Berlin, 22 Anril, Abends. (W. T. B.) Heftiger Feuerkampf in einzelnen Abschnitten der Arras⸗Fronz, Infanteriegefecht bei Loos im Gange. „An der Aisne und in der Fbenße ne Tags bisher meist ruhig nur nordöstlich Soissons le hüsles 1““] Vom Osten nichts Neues. Großes Hauptquartier, 23. April. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zwischen Loos und der Bahn Arras —Cambrai dauerte
gestern der Artilleriekampf an.
Nordwestlich von Lens drangen englische Sturmtrupps in 500 m Breite in unseren vordersten Graben; sie wurden durch Gegenstoß zurückgeworfen.
Auch Nachts blieb das Feuer stark; heute früh haben nach Trommelfeuer in breiter Front die Infanteriekämpfe be⸗ gormen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Vormittags war nur nordöstlich von Soissons die Feuertätigkeit gesteigert.
Vom Nachmittage an bekämpften sich längs der Aisne und in der Champagne die Artillerien wieder mit zu⸗ nehmender Heftigkeit.
Handgranatenkämpfe spielten sich auf dem Chemin des Dames⸗Rücken ab; ein starker französischer Angriff nordwestlich von La Ville⸗aux⸗Bois brach verlustreich zusammen.
Zwischen Prosnes und Suippes⸗Niederung brachten Vorstöße dem Feinde keinerlei Vorteil.
ir machten am Hochberg südwestlich von Moron⸗ villiers und durch Eindringen in die französische Stellung südlich von Ste. Marie⸗à⸗Py über 50 Gefangene.
“ 8
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Neues.
Unsere Flieger schossen vier feindliche Fessel⸗ ballone in Brand und brachten in Luftkämpfen 11 Flug⸗ zeuge zum Absturz. Rittmeister Freiherr von Richthofen blieb zum 46. Male, Leutnant Wolff zum 20. Male Sieger. Die Jagdstaffel des Rittmeisters Freiherrn von Richt⸗ vefan hat bis gestern 100 feindliche Flugzeuge ab⸗
geschossen. . “ Oestlicher Kriegsschauplatz.
Mehrfach lag lebhaftes Feuer der russischen Artillerie auf unseren Linien; es wurde kräßtig erwidert.
Bombenabwurf russischer Flieger bei Lida wurde durch Luftangriff auf Molodeczno und Turez (nordwestlich bezw. südwestlich von Minsk) vergolten. Füeerzrxäctcee666
Mazedonische Front. Am Ostufer des Vardar und südwestlich des Dofran⸗ Sees heftiges Artilleriefeuer, dem nur am Dojran⸗See ein englischer Angriff folgte. Er wurde von den bulgarischen Truppen abgewiesen; eins unserer Fliegergeschwader griff aus der Luft in den Kampf ein. 8 Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
4.
esterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 21. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher und südöͤstlicher Kriegsschauplaz. Keine besonderen Ereignisse. C“
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Gefechtstätigkeit erhob sich auch gestern nicht über das gewöhnliche Maß, doch setzte der Feind an der küsten⸗ ländischen Font beträchtliche Lufistreitkräfte zur Aufklärung unserer Stellungen und der Räume dahinter ein.
Die feindlichen Flieger warfen auf mehrere Orte hinter unserer Front Bomben ab. Bei Laghi, nordwestlich von Arsiero, drangen nach kurzer Artillerievorbereitung Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 14 in die feindlichen Stellungen ein und brachten von dort einen Offizier und 30 Mann als Gefangene zurück.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
—
Wien, 22. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher Kriegsschauplatz. An zahlreichen Stellen der Front lebhafte Artillerie⸗ und Minenwerferkämpfe.
Italienischer Kriegsschauplatz. 8
An der Küstenländischen Front herrschte auch gestern überaus rege feindliche Fliegertätigkeit. Im Gebiet der Drei Zinnen drangen Landsturmabteilungen in eine feind⸗ liche Siellung zunächst der Drei Zinnenhütte ein, nahmen einen Offizier und 75 Mann gefangen und erbeuteten 2 Maschinen⸗ gewehre. Sonst hielt sich die Gefechtstätigkeit in den üblichen
Grenzen. Südöstlicher Kriegsschauplatz 1 Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1u““
“
8 11“
8
28
EE1
Wien, 23. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Auf allen drei Kriegsschauplätzen nichts von Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnan
ZBulgarischer Bericht.
Sofia, 21. April. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. „Mazedonische Front. Eine englische Erkundungs⸗ abteilung mit 4 Offizieren rückte gegen unsere Posten am Fuße der Belasica Planina vestlich von Poroj Dolni vor, wurde jedoch von unseren vorgeschobenen Einheiten mit Feuer
dem Rückmarsch kein weiterer Gegner gesichtet wurde, machten
11“ von Serres zerstreuten wir eine Schwadron und zwei Züge Jafanterle des Feindes durch Artilleriefeuer.
