hat der „Neederlandsch Telegraaf Agentschap“ zufolge mitgeteilt, daß die Kriegsgewinn⸗
euer für 1917 zum Teil wegen des verschärften U⸗Boot⸗ iegs hinter den Erwartungen zurückbleiben werde.
Der Bundesrat hat nach einer Meldung der hcesch⸗ rischen Depeschenagentur“ aus Anlaß der durch die Bere nigten Staaten gegenüber Deutschland erfolgten Kriegserklärung bei den Kriegführenden seine frühere Erklärung, betreffend Ein⸗ haltung der strikten Neutralität, erneuert.
Dänemark.
Der Justizminister hat das bisherige Verbot, Mitteilungen über die Bewegungen dänischer Schiffe zu machen, auch auf solche dänischen Schiffe erweitert, die zwischen ausländischen Häfen verkehren. .
““
b1XX“
Das amerikanische Kriegsdepartement ha „Reuterschen Bureau“ zufolge Vorbereitungen getroffen, um eine halbe Million Freiwillige aufzurufen, durch die nis reguläre Armee und die Nationalgarde verstärkt werden ollen.
— Die „Agentur Radio“ meldet aus New York, daß be⸗ unruhigende Gerüchte aus Mexiko einträfen; man habe Carranza stark im Verdacht, mit Deutschland zu kom⸗ plottieren.
— Die Regierung der Republik Uruguay hat dem Temps“ zufolge ihre Neutralität in dem ikanisch⸗ deutsch⸗kubanischen Konflikt erklärt.
8*
Afrika.
Lyoner Blätter melden aus Marrakesch, daß eine mobile Truppe von Marrakesch am 24. März von Tizint nach Ujan marschiert ist, das von El Tuba mit 5⸗ bis 6000 Anhängern besetzt gehalten wurde. Nach mehrstündigen schweren Kämpfen wurden die Stellungen der Marokkaner von den Franzosen ge⸗ stürmt und Ujan besetzt. Die Bevölkerung des Gebiets unter⸗ warf sich, die Anhänger El Tubas zogen sich nach Süden zurück. Ihre Verluste sollen 300 Tote übersteigen. Die französischen Verluste werden nicht bekannt gegeben.
Verkehrswesen.
Briefsendungen erreichen unsere Krie sgefangenen in Rußland viel sicherer, wenn dte Aufschrift mit einer Uebersetzung ins Russische versehen ist und somit für alle russischen Postbeamten ohne weiteres verständlich wird. Jur Anfertigung solcher Uebersetzungen erbieten sich die in allen Teilen des Reichs vorhandenen Rote⸗Kreuz⸗ oder Hilfsvereine, in Berlin folgende Stellen:
1) Geschäͤftsführender Ausschuß der aus Rußland ausgewiesenen Reichsdeutschen, SW. 11, Hallesche Straße 1 I; 2) der Deutsch⸗Russische Verein örderuna gegenseitiger Handelsbeziehungen, W. 11, Hallesche Straße 1 I; 8) die Hilfe für kriegsgefangene Deutsche, Berlin W., Habsburg’r Straße Nr. 11; 4) das Zentral⸗Komitee der estchen Vereine vom „Roten Kreuz, Abtetlung Flüchtlingsfürsorge, Berlin W. 9,
lege und Berlin
Benevuestraße 5, und Abtetlung sür Gefangenenfürsorge, Abgeordneten⸗
JHaus, und .
für den
sie auf Sprache⸗
freuliche Ergebnisse gezeitigt.
März 159 334. Au Buchungen über 7,008 Milliarden Mark ausgeführt. geldlos wurden 4,559 Milliarden Mark oder 65 vom Hundert Das Guthaben der Postscheckkunden betrug im Monatsdurchschnitt des März 511 Millionen Mark und überschritt damit zum ersten Male eine halbe Milliarde. Anträge auf Eröffnung eines Postscheckkontos können bei jeder Postanstalt gestellt werden.
8
des Umsatzes beglichen.
