„ „Nördlich der Straße Arras — Cambrai warf ein Vorstoß unserer Truppen den Feind auf Lagnicourt und Boursies zurück. Zu den blutigen Verlusten der dort fechtenden Australler kommt die Einbuße von 475 Gefangenen und 15 Maschinengewehren, die eingebracht, sowie von 22 Geschützen, die genommen und durch Sprengung un⸗ brauchbar gemacht wurden. Bei St. Quentin nahm das Artilleriefeuer wieder zu.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Oise und Aisne sind gestern durch starkes Feuer vorbereitete Angriffe der Franzosen bei
auxaillon und Chivres gescheitert.
Von Soissons bis Reims und im Westteil der Champagne hat der Feuerkampf bei stärkstem Einsatz der Artillerie und Minenwerfer angehalten.
Nach Scheitern feindlicher Erkundungsvorstöße am 15. 4.
ist heut morgen in breiten Abschnitten die Infanterieschlacht
entbrannt.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. In der Lothringer Ebene und der Burgundischen Pforte blieben Unternehmungen französischer Sturmtrupps gegen unsere Stellungen ohne jeden Erfolg.
Ein einheitlicher Angriff feindlicher lieger gegen unsere Fesselballone längs der Aisne war 9 b ie Gegner haben zwischen Soissons und Verdun sästern 11 Flugzeu ge verloren, deren Mehrzahl Ma⸗ chinen neuester Bauart (Spads) sind.
8 Oestlicher Kriegsschauplatz. 8 Im allgemeinen geringe Gefechtstätigkeit. Nur an Bahn Kowel — Luck verfeuerte die russische Artillerie etwa
10 000 Schuß gegen unsere Stellungen; vordringende Streif⸗ abteilungen wurden abgewiesen.
Mazedonische Front. Keine besonderen Ereignisse.
Der Erste Generalquartiermeister ö1 8
1u“ “
1 * 1 “
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 14. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Gestern entfalteten die Italiener eine ebenso rege wie erfolglose Fliegertätigkeit. Feindliche Geschwader, die bei Plava und gegen das Wippach⸗Tal einbrachen, wurden von unseren Fliegern vertrieben. Ein italienisches Flugzeug stürzte bei Dornberg ab; die Insassen sind tot. Im Raume von Prosecco und bei Pirano zwangen unsere Abwehrgeschütze die feindlichen Flugzeuge zur Umkehr. Die Bombenabwürfe der Italiener hatten keine Wirkung. Unsere Flieger griffen mehrere Barackenlager im Görzischen an.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleumant.
—
Wien, 15. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemelbet:
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts zu melden.
Italienischer Kriegsschauplatz. „ Unsere Abteilungen drangen aus dem Tolmeiner Brü ckenkopf in den italienischen Stützpunkt bei Ciginj ein, überwältigten die Besatzung und kehrten mit 12 Gefangenen
zurück. 1 Südöstlicher Kriegsschauplatz. Westlich von Koraz vertrieben unsere Abteilungen die zösischen Vorposten aus mehreren Ortschaften. “
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
8 Bulgarischer Berich Sofia, 13. April. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. „Mazedonische Front. Zwischen Ohrida⸗ und Prespasee Gewehr⸗ und Maschinengewehrfeuer der Posten. Auf der ganzen Front schwache Artillerietätigkeit. Drei feind⸗ iche Züge Infanterie versuchten auf der Straße Bitolia — ssen vorzugehen, wurden aber durch Feuer vertrieben. idlich von Doiran heftiges Maschinengewehrfeuer. Rumänische Front. Oestlich von Tulcea schiffte sich ine feindliche Infanterieabteilung auf 12 Booten ein und ver⸗ suchte, sich unseren Posten zu nähern, wurde aber durch Feuer ertrieben. Bei Mahmudia ging eine unserer Erkundungs⸗ bteilungen in Fahrzeugen auf das linke Ufer des St. Georgs⸗ armes über und kehrte, nachdem sie dem Feinde Verluste zu⸗ efügt hatte, auf unser Ufer zurück.
Sofia, 14. April. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front: Lebhaftes Feuer der feind⸗ lichen Artillerie und Feecinwehen auf 1n. Cenfeind. längs des Westrandes des D oiransees. An der brigen Front nur vereinzeltes Artilleriefeuer. Wir ver⸗ agten durch unser Feuer zwei feindliche Infanterieabteilungen, ie südlich von Gevgheli vorzurücken versuchten. „Front am Agäischen Meer: Ein feindlicher Kreuzer eschoß erfolglos unsere Stellungen bei Debali an der Küste on Orfano. Ein anderes Schiff warf einige Granaten auf die Küste von Kawalla. Numänische Front: Oestlich von Tulcea Feuerwechsel zwischen den Posten beiderseits des St. Georgsarmes. Ver⸗ zeltes Artilleriefeuer bei Mahmudia und Galatz.
Sofia, 15. April. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht. „Mazedonische Front: Ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer im Czernabogen in Gegend Maglen und auf dem West⸗ ufer des Doiransees. Auf der ganzen Front ätigkeit der Luftwaffen.
Rumänische Front: Oestlich Mahmudia und westlich Isaccea geringe Artillerietätigkeit.
der
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 13. April. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht.