Auf der ganzen Front schwache Artillerietätigkeit.
Rumänische Front Vei Tulcea spärliches Maschinen⸗
E.Pferr. Oestlich von Tulrea schwache Artillerietätigkeit. i Isaccea vereinzelte Kanonenschüsse. 8
Sofia, 22. April. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. Mazedonische Front. Auf der Crvena Stena und
auf der Höhe 1050 im Cerna⸗Bogen zeitweiliges heftiges Artilleriefeuer. Zwischen Vardar und Dojran⸗See heftiges feindliches Artilleriefeuer, das am Nachmittag ziemlich lebhaft
wurde. Südlich vom Dojran⸗See, in der Ebene von Serres
bis zur Mündung der Struma Artilleriefeuer und lebhafte Patrouillentätigkeit. 1 —
An der Rumänischen Front Ruhe. 1.“ ¹ 8
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 21. April. (W. T. B.) Amtlt Bericht vom 21. April. 18 — ) Antlicher
Irakfront. Außer lebhafterem Artilleriefeuer auf dem rechten Tigrisufer keine Gefechtstätigkeit.
Kaukasusfront. Im linken Flügelabschnitt wurde ein feindlicher Ueberfallversuch durch unser Feuer vereitelt. Am linken Flüge. wirkungsloses feindliches Artilleriefeuer.
Sinaifront. Nach der für uns siegreichen Schlacht bei Gaza ist der Gegner mit schweren Verlusten in seine Aus⸗ gangsstellungen zurückgegangen. Unsere Verluste in der Schlacht waren unbedeutend. Ein feindlicher Flieger wurde durch einen unserer Flieger abgeschossen. Der feindliche Apparat stürzte zwischen den türkischen und englischen Linien nieder. Ein anderer feindlicher Flieger wurde bei Tell Scheria durch Feuer von der Erde aus zur Landung gezwungen. Der feindliche Flugzeugführer wurde gefangen. Uinsere Flieger zeigten sich in den Luftkämpfen stets den feindlichen überlegen. Sie haben au ßerdem auf die feindlichen Lager und Reserven 300 kg Bomben abgeworfen. Es wurde festgestellt, daß die feindliche Flotte absichtlich die große Moschee in Gaza unter Feuer nahm. Die Moschee wurde zerstört.
Von den übrigen Fronten sind keine besonderen Ereig⸗
nisse gemeldet worden. In der Nähe der Insel Milos wurde ein feindliches Flae 12 500 Tonnen wit zwei Schorn⸗ steinen durch ein U⸗Boot versenkt. „Im Hedschas unternahmen die Rebellen wieder ver⸗ schiedene Vorstöße gegen die Bahnlinie. Sie wurden überall mit schweren Verlusten zurückgeschlagen.
Konstantinopel, 23. April. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht vom 22. April.
Irakfront. Auf dem rechten Tigrisufer haben neue Kämpfe begonnen, die noch nicht abgeschlossen sind. Auf dem linken Tigrisufer wurde eine von uns vorgeschobene Abteilung einige Kilometer zurückgenommen.
Sinaifront. Der bei Gaza geschlagene Feind hat seinen rechten Flügel noch weiter zurückgenommen und arbeitet am Ausbau seiner Verteidigungsstellungen. 82 Schutz seines rechten Flügels hat er eine Anzahl neue Ste ungen angelegt. Nachträglich wird gemeldet, daß bei Gaza hundert unverwundete Gefangene eingebracht wurden. Die verhältnismäßig geringe Zahl erklärt sich durch die Erbitterung, mit der auf beiden Seiten gekämpft wurde. Es wurden zahlreiche Gewehre und einige automatische Gewehre erbeutet. Von den schweren Panzerwagen (Tanks), die der Gegner ins Feuer brachte, wurden drei zerstört.*
Auf den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse.