1 —-rwmxamc-chlangheg
wegzunehmen — für Saehe .“ b hrer Kägnd sibel Ergebnis einer Prüfung der Frage dar, 88
Se- 1“ nahezu 3 Jahren das wirtschaftliche Leben innerhalb Deutschlands gestaltet hat. Krieg viele wirtschaftliche L h “ — 8J. bewundernswerte Anpassung
eite, wie dur e 3 LEI“ eschaffenen neuen Bedinaungen das deutsche
an die durch den Krieg g. anfänglichen
Wirtschaftsleben in 8 Eeeeaes einen derartigen Aufschwung genommen hat, daß die Er⸗ gebnisse von Jahr zu Jahr günstiger wurden und zuletzt denen der letzten Jahre des Friedensverkehrs nicht nur nicht nachstehen, sondern sie zum Teil sogar noch überflügelt haben. 1 wärtig bekannt werdenden überaus günstigen Jahresabschlüsse der und den Handel beherrschenden Unternehmungen. Hand der Geese 52 - Eisenbahnen peisen, ist der Zweck der nachstehenden Ausführungen. V ¼ angesichts der großen Verkehrsschwierigkeiten die in 8 „’g⸗ eregen 1 8 deutschen Bahnen aufgetreten sind und die in der Offfentlichkeit, in “ prefse eine so lebhafte Erörterung gefunden haben, die Besorgnis nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, ob diese Störungen das wirrschaftliche Leben Deutschlands Uber eine nähere Prüfung zwar um recht
großen, die Industrie Es auch an der
und Verkebrseinschränkungen,
nicht dur ernstlich gefährdet werden könnte.
der Verhältnifse ergibt, daß es sich hier
5) das Zentralnachweisebureau des Kriegsministe⸗ riums, Berlin NW. 7, Dorotheenstraße 58/59. Diese Stellen geben auch zweckmäßig vorgedruckte Karten ostverkehr mit den Gefangenen ab und versehen unsch mit Aufschrift in deutscher und ruffischer
———
1“ Der Postscheckverkehr hat im Monat März recht er⸗ 1 1 Im Reichspostgebiet vermehrte sich die Zahl der Postscheckkunden um 4100 und betrug Ende den Konten wurden 13 Millionen Bar⸗
Antwort an Wilson
Endlich sind die Vereinigten Staaten offen an die Seite Englands getreten, dessen Sache sie schon seit Kriegsbeginninsgeheim kräftig unterstützt haben. Als Vorwand muß der ungehemmte U⸗Boot⸗Krieg herhalten; in der Verfolgung seiner Pläne scheut Wilson nicht einmal vor dem ebenso verbrauchten, wie verfehlten Versuch zurück, einen Gegensatz zwischen deutschem Volk und deutscher Regierung außzustellen. Wie wenig weiß doch Wilson vom deutschen Volk und von deuischer Ar!
Noch nie, seit das Deuische Reich
poesteht, ist ein Kegierungsbeschluß vom
8
ganzen Volk so einmütig herbeigesehnt und so begeistert aufgenommen worden, wie die Befreiung
unsrer U-⸗Boote von allen Fesseln im Kampf gegen
England, den fluchwürdigen Anstifter und verbrecherischen Verlängerer dieses entsetzlichen Krieggzg. Die Kriegsanleihe bieket die Gelegenheit, Wilson zu zeigen, wie das
8*½ deutsche Volk in Wirklichkeit über die U⸗Boot⸗
Frage denkt. Keiner darf sich dieser Ehrenpflicht entziehen! Noch ist es Zeit! Zeichne auch Du, soviel Du kannst, und wenn Du schon gezeichnet
hast, so erhöhe Deine Zeichnung, soweit es Deine Mittel erlauben! Das ist
die richtige Antwori
1e““]
Eisenbahnen.
