1917 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Apr 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Sekanntmachung. 8

Daemn Handels'mann Gustav Richard Heinrich in

Chemnitz wird auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗

tember 1915, betr. Fernhal'ung unzuverlässiger Personen vom Handel, der

Handel mit Gegenständen des ktäglichen Bedarfs

wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf einen derartigen Gewerbebetrieb

2 EeSg unter Auferlegung der Kosten der Veröffentlichung erboten.

Chemnitz, den 24. April 1917. . Der Rat der Stadt Chemnitz. Gewerbeamt. Dr. Hüppner, Stadtrat.

Bekanntmachung. Dem Händler Karl Tonnhofer in Plauen, Kirchstr. 8,

ist der Handel mit Waschmitteln auf Grund der Bundesrats⸗ verordnung vom 23. September 1915 untersagt worden. Plauen, 20. April 1917. 1“

Der Stadtrat. Mette.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 81 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5825 eine Bekanntmachung, betreffend die Bildung von Weinbaubezirken, vom 24 April 1917, und unter Nr. 5826 eine Verordnung über Eier, vom 24. April 1917. Berlin W. 9, den 26. April 1917. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen. 8.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Regierungsräten Rahmsdorf in Hannover und Pursche in Posen den Charakter als Geheimer Regierungsrat,

den Regierungs⸗ und Bauräten Johannes Hansen in Frankfurt (Main), Heller in Münster (Westf.), Oesten in Saarbrücken, von Busekist in Danzig, Alfred Krauß in Cassel, Michaelis in Königsberg (Pr.), Burgund in Katto⸗ witz, Prött in Elberfeld, Schacht in Saarbrücken, Günter in Steitin, Große in Königsberg (Pr.), Klüsche in Essen, Merkel in Mainz, Leipziger in Halle (Saale), Hugo Hammer in Königsberg (Pr.), Bülle in Magdeburg, Karl Müller in Essen, Illner in Halle (Saale), Trenn in Mainz, Post in Saarbrücken, Karl Kuntze in Danzig, Epstein in Breslau, Rischboth in Berlin, Tackmann in Erfurt, Capelle in Sorau, Selle in Braunschweig, Elten in Halberstadt, Kroeber in Leipzig, Tanneberger in Conz, Bruck in Breslau und Elbel in Stargard (Pom.) den Charakter als Geheimer Baurat

dem Eisenbahnrechnungsdirektor Eduard Herrmann in Berlin und den Eisenbahnverkehrs inspektoren Hermann Fischer in Cottbus, Articus in Kattowitz und Schoenian in Flens⸗ burg den Charakter als Eisenbahndirektor mit dem persön⸗ lichen Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Direktors an dem städtischen Lyzeum in Swinemünde Dr. Müller zum Direktor des städtischen Oberlyzeums daselbst durch das Staatsministerium bestätigt

worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der Maler, Professor Franz Kiederich ist zum ordent⸗

lichen Lehrer an der Kunstakademie in Düsseldorf ernannr

worden.

Finanzministerium.

Im Anschluß an die Runderlasse vom 14. August 1914 P. 1576, II. 11 507, III. 11 630, 30. September 1914 1 13 987 und 11. August 1916 I. 5106 I. Ang., II. 6328, III. 5945, betreffend die Gewährung von Beihilfen an Angehörige der in einem Arbeiter⸗ oder unter⸗ beamtenähnlichen Verhältnis befindlichen, staat⸗ lichen Lohnempfänger einfacher und höherer Ordnung.

Bei Berechnung der Lohnbeihilfen für die Familien der zur Fahne usw. einberufenen staatlichen Lohnempfänger können nach Maßgabe des Bedürfnisses vom 1. März 1917 ab auch die Lohnerhöhungen und Teuerungszulagen berücksichtigt werden, die die Lohnempfänger erhalten würden, wenn sie noch jetzt im Staatsdienst beschäftigt wären. 1 1““

Berlin, den 30. März 1917.

1““ Der Finanzminister.

J. A⸗: Lohleih.

Bekanntmachung.

Dem Inhaber der Firma Franz Hirsch & Co. in Danzig, Kaufmann Fritz Hirsch, Althoffweg 13 daseibst, babe ich heute auf Grund der Bekanntmachung vom 23. September 1915 zur Fern⸗ baltung unzvverlässiger Personen vom Handel vom 23. Septeucber 1915 (Reichs⸗Gesetzol. S. 603) den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Nahrunge⸗ und Futtermilteln aller Art sowte rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen und mit Gegenständen des

2

Kriegsbedarfs, wegen Unzwverlässigkeit untersagt. Danzig, den 19. April 1917. 8

Der Polizeipräsident. Wessel.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Friedrich Ermisch aus Eraudenz ist der Handel mit Gegenständen des töglichen Bedarfs, ins⸗ befondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln einschließlich Sämereien, wegen Unzuverlätsigkeit untersagt.

Graudenz, den 16. April 1917.

Die Polizeiderwaltung. Dr. Peters.

Bekanntmachung.