Ueber die Kämpfe bei Gaza wid dem „Wolffschen Telegraphenbureau“ von zuständiger Stelle berichtet:
Die breitere Oeffentlichteit hatte den Vorbereitungen des eng⸗ lischen Heeres in den letzten Monaten an der Grerie von Syrien zum Angriff auf Palästina kaum Beachtung geschenkt. Nach Veollendung der Bahnlinte bis El Arish hatten die Englander ohne Verzug den Ausbau dieser Strecke in Richtung Gaza weitergeführt. Dem Fort⸗ schreiten der Linie entsprechend schoben sich ihre Streitkraäfte systematisch weiter vor. So stand das Gros der engli chen Streit⸗ kräfte, elwa drei englische Infanteriediv sionen und Kavallerie in der Stärke von allermindestens zwei Dv sionen, gegen Mitt⸗ März zwischen El Arssh und Resah bereit zum Angriff gegen Gaza. Am 24. März hatten die englischen Erkundungsabteilungen den Fluß⸗ abschnitt 6 km sürlich Gaza, den Wadi Gaze, erreicht, während das Gros der Dwesionen hinter dem genannten Abschnut in aller Eile aufschloß. Schon am 25. begann der englische Vormarsch zum ent⸗ scheidenden Vorrücken auf Gazo. Die engllichen Divisionen über⸗ scheitten an diesem Tage den Wadi Gaza und stellten sich in er⸗ drückender Uebermacht gegenüber Gaza und dem anschließenden Hobengelände zum Angriff bereit. Der eigentliche Kampf um die Stadtstellung begann am 26. Die heftigsten Angriffe richteten die Engländer gegen die Südfront von Gaza und die dortigen Höhen. In erbittertem Ringen gingen die Stellungen von Hand zu Hand, um zuletzt aber im Besitz der siegreichen Türken zu bleiben. Da dieser Angriff von Südosten ber mißglückt war, versuchten die Engländer in der Nacht vom 26. zum 27. März, die türkischen Streitkräfte zu umgehen, was ihnen gelana. Infolgedessen vermochten sie von Norden her in Gaza einzudringen. Die Lage war damit für die heldenmütigen Vertetdiger äußerst kritisch geworden. Indessen nahte rechtzeitig Eatsatz. Türkische Truppen stießen von Osten her gegen Flanke und Rücken der Engländer vor. Vergeblich versuchten die Engländer durch einen letzten wütenden frontalen An⸗ griff die Lage bei Gaza zu ihren Gunsten zu gestalten. Ste wurden erneut zu ückgeschlagen. Damit war der enaglische Rückzug unver⸗ meidlich geworden, — er rettete die englische Armee über den Wadi Gaza. Die starke eigene numerische Ueberlegenheit und die Ermüdung des beldenmütigen türkischen Heeres rettete die Engländer vor der völligen Vernichtung. Mehr als 1500 tote Engländer wurden in Gaza und vor den türkischen Stellungen beerdigt. Zwölf Maschinen⸗ gewehre und 1 Panzerauto verblieben den Türken als Beute. Die Zahl der Gefangenen (gegen 200 Mann) war gering. Dies erklärt sich vor allem aus Erbitterung, mit der auf beiden Seiten ge⸗ kämpft wurde. 8
Der Krieg zur See.
Berlin, 21. April. (W. T. B.) Leichte Streitkräfte sind in der Nacht vom 20. zum in den östlichen Kanal
deutsche 21. April und gegen die Themse⸗ mündung vorgestoßen. Die Festungen Dover Wund Calais wurden auf nahe Entsernungen mit insgesamt 650 Schuß wirkungsvoll unter Feuer genommen. Calais war unbewacht; ein vor Dover an⸗ getroffenes Vorpostenfahrzeug wurde vernichtet. Als auf
2*
Gautier Kehrt und nahmen nochmals Kurs auf den Kangh. ausgang. Hierbei stießen sie östlich von Dover auf eine größen Anzahl von englischen Zerstörern und Führerschiffen. ECs kan
u scharfen Gefechten auf nächste Entfernungen. in sein bliches Führerschiff wurde durch Torpedoschuß versenkt, mehrere andere durch Artillerietreffen schwer beschädigt, wahrscheinlich ist von den letzterer ebenfalls eines gesunken. Von unseren Torpedobooten sind „G 85“ und „G 42“ aus diesen Gefechten nicht zurückgekehrt und müssen als verloren gelten Alle übrigen Boote sind ohne Beschädigungen oder Verluste wieder eingelaufen. Ein südlich der Themsemündung vor⸗ gestoßener Teil unserer Streitkräfte traf kein Kriegsfahrzeng des Gegners an und konnte nur einige Gefangene von einem Handelsschiff einbringen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Amsterdam, 21. April. (W. T. B.) Das hollän⸗ dische Fischerfahrzeug Arie „M. A. 146“ ist durch ein U⸗Boot zum Sinken gebracht worden: die Besatzung wurde an Land gebracht.
Wien, 21. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet. Im Anschluß an einen feindlichen Luftschiffangriff auf die Umgebung von Triest, der keinen nennenswerten Schaden brachte, belegte am 20. d. M. vor Tagesanbruch eine Gruppe unserer Seeflugzeuge die militärischen Anlagen von San Camziano mit Bomben und erzielte mehrere Treffer, die auch einen großen Brand hervorriefen. Alle Flugzeuge sind unversehrt eingerückt.
Flottenkommando.
Kopenhagen, 22 April. (W. T. B.) Das dänische Ministerium des Aeußern teilt mit: Einem Telegramm des dänischen Konsulats in Rotterdam zufolge ist der dänische Schoner „Fram“, auf der Reise von England nach Aarhus mit einer Kohlenladung, in der Nordsee versenkt worden.
Kunst und Wissenschaft.