Kaukasusfront: Auf unserem linken Flügel hielt das Artillerie⸗- und Infanteriefeuer noch an. Auf der übrigen Sheen nur Patrouillenunternehmungen, deren Ergebnis für uns günstig war.
Sinaifront: Unsere Flieger bewarfen erfolgreich einen feindlichen Flugplatz mit Bomben.
Von den übrigen Fronten sind keine besonderen Er⸗
eignisse gemeldet. (W. T. B.) Heeresbericht
Konstantinopel, 15. April. vom 14. April.
Irakfront: Beiderseits des Tigris Ruhe. Zur Verstärkung ihrer von uns mehrfach geworfenen Ka⸗ valleriedivision haben die Engländer noch weitere In⸗ fanteriekräfte herangezogen. Mit diesen Verstärkungen griffen sie gestern beim Morgengrauen unsere Stellung an und wandten sich mit stärkerer Infanterie hauptsächlich gegen unseren linken Flügel, während sie mit Kavallerie versuchten, unseren rechten Flügel zu umfassen. Der feindliche 88 angriff kam in unserem Feuer nicht vorwärts. Unsere In⸗ fanterie ging darauf zum Gegenstoß vor und warf den Feind zurück. Die Umfassungsbewegung der feindlichen Kavallerie kam in unserem Feuer zum Stehen. Im Artillerie⸗ 8 zerstörten wir zwei Artilleriebeobachtungsstände des
egners.
Kaukasusfront: An mehreren Stellen wurden feindliche Erkundungsabteilungen, die gegen unsere Stellungen vorgehen wollten, zurückgetrieben. Auf dem äußersten linken Flügel wirkungsloses feindliches Artillerie⸗ und Infanteriefeuer.
Sinaifront: Feindliche Flieger bewarfen wiederum unsere Lazarette mit Bomben.
Auf den Stellungen unserer Truppen in Rumänien lag während der Nacht schwaches feindliches Artilleriefeuer.
Auf den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse.
Konstantinopel, 15. April. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht vom 15. April.
Irakfront: Beiderseits des Tigris nur Patrouillen⸗ tätigkeit. Nördlich Diala ging am 13. Nachmittags feindliche Infanterie mit starker Artillerieunterstützung zum Angriff gegen unsere Truppen vor. Der Angriff konnte aber nicht näher als 500 — 1000 m an unsere Linien vorgetragen werden. Am nächsten Tage setzte das feindliche Artillerie⸗ und Infanteriefeuer erneut ein. Der Versuch des Gegners, unseren rechten Flügel zu umfeassen, scheiterte. Bis zum Abend war es dem Feinde nur gelungen, vor unserem linken Flügel etwas näher an unsere Stellung heran⸗ zukommen. Nachdem es unseren Truppen so gelungen war, starke feindliche Kräfte vor ihrer Front zu binden, gingen sie während der Nacht befehlsgemäß und ohne vom Feinde gestört zu werden, in eine weiter nordöstlich gelegene Stellung zurück.
An der Kaukasusfront nur Patrouillentätigkeit. An einigen Stellen des linken Flügels schwaches Artilleriefeuer.
18. den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse gemeldet.
—
“ Krieg zur See.
Berlin, 14. April. (W. T. B.) Im Mittelmeere wurden nach neu eingetroffenen Meldungen weitere 12 Dampfer und 14 Segler mit 50 000 Br.⸗Reg.⸗To. versenkt, darunter am 25. März vor Alexandrien der bewaffnete englische Dampfer „Vellore“ (4926 Br.⸗Reg.⸗To.) mit 7000 To. Kohlen von Glasgow nach Alexandrien; am 31. März ein unbekannter bewaffneter Dampfer von etwa 5000 Br.⸗ Reg.⸗To., der sich mit Kohlen auf dem Wege nach Neapel befand; am 1. April der Lö11 englische Dampfer „Warren“ (3709 Br.⸗Reg.⸗To.) mit 5000 To. Gerste und Mais auf dem Wege nach Spezia und ein unbe⸗ kannter vollbeladener Dampfer von 5000 Br.⸗ Reg.⸗To., der durch 4 Fischdampfer gesichert war; am 3. April ein unbekannter bewaffneter Materialtransport⸗ dampfer von etwa 5000 Br.⸗Reg.⸗To., ein unbe⸗ kannter bewaffneter englischer Tankdampfer von etwa 4000 Br.⸗Reg.⸗To. und 3 italienische Segler mit etwa 1000 To. Phosphate von Tunis nach Livorno; am 4. April ein unbekannter vollbeladener bewaffneter Dampfer von etwa 4000 Br.⸗Reg.⸗To., beagleitet von 2 Fischdampfern; am 5. April der norwegische Dampfer „Solstad“ (4300 Br.⸗Reg.⸗To.) mit 6495 To. Weizen von Australien nach Livorno.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Berlin, 14. April. (W. T. B.) Am 14. April früh wurden von unseren Kampflugzeugen vor der flandrischen Küste zwei französiche Flugboote im Luftkampf ab⸗ geschossen, die vier Insassen wurden gefangen genommen.
Der Chef des Admiralstabes der Ma rine.