8 8 . vL111A“] Gemäß § 1 der Bundesratsverordnung über die Fernhaltung unzuper ässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 Re Bl. S. 603 in dem Schlochter Matzen in Kappeln der Handel mit Fleischwaren sowie jedes Schlachten wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.

Schleswig, den 20. April 1917.

Bekanntmachung.

Der Ehefrau des Karl Krüger, Charlotte geb. Lewan, dow ski, Brotverkaufsstelle, hier, Weidenstraße 34, wird der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt, weil Tatsachen vorliegen, die die Unzuverlässigkeit der Frau Krüger in beiug auf den Handelsbetrieb dartun. Die durch diese Bekannt⸗ machung entstehenden Unkosten trägt Frau Krüger.

Gelsenkirchen, den 24. April 1917.

Der Oberbürgermeister. J. V.: von Wedelstaedt.

Nichtamtliches.

8

8 Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. April 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König hat Seiner Durchlaucht dem Fürsten Günther zu Schwarzburg und Sondershausen, wie „W. T. B.“ meldet, mit nach⸗ stehendem Handschreiben das Eiserne Kreuz 1. Klasse und die silberne Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse aus 1870/71 zu verleihen geruht:

Durchlauchtigster Fürst, freundl ch lieber Vetter!

Es gereicht Mir zur besonde en Freude, Eurer Ducchlaucht als Ausdruck Meiner warmen Averkennung der hervorragenden Tapferkeit Eurer Durchlaucht Landeskinder in dem jetzigen Kampf um Deutschlands Ehre und Zukunft das Eiserne Kreuz 1. Klosse sowie die silberne Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse zu ver⸗ leihen, das Enre Durchlaucht schon als junger Prinz das Glück hatten, 1870/71 in Deutschlands Einigungskampf gegen den Ert feind zu erwerben. Indem Ich die Dekoratton Eurer Durchlaucht anbei zugehen lasse, benutze Ich den Anlaß, um die Versicherung der freundschaftlichen Gesinnungen zu erneuern, womit Ich verbleibe Eurer Durchlaucht freundwilliger Vetter

Wilhelm R.

*

Großes Hauptquartier, 22. 3. 17. An den Fürsten zu Schwarzburg⸗Rudolstadt⸗Sondersh ausen.

Seine Durchlaucht der Fürst hat Seiner Majestät seinen Dank in folgender Form ausgesprochen:

Allerdurchlauchti ster, großmächstgster Kaiser und König!

Allergnädtaster Katser, König und Herr!

Eurer Majestät beehre ich mich, meinen aufrichtiasten Dank für die in dem buldvollen Handschreiven vom 2. März zum Aus druck gebrachte überaus gnäoige Anerkennung der Tapferkeit meiner Landeskinder ausz sprechen. Es ist mir im hohben Grade schmerzlich, daß meine wankende Gesundheit mir jede peusönliche Teilnahme an dem großen Kampfe um Deutschlands Ehre und Zakunft dauernd versagt. Wenn Eure Majestät mir nichtsdesto⸗ weniger das Eserne Kreuz 1. Klasse und die silberne Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse aus 1870/71 zu verleihen geruht haben, so kann ich diere hohe Auszeichnung lediglich in der Auffassung anlegen, daß jeder tapfere Schwarzburger, der in dem großen Kampf Leib und Leben für das Vaterland eingesetzt hat, die von mir getragene Dekoration als die seinige ansehen darf. In⸗ dem ich mich auch bei diesem Anlaß Eurer Maäjestät gnädigstem Wohlwollen empfehle, habe ich die Ehre, zu beharten

Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät untertänigster Günther, Fürst zu Schwarzburg und Sondershausen.

Schwarzburg, 10. 4. 8 ““ b tnigin hat sich

Ahne Majestä; die Kaiserin und t. em

gesteln wie „W. Ark meldet, mit Gefolge zu kur Besuch nach Blankenburg begebeen.

In der am 26. April unter dem Vorsitz des Staatssekre⸗ tärs des Reichszustizamts, Wirklichen Geheimen Rats Dr. Lisco abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Bekanntmachung über die gemein⸗ same Benutzung von Braustätten die Zustimmung erteilt. Eine Ergänzung der Bekanntmachung, betreffend die Ersparnis von Brennstoffen und Beleuchtungsmitteln, gelangte zur Annahme.

Demnächst wurde über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Zu Ehren des in Berlin weilenden türkischen Groß⸗ wesirs Talaat Pascha fand gestern im Hause des Staats⸗ sekretärs des Innern, Staatsministers Dr. Helfferich ein Empfang statt, zu dem, wie „W. T. B.“ mitteilt, auch der Reichskanzler, der türkische und österreichisch⸗ungarische Bot⸗ schafter sowie der sächsjsche Gesandte, die Staatssekretäre Graf Roedern und Zimmexrmann, der Präsident des Reichstags

Dr. Kaempf und der Präsident von Batocki erschienen waren.