Gestern früh ist der Hofarchitekt Seiner Majestät des Kaiserz und Königs, Wirklicher Geheimer Oberhofbaurat Ernst von Ihne im Alter von 69 Jahren in Berlin gestorben. Er war in Elber, feld geboren und studierte auf der Universitaͤt Heidelberg, auf den Technischen Hochschelen in Karlsrube und Berlin sowie auf der Pariser Kunstakademie. Im Jahre 1878 Archit, kt in Berlin nieder, wo er während der Regierungt⸗ zeit Kaiser Friedrichs zum Hofarchitekten ernannt wurde. dieser Eigenschaft warde er u. a. mit dem hof für die Kalserin Friedzich, des Schlosses Hemmelmark für den Prinzen Heirsich von Preußen sowie mit dem Umbau des Wer en Saales im Königlichen Schloß in Berlin betraut. Von 88 offentlichen Gebäuden wurden nach seinen Plänen der Königliche Marstall, das Kasser Frledrich⸗-Museum und der gewaltige Neubau dec Königlichen Bibliothetk errichtet. 8 W“
Literatur. ͤ“ g neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Fsr . sind nur an die Redak ion, Wilhelm⸗
ra
1 Ierlae iö- n on orgio Molli. ebersetzung aus dem Italientschen von L. Hämmerle. 1 ℳ. Stuttgart, Julius Hoffmann. 5 Der Mordversuch an dem Oberleutnant z. S. des U⸗Bootes 41 Crampton. 0,80 ℳ. Leipzig, S. Hirzel. Deutsche Namenkunde. F. Kluge. 45 S. 0,60 ℳ. Friedrich List ein Weltwirtschaft Gustav Flscher.
Leipzig, Quelle u. Meyer. Prophet und Märtvrer deutscher von Adolf Damaschte. 0,60 ℳ.
Fhmigtiche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 107. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. off⸗ manns Erzählungen. Phantastische Oper 5 drei 9 einem Prolog und einem Epilog von J. Barbier. Musik 8 81 I Vefitagsee Fetung. Herr Kapellmeister Dr. edry. egie: Hern erregisse . -
Piofessor Rüdel. Anfang 7 Uhr. 1“ Schauspielhaus. 109. Abonnementsvorstellung. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgangen von Ernst von Wildenbruch. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. „Anfang 7 Uhr.
1e. “ “ . Der
1 olländer. omantische e i b
Richard Wagner. Anfang 7 ½ Uhr. vAX1“
vier salh echn 110. daöteeeeegg Medea. Trauer⸗ an fünf Aufzügen von Grillparzer. S Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr. “““
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Erna Krüger mit Hrn. Lentnant Lotha oller (Berlin⸗ Wllmenedorf Hat en;. Fes ven Geboren: Zwei Söhne: Hrn. Regierungsrat a. D. Dr. Schmit⸗ man, gen. Pothmann (Berlin). — Ein Sohn: Hrn Hans⸗ Achim von Karstedt (Paß, Kr. Pyritz). — Hrn. Geheimen Re⸗
estorben: Hr. nisterialdirektor a. D., Wizklicher Geheimer Rat Dr. Carl Heinrich Moritz Waentig (Dreuden). 81 Hr. Generaloberarzt Dr. Karl Scholz⸗Sadebeck (Bromberg). — Hr. Philipp von Kemnitz (Gernrode a. H.) — Verw. Fr. Geheimrat Luise Jaup, geb. Gros (Darmstadt). — Fr. Geheimrat Anna Rieß von Scheurnschloß, geb. Weigelt (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. T vyrol in Charlottenburg.
Verantwortlich für den “ Der Vorsteher der Expedition⸗ Rechnungsrat Nengering in Berlin. Verlag der Expediton (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, 8 Berlin, Wilhelmstraße 32. 1“
Sieben Beilagen
pfangen und umfaßt. Der Feind flüchtete und ließ Ge⸗ sangene. darunter einen Offizier, in um änden. Süblich
Teile unserer Streitkräfte unter Führung des Korvettenkapltäns
sowie die 1433. Ausgabe der Deutschen Vevhasltsen.
8 * 5
ließ er sib alz 2
Bau des Schlosses Friedriche. V
e 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt. 1h. Die Folgen des U⸗Bootkrieges
Von Gcheimrat Paofessor Dr.
ena, †
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Großbritannien und Irland.
Interessante Einzelheiten über die Rede des englischen rlamentsmitgliedes F. W. Jowett auf der diesjährigen Enferenz der unabhängigen Arbeiterpartei werden ch den „Manchester Guardian“ veröffentlicht. Jowett sagte er anderem folgendes: G Wenn in den Jahren vor dem Kriege die englische Regierung ibenso bemüht hätte wie der Präsident Wilson, die Nation über Angelegenheiten des Staates unterrichtet zu halten, dann wären
niemals an die jetzt gestürzte russische Regierung gebunden
n. Hätte dieses Band nicht bestanden, daunn wäre die ke⸗ he russische Regierung schon lange in den Staub gesunken. nunmehrtge Pernichtung recktsertigt aber den Krieg nicht. Un⸗
ce Menschenletzen wären erspart worden, wenn wir de Anlechen, [rie Rußland gegen die Wünsche der Führer des rutsischen Volfkes
‚Jahren gemocht hatten, Rußland vorenthalten häͤtten. Darnn diee russische Regierung, um den Bankerott zu vermriden, sich gerötigt gesehen, sich mit dem russi chen Volt zu arrangie en. l haben wir dem russichen Volk jeine Repolution versagt, ch Frankreich sie ihm fruher verfagt hatte. Ich glaube, „aß zt die englische Regierung ihm die Revolution verboten haben
de, wenn dies möglich gewesen wäre.