Recht interessant und — um das Ergebnis von vornherein vor⸗ 8 8 die Beurteilung der inneren Stärke des sich das zurzeit nach
seiner Gesamtheit gegenüber
Ganz gewiß
IHldchahven
Zweifellos sind ja durch d Existenzen überaus geschädigt und te Aber demgegenüber zeigt si
Das zeigen die gegen⸗
ernst zu nehmende, aber doch nur vorübergebende und keineswegs unüberwindliche Schwierigkeiten handelt. 1 eben zu Ende gehende Winter mit seinem langen strengen Frost und den starken Schne⸗fällen unsere Bahnen besenderes du ch die überaus empstodliche Erböhung des Reperaturstondes der Lekomc⸗ die Verminderung der Leistungsfä igkeit der Rangier⸗ ahn
der Güter vor recht schwere Aufgaben gestellt hat. kesten wurden noch vermehrt kuch die mit der Aurdehnu g der deutschen Kriegeschauplätze immer mehr sich steigern en rungen der der für die Eisenbahnen im pe gangenen Johr um deswillen gonz ꝛn⸗ “ stark war, weil nogends mehr größee Benänte vor⸗
Bekannt ist, wie der
se und durch die Erschwerung der Zu⸗ urd A.fohr t 4 Diese Schwie ig⸗ Anforde⸗
Tenrezverwaltung und durch einen Herbstverkehr,
anden waren und deshalb für die Beförderung der überall schnell
gebrauchten Güter sogar der billigere Wasserweg — solange er über⸗ negt zur Verfügung stand — keine Anziehungskraft auszuüben ver⸗ mochte. zurückzuführenden Störungsursachen ihr natürliches Ende, so ist auderseits von den eisenbahnseitig in Aussicht genommenen maßnahmen, insbesordere von der Einführung einer einheitlichen Kriegsbetrieksleitung für die sämtlichen deutschen Staatebahnen, eine wesentliche Erhöhung der betrieblichen Leistungsfähigkeit der Babnen zu erwarten und damit die Hoffnung begründet, daß für die Zukunft Schwieriakeiten, wie wir sie kürzlich hatten, nicht wieder zu be⸗ fürchten sind.
Finden aber mit dem Ende des Winters die auf diesen
Gegen⸗
Charakteristisch ist es nun, daß trotz der zuvor dargestellten Schwierig⸗
keiten und Störungen der Eisenbahnverkehr selbst, wie die Einnahme⸗ ergebnisse ausweisen, keineswegs eine Abnahme, sondern sogar noch eine Zunahme aufweist.
Nach der im Reichseisenbahnamte bearbeiteten Zufammenstellung der vorläufigen Einnahmen der deutschen Staats⸗ bahnen bat nämlich der Güterverkehr in den letzten Monaten folgende Ergebnisse gebracht: November 1916: 7,3 % mehr als November 1915 und sogar noch 3 % mehr als der November des Friedenejah es 19 mit seinen außergewöhnlich hohen En⸗ öIIXX“X“ 1 Dezember 1916: 2,8 % mehr als Dezember 1915 un 10 % mehr als Dezember 1913; 1917: 1,7 % mehr als Januar 1916 und 5 % mehr als Januar 1914; 8 1917: 3,7 % weniger als Februar 1916 (der aber einen Tag — den Schalttag — mebr hatte), dagegen immer noch 1 % mehr als Februar 1914.
Diese Ergebnisse werden aber noch öbertroffen von denen des Personenverkehrs, obwohl hier gerade b⸗sonders starke Ein⸗ schränkungen vorgenommen weiden mußten. Es wurden nämlich im Personenverkehr vereinnahmt:
im November 1916: g; % mehr als November 12 3,3 % „
im Dezember 1916: 30,3 %
7,9 ⁄%
1917: 23,7 %
1917: 15,9 %
1,6 %
Gleich interessant ist es auch, die Ergebnisse der letzten 4 Kalenderjahre mit einander zu vergleichen. Es sind von den deutschen Staatsbahnen eingenommen worden (in runden Zahlen): Personen⸗ Göter⸗ Gesamt
verkehr verkehr verkehr
991 Mill. ℳ 2227 Mill. ℳ 3218 Mill. ℳ 1419991’8I“
Januar
Februar
2 9229
Dezember 1915, 1913;
1916,
Februar 1916 (29 Tage),
. 1914.