Kopenhagen, 14. April. (W. T. B.) Das Ministerium des Aeußern teilt mit, daß der dänische Dreimast⸗ schoner „Ebenezer“ auf der Reise von Savannah nach mit Futtermitteln im Atlantischen Ozean versenkt worden ist.
„MRotterdam, 14. April. (W. T. B.) Der nieder⸗ ländische Generalkonsul in London teilt mit, daß die drei niederländischen Segelschiffe „Voorwaarts“, „Neptunos“ und „Dina Hendriko“ versenkt worden sind.
London, 14. April. (Melbdung des Reuterschen Bureaus.) Die Admiralität meldet: Das Hospitalschiff „Salta“ (7284 Br.⸗Reg.⸗T.), das keine Verwundete an Bord hatte, lief im Kanal auf eine Mine. 52 Personen ertranken, darunter 5 Aerzte und 9 Pflegerinnen.
Madrid, 15. April. (Funkspruch des Vertreters des Wiener ,K. K. Telegr.⸗Korresp.⸗Bureaus“.) Das Blatt „ABC“ meldet: In Alicante landete die Besatzung des englischen Dampfers „Gellndiffe“ (6000 To.), der mit 2000 To. Kohle und Gemüse an Bord in der Nähe von Alicante torpediert worden ist. In Valencia sind von Barcelona die Schiffbrüchigen eines von einem Unterseeboot torpedierten griechischen Dampfers angekommen. Der „Imparctial“ meldet aus Barcelona die Landung der Schiffbrüchigen des dänischen Sashc hese; „Osgaroe“, das am 11. in der 85„ dc spanischen Küste von einem Unterseeboot torpediert worden ist.
Die Schokoladen⸗ und Kakaofabrik Theodor Hildebrandt u. Sohn in Berlin konnte am 1. April d. J. auf ein 100 jähriges Bestehen zurückhlicken. Aus diesem Anlaß hat die Ftrma, wie „W. T. B.“ berichtet, außer anderen hochherzigen Spenden dem Reichsausschuß der Kriegsbe chädigtenfürsorge in Berlin (Landeshaus der Provinz Brandenburg) einen Benag von 100 000 ℳ zur Verwendung für die Kriegsbeschädigten gesttftet.
2 8 TT“
Kunst und Wissenschaft.
und alle damit in Zusammenhang stehenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Frogen ist in Jena begründet worden. Als Grund⸗ stock wurden die Sammlungen des von Professor Dr. von Seidlitz ins Leben gerufenen Kriegsarchivs der Universitätsbücherei Jena benutzt, die weiter ausgehaut und vervollständigt werden sollen. Das Institut wird, wie „W. T. B.“ mitteilt, durch einen Vorstand verwaltet, an dessen Spitze der Staatemintster Dr. jur. Clemens von Delbrück steht. Die wissenschaftliche Leitung ist dem Historiker Professor Dr. Georg Mentz übertragen worden. Dem Vorstande steht ein Verwaltungsrat zur Seite. Ihm gehören außer Vertretern der Zivil⸗ und Milttärbehörden, den Vorstebern wirtschaftlicher Körper⸗ schaften und Vertretern der Presse Angehörige aller Beruft⸗ und Er⸗ werbsstände an, insbesondere solche, die das Institut durch namhafte materielle Unterstützung gefördert haben. Die wissenschaftliche Arbeit kann naturgemäß erst später beginnen; einstweilen kann es nur die Aufgabe des Instituts sein, die vorhandenen umfangreichen Samm⸗ lungen umfassend auszugestalten, damit neben der eigentlichen Buch⸗ literatur, den Kriegszeilschriften und Zeitungen des In⸗ und Aus⸗ landes auch die im Kriegs⸗ und Heimatsgebiet gedruckten Gelegenheits⸗ schriften sowie Feldbriefe, Maueran chläge, Kriegszeltungen, Karten und sonstige bildliche und künstlerische Darstellungen an einer Siell⸗ an der Hand möglichst übersichtlicher Verzeichnisse nebeneinander benutzt werden können. Es gibt bis jetzt in Deutschland keine Stelle, an der dieses Material vollständig vorläge oder bereits zugänglich wäre. In dem Jenaer Institut soll der Geschichtsforscher, dem die militärischen Sammlungen noch auf Jahre hinaus verschlossen bleiben werden, eine Stätte e. Forschung finden, an der alle geschechtl chen, militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen unserer großen Zeit eingebend bearbeitet, aber auch die mannigfachen Wechselbeztehungen der geistigen und polttischen Strömungen in den kriegführenden Ländern verglichen werden können. Aus allem Matertal zusammen soll sich ein geschlossenes Bild all der Fragen ergeben, die für Deutschland, die Verbündeten und die Feinde, für das Heimatsgebiet wie für die besetzten Gebiete von Wichlignkeit gewesen sind oder noch sein könnten. Namhafte Stiftungen sind dem Institute von Behö den und Körperschaften zur Si seiner Ziele in Aussicht gestellt worden; um diese aber restlos erreichen zu tönnen, richtet sich die Bitte auch an die Allgemeinheit um tatkräftige Mitwirkung bei der Sammlung aller Krtegsdrucksachen, die für sväter in irgendeiner Weise wertvoll sein könnten. Erwünscht sind vor allem die Drucksachen aus dem Felde und den besetzten Gebieten und was jetzt schon aus dem Auslande zu uns gelangt; ferner alle Manuskripidrucke und solche Literatur, die nicht im Buchhandel er⸗ scheint. Zusendungen werden an das Kriegsarchiv der Universitäts⸗ bibliothek Jena erbeten. Literatur.