8

Der Chef des Kriegsamts, Generalleutnant Groener, hat Im Westen bei Arras, an der Aisne und in der Champagne Unser Heer braucht Waffen und Munition. Schuld nimmt derjenige auf sich, der in der Heimat feiert statt zu arbeiten. fott, wer streikt, solange unsere Heere vor dem Feinde aller Art hochg sinnte Arbeiter, muttse Männer und Frauen sich zu⸗ wiederum Arbeit bis zum glücklichen Ende des die Waffen und die Munstion zu entziehen. Leset Hinden⸗ Arras, an der Aisne und in der Champagne mit diesen Unterseebooten gründliche Abrechnung halten. Die schlimmsten hetzev. Diese müssen gebrandmarkt werden vor dem im Reichsstrafgesetzbuch, was § 89 über den Landes⸗

folgenden Aufruf erlassen: steben unsere feldgrauen Brüder in der schwersten und blutigsten Ihr nicht Hindenburgs Brief gelesen?

Für Eure Schuld müßten unsere Feldgrauen bluten.“ stehen! sammentun und ihre Kameraden aufklären, was die Not der Zeit und Krieges. Diese mutigen Arbeiter sollen rücksichtelos gegen alle burgs Brief immer wieder und Ihr werdet erkennen, werden Eure feldgrauen Söhne und Brüder fertig. Nicht Feinde stecken mitten unter uns das sind die Klein⸗ ganzen Volke, diese Verräter am Vaterlande und am verrar sagt. Wer waat es nicht zu arbeiten, wenn

betreben do annäschlager, da a auernde Grfüllung der Pflichten gegen unser geliebtes deutsches Vaterland.

Wir sind nicht weit vom Ziel Es geht ums Dasein

unseres Volkes.

8 2 indenburgs und dieser Aufruf find in allen Rüstungs⸗ 6 48 dieser dafen cedrtlg sie vor Augen

ahnung zur Ueberwindung des Kleinmuts, zur

Glückauf zur Arbeit! 1 Der Chef des Kriegsamts.

Groener, Generalleutnant.

das Gerücht zu ver⸗ Mangel an den Geschossen von

Die englische Presse bemüht sich, de breiten, Deutschland habe einen derartigen wichtigsten Rohstoffen zur Erzeugung von G. großer Explosivkraft, daß es nicht mehr in der Lage sei, mit schwerer Artillerie zu wirken. Demgegenüber wird durch „W. T. B.“ festgestellt, daß nach einer in den ersten Kriegsmonaten eingetretenen Knappheit an Salpeter mit der Lösung des Stickstoffproblems die Her⸗ stellung von Pulver und Sprengstoffen in jeder Menge gesichert war. Deutschland produziert auf künsilichem Wege größere Mengen Stickstoff, als es vor dem Kriege aus Chile einführte. Infolgedessen kann jetzt nicht nur der Bedarf der ständig wachsenden Pulver⸗ und Sprengstofferzeugung, sondern auch der der Landwirtschaft gedeckt werden. Die Baumwolle bei der Pulververfertigung wurde durch Zellstoff ersetzt. Auch über Glyzerin verfügt Deutschland jetzt in über⸗ reichem Maße, seitdem es gelungen ist, dieses nicht mehr aus Fett, sondern aus anderen in unbegrenzten Mengen vorhandenen Stoffen herzustellen. So ist Deutschland schon seit längerer Zeit auch in der Hinsicht vollkommen unab⸗ hängig vom Auslande. Daß es an den für die Sprengstoff⸗ erzeugung nötigen Kokereiprodukten nicht fehlen kann, bedarf wohl keines Beweises. Unter diesen Umständen war es nicht nur möglich, die Erzeugung von Pulver und Sprengstoffen bis auf den heutigen Tag fortlaufend zu vermehren, Deutschland befindet sich vielmehr augenblicklich in einem Abschnitte ganz

kann.

Unter den Neutralen, die ungeachtet der deutschen Er⸗ klärung vom 31. Januar Schiffsverkehr mit England zu be⸗ treiben suchen und über die Versenkung von Schiffen Klage führen, findet sich auffallenderweise neuerdings in erster Linie Dänemark. In der dänischen Presse wird besonders die Versenkung dänischer Schiffe auf der Fahrt von Eng⸗ land nach Dänemark zum Gegenstande von lebhaften Be⸗ schwerden gewählt. Demgegenüber wird durch „W. T. B.“ nachdrücklichst darauf hingewiesen, daß die Versenkung in dem Sperrgebiet erfolgt ist, in dem, wie es in der deutschen Erklärung heißt, „jedem Seeverkehr ohne weiteres mit allen Waffen entgegengetreten wird.“ Das Prinzip der Sperrgebiets⸗ erklärung verträgt für seime Wirksamkeit keine Ausnahme, wenn es sein Ziel, das Feindesland vom Seeverkehr abzusperren, erreichen soll. Gegen diesen feindlichen Srehandel, sowohl Einfuhr⸗ wie Ausfuhrhandel, richten sich die deutschen Maßnahmen, die entsprechend dem schon vor über 2 Jahren gegebenen Beispiel Englands ge⸗ troffen worden sind. In seiner Seekriegsgebiet erklärung vom Gefahren, die ihnen dort durch Minen und durch Kriegs⸗ fahrzeuge drohten, gewarnt.