Bei der Besprechung des Eingreifens Amerikas gte Jowett:
‚merika erklärte, es verfolge keinen selbstfüchticen Zweck; es e keine Eroberungen und keine Kolonien, es sucke keine lle Entschädigung für die Opfer, die es gerne bringen
de. Die Entente heabsichtigt dagegen nicht, eine solch⸗ ung abzugeben. Daber geht der Krieg weiter, nicht
e für Belgien oder für Frankreich, auch nicht etwa für freits Polen oder die Lösung der elsaß⸗lothringischen Frage, lediglich, um die deutschen Kolonien in Afrika zu erwerken
Oesterresch⸗Ungarn und die Türkei zu zerstöck ln, damit die eauf Kosten dieser Staaten Eroberungen machen kann.
Die Verlustlisten in der „Times“ vom 14. d. M. halten die Namen von 112 Offizieren und 660 Mann.
Rußland.
Der Befehlshaber der russischen Armee an der rumänischen General Letschins ky hat dem „Matin“ zufolge seinen it angeboten.
Der Professor für Völkerrecht Baron Molde ist an von Polowzow, dessen Rücktritt genehmigt worden ist, gehilfen des Ministers des Aeußern ernannt worden.
Der General Gurko erklärt in einem Tagesbefehl
t, es sei unzulässig, daß in der aktiven Armee die enausschüsse selber ihre Offiziere ernennen wollten. Es zuerlich, daß die Frage trotz verschiedener Befehle noch erörrert werden müsse. Ausgebildete Offieiere strikte Disziplin fordern, liefen aber infolge des Vor⸗ der Soldatenausschüsse Gefahr, vertrieben zu werden, en gezwungen, ihren Abschied einzureichen, da ste nicht ren eigenen Soldaten abhängen wollten. Man könne icht erwarten, daß Führer und höhere Offiziere mit benen Offizieren zusammenarbeiten könnten, die ihnen it seien.
Nach einer Meldung der Petersburger Telegraphen⸗ r“ haben der Ministerpräsident Fürst Lwow und der ninister Gutschkow an die für die Armee tätigen r einen Aufruf gerichtet, in dem sie erklären:
e l tzis Stunde unserer Prüfungen ist gekommen und viellescht cksalsstund?, die uns auf immer gluͤcklich und frei machen er uns unsere nationale Ehre rauben und uns in die alte et zurückschleudern wird. Mehr als jemals werden wir unser zwirgen, und das Schicksal der gewonnenen Freiheiten ist in Hand.“
Das Ministerium des Innern arbeitet dem „Algemeen ndelsblad“ zufolge ein provisorisches Wahlgesetz zur fortigen Demokratisierung des Komitees der kbeiter⸗ und Soldaten⸗Abgeordneten aus, das inen kurzem in Kraft treten und solange Gel⸗ ig haben soll, bis die konstituierende Versammlung r das neue Wahlrecht Beschluß gefaßt hat. Das pro⸗ frische Wahlgesetz gibt allen Personen, die das 21. Lebens⸗ ar vollendet haben, ohne Unterschied von Nationalität, ligion, Geschlecht oder Vermögen das Wahlrecht und ver⸗ vat nur, daß die Wahlberechtigten mindestens drei Monate ihrem Bezirke ansässig waren.