— Curt Moreck. Menschen im Kampf. (Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart. 1 ℳ). Eine düstere Prest⸗ lieat über diesen Schilderungen, die des Krieges Schrecken in einer Sprache deutlich machen, die fast zu reich an Bildecn ist. Jeder Steia und Strauch lebt; alles atmet Grauen und Schwermut. In allem spiegelt sich das riesenhafte, furchtbare Gesicht die es großen Krieges⸗ Doch neben dem Trostlosen und Krassen, das vor Augen geführt wird, stebt geheimnisvoll das Erhabene, ahnungevoll Empfundene; da:, was hinüberweist in ein besseres Dasein, in eine höhere Welt, und das versöhnend seine Hand auf die Wunden des Leibes und der Seele legt.
— Katharina Zttelmann: Ein Adoptivkind (geb. 90 Pf., Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart). Es ist der Ver⸗ fasserin geglückt, japanisches Leben und japanisse Begriffe uns in der Erzählung von dem Fnaben Saburo anschaulich nahezubringen und zu zeigen, inwieweit die Gebildeten beider Staaten sich anzutiehen und zu bereichern vermögen, und wo die Grenzen des gegenseit gen Verstebens gezogen sind.
— Carl Worms: Schloß Mitau, Bilder aus Ku lands Vergangenheit. (Verlag der J. G. Co jaschen Buchhandl. N ch⸗ folger, Stuttgart u. Berlin. Geh. 2,50, geb. 4,— ℳ.) Das Interesse an der Geschichte Karlands ist jetzt reger denn je, urd das deutsche Velk wiro dies Buch freudig a fnehmen, das ibm n so künst er scher Form interessante Einblicke in Kurlands Verg ingeaheit gewährt, ihm den eigenartigen Zꝛuber dieses Lund 8 uad seiner Menschen nahe bringt und ihm deutlich werden läßt, welchen Reich⸗ tum nach jeder Richtung hin es umschließt. 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) Ta x
Theater.
v Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 100. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgeboben. Oper in vier Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonso Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Heir Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 6 ½ Uhr. Schauspielhaus. 102. Abonnementsvorstellung. Di Frau. Lustspiel in drei Aufzügen von Max Drever. gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ¼ Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 101. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tannhäuser und der Sänger⸗ krieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. 8 Schauspielhaus. 103. Abonnementsvorstellung. Könige. Ein Schauspiel in drei Aufzügen von Hans Müller. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Brucke Anfang 7 ⅛½ Uhr.
Fanmiliennachrichten.
Gestorben: Hr. Major a. D. Adolf Scriba (Berlin). — Fr. Ge⸗
heime Justizrat Irma Schmidt, geb. von Puskäs (Glotz). — Fr. Berta von Bannasch, geb. Kluge (Königsberg t. P.). — Fr. Natalie von Rundstedt, geb. von dem Knesebeck (Potsdam). — Fr. Louise von Kuylenstjerna, geb. Magnus (Berlin). 6
Verautwortlicher Redaktenr: Direktor Dr. Tyrolin Charlottenkurg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, schnungsrat Mengering in Berlin. 8* Verlag der Expedition (Mengering) in Berlka. Erad ber Necheeh⸗ Buchdruckerei und Verla Berlin, Wilhelmstraße 58,
Sieben Beilagen
sowie die 1425. Ausgabe der Deutschen Berlustlisten,
Ein Forschungsinstitut für Geschichte des Krieges
zum Deutschen Reichsang
8 (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Großbritannien und Irland.
Nach einer amtlichen Mitteilung wird zur Deckung des
Pringen den Bedarfs des Heeres an 500 000 Mann
gis zum Juli, wovon der Generalstabschef Robertson kürzzich ttteilung machte, eine große Zahl von Munitions⸗ rbeitern für den Heeresdienst freigemacht werden. ss wird damit am 1. Mai begonnen werden und es ist be⸗ bstchtigt, die freigemachten Leute möglichst nach Altersklassen nzuberufen, wobei mit den jüngeren der Anfang gemacht wird.
Einer Meldung der „Westminster Gazette“ vom 4. April folge fragte der Abgeordnete Sir Charles Henry, ob an⸗ egeben werden könne, welche Mengen von Getreide, das ach englischen Häfen bestimmt gewesen sei, im Februar und März durch U⸗Boote und andere Ursachen verloren ge⸗ angen seien und in welchem Verhältnis die Menge des ernichteten Getreides zu den Getreidemengen stehe, die tat⸗ üchlich angekommen seien. Ein Regterungsvertreter er⸗ jiderte, eine Beantwortung der Anfrage läge nicht im ffentlichen Interesse. 4
— Auf der Konferenz der unabhängigen Arbeiter⸗ artei in Leeds führte der Vertreter von Manchester Wall⸗ ead nach der „Daily News“ aus, nach seinen Informationen erde sich England in längstens 6 bis 8 Wochen im ustande völliger Aushungerung befinden.
Rußland.