im Januar Januar
im Februar
Friedensjahr 1913
üals Gee h 84 . 2086 2827 1918] volle Kriegejahre 375 . „ [2333 . . 3208 . .„
Auch bier zeigt sich also in erster Linte das stete Wiederaufsteigen des Guͤterverkehrs nach dem ersten unvermeidlichen Rückschlag hei Ausdruch des Krieges, sodaß jetzt die Einnahmen sogar die des Hoch⸗ konjunkturjahres 1913 um mehr als 100 Millionen Mark überflügelt haben. Beim Personenverkehr weist der Vergleich der Jahre 1913 und 1914 zunächst den starken Absturz aus, den der Ausdruch des Krieges mit sich brachte und naturgemäß mit sich hringen mußte. Auch das Jahr 1915, das erste volle Eriegsjabr, brachte noch weitere Aus⸗ fälle. Dagegen hat das Jahr 1916 nicht nur die Zahlen von 1915, sonders auch die von 1914 wieder hinter sich gelassen und sich denen von 1913 wieder stark genähert. Die Gesamteinnahmen aus beiden Werkehrseweigen entprechen fast genau den Ergebnifsen von 1913. Der bewältigte Verkehr ist aber tatsächlich noch viel stärker gewesen als in jenem so günstigen Friezensjahre, da ja die in den Nach⸗ weisungen enthaltenen Militärtransporte zu erheblich ermäßtgten Sätzen gefahren werden.
Trotzdem also jetzt Deutschland mit seinen Verbündeten wirt⸗ schaftlich auf sich selbst gestellt und von der übrigen Welt abgeschlossen ist, trotzdem kein Auslandseisenbahnverkehr über unsere Grenzen hin⸗ und hergeht und die deutschen Handelsseehäfen verödet sind, geht inner⸗ halb Deutschlands der Eisenbahnverkehr mit ungeschwächter Kraft weiter und bringt Einnahmezahlen, auf die auch beim größten Optimismus nicht gerechnet werden konnte. Werden aber die Berkehrseinnahmen der Eisenbahnen mit Recht als das getreue Spiegelbild der wirt⸗ schaftlichen Lage eines Landes angeseben, so erscheint auch hiernaa⸗⸗ die Schlußfolgerung gerechtfertigt, daß trotz der Einwirkungen des Krieges das deutsche Wirtschaftsleben gesund und kräftig ist und daß es zu seinem Teile uns nicht nur in dem gegenwärtigen schweren Völkerringen ein siegreiches Durchhalten verbürgt, sondern auch für die weitere Zukunft die günstigsten Aussichten eröffnet.
Fheater und Musik. 8
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, -Der Troubado 1“, mit den Tamen Dux, Leisner, den Herren Jadloweer, Schwarz, Bachmann, Krasa und Funck in den Hauptrollen, aufgeführt. Drrigent ist der Kapellmeister von Strauß.
m Königlichen Schauspielhause wird morgen Hans Mulfe nngi e cs0 in den Hauptzollen mit Frau Tbimig und den Herren Kraußneck und Clewing besetzt, gegeben. Spielleiter ist Dr. Bruck. 1
Der Nationaltag der Königlichen Bühnen in Berlin am 12. d. M. hat an Einnahmen und Zeichnungen für die Kriegs⸗ anleihe einen Betrag von mehr als Hunderttausend Mark ergeben. Diese Summe widd sich voraussichtlich noch erhöhen, da die Generalintendantur der Köͤniglichen Schauspiele auch während sämtlicher Vorstellungen bis einschließlich 15. April d. J. Zeichnungs⸗ listen auslegen und Zeichnungen entgegennehmen wird.
In der Volksbühne (Theater am Bülowplatz) wird in der am Freitag nächster Woche zum Besten der Brandenburaischen Kriegsbeschäͤdigtenbilfe des III. Armeekorrs statlfindenden Erstauf⸗ führung von Karl Schönherrs „Volk in Not“ die weibliche Haupt⸗ rolle von Else Lehmann gespielt. Ferner tritt in einer wschtigen Rolle die Gatun Hermann Bahrs, die hekannte Wiener Kammer⸗ sängerin Anna Bahr⸗Mildenburg, zum ersten Mase in Berlin als Schauspielerin auf.
Der Berliner Königliche Hof⸗ und Domchor gab, wie „W. T. B.“ berichtet, am 11. d. M. unter der Leitung von Pro⸗ fessor Hugo Rüdel in der Frauenkirche in Kopenhagen das erste Konzert, dem die dortigen musikolischeinteressierten Kreise mit größter Spannung entgegengesehen hatten. Der weite Raum der be⸗ rühinten Kirche war von ondächtigen Zohhzrern dicht angefüllt, unter ühnen befanden sich Mitglieder des Königshauses und die bornehmsten Vertreter der Kopenhagener Musikwelt, Die vorgetragenen Chor⸗