— Im Taurischen Palast in St. Petersburg hat vor⸗ sern eine Konferenz von Vertretern der ganzen 6. und Teilen der 4., 5., 7., 8. und 12. Armee und der Grenadier⸗Division unter Teilnahme von Vertretern des ldaten⸗ und Arbeiterausschusses stattgefunden. Die Dele⸗ sen stellten unter anderem die Fraae, ob der Soldaten⸗ und beiterausschuß in St. Petersburg wirklich für einen Sonder⸗ dden eintrete Das Ausschußmitglied Sokolow antwortete tMeldung der St. Petersburger Telegraphenagentur, der asschuß verwerfe jeden Gedanken an einen onderfrieden. . Auf eine an Tscheidse gerichtete Bitte des sozialistischen stalieds des amerikanischen Kongresses Meyer, die Gerüchte dementieren, doß die russischen Sozialisten einen Sonder⸗ lden mit Deutschland begünstigen, sandte der Vollzugs⸗ sschuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrats folgende Antwort: Wie in dem Aufruf des roeiter⸗ und Soldatenrats in St. Petere⸗ ig an die Völker der Welt und in der Entschließung des ahge⸗ ren Kongesses der örtlichen Arbeiter⸗, und Soldatenvertreter kärt worden ist, erßrebt die gesamte russische revolutionäre Demo⸗ ite keinen Sonderfrieden, sondern einen internatitenalen Frieden ne offene oder verschleierte Annexionen auf der Grundlage einer sen Entwicklung der Vöͤlker. — Der NRat der Arbeiter⸗ und Soldatendele⸗ serten 8 beschlossen, in ganz Rußland den ersten Mai nen Stils, also den 18. April russischer Zeitrechnung, zu iern. Es sind für diesen Tag auch große Arbeiter⸗ dgebungen im ganzen Lande vorgesehen. Um auch nicht
„———
2 Frontarmee des Zentrums, wie der „Petit Parisien“
anzeiget und Königlich Pren
LEE11““
Berlin, Montag,
e——y
den 23. April
— —V
8
einen Tag die Kriegsärbeit zu hemmen, haben die Arbeiter beschlossen, statt am 1. Mai am Sonntag, den 29. April, zu feiern.
— Der Ukrainische Nationalkongreß hat sich, wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, für eine russische föderative Republik sowie für die Autonomie der Ukraine ausgesprochen.
— Der finnländische Landtag erörterte vorgestern die Gesetzentwürfe, betreffend das Recht russischer Bürger, in Finnland ein Gewerbe auszuüben, sowie betreffend die Kom⸗ munalrechte für in Finnland wohnende russische Bürger. Die Gesetzentwürfe wurden dem Wirtschaftsausschuß zur Prüfung überwiesen.
Spanien.
Der König hat die verfassungsmäßigen Bürg⸗ schaften wiederhergestellt.
— Der spanische Botschafter beim Vatikan Calbeton ist zurückgetreten.
— Der ehemalige Minister des Aeußern, Käammerpräsident Miguel Villanueva gab in einer Unterredung über die internationale Politik Spaniens laut Mitteilung des „W. T. B.“ folgende Erklärungen ab, die in einem großen Teil der Presse Aufnahme fanden:
Seit Beginn des Keieges bin ich entschiedener Anbänger der Neutralttät, denn nur sie allein vpereicht Spanten. zu Nutz und Frommen. Eine Intervention, auf die von moncher Seite hin⸗ gegrbeitet wird, wäre der Ruin Spzriens, alle werden sich dagegen erheben, genau so wie im Jahr 1808 das Volk sih gegen Napoleon erhoben hat, obwohl Spa ien sich nicht offiztell auf seine Seite ge⸗ stelt halte. Sollte trotz alledem eine Re ierung wagen, die Neutza⸗ tät Spaniens in Gefahr zu kringen, wü de ich über jedwedes Interesse hinweg sie nach allen meinen Kräften verteidigen.
Das Ergebnis der Unterhandlungen mit Deutsch⸗ land gestattet, Lyoner Blättermeldungen zufolge, daß spanische Handelsschiffe, die ausschließlich Fruchtladungen für Häfen der Neutralen oder Kriegführenden außerhalb der Kriegszone führen, von deutschen U⸗Booten unter folgenden Bedingungen respektiert werden: 1b
1) Die spanische Regierung garantiert, daß jedes zum Frucht⸗ transport dienende Schiff keine Ladung für die Fetnde Deutschlands 1 † 688 2) doß die Schiffe eine vom deutschen Kensul unterzeichnete Erklärung besitzen, die besch inigt, daß die ohige Bedingurg beachtet wird,
3) daß die Sch ffe außerhalb der verkote en Zone bleiben.
So ist das Eingreifen der deutschen Konsuln bei Lade⸗ operationen spanischer Schiffe unterdrückt, da die deutschen Be⸗ hörden nunmehr auf Grund der Erklärungen der spanischen Regierung die unter Nr. 2 aufgeführte Erklärung ausstellen.
8 Portugal.
Das Kabinett Almeida ist vorgestern zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte der „Agence Havas“ zufolge, nachdem die Kammer mit 57 gegen 21 Stimmen eine Verordnung, die die Einsetzung eines nationalen Wirischaftsrats vorsieht, für nichtig erklärt hatte. . Niederlande.
Das Ministerium des Aeußern teilt dem „Haager Korrespondenzbureau“ zufolge mit, daß anläßlich der im amerikanischen Kongreß gestellten Anträge zur Ein⸗ schränkung der Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten der Gesandte in Washington beauftragt wurde, sich über die Absichten der amerikanischen Regierung zu unterrichten. Der Gesandte hatte eine Unterredung mit dem Präsidenten Wilson, in der er ihm die Lage in Holland und die Folgen, die ein eventuelles Ausfuhrverbot, namentlich von Lebensmitteln und Metallen, haben würde, auseinandersetzte. Wilson wies darauf hin, daß die Anträge lediglich darauf hinausliefen, ihm die Ermächtigung zu geben, wenn nötig, ein Ausfuhr⸗ verbot anzukündigen. Er würde nur im Falle äußerster Not⸗ wendigkeit dazu übergehen, ein Ausfuhrperbot von Lebens⸗ mitteln und Metallen nach Holland zu erlassen, da er sich über den Zustand, in dem das Land sich jetzt befinde, und über seine Lage gegenüber den Kriegführenden vollkommen Rechen⸗ schaft ablege. —
Schweden.