Der allge meine Kongreß des Arbeiter⸗ und zoldatenrats ganz Rußlands hat gestern abend die Be⸗ atung über seine Haltung gegenüber der provisorischen egierung beendet und laut Meldung der „St. Petersburger elegraphenagentur“ folgende Entschließung angenommen:
1) Die provisorische Regterung, bie sich währ nd der Revolution
Uebereinstimmung mit dem Arbeiter⸗ und Soldatenrat in Ft. Petersburg bildete, hat eine Erkärung veröffentlicht, die ihr rogramm angibt. Der Kongreß stellt fest, daß dieses im Prinzip e polilischen Ansprüche der russischen Demokratie enthält und daß feionhergce Pefitft eg bisher die eingegangenen Verpflichtungen
lich erfullt hat.
3 5 Der Kongreß fordert die gesamte russische revolutionäre Demo⸗ atie auf, sich um den Arbeiter⸗ und Soldatenrat zu scharen, der
r Mittelpunkt der organisierten demokrateschen Kräfte ist, die zu⸗ mmen mit den anderen fortschrittlichen Kraͤften in der Lage sind, galichen Versuch einer Gegenrevolution abzuweisen und die Errungen⸗ haffen der Revolution ju befestigen.
3) Der Kongreß ist überzeugt von der Notwendizkeit einer Inden polinsschen Kontrolle und von der Notwendigkeit eines aflusses auf die provisorische Repie ung, um diese zum tatkräftigsten impf gegen die anttr volutfonären Kräfte anzutreiben. Ferner von
Noiwendigkeit einer Einflßnahme, um sie zu verpfl chten, das samte Leben Rußlands zu demokratisieren und einen gemeinsamen seden vorzubereiten, ohne Annextonen und Kriegsentschädtgungen, 3 auf der Grundlage einer freien natkonalen Entwicklung aller
er.
4) Der Kongreß lehnt zwar die Verantwortung für die gesamte tigkeit der provisorischen Regterung ab, fordert aber die Demokralie f, sie zu unterstützen, insowett sie die Errungenschatten der volution zu besest gen sucht und ihre Poltrik nach außen nicht auf estrebungen auf Gebietsausdehnung gründet.
5) Der Kongreß fordert die revoluttonäre Demokratie RNußlands f. sich um den Arbeiter⸗ und Soldatenrat zu scharen und sich eit zu halten, krästig jeden Versuch der Regierung zurückzuweisen, h mit der Demokratie in Widerspruch zu setzen oder auf die zführung der eingegangenen Verpflichtungen zu verzichten.
Die Entschließung wurde unter allgemeinem Beifall ein⸗ mmig angenommen.
— Dem Blatte „Birshewija Wjedomosti“ zufolge hat sich der os kauer Kongreß der russischen Genossenschaften die Ablehnung jeglicher Eroberungsziele ausgesprochen und das sische Volk aufgefordert, alle Kräfte anzuspannen, um die stegrität des Vaterlandes und die neuerkämpfte Freiheit zu irmen.
— Der finnische Senat hat nach der „St. Peters⸗ rger Telegraphenagentur“ infolge von Unruhen, die
verschiedenen Orten Finnlands entstanden waren, wo ³ Volk Beamte, die unter der alten Regierung ernannt ten, absetzte, die Mahnung an die Bevölkerung gerichtet, sich ler Gewalttätigkeiten zu enthalten, da eine derartige undlungsweise eine eensle Gefahr für die eben erworbene eiheit bedeuten und eine Anarchie leicht die Reaktion wieder
vorrufen könnte.
— In der Sitzung des finnischen Landtags am 3. April begrüßte der in Helsingfors eingetroffene Justiz⸗ inister Kerenski das freie finnische Volk im Namen der ooisorischen Regierung. Im weiteren Verlauf seiner An⸗ ache betonte er, daß Rußland alles tun werde, damit Finn⸗
d auf immer frei bleibe, und sprach die Hoffnung aus, daß 6 finnische Volk seinerfeits in dem gegenwärtigen schwierigen zugenblick der demokratischen Neubildung Rußlands diesem zu Hilfe inmen werde, um als treue Verbündete gemeinsam den Weg r Glelchheit und Brüderlichkeit zu wählen. Von finnischer eite bat Tolmant den Minister, dem russischen Volk den unk des Landtaas für den brüderlichen Gruß zu übermitteln, d betonte, daß in Zukunft zwischen beiden Völkern voll⸗ indiges Einverständnis auf der Grundlage gegenseitigen ertrauens herrschen werde.
Türkei.
Das amerikanische Stationsschiff „Scorpion“
dem Blatte „Sabah“ zufolge am Donnerstag interniert orden. Dem Schiff war eine Frist von 24 Stunden zum erlassen des Hafens gegeben worden; der „Scorpion“ konnte doch die Abreise nicht bewerkstelligen, deshalb wurde gemäß Bestimmungen der Haager Konvention vorgegangen.
Amerika. Das amerikanische Repräsentantenhaus t das Gesetz, betreffend die Aufwendungen für den L1““ 8
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 1
— — — g — — — —
— Die argentinische Regierung wirdnach einer „Havas“⸗ Meldung keine amtliche Neutralitätserklärung abgeben. Sie halte sich an ihre Billigung der Handlungsweise der Ver⸗ einigten Staaten gegen Deutschland und halte ihre Note für genügend. Wie „W. T. B.“ mitteilt, hat die argentinische Regierung nach einer Meldung aus Bern die Handlungs⸗ weise der Vereinigten Staaten nur mit gewissen Einschränkungen gebilligt.
—. Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hat Bolivia die Beziehungen zu Deutschland abge⸗ brochen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Dem Kaiserlichen Gesundbestsamt ist der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche vom Viehhof zu Magdeburg am 12. April 1917 gemeldet worden.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 15 vom 12. April 1917.)
Cholera. “
Türkei. In der Zeit vom 21. Januar bis 13. März wurden
15 Erkrankungen (und 10 Todesfäll⸗) gemeldet, darunter in Kon⸗
stantinopel 1 (1), Panderma 7 (5), Adana 1 (—), Angora
1 (1), Konia 1 (1), Tschorum 2 (—), Su⸗Schehri 1 (1) und Bagdad 1 (I1). .“
Pocken. Deutsches Reich. In der Woche vom 1. bis 7. April wurden 101 Erkrankungen ermittelt, davon je 1 in Hevderg (Kreis Tilsit) und Insterburg (Reg.⸗Bez. Gumbinnen), 13 in Berlin, 4 in Neukölln, 3 in Charlottenburg, 1 in Berlin⸗ Wilmersdorf, je 1 in Karstädt (Kreis Westprignitz) vnd Alt⸗ landsberg (Kreis Niederbarntm), 1 in Bützer (Kre’s Jerichow 11, Reg.⸗Bez. Magdeburg), je 1 in Schafstädt (Kreis Merseburg), Torgau und Zeitz (Reg.⸗Bez. Merseburg), 17 im Reg.⸗Bez. Schleswig, und zwar 3 in Altona, 7 in Kiel, 3 in Flensburg, 2 in Schleswig, je 1 in Husum und Henstedt (Kreis Sege⸗ berg, Reg.⸗Bez. Sch eswig), 1 in Hildesheim, 10 im Reg.⸗Bez. Stade — nämlich 8 in Langwedel und je 1 in Dörverden und Völkersen (Kreis Verden) —, 3 m Ahlen (Kreis Beckum, Reg.⸗Bez. Münster), 12 im Reg.⸗Bez. Arrsderg — davon e 1 in Werdohl (Kreis Alfena), Gelsenkirchen, Hattingen, Baak (Kreis Hattingen), Ltpp dadt, je 2 in Hamm und Geseke (Kreis Lippst⸗dt) sowie Z in Gevelsberg (Kreis Schweln) —, 1 in Fulda (Reg.⸗Bez. Cassel), ferner 3 in Munchen, 2 in Lerpztg, 1 in Stuttgart 1 in Queck (Kreis Laaterbach, Pessen), 1 in Greiz (Reuß ä. L.) 2 m Gera (Reuß . v.), 1 in Lem go (2ppe), 5 in Bremen, 11 in Hamburg. Außeldem wurde in einem Kriegsgefangene lager im Regferungsbezire Gumbinnen ein Pockenfall festgestellt.
Für die Vorwoche wurden 28 Erkrankungen nachträglich gemeldet, nämlich 3 in Berlin, 1 in Charlottenburg, 1 in Neu⸗ kölln, je 1 in Spandau und Strausberg (Kreits Ober⸗ barntm, Reg.⸗Bez. Potsdam), 2 in Fürstenwalde (Freis Lebus, Reg.⸗Bez. Frankfurt), 1 in Halle (Reg.⸗Ben. Mersehurg), je 4 in Lüneburg und Schwarmstedt (Kreis Falltnabestel), je 1 in Celle und Winsen (Kreis Celle, Reg.⸗Bez. Lüneburg), endlich 8 in Osnabrück.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 1. bis 7. April wurden im Reg.⸗Bez. Oppeln 3 Erkrankungen ermittelt, und zwar 1 in Emmagrube (Kreis Robnik) und 2 in Zaborze (Kreis Hindenburg), ferver unter Kriegsgesangenen 4 Erkrankungen im Reg.⸗Beij. Mittelfranken. Für die Vorwoche wurde je 1 Er⸗ krankung in Königshütte und Gleiwitz (Reg.⸗Bez. Oppeln) nachträglich gemeldet.
Oesterreich⸗Ungarn. In Ungarn wurden in der Zeit vom 5. bis 11. März 415 Erkrankungen (und 158 Todesfälle) festgestellt, davon in Budapest und der Stadt Arad je 1, in den Komttaten Eiseburg, Hunyad, Haromszek, Marmaros und Zemplin je 1, Pest 326, Somogy 55 und Neutra 27.
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Deutsches Reich. In der Woche vom 1. bis 7. April 2 Erkrankungen unter Kriegsgefangenen im Kegterungsbezirke Marienwerder. 1 Genickstarre. 8
Preußen. In der Woche vom 25. bis 31. März sind 15 Er⸗ krankungen (und 5 Todesfälle) in folgenden Regierungsbezirken [und Kreisen] gemeldet worden: Landespolizeibezirk Werlin 1 [Neu⸗ kölln]I, Reg.⸗Bez. Aachen 1 (1) [Dürenz], Aurrch 1 (1) [Norden], Breslau 1 [Breslau Stadt], Dusselyorf 3 [Essen Land, Mörs, Rees je 1), Konigsberg 1 [Peilsberg], Liegnitz 2 [Pörlitz Stadi, Lüneburg 1 [Harburg Stadt], Minden — (1) (Halle k. W.), Münster 1 (Recklinghausen Land], Osnabrück 1 (1) [Lingen), Posen 1 lreissa]l, Trier — (1) [Saarlouis], Wiesbaden 1 (Frank⸗ furt a. M.].