Nationen über die Vergewaltigung ihrer Rechte unbeachtet

Deutschlands getroffen wird, so

Maßnahmen von den

notwendigen . Folge, die

ist dies eine maßnahmen gegen

die Vermeidung dieser Folgen können

Gebiete fern halten.

Bemühungen, neutrales Leben und Eigentum vor Schädigungen

und zu retten.

in der Form der Einfuhr wie in der Ausfuhr, zu treffen.

kriegsgebietserklarung vom November 1914, auch

länglich bekannt sein, durch die

einem andern neutralen Lande willkürlich zu unterbinden.

für den transatlantischen Handel der neutralen Staaten schaffen wurden. Schiffe müssen die Klagen über die erfolgten

Fahrt durch erkennbaren Absicht, Zwischenfälle zu schaffen. Durch Vermeidung der gesh neutralen Schiffahrt werden derartige werden. Wollen die neutralen Nationen

suchung in einem außereuropäischen Hafen erfolgt,

dem Seekriegsgebiet das England schon

Der stellvertretende Landrat. Wer v 8

An die Rüstungsarbeiter! Schlacht der Welt eschichte. Habt „Eine unsühnbare Wer wagt es, dem Rafe Hindenbuigs zu trotzen? Ein Hunds⸗ Hiermit ordne ich an, daß unverzüglich in den Rüstungsbetrieben die Zukunft des Vaterlandes von uns allen fordert: Arbeit und diejenigen vorgehen, die hetzen und aufreitzen, um dem Heere wo unserle schlimmsten Feinde stecken. Nicht draußen bet drüben in London. Mit diesen werden unsere Blaujacken auf den mütigen und die noch viel Schlummeren, die zum Streik Heere. Ein Feigling, wer auf ihre Worte hört. Leset Hindenburg es befiehlr? 16

schaffen hat. b

außergewöhnlicher Steigerung, die beliebig fortgeführt werden

3. November 1914 hat England alle Schiffe vor den

Die gleichen Maßnahmen hat Deutschland getroffen, nachdem der Verlauf von über zwei Jahren bewiesen hat, daß England alle Proteste neutraler

lan die Front zu gehen.

ließ, um das deutsche Volk in seiner Gesamtheit auszu⸗ hungern. Wenn die Schiffahrt neutraler Staaten durch die

getroffenen Kriegs⸗ die Feinde nicht getrennt werden kann; die Neutralen nur dadurch erreichen, daß sie sich aus dem als gefährdet erklärten Die deutsche Regierung hat bei einem früheren Anlasse bereits erklärt, daß sie bei allen grundsätzlichen

zu bewahren, die Pflicht habe, alles was irgend in ihrer Macht steht, zu tun, um das Leben der deutschen Untertanen zu schützen Nur die vorgenommenen Maßnahmen, die zur Erreichung ihres Endziels keine Ausnahme dulden, sichern die Möglichkeit, die krieasverlängernden Bannwarentransporte nach England zu unterbinden und den englischen Seehandel, sowohl

Deutschland kann sich, abgesehen von der deeeer auf ein weiteres Vorgehen Englands berufen, das am 11. März 1915 den berüchtigten Staatsratsbeschluß erließ, nach dem auch alle von Deutschland kommenden Waren ohne weiteres fortgenommen werden unter Mißachtung der neutralen Flagge und neutraler Hoheitsrechte, selbst wenn sie neutrales Eigentum sind. In Dänemark dürften auch weiter die englischen Maßnahmen hin⸗ England nicht nur den deut⸗ schen Seehandel, sondern auch den deutschen Ueberlandhandel erdrosseln wollte. In diesem Bestreben ist England soweit ge⸗ gangen, nicht nur den neutralen Handel mit dem Feinde zu stören, sondern sogar den Handel von einem neutralen Land zu

Bei Erklärung des Sperrgebiets wurde das Interesse der neutralen Schiffahrt, soweit es die Wirksamkeit der Kriegs⸗ maßnahmen zuließ, dadurch berücksichtigt, daß sichere Straßen

ge⸗ In dem besonderen Falle der dänischen Versenkungen nicht gegen Deutschland, sondern gegen England gerichtet werden, das diese Schiffe in englische Häfen einschleppte und sie zu der das gefährdete Gebiet gezwungen hat, in deutlich

rdeten Gebiete seitens der Zwischenfälle unmöglich sich weiter dem völkerrechtswidrigen Zwange zur Untersuchung beugen, so mag von der englischen Regierung gefordert werden, daß diese ami neutrale Schiffe nicht zu Fahrten durch Gewässer gezwungen werden, in denen ihnen die gleichen Gefahren drohen, wie in Jahren ge⸗