In der Zweiten Kammer machte der Staatsminisier Swartz vorgestern ausführliche Angaben über den Stand der Lebensmittelfrage. Er erklärte laut Bericht des ää
In Bezug auf Brot seien keine weiteren Einschränkungen mehr nötig, da die YVorräte bis zur Herbsternte ausr ichten, dech werde alles geschehen, um busch Einfuhr eine Erhöhung der Ra ionen besonders für die zu ermöglichen, die in erster Ltnie auf Brot an ewiesen sesen Die Vorräte an Kartoffeln seien zwar gering, aber man hoffe durch Eiaführung von Höchfpreisen einer unnöngen Pretssteigerung vorzubeugen. Der Be⸗ darf an Dungemitteln könne im großen und garzen als gedeckt ange⸗ seben werden, vor allem, wenn noch eine Ladung; die vom Siaat ein⸗ gekauft worden ses, richtig eintreffe. Die getadelte Fle schausfuhr sei durch vermehrte Schlachtung zu erklären und heeinträchtige den Verbrauch des Landes nicht. Butter und Eier würden seit en iger Zeit icht mehr ausgeführt. Dte Holzvorräte könnten als genücer d angesehen werden. Zum Schluß mahnte der Staatsminister mit Ruhe und Besonnenheit die nolkwendigen Opfer zu tra en.
Unmittelbar, nachdem der Staatsminister gesprochen hatte, zogen ungefähr 20 000 Arbeiter vor das Reschetagsgebäude, um gegen die jetzigen Ernährungsverhältnisse zu demonstrieren. Sie beschlossen die Emsetzung eines Ausschusses, der der Re⸗ gierung die Wünsche der Arbeiter unterbeiten solle. Branting sprach beruhigende Worte zur Versammlung und betonte den Willen der neuen Regierung, ihr Bestes zu tun. Hierauf zer⸗ sireuten sich die Arbeiter in voller Ordnung.
Norwegen.
Das Storthing hat am e tage die geheimen Sitzungen, in denen die seitens der Regierung und des Ausschusses für äußere Angelegenheiten vorgelegten Mittei⸗ lungen über die außerpolitische und handelspolitische Lage be. raten wurden, fortgesetzt und abgeschlossen. Wie „W. T. B.
S
meldet, wurde in den Sitzungen die Versorgung des Landes mit wichtigen Gebrauchsartikeln, wie Korn und Kohlen, be⸗ handelt, und im Zusammenhange damit die Nordseeschiff⸗ fahrt und ihre Gefahren für Schiffe und Besatzungen er⸗ wogen. Es herrschte Einigkeit darin, die äußere Politik weiterhin im Rahmen strenger Neutralität zu führen. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. Die ausgesprengten Gerüchte, man erwäge eine Bewaffnung der Handelsschiffe, entbehren jeglicher Grundlage.
Das Storthing hat einstimmig einen Kredit von 150 000 Kronen zur Unterstützung von Seeleuten, die ihre Stellungen verloren haben, angenommen. “
Türkei. 8
Infolge der Erklärung des Kriegszustandes zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Reiche hat die osmanische Regierung der amerikanischen Botschaft in Konstantinopel mitgeteilt, daß sie nach dem Beispiel der ver⸗ bündeten österreichisch⸗ ungarischen Monarchie die Be⸗ ziehungen zu den Vereinigten Staaten abge⸗ brochen habe. Wie „W. T. B.“ meldet, hat an Stelle der Vereinigten Staaten, die den Schutz sämtlicher feindlicher Staatsangehöriger in der Türkei übernommen hatten, Holland den Schutz der russischen, englischen und französischen, Spanien den Schutz der italienischen, rumänischen und montenegrinischen, Schweden den Schutz der amerikanischen und serbischen Staats⸗ angehörigen übernommen.
— Gestern ist der Großwesir Talaat Pascha mit Begleitung nach Berlin abgereist, von wo er sich ins deutsche Hauptquartier begibt. 8
Bulgarien.