Schweiz. In der Woche vom 18. bis 24. März wurde je 1 Erkrankung in der Stadt Neuenburg sowie in den Kantonen Zürich, Glarus, Schaffhausen und Aargau ermittelt. 6
Spinale Kinderlähmung. 9
reußen. im Nre6. Dässeldorf [Kreis Essen Stadtl.
Ruhr.
Preußen. In der Woche vom 25. bis 31. März sind 74 Er⸗ krankungen (und 18 Todesfälle) in folgenden Regterungs⸗ bhezirken lund Kreisen] gemeldet worden: Landespolizelbezirk Berlin 2 (1) [Berlin Stadt 1 (1), Chorlottenburg 1], Reg.⸗Bez. Aachen 1 [Aachen Stadt], Allenstein 2 (1) 18ges. Arnsberg 7 (3) [Dortmund Stadt 1, Dortmund Land 4, Gelsenkirchen Stadt, Schwelm je 1, Soest — (3 ¹ Breslau 4 (1) ([Breslau Stadt 3, Miliisch 1 (1) ⁄ Cassel 14 (3) [Wolfhagen 13 (2), Frankenberg 1 (1) , Koblenz — (2) [Maven, Simmern je — (1)], Frankfurt 11 (1) [Luckau 10 (1), Frankfurt a. H. 1], Gumbinnen 1 (FJuster⸗ hurg Land), Hannover 1 ([Hameln], Koönigsberg 1 Wehlau], Köslin 1 [Lauenburg i. Pomm.], Magdeburg 11 (1) (ehr elen 10 (1), Gardelegen 1)2, Martenwerder 6 (2) [Konit]), Merseburg — (2) [Saalkreis], Oppeln 5 (Leobschütz], Posen 3 (1). [Gostva 1, Meseritz 2 (1)), Potsdam 2 ([Niederbarnim] Wies baden 2 [Rheingaukreis ]. 9 “ “
1ö1“
In der Woche vom 25. bis 31. März 1 Erkrankung
—
eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiget.
6. April
Verschiedene Krankheiten
in der Woche vom 25. bis 31. März 1917 (für die deutschen Orte). b Budapest 3 Todesfälle, Budapest 7, Wien 2 Er Varizellen: Budapest 22, Wien 64 Erkrankungen; Budapest 4, Wien 1 Erkrankungen; Milzbrand: Reg.⸗Bez. Stade 1 Erkrankung; Tollwut: Herzogtum Btraun⸗ schweig 1 Todesfall, 1 Erkrankung; Bißverletzungen durch tollwutverdächtige Tiere: Berlin, Breslau je 1, Reg.⸗Bezirle Danzig 1, Hildesbeim 5, Liegnitz 3; Jufluenza: Berlin 6, Amster⸗ dam 2, Budapest 6, Kopenhagen 2, Prag und Vororte 1, Wien 4 Todes⸗ fälle, Nürnberg 22, Kopenhagen 238, Stockbolm 22 Erkrankungen; Genickstarre: Stockholm 1 Todesfall, Christtania 2, nieder ländische Orte (21. bis 27. März) 8'Hertogenbusch 4, 4 Orte je 2 18 Orte je 1 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsen entzündung: Reg.⸗Bez. Posen 45 Erkrankungen; Krätze: Reg. Bez. Posen 59, Kopenhagen 175 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Masern und Röteln (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,10 %) ge⸗ storken in Halberstadt — Erkrankungen wurden angezeigt in Nürn⸗ berg 67, Hamburg 20, Budapest 37, Kopenhagen 99, Stockholm 44 Ferner wurden Erkrankungen gemeloet an: Scharlach in Berlin 48. Hamburg 22, Amsterdam 61, Budapest 36, Kopenhagen 29, Stock⸗ bolm 46, Wten 40; Diphtherie und Krupp im Landespolteibezirke Berlin 161 (Berlin Stadt 112), in Breßlau 24, in den Reg.⸗Me⸗ zirken Maadeburg 108, Potsdam 168, Schleswig 120, Stuttgart 27 Hamburg 92, Budapest 28, Christianta 26, Kopenragen 21, Stock⸗ holm 26, Wien 63; Keuchhusten in Budapest 43; Typhus in
Budapest 21. Verkehrswesen.
Der Postverkehr zwischen Deutschland einerseits und Kuba und Panama andererseits ist gänzlich eingestellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr statt. Es werden daher keinerlei Postsendungen nach Kuba und Panama mehr angenommen, bereits vorliegende oder durch die Briefkästen zur Einlieferung gelangende Sendungen werden den Absendern zurückgegeben.