Die dänische Zeitung 584 brachte am 14. Apri B April einen Aufsatz über die Verluste der dänischen Hanbelsflatte Im Zusammenhang mit dieser Frage schreibt das Blatt: „Wenn die deutschen U⸗Boote dänische Schiffe versenken, die nach Daänemark unterwegs sind mit Waren, die schon lange in Amerita eingekauft waren und die nur schwer von England frelzubekommen waren, so trifft uns Deutschland auf das fühltarne, ohne doch selbst den geringsten Vorteil dadurch zu ereichen.“ Es mutet überaus befremdlich an, bemerkt hierzu das „Wolffsche Telegraphenbureau“, wenn hier wieder einmal der gersuch gemacht wird, Deutschland für Dinge verantwortlich zu machen, für die England die Schuld trägt. England war es dos die dänischen Schiffe in seinen Häfen bei Beginn der See⸗ sverre so lange festhielt, bis die von Deutschland gestellte Frist im ungehinderten Auslaufen verstrichen war. Das Blatt möge sich also mit seinen Klagen an England wenden. Um ein Uebriges zu tun, hat Deutschland den neutralen Schiffen in englischen Häfen einen neuen Zeitpunkt zum ungehinderten Puslaufen und Passieren des Sperrgebietes gegeben, nämlich den 1. Mai d. J. Es bleibt abzuwarten, ob England diese Schiffe nunmehr herauslassen wird. 8

8

Von unverantwortlichen Elementen wird in letzter Zeit das Gerücht verbreitet, daß eine weitere Herabsetzung der Nehlration für die nächste Zeit geplant sei. Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, ist dieses Gerücht aus der Luft gegriffen. Die vorhandenen Bestände bieten die völlige Gewähr, daß die zurzeit den Kommunalverbänden über⸗ wiesene Mehlmenge weiter gegeben werden kann. Das Publikum würde sich ein großes Verdienst erwerben, wenn es die Verbreiter derartiger beunruhigender Gerüchte zur Anzeige bringen würde. 1

Großbritannien und Irland.

Der Minister für die Nahrungsmittelkontrolle Lord Devonport wies gestern im Oberhause darauf hin, daß mit den Lebens mitteln mehr gespart werden müsse. Diese Warnung und die gestern veröffentlichte Zahl der torpedierten Schiffe, die eine starke Steigerung aufweist, machten Eindruck. c „Times“ verlangt die sofortige Einführung von Zwangs⸗ rationen.

Nach Zeitungsmeldungen betrugen die englischen Lerluste im März bei der Armee 1765 Offiziere (344 ge⸗ fallen) und 28 709 Mann (4909 gefallen), bei der Flotte 123 Offiziere (40 gefallen) und 1423 Mann (328 gefallen). Die von der „Times“ am 19. und 20. April veröffenilichten Verlustlisten enthalten 542 Offiziere (177 gefallen) und

1740 Mann. Rußland.

Das Exekutipkomitee des Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrates hat nach einer Meldung des „Petit Parisien“ bei der Abstimmung über die „Freiheitsanleihe“ mit 21 gegen

114 Stimmen den Regierungsvoranschlag angenommen. Te⸗

reschichenko und Konowaloff hätten das Komitee aufgefordert, die Anleihe zu unterstützen und bei den Arbeitern für die Zeichnung zu werben. Das offizielle Organ des Exekutiv⸗ komitees habe das Ergebnis der Abstimmung nicht bekannt gegeben, weil die Redaktion des Blattes in den Händen von Ertremsozialisten liege.

Dem „Algemeen Handelsblad“ wird aus Petersburg

gtelegraphiert, daß vorgestern die erste Abteilung revo⸗

-lutionärer Truppen die Hauptstadt verlassen habe, um die 8 In dem Telegramm wird gesagt, daß die Truppen aus eigener Initiative an die Front gingen, denn die Regierung habe sofort erklärt, daß sie die revolutio⸗ * Truppen von St. Petersburg nicht an die Front schicken würde.

Die Frontarmee und die Truppen in der Provinz wollen den Arbeitern und der St. Petersburger Garnison in ihren Irrungen nicht mehr folgen. Dem „Temps“ zufolge hätten sie beschlossen, ihrerseits Gruppierungen zu bilden, um die Aktion der extremen Sozialisten zu bekämpfen. Eine allge⸗ meine Konferenz aller Bezirksvertreter des Arbeiter⸗ und ö—” werde hierüber am 10. Mai in St. Petersburg

Italien.

Nach einer Meldung des „Messagero“ ist in Rom ein talienisch⸗amerikanischer Ausschuß zur Anknüpfung engerer intellektueller, künstlerischer und wirtschaftlicher Be⸗ ziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Italien ge⸗ bildet worden.