Die „Bulgarische Telegrophen⸗Agentur“ ist ermächtigt, als Antwort auf die Erklärung der provisorischen russischen Regierung vom 10. April folgendes mitzuteilen:
vas bulgarische Volt und seine Regierung haben mit lerhafter Freude die Geburt des neuen Rußsand begrünt, das die errungene Freiheit zu sichern und sich der Arbeit für dae Wohl seiner fieie Nölter zu widmen wünscht. Ud so ist denn auch di Erklärung vom 10. Apri]I, die seine p ootsortsche R gierung ourch die P tereburge Tegraphen⸗Agentur hat veröffentlichen lassen, mit Sympathte auf benemne und als Zeichen der Ne⸗uortentierung der russischen Kriege * politit gewürdigt worden, die nunmehr jeres Geludde nach Er⸗ oberung fremder Gebiete und nach Unterdrückung anderer Völker zurückweist. Als Antwort auf die Erkärung der previserischen russischen Regierung haben Oesterreich⸗U garn und Deunschlan bereits kundgetan, daß die Verbündeten weder ten Wunsch noch ein Interrsse daran haben, daß das russische Volk aus diesem Kriege erniedrigt oder in seinen Lebensber ingungen erschü tert hervorge he Diese Mächte wollen weder di⸗ Ehre noch die Entwiclungsereibe des russischen Volkes beeinträchtigen. Sie nünschen im Ge genteil, mit ihrem Jahrhunderte alten Nachbarn in Ei tracht und Freund schaft zu leben, urd denken nicht daran, sich in seine inner n Aa gelegenbeiten zu mengen. 8 1
Was Bulgarsen anbelangt, so wissen die gege wärt gen leite den Männer Raßlands sehr wobl, daß tas neue Rußland von dieser Seite für seine Freib iten nichts zu furchten hat. Bulgorien bat nicht dem russischen Volke den Kreeg erklart, es hat ihn über sich er⸗ ghin lassen müssen, weil es gewagt hau, serne seinerzeit von den benen Vertretern der liberalen Int.Uigen, Reß a ds are kannten und mit dem Blute seiner eigenen Söhne tap er verteidisten polte ischen und nationalen Rchte gegen den Willen des al mächligen f üheren russischen Reptmes zu verteidigen und zu beanspruchen. Es ist ein Ehrenti el für Bul arien und auch ein Verdier st seine r Re cierungen, daß sie immer verbhannten Vorkän pfern der russischen Freiheit die zuvorkommindste Gastfreundschaft gewährnt haben. Des⸗ wegen ist Bulgarten bereit, jeden Schritt zu umersützen, der den Fruden zu sichern vermag. Aber es ist nicht weniger fest dazu ent. schlossen, im Einvernehmen mit seinen Ve hündeien Fen Kempf tis zu dem Ende fortz setzen, das ihm die vollständige Einigung seiner eigenen Nationen sichenn soll.
Amerika.
Der Präsident Wilson hat am Freitag den neuen mexi⸗ kanischen Gesandten Bonillas offiziell empfangen. Wie der „Petit Parisien“ meldet, sei das Zermoniell auf ein Mindestmaß herabgesetzt gewesen; Wilson habe nur in einer kurzen Ansprache gesagt, daß die Errichtung einer konstitutionellen mexikanischen Regierung, die Leben und Eigentum der Amerikaner und anderer fremder Nationen zu schützen und zu garantieren gewillt sei, von ihm willkommen geheißen werde. Die Vereinigten Staaten könnten nicht mehr, aber auch nicht weniger beanspruchen. 1
— Einer Meldung des „Matin“ zufolge kann der bis⸗ herige österreichisch⸗ungarische Botschafter Graf Tarnowski noot der französischen und englischen Geleitsbriefe kein Schiff zur Ueberfahrt nach Eunopa fiaden. Die holländische und dänische Lmie hätten den Verkehr ein⸗ gestellt, die Ueberfahrt auf französischen, englischen und ameri⸗ kanischen Linien sei unmöglich. Graf Tarnowski werde wohl gezwungen sein, in den Vereinigten Staaten zu bleiden; man werde ihm in Ellis, wo deutsche und österreichisch⸗ungarische Internierte seien, ein „Ehrenzimmer“ einräumen.
— Der chilenische Gesandte in Washington hat dem Staatssekretär Lansing obiger Quelle zusolge erklärt, Chile werde neutral bleiben, falls kein frindseliger Att seitens Deutschlands begangen werde. “
— Der Präüsident Wilson erörtert mit dem Kabinett die Frage der Regelung der Lehensmittelausfuhr nach Nordeuropa, um zu verhindern, daß amerikanische Lebens⸗ mittel Deutschland erreichen. Die amertkanische Regierung will nach einer „Reutermeldung“ die Schiffahrt nach den veu⸗ tralen Ländern nicht behindern, vorausgesetzt, daß ste Deutsche land nicht begünstigen.
— Nach einer dem Pariser Journal aus Washington zugegangenen Meldung hat der Ackerbauminister dem Kongreß einen Antrag vorgelegt, wonach die Kontrole über die Lebensmittel von der Regierung übernommen werden soll, so daß die Mitglieder des Landesverteidiaungsrats tatzächtich Lebensmitterdiktatoren würden. Die Regierung hade für die Gesezesvorlage den Dringlichkeitsantrag gestellt.