Pocken: krankungen; Fleckrieber:
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen „Arda“ mit den Damen Denera, Leisner und den Herren Jadlowker, Schwarz, Bach⸗ mann, Schwegler und Funck m den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Generalmusikvirektor Blech. Die Vorstellung beginnt um
6 ½ Uhr. b 1
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Drevers Lustspiel „Die reiche Frau’ in Szene. In den Hauptroll n wirten die Damen Aenstädt und Heigler, die Herren Böttcher, Cl⸗wing, Eich⸗ bolz, von Ledebur, Patry und Sachs mil. Spielleiner ist der Oberreg füeur Patrv. — Als 5. Arend des „Wildenbruch⸗Zyklus“ gebt am Sonnabend, ven 21. d. M., das Schaaspiel „Der mue Herr“, das Brandenduxgs Soldatenleben zur Zeit des Regierungsantrturs de Großen Kurfü sten schildert, nach einer Pause von über 20 P hren, neeinstudiert, im Szene. Die Hauperollen sind mit den Dame, Arnstädt, Coste und Heister und den Herren Kraußneck, Prhl, Clewing, von Leiebur, Leffler, L cas, Keppler, Mühlbofer, Vespermann, de Vogt und Sachs besetzt. Spielleiter ist Dr. Bruck.
Das Berliner Theater bat als Ergebnis des National.
tages der Deutschen Bühnen die Summe von 6002,50 ℳ ohne Abzug dem gemeinnützigen Zwecke zugeführt.
Im Blüthnersaal findet am Donnerstag, Abends 7 ¼ Uhr, eine Aufführung des Oratoriums „Eltas“ von Mend lsfohn unter Mitwirkung des Scheinpflugschen Chores und des Blüthner⸗ orchesters unter der Leitung von Leo Kopf statt. Solisten sind: Eva Rosé, Leo Gollanin, Lillt Rummelspacher und Kammerfänger J. von Raatz⸗Brockmann.
Mannigfaltiges.
re Majestät die Kaiserin und Königin nahm ZB. P. B.* vülte gestern vormittag an dem Gottesvienst im Dom teil. Am Sonnabendvormittag hatte Ihre Majestät ein⸗ gebend die Betriebe von Stemens und Halske und Stiemens⸗ Schuckert besichtigt. Fünf,ig Arbester und A beiterinnen warden von Ihrer Majestät persönlich im Auftrage Seiner Majestät mit dem Verdienstkreuz für Kriegshilfe ausgezeichnet.
“ Sammlung känstlicher Zähne, Gebisse usw. durch die Zahnärzte. Die Brezlauerzahnärztliche Gesellschaft E. V., Breslau V, Schweidnitzer Stadteraben 10, hat, wie „W. T. B. meldet, mit Zustimmung des Kriegsamts (Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung in dankenswerter Weise die Aufgabe übernommen, aus den Kreisen der Patienten die enthehrlichen Mengen von alten Zähnen, Gebissen, Kronen, Stiften und Brückenarbeiten, zwecks Verwendung der darin enthaltenen Edelmetallmengen für Bedürfnisse der Landesverteidigung zu sammeln. Das Material wird zu diesem Zwoick von der Breslauer Zahnärztlichen Gesellschaft an die Kriegsmetall⸗Aktiengesellschaft ab⸗ geliefert, der erzielte Erlös dem Zentralkomitee vom Roten Kreuz zugeführt. Wer also die in seinem Besize befindlichen alten Zahn⸗ arbeiten abliefert, dient damit zugleich den Interessen der Landesver⸗ teidigung und der allgemeinen Wohlfahrtspflege. Die Zahnärzte, auch wenn sie nicht Mitalieder der oben genannten Gesollschaft sind, dürfen alte Zähne, Gebisse, Kronen, Stifte und Brückenarbeiten, soweit diese von den Patienten unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, annehmen, haben dann aber die Verpflichtung, das empfangene Material restlos an die Breslauer Zahnärztliche Gesellschaft abzuführen. Ein Ankauf oder eine Verwendung der abgelieferten Mengen für eigene Zwecke ist den Zahnärzten nicht gestattet. Beides würde als Uebertretung der Beschlagnahmebestimmungen für Platin strafbar sein, da das in alten Zähnen usw. enthaltene Platin der Beschla nahme unterliegt. Die für die Veräußerung (Abgabe) beschlagnahmten Platins erforderleche Genehmt⸗ gung der Kriegsrohstoffabtellung ist für die unentgeltliche Ab⸗ lieferung an die Zahnärzte zum Zwecke der — Verwendung im Rahmen der von der Breslauer Zahnärztlichen Ge⸗ sellschaft übernommenen Verpflichtung grundsätzlich erteilt und braucht deshalb nicht erst von Fall zu Fall vom Ablteferer eingeholt zu werden.
Königsberg 1. Pr., 14. April. (W. T. B.) Der vor einiger Zeit in Berlin rüͤndete Verein „Tannenberg⸗ Gedächlnishalle auf der Neidenhurg“, der bs sich zur Aufgabe macht, in der ostpreußischen Siadt Neidendurg auf der gleich⸗ gee be Ordensburg eine Gedöchtnishalle aen Aufnahme von Troybäen und Erinnerungen an die in nächster Nähe geschlagene Schlacht bei Tannenberg zu schaffen, ist an den Generalfeldm U von Hindenburg mit der Bute berangetreten, den Ehren⸗ vorsitz über den Verein zu übernehmen. Der Feldmarschall