Die Erste Kammer hat die 80⸗Millionenvorlage zur erteilung billiger Lebensmittel unter die Bevölkerung kangenommen und beschlossen, daß für die Errichtung einer Ausfuhrzentrale ein besonderes Gesetz erforderlich sei. eber die Ausfuhrzentrale machte der Landwirtschaftsmmister Vosthuma nach dem „Haager Korrespondenzbureau“ folgende Mitteilungen:

Man wolle damit nicht den Staat zu einem Unternehmen machen, das auf Krtegegewinne ausgeht. Die Ausfohrzentrale werde sch mit ausländischen, inlänrischen und indischen Erzeugnissen und deelleicht auch mu der Schiffahrt befassen, Zahlungzschwiertgkeiten im Lekebr mit dem Ausland beheben und dafür sorgen, daß Roh⸗ materjalien ins Land kommen, daß die Lasten gleichmäßig auf die groduzenten verteilt werden und daß die inländische Lebensmittelver⸗ sorgung bei entsprechenden Preisen verbessert wird. Nur die Aus⸗ uhrzentrale werde Ausfuhrbewilligungen erteilen können.

Schweden.

Als Folge der früheren Zusammenkünfte der Staats⸗ inister und der Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten der drei skandinavischen Reiche werden ich die genannten Minister vom 9. bis 11. Mai in Stockholm ufhalten. Wie das ,Svenska Telegrambyran“ bemerkt, lefert die Zusammenkunft einen neuen Beweis für die guten Beziehungen zwischen den drei Ländern und für ihren Wunsch, in ehrlicher, unparteiischer Neutralität dauernd zusammen zuarbeiten für die Aufrechterhaltung ihrer Rechte und Interessen als neutrale Staaten, und sich gegenseitig zu unterstützen durch

Naßregeln wirtschaftlicher Natur.

Amerika.

Der amerikanische Marineminister hat im Repräsentanten⸗ daus, wie der „Matin“ meldet, einen Antrag auf Erhöhung der Kredite für den Ankauf von Geschützen und Nunition für 1104 Handelsschiffe um 50 Millionen

ollar eingebracht. 8

1

11eeA6“ 9 1 des „W. T. B.“ aus Peking haben die deutschen Beamten im chinesischen Dienst ihre Stellungen behalten. Nur einige in höheren verantwortlichen Stellen befindliche Beamte bei den Zoll⸗ und Postbehoörden sowie die Ingenieure bei den Bahnen sind zeitweilig ihrer Aemter enthoben worden, wobei ihnen das ganze oder halbe Gehalt belassen worden ist.

Nach einer Meldung

b Kriegsnachrichten.

Der zweite englische Durchbruchsversuch bei Arras gescheitert! Die Schlacht bei Arras flaute am dritten Kampftage sichtlich ab. Die Engländer vermochten ihre gelichteten und zusammengeschossenen Divisionen nur noch an wenigen Stellen des Frontabschnitts beiderseits der Scarpe zu stärkeren An⸗ griffen vorzutreiben. Der mächtig angesetzte und wuchtig be gonnene Durchbruchsversuch der Engländer ist buchstäblich ver⸗ blutet. Nach den Aussagen jener Teile unserer Kampftruppen, die bereits im Osten fochten, lassen sich die Verluste der Eng⸗ länder nur mit den Massenverlusten der Russen vergleichen, die diese bei ihren ohne Unterstützung durch Artillerie aus⸗ geführten Angriffen erlitten. Aus allen Gefangenenaussagen geht ebenfalls klar hervor, wie ungeheuer die englischen Batailoone zusammenkartätscht wurden. 8 Zwischen Lens und Gavrelle ließ das feindliche Artlllerie⸗ feuer im Laufe des gestrigen Vormittags stellenweise nach, während um den Ort Gavrelle wie an den vorherigen Tagen abermals erbittert gekämpft wurde. Ein vereinzelter feindlicher Vorstoß nöcdlich vom Bahnhof Roeux brach in unserem Feuer unter schweren Verlusten zusammen. Südlich der Scarpe griffen die Engländer dreimal erbittert an. Unter schweren Verlusten wurden sämtliche drei Angriffe zum größten Teil schon durch Feuerwirbel zurückgeschlagen. Auch weiter südlich wurden sämtliche Vorstöße abgewiesen. Gegen Abend war der Ostrand von Gavrelle nach Kämpfen größter Wildheit wieder in unserer Hand. Die starke Artillerietätigkeit flaute bedeutend ab. Der erschöpfte Gegner unternahm am Abend keinen neuen Sturmangriff mehr. Als einziger minimaler Erfolg der wiederholten verlustreichen Angriffe blieb an der Straße Monchy Pelves ein schmales Grabenstück in der Hand des Gegners, das er mit enormen Blutopfern bezahlte. Durch einen Gegenangriff wurde dieses Engländernest indessen wiederum gesäubert. Im übrigen fanden auf der Kampffront außer vergeblichen feindlichen Patrouillenvorstößen keine neuen Infanterieangriffe statt. Das starke Artilleriefeuer hielt nur nördlich Lens und gegen unsere Stellungen westlich Arleux und Quéant an. Unsere Artillerie brachte bei Hulluch ein feind⸗ liches Munitionsdepot zur Explosion und beschoß erfolgreich feindliche Wohngräben. Eigene Patrouillen drangen westlich Hulluch in die feindlichen Gräben ein und kehrten mit einigen Gefangenen zurück. Der zweite fi Durchbruchsversuch der Engländer bei Arras darf heute als pöllig gescheitert angesehen werden. Während aus englischen Gefangenenaussagen, besonders denen von schottischen Regimentern, die bei Roeux in unsere Hand fielen, klar die Absicht der Engländer, in der zweiten Arras⸗ schlacht auf jeden Fall durchzustoßen, hervorgeht, versucht das englische Kriegsamt diese Absicht abzuleugnen, indem es vor⸗ gibt, der unter gewaltigen Massen von Menschen und von Munition angesetzte Angriff habe nur die Eroberung einiger Dörfer zum Ziele gehabt. Wie bei Reims im Süden, ist der Durchbruch der Entente auch bei Arras gescheitert. Nach der ungeheuren Schwächung ihrer Kampfkräfte in diesen blutigen Schlachttagen füeßt bis Entente ihrem strategischen Ziel ferner denn je. 8 (W. T. B.)

Berlin, 26. April, Abends. (W. T. B.) 6 Von den Kampffronten ist nichts Besonderes zu berichten. Die Artillerietätigkeit war am 25. April im Ypern⸗ -Wytschaete⸗Bogen lebhaft. Feindliche Patrouillen

wurden verjagt. Eigene Patrouillen drangen in die feindlichen

A

Gräben ein und kehrten mit Beute zurück.

DSüdlich der Chaussee Bapaume —-Cambrai hielt das starke Artilleriefeuer auch Nachts über an. Ein feindlicher An⸗ griff gegen unsere Sicherungslinien bei Vendhuille wurde ver⸗ lustreich abgeschlagen, wobei einige Gefangene in unserer Hand blieben. Vorfühlende feindliche Patrouillen wurden ab⸗ gewiesen. Die Stadt Quentin erhielt das übliche rücksichtslose Feuer.

An der Aisne hielt gleichfalls das feindliche Artillerie⸗ feuer in wechselnder Stärke an. Südlich Corbeny wurden die aufgefüllten französischen Gräben mit Erfolg unter Vernichtungs⸗ feuer genommen. Bei dem bereits gemeldeten französische Angriff beiderseits Braye erlitt der Gegner äußerst schwere Verluste. Auch hier blieben Gefangene in unserer Hand.

Nördlich Reims und nördlich Prosnes starkes Artillerie⸗ feuer. Unsere Stoßtrupps drangen nordwestlich Pompelle in feindliche Gräben ein und kehrten mit einigen Gefangenen und Beute zurück.

An der übrigen Westfront mehrere eigene erfolgreiche Aufklärungsunternehmen. 1“

Großes Hauptquartier, 27. April. (W. T. B.) b

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Auf dem Schlachtfeld von Arras hat die Bekämpfung der Arnüllerien sich in breiter Front gestern Abend wieder ge⸗ steigert; dabei wirkte die unsere westlich von Lens auch gegen erkannte Bereitstellungen feindlicher Infanterie.

Südlich der Scarpe griffen die Engländer rittlings der Straße Arras Cambrai an; sie wurden durch Feuer und im Nahkampf verlustreich abgewiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Allmählich nimmt längs der Aisne und in der Cham⸗ pagne der Artilleriekampf wieder größere Heftigkeit an.

Infanteriekämpfe am Chemin des Dames brachten uns Gewinn an Boden und Gefangenen.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. .“

Nichts Neues

Oestlicher Kriegsschauplatz. jie Lage ist unverändert.

8 Mazedonische Front. Südwestlich des Dojran⸗Sees setzten die Engländer ihre Angriffstätigkeit in Vorstößen gegen die bulgarischen Stellungen ohne Erfolg fort. 8b 1

8 .

Im Westen verloren die Gegner 11 Flugzeuge davon 9 in Luftkämpfen, und 2 Fesselballone. Leutnant Wolff blieb zum 21. Male Sieger im Luftkampf.

Am 25. April wurden zwischen Vardar und Dojr See von einem unserer Geschwader 2 englische Flugzeug zum Absturz gebracht.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

b Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 26. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. Die russische Artillerie forderte an mehreren Stellen das Vergeltungsfeuer unserer Geschütze heraus. Keine besonderen Kampfereignisse. Italienischer und södöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

3

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 25. April. (W. T. B.) Amtlicher

Heeresbericht. 3 Sinaifront. Am 19. April vollbrachten die Flieger⸗ oberleutnants Felmy und Falke eine kühne Tat. Nachdem sie die feindlichen Linien überflogen hatten, landeten sie weit hinter der feindlichen Front in der Wüste und zerstörten in geschickter Weise die von den Engländern zur Versorgung ihrer Truppen gebaute Wasserleitung gründlich. „Von den übrigen Fronten sind keine besonderen Er⸗ eignisse zu melden.

Konstantinopel, 26. April. (W. T. B.) Die „Agentur Milli“ veröffentlicht über die zweite Schlacht bei Gaza und die dort errungenen Erfolge nachstehende Schilderung ihres Berichterstatters an der Sinaifront:

Am 17. April rückte der Feind mit drei Infanteriedivisionen, einer Kavalleriedivision, einem Regiment Meharisten, mehreren Panzerautomobilen und einem Fluggeschwader von Janjumus südlich Gazja in zwet Gruppen gegen unsere vorgeschobenen Stellungen vor. Am 18. April begannen die Engländer die Vorhereitungen zum An⸗ griff, indem sie den ganzen Tag unsere Stellung mit schwerer Artillerie beschossen, wobei sie von der Flotte, die vor Gaza Stellung genommen hatte, unterstützt wurden. Die Flonte eröffnete ein heftiges Feuer und verschoß eme beträchtliche Menge Muniton gegen unseren rechten Flügel. Unsere Truppen zuckten bei dem höllischen Feuer von Lund und Seeseite mit keiner Wimper und erwarteten frohen Mutes den Ansturm des Feindes. 8

Am 19. April setzte das Feuer der Flolte und der Landbatterien mit verstärkter Hestigkeit wieder ein und die Engländer griffen den linken und rechten Flügel sowie das Zentrum an. Infolge der Wirkung der Schiffskanonen und der großen Opfer an Menschen⸗ material gelang es dem Feinde, vorübergehend einen Teil der vor⸗ geschobenen Stellungen auf unserem rechten Flügel zu besetzen. Diese Stellungen wurden ihm durch Bajonettangriff wieder entrissen Gleichzeitig schlugen wir einen gegen das Zentrum gerichteten An. fturm ab. Der Angriff des Feindes gegen unseren linken Flügel scheiterte vollständig. Der Versuch des Feindes, unser Zentrum und unseren rechten Flügel zu durchdrechen, wurde durch Kreuzfeuer und Gegenangriffe unserer beiden Gruppen vollständig zunichte gemacht. Der Feind unternahm mit stark überlegenen Kräften dre große Sturmangriffe, die alle zurückgeschlagen wurden und ihm blutige Verluste kosteten.

Gegen Abend beiachen unsere Reserben zum Sturm gegen den rechten Flügel der Engländer und die dort stebende warke Kapallerte division vor, die in Unordnung zurückwich. Bei Tagesanbruch gerieten die erschöpften seindlichen Kolonnen auf der ganzen Front ins Wanken und machten sich in einzelnen Trupps auf, um ihre alten ö. wieder zu erreichen. ie Front dis Zentrums, wa sich der blutigste Trit des Ringens abgesrielt hatte, war von tausenden von englischen Leichen überlät. In den wiedereroberten Gräben zählten wir zweitausend gefallene Engländer; auf emnem Abschnitt von untergeordneter Bedeutung lagen in Haufen achthundert Leichen auf einem Raum von vierhundert Metern. Ein gefangener Engländer gab an, daß sich von seinem Bataillon drei Tage nach der Schlacht nur sechzehn Mann gemeldet hatten, der Rest war während des Kampfes zugrunde gegangen. 1

Die englischen Berichte, die wir bei den Gefangenen vorfanden stellten, um die Tapfe keit unserer Trupven zu verschweigen, die Schlappe, die die Engländer beim ersten Angriff bei Gaza, den sie mit fünfmal überlegenen Streitkräften erluten hatten, als Erfolg dar. Wir haben keine andere Sprache von den englischen Berichten er⸗ warten können, die ihren Zvnismus sogar sowen trieben, seldst ihren Rückzvg von den Dardanellen als eine unter ihren Erfolgen fizurterende Waffentat darzustellen. Wir können daher auch voraussehen, daß die amtlich⸗ enalische Darstellung über die zweite Schlacht ber Gaza an Entstellungen noch reicher sein wird, als jene uüber die erste Schlacht.

Der Krieg zur See.

Berlin, 26. April. (W. T. B.) Im Mittelmeer wurden neuerdinas zehn Dampfer und sechs Segler

mit rund 55 000 Br.⸗Reg.⸗To. versenkt, darunter am

5. 4. der bewaffnete englische Dampfer „City of Paris“ (9239 Br⸗Rea.⸗To.) von Bombay nach Marseille mit Stückgut; am 10. 4. der bewaffnete englische Dampfer „Dalton“ (3486 Br. Reg⸗To.), von Saloniki

nach Malta bestimmt, und der italienische Dampfer

„Porto di Rode“ (2480 Br.⸗Reg.⸗To.) auf dem Wege von

Alexandrien nach Genua mit Stückgut; am 11. 4. der

griechische Dampfer „Meritos“ (2500 Br.⸗Reg.⸗To.)

mit Kohlen von England nach Port Said; am

12. 4. der bewaffnete englische Dampfer „Kildale“

(3830 Br.⸗Reg ⸗To.) mit Kohlenladung; om 15. 4.

der bewaffnete englische Dampfer „Mashohra“

(2236 Br.⸗Reg.⸗To.), voll belahen mit Mais und Lebeng⸗

mitteln von Indien nach Marseille unterweas; am 16. 4. ein

englischer Truppentransportdampfer von

etwa 12000 Br.⸗Reg.⸗T o., wahrscheinlich zur Oriente

linie geh im Aegäischen Meer und der griechische,